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Full text of "Geschichte der byzantinischen Litteratur von Justinian bis zum Ende des oströmischen Reiches, 527-1453"

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HANDBUCH 


DER 

KLASSISCHEN 

ALTEETUMS-WISSENSCHAF 

in  systematischer  Darstellung  ' 

mit  boaoiidei'er  Rücksicht  auf  Geschieht«  und  Motliodik  der  einzelnen 

Disziplinen, 


In  Verbindung  mit  Öynm.-Roktor  Dr.  Autenrieth  (Nürnberg),  Prof.  Dr.  A 
Bauer  (Graz),  Prof.Dr.Blass(nalle},  Prof.  Dr.  Brugmann  (Leipzig),  Prof.D 
Busolt  (Kiel).  Geb.-Rat.  Dr.  v.  Christ  f  München).  Prof.  Dr.  Gleditsch  (Berlir 
Prof.  Dr.  O.Gruppe(IWlin).  Prof.  Dr.GQnther(Mtlnchen),  Prof.  Dr.  Heerdege 
(ErlRngL'n),Prof,Dr.HommeI(Münclioii).!'rof.  Dr.  Hübner  (Berlin),  Priv.-Do 
Dr.  Judelch  (Marburg),  Prof.  Dr.  Jul.  Jung  (Prag).  Prof.  Dr.  Krumbach« 
(Mtlnchen).  Prof.  Dr.  Larfeld  (RemBcheid).  Dr.  LoUlng  f  (Athen),  Prof.  D 
Niese  (Marburg).  Geh.  Regieriniparat  Prof.  Dr.  Nissen  (Bonn),  Prof.  D 
Oberhummer  (München).  Priv.-Doz.  Dr.  Öhmlchen  (München),  Pi-of.  D 
Pöhlmann  (Erlangen),  Qymn.-Dir.  Dr.  0.  Richter  (Berlin),  Prof.  Dr.  Schal 
(Wllrzbiirs),  Geh.  Oberachulrat  Prof.  Dr.  Schiller  (Oies.«cii),  0.viiHi.-Di 
Schmalz(TauherbiflchofMheim),  Prof. Di-.SIttl(Wiiriliurg.l,  Prof. Dr.?'. Stengi 
(Berlin),  Prof.  Dr.  Stolz  (Innsbruck).  Priv.-Doz.  Dr.  Traube  (München),  Pro 
Dr,  ünger( Wilrzburg).  Geb.-Rat  Dr.  v.  ÜPllchsf  (Würzburg).  Prof.  Dr.  Morll 
Voigt  (Leipzig).  Gymn.-Dir.  Dr.  Volkmann  t  (Jaiier).  Prof.  Dr.  Windelban 
(Stra«8burg),  Prof.  Dr.  Wlssowa  (Halle) 

Dr.  Iwan  von  Müller. 

onL  Prof.  der  klu^ebclicu  l'liilolugi»  in  MQuiiLeu. 


Neunter  Band,  1.  Abteilung. 

Geschichte  der  byzantinischen  Litteratnr 

von  Justiniun  bis  zum  Ende  des  oströmischon  Roichos  (527—14! 


MÜNCHEN  1897 
C.  H.  BECK'SCHE  VERLAGSBUCHHANDLUNG 


GESCHICHTE 


OEB 


BYZANTINISCHEN  LITTERÄTÜR 

VON  JÜSTINIAN  BIS  ZUM  ENDE  DES  OSTRÖMISCHEN  REICHES 

(527—1463) 


VON 


KARL  KRUMBACHER 

l.  O.  PBOFBROn  AK  DKR  rMVERsn  .  I    mi  m  iUCN 


•.  o. 


Zweite  Auflage 

benrbeitet  unUr  Mitwirkung  von 

A.  Ehrhard  H.  Geizer 


tm  <ln  l'nlvfnlUl  WAnbarg 


e.  i.  Prattvor  ao  du  VDivcnllil  Jeuk 


KÜNCHEN  1897 

C.  H.  BECK-SOHB  VKIU,  AUS  BUCHHANDLUNG 

OSKAH  BKCK. 


Alla  Rechte  rorUbiill«! 


&ni] 


CH.  B«k'Kl»  Uuohdnukfnl  In  KfirdllDg*il. 


Aus  dem  Vorwort  zur  ersten  Auflage. 


Einer  dpr  ersten  Sterne  am  philoIugiscJi-titstorischen  Himmel  von 
IUiro|>n  warnte  mich  Hinsl  mit  wndringlictien  Worten  vor  dem  Studium 
der  nnanssprechliclien  Jiihr hunderte  und  ihrer  p-istigsn  Krzengnisse; 
dio  rein«  Liebe  xum  Altertum  und  die  itädagogisuhc  Kraft  mfisseu 
terkfunmem,  wenn  sich  die  Philologie  auf  solche  Abwege  verirre;  ich 
mOge  IJusse  thim  «nd  zu  den  ästhetischen  Fleischtöpfen  der  klassischen 
Zrit  zurückkehren.  Wenn  das  am  };rnnen  Hohe  geschieht,  was  soll 
nuui  vom  dürren  erwarten?  Ks  ist  wohl  xweifellus,  dass  die  Mehr- 
bU  nnsen>r  Fachgenossen  sich  noch  auf  dem  Standpunkte  des  Bonner 
I>oktor8  herindet,  dem  es  unbegreiflich  war,  dass  man  sich  mit  ein» 
Zeit  befichäßigen  könne,  in  der  änö  den  Akkusativ  regierte.  Ich 
bntiiülie  deshalb  hier  nicht,  wie  es  nonst  in  Vorreden  hergebracht  ist, 
mein  Verhältnis  in  Vorgängern  damulegcn  —  denn  ich  habe  keine; 
«as  mir  obliegt,  ist  vielmehr,  das  wissenschaftliche  Hecht  des 
tii'gL'nstandes  an  sich  in  Schutx  xu  nehmen.  Ich  will  mich  dabei 
nicht  in  die  Aufzählung  von  Einzelheiten  und  Nebenumstünden  ver- 
lieren, nicht  von  den  mannigfachen  Anregungen  sprechen,  welche  aus 
d«T  byzantinischen  Litteratur  fflr  ein  vertieftes  Studium  des  helleni- 
h-Ikhi  Allerttims  und  der  griechischen  Gegenwart,  für  die  Erforschung 
des  mittelalterlichen  Kulturlebens  der  Urientalen,  SUven  und  Abend* 
Under.  insbesondere  Tur  die  Erkenntnis  der  aus  einem  analogen 
Kntwickelungsprozess  hervorgewachsenen  Sprache  und  Litteratur  der 
fontaiiitcben  Völker  geschöpft  werden  kennen.  Die  Hmiptsnche  liegt 
tndcTsrva.  Die  auf  allen  Gebieten  anerkannte  Forderung,  diss  die 
historisch«-  Kuntinuitdt  im  weitesten  Umfange  aufgedeckt  und  be- 
■cfarieben  u'crde.  darf  auch  in  der  griechischen  rhilologie  nicht  langer 


VI 


Ana  dem  Torwoit  snr  erBt«n  Aun&ga. 


beiseitt:  gescliobfsa  werden.     Was   dem  ttbertlächlicben  Uetracliter  ( 
dunkeln  Jahrhiindei-te  nichtig  und  wertlos  dilnkt,  erweist  sich  bei  ein 
liebcvullcn  Studium  des  gesamten  politischen,  kulturellen  und  sprai 
liehen  Hintergrundes  als  bedeutend.    Diesen  Vorgang  des  Anwachs) 
der  Tuilnahme  und  des  Verständnissen  habe  ich  unzähligemal  aa  i 
selbst  erlebt,  er  wird  sich  auch  in  anderen  vollziehen  und  wird  ei 
lieh  der  byzantinischen  Kulturwelt  in  der  Wissenschaft  ihre  berechti| 
Stellung  erobern,   llomei-,  Soplioklea  und  Pinto  sind  ewig;  die  isolie 
Betrachtung  dieser  Geisteslielden  ist  aber  nicht  das  Höchste;  auch 
treten  näher,  gewinnen  an  Leboii  und  sprechen  deutlicher,  wenn  i 
sie  auf  der  liie^enfolie  einer  Geschichte  des  griechischen  Geistes  u 
der  griechischen  Sprache  zu   begreifen  und  zu  geniessen  versuchi 
Um  es  kurz  zu  sagen;    soll  sich  die  Philologie   als  eine   geschicl 
liehe    Wissenschaft    im    vollsten    Sinne    des   Wortes    bewähren, 
inu£S  sie  auch    die  Erfoi-schung   der    byzantinischen  Zeit   ohne  Itü( 
halt  in  ihr  Bereich  ziehen;   dann  müssen  auch  die  gutgemeinten  I 
denken  der  sinnenden  Gcmbter  verstummen,  die  noch  nicht  geläi 
haben,  die  Begriffe  des  ästhetischen  Vergnügens  und  der  pädagogisch 
Brauchbarkeit  von  dem  der  wissenschaftlichen  Forschung  zu  trenne 
verstummen  werden  die  Einwände  der  wissenschaftlichen  Üureaukratt 
welche  die  philulogischcii  Studien  auf  einen  dui'ch  höhere  Verfügu 
bestimmten  Kreis  anerkannter  Schriftwerke  beschränken  möchten;   c 
Erforschung  einer  Wahrheit  im  4.  Jahrlmndert  v.  Chr.  wird  nicht  me 
für  verdienstlicher  gehalten  werden  als  die  Aufdeckung  einer  solch 
aus  dem  14.  Jahrhuadcrt  n.  Chr. 

Alles  das  ist  so  einfach  und  selbstverständlich,  dass  man  äi 
scheuen  müsste  es  öffentlich  aus/,us]irechen,  wenn  es  nicht  das  Schic 
sal  des  Einfachen  und  Selbstverständlichen  wäre,  dass  es  im  bitteri 
Streite  erkämpft  werden  muss.  Die  Kraft  der  Thatsachen  wird  ab 
auch  hier  zum  Siege  gelangen.  Es  wird  in  der  philologischen  Wisse 
Schaft  Ähnliches  geschehen  wie  in  der  Landschaftsmalerei.  Da  gab 
eine  Zeit,  in  der  man  sich  nur  für  himmelblaue  Seen,  für  rosig 
Alpenglühen  oder  üppige  Friihlingsgelande  begeisterte;  seitdem  h 
loan  gelernt,  in  jedem  Stiicko  der  unendlichen  Natur  das  Göttlicl 
und  Ewige  zu  finden;  man  hat  entdeckt,  dass  sich  einem  polnisclu 
NoveJiiberabend  auf  morastigem  Neubrucliland  ebensoviel  Feinheit  ui 
soelische  Stimmung  entlocken  lässt  als  den  früher  beliebten  „scIiOnt 


Ans  dem  Torvort  sor  erstea  AutUg«. 


vn 


len".     So  wird   niicli   der  Litterarhistorilter  der  Zukunft  juder 
[Mjchc  in  welcher  Menschen  dichteten  und  duchtim,  dieselbe  Teilnahmo 
entgeirenbrinG;en.   Wie  der  beschräniite  ethnographische  StandjiunktdiT 
Itn  HeHenfn  durch  den  wultgenioinscliaftlichen  Gedanken  des  Cliristen- 
nu  Ungst  praktisch  überwunden  ist,  so  wii'd  auch  die  Wissenschaft 
•i  aller  V<sn>onkung  in  di«  Kinjtidforschnng  gieichutfitig  ihren  Gesichts- 
kreis mit  ungeschmälerter  Sorgfalt  über  Zeiten  und  Vülker  ausbreiten. 
Was  ich  in  diesem  Sinn«  für  das  byrjintinische  Zeitalter  2U  thun 
TKrmochtc,  ist   freilich   nur  eine  Arbeit  ans  dem  RoIien.     Die  erstü 
Aufgabe   war  hier,  Grundlagen   zu  schatfen   und   ein   Gerüste  anfzu- 
richti'u.     Kein  Mitforscher  wird   das  Fuchwerk,  das  er  sich  zur  Be- 
bi^itnng  ausgewählt  hat,  schon  so  voltendet  und  geglättet  vorfinden, 
Aass  ihm  nicht  noch  sehr  Tiol  xu  thun  übrig  bliebe;  dafür  wird  aber 
jtdem  wenigstens  eine  Planskizze,  ein  roher  Unterbau  und  ein  Schutz- 
dach gegen  Wind  und  Wuttttr  geboten.     Kur  eine  Gattung,  diu  eine 
selbständige   Abteilung    gebieterisch    verlangt   hätte,    ist   vorläufig   in 
niden  Gemächern    untergebracht   worden,    die   Theologie  und   diu 
mit    ihr   verbundene    Hagiographic     Daran    ist    nicht   Abneigung 
Kchiild,  sondt-rn  Mangel  an  Zeit  und  Vorarbeiten.    Kine  Wissenschaft* 
lifhp  Diirsti'Uung  der  theologischen  Litteratur  konnte  ohne  ein  gründ- 
liches   Studium    der    Kirchengeschichte    nicht    gewagt    werden;    hiefür 
fehlt  es  aber  an  geeigneten  Hilfsmitteln;  die  Lehrbücher  der  Patristik 
wie    auch    die   neueren   SpezialunterNuchungen    reichen    kaum    bis    auf 
Jobnnnes  von  Duinaskos;  die  spätere  Zeit  ist  nur  an  cinxclneu  Punkten 

aiirgehfdlt 

Was  die  üLrigen  l-'jtdier  anlangt,  so  ging  mein  Streben  dahin, 
dun  gegenwärtigen  Stund  unseres  Wissens  u{3gliolist  klar,  anschaulich 
and  zweckmässig  darzulegen.  Manchmal  befand  ich  mich  freilich  in 
der  peinlichen  Lage  eines  Kichters,  der  das  Urteil  sprechen  soll  und 
nicht  die  Zeit  hatte,  um  die  l'n)zessakten  genau  und  mit  sorgsamer 
Überlegung  «i  prüfen.  Oft  rousste  ich  gerade  da  abbrechen,  wo  sich 
eine  Stelle  zu  lichten  begann  und  wo  unter  dem  wüsten  Geröll  ein 
Goldkoni  durchschimmerte.  Auch  möge  man  bedenken,  dass,  wie  die 
Imcanlinische  Litteratur  selbst  ?.ü  allen  Teilen  der  altgriechiächen  in 
mger  Beziehung  steht,  so  auch  der  Bearbeiter  derselben  die  Doppel- 

EfgalM"    übemohmen   musste,    sowohl    den    iilten    Originalen    als    den 
ttelgriticlii  scheu  Ueäexen  seine  Auünerksamkeit  zuzuwenden.    Unter 


vm 


Ana  dem  Torworl  snf  eraUn  Anfliife. 


solchen  umständen  war  es  nicht  möglich,  innerhalli  einer  absphhare 
Zeit  zu  einer  gleichiiiässigen  Duruhurbi^itung  des  ganzen,  mannigfaltige 
und  schwer  zu  sichtenden  StotTes  xu  gelangen ;  docli  war  ich  stei 
bestrebt,  auf  nnebeno  und  dunkle  StelU^u  mit  sc^hlichten  Worten  aui 
drCtcklicb  hinzuweisen.  Was  sich  an  Vorarbeiten  finden  tie-ss,  hat 
ich  dankbar  und  gewissenhaft  benutzt,  ohne  nach  einem  falschen  Scheli] 
von  Selbstaudigkeit  zu  streben.  Für  grössere  Partien  der  Chronikei 
litteratur  dienten  die  iiusgiyieichneti'n  Forschungen  von  F.  Hirscl 
C.  de  Boor  und  11.  GelKer.  f(ir  den  Roman  das  berühmte  Buch  vo 
£.  Rohde,  für  die  Kirchen poesie  die  gnindlegenden  Werke  von  J.  1 
Pitra,  W.  Christ  und  W.  Meyer.  Die  weitesten  Strecken  wäre 
freilich  ohne  Führer  zu  durchwandern,  und  auf  manchen  Gebieten  wi 
in  dorn  Urwuld  der  vulgargriGchisühen  Litteratur  fehlte  es  sogar  a 
den  notdürftigsten  Wegweisern. 

Fast  völlig  musste  ich  darauf  verzichten,  die  litterarischen  Tliai 
Sachen    durch    eine    begleitende   Schildenmg   der    geschichtlichen    uii 
kultun'Uen   (irundlagon  zu  erläutern.     Gerne   hätte   ich   den  byzaii 
tinischen  Menschen   bei    der  Arbeit,    in    der  Familie,    im  gesellschafi 
liehen  und  i»ilitischen  Leben  dargestellt;   wie  verluckend  war  es,  da 
Gewiihl    der    orientalischen    und  fräidcisdien  Handelsleute  in  den  Ba 
zaren,    das    Treiben   der   viclsiirachigen  SMdnerscharen    in    ihren  Kn 
serncn,  die  Thätigkeit  der  Matrosen   auf  den  flinken  Dromonen,   di 
Lebensführung  und  Sitte  der  Mönche    in  den  zahllosen  Uiesenklrtsteri 
und  das  festliche  Geprange  des  kaiserlichen  Hofes  an  geeigneten  Stellei 
in    das    litt(;rarische  Bild    zu  verweben.     Doch  war  für  einen  solchei 
Plan,  selbst  wenn  die  knapp  zugemessene  Zeit  seine  Ausführung  ver 
gönnt   Iiätte,   der   Kahmen   der  Arbeit  durch  den  Zweck   des  Unter 
nehmens.    dem   sie   einverleibt    ist,    von  Anfang   an   zu   enge  gezogen 
1'^  war  nicht  im'iglich,  in  einem  Kompendium  den  ungeheuren  Heichtuii 
von  Ideen,  Sitten,   Gewohnheiten,    Einrichtungen,    politischen,    sozialen 
religit'isen    und    künstlerischen  Tliatsachen,    die    zur  Ausfiüirung  eine: 
lebensvollen    Bildes   der    Litteraturgcschichte    nötig   wären,    attdi    nui 
andeutungsweise  zu  umfassen. 

Ein  möglichst  reichhaltiges  und  zuverlässiges  Verzeichnis  dei 
Ausgaben  und  IIilf.<<niittel  erschien  mir  für  den  gedeihlich(>n  Fort- 
sdiritt  der  byzantinisclien  Studien  um  so  mehr  von  Bedeutung,  als  es 
bis  jctEt   für  diu  byzantinische   Litteratur   weder   eine   BibliogruphiE 


JUw  dani  Toiwott  snr  «rstan  AirflBg«! 


IZ 


noch  ein«  FacIizPitsohrift  oder  einen  kritischen  .liiliri'sbtiriolit  gibt.  Eine 
absolute  Tollständigkcit  war  oline  den  Ilt^such  zahlreicher  Bibliotheken 
uioht  zu  erreichen  und  konnte  bei  einzelnen  Autoren  wie  bei  Psellos 
nicht  einmul  nugcstrebt  werden.  Prinzipiell  habe  ich  mehr  Wert  auf 
diß  neneren  Krscheinungen  gelegt  als  auf  die  häufig  gän7.1ich 
wertlosen  und  i»chwcr  znglinglichen  alten  Drucke,  die  später  in  he* 
quemt-rer  Fonn  wiederholt  worden  sind.  Vor  Abschlnss  meiner  Ar- 
beit habe  ich  ein  halbes  Jnhr  geo|)fort,  um  die  letzten  15 — 30  Jahr- 
gioge  aller  mir  zugänglichen  philologischen,  archäologischen,  thcologi- 
acbfn  and  historischen  Zeitschriften  Europas  sorgf;iUig  durchzugeliün. 
Wenn  die  mCihevoUe  Wanderung  auoli  zuweilen  auf  lange  Strecken 
ohne  Ansbente  blieb,  so  erfreute  nicht  selten  ein  glüclclieher  Fund  an 
einem  (>rta,  wo  niemand  etwas  Byzantinisches  vermutet  hätte.  Wenn 
es  nuD  auch  bei  einem  Unternehmen  von  so  grosser  Ausdehnung 
■iernjUs  an  Nachtragen  fehlen  kann,  so  hotfe  ich  doch,  dass  von  den 
tB  unserem  Jahrhundert  Terüffentlichten  Ausgaben  und  Ililfsschriftcn 
wenig  Bedeutendes  ilbersehun  worden  ist.  Erheblichere  Lücken  bleiben 
nhrvcheiiilich  nur  in  der  auf  Byzanz  bezüglichen  russischen  Litte- 
latiir  ßbrig.  Denn  obschon  der  Direktor  der  Münchencr  Staatsbibliothek, 
Herr  G.  Laubmnnn.  meinen  Wünschen,  soweit  es  möglich  war,  mit 
ptester  Liberalität  entgegenkam,  so  waren  mir  doch  manche  wichtige 
Krscheinitngen  unerreichbar,  leider  auch  die  allcrwichtigste.  das  .lour- 
nal  des  Ministeriums  für  VolksaufJclaning.  Einen  teilweisen 
Enati  bot  das  Archiv  fitr  slavischc  Philologie,  eine  der  go* 
üegensten  Zeitschriften  Europas,  die  frei  von  chanvinistischen  Ten- 
iksiien  und  gelehrtem  Dünkel  fest  und  zielbewusst  ihren  Weg  schreitet. 
Nuch  sei  gestattet,  dass  ich  den  wenigen  Freunden,  die  durch 
Sumdnng  von  Schriften  oder  durch  persönliche  Anregungen  das 
dornenvolle  Werk  gefordert  haben,  OtTentlicti  meinen  Dank  ausspreche. 
lubecondere  fiible  ich  mich  den  Uli.  Professoren  G.  Destunis  in 
Petrrsbnrg  und  E.  Kuhn  in  München  für  zahlreiche  und  wertvolle 
bibliographischü  Nacltweise  verpflichtet 


München,  im  Oktober  1890. 


Karl  Krumbacher. 


X 


Vorwoit  inr  sirelUn  Asflsg*- 


Vorwort  zur  zweiten  Auflage. 


Als   in   nn«rwiirtet  kurzer  Zeit  die  Aufforderung  xu   einer  Ni 
hcarbcitung  dioses  Huchcs   an    mich    gelangte,   war  es  mir  klar,   dl 
mit  einzelnen  Bcsseningen  und   Nacliträgcn  liier    nicbt  genug   gotl 
war.     Die   giinstigt;   Anfnahim.',    die   der   erste    Entwurf  trotz   seil 
Mangel  gefunden,    machte  es    mir  zur   Pflicht,    ihn   durr.bgreifund 
verbessern  und   zu  vervollständigen.     So  setzte  ich  denn  alles  dan 
um  das  Buch  zu  einem  mißlichst  IcistungsfÄhigen  Arbcitsini>truine 
zu  einem  zuverlässigen  Führer   durch    den   für  den  Neuling  so  a 
sclircolcenden  Urwald  der  byzantinisohen  Littirratur  auszugestalten.  & 
peinlichsten   war   in   der  ersten  Auflage   die   fast  völlige  Ahwesenh 
der  theologischen  Litterutur  omjpfunden  worden;  dieser  Mangel  musi 
vor  allem  gut  gemacht  werden.     loh  begann  meine  Studien  mit  d 
theologischen  Litteraturgattung,  zu  der  ich  mich  von  jeher  am  meist 
hingftzogtfn   fühlt«,   mit    den   Ocschichteu   der  Märtyrer  und    Heilige 
Als  erste  Frucht  dieser  Thätigkeit    konnte  ich   schon  im  Jahre  181 
meine   „Studien   zu    den    Legenden    dej;    hl.  Theodosios"  vorlegeiL 
tiefer   ich  mich    aber   in    die  theologische   Litteratur    versenkte^    des 
mehr  wurden  mir  die  grossen  Schwierigkeiten  bewusst,  diu  hier,  wenig 
auf  dem  rein  ütterarisohen,   als   auf  dem  sachlichen,   besonders  de 
dogmatischen  Gebiete,  liegen.    Inzwischen  begann  die  für  die  Redakti< 
der  Byzantinischen  Zeitschrift,  besonders  für  die  Herstellung  derBibli 
graphie  notwendige  Arbeit,  die  ich  bei  der  Gründung  dos  Organs  b 
deutend    unterschätzt  h'itte,   meine  Zeit  und  Kraft  mehr  und  mehr 
Anspruch    zu   nehmen,    und   ich    musste   einsehen,    dass   mir    zunüuh 
eine   andere    umfassende  Arbeit    unmöglich  wurde.     Da  war   es  den 
hoch  erfreulich,    dass    sich    Herr  Albert  Ehrhard,    Professur    de 
Kircliengeschichte    in    Würz  bürg,    a\if   mein    Ersuchen    bere 
finden  Hess,  das  Kapitel  „Theologie"  auszuarbeiten.    Er  hatte  scho 
früher  bei  seinen  handschriftlichen  Studien  auf  einzelne  byzantinisch 
Theologen    geachtet    und    war    hiedurch    besser    als   viele    andere    IVi 
seine  Aufgabe  vorbereitet.    Es  i.st  ihm  gelungen,  in  dem  kurzen  Zeil 
räume  von  zwei  Jaliren  die  noch  von  niemand  gelichtete  tlieulogisch 


Torwort  bkt  iwailsD  Anfiaga.  21 

Litteratur  der  byiuiiilinisclien  Zeit  zu  bewältigen.  Doch  bittet  micli 
Elirhard  Uta  dio  Erkiirung.  das«  er  bßi  der  Ausarbeitung  mancher  l 
Partien  dnrch  die  Kürze  der  zugemessenen  Zeit  wie  auch  durcti  die; 
Tun  deui  Vcrlt'g4;r  auferh^e  Uescliränkting  (Us  Raumes  behindert 
wurden  ju^i  und  manches  ohne  diesen  dojiiieUcu  Zw;ing  ringehendor 
duryestelJt  und  wohl  iiucli  manche  Fraffe  besser  ei-gründet  liätte.  Der 
TOD  Ehrhard  bearbeitete  Abschnitt  erstreckt  sich  von  S.  87— S18. 

Wer  je  auf  dem  byzantinischen  Gebiete  gearlicitet  hat,  weiss,  wio 
läufip  mau  das  Fehlen  einer  kurzgefassten.  zuverlässigen  und  dem 
twoesleu  Stande  der  Forschung  entsprechenden  Kinzeldarste! Iniig  der 
byxBDtinischea  Gesobtohte  schmerzhaft  cniptindot.  Nun  ist  auch 
dtesCTD  Hangel  abgeholfen.  Herr  llofrat  H.  Gelzer,  Professor  der 
tieschichte  in  Jena,  hat  auf  meine  BitU-  eint^  Skizze  der  byiuintini- 
•oben  Geschichte  abpefasst,  die  dem  Bnclio  als  Anhang  S.  911—1067 
lifigegebe]]  ist. 

Ind<in  idi  meinen  hochverehrten  Mitarbeitern  auch  an  dieser 
Stelle  föT  ihre  liebcnswiirdip?  Mitwirkung  anfrichtlg  daidte,  betone 
iA  XQf  Vermeidung  etwaiger  Missvcrslandnisse  noch  ausdrücklich,  dass 
selbstn-rständlich  jeder  für  .seinen  Beitrag  die  volle  und  atis- 
»chliessliche  Verantwortlichkeit  trägt. 

Auch  libcr  meinen  eigenen  Anteil  an  der  neuen  Bearbeitung  bin 
idt  ilrm  Leser  einig»  Erkläi'ungcu  schuldig.  Was  mich  bei  uieiuen 
Studien  auf  dem  byzantiuischen  Gebiete  und  insbesondere  bei  der 
.\usnrbfitung  der  urstiui  Aull.ige  dti^es  Buohes  am  häutigsten  und 
«t-irkstrn  gestört  hatte,  war  die  absolute  Uiizuverliissigkeit  und  Mangel- 
hnfti^kril  der  Au.'^lx-n  und  Hilfsmittel,  (irnbe  Irrtiimi^r,  Missverständ- 
nu»":,  Ilalbrichtigkeiten  und  Halbheiten  begegnt-u  auf  Schritt  und  Tritt; 
*ie  die  Texte  selbst  meist  ganz  elend  verdtFentlieht  sind,  so  wimmi^lt 
t%  von  unrichtigen  oder  ungeuanen  Angaben  über  Zeit  und  Person 
der  Verfasser,  über  Titel,  Umfang  und  Einteilung  der  Werke.  Des 
bekagliehen  Gefidiles,  mit  dem  wir  die  antiken  Schriftwerke  in  ihren 
tnfflichcu,  beciuemen,  oft  luxuritteen  Ausgaben  genicssen,  kann  der 
Frvnud  der  byzantiuischen  Studien  nur  selten  froh  werden.  Dazu 
[  bxtimt,  dass  zahlreiche  byzantinische  Schriftwerke,  darunter  selbst 
I  luDcbe  für  das  Verständnis  des  litterarhistorischcn  Zusammenhanges 
^uiuvtbehrliche,    nuch   gar   nicht    ims    Licht   gezogen   sind.     Kurz,    die 


I 


J 


XII 


Torwort  lar  sirflitBii  AnHag*. 


gftieJiiit<'-s  lind  g^ründliclics  Studium  dieser  x'ergilbtPii  Originaliei^u 
schien  mir  daher  die  wichtigste  Fordoruni;  Für  niiic  Kttulicjirlteitu 
des  Buchen.  Auf  zwei  grossen  Studienreise»  wurde  es  mir  mögUt 
mehr  »Is  tilUKOiid  llnitdsuhrifti'n  byzaiitiiüschfn  Inhalts  teils  xa  e 
«eriiieren.  teils  mit  gedruckten  Texten  au  vei^loii;heu  oder  zur  At 
klürung  bestimmter  Fragen  einzusehen.  Der  wissenschaftliche  Gewü 
dieser  Arbeit  war  über  Erwarten  reichlich.  Selbst  auf  Littcrato 
gebieten,  wo  genügende  Thnicke  vorliegen,  ist  mir  erst  beim  Studiu 
der  Prrgiimente  iiber  den  Cliaraktcr  einzelner  Werke  und  ihren  hisl 
rlschcn  Zusanunenliang  das  rechte  Licht  aufgegangen.  Wenn  es  n 
z.  B.  jetzt  vielleicht  gelungen  ist,  die.  Entwickelung  der  byziintiniscb 
Profanpoesie  einigermassen  klar  zu  legen,  so  verdanke  ich  das  wesei 
lioh  den  Beobachtungen,  die  sich  mir  beim  Studium  einiger  llaa 
scliriften  des  Georgios  Pisides,  Theodoros  Studites.  Nikolaos  Kallikli 
Theodoros  IVodrtimos  u.  a.  aufdräugti^n.  AVir  vielfach  Nachweise  ei 
Miner,  oft  abgclegeniT  utid  verschollener  Handschriften  nun  raöglii 
wurden,  lehrt  eine  flüchtige  Ihirchsicht  jeder  Abteilung  der  neui 
AufInge.  Immerhin  konnten,  der  Natur  de,s  Buches  gemäss,  nur  d 
wichtigsten  Ergebnisse  aufgenommen  werden.  Manche  wertvolle  Stücl 
des  giaammelten  Materials  hatte  ich  schon  früher  befreundeten  Fad 
genossen  überlassPii,  die  sie  teils  in  der  Byzantinischen  Zeitschril 
teils  in  selbständigen  Arbeiten  verwerteten.  In  diesen  Fällen  lie 
ich  CS  natürlich  mit  dem  Hinweise  auf  die  betreffenden  Arbeiten  b 
wenden. 

Neben  den  Handschriften,  aus  denen  ich  iicrsOnlich  das  meis 
gelernt  habe,  durfte  auch  die  gcdi"uckte  Litteratur  nicht  vernachlässi; 
werden.  Ich  habe  mich  bemüht,  sowohl  die  älteren  Hilfsmittel  ur 
Ausgaben,  von  denen  mir  beim  ersten  Entmirf  manches  entgang* 
war,  als  die  seit  dem  Jahre  1890  veröffentlichten  neuen  Beiträge  i 
vollständig  und  gründlich  als  möglich  beizuziehen.  Der  Zutluss  neui 
Arbeiten  von  allen  Seiten  war  so  reichlich,  dass  ihre  Bewältigui: 
kaum  noch  hätte  gelingen  können,  wimn  niclit  die  rasch  anschwellende 
Fluten  noch  rechtüeitig  in  das  Bett  von  Fachzeitschriften  gelenkt  wordf 
wären.  Zur  Ausfüllung  der  Lücken  des  ersten  Entwurfes  sind  ei 
neues  Kapitel  (Fachwissenschaften)  und  eine  Reihe  neuer  Paragraph« 
liinzugefügt  worden.  Durch  alle  diese  Zu.sätze  und  die  Beiträge  meint 
Mitarbeiter    ist    leider    der   Umfang    des   Buches,    trotz   des  eifrigste 


Torwort  «nr  cweiten  Aoflftg». 


xm 


Strcbeus  iiacb  EOrzc  und  der  ausgioliigsten  Anwendung  des  kleinen 
Druckes,  lK,*denk]ich  angeschwollen,  und  kaum  ist  es  noch  gelungen, 
die  TAr.dcn  BvuutuT  so  luibof^ueme  Abteilung  in  zwei  Blind»  zu  ver- 
meiden. 

Besonder«  Liube  hübe  ick  auf  die  Abfassung  der  an  den  Suhluss 
des  Buches  gestellten  Realbibliographie  verweiidet.  liier  sind  die 
Summfn  langjälirigcr  Erfahruugen  niedet^elcgt,  die  positiven  und  nega- 
tiven Ergebnisse  zeitraubender  und  mühevoller  Naohforschungon;  solche 
Xachforsohungen,  durch  welche  der  Fortgang  der  wissenscliaftlichcn 
Arbeit  so  häutig  aufgehalten  und  so  viel  Zeit  vergeud(;t  wird,  den 
Milfiirscheni  möglichst  zu  ersparen  oder  wenigstens  zu  erleichtern,  daa 
war  das  Ziel,  das  ich  bei  der  Sammlung  der  nun  in  17  Abteilungen 
untergebrachten  Litteratur  vornehmlich  im  Augu  hatte.  Vollständigkeit 
konnlu  in  nmnchen  Rubriken  wie  in  der  Kirchengeschichte,  Kthno- 
graphie.  ()e()gra]ihii'-,  Kpigraphik  nicht  angestrc^bt  werden.  Namentlichj 
mossten  Qberutl,  wo  reich  bebaute  Xachbargebiete  zum  Besuche  lockten,  1 
praktisclie  Erwägungen  die  Auswahl  und  Abgrenzung  leiten.  Manche 
wirkliche  Locke  rfihrt  davon  her,  dass  die  einzelnen  Rubriken  mit 
ihren  Unterabteilungen  nicht  von  Anfang  an  fest  standen,  sondern 
i-prt  im  Liiufe  der  Jahre  als  notwendig  erkannt  und  eingestellt  wurden. 
Mir  unerreiclilmre  Schriften  habe  ich  hier,  wie  auch  in  den  anderen 
Teilen  des  Buches,  meistenteils,  namentlich  wenn  mir  die  Notiz  aus 
irgend  einem  Gmnde  verdächtig  vorkam,  als  „mir  unzugänglich"  be- 
ir-ichnet  Dass  ich  mich  so  oft  zu  diesem  stets  fatalen  Cieständnis 
b«iuemte,  möge  mir  der  Leser  nicht  zum  Vorwurfe  machen.  Wenn 
auin  fremde  Uibltotheken  immer  und  immer  wieder  vergelilich  zu  Kilfo 
nift,  wird  man  schliesslich  des  Briefschreibens  müde;  ausserdem  setzen' 
■Doh  die  beträchtlichen  materielh^n  Opfer,  die  mit  einer  häutigen  Bei- 
utrhnng  answärtiger  Bibliotheken  verbunden  sind,  einem  mit  Glücks- 
;iit4.Tn  nicht  gesegneten  Kxtraordinarius  gewisse  Grenzen.  Übrigens 
ck«utc  ich  selbst  vor  grösseren  Reisen  nicht  zurück,  um  das  Material 
Münzen.  Das  Journal  des  k.  nissischen  Ministeriums  der  Volks- 
lafkUmog,  das  mir  bei  der  Abfassung  da  ersten  Auflage  ganz 
äugelte,  habe  ich  erst  in  Berlin,  wo  leider  die  ersten  164  Bände 
[•D,  und  in  der  Wiener  Hof  bibliothek,  die  ein  bis  auf  die  ersten 
10  Bitndu  vollständiges  Exemplar  besitzt,  fiir  meine  Zwecke  exzerpieren 
.haaea. 


XIV 


Torwort  aur  sweitcn  Auflage. 


In  die  llersfcllung  des  Registers  haben  Elirliartl  und  ich  U 
in  der  W«ise  geteilt,  diiss  Khrhard  sei«  Kapit<il  (S.  37—218),  i 
den  übrigen  Teil  des  Buches,  auch  Geizers  Äbriss  der  Geschichi 
iit>Brnalim. 

Bei   der  Wiedergabe  der  zalilreiclioii  fremden  Namen   lial 
ich,  sowiMt  es   ni<)glich   war,   eine  einheitliche  wissenschaftliche  Tra 
scriptionsweise  befolgt.    Völlige  Konsequenz  war  freilich  nicht  zu  e 
reichen.     Daran    hinderte    namentlich    der    Umstand,   dass   die  SIav( 
und  Griechen,  wenn  sie  in  fremden  Siiraclicn  puhlizicren,  häufig  ih 
Namen   nach   verschiedenen   und   zum  Teil   recht  willkürlichen  Pri 
xipieii  wiedci^eben.    Wenn  z.  B.  Stasov,  Vcsolovskij,  Lampros 
französischen   oder  deutschen  Arbeiten  sich  Stassoff,  Wesselofsk 
Lamhros  untorKeichnon,  so  durften  diese  seltsamen  Furmen  aus  bibli> 
graphischen    Gninden    nicht    geändert    werden;    wenn    aber    rnssiscl 
»der  griechische  Schriften    dersrlhen  Verfasser   zitiert  werden,   so    e 
scheinen  ihre  Namen  in  den  an  erster  Stelle  angeführten,  dem  Trai 
scriptionssystem  des  Hnches  entsprechenden  Formen.    Der  von  manche 
empfohlene   Ausweg,    bei   solchen   Abweichungen   die   richtige   Trat 
scription  in  Klammem   beizusetzen,    z.  ü.  „Lamhros    (d.  h.  Lampros)' 
erschien  mir  doch  m  unschön  und  zu  umständlich.    An  manche  Trar 
scriptionen   wie  Car   statt   des  altmodischen  Czar   oder  Zar  wird  sie 
der  deutsche  Leser  freilicli  erst  gewöhnen  müssen. 

Zahlreiche  Beiträge  und  niltzHche  Anre^ngen  verdankt  die  neu 
Bearbeitung  den  Gelehi-ten,  welche  sich  der  Mühe  unterzogen  liabei 
die  erste  Aufhige  ausführlich  zu  besprechen,  besonders  den  llerre 
D.  BikOlas,  J.  B.  Bury,  Cli.  Diehl,  J.  Dräseke,  H.  Gehei 
F.  Hirsch,  K.  Uiick,  Seb.  Merkte,  Gust.  Meyer,  K.  Oster,  1 
Tacchi  Venturi,  D.  Therianos,  H.  ¥.  Tozer,  Th.  Uspenskij 
C.  Weyraan  und  0.  A.  Wilkens.  Mehrere  Fachgenosson  wie  di 
Herren  W.  Fischer,  H.  GcUer,  E.  Kuhn,  K.  Kurtz,  C.  Neumann 
K.  l'atzig,  N.  Politis,  M.  Treu  n.  a.  haben  das  Werk  durch  Zusen 
düng  vuii  Berichtigungen  und  Nachtriigiui  gefördert.  Herr  H.  Morit 
)iat  die  Zusammenstellung  der  Kegentenlistcii  besorgt;  Herr  J.  Scheib 
maier  ist  beim  Lesen  der  Korrekturen  meinen  öfters  den  Dienst  vcr 
sagenden  Augen  zu  Hilfe  geeilt;  die  Beamten  der  Mikncliener  Hof-  un( 
Staatsbibliothek  und  der  Universitätsbibliothek,  besundcrs  die  Herrei 
Direktor  G.  von  Lnubmann,  Oberbibliotliekar  II.  Schnorr  vouCaroU- 


^^^^^^^^^^  Vorwort  rvt  tv«iteti  Anttftg«.  ^^^^^  jy 

fcld  und  Sekretär  F.  Boll  sind  meinen  oft  weitgehenden  und  lästigen 
IVunschtm  stets  liebenswürdig  entgegengekommen.  Ihnen  allen  und 
tuuiobrai  atigen:tnnt<^n  Förderern  des  Werkes  sei  hier  aufrichtig  Dank 

Das  drQükende  GefiÜil  dtr  Unsicherheit  und  Besorgnis,  mit  dem 
ich  den  ersten  Entwurf  dit^ses  Ituclics  in  die  Welt  hinausschickto,  hat 
iticli  in  festes  "Vertrauen  auf  die  Zukunft  der  bywtntinischen  Studien 
gewandelt.  Selten  ist  eine  nc^ue  wissenschaftliche  Disziplin  iu  einem  i 
so  Icurw^u  Zeiträume  innerlich  und  äusserlich  so  mächtig  g(;wachsen. 
Von  der  energischen  und  fruchtbaren  Thätigkcit,  die  sich  auf  diesem 
(tL'bicte  seit  einigen  Jiihron  allerorten  entwickelt  hat,  zeugt  fast  jede 
Sdte  der  nenen  Bearbeitung.  Noch  mehr  fallen  die  äusseren  Fort- 
«fhntte  der  by»\utinischen  Disziplin  ins  Auge.  Das  in  der  Vorrede  i 
ilcr  ersten  Auflage  dieses  Buches  schrtchtern  angedeutete  Vitrlangon 
nach  i-iner  Fachzeitschrift  und  einem  kriti.scheu  Jahresberichte  ist  heute 
iwciftich  crfrült:  durch  die  Byzantinische  Zeitschrift  und  den  Vi- 
lantijskij  Vremennik(vgl.  S.  1143t.  Eine  weitere  Förderung  erfuhren 
dio  byxantinischen  Studien  durch  die  Gründung  eines  k.  russischen 
arehiolügisclien  Instituts  in  Konstantinopel,  das  seine  Haupt- 
uCuerksamkeit  natui^emäss  auf  die  byzantinische  Zeit  richtet.  Auf 
den  grusseu  uationalen  und  iuternatiunalun  Gelehrtenversaniinlungcn, 
die  das  walire  Kennzeichen  des  gemeinschaftlichen,  Menschen  und 
Volker  verknüpfenden  Zuges  der  heutigen  Wissenschaft  bilden,  war 
Bfianz  früher,  wenn  man  etwa  von  den  archäologischen  Kougrcsson 
ia  Bnsslnnd  absieht,  nicht  vertreteu.  Auch  hier  ist  eine  Besserung 
nagctreten.  Anf  dem  zehnten  internationalen  Ürientalistcu- 
koDgress,  der  im  St-ptember  1894  zu  Genf  abgehalten  wurde,  war 
Bie  griechisch-byzantinische  Sektiu»  eingerichtet  und  für  den  näch- 
sten Oriontalistenkongress,  der  im  Jahre  1897  zu  Paris  statt- 
indcn  «ill.  ist  eine  S«*i:tion  „Griechenland  in  seinen  Beziehungen  zum 
Uiient  vom  Altertum  bis  zur  Gegenwart"  in  Aussicht  genommen,  deren 
LMTluiiileil  voraussichtlich  dem  „halborientalischen"  Byzuuz  zufallen 
«trd.  Endlich  besitzen  die  byzantinischen  Studien  seit  dem  Jatu«  1892 
ihtreh  die  hochherzige  und  einsichtige  Entschlie^sung  di-r  k.  bayerischen 
ioning  einen  Lehrstuhl  au  der  Universität  München,  und  in 
folgenden  Jahn-n  sind  sie  auch  in  Itussland,  Holland  und 
igarn  in  den  Hubineu  des  Univorsitatsunterrichtes  gezogen  worden 


VI  Tonrort  snr  awelt«n  Anflkg«, 

gl.  S.  1140).     So  mehren  sich  allenthalben  die  Anzeichen,  dass 
ittel-  und  neugriechische  Philologie    sich   in  kurzem   zu   einer   sf 
Undigen,  neben  der  romanischen,  germanischen  und  slavischen  Ph 
gie   gleichberechtigt   dastehenden  Disziplin    ausgestalten   wird.     X 
tzu  war  es  höchste  Zeit.     Die  grosse  Eenaissance   des   lange  un' 
iickten  griechischen  Ostens  gegenüber  dem  lateinischen  Westen, 
jlche  die  byzantinische  Periode  einem  Forscher  erschien,  durfte 
de  heute  von  der  Wissenschaft  nicht  länger  verkannt  und  ignor. 
srden.     Denn    wenn    nicht   alle  Anzeichen   der  Zeit   betrugen,    st 
ae  ähnliche  Wiedergeburt  und  Neubildung  des  südöstlichen  Euro 
sm  Geschlechte  der  Gegenwart  bevor. 

München,  im  Oktober  1696. 

Karl  Krumbacher. 


InhaltsTerzeichnis. 


Elnleitnng.  Reite 

Begriff  and  allgemeine  Geachichie  der  byz.  Litterstur 1 

Churakteriatik 20 

loternationale  KultnrbeziehungeD 31 

Erste  Abteilung. 
Prosaische  I.Ut«rstnr. 

1.  Theologie  (bearbeitet  von  A.  Ehrhard) 37 

Charakter  und  allgeraeine  Geschichte 37 

A.  Dogmatik  und  Polemik ....  46 

B.  Exegese 122 

C.  Asketik  and  Mystik 139 

B.  Geistliche  BeredBamkeit 160 

E.  Hagiographie 176 

F.  Eateaen 206 

2.  Gescfaichlschreiber  und  Chroniaten 219 

Einleitung 219 

A.  Die  Gesch ich tach reiber 228 

B.  Die  Chroniaten 319 

3.  Geographie 409 

4.  Philosophie 428 

.').  Rhetorik,  Sophiatik  und  Epiatolographie 450 

C.  Altertamawisaenschaft 499 

Allgemeine  Charakteristik 499 

A.  Philologische  PolyhistoreD  und  Scholissten 503 

B.  Wörterbflcher 561 

C.  Otamniatik 579 

D.  Metrik  und  Hnsik 594 

E.  Sammlungen  von  Sentensen  und  Sprichwnrtem 600 

7.  Fachwisseaschafteu 605 

Rechtswiesenschaft 605 

Medizin 613 

Mathematik  and  Astronomie 620 

Zoologie,  Botanik,  Mineralogie,  Alchemie 631 

Milit&rwissenschaft 635 

Zweite  Abtei  lang. 
Poetische  Lllteratar. 

Allgemeine  Charakteristik,  Einteilung,  raetriache  Formen 639 

].   Kirchenpoeaie     .............  653 

A.  Geschichte  der  rftfamischen  Kirchendiohtung 655 

B.  Die  Form  der  rythmischoD  Kirch endichtung 090 

iL   Profanpoeaie 706 


will 


lahBlteranttiebnla. 


I>iitto  Abteilung. 
ViilcArKrtechlMCbc  Lttlrrntnr. 

^  Einleitung 

EntftT  AbAohnitt. 
Poetlitohn  IJtlcriitar. 

1.  Lfhr-  un^  Gelegen  hei  lag  mticlit«.     PtirHl«tliinK  veriDiscIit^r  Stoffe 

2.  S«K4inliAftc  und  hietDrisch«   Diclituniten  aal  nutiotiHlcr  Giundlag;« 

3.  RamnnliRclie  Dii^litiingen  Ober  linliko  Stoflo         .....  .         | 

■^.  lintmuitinclin  DichtungMi  flbtr  tnittolflltorlicltc.  lum  Teil  abenillSDdiscIlc  Stoffe 

6.  TicTgoKcb ichton ^^H 

Zweiter  Abschnitt.  ^^1 

ProwiUcbe  Littorktnr. 

Vorbeniorkong 

Bnrlflam  und  Joesuph       , 

SyntipM 

Stephiinit««  und  IchnelAlee 

Leben  Heu  Aesop 

Die  AHisen  der  Königreiche  Jeniealem  und  Cypern 

Die  Chroniken  Uea  Leontiufi  MachaertB  und  des  Georg  Buhtrone  .... 

HiiususneibOoher      .        .        ' 

Sprichwörter 

PerspbrAsen  und  Oberaetzongen 

Anliang. 
AbriMt    llvr    brzantinisfh«»    Hnlserg«»t«lilcblr    (beerbeitot    von 
H.  Geiser)    .  


Allgemeine  BIbllogritphle. 

I.  Politisohe  Oeschiohte 

8.  Innere  Oesohieht» 

8.  Eirohengeacliicht« 

4.  Cbrunologie 

h.  Internatiunale  Kulturbesiebungen  .... 

6.  Etbnügrapbio 

T.  (leogTuphie 

8.  Topügrupbie 

U.  Kunstgosvbicltte   ...        ..... 

10.  Nuniiamatik 

11.  Sigillogrupbi« 

12.  Epi^rnpbik  

13.  Sprache 

14.  8ngonkundo,  Volksglnubo  u.  h.  w 

ih,  äeechiohte  der  byxNnlintBchcn  Philolugls  . 

16.  Uyznm  in  der  sebOncn  l.itternlur    .... 

17.  Zoitiichriftcn.     Hibliographiaab*  llilfemittol 

R«>KenleiillHteD 

Itegixtcr  dnr  rnimneD  und  äachen 


'Abkflriniigeii. 


■bLgr. 

Mblwgr. 


AbkÜrzung'en. 

Abhandl.  h*jn.  Ak.  =  AbhBndlonRvii  i*r  philo*.' philo!.  CIhm  dorlc.  baf«r.  Akademie  der 

WisMiueUteD. 
An.  (Jr.  =  An«odolB  Gneca  (dor  E!«TKU«g«bar  wird  immor  g«nnnnt). 
Ab  Oxml  =  AMcdota   (inwcn  «   codiciba«  miuiu«mptis  bibHothecHrum  Oxoniennium  od. 

J.  A.  CrtBMr.  4  voll..  Oxford  ISSS-ISST. 
An.  Pari«,   -^   AiH>cd«ta  GrMCa  e  codicibii»  innmiHcripUs  bibliothccnn  rngiae  l'nriBinnsiK  od. 

J.  A,  Oamer,  4  roll..  Oxford  1^39  -1841. 
AwBMira  ds  I'miwc.  ^  AnnuRiro  d«  THMociation  [wnr  l'Micourngomont  iloe  dtndo«  grocquo* 

OB  Franof,  Paris  lf)6T  IT. 
AkL  ftlav.  Pbil.  =  ArcbiT  fUr  slaviocbe  Philologio.  Bnrlin,  Woidniann  1876  IT. 

vqIx.  —  Dihliothiqao  graoquo  VBlgaire  publik  par  E,  liegrand,   7  tomn,  Paria 

I8MI-IS06. 
Ii*ll.  =  BiUiognphi»  hcUdoiqiM  ou  dMoriplion  raiaoiuiät  dca  ouvrogoa  publiäs 

OD  groc  par  4m  Grau  aox  XV  ot  XVI'  nit'Moa  par  E.  I^grand,   2  toinoa, 

Paria  18S5. 
Iioll.  du  XVII*  eifecle   =  Bibliograph!*  hellfniqne  ou  deaoription  raiMmniie  doa 

oorragM  publik  [uir  des  Urece  au  dix-septiMiie  ai^cle  pnr  E,  Legraad,  S  loniea, 

Pwia  l»D4-  1&9.V 
BacotL  yJMtnik  ~  Bogoalorsklj  vjeidnik  d.  b.  Der  UieDlogischti  Bot«,  Orgaa  der  Moakauor 

tbeolog.  AkadfRii«  (eraciioint  munatliuh). 
B.  IL  "^  l)fUiilini«obc  Z«itsRhrifl  hcrauagcgabeo  von  K.  Krumbaubor,  LeipEig  1)402  B. 
UamiMi   ^  Carmina  grnvca  Rirdü  Mvi  ed.  Gull.  Wagner.  Leipuig  1Ö74. 
Ctriat.  Hmim  ^=  Cfariatjanako«   i^Unlo    d.   h.  Christllolie  Lokttlre,  Organ    der  geistliobou 

AkjidoBi*  in  Petersburg  (aerhsninl  jibriicb). 
Coli,  A«  mi».  •^  C«llaelion  dp  mnnuineiit«  pour  sorvir  ^  l'Aadu  de  In  Inngue  n^o-helli^iiiqua 

fte  K.  Ugrand.  I-  »6m.  19  Bde,  Pari«  1H60  ff. 
(.'«II.  4f«  moa.  N.  S.  "=  ColloctioD  do  monumenls  etr,  Nouvollc  afri«.  '  Bde,  Paris  1HT4  ff. 
CdJJ   d«  rom.  gr.  =^  Collection  do  Tomans  grccs  publit'-ii  pnr  Sp.  P.  Lninbroe,   Ptuis  18äü. 
JrltjM-  —   Jiitior  irj(  ftfropfKigf  «li  ^J^roilo;')»;^  fidipioc  t^(  'J^Jt/iidof,  Athen  iSIfS  ff. 
bsL  '.4i.  —   'fjiMltjCiueiir^  'AitjSiiii  (Organ  dw  grionhischon   Patiinrnbat«  in  Kpol). 
iMlaj'tj    :-    "Erkoyij    fitr^futar    [^(    (f(iir/(t(tc    fJ)Jli;riir^(    j'iuiaorj;    ttiiS.    i'tiü    .J.    I.    Murbpo- 

Tfrdoc.  Atlion  1866. 
rahndn»,   Bitj.    Gr    «d.  Hnrl.   =   Jo.  Alb,   Fabricii    Bibliolboca  Ura«<-B.     Kditio  iiuorU, 

ouraato  C.  Cbr.  Harle».    12  Bde.  Hamburg  1790-180».     Di«  «nt«  Ausgab« 

irird  dxrdi  den  Zuaatz  der  Jahreuobloo  bouichnot. 
>'B«f  -=  FragnoDta  RiatoricoTuni  Oraerorum  od,  C,  Mall«r.  5  voll..  Port«,  Sidot  1&41-  70 

(N«udrticko  IS88  u.  s.  w.). 
Gt.  =  Gmninall«!  Graeci  recogniti  ti  «pparatu  critico  inatnidi,  vol.  I  ff.,  Ijoipiig, 

T«nbMr  1878  ff. 
Handacbtifl,  Iltu  —  [landuchrift«», 
Jalirb.   ^    N(-Di>  JahrbUcber   für  Iliilologio  nnd  Pädagogik;   dio   <alteii>  JahrbQeher 

werdna  durch  dir  baigoeoUton  JubTa(<ut)il«>n  untersohieilen. 
Jalirb.  Sappl.   —   N«ac  JahrbDohar  o.  a.  w,  Supplementbnnil, 
Jahrb.  prot  Tbo*!.  —  JahtbOchor  für  protontantischo  Theologi«. 
JattTB.  Uin-  =  Jooraal  doa  [k.  rasa  j  MiDistfiiams  der  VolksaufklSning  t^umnl  miniBlerHtva 

naMdnago  pnwvjoMeDÜa),  Pelerftburg  1803  ff. 
Kpal  =   KoaotantiMpal. 

H>d.  gr.  t*xta  -    Medieval  grMk  t«xl».  ed.  \>y  W,  Ws«nor.  liondon  B70. 
JTm.   Ikpi.    —    ÜMmnuKij    Bifiita3ifiiij    iniatoaif/   K.   .V.   ^9«,,   7   voll.,    Venedig -Paria, 

UaiMBiioav«  |K7a^  1^94. 
SmwI  =  CaUl«g«a  «l«.  nantwcriptorura  graoconim  oocnon  orionlnlium  nug.  bibliothe««« 

Ca«Mr«a«  Vind^boneiiBia  od.  Duiiet  de  NosroI,  2  voll..  Wicn-Ntrnber«  1600. 
X**.  et  aXtr.  —-  N«tic(r  ot  rxlinilad««  nianuscrils  de  li  bibliothique  nutiuniil«  (myalo)  et 

d'airtrw  bibliollivqu««.  Paria  1787  ff. 


XX  Abkflniing«n. 

Odaaaaer  Jahrb.  =    Jahrbuch   der   b?i   der   kaiserl.    neornsaischen    UniTereil 

bestehenden  historisch -philo  logi  seh  eo  Qesellschsft,   Byz.    Abteil 

istorilco-filologiieskago  obäÖeetva  pri  imperatorskom  novorossij 

site^e,  Vizantiskoe  otdjelenia),  2  voll,  Odessa  1892—1894. 
Patr.  Gr.  =^  Patrologiae  cursus  completus  eto      Seriea  Oraeca   curante  J.-P. 

1857-1866. 
Pravosl.  sobesjedoik  =  PravoelavnyJ  aoboajednik  d.  h.  der  orthodoxe  QaBeltscl 

lieh  erscheinende  Zeitschrift  der  geistlichao  Akademie  in  Kasan 
Bbein.  Mus.  =  RheiniBches  Musenm. 

Bevue  des  6t.  gr.  =  R«vue  des  ätudes  grecques,  Paris  1888  ff. 
Pravosl.  Pal.  sbomik  =  PraTOslavnjj  Palestinskg  sbornik  d,  h.  Orthodoxe  Pa 

lung  (herausgeg.  von  d,  k.  russ.  orthodoxen  Palästinagesellschaft, 
Rom.  QnartalBchT.  ^  BAm.  Qnartalschrift  fOr  christliche   Altertumskunde   o 

geschichte  etc.  heraaegeg.  von  de  Waal,  Rom  1887  ff. 
Sbomik  blgarsk.  —  Sbomik  z*  narodni  nmotvorenija,  nanka  i  kniinina,  hen 

bulgarischen  Ministerium  der  Volksaufkl&rung. 
Sitzungaber.ha;er.  (Berlin.,  Wien.)  Akad.   —  Sitsungsberichte  der  k.  ba;otiach< 

sischen,  k.  k,  daterreichischen)  Akademie  der  Wisse nschaften.  p 

philologische  nnd  historische  (philosophisch- historische)  Claase. 
SüiX«yas  ■=  '0  fr  KutvrarnrotinoiUi  'E3Jitjfixä(  ipiXoXoyixög  avXXoj'o;  (Die  erstt 

[sowie  Bd  11  und  12],  die  bekanntlich  seit  dem  grossen  Brande 

selten  sind,  blieben  mir  leider  unzng&nglich). 
Theol.  Studien  n.  Erit.  =^  Theologische  Studien  und  Kritiken,  herausgeg.  von 

nnd  E.  Riehm,  Hamburg,  spAter  Gotha  1828  ff. 
Trois  poSmes  =  Trois  poemes  grecs  du  moyen-ftge   etc.  par  W.  Wagner,  Bei 
Trudy  Kievskoj  doch.  ak.   ^=  Tmdy  Eievskoj  ducfaovnoj  akademij  d.  h.  Arbeite 

liehen  Akademie  in  Kiev,  monatlich  in  Kiev  erscheinend. 
Viz.  Tr.  =  Vizantijskij  Vremennik  izdavaemyj  pri  imp.  akademü  oauk  pod  redal 

Vaaitjevskago  i  V,  E.  Regeija,  Peterabnrg  1894  ff, 
Wiener  Stud.    —  Wiener  Studien.    Zeitschrift  fQr  classische   Philologie.    Snp[ 

Zeitschrift   fflr  Sst«rTeich.  Oyinnasien.  herausgeg.  von  W.    von    '. 

K.  Schenk],  Wien  1879  ff 
Zeitachr.  wiss.  Theol.   =   Zeitschrift  fQi  wissonschaftliche  Theologie,  herauf« 

Hilgenfeld,  Jena  1858  ff. 


Einleitung. 


»griff  und  allgemeine  Geschichte  der  byzantinischen 
_  Utteratur. 

H  I.  In  der  titt«rftri»chcn  wie  in  der  politischen  Ocschiclitebetrachtiing 
Beb  DbHcb  geworden,  das  byzantinische  Zeitalter  durch  die  Jahrtt»- 
Qlea  527  oud  MTiB  abzugrenzen,  d.  h.  man  liU<.'«t  dasselbe  mit  dem  ftv- 
jiorungujithU  Juntinians  oder  nuch  mit  der  von  ibni  vernnlasst^n  Auf- 
«bung  dop  ünivi-räitSt  Athen  (529)  beginnen  und  mit  der  Eroberung 
Comtäntiiiopels  durch  die  Türken  abnchliessen.  Über  den  Endpunkt  int 
eicht  zu  Straten;  denn  die  Auipfianinng  des  Halbmonde»  auf  der  Hagia 
lopbia  hat  durch  die  endgOltigo  Vernichtung  des  politischen,  Iitt<>rArisi-hen 
um)  kulturdlen  Eigenleben»  der  Byzantiner  einen  so  gewaltigen  und  zweifel- 
oeen  hintorischen  Einschnitt  hervorgebracht,  wie  er  in  der  Geschichte  der 
HeoBchbeit  selten  en  finden  ist.    Um  so  grössere  Bedenken  erheben  stcli 

El  die  UicIitiKkeit  der  Anschauung,  welche  sich  über  den  Anfang  der 
itini.Hchen  Periode  eingebürgert  hat.  Sie  widor»treitet  den  That- 
ODund  iotguHchicbtlich  ohne  Begründung.  Durch  die  willkürliche 
1«  oin«»  Abschnittes  um  die  Zeit  des  Justinian  ist  das  VorstJinHnis  der 
ischoii  nne  anch  der  Übrigen  kulturellen  Entwickelung  in  wichtigen 
n  getrübt  worden.  Ks  ist  lificbste  Zeit,  die  Haltlosigkeit  die»er  Eiu- 
lung  zu  b«weisen  und  ausdrßeklich  fe^tzuetcllen.  Um  zu  einem  wolil- 
ndeten  und  widon)tand»rilhigen  Urtvilo  ku  gtdangon,  ist  es  nOtig, 
r  der  littcrunKchen  auch  die  politische,  kirchliche  und  kutturello 
hiebt«  dcä  späteren  römischen  Reiches  kurz  zu  betrachten:  die  erste 
kid  wichtigste  Forderung  aber  tat,  dass  man  nicht  am  Einzelnen  haften 
Unibe,  sondoni  die  Qaanmtentwiekt^lung  auf  allen  Lebonsgebiot^n  von  den 
ssten  Zeit«n  dw  Kaifiorreicbes  bi»  auf  die  Tage  dos  letzten  Palüologen 
loa  einem  möglichst  erhabenen  Standpunkte  aus  mit  vonirt«ihifreiem. 
dofdi  kein©  alte  Doktrin  getrübtem  Blicke  überschaue.  Dann  kann  die 
Tngo,  wo  man  die  Keime  düi<  neuen  ZoitaltürK  zu  Huclien  hat,  nicht  lange 
nreifelhaft  bleiben;  Es  iat  die  Zeit,  in  welcher  dos  alti^  Heidentum  offiziell 
darch  die  neue  WultreÜgion  ersetzt  wurde,  die  Zeit,  in  welcher  das  Staala* 

4tw  kUM.  Attmimm^amhin.  II.     /.  JlUs.    2  Ana.  1 


2  BTBUitinisDho  LittAntargenehiolite.    Eiiil«ltiing. 

veEten  eine  tiefe  und  andauernde  Umge-slaltung  erfuhr,  die  Zeit,  in  w( 
im  römischen  Imperiuni  doo  griec)ii»chu  Element  dureh  die  Orflndung 
im  griechischen  Kulturkreise  gelegenen  neuen  HuuptatAdt  zu  < 
politisch  mächtigen  und  schliesslich  herrschenden  F&ktor  zu  erstarket 
gann.  die  Zeit,  in  welcher  sich  in  der  griechischen  Sprache,  Litte 
und  Kunst  gründliche  und  folgeuroichc  Veränderungen  voll7.ogen:  der 
fang  des  4,  Jahrhunderts  oder,  wenn  mau  ein  genaues  Di 
wünscht,  das  Jahr  324,  in  welchem  Konstantin  der  Gros»« 
Alleinherrscher  den  r&mi»chen  Kainerthron  bestieg. 

Nachdem  das  Endergchnis  unseres  Forschens  und  Nachdenkens 
den  Anfong  der  byzantinischen  Zeit  nntcr  Verzieht  auf  die  künstler 
Wirkung  und  die  zwingende  Überzeugungskraft  eines  aus  wohldisponi 
Beweisführung  zidetzt  wie  von  seihst  hervorgehenden  Schlusses  der  1 
lichkeit  zu  liehe  schlicht  und  klar  an  den  Anfang  gestellt  ist,  mögei 
Gründe  der  vorgetragenen  Anschauung  wenigstens  in  der  Hauptsache 
gelegt  werden. 

Was  in  politischer  Hinsicht  die  byzantinische  Zeit  von  der  r 
sehen  am  gi'eifhnrsten  scheidet,  ist  die  Verlegung  des  Schwerpunktes 
Westen  nach  dum  Ost«n  und  die  daraus  entstandene  ollmühliche  Verd 
gung  der  lateinischen  Sprache  durch  die  griechische.   Der  Ausgangsp 
dieses  Prozesses,  durch  welchen  die  ganze  spätere  Geschichte  des  rUrais 
Reiches  bestimmt  worden  ist,  liegt  zweifellos  in  der  Gründung  der  m 
Hauptstadt  Konstantinopcl  (326)  und  in  der  mit  ihr  ursächlich  zusanu 
hiingenden  dehnttiven  Teilung   des  Reichca   in  eine  westliche  und  östl 
HiÜfte  (Mri).    Hiemit  war  die  bleibende  Trennung  des  griechischen  Os 
und  des  lateinischen  Westens  besiegelt  und  hier  liegt  auch  eine  der  Ha 
Ursachen    der    alsbald    hervortretenden    Kntfi-cmdung    der    Griechen 
Lateiner,   die   sich   später   zu   ticfuti^^r  Abneigung   und   offener  Feindsc 
steigerte  und  im  Laufe  der  Jahrhundert«  unzäliligemal  in  politischen 
kirchlichen  Zwistigkeiten  zum  Ausdrucke  kam.     Der  sprachliche  und 
turelle  Dualismus  hatte  schon  vor  Theodosios  und  vor  Konst-antin  bestani 
^er  erst  durch  die  Gründung  von  Neurom  und  durch  die  Teilung 
Reiches  erhielt  er  seine  offizielle  Bestätigung,  auf  deren  Grund  er 
ungehindert  weiterbilden  konnte.    Der  Gegensatz  wurde  namentlich  dt 
das  schnelle  Anwachsen   der   neuen    Hauptstadt,   welche   der   griecbisc 
oder  grUzisierten  Rfichshälftu  einen  politischen  und  geographischen,  1 
auch  einen  religiösen,  gesellschaftliehen,  üttcraiischcn  und  künstlerisc 
Mittelpunkt  verlieh,  gefördert  und  gestärkt. 

Die  centralisicrendo  Tendenz  und  Kraft  Konstantinopela  macht  ) 
allenthalben  bemerkbar.  Durch  die  Synode  von  Cbalkedon  451  siegte  M 
rom  kirchlich  über  Alexandria.  Selbst  auf  dem  politLseh  bcdeutungslo 
Gebiete  der  Chronologie  äusserte  sich  die  rücksichtslose  Exklusivität 
neuen  llaupt«itadt,  indem  die  älteren  Ären  von  Alexandrin  und  Antioc 
später  durch  dio  von  Ivon.'^lantinopel  vordrängt  wurden.  Die  Bospoi 
Stadt  war  daa  Paris  des  Byzantinerreichos,  ja  der  ganzen  OstwelL  Di 
Auffassung  klingt  uns  aus  zahllosen  panegyrischen  Äusserungen  byzai 
niacher  Schi-ift«tellor  entgegen,  welche  vor  deu  kühnsten  Vergleichen  ni 


aad  Bllgraisla«  O^MfaioliU  der  byzantiniaclieii  Litt«ratar.    (§ 


zurOrkücheuoD,  um  die  aDes  QbertToffetido  Grösse  der  bewundortdit  Mctro- 
poj«  Bi  schildern,  und  sie  findet  noch  einen  späten  Nrnrlilial)  im  nuugric- 
chiacben  Sprichwort:  "Oiof  i  xva/i»;  JüJfxa  m  ij'  nöXi  itxaniitr.*}  Noch 
mehr  als  durch  iaa  lebenskrSftigti  Contnun  Kon»tantinopel  wurde  das 
Wachsen  und  Obsiegen  de»  griechischen  Elemente  beschletinigt.  durch  den 
poUtücben  Zui^ainnionbnich  der  WV'ithiUfto  des  Reiche«.  Durch  dio  Er- 
WgniBSO  der  Jaliro  455  und  476  wurde  die  Kraft  da»  altiin  Imperium 
Kamanum  noch  mehr  als  früher  auf  die  orientaliticheii  Länder  konzentriert, 
in  velcben  von  Alters  her  in  den  breiton  Schichten  des  Volkes,  in  der 
Qeaellschaft  und  in  der  Kirche  das  griechische  Element  das  herrnchendo 
war.  Zwar  blieb  der  gesamte  StaRtsoi'gauismus  üusaerlich  und  inueilich 
noch  römisch;  das  Öri&chentum  konnte  abwr  jetzt  den  Kampf  um  dio 
Herrschaft  mit  ganz  anderen  Mitteln  als  frillier  und  mit  besserer  Aussicht 
auf  i£rfotg  aufnehmen.  Üowiss  fUhlten  sich  die  tincchon  politisch  als 
BAmer,  und  der  Name  RhomSer  behauptete  «ich  durch  diu  SchreckensEeik 
der  Tllrkenherrschaft  hindurch  bis  auf  den  heutigen  Tag  als  die  wirklich 
h'lwndigc  und  am  weitfirten  verbreitete  Benennung  des  gi-iechi.schen  Volkes, 
neben  welcher  das  dn  und  dort  vorkommende  r^atxot  «ino  geringe  und 
das  durch  diu  Regierung  und  diu  Schule  künstlich  wieder  eingefithrte 
^EU*;rc(  gar  keine  gescbichUiche  Bedeutung  hat.  Aber  gerade  der  Um- 
staod.  dasa  noch  die  heutigen  Griechen  sich  Khomitor  nennen,  mahnt  uns 
zur  vor*ichUgcn  Iteurteilung  der  Kedoutung  dioäes  Namens  im  Mittelalter. 
Es  igt  kein  Zweifel,  dusa  der  urKprQngliche  Sinn  demselben  nach  der  voll- 
Btindigen  GrUzJaierung  des  Ostreiches  dem  Bewusstüein  des  Volkes  all- 
nBUich  entschwand  und  dass  man  später  unter  einem  RhomSer  mehr  und 
mtbr  den  griechisch  sprechenden  Bürger  des  Rönierreichea.  und  schliess- 
lich den  Üriuchcn  Überhaupt  verstand.  An  dieser  TliRt«ache  ändert  ca 
nicfata,  dass  den  Geschichtsehreiberu  der  Unterschied  zwischen  Römern 
und  Griechen  genau  bekannt  und  noch  in  den  letzten  Zeiten  des  Reiches 
(z.  B.  von  Kiunamos  und  Lannikos  Ohalkondylcs)  deutlich  ausgesprochen 
wurde;  in  den  breiten  Ma^^en  des  Volke«  verlor  das  Wort  'PutiiaTo?  nach 
ind  nftch  seine  ethnographische  und  endlich  auch  seine  poliUsche  Bedeu- 
tang,  Daaa  das  also  kam,  war  eine  natQrliche  Folge  des  grossen  numo- 
riadbcn  Obergewichts  der  Griechen  Über  dio  Ki>mer  im  Osti-eiche. 

Seit  der  BogrQndung  Neuroina  und  noch  muhr  seit  der  Teilung  dos 
ftoobee  ond  dem  Untergang  seiner  westlichen  Hälfte  ftthlen  sich  die 
flriediea  wieder  Herr  im  eigene»  Hause  und  beginnen  alsbald  mit  dur 
ikaan  eigenen  Vordringlichkeit  und  Spannkraft  den  8taiit  an  Uaupt  und 
fflbdem  tm  gräzisieren.  Doch  war  mit  dem  römischen  Reichsgedankon, 
der  anverändert  fc«tgehalten  wurde,  die  lateiniucho  Sprache  so  feat 
fcfirbaiidont  daas  nie  eich  auch  nach  der  AbbrOckelung  de»  gi-&Hsten  Teiles 
htelDiacben  Reichsgebiete  in  der  Rechtspflege  und  Verwaltung  des 
jOrtMU  Doch  lange  erhielt,  obuchon  hier  nur  das  Griechische  den  prak- 
[(■cken  Anforderungen  geniigen  konnte.  Bei  diuser  unnatürlichen  Kon- 
•rriHung  dus  lateinischen  Systems  spielte  wohl  auch  der  mit  Zähigkeit 


'}  J.  Bcnitelos,  ll-foipitn  itifi<i4t'(.    "&■  "^ftwnöXn  1867  9.  190,  36d. 

1* 


ByMntinUcbe  Litteratnrgesehichte.    Bisteitnng. 


festgehaltene  Üodmiku  mit ,  Ualk-ii  und  anilero  Toilu  des  lateinischen 
Wt'stons  wiciiiir  inil  dem  Ostreiche  zu  voreinigcn  und  zu  hehaiipten:  die 
Abschaffung  der  lateinischen  [(egierungssprache  konnte  wie  ein  Vorziclit 
auf  die  westlichen  Länder  gedeutet  werden.  Daher  vermochte  das  Gri« 
chiachc  die  einzolnen  Zweige  des  üffentlichcn  Lebens  nur  lanj^am  ru  er^ 
obeni.  Die  Vertauscliung  der  römischen  Basis  des  Reiches  mit  der  grie- 
chischen, der  Übergang  vom  Römischen  zum  RhomiÜBchen  oder  Hyzautini- 
Bchen,  vollzog  sich  in  den  verschiedenen  Zweigen  des  staatlichen  Organiümus 
mit  ungleicher  Schnelligkeit.  Zuletzt  musste  das  alto  System  durch  dio 
Kraft  der  nulürhcliun  V4?rliältni8SL>  immer  gründlicher  durchbrochen  werden. 
Wenn  in  der  grossen  Sammlung  von  Rechtsbüchern,  welche  den  Namen 
des  Justinian  berühmt  gemacht  hat,  die  lateinische  Form  noch  vitllig  bei- 
behalten iftt,  sind  schon  die  meisten  Novellen  dieses  Kaisers,  obschon  «r 
sich  selbst  noch  völlig  al»  Lateiner  fühlte,')  >vie  alle  Gesetz»  der  Folgezeit 
gi-iechiscli  abgefasst.  i 

Am  langsamsten  verlief  dieser  Spraehonkampf  im  Münzwesen,  wv 
er  gewiasermasüen  in  figura  demonstriert  werden  kann.  Zuerst  dringt 
dos  Griechische  in  die  kleine  Scheidemünze  aus  Kupfer,  später  iu  dio 
SilbormiluüC,  zuletzt  in  die  aristokratische  Goldmünze.  Als  Wertbezeicb- 
nung  erscheinen  griechische  Buchstaben  schon  unter  Kaiser  Anastasios 
(491  —  518);  doch  erst  Heraklios  (010— eil  I  filhrte  die  griechiBcho  Legende 
'fii'  TotifCf)  v(xa  ein,  uud  zwar  nur  auf  rohen  Kupfermünzen,  die  wahrschein- 
lich vorzüglich  zum  Gebrauch  der  Truppen  und  Provinzialcu  während  seines 
persischen  Feldzugs  geprägt  wurden.  Statt  des  lateinischen  Titels  Augustus 
erscheinen  die  echt  griccliisehen  Bezeichnungen  liaffiXtvt  und  ./fa.iörijg 
erst  während  des  8.  Jahrhuudortä.  Erst  in  der  Mitte  dos  9.  Jahrhunderts 
linden  wu-  griechische  Logindwi  auf  dem  Revers  verschiedenei-  Müitzi<n. 
Sollst  unter  der  makedonischen  Dynastie  haben  Gpldniünzen  noch  die  Büste 
des  Erlösers  mit  der  Inschrift:  lesus  Christus  rex  regnantium.  Solche 
lateinische  Inschriften  dauern  auf  gewissen  MUnzen  noch  bis  in  die  zweite 
H&lfto  des  11.  Jahrhunderts.')  Man  würde  nun  aber  sicher  fehlgehen, 
wenn  man  aus  diesem  langsamen  Zurückweichen  de»  Lateinischen  auf  den 
MUnzen  Schlüsse  auf  die  wirkliche  Erhaltung  dieser  Sprache  im  römischen 
Staate  ziehen  wollte.  Im  Münzwesen  wie  in  manchen  anderen  Gebieten 
ragen  alte  Formen  und  Namen  nicht  selten  in  eine  Zeit  hinein,  in  welcher 
aiu  längst  keine  praktische  Bedeutung  mehr  haben.  Ebenso  ist  ja  mit 
Recht  betont  worden,  dass  die  Fortdauer  heidnischer  Bildnisse  und  Lo- 
genden auf  den  kaiserlichen  MUiusen  nach  der  Bekehrung  Konstantins 
keineswegs  als  ein  Zcugui«  für  den  roIigiöBeu  Synkretismus  dieses  Kaisers 
angesehen  worden  kann.*) 

Ein  verwandter  Gesichtspunkt  ist  dte  Nationalität  der  Herrscher. 
Auch  hier  kommt  da.s  griechische  Element  nur  langsam  und  mit  grossen 
Schwankungen  zur  unbestrittenen  Herrschaft.     Vor  Justinian  trifft  man 


■)  Vgl.  J.  B,  Bury.  A  liistory  of  Uic 
Uter  Roman  Eini>ir«  )  (IS89]  348. 

't  Utlier  diciM)  Seite  des  byunliiuDchon 
Mllnxw«Bi>nsH.di(>Abli*ndlnDgvonO.  PinlAf , 


A  historv  of  Oroece  1  (1677)  588  -555. 

*}  V.  Schultto.  Oescliicht«  des  Unter- 
g&ngs  des  griocIiiacU-rlimisclion  HeideDtiuna 
I  (1887)  fi2. 


antor  den  Kaisom  vornohmlich  romanisicrte  Barbaren  au»  rfon  Oronz- 
provinztMi.  dio  ihre  Erliobung  zumeUt  militärischer  Tüchtigkeit  verdankten. 
Der  erste  griechiBche  Kni.'K'r  war  Tiberios,  dar  578  nach  dorn  Erlöschen 
lim  justütianischen  Hauxes  den  Tliron  boeÜeg.  Aber  bald  gewähi-t  der 
KuMTthron  in  vthiiographischer  Hinsicht  aufs  neue  ein  ziemlich  Imiitos 
Bdd,  in  vrelcliom  romanische,  gräko-slavische ,  armonischo  und  nndore 
asiattscho  Kiemente  wechsein.  Erst  die  letzten  Dynastien,  <lio  Komnenen, 
Dnkas.  Angelos,  PalSologcn  und  Knntakuzeneii  sind  vulUtSndig  Griechen 
snd  Itlhlcn  sich  als  Griechen,  wie  dtini  bezeichnenderweise  gerade  unter 
Oineo  der  Hellenismus  in  der  Litteratur  am  kräftigsten  auft^'itt. 

BozOglich  der  Frage,  wann  die  by7.antinische  Zeit  in  politischer 
Hinncht  beginno,  mag  noch  kurz  des  Jahres  800  gedacht  werden.  D&- 
n»ls  minie  im  Westen  ein  neues  römisches  Reich  gegründet,  das  auf  die 
ecUd  Erbschaft  des  Imperium  Romanum  Anspruch  erhöh  und  von  dorn 
Bddi«,  da«  eich  bisher  als  einzigen  Inhöher  dieser  Erfolge  betrachtete, 
p&nflich  verschieden  war.  Nun  hat  ein  Foi-üchcr')  horvorgehoben,  dasserst 
Kitdieaer  Zeit,  als  tbatsScfaUch  dem  rOnüschen  Reiche  im  Osten  ein  rUmischos 
Reich  im  West«))  als  Rivale  gegenüberstand,  der  Ausdruck  .Östliches 
Kiifl!'  oder  .Ostreich'  gerechtfertigt  sei.  Das  ist,  wenn  man  streng  auf 
Korrektheit  der  !Namen  hfilt,  ganz  richtig;  denn  auch  nach  S9h  gab  es 
mr  Ewei  Kaiser,  aber  nur  ein  Reich.  Aber  die  innere  Entwickelung 
tacfl  Reiches  wurde  durch  die  kUnstlieh«  Wiederbelebung  des  Imperium 
BrauwiD  dur(;h  Karl  den  (irosäcn  nicht  im  mindciten  ber!llirt<:  dio  ge- 
■fllKiiUicfae  Phase  de«  alt«n  echten  rUnii^chen  Reiche«,  welche  als  byzoii- 
Hmeh  oder  rhomäisch  charakterisiert  werden  muss,  beginnt  lange  vor 
im  Jahre  8(tO :  als  ihr  Anfangspunkt  k^lnnen  nur  die  .lahre  'A^Ti  oder  •Üi 
in  Botnicht  kommen:  di«  letzter«  Zahl  verdient  als  Anfangsdatum  den 
Vonng,  weil  mit  ihr  auch  die  ofSzioIle  EinfÜhnmg  dos  Christentums  un- 
giflÜir  ntsamnietifallt  Dass  die  byzantinische  Ära  in  politischer  Hinmcht 
nril  Koiistnntin  dem  Grossen  anhebt,  haben  sclion  dio  Verfasser  byzanti- 
mäivx  Clifunikcn  gefühlt,  indem  sie  in  der  Aufzählung  der  Kaiser  mit 
Kmtantin  einen  neuen  Abschnitt  begannen  unter  Titeln  wie  ,W(z/  ovv 
itf  1^4  fotr  X^atittfäv  ßaai!Lr(a(^*)  oder  ,fiti£;aifr'ot'  ßaaiXelf  iij{  vvy 
ImmartivovTTÖXfi^f'.*) 

Auf  dem  Gegensätze  des  Christentuma  zum  Heidentum  beruht 
wn  grOeeion  Teil  dur  Oogoniiat«  de»  ByzAntini-smus  zum  Hellenismus  oder 
tat  Antike  überhaupt.  Daher  muss  beim  Streite  flher  die  Grenzlinie 
nriMkva  der  griechischen  und  byzantinischen  Litteratur  die  Religions- 
{(«schiclite  neben  der  Politik  in  erster  Linie  in  Betracht  gezogen  werden. 
Jt  lun  Hat  den  Versuch  gemacht,  de»  Streit  auf  diesom  Gebiete  zur  Ent^ 
idMiduiig  zu  bringen:  man  liesa  die  byzantinische  Zeit  in  der  Lilktratur 
bU  JuKtiniaii  beginnen,  indem  man  sagte,  dieser  Kaiser  habe  durch  das 
btrflhnito  Edikt  des  Jahres  529,  welches  der  holionischen  Hochschule  in 
Atben  dio  t«ebensbedingungen  entzog,  den  letzten  Rest  des  alten  Heiden- 

'(  i.  Bary,    A    Uistor»    of  tUe  latw  |  ')  'P-'^oyi  <lw  CuJ,  Vindob.  thol.  133 

jlrnuirol  (Loo<ionI6i»)6Ti'fw>«p,V!f.  i  bei  A.  Wirtli,  AnimrionUbaohuii  ClironikeD. 
•t  (UarpokUooMboe««!.  Muralt  8.  3»9.  l  FriuiUurt  18M  S.  18. 


SjBuiUiilBcbe  Idtt«T*tnrg«aebiaht«.    Einleitnag. 


tuni8  vernichtet,  und  daher  beginne  in  «liusor  iCuit  diu  chnstliub-byzanü^ 
nisch»  Ära.  A^llein  Abgegeben  von  der  Unoicherheit,  mit  velch«r  di^ 
Tbnt«&(.'ho  dicHOs  Ediktes  und  namentlich  seine  näheren  Umstftndo  HbeiJ 
liefert  sind,')  erweist  sich  dio  Verfügung,  aucli  wenn  sie  Uiat«äc-blich 
erloHson  wurde,  doch  als  ziemlich  bodeutungäarni  Tür  die  allgemeine  Ge- 
«cliiclitc  der  Kultur  und  Litteratur.  Sie  ist  ein  isolierter  Akt,  der  uns 
beutv  wohl  nur  deshalb  so  bedeutend  vorkommt,  weil  er  von  neueren 
Darstüllc-rn  mit  Vorliebe  zu  einem  wirksamen,  durch  den  titanz  de»  MiU'- 
tyrertums  verklärten  Biilinvnabgang  dua  HelloniBmu»  verarbeitot  worden 
ist.  In  Wirklichkeit  war  der  Sieg  des  Christentums  über  die  alte  Welt- 
anschauung schon  früher  entschieden,  und  die  Umwandlung  des  heidnischen 
Staate»  in  einen  christlichen  war  schon  durch  Konstantin  den  Uraeson 
und  Tlieodosios  1  in  den  Mauptpunktcn  abgeschlossen  woiduu.  Di«  nou- 
platoniscbe  Akademie  zu  Athtin  bildete  in  der  grossen  griüchisth-römischen 
Welt  nur  noch  einen  winzigen  Punkt,  deast-n  Beseitigung  keine  wosent- 
liclic  Störung  oder  Verändernng  im  Gufiigu  des  Gan^ien  bcrvorbracbto. 
IJio  Lehrer  und  Schüler,  welche  direkt  von  dem  Edikte  bLitroffen  wurden, 
waren  gering  an  Zahl  und,  wie  es  scheint,  auch  an  wissenschaftlicher 
Bedeutung:  die  Fühlung  mit  den  grossen  Massen  des  Volkes  war  ihnen 
langst  verloren  gegangen.  Höchstens  empfanden  die  Bewohner  der  Perikle«- 
studt  den  materiellen  Nachteil  des  Erlasses,  hei  welchem  es  der  Kaiser 
namentlich  auf  die  Konfiskation  des  uralten  ätiftungsvermQgens  der  ächule 
abgesehen  zu  haben  scheint.  Aber  nicht  einmal  in  der  Geschichte  der 
Stadt  Athen  selbst  machte  die  Verrügung  Epoche;  denn  ihr  alter  Olnnz 
war,  wie  wir  dui-ch  Gregor  von  Nazianz  und  andere  wissen,  schon  längst 
UDwic'derhringUch  dahingeschwunden.  In  der  Qescliichte  des  Übergangs  vom 
Heidentum  zum  Christentum  bildet  die  Autliehung  der  atheni.'tchen  Akademie 
keinen  bodeHtouderen  Abschnitt  als  etwa  die  Zerstörung  des  letzten  Apollo- 
tempel»  auf  Monte  Casino  durch  den  hl.  Benedikt,  die  ebenfalls  im  Jahre  5Uy 
erfolgt  sein  soll.')  Einerseits  war  der  Sieg  der  neuen  Lehre  schon  viel 
ftllher  entschieden;  denn  die  wichtigsten  Schritte  zur  ZertrElmnierung  des 
Heidentums  und  zur  Christianisierung  der  alt<.m  Welt  sind  von  denselben 
zwei  Kaietirn  ausgegangen,  die  durch  ihre  politischen  Massnahmen  aucli 
die  Grüzisierung  und  Orientaltsierung  des  römischen  Iteiches  am  mächtigsten 
bedirdert  haben,  von  Konstantin  dem  Grossen  und  Theodosios.  Anderer- 
seits lebten  vereinzelte  heidnisclie  Elemente  noch  lange  nach  JusÜnian  fort 
Wc  letzten  Itwst«  der  Anhänger  des  alten  Glaubens  entschlossen  sich,  wio 
Konetantin  l'orphyrogennetos^)  erzählt,   erst  unter  Bosilios  I  (8Ö7~S86) 


']  ilui  MnlnlM  b.  I»  (S.  451  o<l.  Bonn). 
<Jvg«n  iliu  Glaub wQrdigIccit  dos  Bcriclitea 
fiuBserfp  woh  viel  tu  eutBL'liicdcii  dur  hUulig 
Lvptrkritiachi-  K.  PiLpurri.-i(opuiuN,'/arup(o 
i'ov  lak,  Ittrovi  IIP  (1887)  17*  f.  Eine  Tbiit- 
Booliei  tif'gt  der  Ert&hluuj{  d«0  Chruniaton, 
mit  dnr  nicli  oiiiigfi  Aeoas^niiigHU  tli»  Prgkup, 
(teheimgoscliklito  Kflp,  11  u.  26  S.  73  u.  142 
od.  lloniijiind  AgntliiM  1180  (S,  131  ud.  Boiid) 
Tctbindon,  gcwim  zu  Onisd«,  wenu  hipU 
ikucli.wio(ir»f;nrorina.  a«flclii<ihtedorSUdl 
Atlivu  1  56  bemerkt,    dio  Auflieljiuig  der 


IIoi?liHcbulo  dnrcli  .Iiialininn  als  ein  Bolonnur 
goaohiclitJtdirT  Akt  nicht  orwursL'n  lüaBl.  Vgl. 
K.v.liBSaulx.  DerL'iitcrituiißdes  liolk-iiininiu, 
UOnvIian  1K54  S.  H2  ff,  Kim-  ubwktitfp  uiid 
nUcUtemc  Üitretollung  durMuntmiuiiiivii  Justi' 
alaiis  ge^en  dos  Heidniitum  gibt  V.  S  c  li  u  It  x  o . 
iK'acliiulito  dM  Untorgftiiea  (tee  KriecbisoU- 
rOmiBOhHii  Heidenluiiia  1  (1887)  434—449. 

'I  E.  V.  LuBHulx  a.  a.  0.  8.  142. 

>)  Da  Bduin.  imp.  Kap.  50  (III  S,  Üt 
ed.  Bonn). 


S«Criff  Kod  all^meiae  Qewbicht«  ttsr  byutntiniacbMi  Utteratar.    (gl)  7 

nir  AnnatuDO  äo«  ChriHU>ntumH.  Der  von  K.  Sathas')  vorsiiclito  Nachweis, 
du*  wftbrend  des  ganzen  Mittelalters  bis  in  die  Zeiten  «Ic»  nuinanisiiiii» 
eine  vorn  schftrfsten  GegenmitK  mm  chnutliclien  Byzantinortuni  errikllte 
Widniticli-hvlk-nii«clie  Pai-toi  )>e«tatiilon  habe,  ist  ebenso  miflslungeri  wie 
diu  Albane&eoÜieorie  und  äbiilicbe  weittragende  Äufstelliingoii  de»»(!lbun 
phuitanevoUen  Gelehrten.  Holt  man  mithin  alii  Am  wiclitig»tt;  und  ont- 
schuidemUto  Morkmal  de«  Byzantincrtunis  im  tiegvusatz  zur  Antike  das 
Oirititontum  fvul.  so  ittt  der  Anfang  tlur  byzantiniächen  Ära  in  die  Xeit 
Konstantins  des  Groasen  zu  setzen,  nicht  in  die  des  JuBtinian,  der  eine 
iMlisrttt  heidnische  lostJtation  abwbaßte  und  gegen  die  ltc«te  düs  Ueiden- 
tmns  wQiet«,  ohne  sie  g&nzlich  vei-nichtcu  zu  kuniioii. 

Zu  ähnlichen  ErgobnisHcn  fuhrt  die  Betrachtung  der  inneren  Zu- 
ttlnde  des  Staates,  der  allgemeinen  Kultiirverhilltnixuc,  der 
□atioiialun  Bildung  und  geselUcUaftlichen  Sitte.  Die  niL-isten  und 
wichtigsten  I'aktorcn,  welch«  im  Loben  de«  Hofe»  und  Staates  daa  byzan- 
tiniache  Kolorit  bedingen,  stammü»  aus  dem  3.  und  4.  Jahrhundert.  I)a- 
mab  vollzog  sieh  die  Umwandlung  der  ritmischen  Militilrmonarcliio  in  jenen 
barMokratiach-hflfiBchen  Urganinmus,  der  fUr  die  ganze  byzantiniächo  Zeit 
dkirakteristJKcb  iitt.  Utes«  Neuordnung  der  Dingo  ist  von  Diokletian  be- 
gründet worden;  er  hat  dem  Staate  eine  Form  gegeben,  deren  bervor- 
■(«cbtfodsto  Eigentümlichkeiten,  die  Stufenleiter  der  Hofiimter,  KangkIiu<»on 
nnd  Titulaturen,  da»  Zoremonienwewn,  die  Beaniteminifonu.  der  Onmt  des 
Kaisers  und  die  AaistJKcho  Form  seiner  Terehning,  nicht  nur  der  ganzen 
oatrOmtscben  Entwickehing  den  Stempel  aufdruckten,  sondern  auch  für  daH 
Abendland  %'orbildlicU  n-urden.  Der  weitere  Ausbau  de8  Systems  dauert«) 
roD  Diokletian  biü  in  die  Palüologenüeit  hinein;  aber  weder  Justiiiiaii  noch 
•in  qiftterer  Kaiser  bezeichnen  in  dieser  Kntwic-kelung  einen  besonders 
l«tiuirken«werten  Höhepunkt;  selbst  die  Thätigkeit  de»  Konstantin  l'or- 
phjrrogetineto«  bestand  mehr  in  der  litterarischen  Fixionmg  der  herrschen- 
den ftegeln,  als  in  der  Schaffung  neuer  Ordnungen.  Wie  ins  byzantini^tcho 
K'if-  und  Htaatsweaen,  so  lasaen  sich  auch  die  geistigen  und  niorulischeii 
Erscheinungen,  welche  die  Übliche  Auffassung  als  Symptome  und  Merkmal« 
des  Byzantinismus  bezeichnet,  hnii-tche  Intrigue,  kriechende  Gesinnung, 
rflck.'iicliteloi.o  (Iniusamkeit  und  Hinterlist,  Mangel  an  Charakter  und  Ort- 
gioalitAt,  breite  Verschwommenheit,  VeniÜBchung  lateinischer,  griechischer 
und  orientalischer  Elemente  u.  s.  w.  schon  in  den  ersten  Jahrhunderten 
Atr  Kuiserxeit  nachweisen,  und  manche  dieser  Eigentümlichkeiten  wie  der 
rorlMir  erwähnten  Erscheiniingim  im  Hof-  und  Staatsleben  haben  ihr© 
Wnnceln  bekanntlich  in  der  ulexandrinischen  Zeit,  aus  welcher  sie  dem 
rOotiacben  Kaisertum  vornehmlich  durch  Äg>'pton  vermittelt  wurden.  Eine 
«|t|rfL*rii  Abgrenztmg  Iftsst  sich  auf  diesen  psychologischen  fiebiot*'n  des 
■attonolen  Lebens,  deren  Veränderung  den  Zeitgenossen  kaum  bemerkbai' 
tw  «cb  geht.   Überhaupt  nur  schwer  durchfuhren    und  zur  allgemeinen 

Erkmuiuiig  bringen:  soweit  daa  aber  in  unserem  Falle  mSglich  ist,  mllssen 
•atacheidendeu   Vorgftoge   im  'i.  und  4,  Jahrhundert   gesucht  werden. 


*)  JfMMwn^  ft|llio4<iinj  7  0^84)  Eitar^n- 


J 


8 


B7<ftBtlauioh8  I4tt«r«tnrgaicb[aht«.    BisUitiuig. 


Greifbarer  ist  die  Entwickelung  in  der  bildenden  Kunst.  AncB 
liier  beiioidinot  die  /oit  dos  .lustinian  keinen  Abschnitt.  Dto  wichtigsten 
£igcntUmliclikoitcn  der  bysantinischen  Kun«t.  die  in  der  Vurdrüngung  din 
Plastik  duri-b  dio  Onianiontik  dnoii  doiitliclicii  Aimdruük  finden,  beginnen 
seit  dem  4.  Jahrhundert.  Ja  nmn  kami  von  der  allbyzantinischen  Kunst 
eagen,  dasn  der  Tag  ihrer  Geburt  die  Gründung  Konst^nünopeia  ist,  wo 
die  gesamte»  Übon-esto  der  antiken  und  altchristlichen  Kunst  unter  dem 
mftchtigcn  Bintlui^iiie  HyriKcher.  nlL-xandriniHchei'  und  lömii^diLT  Ek-nuiato 
neu  durt-hjjobildot  wurden.  Genauere  Nathwuiso  fiir  dio  Bedeutung  Kon- 
stantinopels  in  der  Geschichte  der  byzantinischen  Kunst  und  für  die  Tlmb« 
Sache  ihres  Beginns  im  4.  und  5.  Jahrhundert  hat  J.  Strzygowskl ')  go« 
geben. 

Ungefähr  in  derselben  Zeit  wie  in  der  Kultur  und  Kunst  oStuibart, 
Bich  auch  in  der  Sprache  und  in  der  volksmUssigen  Metrik  der  Unten 
gang  des  antiken  We«mH.  Zwar  hat  nmn  noch  vor  kurzem  den  Beginn  der 
niittol-  uud  neugriechischen  Sprachphase  in  eine  viel  Kpftter«  Zeit,  etwa  in» 
10.  Jahrhundert,  gesetzt.  Allein  durch  die  neueren  Forschungen  ist  diese 
Termeintliche  Grenze  immer  weiter  nach  oben  verschoben  worden,  und 
jetzt  steht  unwiderleglich  fest,  dass  die  wichtigsten  und  folgenreichsten 
VcrüLndcrungon  der  altgriochiächen  Sprache  teils  in  den  erMton  Jalir* 
bundcrten  n.  Chr.  schon  vollzogen  waren,  teils  sich  damals  vollzogen.  Um 
dieselbe  Zeit  hatte  mit  dem  Untergänge  der  Vokalquantität  auch  die  ge- 
samte alte  Verstechnik  ihre  Grundlage  verloren  nnd  es  erscheint  ein  neues 
metrisches  I'rinzip,  da»  des  Accentos.  In  der  Fonn  ungleich  gebauter 
VerMi  kam  dieses  Prinzip  in  der  rythmischun  Kirchondichtung  seit  dem 
4.  Jahrhundert  zur  Anwendung,  etwas  später  und  lungsamer  gelangte  das 
Prinzip  in  der  Wiederholung  gleichgebauter  Verse,  besonders  des  politi- 
schen FUnfzehnsilbers,  zum  Durchbrueh,  Das  Alter  dieses  in  der  byzan- 
tinittchon  und  iieugi-iechischen  Poesie  fast  alloinhoiTschenden  Verses  ist 
neuerdings  durch  unanfechtbare  Zeugnisse  zuerst  vom  11,  in  das  ll>.,  dann 
gar  in  das  6.  Jahrhundert  hinaufgerUckt  worden  und  aller  Wahrschein- 
lichkeit nach  ist  er  noch  bedeutund  älter  als  seine  zufällig  in  volksmitssigen 
Sprich  Wörtern  enthaltenen  ältesten  litteraiischen  Zeugnisse,*)  Wie  in  der 
Poesie  so  kommt  das  Prinzip  des  Accents  auch  in  der  Prosa  zur  Geltung, 
indem  seit  dem  4,  Jahrhundert  gewi.sse  auf  dem  Accent  beruhende  eupho- 
nische Kegeln  beobachtet  werden.')  Mit  der  Erkenntnis  dieser  Thatsachen 
ist  einer  der  Hauptgründe,  welche  zur  späteren  An^etzung  des  Beginnes 
der  byzantinischen  Ära  gefllhrt  hatten,  endgültig  beseitigt,  und  das  Ent- 
wickelungsbild,  in  welchem  einst  der  vermeintiicb  spätere  Beginn  der  mittel- 
griechi-schen  Sprache  und  Metrik  verwirrend  und  störend  gewirkt  hatte, 
ist  auch  nach  dieser  Seite  hin   in  harmonischer  Weise  berichtigt  worden. 

Endlich  mag  man  bei  der  Untersuchung  der  Frage  über  dio  Grenze 
zwischen  hellenischer  und  byzantini.scher  Zeit  die  allgcmeingeschichtlichu 
Frage,  wann  der  Beginn  dos  Mittolaltors  anzusetzen  sei.   in  Betracht 


')  B.  Z,  I  (1892)  68  ff. 
*)  Vgl.  K.  KrumbüchpT.  Uitlnlgriacbi- 
noho   tjprictiw3rt«r,  !Jitxungiibor.   bnjror.    Ak, 


189S  Bd.  II  233  r. 

*)  NahorM  8.  untöD  Ö.  29. 


B«griff  und  •UgtBWlB«  Owehlcbte  d«r  bTtantinischen  Llttsratnr.    fg  I) 


9 


ziefa«n.  A.  v.  Guteclimid,  der  llbcr  dieses  Tlioam  cinu  borühmt:»  Abhand- 
lang')  ge6c1tri«b(>ii  lint,  kotiimt  auf  Grund  cttii^r  im  ttUgemeiiien  zuti'efTendoii 
Kr&rteniiig  zu  dem  Kr^ubnis,  dass  das  Jahr  176,  mit  wolcbom  i»  dun 
Eompeudien  gewöhnlich  da^  Altertum  abgenchlosscii  wird,  in  Wirklicbkeit 
durchaus  koiiien  Ahfwhnitt  bilde,  dass  vielmohr  da«  6.  Juhrhundert  mit 
den  so  echt  röniiscbcn  Oostaltc-n  wio  BoethiuB,  Cassiodor  und  Priscian 
Doch  zum  Altertum  gehöre  und  etwa  das  Jabr  &72,  welches  die  Bcgrün- 
dnng  der  ersten  eigentlich  nationalen  Herrschaft  in  Italien  bezeichnet,  oder 
in  runder  Summe  da»  Jahr  600  alä  Orcnzmat  zwischen  Altiortum  und 
Mittelalter  anzunchniim  sei,  wie  man  ja  ähnlich  durch  Kombination  vor- 
echiolener  wichtiger  [Jäten  etwa  das  Jahr  1500  als  Beginn  der  neuen  Zeit 
erfamlteo  mag.  Andere  Üelehrto  l)etouen  andere  Ereignisse.  FoUz  Stiuvo 
Uflst  das  Hittelalter  mit  der  Thi-oiiWslcigung  Clilodwigs  (481)  beginnen.*) 
Ed.  Hejrer  erblickt  in  den  filnf  Jtibrhundci-t(<n  von  Diokletian  bis  auf  Karl  den 
Groseen  eine  tJbergangsepoehe,  die  eine  Anseinanderreisniing  nicht  vor- 
tnge.*)  Allein  alle  diese  Abteilungen  bozieben  bicti  vernehmlich  auf  die 
Oeaducbto  dee  Abendlande«:  zwui'  berücksichtigt  Gutschmid  nebenbei  auch 
ifie  ostrOmiscfae  Welt,  aber  schon  die  oben  angeführten  Namen  und  That- 
adien  zeigen  deutlich,  da-t-t  auch  fUr  ihn  das  Abendland  den  Ausschlag 
gib.  Und  in  der  lliat  verlief  hier  die  pölitii«i-bc  und  kultnrelli)  Kntwicke- 
üiRg  ganz  ander»  aU  im  Osten.  Der  grosse  Dualismus,  der  die  europüische 
Vftiker-  und  Staatenwelt  schneidig  durchdiingt ,  kommt  gerade  bei  der 
BtAfte'ning  dieser  Orenzfroge  deutlich  zum  Bcwusstsein.  Insofern  das 
Wort  Mittelalter  einen  rein  zeitlichen  Begriff  ausdrückt,  liUst  es  sich  natOr- 
Bcb  auch  auf  Osteuropa  anwenden;  im  kulturhistorischen  Sinne  aber  ist 
dos  uhendlHndisch«  Mittelalter  etwas  ganz  anderes  als  das  osteuropSischo 
DDd  »{lesiell  byzantinische.  Der  gründliche  Bruch  mit  der  alten  Kultur 
uod  die  Bildung  neuer  Nationen,  Staaten  und  Gesellschaften,  neuer  Sprachen 
und  Litteraturen,  durch  welche  sich  das  abendländische  Mittelalter  ao 
«igBBartig  gestaltet,  fi'hlt  im  Osten  fast  vollständig:  hier  sinkt  der  Uber- 
Brfbrtt-  Kulturstand  viel  langsamer  daniied«r,  und  nienmnd  zieht  ho  tiüfu 
Pärchen  in  den  alten  Boden,  dann  aus  ilim  ganz  neue  Bildungen  hervor» 
ipiMBea  ki^nntcn.  Daher  kann  die  Frage,  wann  das  Mittelalter  beginne, 
gmta  genommen  nur  fljr  MitU^l-  und  Westeuropa  gestellt  werden,  und 
üüpe  Uereioziehung  würde  bei  der  Untersuchung  der  Grenzscheidc  zwischen 
aotikor  and  byzantinischer  Zeit  nur  Verwirrung  stiften. 

Oboe  die  vorbereitende  und  unterstfltzonde  Erwägung  der  Frage, 
au  welche  l^it  auf  den  Gobiet<^>n  der  Politik,  Iteligion,  Kultur,  Kunst 
und  Sprache  der  Üborgang  vom  Hellenischen  zum  Byzantinischen  stattfindet, 
wira  daa  tircnzmal  in  der  Litteratur  selbst  nicht  leicht  festzusteUen.  Denn 
gvade  in  dieser  Abteihing  des  nationalen  Lebens  erbSlt  sich  altes  Wesen  mit 
boMlidfrer  Zähigkeit  und  offenbart  sich  neue  Art  anfangs  nur  schüchtern 
osd  Snasertich  wenig  bemerkbar.   In  keinem  Falle  bildet  in  der  Litteratur 


*»  Die  OnoiboUa  22  (1863)  1. 330—347. 
Wiaiarbolt  Ol:  KleÜM  Sehrilleii  Ton  Alfr«il 
TM  OslAflkmid  6  (1894)  293-417. 

*)  DmIkIm  ZetlMkf.  f.  ÜMchichUwias., 


8(iii(l«iheft:FK8tiffLbi.>  zur  Vera.  doutschürHisto- 
riker  m  MOnchöu.  Ostern  1993  S,  XIII. 

■I  Berliner  uhUol.  Wocbeosolirift   1895 
S.  883. 


ä 


10 


BrusUniach«  LltUrKtnrgMcbidit«.    BJnleitnng. 


das  Zeitalter  des  JuBtinian  einen  wichtigen  Eiiisclinitt.     Etiiersoitä  rci^ 
äio  altu  Tradition   wiat  Über  <lioi<e  '/a^ü  liinaiis.  in  einem  gewissen  Sirui 
bia  ins  15,  Jalirbundert,  andorL'raoit«  offenbaren  sieb  auch  hier  wcscaLliclin 
Merkmale  der  neuen  Zeit  lange  vor  .lustinian.   Schon  die  «ino  grosse  That 
«acho,  da»s  seit  dorn  4.  Jahrhundort  die  cbri.stlicb-tbuo1ogi8chen  Schrift 
worko  in  d«r  griochi&chen  ProHa  und  Pootüo  eine  dominierende  Stolluo) 
erlangen,  Keigt,  dass  die  von  uns  auf  den  Übrigen  Gebiet«»  des  nationiüei 
Lobcne  »ngcnomnioDe  Zcitgi'enze  auch   fUr  die  Litberatur  zutrifft.     Äbei 
auch  innorltalb  der  boidniächon  Litteratur  vorrilt  »ich    in  mannigfachei 
Erscheinungen  der  Form  und  dos  Inhalt«  das  Hinschu'inden  des  antikhellcni' 
schon  und  die  Ausbildung  eines  auf  vtsranderten  Voraussetzungen  beruhen- 
den, durch  rrmiische  und  oriontalisohc  Elemente  beoinfluääton  neuen  Qe- 
Hchniackc».    Dtr  bega!>ti«to  und  einflussroichste  Dichter  in  den  Jahrhundert«) 
nach  Konstantin,   Nonnos,  illustriert  in  seiner  eigenen  Person  den  Über- 
gang zur  neuen  Zeit  am  doutliclisten  dadurch,  dass  er  in  seinem  späterei 
Alter  zum  Chriäteutuni   übertrat   und   zu    seinen  Frofanwerken  eine  Para- 
[ilu'Ose   des  Evangelium  Johannis  hinzufügte.     Unverkennbare    Vorboten 
byzantinischer   Art   sind   die   orientalische  Masslosigkeit  seiner   l'hanlotiie 
uud  die  asketische  Strenge  seiner  metrischen  Form.     lu  einigen  aaderen 
Poo««n  dieser  Zeit  wie  in  des  Musooos  Dichtung  Hero  und  Leander.  ,det 
letzten    Itose    aus    dem    hinwelkenden    Garten    der    griechischen    Poesie' 
(KOchly)  und  in  epigrammatischen  Kleinodien  kommt  der  hoUcmsche  Ooist 
noch  rciuer  zum  Ausdruck:  aber  das  Aufllaekorn  einzelner  Lichter  kann 
über   die  Thatsache   des  Verlftschens  der   hellenischen   Gesamtbelouditung 
nicht  hinwegtSuechen,     lu  der  Litteraturgattung,  welche  in  der  bysantini- 
schen  Zeit  alle  andern  an  Bodeutung  und  Umfang  Überragt,  der  OeschichU 
schroibuiig,  uehliesst   das  Altertum  mit  den  Autoren  der  griochischcn  11©- 
nusstince  im  2.   und  i\.  Jahrhundert,  mit  Arrian   und  Appian,  mit  IHo 
Gassius,  Herodian  und  Dcxippos.    In  den  Zeiten  nach  Konstantin  ermattet 
die  profane  Gc»chichtachroibung  ersichÜich;   es   ist   kein  Zufall,   dass   wir 
»US   dieser   Zeit   nur   wenige   Namen   wie  Eunapios.   Olympiodor,   IViskos. 
Malchos,  Candidus  und  nur  ein  vollständiges  Werk,  das  des  Zosimos.  be- 
sitscn.     Neben  diesen  llistorikern,    welche  im  grossen   und  ganzen  d^ 
alten  Tradition  folgen,  verbreiteten  sich  in  derselben  Zeit  volkiimfissige 
Chroniken.  Werke,  die  uns  verloren  gegangen,  aber  von  Malalas  reichlich  be- 
nutzt worden  sind  und  ihm  zum   Vorbild  gedient  haben.     Dass  Malalaa 
nicht   der   Erfinder  dieser   Gattung   war,    welchü   diu  Bildung   der  Masso» 
im   ganzen  Mittelalter  beherrschte   und   auf  die   benachbarten  Völker  un- 
ennessliehe  Wirkungen  nusUbte,    darf  jetzt   als   sicher  gelten.     So  schiebt 
sich  hior  deutlich  dos  neue  Wesen  neben  das  alte:  Eunapios,  Zosimos  u.  a. 
setzen  die  ererbte  Technik  fort,  neben  ihnen  aber  ersteht  schon  mächtig 
eine  frllher  unbekannte  (Jattung,  die  anfangs  ein  boBchoidones  Stillleben 
führte,  bald  aber  die  grCsste  Bedeutung  gewann.     Noch  schärfer  zeigt 
sich  der  neue  Geist  auf  dem  Boden  der  Historiogi-aphie  dadurch,  daas  jetat 
die  Kirchongeschichte  in  sehnellem  Aufschwung  xur  h(^ch.sten  Blüte  ge- 
langt.   Am  kräftigsten  scheint  sich  der  Ilollenismus  in  der  Philosophie  zu 
erhalten:  aber  der  von  den  inannigfaltigsteD  asitttischen  und  afrikanischen 


1t4gTi8  nad  kUgtoscliie  QMoUolite  d«r  bjunttnloohea  Utterfttar.    (gl)       ^i 


^nÄu 


El'.mcattfa  botiinflusHto  Synkrütüinim  un<]  MystizismuB,  in  welclien  die  neu-' 
fkJiuiäacbe  Weialieit  ausartet«,  hat  doch  woni^  Antik hoIk-iii»'h«s  aii  t-ich 
uwl  ist  zum  Teil  nichts  anderes  aln  ein  tastondor  V'orsucti,  dviu  Dudürfnis 
dtrH«idon  ein  Surrogat  fDr  das  Chriet^ntum  zu  gewabron. 

n'üun  nun  foststobt,  daiw  als  Anfang  der  byzantinischen  Ära  auf 
da  fiebieten  der  Politik.  Kuligion,  Kultur,  Ivunst,  Sprache  und  Littc-ratur 
Mnlieli  Qbereinstimm<>n(l  das  l.  Jahrhnndort  und,  vorlangt  mau  vinc  ivsta  , 
ZiU,  etwa  dos  Jalir  321  angononinion  wc^rden  kann,  ho  ist  ohn»  weiteres 
Ulf,  iasa  dio  Gntwickolung,  botrachte  man  sie  nun  aU  Verfall  eder  als 
BMI*  oder  als  einen  aus  Iwidum  gemischten  Proxess,  nicht  auf  allen  Ge- 
litUii  cino  gleit'bniiUsige  war  und  nictit  ginrallel  vcriiuf.  U«g«linAesig, 
tboo  Stockungen  und  ohne  Sprfflngo,  vollzog  »ich  diu  Weiterbildung  nur 
h(  dem  äebiut«,  weichet»  der  bowiU8t«n  menscblichen  Kinwirkung  am 
■wtoD  entzogen  ist,  dem  der  lebenden  Sprache.  Auf  allen  ilbrignu  (Je- 
Mcfi  aber  bedingte  der  Einflusa  bedeotondor  Iudividu«n  und  i>o)itiHchür 
cim  kirchlicher  En-ignte««  cino  gewiss«  üm-egulniassigkeit  des  Verlaufs, 
vdAe  dit)  Kililtmg  von  zeitlich  umgrenzten  (irupp«n  /.av  Folge  hatte. 
Dite  gilt  naniontlicb  für  das  Gebiet,  wekbca  hier  zunächst  iu  Betracht 
blUit,  die  Liituraturge«tchicbtt>.  Nichts  liegt  uns  fem^  als  das  Beatreben, 
■Khberfihniten  Muntcni  ein  kUnsUiuhea  System  von  Ober-  und  Unterabtei- 
uufzuHiollfln;  einige  Alischnitte  aber  U-eten  dem  guscbiohtlichen  He- 
iler HO  Überwältigend  deutlich  vor  Augen,  dasa  siu  ausdi-uckliuh  horvor- 
pktben  zu  werden  verdieiwn.  * 

Am  Bcbttrfsten  scheidet  sich  von  dei'  vorhergehenden  und  folgende» 
Zait  die  erste  l'criodo.  die  frtthbyzautioischc  Zeit,  dio  vom  Uogioruiig»- 
ulritt  Koitstantiiui  bis  etwa  auf  den  Tod  des  Herakltofi  reicht  (324 — 640). 
Bi  int  dio  Zuit  der  letztem  Kümpf«  des  antiken  riimisch-hellcmwiien  Göist«s 
■Ü  dum  miitclal tertichen  chriätiich-byzantinittcben,  die  Zeit  der  Nougestal- 
Ing  der  Sprache,  die  Zeit  der  völligen  Auubildung  des  Byzantinismus. 
Dit  Utt«;rBtur  dieser  Zeit  bietet  im  grossen  und  ganzen  ein  erfreuliches 
BÜd.  In  Uor  Poesie  werden  die  auf  die  äusserste  Feinheit  der  Form 
gericbtelen  Be«trcbungcn,  dio  im  5.  Jahriiundert  von  NonuoB  und  seiner 
Sikato  ansgogangvn  wurun.  unicr  Juslinian  von  Paulos  SÜentiai'ios,  von 
ApttUM  und  anderen  Epigrammatikern,  unter  fleraklios  von  dem  frucht- 
baraa  üoorgiod  Pi.iides  mit  glücklichem  Erfolge  fortgesetzt.  Hoch  Ubei^ 
ngt  wird  dieao  IVufanpoesio  durch  dio  kirchliche  Dichtung,  die  edion 
ntar  Aiuuiiuio«  1  durch  Itomanos  zur  herrlichsten  Blüte  gelangt,  %'od 
Kliwir  Justinian  seihet  gepflegt  wird  und  im  7.  Jahrhundert  im  Patriarchen 
tefim  einen  talentvollen  Vertreter  ßndet.  Die  profane  tiesckicht- 
•cbreiltung  nimmt  in  diesem  Zeitraum,  nachdem  sie  in  den  zwei  Jahr- 
kaaderteii  nach  Konstantin  meiklirh  an  Bedeutung  verloren  und  derKirchen- 
gBMhichte  den  Vorrang  eingeräumt  hatte,  durch  den  gewaltigen  l'rokop, 
dra  feingebildeten  Agathias.  den  diplomatisch  geschulten  Petros  Putrikios, 
doa  originellen  Menandcr  Protektor,  endlich  in  der  ersten  Hälfte  des 
7.  Jkhrbondurt«  durch  den  iu  »einer  Form  offuktiurt'On,  aWr  inhaltlich 
dncli  aubr  wichtigen  Theophylaktoa  einen  unerwarteten  Aufschwung.  Xeben 
4cr  GMchicIitNchreibung  erreichen  die  Fficher  der  Sophistik,  Uhotorik 


12 


ByzantltUBcbo  Utt«ntnrgesobichte     EmleUnng. 


4 


unii  Epistolograpliie  in  clieRem  Zeitraum  «iurcii  MÄiiner  wie  Libaiiio»,  Th* 
niistius, llimmiuK.  JuliaDO»( cli.'n  Apostatoii,  und  die  JüngordorStrhule  votiflazt 
unter  denen  der  erst  in  noui'ster  Zuit  genauor  Iiekannt  gewordene  Chorikio 
Iicrvon'agt,  oino  nnHehnliche  Ilrdie  und  ihre  Erzeugni»»e  «ind  fUr  die  8piit«r 
byzantiiiisclio  Zoit  von  grflsstem,  noch  nicht  hinlüngüch  Ktudivrtom  Ein 
fluase  geworden.  i 

Die  philosophißchen  Studien  erreichen  zunächst  durch  den  Neu 
platoni8mu.s  eine  wenn  auch  nicht  sehr  erfreuhche  Nachblute;  nachdem  abe 
iksea  nebelhafte  und  wenig  lobcnsfUhtgo  System  durch  den  gowalttfaätigei 
Eingi'ilT  .luatiniuns  seine  kotzte  äus»L'rv  Stütze  verloren  hatte,  fristete  di« 
Weltweisheit  nur  noch  in  vereinzelten  Kommentaren  zu  Aristoteloit  ein  ttnn' 
hchus  Dasein.  Auf  dem  scheinbar  geriugfiigigen,  aber  für  die  Beurteilunj 
der  allgemoineu  BildungshiMie  und  der  Stiidienwoiso  wiehtigon  Gebiet  dei 
Philologie  im  engem  Sinne  iet  in  dieser  wie  noch  mehr  in  der  apilt«rei 
byzantinischen  Zeit  der  hervorstechendste  Charakterzug  die  Sammlung,  Voi* 
arbeitung  und  Kommentierung  de«  alten  Materials:  In  der  Lexikographie 
ist  CS  der  sogenannt«  Kyrillos,  der  im  ftlnften  Jahrhundert  oder  ini  An- 
fang  des  sechsten  ein  altes  rhetorisches  Lexikon  aus  geringfligigen  Glos- 
saren erweiterte  und  damit  ein  Werk  schuf,  daa  in  der  ganzen  hyzan- 
tiniechen  Zeit  im  Schnlbetriebe  und  bei  der  Bearbeitung  neuer  lexikalischer 
llilfsmittvl  die  grÖF^tc  Kolle  spielt«;  in  der  eigentlichen  Grammatik  wur- 
den im  x-ieiten  Jahrhundert  durch  Theodosios  von  Alexundria,  dann  im 
sechsten  und  äicbenten  Jahrhundert  durch  Lehrer  wie  Johannes  Pbiloponos. 
Johannes  Cliarax  und  Oeorgios  Clioeroboskos  die  alten  Werke  des  Diony- 
«dos  Thrax,  des  ApoIIonios  Dyskolos  und  des  Herodlanos  exzerpiert  und 
erklärt  und  so  im  grossen  und  ganzen  in  jene  Form  gebracht^  in  welcher 
sie  die  Lehrnielliode  der  byzantinischen  Äeia  nnd  in  verschiedenen  Um- 
arbeitungen sogar  der  nbendltlndischen  Humanist euiceit  bis  ins  letzt«  Jahr- 
hundert herein  beherrschten. 

Wenn  .iiomit  vom  Anfang  de»  4.  bis  gegen  die  Mitte  des  7.  Jahr- 
hunderts in  der  Littvratur  und  in  der  Fortpflanzung  der  Bildung  eine 
lebhafte  Tliätigkeit  besteht  und  wenn  in  dieser  Zeit  unter  dem  Einflüsse 
chnstlicher,  römischer  und  orientalischer  Elemente  und  durch  die  tief- 
gehenden Voränderungen  in  der  lebendigen  Sprache  neue  Oehalt*^  und  neue 
Formen  kräftig  ausgebildet  werden,  so  überrascht  nach  diesem  Zeitraum 
im  gesamten  kulturellen  Leben  der  Byzantiner  eine  ungeheuere  Lücke. 
Auf  die  Zeit  einer  reichen  und  hHulig  glücklichen  Produktion  folgt  ganz 
unerwartet  und  fast  unvermittelt  eine  trostlose  Verödung,  die  sich  auf  alle 
Litteraturgattuugen  mit  Ausnalimo  der  kirchlichen  ziemlich  gleichmilssig 
ausdehnt.  Diese  unfruchtbare  Periode  erstreckt  sich,  in  runder  Zahl  ge- 
sprochen, von  650 — S.'iO;  denn  von  einigen  volksmässigen  Chronisten,  die 
im  Anfang  de«  9.  Jahrhunderts  ihren  Zeitgenossen  wieder  zum  Bewusst- 
sein  brachten,  dasa  es  auf  griecliiscliem  Boden  einmal  etwas  wie  geschicht- 
liches Interesse  gegeben  hatt«,  kann  man  bei  dieser  allgemeinen  Cliarakte- 
ristik  fllglicb  absehen.  Niemals  ist  der  unermessliche  geistige  Sü'om,  den 
die  griechische  Litteratur  von  Homer  bis  auf  die  Tage  Mehameds  des 
Eroberers  darstellt,  so  lange  und  so  gründlich  vertrocknet,  wie  in  diesen 


BagrUr  MaJ  ülgBistln«  a«aebicbt«  in  bysanUtiiacbeii  Lltteratnr.    (§  1)       13 

Iwitlen  .laIir)tuD<]crt«D.  DJü  profan«  Schriftstelleroi  acliwoigt  so  gut  wie 
rallfitindig:  Li>o  dvr  Isuuner  sclilo««  die  Akademie-  in  Konntantinopc-I,  und 
wenn  Mich  die  Nachricht,  da»»  er  sogar  ihre  HihlioÜick  vt^rhrannt  habe, 
vieOeicbt  uuf  Erfindung  oder  EntstcUung  beruht,  so  ist  nie  doch  bczoich- 
waA  fQr  ckw,  wa«  ihm  die  Spät4.'rL'ii  zutrauten.  Das  Jahrhundert  des 
BOdenttutiDH  (726—842)  war  nicht  bloss  für  die  Bilder,  sondern  auch  für 
die  Bildung  verhängniRVoll,  und  wenn  die  früher  häufige  radikale  Ver- 
orteilung  der  BiUIfiretUmicr  ungerecht  war,  so  fa.'^ison  die  Neueren  wie 
Paparrogopulog.  LAtapro«,  Gregorovius  u.  a.,  welchu  den  Bildeß-tunti  zu 
«iner  dt«r  grü^ateti  Thutcn  der  rOmischen  Staatfiregierung  zu  erheben  suchen, 
die  Erecheinung  doch  zu  autwchlieaslich  %'om  rein  politischen  Standpunkt 
■uf;  ao  sehr  die  wahren  Ursachen  dieser  mächtigen  Bewegung  im  Dunkel 
Sagin,  HO  empOingt  man  doch  aus  manchen  UbcrUefi'rten  KinzLilhoilcn  den 
dmllicbcn  Eindruck,  dius  ausser  den  Bildern  und  den  München  indirekt 
aad)  die  nationale  Bildung  unter  ihr  zu  leiden  hatte.  Was  von  Oolchr- 
umkeit.  FormgefUhl  und  dicbteri^chur  BcgciHturung  in  diesen  wirklich 
.dunkeln*  Jahrhunderten  noch  übrig  bliub,  dtunte  vornehmlich  den  Zwecken 
der  Theologie  und  Erbauung.  Aber  selbst  hier  ist  eine  bedeutende  Er- 
PtUiAing  der  SchalTen-sfreude  zu  bemerken.  Die  einzige  wirklich  grosse 
figir,  Johanne»  von  DaniasJcoft,  der  die  Leistungen  der  alten  Ttiuologio 
•bachlümoDd  zusonunonfasst^  vermag  die  Öde  nicht  auszufüllen:  neben  ihm 
mA  Bcineni  Freunde  Kosmas  von  Jerusalem  sind  in  diesem  Zeitraum  nur 
Doch  Theodoros  Abukara,  der  Ri'zbjschof  (ieiTnanos  (f  7-}0)  und  der  Patriarch 
Tinnus  (784—806)  durch  iLäkutische,  moralische  und  hermeneutischo 
Sehriften,  Aadre4ks  von  Kreta  und  einige  andere  durch  EirchonpoGsien 
roo  Bedeutung. 

So  unverkennbar  und  deutlich  springt  die  Thatsacho  dieses  lango- 
an  Niederganges  der  Littcratur  und  der  Oei»to»bildung  dem  geschieht- 
lichuD  B«trBcktur  in  die  Äugen,  duss  sie  sogai*  dazu  verleitet  hat,  dun 
juuen  Torlier^ehenden  Zeitraum  zum  Altertum  zu  schlagen  und  den  An- 
fing dar  by)uintini)>(,-hen  Ära  in  der  unfrnclitbareu  Zeit  nach  Hcraklios  zu 
Mdua.  80  setzt  Finlay  >)  die  Ausbildung  des  byzantinischou  Sttiat^twosons 
in  das  7.  Jahrhundert  {63;J— 71(!)  und  beginnt  die  eigentlich  byzantinincho 
BMchichte  mit  den  Isauriem.  Ihm  folgt  tiregoro\-ius,>)  indem  er  bemerkt, 
iM»  Mit  dem  Ende  de«  7.  Jahrhunderts  und  entschiedener  mit  der  isau- 
riMbeo  pjnuuUo  jener  kirchliche,  staatliche  und  soziale  Prozess  zum  Durch- 
Jvacfa  gekommen  sei,  in  welchem  sich  der  rhomÜJKche  Byzantinismus  mit 
jüdu  andere  Autonomie  aufsaugenden  Mitt^'lpunkt  Konstantinopol  her- 
l)iJdet  habe.  Ebenso  betrachtet  Zachariae  von  Lingentluil')  dos 
7.  Jahrhundert  als  eine  Zeit  dos  Verfalls  und  der  AufliJsung  des  griechisch- 
rtmtadiaii  Kai«ertums  und  sieht  im  Zeitalter  der  isaunschen  Kaiser  den 
BifiBn  «tner  Neugestaltung  von  vielfach  eigentümlichem  Oepritge,  dos  sich 
■niälhlich  zu  dem  entwickelt«,  was  man  mit  dem  Ausdruck  Byzantiniamus 
a  b«caJcfaD8D   pflege.    Ähnlich  hatte  ich  auf  dem  Gebiete  der  Littcratur 


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A  Uatori-  of  OroMW  1  (IS7T)  361  ff. 
6w(Moht«40r8tadlAUiMi  im  Mittel- 
I10& 


•)  GoBchichto  do«  gricoliiBohr3nii»eh«Ji 
R«M:hte',  Bi-rlin  1892  S.  XII  (=  S.  IX  der 
2.  AaBO- 


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Bygantlniacha  Litteratiirg«aehicbt«.    Enloitsiig. 


in  der  enton  AufInge  dioitce  Buches  die  Ansicht  durcligeftlliri,  iaw  da 
Altertum  bi«  in  die  Mitto  des  7.  Jahrhundorts  rt-iche  und  diu  byinntinisch 
Ära  mit  der  erwähnten  Epoche  der  Verödung  beginne.  Reiflichere  Erw| 
gungen  und  ein  genauere»  .Studium  der  Lit.t«raturworke  hnhon  mich  aeitdoi 
dft8  Irrtümliche  dieser  Auffassung  immer  deutliehor  erkennen  lassen.  Wa 
aber  iu  der  früher  beliebten  Abteilung  Wahre»  liegt  und  was  den  Irrtufl 
erklärt,  das  ist  <lie  That^ache,  daoa  in  der  Zeit  nach  Heraklins  und  bfl 
sonders  unter  den  isaurischen  Kaisern  das  Byzantinertum  voltstJlndig  aui 
gebildet,  die  QräKisiorung  dos  Stantos  im  grossen  und  gnnKon  vollende 
und  die  Nfugouttiltiing  der  politischen,  ruligiosen.  kulturellon,  sprachlichen  un 
litterarischen  Zustände  in  der  IIauptsa(;he  ubgeachlossen  ist.  Nun  hern<o)| 
das  einheitliche,  durch  keinen  ernstlichen  Konflikt  mit  dem  Altertum  mofa 
gestörte  Kigcnlebcn  des  byzantinischen  Geistes.  Die  Periode  von  324— 64* 
kann  mithin,  um  das  VerhSltni»  durch  ein  abgcbi-auchte«,  aber  immer  nod 
brauchbarem  Bild  zu  illustrieren,  als  che  vorbereitende  und  kämpfend) 
•lugend,  die  folgende  Zeit  als  das  Manne»-  und  Grnisenalter  des  By7.antiiuft 
mus  bezeichnet  werden,  '■ 

Am  schwersten  scheint  sich  mit  der  hier  angi'nommenen  Perioden- 
teilung  die  Geschichte  der  christlichen  Kirche  und  ihrer  Litteratur  vor 
einigen  zu  lassen.  Die  meistim  Kirchen-  und  Doginenhistoriker  «chliessei 
das  christliche  Aitfrrlum  mit  dem  7.  oder  8.  Jahrhtindert.  und  auch  in  dci 
Littoratur  der  giiecbischen  Kirche,  welche  im  4.  Jahrhundert  ihren  Htthe- 
punkt  erreicht-,  pflegt  man  das  Altertum  bis  auf  Johannes  von  Damaskoi 
nusiEudehnen.  Allein  diese  Abgrenzung  geht  von  einem  Standpunkte  aus, 
den  wir  hier  nicht  einnehmen  dürfen;  die  Darsteller  der  kirchlichen  Ge- 
schichte und  Litteratur  berücksichtigen  nur  die  christliche  Zeit;  innerhalt 
derselben  Imt  es  eine  gewisse  Berechtigung,  die  Periode  der  grossen  dog- 
matisch(.<ti  Kämpfe  und  der  originellen  littcrariscIiL-n  Thatigkeit  zusammen- 
zufassen und  als  Altertum  der  Folgezeit  gegenüberzustellen;  dieses  Alter- 
tum ist  aber  das  christliche  Altertum,  also  ein  ganz  anderer  Begriff, 
als  der  für  die  allgemeine  weltgeschichUicho  Einteilung  geltende.  Unr 
kommt  es  darauf  an,  die  Grenze  zwischen  der  antik-hellenisch-römischeri 
Zeit  und  der  cliristlich-by7.antimschen  zxi  linden,  und  diese  fällt  sicher  tn 
das  4.  Jahrhundert.  Freilich  wird  man  diese  Behauptung  nur  dann  recht 
%'orstehen,  wenn  man  den  Begriff  byzantinisch  in  einem  etwas  weiteren 
und  höheren  Sinne  auffasst,  als  es  in  der  früheren  Litteratur  Üblich  war, 
die  dem  Byzantinismus  meist  feindselig  gegenüberstand  und  ihn  daher  gerne 
auf  Zeiten  und  Zustände  bt^ischränkto,  deren  Gesamtcliarakter  zur  Polemik 
genügenden  Anlass  bot.  Aber  auch  in  diesem  weiteren  Sinne  verstanden 
erscheint  der  Byzantinismus,  wie  schon  oben  angedeutet  wurde,  nicht  so- 
fort völlig  ausgebildet.  Die  Zeit  vom  4.-7.  Jahrhundert  ist  \nelmehr 
eine  Übergangsperiode,  in  welcher  sich  die  alten  und  neuen  Elemente 
noch  vielfach  streiten,  mischen  oder  auch  unvermittelt  nebeneinander  her- 
gehen. Dadurch  ent-steht  ein  hnnf*»  und  verHchwommenes  Kolorit,  in 
welchem  bald  die  eiiL'-tige,  bald  die  künftige  Grundfarbe  vorherrscht.  Es 
Iiandelt  sich  also  zuletzt  nur  um  die  Frage,  ob  der  Einschnitt  da  zu 
maohen  i»U  wo  die  antiken  Farbenstreifen  im  geschichtlichen  Strome  so 


hgtiS  nod  »UgemftiDa  GMchicht«  der  byuntinisolieD  Litteratnr.    (g  t) 


pA  no  völlig    vorech winden,  oder  da,  wo  die  byzantinLsoh-niitt«lalterlicho 

nrtang  tuor«t  »n  ein<>r  Ri-öweren  Anznlil   von  Stollon  und  in  einetn  er-, 

kUchwon  Umfange  auftritt.    Man  könnte  nun  voi-8iicbon  zwoi  guiiz  ver- 

«bitilene  Einteilungen  mit  einander  eu  vureinigen  und   di«  Antwort  auf 

ikptieiito  Kragti   altto  formulieren;   Stellt  man  sich  an  din  Qnelle  dea 

Sinäee  der  antiken  Ent^vickolung.  ho  wird  man  das  Ende  dorsolbun  unt 

dmaetzon,   ^o  dio  antike  Färbung  wirkltch  vt>rfich windet,  nl»o  etwa  ini 

'.Mirhundori ;  begibt  nmn  bicIi  dagt»gen  zum  Ende  des  Stromes  d.  h.  auf  den 

SUidpankt  de«)  ausgehenden  Mittelalters  —  die  \e.\xte  Strecke  des  gescliicht- 

Inkfli  Stromes,    die  Neuzeit,  bleibt  boi  dieser  UnteifHichung  ausser  Betracht 

-  Mvird  man  naturgcniäss  die  Turiodü,  welche  man  vom  AltorUim  abgi-cnzen 

li,  möglichst    weit  zut^ckverfolgen  und  ihi-en  Beginn  dn  ansetzen,  wo 

in  wesentlichen  Kigensohaften  zuerst  in  grflsserer  Zahl  und  Schärfe  her- 

nrtretcn,  also    im  4.  -laluhundert.     Da  mm  eine  Darstellung  der  bysantl- 

BKhen  Litteratur  die  Erkenntnis  de«  mittulalterlicheu  Geisteslebens  bezweckt 

■Idedialb    vom    niittt^'kUerlichen  Standpunkt  auageht,   sa  muBS   sie  ohne 

MM  dos    Qrenzmal    im    t.  Jahrhundert   aufstellen.      Wer   freilich   aus- 

mUkbKoIi    dos    Altertum  studieren   will,  mag  sich  immerhin  das  Hecht 

kcnmiehnien.  auch  noch  diu  drei  folgenden  Jahrhunderte  mit  ihren  antiken 

BnIii,  die   ihm    ja  Hoiuit  unterkunftulos  vereinsamten,  unter   da»  Schutz- 

JMk  iia  Altertums  aufzunehmen.     Diesem  /ngestSndnis  gegenüber  muss 

ibcr  iw  M   auiAdi'Ucklicher  betont  werden,  dnss  es  fDr  eine  weltgcschicht- 

litke  nad   vnili^    voraustwtzungslose  Beti'aibtuiig   richtiger  i»t.  innerhalb 

i»  itnitigon   Gebiete»  nicht  da  zu  teilen,   wo  die  letzten  alten  Elemente 

inatuhm.    sondern  da,  wo  der  neue  Oeist  beginnt.     Denn  die  jungen, 

Mmfaflitigen,   Tür  die  Folgezeit  bestimmenden  Elemente  verdienen  mehr 

Bdditoag    als    die   mit  dem  Keime  de«  Todes  behafteten,  in  eine  Uinen 

iNBd  gewordene  Zeit  hineinragende»  alten  Überro^^te.  und  fUr  das  Ver- 

rtMob  der    GosarotentwickeJung  i.st  es   nützlicher,  das    Emporwachsen 

ni  di«  Lebensbedingnii^en  der  erstc-ren  zu  studieren  als  das  Hinsiechen 

■nd  gtorbvn    der  letzteren.     Nur  ein   blinder  Anhänger  der  klassischen 

AlkiDherrschaft  wird  in  Abrede  stellen,  dass  in  der  Übergangszeit  vom 

1.— 7.  Jahrhundert  die  neuen  Elemente,  welche  zum  Mittelalter  hinüber- 

Bhren,  in    wellgeHcliichtlicher  Hinsicht  intere^anter  und  wichtiger  sind 

■fa  die  kaum  einen  neuen  Ton  hervorbringenden  Fortsetzungen  der  Antike. 

Uäno  jetzige  Einteilung  unterscheidet  sich    also  von  der  in  der  ersten 

Aoflago  angenommenen  nur  dadurch,  dass  ich  mich  früher  in  der  Über- 

pagnvit   vum  4. — 7.  Jahrhundert  zu  sehr  durch  die  noch  fortlebenden 

Otflcen  Element«  gefangen  nehmen  üesH,  während  ich  jetzt  überzeugt  bin, 

Jbh  die  durch.'w:h  lagenden  Momente  dieser  Periode  in  den  Anfängen  und 

Vorbereitungen  der  neoen  geschichtlichen  Ära  liegen.   Nur  mit  Hilfe  dieser 

^""■tr-iing  vermag  ich  den  im  8. -Jatirliundcrt  zur  vollendeten  Tliatsacha 

innwileoeD  Byzantinismus  zu  begreifen. 

Mit  dem  Anfange  des  9.  Jahrhunderts  regt  sieh  wiederum  einiges 
IAm,  imnchuwhe  Chroniken,  in  deren  Unbeholfenheit  die  Barbarei  der 
•oraufgehenden  Zeiten  nur  zu  vemohmbar  nachklingt,  wagen  sich  an  die 
QlMtlichkuiL    I/OO  der  Byzantier  erhalt  unter  Kaiser  Theophilos  (829  bis 


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Bysaotlniacbft  LltUiatargwclilohtfl.    Blnleittusg. 


8-12)  die  Erlaubnis,  tilfontlich  zu  lehren;')  unter  dem  NachfoIgL-r  ih-M 
Kaiscn«,  Cacmir  Karda.s,  der  in  Wahrheit  im  Namen  Michttels  III  rcgierti 
wird  die  Umvcr!^itHL  Konslantinopol  wicdorliorgostellt.  Ein  neuer  uq 
krilftiger  Hauch  kommt  in  die  goistigo  Bildung  durch  den  groäst-n  Lehrt 
seiner  Nation,  den  Wiederherstellor  der  alten  Litteratur,  den  echtesti) 
Byzantiner  nach  Charakter  und  Lebensart,  Photio!»  (um  850).  Jetzt  gl 
winnt  die  Ti^ihiahnic  an  dem  alten  Schriftentum,  wie  auch  die  produktii 
Betbätigung  an  Ausdehnung  uud  Gehalt;  vn  ii^t  eine  aufuteigendo  Ent 
Wickelung  zu  beobachten,  die  im  12.  und  13.  Jahrhundert  ihren  Höbopaalt 
orroicht.  Auf  da«  Zoita!t«i'  de«  Photio.i  folgt  das  weniger  durch  originelli 
Erzcugiii»»«  alü  dureh  gru^Hui'tige  SanimelthStigkvil  hervorragende  10.  Jahr 
hundurt,  daa  man  als  da«  Jahrhundert  der  Enzyklopädien  bezeichnei 
könnte.  Den  Anfang  macht  Konstantin  Kephalaü.  dessen  Thätigkeit  viel 
leicht  schon  am  Ende  des  9.  Jahrhunderts  beginnt,  mit  setner  henlichei 
Sammlung  der  alten  Epigramme.  Daran  reihen  sich  die  auf  die  meifitiu 
Gebiete  der  alten  Litteratur  ausgedehnten  Sammelwerke,  welche  Kaisei 
Konstantin  I'orphyrogennetos  veranlasste ;  dann  rein  philologische  Arbeitei 
wie  die  Scholicn  (Ich  Arethas,  das  Lexikon  des  Suidas  und  die  Etymologik^ 
endlich  auf  theologischem  Gebiete  die  der  alten  Überlieferung  so  verderfai 
liehe  Legendenredaktion  des  Simoon  Metapbrastes.  l 

Es  war  in  der  That  höchste  Zeit,  dass  dem  Altertum  wieder  rege« 
Aufmerksamkeit  zugewandt  wurde.  Wir  verdanken  diesem  Umstände  äk 
Erhaltung  einee  grossen  Teiles  der  antiken  Litteratur;  die  wichUgHtec 
Handschriften  stammen  aus  der  Zeit  die.ses  Wiederauflebens  der  klassi- 
Bclicn  Studien,  aus  dem  10.,  11.  imd  12.  Jahrhundert.  HAtte  die  BarbarcH, 
diö  in  der  Zeit  des  Bildersturms  am  verderblichsten  wirkte,  noch  lange 
fortgedauert,  so  w&re  wahrscheinlich  ein  grosser  Teil  der  weniger  ge- 
lesenen alten  Autoren,  von  denen  schon  in  der  ersten  HSIfto  de«  10.  Jahr- 
hunderts selbst  die  kaiserliche  Allmacht  manche  nicht  mehr  in  unversehrten 
Exemplaren  aufzutreiben  vermochte,  vollstündig  zu  Grunde  gegangen,  und 
der  Studientrieb,  der  unter  den  Komnenen  zu  hoher  Ausbreitung  gelangte, 
hätte  keine  genügenden  Stoffe  mehr  zur  Bcthätigung  gefunden.  ] 

Dem  1 1.  Jahrhundert  verleiht  diu  universalistische  Erscheinung  des 
Psollos  ein  rhetorisch-philosophisches  Gepräge.  Gleichzeitig  beginnt  die 
Gescbichtschreibung,  die  im  9.  und  10.  Jahrliundert  auf  trockene  Ännalistik 
beschränkt  war,  unter  dein  Einflüsse  der  lebhafter  betriebenen  Studien 
einen  höheren  Flug  zu  nehmen.  Die  Palme  des  Jahrhunderts  gebührt 
zwei  filteren  Zeitgenossen  des  Psellos,  den  hebenswilrdigen  und  geschmack- 
vollen Epigrammendichtorn  Christophoros  von  Mytilene  und  Johannes 
Mauropus.  Zur  völligen  Entfaltung  gelangt  die  litterarische  Renais- 
sance im  12.  Jahrhundert.  Wie  in  der  frühbyzantinischon  Zeit,  so  ist 
OS  auch  jezt  wiederum  die  OeschichtscJti'eibtnig,  in  der  sieb  die  besten 
Früchte  der  Pflege  geistiger  Bildung  offenbaren.  Nikephoros  Bryennios, 
Anna  Komnena,  KinnamoH  und  Niketils  Akomiuatus  schildern  in  vier  bc- 
doutonden  Werken  das  letzte  Aufblühen  des  Byzantinertums,  das  grosse 


<)  Gdorgio*  MoiiAcliDS  od.  Muralt  8.  71S,  2h  IT. 


Bocrlff  nad  aU^meine  OeBchichte  d«r  byzantiatscheit  UtUrator.     TS  i)        17 

Zi>itulter  der  Komnenen.  Das  Studium  der  alten  Litteratur  wird  mit  tT- 
uuter  Regsamkeit  und  nicht  solt«n  mit  dorn  bostoii  Erfolge  von  Laien 
md  Tboologon  betrieben.  Ntclit  weniger  al»  vier  Metropoliten  tret«n  im 
12.  J&hrfauRdvrt  in  den  Dionst  der  profanen  Litteratiir,  der  Aristoteliker 
Eostratioa  von  Kikäa,  dnr  Grammatiker  Gregorios  von  Korinth,  der  rheto- 
risch gebildete  und  dtcht«ri8ch  begabte  Michnol  Akominato»  und  der  durch 
tAUs  HumanitSt,  wio  durch  Gelehrsamkeit  au^gezeicbneto  Eufttathios,  der 
flicht  minder  eitrig  den  ITomer  und  Pindar  erklärte,  als  er  das  geistige 
Niveau  de«  fllr  die  byzantiiiiBche  Kultur  bedeutungsvollen  Standen  der 
HitDche  za  heben  suclite.  Weniger  erfreulich  offenbart  sich  der  gramma- 
ttschu  GiTer  in  Schulhäuptem  vom  Schlage  des  Tzetzes;  doch  legen  auch 
»e  wemgst4.>Ds  von  der  Mannigfaltigkeit  der  gelehrten  Intcresaen  dieser 
^oohe  Zeugnis  ah.  Kaum  ein  Fach  der  alten  Utteratur  bleibt  von  der 
■Igemeinen  Bewegung  unberührt.  Solbüit  der  Geuchmack  an  erotischer 
BrxiUaag  scheint  wieder  xu  er«-achcii  und  die  Gattung  dos  griechischen 
{Contans,  dio  mehr  aU  ein  halbes  Jahrtausend  unfruchtbar  geblieben  war, 
wird  auf  einmal  »m  vier  freilich  recht  Übel  geratene  SpÄtgeburtcu  be- 
rrichcrt.  Mit  grögserem  GKlcke  vorsuchen  «ich  die  Zeitgenossen  der  Kreuz- 
ftbrar  in  der  poetischen  Satire  und  in  Dialogen  nach  dum  Vorbilde  Lukians. 
Sogar  die  Littcraturgattung,  in  welcher  Dyzanz  sich  nm  wenigsten  pro- 
duktiv erweisen  könnt«,  da«  Drama,  hat  damal»  noch  einen  spilten  und 
bat  T(Utig  isolierte»  NaühKilgior  hervorgebracht,  in  welchem  freilich  nichl« 
gahngen  ist  als  der  Nachweis,  das»  Tür  dicM!  Dichtung  längst  ulle  Vor- 
taasetzungen  fehlten.  Besser  glUckten  manche  paneg>'riac)ie  und  epi- 
gnamiattscbe  Versuche. 

IVotz  aller  Kursoren  Erfolge  krankt  dio  Bildung  dieser  BlUtozoit  au 
•Jaem  anbellbaren  Übel:  ihr  fehlt  die  Frische  des  Leben«,  die  erhaltende, 
nn^eBtaltende  und  st^ts  Xoues  erzeugende  Kmft  der  Natur.  Sie  gleicht  mehr 
etaer  wirgfUltig  hergerichteten  Mumie  als  einem  lebendigen  Organismus. 
Dadttrcb.  dass  die  kunstmüssige  Litteratur  wiederum  prinzipiell  zur  klas-ii- 
■dwn  odiT  hclleuistiiitchen  Form  zurllckkobrte,  ontfernto  sie  sich  mehr  ala 
Je  von  dem  volksrnfissigen  Bewusstsuin  und  Verständnis,  Dio  Kluft  zwi- 
■chen  Schrift-  und  Umgangssprache  erweiterte  sich  bis  zu  einem 
Grad»,  der  keine  freundschaftliche  Vermittlung  mehr  zuliess.  Die  Existenz 
■od  dio  B^^rechtigang  eines  eigenen  VulgAridioma  kam  jetzt  deutlicher  zum 
BewBstftoein  und  seitdem  Anfang  des  12.  Jnhrbundert-s  findet  die  neue  Form, 
vm  der  bisher  nur  einzi-lne  w<>rllich  angeführte  Sprichwörter,  Spottverso,. 
naBbcrwtzbare  Ausdrücke  und  besonders  geläutige  Formen  in  dio  Litteratur 
nilg— irirfirt  waren,  in  gr»*iicren  Schriftdenkmälom  Verwendung.  Die  gut 
giM&ltA.  aber  mit  den  Thal^ukchen  der  lebendigen  Sprache  unvereinbare 
ZarScIuchraabung  der  litterarischen  Formen  auf  den  Standpunkt  eines 
bogst  cnUchwundenen  Zeitalters  rief  eine  demokratische  Reaktion  hervor, 
■1*  deren  Fracht  die  viilgSrgriochischo  Litteratur  erkannt  wird. 
itU  berOhren  sich  dio  »chKrfsten  Qegcnsfitüo:  auf  der  einen  Seite  der 
aOlwani  erlernte,  Qbermflssig  gekünstelte,  stcüfleineno  und  innerlich  ver- 
traeknate  Attizismoa  und  Kelleniitmas,  der  durch  die  unüberwindliche  Macht 
iu  IVadition  siegreich  das  Feld  behauptet,  auf  der  andern  Seite  dio  leben»- 

ftatfh«^  *r  Uhl  All« rtn—  ImwikIh«!  U.    1.  AlOf.    2.  >liut  'i 


i 


SyMutlniaab«  Litt«ratiirg«tteUcht«.    Eialeititag. 


volle,  aber  unbeholfene  Herzen!ü<prftche  des  Volkes,  die,  in  der  OrthograptiM 
imd  Morjihologio,  im  Wflrterlnich  und  in  der  Syntax  mit  kunstsprachlichei 
ElL>mt;iitcu  oft  ganz  bizarr  vcrnvtr.i,  von  dun  ma8»gobondon  Krei.<cn  da 
Gebildeten  fast  ängstlich  gemieden  und  zuriSckgestAsson,  sich  erst  nael 
langem  Bemühen  zu  einiger  Beweglichkeit,  Iteinheit  und  Aufidruclunihigkei 
enipurarbcitote.  So  entstand  joner  Riss  im  geii«tigen  Leben  der  Oriecheu 
weleboi'  seit  dem  12.  Jahrbundurt  ihrer  Litteratur  mehr  nl»  irgend  oin4 
andern  das  Gepräge  der  Doppelköpfigkeit  verleiht  und  in  ihre  ganze  natio 
naio  Bildung  ein  gefährhches  Element  der  Unwahrheit  hineingt-bracht  hat 
Wah  ■'»eh  ein  lieh  hätte  dietto  au8  vielen  Gründen  beklagenswerte  Spaltun) 
vcrmiodon  werden  können,  wenn  die  Schriftsteller  des  11.  und  12.  Jahf 
hundert«  das  von  Malalas,  Thtiophaiiei^,  Koniütantin  PorphjTogennctos  tiiu 
mit  besonderem  Glück  von  einigen  naiven  Ueiligenbiographen  vorgobilduti 
System  einer  temperiertfin  Umgangaepracbe  beibehalten  und  in  Ubtüichoi 
Weise  fortgebildet  hätten,  wie  eu  in  den  romanischen  Litteratm-en  geschah 
In  der  min  folgenden  PalSologonzeit  scheint  die  Thiltigkeit  in  da 
kunstniässigen  Litteratur,  wenn  nicht  an  Gohult  und  Tiefe,  m  doch  ai 
Mannigfaltigkeit  und  Ausdehnung  fast  noch  zu  gewinnen.  Indem  d«r  g« 
lehrte  Ättizismus  noch  schärfer  betont  wird  als  selbst  in  dor  Komnenen 
zeit  und  bald  jede  VermitUdling  mit  der  Sprache  des  Lebens  nnd  der  volk» 
massigen  Schrift«t«lloroi  zurilckwoist,  erwaeli»en  au»»  den  Studien  diesei 
Epoche  immer  deutlicher  die  BoBtrebungcn.  welche  die  unmittelbare  Vor 
Kchulc  des  westeuropäischen  Humanismus  bilden.  So  stehen  die  Autorei 
di«)»or  Epoche  zwischen  dem  Mittelalter  und  der  Neuzeit,  zwischen  dm 
letzten  Traditionen  des  Altertums  im  Orient  und  der  Wiedergeburt  desselboi 
im  AK-ndlande.  Obschon  der  staatliche  Organismus,  dem  die  lal+'inisch« 
Eroberung  den  Lebensnerv  gebrochen  hatte,  langsam,  aber  unaufbultsaH 
seinem  endgültigen  Verfalle  entgegenging,  haben  die  letzten  Jahrhundortt 
auf  den  meisten  Gebieten  der  Litteratur,  in  Philosophie  und  lihetorih 
Grammatik  und  Exegese.  Epi.stolographio  und  Oeschiehtsehreibung.  wi( 
aucli  in  der  Poesie  noch  eine  Fülle  an  Wert  ungkiichcr,  aber  ftir  die  Er- 
kenntnis des  politischen,  religiüeen  und  kulturellen  Lebens  der  letzte« 
Jahrhunderte  des  byzantinischen  Volkes  wichtiger  Werke  hervorgebracht 
Ein  hervorstechen  des  (lepräge,  das  oft  mit  Unrecht  auf  das  ganze  byza» 
tiniseho  Zoitaltor  übertragen  wird,  erhält  dieser  Abschnitt  durch  die  mit 
der  Leidenschaftlichkeit  südländischer  Naturen  gufülirten  auf  dio  Unior, 
bezüglichen  Kämpfe,  die  in  mannigfachen  Nachklängen  noch  den  Fall 
des  Reiches  Oberdauern.  Merkwünlig  unansehnlich  und  friedfertig  erschein! 
daneben  die  Polemik  gegen  den  Koran,  gerade  aU  hätten  die  Byzantinei 
ihren  wahren  Lehensfeind,  den  sie  politisch  lange  uuterschätjttcn,  auch  aul 
religiüsi>m  Gebiete  nicht  erkannt.  Für  die  Mannigfaltigkeit  der  Bildung 
dieses  Zeitraumes  und  das  immer  stärkere  Überwiegen  des  blossen  ge- 
lehrton Fleiases  ist  namentlich  die  That«ache  bezeichnend,  dass  die  Littera- 
tur jetzt  noch  mehr  aLs  früher  einen  polyhistorischen  Charakter  ge- 
winnt. Rhetorisch-philüsophiseh  gebildete  Männer  versuchen  sich  auf  den 
Terschiedensten  Feldern,  so  dass  es  zuweilen  schwer  ist,  sie  nach  ihrer 
Hauptleistung  mit  Sicherheit  in  eine  bestimmte  Lit1«raturgattung  einzu- 


Btgriff  oDd  allBemaiB«  a««d)ieht«  der  bynuittBUcheii  LltUratar.    (g  I)       ig 

ordnen.  Der  bcdctutondste  Vertreter  dieser  8chriftatelleriRc]i«n  Vieliwitigküit 
ist  im  13.  Jahrhundert  OoorgtoB  Pachynierei*.  Hocli  über  ihm  Ktoht 
Nikephorgs  Gregora»,  die  litterarischo  Hauptperson  dos  li.  Jahi'liunderts, 
oin  Mann,  der  an  tiodiogonticit  und  Umfang  de«  Wissens,  an  .Scharfsinn, 
u  Gewandtheit  der  Diali-ktik  und  an  Festigkeit  dos  Charakters  von  keinem 
Byrnitinor  der  PnlUologenzoit  übertrofTen  wird.  Die  wichtigsten  Puly- 
historeii  des  IS.  Jahrhundert«  endhoh,  ein  Gcmistoe  Plethon  und  Bce- 
urion,  fuhren  schon  in  die  ausserhalb  des  KahmonH  unsurer  Darsl<.-Ihing 
üeg«nd<-n  Kreise  des  Hiimni)iKinu]<i.  Auf  dvni  altt^n  Kulturboden  von  Kyzanz 
Mtbflt  war  mit  der  Kroherung  des  Itviches  durch  die  Osmanen  ftlr  tüngcra 
Zeit  jede  Vorauttootzung  einer  hUheren  geistigen  und  litterarischen  Bildung 
viimicht«t.  Von  der  Ilarbarei,  die  jetzt  mit  eJonientarcr  Ücwalt  herein- 
bricht, legen  unter  andenn  die  in  gri«chii<«her  Sprache  abgefasHten  diplo- 
natischon  KorrcAitondeniu'n  der  ersten  Sultane')  ein  merkwürdiges  Z(<ugniij 
«b;  tu  ihrer  »iinderüehen  Formlosigkeit  bilden  sie  zu  den  wohlgesetztcn 
AfctettstQcken  der  byzantinischem  Kanzlei  einen  Oegonaatz,  als  wären  sie 
von  ihnen  um  ein  Jahrtausend  getrennt 

Wenn  die  Litteraturen  tvie  die  meisten  monschlichen  Dinge  allmäh- 
lirh  »unitQhon  und  verfallen  und  daher  so  scharfe  Abteilungen,  wie  sie 
da«  Kompendiengebirn  des  Uncrfalirenen  und  Oedankeniosen  sich  zurecht- 
togt,  in  Wirklichkeit  selten  existieren,  so  gibt  es  doch  im  gohttigen  Leben 
dos  efnzdnen,  wie  der  Nationen  und  der  ganzen  Men»chheit  Zeitpunkte, 
4w  ohne  Übertreibung  als  wahrhaftige  Einsehnittc!  bezeichnet  werden 
kOanan.  Wer  zweifelt  daran,  dass  Anstotelea  den  Grenzpfeiler  zwischen 
dsr  Uaansohon  und  aleiianilrinischon  I.itteratur  bildctP  Wer  wollte  be- 
•tnitea,  dsM  mit  dem  Jaln-e  H53  das  geistige  Eigenleben  der  Byzantiner 
■hgmhinfni  ist?  Hit  demselben  Rechte  darf  der  litterargeschichtJiche  Be- 
obadter  veraiichen,  den  Endpunkt  des  Allertunui  festzustellen.  Von  der 
gMdcfiefacn  U><*iing  dieser  Frage  ist  das  geschichtliche  \'er»titn<lnis  der 
kjnantinischen  Litt«ralur  zu  einem  grossen  Teile  abhängig.  Wenn  «in  ho 
gslohrter  Konoer  wie  Bcrnhardy*)  da«  grosso  Wort  gelassen  nussprach, 
dasa  auch  die  gewissenhaftesten  Studien  aus  der  weitschichtigen 
XuKae  der  byzantinischen  Litteratur  kein  Ganzes  horvorzuloeken 
vprmfichten,  »o  war  ck  vornehmlich  seine  falsche  Grenzbestinimung,  die 
ihn  na  diesem  Irrtum  verleitete.  Indem  er  dio  mittelgriechi»che  Litteratui- 
mit  .hittinian  lK>ginnen  lioss,  ergflb  sich  dem  unbefangenen  Büeko  zunächst 
tÜBP  unviirbereiteto  und  wenig  verständhche  Hühenreihe  von  Prokop  bis 
■if  ThiviphylaktoB,  von  Paulo«  Silentianos  bis  auf  Georgios  Pisides,  dann 
CIM  klaffende  Lücke,  endlich  eine  allmähliche  Erhebung  ttber  das  niedrignto 
8|ivawL  Aber  auch  sie  wurdo  von  Bernhardy  und  seinen  Nachfolgern, 
^HM^u)  dio  ganze  mittelgriechiache  Litteratur  vom  Standpunkte  des  6.  Jahr- 


*1  B«(elM  Proben  (n  S.  Biutd«  dar  Acta 
44UMDala  (ifBM«  m«dti  aevihcrauBgeg«b««i 
Ma  Mtklttftich  und  Mfliler.  Ein  recht  er 
^bfif^M  Bti>]ilel  ist  ävi  iD^lukli  hiaturiaoli 
<id>ll^»  CUaiAUiin  d«s  Sulltu»  Selim  II  m 
^  T>M>ciaB«T  vor  seinem  Angriff  iiiif  Cy pen 


(1G10),  Ad«  «t  dipl.  III  ^m  f.,  mich  W 

Satliaa.  Tovfrar^aiovfiirri'Fikrif  S,  130  Oud 
damoDbbei  A,  A.SnkclInrio.i,  7ii  Ai-ripin»« 
I'  (1890)  ''+'.. 

■)  (Jriuidriiw  d*r  griechisch«!!  Littontat 
IM18J6)S.XV. 


tcmtargeBchichte.    Bfatleitamg.  ^^H 

Iiuiidorts  aus  botrachten,  oiaoi-  aprioi-iäclmn  Doktrin  zn  liebe  veric^S^ 
und  gclougnct.  Au  diu  Stollü  der  unvorkonnbarston  Tliatsnchon  sotzö 
man  ein«  luftige,  vom  Geiste  Ilegela  getragene  Konstruktion,  ala  deräl 
Kernpunkt  die  Idee  einen  unaufhalt^amon,  immer  tieferen  Verfalls  vod 
6.  bis  zum  15,  Jahrliunilert  erscheint^  Oasa  dioee  Ideo  der  Wirklichkeil 
vüllig  widi^i'spriclit,  iist  durch  die  obon  gegebene  ailgemcino  Skizze  woh 
schon  deutlich  geworden  und  wird  in  der  folgendon  Spezialdarst^'UuRg  dei 
einzelnen  Litt«raturgattungen  noch  klarer  hervortreten.  Nachdem  die  früh- 
byzanttiiisclie  l'cnode,  in  welcher  nieh  die  alten  und  neuen  Elemente  noc) 
miächon  und  »treitcu,  zum  Absclilnss  gelangt  ist,  be^nnt  nach  «inor  langot 
Zeit  der  Unfruchtbarkeit  eine  einheitliche,  im  Sinn«  dcü  Zeitalter»  naiur 
gemüs»  aufsteigende  Entwickelung,  die  von  dogmatis<^hen,  asketischen  um 
moralischen  Schriften,  von  Kirchenliedern,  Legenden  und  mfinchischon  Chrth 
nikon  ausgeht,  dann  allmählich  durch  das  erneute  Studium  der  antike!) 
Autoron  und  durch  eine  naivere  Auffassung  der  zoitgonÖHei»chen  tHnge  ad 
Mannigfaltigkeit  des  Inhaltit  und  Reichtum  der  Form  beträchtlich  gewinn! 
«nd  sich  mehrere  Jahrhunderte  hindurch  auf  einer  beträchtlichen  Höht 
erhalt,  um  ondlioli  einerseitj*  im  Humanismus  und  anderersoitä  in  der  Volks- 
dichtung die  letzten  Früchte  zu  reifen. 

Das»  unser  Abri»»  trotz  der  gewonnenen  Erkenntnis  noch  nach  attei 
Weise  mit  Juntinian  beginnt,  geschieht  lediglich  aus  praktischen  OrUnden, 
vreloho  einen  nnmittelhai-en  Anschluss  an  die  Litteratiirgcschiobto  von  GliriBt 
orfordorten.  UoffouUich  gelingt  es  später,  bei  einer  abermaligen  Neur 
be«rbeitung  der  beiden  Bücher,  das  Orenznial  de»  beiderseitigen  Rechtai 
ansprUchen  gemäaa  zu  vt-rrüeken.  Der  Umstand,  dass  die  tlbliche  Abtei- 
lung den  wissen Hc^haftlichen  Sprachgebrauch  fllr  sich  gewonnen  hat,  bildet 
keine  unüberwindliche  ächnHerigkeit;  denn  bekanntlich  »ind  in  den  letzten 
Jahrzi^hnteu  auch  andere  falsche  Terminologien  in  der  Sprachen-  und 
LitteraturgescMchte  mit  Erfolg  bekümpft  und  endgültig  beseitigt  worden. 
Übrigens  wird  es  sich  empfehlen,  Erzeugnisse  der  Zeit  von  324—640, 
wenn  man  sich  genau  ausdrücken  will,  im  Üogensatz  zu  den  spätem  alt 
.frühljyzautiuiüch"  zu  bezeichnen. 

Charakteristik. 

Kj_  2.  Die  byzantinische  Litteratur  ist  der  wichtigste  Ausdruck  des 
^filstigen  Leben»  der  grieehischen  Kation  und  de»  rüniiächeu  Staates  vom 
Ausgange  des  Altertums  bi»  an  die  Schwelle  der  neueren  Zeit.  Von  dieser 
'I'hatsache  hat  ihre  Wertschätzung  vornehmlich  auszugehen.  Daneben  ruht 
ihre  Bedeutung  in  den  Einflüssen,  welche  von  ihr  auf  die  orientalischen, 
elavischen  und  wcäteuroptlischen  Völker  de«  Mittelalters  gewirkt  haben, 
endlich  in  ihrem  engen  Zusammenhange  mit  der  klassischen  Philologie. 
Bis  auf  die  neueste  Zeit  ist  namentlich  der  zuletzt  genannte  Punkt  betont 
worden.  Wenn  die  klassische  Philologie,  wie  BUcheler')  bemerkt,  jetzt  ihren 
Fortschritt  hauptsächlich  darin  sucht,  dass  sio  aus  der  ürühcrQn  Äbgo- 


')  l'hiloIogUthc  Kritik,  Bonn  1978  S.  1. 


CfauBktQHaÜk.    fg  2) 


Sl 


wliloasenhoit  heraustritt  and  mit  Vorliebe  dorn  Zusammenhange  und  der 
Gcnwinschnft  nachforscltt.  durch  wolcho  Griochon  und  Rßmer  in  Spracht», 
Sitte  und  Kultnr  mit  Vülkurn  vor  ihnon  und  nach  ihnen  vcrbundon  sind, 
•0  findet  diese  Erweiterung  des  Gesichtakroises  in  dw  That  das  roichfito 
lind  ergiebigste  Arbeitsfeld  in  dem  Scbrifttum  dvr  Byzantiner.  Ea  gibt 
kaum  ein  Gchict  d«r  niton  Philologie  und  SpraehwisscnachafI ,  welchem  eine 
vertieft«?  rnt<>r8ucbung  der  mittelgrieehiHchen  Litteratur  nicht  irgend  einmi 
Nutzen  brücbte.  Die»»  Thataache  n-ird  IfingKt  xugoi<tanden  und  bedarf 
keines  Beweiaes.  Die  antike  Tradition  ist  in  Byzanz  niomaU  gänzlich  aus- 
geeterb«»n,  und  ein  Zeitalter  dos  Humaiüsmu»  hSttc  dort  nidit  im  gleichen 
8iiuie  aufleuchten  können  wie  im  Äbendlande.  Der  Zusammenhang  mit 
dem  Altertum  blieb  bei  den  Mittelgriechen  in  litterariaober  und  politischer 
Hinwrht.  wenn  man  etwa  von  der  FinPterni»  dos  7.  und  8.  Jahrhundorts 
alwivht,  immer  gewahrt  Dalier  kommt  oe,  das»  auch  der  künstlich  ge- 
steigerte KlaattiziBmus,  wi«  er  aeit  der  Komnenenzeit  flblich  wurde,  den 
BjrnuitiDeni  keineswegs  als  etwaa  Fremdartiges  und  Lebloses  erschien,  ganx 
nn  Oe^nsabt  zu  der  lateinischen  Humnnistonlittoratur,  die  nicht  einmal 
von  den  Itnlienern  als  etwas  Kationalos  betrachtet  wird.  In  der  neueren 
Fachlitterut  ur  kommen  die  Beziehungen  der  Byzantiner  zum  Altertum  immer 
nmehmlicher  zum  Worte,  Wenn  man  die  Oosamtsumme  der  philologificlien 
Produktion  in  den  letzten  Jahrzehnten  überblickt,  bemtirkl  man  mit  Staunen, 
welobea  Umfang  fast  unbemerkt  die  Arbeiten  auf  dem  «pälgriechisch- 
bjrzaotiniachen  Gebiete  gewonnen  haben.  Eine  Reihe  von  Gelehrten,  die 
initer  dem  Zeichen  der  klaaiiscben  Philologie  arbeiten,  haben  die  Gegon- 
irtilodo  ihrer  Unl«r8uchung  in  den  unaussprechlichen  Jalu-hundertcn  gesucht. 
Man  denke  an  die  groHsartigen  Leistungen,  durch  welche  im  Chaos  der 
bjFaaotiaischen  Gewhichtscbreibu ng.  Grammatik,  Lexikographie,  Metrik, 
^nrilegienlitteratur,  Uagio(:raphio  und  Kirclionpoesie  allmählich  Licht  und 
Ordnung  geschaffen  wird.  Die  besten  Erforscher  dos  Altertums,  wio 
Th.  Monunsen,  H,  Usoner.  A.  v.  GuUschmid.  W.  Studemund,  Ä.  Reifferscheid, 
C.  Wachsmuth,  C.  Buraian,  W.  Chriat,  E,  Rohde,  W.  Meyer,  O.  Crusiua,  A. 
Elter.  R.  Keitzenstein,  L.  Cohn  u.  a.,  haben  den  Byzantinern  längere  unä 
tTgafantArcichc  Besuche  abgestattet.  Wenn  die  innerliche  Begeisterung  für  das 
Altertum  durch  diese  abgologünen  Studien  schwerlich  gewonnen  hat,  so  iat 
4er  wisaenschaflliohe  Nutzen  zweifellos,  und  das  muss  uns  genilgon.  Wollt« 
man  die  Berechtigung  jeder  Arbeit  nach  ästhetischen  und  pädagogischen  Rilck- 
ccbten  abmessen  und  den  Selbstzweck  der  Wissenschaft  negieren,  so  bliobo 
in  der  Thilologie  wie  in  anderen  Disziplinen  fHr  die  Forschung  herzlich 
*mäf,  übrig.  Eine  künstliebo  Boscbrfinkung  auf  diu  inhaltlich  und  forma]  voll- 
«ndaten  Zeiten  hätte  erst  recht  eine  Ermattung  und  Stagnation  der  Geister 
Btr  Folge,  in  welcher  sicher  anch  der  vielgepriesene  reine  Knthuisiasnms  und 
&  pJUagogischo  Kraft  versinken  wOrden.  Nicht  auf  den  Stoff,  auf  den 
Mnachen  kommt  ee  an.  Wer  hellen  Oeiates  und  frischen  Gemütea  arbeitet, 
wird  nach  von  ßyzAoz  ans  den  Weg  zur  Wahrheit  und  Schttnhcit  linden. 
Trotzdem  rauw  vor  der  Qbermftsfligen  Betonung  der  antiken 
KIcmente  in  Ostrom  gewarnt  werden.  Nichts  hat  das  tiefere  Verständnis 
waA  dia  WertscfaAtzung  der  byzantinittchen  Zeit  mehr  beirrt  als  die  Qe* 


20 


BTSBuUnüicbe  Litterstnrgeaohiohto.    £Iiil«itaiig. 


hundorts  aus  botracht«)],  «iuer  aprioriechcn  Doktrin  zu  liobc  verkannt 
und  güiougnot.  An  die  Stöl!«  der  unvorkennbarston  Thatsachcn  setzte 
man  eine  luftige,  vom  Geiste  Hegels  getragene  Konstruktion,  ttl»  deren 
Kernpunkt  die  Idee  eine«  unauflialtAanien,  immer  tieferen  Verfalls  vom 
G.  bis  zun)  15.  Jalitlitindort  erscheint.  Da8g  dicso  Idee  der  Wirklichkeit 
völlig  widin'spriclit,  ist  durch  die  oben  gegebene  allgemeine  Skizze  wohl 
edion  deutlich  geworden  und  wird  in  der  folgenden  Spezialdarstellung  der 
einzelnen  Litt^ratiirgattungen  noch  klarer  hervortreten.  Nachdt'ni  die  früh- 
hyzantini.scho  Periode,  in  welcher  sich  die  alten  und  neuen  Elemente  noch 
miKchoD  und  ätreiteu,  zum  Abschluss  gelangt  ist,  beginnt  nach  einer  langen 
Zeit  der  Unfruchtbarkeit  eine  einheitliche,  im  Sinne  doe  ZeitalU'rs  nalur- 
gemfiss  aufsteigende  Entwiekelung.  die  von  dogmatischen,  asketischen  und 
moraliachon  Schriften,  von  Kirchenliedern,  Legenden  und  rnSnchiüchen  Cliro- 
niken  «uiügeht.  dann  allmählich  durch  da.i  erneute  Studium  der  antiken 
Autoren  und  dtu'ch  eine  naivere  Auffassung  der  zeitguußssischen  Dinge  an 
Mannigfaltigkeit  des  Inhalts  und  Reichtum  der  Form  beträchtlich  gewinnt 
und  isich  mehrere  «Jahrhunderte  hindurch  auf  einer  beträchtlichen  Hflhe 
erhült.  um  endlich  einerseits  im  Humanisnuiei  und  andererseits  in  der  Volk»* 
dichtung  die  letzton  Früchte  zu  reifen. 

Dass  unser  Äbrisö  trotz  der  gewonnenen  Erkenntnis  noch  nach  alter 
Weise  mit  Justinian  beginnt,  geschieht  lediglich  aus  praktischen  QrUndon, 
welche  einen  unmittelbaren  Änachluss  an  die  Litteraturgeschichte  von  Chri«t 
orforderten.  Uoffentiich  gelingt  es  spater,  hei  einer  abermaligen  Neu- 
bearbeitung der  beiden  Bücher,  das  Qreozmal  den  beiderBeitigen  Rechts- 
ansprllchen  gemäss  zu  verrücken.  Der  Umstand,  dass  die  Übliche  Abtei- 
Ituig  den  wissenschaftlichen  Sprachgebrauch  fUr  sich  gewonnen  hat.,  bildet 
keine  unüberwindliche  Schwierigkeit;  denn  bekanntlich  sind  in  den  letzten 
Jahrzehnten  auch  andere  falsche  Terminologien  in  der  Sprachen-  und 
Litteraturgeschichte  mit  Erfolg  bekämpft  und  endgültig  beaciligt  worden. 
Übrigens  wird  es  sich  empfehlen,  Erzeugnisse  der  Zeit  von  S24 — 640, 
Wem]  man  sich  genau  ausdrücken  will,  im  üegen:Satz  zu  den  spätem  alt; 
jüilbbyzautimöcli"  zu  bezeichnen. 


Charakteristik. 

2,  Die  hyzantinische  Litteratur  ist  der  wichtigste  Ausdruck  de« 
Btigen  Lebens  der  griechischen  Nation  und  des  römischen  Stotttes  vom 
Ausgange  des  Altertums  bis  an  die  Schwelle  der  neueren  Zeit.  Von  dicoer 
Thatsache  hat  ihre  Wertschätzung  vernehmlich  auszugehen.  Danehen  ruht 
ihre  Bedeutung  in  den  £iiiflU.4gen,  welche  von  ihr  auf  die  orientaliachen, 
&lavi»chen  und  westeuröpfii»cheii  Volker  des  Mittclaltei'S  gewirkt  haben, 
endlich  in  ihrem  engen  Zusammettliange  mit  der  klassischen  l'hilulogie. 
Hm  auf  die  neueste  Zeit  ist  namentlich  der  zuletzt  genannte  Punkt  betont 
worden.  Wenn  die  klasaUcho  Philologie,  wie  Bücheier')  bemerkt,  jetzt  ihren 
Fortachritt  liaupts&chlich  doiiii  sucht,  dass  sie  aus  der  früheren  Abge- 


>J  l'liilülugiHcho  Kritik,  Bonii  1878  8. 1. 


^^^^^^^^^»  Ch»r»kUrUta.    (%  2)  -^^^  21 

M-litnKacnheit  heranstritt  und  mit  Vorliebe  dem  Zu»nnimcn1iRngo  und  der 
G4>inciii)*clinft  nachforscht,  durch  welche  Oriochen  und  KOmcr  in  Sprache, 
Sitt«^'  und  Kultur  mit  Völkern  vor  ihnen  und  nach  ihnon  verbunden  8ind, 
90  (indet  dieee  Erwt-it^'rung  des  GcsicfatakreiHe»  in  der  That  da»  reichste 
und  ergiebigste  Arbeitfifeld  in  dem  Schrifttum  der  Byzantiner.  E«  gibt 
kaum  ein  (*cbiet  der  alten  Philologie  und  Sprachwi^gen»cltaft,  welchem  eine 
vi-rlioftt'  Untersuchung  der  mit1e!griechi»chen  Litteratur  nicht  irgend  einen 
Nutzen  brüchte.  Diese  Thutjintbe  wird  längst  zugestanden  und  bedarf 
keine«  Beireisee.  Die  antike  Tradition  iet  in  Byzanz  niomaiR  gänzlich  aus- 
torlten,  und  Ptn  Zeitalter  des  Humniii.'<nnis  liStto  dort  iiiciit  im  gleichen 
e  Rutlduchton  kAnnen  wie  im  Abt^'iidlaudc.  Der  Zu.sainmuniiitng  mit 
dem  Altertum  blieb  bei  den  Mittelgriecben  in  litterarischer  und  politischer 
Hinsicht,  wenn  man  etwa  von  der  Finsternis  des  7.  und  8.  .lahrhunderts 
absieht,  immer  gewahrt.  Daher  kommt  es.  da»s  auch  der  kllni^tlich  go- 
dtetgerto  Klassizismus,  wie  er  seit  der  Komncucnxoit  üblich  wurde,  den 
Byzaotineni  keineswegs  als  etwas  Fremdartiges  und  Lebloses  erschien,  ganz 
in  G^enaatK  zu  der  lateinischen  Huniani»t^nlitteratnir,  die  nicht  einmal 
voa  den  Italienern  als  etwas  Nationales  betrachtet  wird,  In  der  neueren 
FachHtteratur  kommen  die  Begehungen  der  Byzantiner  zum  Altertimi  immer 
vernehmlicher  zum  Worte.  Wenn  man  die  Gesamtsummo  der  philologischen 
Produktion  in  den  letzten  .Jahrzehnten  üherhlickt,  bemerkt  man  mit  Staunen, 
welchen  Umfang  fast  unbemerkt  die  Arbeiten  auf  dem  spjltgncohisch- 
byiantinischen  Oehicto  gewonnen  haben.  Eine  Keiho  von  Gelehrten,  dto 
guter  dem  Zeichen  der  klassischen  Philoloeie  arbeiten,  haben  die  Gegen- 
stSnde  ihrer  Untersuchung  in  den  unaussprecli liehen  Jahrhunderten  gesucht. 
Man  denke  an  die  groseartigen  Leistungen,  durch  welche  im  Chaos  der 
byuntinixchen  OeechichtJichroibung,  Grammatik,  Lexikographie,  Metrik, 
Florilegienlitteratur,  Ilagiographie  und  Kirchenpoesie  allmülilieh  Licht  und 
Ordnung  geAchaffen  wird.  Die  benten  Erforscher  des  Altertums,  wie 
Tb.  Mommsen,  H.  Usener,  A.  v,  Qutschmid,  W.  Stndemund,  A.  Keifferscheid, 
C.  Wachsmuth,  C.  Bursian,  W.  Christ,  E.  Rohdo,  W.  Meyer.  0.  Orusius,  A. 
Kiter,  K.  Fteitzenstein,  L.  Cohn  u.  a.,  haben  den  Byzantinern  längere  und 
M^bnitireiche  Besuche  abgestattet.  Wenn  die  innerliche  Begeisterung  für  das 
AUartum  durch  diese  abgelegenen  Studien  schwerlich  gewonnen  hat,  so  ist 
dar  wisBenscbaflltche  Nutzen  zweifellos,  und  dtis  mitss  uns  geniigen.  Wollte 
BHUt  die  Berechtigung  jeder  Arbeit  nach  ästhetischen  und  pädugogiuclien  ItQck- 
iioiUen  abniesxen  und  den  Selbstzweck  der  Wissenschaft  neueren,  so  bliebe 
m  d(rr  Philologie  wie  in  anderen  Disziplinen  tür  die  Forschung  herzlich 
wenig  übrig.  Eine  kßnstliche  Beschräiikiing  auf  die  inhaltlich  und  formal  voU- 
tMbten  Zeiten  hätte  erst  rocht  eine  Ermattung  und  Stagnation  der  Geister 
or  Folge,  in  welcher  sicher  auch  der  vielgepriesene  reine  Enthusiasmus  und 
fie  pldagogiftcbe  Kraft  versinken  würden.  Nicht  auf  den  Sloff,  auf  den 
Mfliwcbui]  kommt  e«  an.  Wer  hellen  Geistes  und  frischen  ÖemDtes  arbeitet, 
wird  auch  von  Byzanz  aus  den  Wog  zur  Wahrlieit  und  Schönheit  finden, 
Tr^ilüdem  musa  vor  der  übermässigen  Betonung  der  antiken 
Elcmento  in  Ostrom  gewarnt  werden.  Nichts  hat  das  tiefere  Verständnis 
imd  diu  WertAcbAtzung  der  byzantinischen  Zeit  mehr  beiirt  als  die  Oe- 


I 


23 


B7»i)tliiisob»  UttontorfM^ioiit«.    EiBlaitung. 


wohnheit,  in  ihr  allos  nur  als  Fortsolziing  und  AuafluRs  des  Altertiims  zo 
,  betrachten.  Byzaiiz  war  tluti  nKistoii  Forsclioni  diu  uugclioucro  Lciclion« 
fekamiiiDr  des  hellenischen  Ilünungooi'hk^chU'^,  dor  Beachtung  nur  würdig 
[■wegen  der  hier  aufbewahrten  Ueate  und  Kleinodien  aus  län^^t  entschwun- 
'  dener  Zeit.  Wie  die  pro»aiRche  Litteratur  der  Mittelgi'iechon  gemeinhin 
nur  als  Hepcrtoriun)  alter  Können  und  Wörter,  als  eine  FundstAtto  von 
Varianton,  Fragnic>nU<n,  mythologischen,  anti<)uarii«dien  und  hi»torisclic>n 
Nutizeii  angesehen  ivurde,  so  fand  auch  in  der  Poesiu  nur  das  Beaclitung. 
was  an  daa  Altgriechische  anknUpfte  und  den  Gelehrten  die  erwllnttchte 
Gelegenheit  gab,  ftofort  den  Quollen  nachzugehen  und  die  .historischen 
Brück«»'  2U  Hchlagun.  Dieses  niolir  oder  weniger  bewtigat  fi.islgehaltc<ne 
Prinzip  leitete  die  Forscliung  auf  jeuo  Schriften,  in  wi'lchen  die  Verwertung 
alten  Gutes  und  die  Beziehung  zu  den  Vorbildern  am  deutlichsten  zu  Tage 
lag,  d.  h.  gerade  auf  dio  schlimmsten  Machwerke  sklavischer  Imitation. 
So  wurde  den  Erzeugnissen  dicM^s  Zeitalters  die  dogiiiatischu  Zensur  der 
Wertlosigkeit  aufgedrückt.  Dio  einmal  geprägte  Noto  ward  unzählige 
Male  wiederholt,  selten  auch  nur  teilweise  nachgeprüft,  niemals  in  ihrem 
■ganzen  Umfange  untersucht.  Keine  littorarische  Kritik  niht  auf  einem  so 
'geringen  Masse  thatsiichlichor  unil  selbsterworbener  Kenntnis  als  dio  üb- 
licboD  Verdikte  über  das  byzantinische  Schrifttu]».  Trotzdem  lauten  disfl 
Urteilo  meist  hart  und  exklusiv;  denn  die  Halbwissenheit  ist  in  Lob 
und  Tadel  stet»  kühner  und  massloser  als  die  gewisac-niiafte  Forschung. 
Das  entsetzliche  Wort  .Weh  dii-,  dass  du  ein  Enkel  bist"  hat  sich  an 
den  Byzantinern  hundertfach  orfüUL  Selbst  Männer  wie  Bemhardy 
Hessen  sich  durch  die  exklusiv  „philologische"  Betrachtung  der  byzanti- 
nischen Litteratur,  dadurch,  dass  sie  jeden  Gedanken,  jedes  Bild,  jedes  Wort 
nur  als  Nachklang  aus  dem  Altertume  vornelinicn  wollten,  zu  geschicht- 
lich ungerochten  und  vorwirrenden  Urteilen  hinruisscn.  Wer  sich  nur  auf 
dem  klassischen  Standpunkte  wohl  fühlt,  verschÜesst  sich  naturgemäss  von 
Anfang  an  der  Einsicht  in  das  byzantinische  Wesen.  Wer  kann  z.  B.  dor 
gesamten  Persönlichkeit  eines  Eustathios  oder  eines  Nikotas  Akonunatos 
gerecht  werden,  wenn  er  keinen  andern  Massstab  ftlr  sie  ändet  als  An- 
8tarchos  oder  Tfaukydides?  Wer  kann  die  unvergleichliche  Erhabenheit 
eines  Romanos  empfinden,  wenn  ihm  die  christHch-gIftubige  Begeisterung 
verloren  gegangen  ist  und  wenn  er  nicht  die  Fähigkeit  lH>sit7.t,  sich  in  eine 
sehr  .uoldssaische"  Sprache  und  eine  fremdartige  Metrik  hineinzuleben? 
Einen  weiteren  Grund  hat  die  fahrlässige  Maasenhinricbtung,  welche 
dio  Kritik  an  den  Byzantinern  zu  vollstrecken  hetieht,  in  der  üblen  Ge- 
wohnheit, die  griechische  Litteratur  des&Iittelaltei's  als  eine  gleichförmige 
und  gleichfarbige  Masse  zu  betrachten,  aht  ob  diu  Qberall  geltenden 
Unterschiede  der  Zeit,  der  Gattungen  und  der  Individuen  hier  ihre  Wirkung 
vorsagt  hätten.  Man  kann  zugeben,  daas  der  byzantinische  Charakter 
ein©  auffallende  Zähigkeit  besitzt  und  bis  ins  15.  Jalirhundert  ohne  grosso 
Veränderung  fortdauert;  aber  man  darf  nicht  übersehen,  dass  dieser  Cha- 
rakter nicht  so  leicht  zu  bestimmen  ist',  wie  man  gemeiniglich  annimmt, 
und  dass  namentlich  dio  jeder  klaren  Anschauung  feindlichen  Schlagwörter 
wie  dogmatische  Starrheit,   religiöser  Fanatismus,  Verschwommenheit  und 


CbarakteristUt.    ($  2)  (^^^  gg 

iUan'sche  Imitation  ihn  weder  crscliöpfun  noch  zutroffend  bczoicimeii.    Was 
pr  doD  in  dor  »eueren  und  neuesten  Tageslitteratur  so  üulir  in  Schwang 
gikonudonon  Oobraucb  des  Wortes  hyüantiniscit  zur   Bezeichnung  de« 
gaueoAu  Servilismu»   im   st-iiaÜiohon    Leben   beirifft,   so   muss   die   tinbe- 
(ugene  Qeschichtühetrachtung  zugehen,  dass  diese  acblimnie  EigcnHcliaft 
dntdimtu  nicht  don  Byzantinern  eigentflmlioh  ittt,  sondern  sich  immer  und 
IbortO    findet,   wo   absolute   Herrscher   sind.     Mit   dem   SuKttorlichen  Hof- 
MremonieU  kam  der  itmurIJche  Hcrviliisnuis  tiuch    im   Abundlaiiile  zn  ho 
poeser  Verbreitung,  daes  das  gebildete  Mitteleuropa  den  Byzantinern  duroh- 
«us  nichU)  mehr  vormwerfen  hat.   Niemals  hat  der  Dyjtnntinismua  in  Byv-anz 
•0  Oppig  gehiaht  wie  an  den  Höfen  Karls  V,   Philipps  11,  Ludwig.>*  XIV  und 
mancher  DuodcofQrgten  unseres  Vaterlandes.')     Üie  deutlichen  Hofpootoii 
der  guten  alten  Zeit  Obertreffon  an  hündischer  Kriecherei  alti'H,   vrm  die 
nittolgriochische  Litteratur  an  verwandten  KrgUsMen  buHit^t,  und  der  i<i.ios 
paotXtiis  dOB   Paelloa   hat   im   roi-»oleil    Frankreichs   sein   getreues   Gegen- 
Kt&ck  gcfuDdcn.    In  WaJirbeit  ist  Byiuine  weniger  ahsolutistiHch  als  sein  Ituf. 
Trutz   aller   Zentralisation   der  Staatsgewalt   in    dor    heiligen    I'ei-son   dos 
KaiBers  durfte  sieh  der  byzantinische  llof  niemals   jene   grenzenlose  Kor- 
ruption  und  Verschwendung   erlauben,   die  im   18.  Jahrhundert  in  Frank- 
reich   und    in    gehorsamer    NachUffung    des    berühmten    Musters    in    ao 
nutncheu  deutschen  KleinutAateu  wucherte.   Von  der  fabelhaften  0[ipigkeit 
der   emlloHen    Vergtiüguugen ,   der   Mai^keraden,   der   Aufzüge    und   i^üssen 
Schäferspiele,  der  Uluminationen  und  Feueiifferke,  von  den  wilden  Zech- 
gdagßa,  den  berüchtigten  Jagd-  und  Waldfasten,  von  den  ab)  Pagen  ver- 
UlUiUn  6lles  d'honncur  hOi-en  wir  in  Byzanis  wenig.    Die  t>teuerschraubo 
wurde  dort  nicht  minder  orboi-mangido»  angezogen  nl«  boi  un»;  aber  doi' 
grttaste  Teil  der  gewonnenen  Einkünfte  wurde  durch  die  unvermeidlichen 
KfMgD  gegen   die   von   allen  Seiten    herandrängenden   Nachhun-Ülker   und 
dnndi  aonittige  BedörfnisKO  de«  Staate«,  nicht  durch  die  Üppigkeit  des 
üatm  Terechlungen.    Masslose  Selbstsucht  und  uner»ätt  licliu  Herrschbegierde 
ifl  Byzanz   oft  blutige  Verbrechen  geboren;   aber   in   einem  Staats- 
wo   1*0   grosso  Interessen   wider   einander   streiten,   lässt  man  sich 
denttigc  Konflikte  wirklicli  »och   bosser   gefallen   als  die  „satte  Tugend* 
■od  die  .zahhingsfäbigo  Moral'.     Da»  hartu  Metall,  aus  dem  manche  By- 
münar  wie  Nikephoms  ['hokaa.  ■lohunneg  Tziniit^ke«  und  Hasilios  II  go- 
ikintodat  aind,   ist   uns   synipatbisdier   als   der  galante  Sibniutx  mancher 
mitlt^leuropilischor  HOfo  der  »eueren  Zeit.     Dabei  fehlt  «h  auch  nicht  an 
/■nrieti,  die  mit  Grossurtigkeit  der  (Jedanken  uAd  eiserner  Energie  mildu 
Bansnitilt  vereinigen  wie  der  treflliche  Johannes  Koninenos  und  die  glän- 
trada  Rittergestalt  seines  Sohnes  Mutmel.     Der  widerltoho  Chai-akter,  der 
ÜiataicLIidj  einzelnen  Abschnitten  wie  der  traurigen  Übergangsperiode 
Ton  1025— 1Ü8]  anhaftet,  wird  mit  Unrecht  auf  das  ganze  byzantinisehe 
Zeitalter  übertrugen.   Ebentjo  mujw  auch  bei  der  Betrachtung  der  Littera- 
lar  swiscfaoa   den  Zeiten,  Gattungen   und    Individuen  unterschieden 


■(  BiarUker    einigo   giite   IloniRrkiing«!)   1   tiniamuii.ZflitofbrirtfllrallKemeiii«  üwühicht* 
h«  W.  ri#flker,  Kin  Wort  Aber  den  ISytut-  |  b  (S'tultgnrt  liiiii)  t)ö9-i'97. 


Ü^ 


BjiuitiniMih«  Litt«rfttarg«aaluoht«.    EinlMtanf. 


■Mjffft^    Sobald  wir  uii«  mit  lielHtvollor  Sorgfnlt  tiis  EinxA-lm-  vorsonken, 
PvflFddD  Äbst&nde  offimbur,  (lit>  un»  dun  Mut  buneluunD,  dt'r  üblk-lieii  (ienera- 
lisicining  der  Urteile  beizup6ic1iten.  H 

Diu  Hclbütündigc  Bcdüiituiig  des  geistigen  Lebens  der  By- 
zantiner kann  nicht  HusdrückÜch  gvnug  betont  wenlcn.  Was  sie  ge- 
schafTcn  haben,  ist  mehr  als  ein  blasses  Anhängsel  des  Altertums.  Neben 
der  griechischen  nnd  rftmischen  MtU^ratiir  steht  das  bysantinischo  Scbrift- 
tuiu  ulü  ein  neue»  tiebtide,  in  welchem  sieh  griechische.  rSminche,  christ- 
liche und  orientalische  Elemente  zu  einem  eigenartigen  Ganzen  versctimolxen 
haben.  Vtaa  herrschende  Element  in  diesem  Ganzen  blieb  das  grieehiwhe. 
Zwar  war  das  hyzantJnische  Keich  nichts  weniger  als  etwas  rein  Qrie- 
chischos  —  eine  VorKtoliuug,  vor  der  nicht  genug  gewarnt  werden  kann  -^M 
sondern  ein  eigenartiges  Amalgam  griechischer  und  fremder  Bestandteile,' 
unter  denen  ausser  den  rilmischen  und  orientalischen  namentlich  die  barha- 
rieclien  (Hlavischcn  und  germanischen)  zur  physischen  und  moralischen 
Verjüngung  und  zur  materiellen  Kräftigimg  des  Staates  beitrugen;  aber 
die  Ftlhrung  behaupteten  doch  die  Volksteilo,  deren  Sprache  die  griechische 
war,  mochte  nun  ein  Tropfen  mehr  oder  weniger  sltliclleni sehen  Blutes 
in  ihren  Adern  rollen.  Die  geistigen  Äusserungen  im  Staate,  in  der  Kirche 
und  in  der  höhern,  \-ielfacIi  auch  in  der  niederen  Gesellschaft,  in  der 
Litteratur  und  in  der  Kunst  geschahen  so  gut  wie  ausschliesslich  in  gne- 
chiachon  Formen,  und  die  alte  Beabachtiing,  dass  die  Krftfte  eines  Volkes 
auf  der  geistigen  Seite  liegen,  hat  eich  auch  hier  glänzend  bowihrt.  VTi« 
unbestritten  das  griechische  Wesen  im  Reiche  dominierte,  beweist  u.  a. 
die  auffallend  schnelle  Griizisierung  dc-r  sla\'ischen  Einwanderer  in  Mittel- 
gricchcnland  und  im  t'eloponaes.  In  der  Tbat  ist  den  Griechen  niemals 
eine  so  bedeutende  politische  Rolle  zugefallen  als  wähi-ond  des  Mittel- 
alters. Das  antike  Kleinleben  der  Staaten  und  Stämme  erscheint  daneben 
unansehnlich;  und  noch  weniger  darf  man  sich  verleiten  lasüten,  die  Be- 
deutung des  Griechentums  in  der  byzantinischen  Zeit  nach  der  beschei- 
denen Rollo  abzuschätzen ,  welche  die  Griechen  in  den  letzten  vier  Jahr-  ■ 
hundertpn  spielen  mussten  und  leider  noch  heutigen  Tages  spielen.  Der 
gewaltige  reelle  Hintergrund  darf  bei  der  Beurteilung  der  hyzantinisclien 
Litteratur  nicht  Übersehen  worden.  Etwas  Ähnliches  gibt  es  im  Abend- 
lande nicht.  Wenn  daher  im  zweiten  Teile  dieses  Bandes  eine  lateini- 
sche Litteraturgeschichte  des  Mittelalters  als  Gegenstück  unseres 
Abrisses  in  Aussicht  genommen  ist,  so  beniht  diese  Zusanimonst«Uung 
mohi'  auf  einer  Knssei-en  Analogie  als  auf  einer  inneren  Verwandtschaft. 
Wie  im  Westen  an  die  Stelle  des  alten  Imperium  neue  Ilerrschafteu  traten, 
80  t&ite  sich  auch  die  unmittelbare  Tradition  der  Sprache  und  Litteratur 
in  ungleiche  Sonderexistenzen  auf.  Daran  vormochte  die  künstliche  Wieder- 
aufrichtung dos  römischen  Kaiserthrons  durch  Kail  den  Grossen  nichta 
mehr  zu  ändern.  Der  lateinischen  Litteratur  des  Mittelalters  fehlt  die 
geschlossene  Einheit,  ihr  mangelt  die  nationale,  politische  und  soziale 
Grundlage.  Ihre  Dichter  unteniehmen  keinen  bowussten  Wettstreit  mit 
den  Alten;  sie  schreiben  private  Schul  Übungen,  und  das  Streben  nach  dem 
Lorbeer  der  Unsterblichkeit  ist  ihnen  unbekannt.     Gin  llauptgrund  dieses 


CbwftkUmtik.    (§  2) 


grvmco  Gegensatzes  zvischen  d«r  inittcI1atoim«chon  und  mittoljn^echiRclion 
Idtteratnr  iet  in  d«r  Vcrscliiodcnlioit  der  sozialen  Stellung  der  litto- 
nriacfaen  Personen  beider  Gebiet«  zu  euchen.  Im  Abendlando  ist  alle»i 
jütenrische  Scbaflfen  auf  die  stillen  liüitme  der  Klogläi-zcllo  bcächi-üiikt : 
HDRcbo  M;!ireiben  und  sie  schreiben  für  MOncbe.  Auch  in  Byzanz  arbeiten 
■uicbe  Litteraten  im  mcheren  Uort«  eines  Klofitera;  die  meisten  Autoren 
aber  »t«hen  hier  in  lebbafter  Wochaelbezii^Innig  zum  sozialen  und  poli- 
tifcht'n  Leben.  Manclie  der  bedeutendsten  Ueistor  wie  Pbotioo,  l'soltos, 
BMUthios  von  Thoswiionike,  Gregor  von  Cypem,  NUtephoros  Oi-egora»  u.  a. 
Dehnen  in  her\'orragonden  Äintom  des  Staates  oder  der  Kirche  thatkräf- 
tigea  Anteil  an  den  grossen  Bewegungen  ihrer  Zeit;  andere  lernen  das 
Üben  der  Welt  in  untergeordneten  ätellon  kennen;  eine  Gruppe  für  sich 
Udet  undlich  da«  arme  I.itterntenvoJk,  dürftige,  stet«  von  der  Hand  in 
tloB  Hund  lebende  Leuto,  wie  Tlieodor  Ptochoproiiromos,  Michael  Olykas, 
Johannes  Tzetzes,  Manuel  Pbiles,  welche  die  Leit^T  zu  den  einträglic^hen 
Ämtern  nidjt  zu  erklimmen  vermögen  und  daher  in  woiuerlicben  Klagctiinen 
um  die  Gunst  der  Reichen  und  Müohtigen  buhlen.  Durch  diese  niuiinigfaeh» 
Abstufung  der  äusseren  Lebensstellung  der  Autoren  erhält  die  Litteratur 
idtRft  einen  lebendigen,  bunten  und  vielseitigen  Cliarakt^r.  Zwar  wirken 
■ach  in  der  byzantinischen  Litteratur  wie  in  der  niittelalterlich-latoinisehen 
die  alten  Vorbilder  bofraehtend  fort;  die  Huuplsuche  aber  bleibt  in  Byz-nu}! 
<locfa  die  selbständige  Produktion,  die  Daistetlung  neuer  Stoffe.  Nur  in 
Hingen  gelehrten  Fächern,  wie  in  der  (Iraniinatik  und  Metrik,  wo  einzelne 
Sdirin^-n  typische  Oultnnjj:  erlangten  und  behaupteten,  lie»so  sich  der  Ver- 
toA  rechtfertigen,  alle  Produktion  uusschlieeslich  vom  antiken  Ufer  aus 
n  bvbwrbten. 

Die  unvergleichliche  Gliederung  in  litter  arische  Gattungen, 
«ulcliß  die  klassische  Litteratur  ausseichnet,  ging  «eit  Alexander  dem 
Gfo«M>n  verloren.  Her  synkretistischo,  verscliwommene  Charakter,  welcher 
dnr  griechischen  Litteratur  im  alexandrinischcn  und  rSmisclien  Zeitalter 
ukaflet,  herrscht  auch  in  der  byzuutiniächen  Litteratur.  Die  meisten 
SdlriftateUer  versuchten  sich  gleichzeitig  auf  mehreren,  oft  ganz  ver- 
•cUodonartigen  (Jebieten.  Dadurch  entsteht  ein  litterarisches  Chaos,  in  das 
•ekver  Ordnung  und  Klarheit  zu  bringen  ist.  Wollte  man,  wie  Fabricins 
nd  Srhflll  lliBlen,  eine  strenge  GUedorung  nach  Arten  und  Stoffen  vor- 
aehnmi,  so  mttsslen  die  meisten  Auteren  in  zwei,  drei  und  mehrere  StUcke 
HUHioaader  gerissen  werden;  die  Persf>nlichkeiten  gingen  hiebei  vCUig 
TCttorefl  und  die  ganze  Litteratur  Miato  sich  in  «ine  unendliche  Menge  von 
BMuni.  Traktaten  and  Fragmenten  auf,  woraus  isich  dtinn  ein  jeder  nach 
LiMt  und  VwmOgen  die  einzelnen  Autoren  mühsam  wieder  zusanmion- 
MtaBO  mllMte.  Ein  ßerechtes  und  zutreffendes  Urteil  Über  die  littora- 
riKken  Personen  und  damit  auch  über  die  Zeit  und  das  Volk,  welches  sie 
Kctraton,  wClrde  durch  eine  streng  eidologischo  Behandln ngsweise  ungo- 
Ihmt  «rachwert  Andererseits  mussten  doch  wenigstens  die  Hauptgnttungen 
Im  bbtoröcheu  Zosammenhange  dargestellt  werden.  Daher  empfahl  sich 
■a  Kompromiss  zwischen  der  synchroni.sti  sehen  und  eidotogischen  Mc 
timle;  jeder  Autor  wurdo  der  Gattung  zugewiesen,  in  welche  der  Schwer- 


26 


BjtontinUohe  LltUrttargwobJcbt«.    BloleittiDg. 


piinkt  Aoinor  Loiittiitigon  fiUlt.  Iniicrhnlh  dor  cinzelDcn  Gruppen  wardo 
dann  die  cliroiiologiäthK  Ordnung  stmng  boobflchtct.  Wii»  die  Reihenfolge 
der  [tauptgattungen  betrifft,  so  verlangte  in  der  kunstmässigon  Littoratur 
tiaturgemäi^s  die  ['rosa,  in  der  volkHt.ünilicheit  dagegen  di«  Poude  den 
Vorrang.  Die  Durchsichtigkeit,  mit  welcher  iu  dur  alten  Litteratur 
die  Haujitformen  und  Stufen  der  Entwickolung  erkennbar  tdnd,  konnte  boi 
dieaciD  Miachsystem  unmögüth  en'eicht  werden.  Doch  vereinigt  dasselbe 
jedenfaÜH  vor  der  strengen  Eidologie,  welche  eine  unbarmlientijje  Zersplit- 
terung der  «inicelnon  Autoren  zur  Folge  hiltte,  wie  vor  dem  üynchroiu- 
»tischen  System,  boi  welchem  die  Gntwickelung  dor  Gnttungen  ^r  r.\i  un- 
doutJieh  würde,  die  meisten  Vorzüge.  Uier  wie  überall  schien  mir  eine 
gowisiK)  Zweckmässigkeit  wünschenswerter  als  doktrinäre»  Fostlmlton  an 
überlieferten  Schablonen. 

Was  heute  mit  Rocht  eis  das  Lobenaeleniunt  jeder  litterarhistorischen 
Darstellung  betrachtet  wird,  die  Darlegung  der  genetischen  Zusam- 
tnenbünge,  lässt  sich  in  der  byzantinischen  Littoratur  noch  nicht  im 
vollen  Umfange  und  mit  genügender  Deutlichkeit  durchftlbron.  Nicht  als 
ob  eine  Kntwickclung,  wie  manche  etwas  vorschnell  angenommen  haben, 
in  der  byzantinischen  Zeit  mangelte.  Wachstum  und  Vorfall  existieren 
auch  hier,  die  l'rozosae  verlaufen  aber  langsam  und  un  regelmässig,  und 
eine  so  wunderbare,  dem  Leben  eine«  Individuums  vergleichbare  Enlwicko- 
tungsgüächichte,  wie  sie  die  vorchristUcho  Litteratur  der  Griechen  bietet, 
darf  in  dorn  mit  Tradition  übersättigten  Zeitalter  der  Byzantiner  nicht 
gesucht  werden.  Tief  eingreifende  Umwft!zungen  des  Geschmackes  und 
prinzipielle  V'eründerungen  der  Anschauungsweise  blieben  einem  Zeitalter 
fern,  iu  welchem  die  konaer\'ativo  Tendenz  auf  idlen  Gebieten  dos  mensch- 
lichen Lebens  vorherrschte.  Um  die  Unterschiede  des  Alters  und 
der  Individuen,  die  hier  feiner  sind  als  in  Kpochen  wild  gärender  Kraft, 
kennen  zu  lernen,  muss  unser  Auge  noch  durch  lange  Übung  gcschÜJ'ft 
werden.  Wenn  wir  uns  freilich  mit  der  Versicherung  Bernhardyti  be- 
ruhigen, daxs  alle  Byzantiner  eine  gewisse  Familienähnlichkeit  besitzen, 
worden  wir  in  der  Erkenntnis  nicht  weiter  kommen.  Denselben  Eindruck 
der  Verwandtschaft  erhfilt  der  ferner  stehende  Beobachter  auch  von  den 
meisten  Autoren  anderer  Litterutui'on.  Wie  lang  bedarf  es  z.  B.,  bis  nuui 
au»  der  scheinbar  ziemlich  gleichnmstiig  realiätisch-erottsch  gefärbten  Mos^e 
der  frunzii«schen  ItomanschriftstoUer  diu  Typen  herausgreifen  und  von 
einander  so  unterscheiden  lenit,  dass  eine  buliobige  grössere  Stichprobe 
Lzar  Bestimmung  doK  Autors  hinreicht.  Auch  in  ßyzanz  existieren  so 
'grundvorsehiedone  Go6tAlt4,>n  wie  Victor  Hugo,  Daudet,  Zola,  Bourget.  Loti. 
Wer  an  diese  Unterschiede  nicht  zu  glauben  vermag,  sei  daran  erinnert, 
welche  Vertiefung  der  Studien  erforderlich  war,  bis  die  Kunstgeschichte 
aus  dem  allgemeinen  BogrifT  antiker  Kunst  zur  Unterscheidung  des  Grie- 
chischen und  Hämischen,  dann  zur  Erkenntnis  einer  attischen,  peloponne- 
dsohen  und  nordgriechischen  Schule,  endlich  zur  feineren  Distinktion 
eiuzolnor  Künstler  gelangte.  Wer  teilt  heute  noch  die  Überzeugung 
Friedrich  Schlegels,  dass  in  der  christlichen  Malerei  und  Bildhauerei  von  den 
frühesten  Zeiten  bis  zum  14.  Jahrliundert  die  vollkommenste  Einheit  und 


CUraktoristik.    (g  2) 


37 


Gloichhoit  in  der  Z«ichiiung  und  gntizuu  kQDstleriachon  Rcliandluiig  gtv 
herrechl  bal>o?  ,Wo  di«  ulten  Kunstf'roundo  starre  Unvoi-iUidt'rliühkoit 
ni  soliun  vrähnten,  erblicken  wir  einen  gar  mannigfnchen  ^Voclufel.*  ■)  Die 
TOD  Sprinf^  betont«  Scbwierigkeit,  in  der  Ktin^t^escliicht«  die  Abwei- 
cbuDgvD  vom  gottivinsanion  Typus,  da»  AuHeioanderfallon  dos  letzteren  in 
Utflüige  Ii*dividualttät«n  zu  erkenn(>Q.  tiifft  auch  ftlr  dio  Hotraclitung 
frrmdor  Litteraturen  zu.  Auch  hier  worden  wir  ven  dem  fttorken  Ein- 
drucke, den  die  allgenieiuo»  Kigcnächafteii  der  Uattuug  orweckon,  gefangen 
gwnoninen  and  vormögon  nur  sohr  mUhKain  die  besonderen  Scliulen  und 
PtrsSnlii-liketten  zu  «ikennoa. 

Ein  tirund,  der  die  Einsicht  in  die  Kntwickolungsgeschicbtc  dor 
byzantinischen  Littorntur  vornohinlich  getrübt  hat,  i»t  schon  obon  berührt 
worden:  es  wt  diu  von  Bernhardv  und  anderen  befolgte  Methode,  alle 
üittelgriechiscben  Schriften  auf  eine  ununterbrochen  abfallende  Ebene 
kftiwtüch  hinzuzwfttigon.  So  «ehr  war  dor  grosso  Gösch  ichtüchroibor  dca 
SriocliitWThcn  OoistOH  durch  seine  apriorifiche  Doktrin  vorblendet,  dass  ihm 
nlbst  der  unzweifelhafte  AufschwnnR  vom  9.  bis  zum  12.  Jahrhundert 
tnlgeben  konnle;  naoh  ihm  .sinkt  .seit  dem  Ablauf  des  11.  .lahrhundert« 
dio  gnocht.sche  Litt«ratur  uiiauflialteani  und  dio  That^achon  ihrer  Ent- 
krtftang  worden  immer  häufiger;*)  von  den  Komnenen  des  12.  Jahrhundorts 
ist  Bscb  ihm  wenig  Litterarisches  zu  berichten')  u.  t*.  w.;  kurz  jodos  fol- 
pmAi  Jalirbundert  orachoint  immer  dunkler,  klilter  und  Iccror  als  das  vor- 
horgoheDd«.  Nicht  anders  als  der  klassische  Philologe  urteilte  ein  Mann, 
ihr  mine  Lebenskraft  fast  ausschlioHslich  dem  Studium  der  byzantinischen 
Zd(  widmete,*)  kein  Geringoror  al»  Ph.  Fallmcrayor:  .Treuer  Zeitüpiogel 
md  nntragticho  Wandelacala  der  sinkenden  Civilisadon  von  Byzanz  ist  dio 
l))riaotini»cho  Litturatur.  wie  sie  vom  Beginn  des  5,  bis  zum  Schluss  des 
tS.  Jahrhundorta  auf  uns  herabgekommen  ist.  *  Aus  dieser  inigen  Anschauung 
oobipriDgen auch  die  oft  wiederholten  mechanischenZeitbestimmungen 
uA  dam  iiiiKirinigen  und  tausendfach  durch  Hiatsachen  widcrlcgticn  t^chema: 
J«  bossor  Stil  und  Sprach«,  doato  filtor:  je  schlechter,  desto  später.  IH« 
vardarbliche  Komitntktionamanie  der  Schule  Hegels,  in  welcher  Bernhardy 
wie  kain  anderer  Litteraturbistorikcr  befangen  war,  hat  selten  so  schlimme 
Mefate  gezeitigt  wie  in  der  goschichtlichen  Betrachtung  der  byzantini- 
■dwo  Littonitar.  Es  ist  nicht  tiborflilssig.  den  wahren  Grund  dieser  wisson- 
■ehaftKr-lien  Verirrnng  auadrllcklich  zu  betonen,  damit  endlich  einmal  mit 
naer  Aufrassung  gebrocbon  werde,  welche  den  hi.itoriscben  Blick  tUr 
«M  gewalltgt>  Epoche  getiilbt  bat^  Erst  wenn  das  falsche  (inindprinzip 
avf^ageiwo  iat..  kann  der  Ausbau  des  Einzelnen  mit  neuen  Mitteln  und 
mit  AiteBtcht  auf  Erfolg  unternommen  werden.  Iliet^r  ist  fast  noch  alles 
m  tban. 

Wtdclios  Dunkel  noch  Über  der  inneren  Geschichte  der  byzantinischen 
Uttarmtor  liegte  geht  aclion  aus  der  einfachen  Thntsacbe  hervor,  daaa  dio 


'1  A.  Sprinaer,  Bild«r  tm  iw  nt-ueren 
TMtoMiiliicfc|#1'fl8«g>  fä.  wo  di»»«rGe- 
imkim  lUmiBBlK«*'  Weim  nnch  woilor  aas- 


*)  Onndriss  dar  grieoh.  Litt  ]•  722. 

')  Ebondü  1»  T37. 

•)  Gewunindt«  Schriflcn  3  (1861)  378. 


28  Byssatisiflcba  Utteratnrgmohielit«.     Einleittuig.  ^^^| 

Anmchton  über  die  Entateliungszeit  mancher  umfangreiclien  Werke  um 
viele  Jahrhunderte  auBoinander  gehen.  Eine  schärfere  Untersuchung  der 
Z«it«n  iitid  StuclicnweiKcii  wird  hier  zweifellos  wichtige  Aufklärungen 
schalTen.  Ebenso  wird  die  Ungewissheit,  diu  über  die  Autorschaft 
einiger  Stücke  herrscht,  durch  eine  genauere  Individualisierung  und  durch 
niinutiJtse  sprachliche  Unterttuchungen,  wie  sie  z.  B.  Tycho  Mommsen  auf 
dem  wichtigen  Öobioto  der  Prilpositionen  unternonniion  und  Kuletzt  mit 
Glück  auch  auf  die  Byzantiner  auegcdelnit  hat,  BichtTlich  da  und  dort 
geheben  werden  kUnnen.  Ria  jetzt  leidet  das  litterarhistorische  Bild  mancher 
Autoren  unt«r  einem  Wüste  fremder  Arbeil«n,  die  einige  berühmte  Nnmoii 
wie  mit  chemi»cher  AnziuhungEkraft  uni  tiicli  gesammelt  halten.  Freilich 
bedarf  us  einer  erheblichen  Vereinigung  von  Vor«tudion,  um  eolche  Untei^ 
Buchungen  mit  AuR.iicht  auf  Erfolg  führen  zu  ktinnen.  Die  zahlloAen  Yer- 
kehrtlieik-n  und  nutzloeten  Anstrengungen,  die  in  der  auf  Byzanz  boKÜglichoo 
Littoratur  bomorkt  worden,  rflhren  namentlich  von  der  SelbsttSuschung 
naiver  Gemüter  her,  welche  glauben,  nach  einiger  BekanntHchiift  mit  dem 
wohl  angebauten  Felde  <ler  klato^iHchen  Litteratur  sich  sofort  auch  in 
den  byzantinischen  Urwäldern  zureclil  r.n  finden.  Auch  die  alte  Philologie 
entpltingt  alljährlich  tüne  Reihe  vitllig  absiudcr  Beiträge;  sie  ist  aber  zu 
gut  organisiert,  als  dasa  solche  PrivataUnden  mehr  ftls  eine  vorübergehende 
Heiterkeit  anzustiften  vormöchten.  Uyzanz  dagegen  ist  von  so  wenigen 
veriässigou  Truppen  boHchütj^t,  dtvm  oft  ganz  kindische  KinftUle  für  längere 
Zeit  erfolgreich  bleiben.  Es  gibt  in  der  Wisaonechaft  kein  Monopol;  «bei- 
einige  Ausrüstung  darf  von  jedem  vorlangt  werden,  der  ein  dornenvolles 
und  dunkle»  Gebiet  mit  Nutzen  durcliwandrirn  will.  Wie  viel  gegen  diese 
Forderung  auf  byzantinischem  Boden  gesündigt  worden  ist,  muss  man 
oft  mit  schwerer  Unlust  erfahren.  Wie  häufig  mangelt  die  Kenntnis  der 
notwendigsten  Hilfsmittel!  Wie  übel  steht  es  mit  der  Kenntnis  des  mittel- 
griochischon  Sprachgebrauches  seihst  bei  solchen,  die  anf  diesen  Sprach- 
gebrauch weittragendo  Schlumpe  bauen!  Wie  manche  scheinen  zu  glauben, 
daas  die  überall  geltenden  Grundsätze  der  Kritik  in  Byzan2  ein  übei-- 
flUssigor  Zierat  seien!  Liessen  sich  doch  selbst  Gelehrte  von  peinlicher 
Sorgfalt  zu  lockerer  Schncllfertigkeit  hinreissen,  sobald  sie  mit  Byzantinern 
zu  thun  bekamen;  man  übertrug  mit  einer  seltsamen  Verwiming  der  Be- 
griffe die  äetheUsche  und  litterarische  GenngBch&tzung  dieser  Epigonen 
auch  auf  ihre  wissenschaftliche  Behandlung.  Noch  in  der  jnngxlon  Xeit 
fehlte  CS  nicht  an  kecken  Abenteurer«,  welche  byzantinische  Text©  der 
Affeiitliclikoit  vorzulegen  wagten,  ohne  die  Elemente  der  griechischen 
F'alaeographie  zu  kennon.  Wie  voilaut  endlich  sind  oft  die  ästhetischen 
Urteile!  Nicht  wenige  acheinen  in  dem  Wahne  befangen,  im  10.  Jalip- 
hundei-t  nach  Ohr.  müsse  sich  in  griechischen  Autoron  noch  alles  ebenso 
vorhalten  wie  15  Jahrhtmdert«  frtlher.  Solchen  Irrungen  gegenüber  muss 
immer  ausdrücklich  betont  werden,  dass  man  die  byzantinische  Epoche 
wie  jede  andere  aus  sich  selbst  heraus  studiere  und  namentlich  die 
zahllosen  Veränderungen  beachte,  die  sich  in  den  religiösen,  nationalen, 
politischen,  gesetlschafthchen  und  sprachlichen  Bedingungen  allmählich 
voUzogoQ  haben. 


OhonkUrlatlk.    (g  2) 


39 


IXa  irichtigsten  That^chen  in  der  Detailgeschicht«  der  byzantini- 
schen OräzitÄt  kommen  teils  in  den  Einleihiiigeu  der  Hauptabachnitto, 
käa  hti  doii  ciii;i«lii6ii  Autoren  taiv  Spiacho.  Hier  »oi  nur  der  allgemoino 
Estvickeluagsgang  bcHclinL^bcn.  Innerhalb  der  Schrifteprache  sind  zwei 
fiaaptperioden  zu  unU>rsclioid<jn.  In  dvr  crate»,  welcho  etwa  bi»  zum 
Sdihis«  des  10.  Jahrhunderts  reicht,  wird  eine  stark  kirchlich  g«>furbte 
iJdctiun  mit  echt  byzAntii^ischen  Mitteln  weiter  auägebaut.  Einige  Pro- 
«iker  wie  Malulm,  Thcophaiius,  üeorgios  Monaeho8  und  mehrere  Vei-fasaer 
nm  Erbuuungaschriften  und  Uuiligvnleljuii  machen  der  Volkaaprachü  ho 
ririu  KuiuoBsionen,  dass  sie  ohne  Zweifel  allgemein  veratHndlich  bleiben. 
Ähnlich  wahren  dio  moisten  Kirchendich tcr  den  iCusamnicnhaug  mit  dem 
Leben.  Es  herrscht  ein  ungekOnstelter,  naiver,  wenn  auch  häufig  etwa» 
nabdiolfener  Zug  in  der  Schriftj-pracht'.  Selbst  Autoren,  welche  sich  einer 
gewfthltcron  Aumlruckaweisu  belleissen.  schöpfen  nicht  aus  den  durch  eine 
mOberbrUckbaro  Kluft  getrennten  klassischen  Vorbildern,  »ondem  aus 
Fritfabyzantinoni  wie  I'rokop  und  Agathia)-,  die  ilineii  in  StofT  und  Form  mehr 
Terwaodt  sind.  In  der  getsamtun  LitteraturspraeliB  herrscht  bei  allen  Stil- 
anUinchiedcn  noch  ein  einheitlicher  Cliarakter.  Die  zn-eite  Periode,  welche 
durch  da«  Wiodererwnchen  der  klaatiischen  Studien  vorberoiU^it  wurde,  be- 
ginnt mit  der  wiasenBchaftlichen  und  lilterariadieu  Kenaitisiince  im  U,  Jjihr- 
htmdert.  Die  massgebenden  Kreise  (l'aelloa;  später  Anna  Knmnena, 
KUutaa  Akominatos  u.  8.  w.)  gelten  jetzt  auf  die  antiken  Quellen  zurilck, 
wodurch  die  natUrlicIiv  Kntwickuluiig  der  vorigen  Periode  und  der  gc- 
fichichUiche  ZuHainmenhung  unterbrochen  wird.  Die  hüchttto  Steigerung 
wflUirt  dietKW  Streben  nach  Purismus  und  Altertümliehkeit  unt«r  den 
PaliologSD.  Ind«m  «o  die  Schriftsteller  sich  kUnstlich  über  ihre  Zeit- 
gmowon  emponchrauben,  wird  der  Oegcn-tatz  ^.wischen  der  lebendigen 
^nd  dor  Bchriftmäasigen  Sprache  immer  »türker  (vgl.  oben  S.  17).  Wie 
^^bwuaiit  und  eorgfitltig  aber  dio  bysantinischen  Schriftsteller  zu  allen  Zeiten, 
^Hpirohl  in  der  ernten  ala  in  der  zweiten  Periode,  auf  gefälligen  Wohlklang 
^Hlr  DonttfUung  achteten,  daa  ist  klar  bewiesen  wurden  durch  die  wichtigu 
^^Bitdockuag  W.  Meyers,')  dass  in  der  griechiüchcn  Pro»a  vom  4.  bis 
^IBB  lö.  Julirhundert  Rir  den  Tonfall  im  Satzschluae  ganz  bestimmte  Regeln 
herrschten,  liiebei  wurde  wegen  der  damals  schon  zur  Hon-schaft  gelangton 
ItDchrünie  der  Vtdcale  natürlich  nicht  Lftngo  oder  Kürze  der  Silben,  son- 
dern nur  der  Wortaocent  berücksichtigt  und  zwar  ali^u:  Vor  der  lutztoii 
Hebong  sollen  mindestona  zwei  Seiikuugeii  stehen  wie  äniivtav  «v^^jtwv, 
Barb  der  lulzton  Hebung  kann  stehen,  was  will,  wie  iialiyoi-tat  iirif^ioTtai, 
iitürf&tr  tivif^:tw,  amti  ao^oi,  aoifiav  Ufi(t.  Sülbstverstfindlich  wurden 
Mtae  ll«geln  nicht  auanahmetos  durchgeführt;  V»  beäteheu  atlorloi  Bo- 
■hrSnkungeu  und  Schwankungen,  und  die  einzelnen  Autoren  »ind  in  der 
Saubschtung  der  Kegeln  von  sehr  ungleicher  Strenge;  dazu  kommt,  daaa 
fitla  byzantinische  Texte  stark  umgearbeitet  wurden,  wobei  der  ursprQo^ 
iA»  rythmiscbo  Bau  dor  Satzschlüs»«  leicht  Schaden  nahm.  Eine  ähnliche 


I 


*)  Om-  aeoeatairi«  SAtnchhiM  ia  itN- 
■r'i'V-iliin  Pnm  rom  IV.  Im  XV[.  JaI>i^ 
■b^mL  OOUingea  ISOl.  Dm  Dbriga  Litt«r» 


tur  n.  in  ilcr  nllKäraeiu«»  DiblJogrubia  am 
tJolilusM  du«  Uucli««  (Rubrik ;  SprMD«]. 


gO  ByMBttnlaelw  UttwktergeBohioht«.    Emleitniiig. 

Erscheinung,  der  fwgonannte  Curnus,  ist  in  der  lateinischen  Pro«a  de« 
Mittelalter«  boobacht«!  worden. 

Das  Hiiuplincirkmul  dor  byzantinischen  Kunstspravho  besonders  in 
der  zweiten  Periode  ist  der  Mangel  dos  einheitlichen  Gusses,  die  bunt« 
Znttammonklebung  verschiedener,  oft  sich  widerstreitender  Elemente,  l'oo- 
ti.scho  Ithimon  aus  alter  /ott,  joniselie  nnd  attische  Prosa,  heIlcniRtitt«liß 
Nouerungdn,  kirclionspraohlicho  Eiyoiiheiten,  Wondnngon  de«  byzantini- 
Hclien  Kanzleistiles,  technische  Ausdrucke  des  rQinischon  und  mittelalter- 
lichen Lebens  werden  bald  geschickt  zu  einem  gefälligen  Ganzen  verbunden, 
bald  oberflXchlirli  aufeinander  gepfropft.  Obschon  nun  diese  Sprache  bituHg 
zum  Ei'stickon  an  der  Überlllllo  von  Tradition  leidet,  kann  sie  .selbst  in 
der  zweiton  Poriodo  nicht  als  völlig  tot  bezeichnet  wei-den.  Bei  man- 
chcn  Autoren  fühlt  man  noch  den  Puls^chlag  dos  Lohen»,  ihro  Darstellung 
ist  frei  von  Verknucherung,  die  SätZ43  gleiten  ihnen  ohne  ersichtliche  Mtlhe 
aua  der  Feder.  Die  Vorstellung  von  der  abetnluten  Mumien  haftigkoit  die««r 
Sohriftj^prncho  ist  ebensowenig  zutroffoiid  als  die  ontgogengesetit«  Be- 
hauptung, diiss  die  gebildeten  Kreise  dc8  griochiHchen  Mittidalters  ihre 
Schriftsprache  auch  wirklich  gesprochen  hätten.  Die  Buntheit  der  byeonti- 
nixclien  Diktion  macht  die  formale  Charakteristik  der  Autoren  schwierig. 
Dio  isolierte  Vergleichung  mit  irgend  einem  alten  Vorbilde  —  ©in  Lieb- 
lingsthema deutscher  Doktordissertationen  —  hilft  nicht  weit;  die  Spräche 
jedes  einzelnen  muss  als  ein  Ganzes  gefasat  und  gewürdigt  werden,  wozn 
Bllerding»  die  bequemen  lexikalischen  Hilfsmittel  nicht  ausreichen.  Hoffent- 
lieh  ist  aber  wenigsten»  die  Zeit  vorüber,  in  der  man  sich  durch  niebls- 
sttgende  Ivraftausdrttcke  wie  gedunmimo  Breite,  Ublor  Wortschwall,  Mangel 
an  Geschmack  u.  it.  w.  der  Notwendigkeit  einer  gerechten  hiHtorischen 
Würdigung  ilberliehen  zu  dürfen  glaubte.  Neben  den  erwähnten  allge- 
meinen Morkinalon  iwt  noch  ein  betrüchtlicber  Kaum  fllr  individnello 
Eigenheit;  die  Schriftsteller  aibeiten  mit  verwandten  Mitteln,  aber  in  der 
Verwertung  dieser  Mittel  gehen  sie  gar  sehi-  ihre  eigenen  Wege, 

Viel  MissverstAndms  ist  aus  der  Sitte  erwachsen,  die  byzantinischo 
QräziUlt  als  barbarisch  zu  brandmarken.  Es  ist  ein  Urteil,  das  sich 
zumeist  auf  die  lateinischen,  italienischen,  slavischon  und  sonstigen  Fremd- 
wörter stfltict.  Schriftsteller,  die  vor  Ausdrücken  wie  ^naßihtv^  ij^'o^-  9e*e'"<t 
ßovlxiiXaxaq  nicht  zurUckscheuten,  hatten  die  Gunst  engherziger  Philologen 
schnell  verscherzt.  Die  historische  Betrachtung  wird  auch  in  dieser  Hin- 
si(;ht  den  Byzantinern  Recht  widerfahren  lassen.  Da  sie  eine  Menge  neuer 
Ideen  besonders  im  Staats-  und  Militärwosen  auBzudrilckon  hatten,  so 
konnten  sie  sich  unmöglich  auf  das  klassische  Wörterbuch  beschränken. 
Indem  sie  teils  dio  von  den  ItOntem  geprägten  Bezeichnungen  in  die 
Bchrift.M!prache  aufnahmen,  teils  auch  neue  Mittel  des  Ausdrucks  schufen, 
verfuhren  sie  nicht  anders  als  schon  Polybios,  Dio  Cassius,  Uerudianos 
und  andere  Historiker  der  rfimischen  Zeit.  Die  oft  geschmähten  .Barba- 
risnien*  sind  für  das  byzantinische  Wilrterbuch  unentbehrlich;  sie  erfüllen 
ihren  Zweck  und  verleihen  der  Gräzität  ein  scharfes  kulturhistorisches 
Gepräge.  Man  wird  sie  daher  von  demselben  Standpunkt  aus  zu  würdigen 
haben,  wie  etwa  die  unklassischen,  aber  notwendigen  Neubildungen  der 


emationala  KaltnrbeiiehnBg«!!. 

ktalaischBn  Scliolanftik  (i.  B.  muatia),  welchen  nur  ein  völlig  Befangener 
£e  iaaen  Bcrochtigung  absprechen  kann. 

Seit  dem  12.  jAhrliundcrt  crechoint  »oben  <lur  byzantinischen  Kunst' 
nncfae  auch  die  Vulgilrgpmcho  in  grösseren  litterariBchen  DenkmKlom. 
Amt  nc  wird  in  der  Einleitung  der  dritten  Abteilung  gehnndclt  wurden. 


Internationale  Kulturbeziehungen. 

t.   Neben  der  inneren  Beileutung  der  byzantinischen  Litterutur  und 

ikrrn  ßr^iehungen  zur  klossiächon  Philologie  sind  für  oino  richtige  Wert- 

■rlltxuug  dvriM'lboii  noch  die  Wirkungen  zu  beachten,  welche  von  ihr  auf  die 

Ufigeii  Volker  des  Mittelsll«rs  ausgegangen  sind,  wie  auch  die  £infll]8ae, 

«alobe  sie  selbst  von  aunwüri»  erfahren  hat.   Wenn  sich  unser  Blick  zunücKst 

neb  dun  Gebieten  richtet,  welche  im  Altertum    von  den  Schiüpfuiigcn  des 

pJMhitcfaon  Geiätcfi  am   reichsten  und  nachhaltigsten  befruchtet  worden 

»d,   so   zeigt   sich,   dass   gerade   sie   x'on   der   byzantinischen  Kultur   am 

veoigsten   empfangen    haben.      Italien   und    das   Uhrigo   romanisch o 

lid  germanische  Abendland  ittt  von  byzantinitkthen  Kultureleinonton 

teit  weniger    borilhrt   worden   uls   die   orientalisclien   und   »lavisclion 

Nulibarvülker.    Die  dem  Einflüsse  zunächst  ausgesetzten  Teile  de»  Abend- 

Usdes  hatten  im  Anfange  der  byzantiniwhcn  Periode  noch  überreich  von 

4*  eigenen  rßmischen  Kultur   Jtu  zehren   und  waren  somit  zur  Aufnahme 

Irander  Kultur  wenig  geeignet;  damit  blieben  auch  die  übrigen  Ucbioto 

iIm  Aboodlandos.  fDr  welche  Italien  die  notwendige  Vcrmlttelung  hätte  über- 

■duneB  niOsBen,  den  Wirkungen  de»  byzantinischen  Kulturlebens  ziemlich 

oMdtt.  Sfi&ter  wurde  die  trennende  Kluft  zwischen  Orient  nnd  Occidont 

4nrdi  die  inimcr  mehr  verschärfte  Abneigung   der  , Franken*    gegen   das 

iriKhiftcti-byzanlinische  Wesen  und  durch  die  zum  Teil  aus  diesem  Rassen- 

it»  hervorgegangenen  kirchlichen  Streitigkeiten  so  erweitert,  dass  .schon 

im  10.  Jahrhundert  die  (i.stliehti  Welt  der  ronianisch-gcrinam.scheu  alw  etwas 

SUIS  FremdartigeH   und  Feindliches  gegenüberstand.     Kino  nähere  Uerüh- 

nmg  iv»  Abendlandes  mit  dem  Morgenlande  brachten  die  KreuzzUge  mit 

■ch;  allein  einerseits  war  diese  Beriihrung  fast  durchwegs  mehr  eine  feind- 

liAv  als  eine  freundliche  und  andererKeit«>  entwickelt«  sich  damals  im  Abend- 

laade  schon  eine  neue,  kriftige  Kultur,    die  aus  den  Bedingungen  des 

htnuÜichen  Bodens  herverwuchs  und  sich  deshalb  gegen  die  fremdartigen 

BbfBento   dee  Orients   ablehnend  verhielt,     .ledenfalls   ist   die  Summe   der 

Kultnrelomente,  welche  in  dieser  Zeit  des  lebhaftesten  Wechselverkebrti 

mch  dum  Abendlande  strtlmten,  geringer  als  die  der  Neuerungen,  welche 

dM  Kreuzfahrer  nach  dent  Orient  brachton.     Wen»  nun  dto  byzantinische 

Knltiir  auf  die  abendlüiidiKcho  nicht   in   weiterem  Umfange   einwirkte  und 

Ar  OMuntkalorit  nicht  zu  bestimmen  vermochte,  so  fehlt  es  doch  nicht 

u  «inzelium    lokal    und    zeitlich   beschränkten   Erohenmgen.     Am   wirk- 

— ~rtfr    ioseertc    sich    der   orienlaliMche    Kinllu.s.t    in    der   christlichen 

Littvratar  und  Kunst.    Die  Beziehungen  der  lateinischen  Kirchenpocsio 

mr  griechischen  sind  unrweifelhaft;  aber  selbst  hier  wird  die  Verbindung 

Mit  dem  7.  Jahrhundert  locker  und  nur  in  der  kirchlichen  Musik  scheint 


82 


ByMmtiniaoh»  Litter&turgMolücht«.    Einleitug. 


sicli  di«  byzaiitiiii»cho  Lt^ihi-c  lüngorv  Zuit  zu  erhtilUMi  (Notkor).  Auch  auf 
dorn  Ot-biotü  der  Prasttlittertttur  und  der  Wißsenscbaft  ist  im  Wi-aton  von 
ernsten  griechischen  Studien,  wie  nie  noch  im  6.  Jahrhundert  %'on  Prisciiui 
und  BoethiuB')  getrielien  wurden,  alghald  wonig  mehr  zu  spüren.  Doch  ist 
eine  vorcinzolt«,  aber  wichtige  und  folgonrcicliu  T)iatKaohu  uoch  aus  dvr  Zfitt 
EU  viirzoichnon,  in  welcher  sieh  die  Vorbindung  zwischen  der  östlicheu  und 
westlichen  Kultur  schon  aufzulösen  btägann:  die  von  dem  pfipetUchen  BiWio- 
tJickar  Anafttasius  um  870  vernnataltete  lateinische  CbcrActzung  der  Chronik 
f.'do8  Theopliancs,  die  für  die  Inteinlscho  Annalistik  doe  Mittelalters  von 
Bedeutung  wurde.  Im  »pättTLH  Mitlobiltcr  wurden  gi'iefhiseho  Studien 
nur  an  wenigen  Orten,  vornehmlich  von  den  Iren,  gepflegt:  doch  beweisen 
die  hiobei  benutzten  uns  erhaltenen  Hilfsmittel  und  andere  Zeugnisse,  dass 
von  der  En'clchung  oder  An.itrel)Uiig  tieferer  Kenulinsi^  keine  Kode  war,') 
In  der  bildenden  Kunst  gehen  bis  etwa  ins  12.  Jahrhimdert  hinein 
,  zweifellos  mächtige  Einflüsse  vou  Osten  nach  dem  AbendJande,  besonders 
,  nach  Italien;  ihre  genauere  zeitliche  und  lokale  Bestimmung,  zu  der  in 
der  jllng^t«n  Zeit  einige  giüeküche  AnRinge  gemacht  worden  sind,  bleibt 
eine  der  llaupUufgabeu  der  byitantinii^clien  Kunstforsehung.  Wie  in  der 
Kunst  so  orscheinen  auch  auf  anderen  Gebieten  (Verwaltung  u.  s.  w.)  die 
meisten  byzantinischen  Einflüsse  naturgemäss  in  jenen  Teilen  Italiens, 
welche  iRngero  Zeit  mit  Ostram  verbunden  waren.  Cli.  Dichl  hat  mit 
peinlichster  SorgfiUt  alles  zusammongetrageu,  was  hierüber  in  den  weit 
zerstreuten  Quellen  zu  finden  war,  und  die  zahllosen  Stücke  zu  einem 
schßnen  (]e»amtbilde  vereinigt:  aber  alles  in  allem  muss  man  sagen,  dass 
diese»  Bild  bla»»  uud  unbedeutend  i.st,  8o  Hlckriichtälos  da»  Griechentum 
vordi-ang,  no  lang  Ott  von  der  Staatsgewalt  unterstützt  wurde,  »o  blieben 
die  Byzantiner  doch  hier  mehr  als  anderswo  fremd,  und  bald  beginnt  die 
Ausbildung  des  unheilbaren  Gegensatzes  zwischen  der  lateinischen  und 
griecbiHcben  Kirche,  der  die  Trennung  Europa»  in  eine  latciniech-germa- 
oisehe  und  eine  grilko-ahivische  Welt  zur  Folge  hatte.  Eine  wirklich 
grossartige  und  von  unermesslichen  Wirkungen  begleitete  Gabe  empfing 
das  Abendland  von  Byzanz  erst  gegen  den  Schluss  des  Mittelalters,  die 
Kenntnis  der  griechischen  Sprache  und  die  Überreste  der  griechischen 
Liiterutur.  Allein  hier  waren  die  Byzantiner  nur  Vermittler,  und  das 
geistige  Leben,  das  sie  durch  ihre  Lehre  im  Abendlande  erwecken  halfen, 
trug  nicht  den  christlich-hyzantinisclio»,  sondern  den  heiduiscli- hellen! sehen 
Charakter.  Lnmerhin  wurden  damals  mit  den  altgriechischen  Schriften 
auch  die  wichtigsten  Werke  der  byzantinischen  Zeit  verbreitet,  und 
manche  von  ihnen  fiusserteii  einen  erheblichen  Einfiuss  auf  die  abendlän- 
dische, besonders  die  italienische  Litteratur. 

Enger  verwandt  als  mit  den  Abendländern  sind  die  Byzantiner  in 


')  Vgl,  H.  Uaener,  Aneodoton  HoIJyri. 
EÜD  Beitrug  lur  Oeeclitchtu  Roma  in  uat- 
sothiMhor  Zeit.  Peslsplirift  zur  Uu^rUiwucig 
d«T  S2,  deutschen  Pbilelotteuvors,  eu  Wim- 
baden  1877  .S.  27;  39;  47. 

'I  KiiflnmmenfAsaung  der  wicbtjgsteii 
ThaUnchen  nir  Kenntnis  des  Urioobiachcn  im 


ubendlUndischen  Mittelfiller  hat  L,  Traab», 
O  Ruuu  Dobilis.  Abbundl.  beyer.  Ak.  IS.  Ud. 
2.  Abt.  (1891)  363-350;  dortsellmt  S.  Sßl 
Vereeiclinia  der  siif  das  Obrigena  noch  niolit 
erscbil[ifU)  Tliemii  b«iUg]ic]ic>ii  nsuDron  Lil' 
teralnr. 


itionate  Snlt<arb«iieli(iiig«ii.    (§  3) 


I«b*fuanechaiiungeti,  Gewohnlieit«n  und  Int«ri?s8cti  mit  ihren  unmittel- 
fc«r«n  XAchbHrvOlkcrn  im  Orient.  Mit  i]on  Syruni.  Arabern,  Persern, 
iwden.  Armeniern  und  TQrkeii  Ktuiidi'D  die  Byzantiner  so  lange  in  engster 
Wediselbcnehong,  d&aa  ihr  äesamtcbarakt«r  etwa»  Halbnsiatischcs  annabni. 
EiBioIae  Stoffe  erhielten  »e  sogar,  ntlerdings  nicht  direkt,  au»  dem  fernen 
Mien.  Wie  nun  drr  orientalisdie  Ton  bei  den  Mittelgi-iechen  in  Sagen, 
Uürlien,  Sprichwörtem,  Volksanw^hauungen,  im  Zeremoniell  des  Hofe«  und 
4er  fkirchf,  im  Gestu»,  in  der  Gewandung,  endlieb  in  der  dekorativen  Hit-h- 
taag  der  Kunst  und  im  Kunstbandwerk  bemerkbai*  ist.  tto  haben  die  orien- 
llliäeb«n  Völker  von  den  Spätgriechen  und  KyKantinern  das  reiche  G^^n- 
geecbenk  dw  got&tigon  und  litlt'rarijichen  Besitze»  erhalten.  Xamentlich 
twben  die  Araber  seit  üiren  grosuen  politischen  Erfolgen  im  7.  und  8.  Jahr» 
hundert  bedeutende  Bruchteile  der  griechischen  und  bynantiniHchen  Litto- 
ntur.  die  ihnen  durch  die  Syrer  vermittelt  nnirden,  selbsULndig  verarbeitet 
md  nach  der  Eroberung  Spaniens  (711)  den  lateinischen  Valkem  des 
Abendlandes  mitget^-ilt.  Da»  i^-t  eine  längst  bekannte  und  oft  dargestellte 
kikttrgeschicbtiidie  That«ache,  die  hier  nicht  genauer  erörtert  zu  worden 
hnmcht.  Nicht  minder  haben  aber  anch  die  Übrigen  Völker  de«  Orients,  die 
Syrer,  Perser  und  Armenier,  geschichtliche,  philosophiHche,  medizinische, 
lindwirtschaftlicbc  und  andere  Werke  griechischer  und  byzantinischer  Autoren 
Ebenetzt  und  bearbeitet.  Ein  interessantes  Zeugnis  des  l'lhergangs  byzan- 
liaiKbor  Vorstellungen  zn  den  Orientalen  enthält  ein  jüdischer  Midrosch, 
ia  welchem  nach  einer  Schildunnig  do»  salomonischen  Thrones  eine  Be- 
Ithrcibttog  der  salonienisclivu  Ileniibaliii  folgt.  Der  Verfotiser,  der  offenbar 
von  der  Anschauung  ausging,  daas  öffentliche  Spiele  mit  dem  Hofhalte 
fiiKS  mäobtigen  Regenten  notwendig  verknüpft  seien,  hat  den  bcrflhmton 
lüppodrom  in  Konstantiuopel  mit  seinem  ganzen  ZubehQr  z.  B.  den  vier 
PÜtcien  mit  einem  kObnc»  Sprung  über  LKnder  und  Jahrhunderte  hinweg 
uch  Jerusalem  an  den  Hof  Satomoiw  verlegt.')  Ncbon  dun  Htt^rarischen 
Zeagsisaen  der  Knlturbeziehungen  zwischen  den  Byzantinern  und  Orien- 
talra  konmen  epigraphische  Monumente  in  Betracht;  ein  lehrreiches 
Sndt  tut  z.  B.  die  in  drei  Sprachen  (griechisch,  syrisch,  arabisch)  abgcfosste 
laKhrifl  von  Zebed  (»0.  von  Aloppo),  welche  sich  auf  die  521  erfolgte 
Otflndong  der  dortigen  Kirche  des  hl.  Sergio»  bezieht.*)  Manche»  von 
Smta  l>ingen  kommt  im  Verlaufe  der  Einzeldai'stellung  zur  Sprache:  eine 
RivbApfunilf  Beschreibung  der  litteroriscben  Strömung  und  Gegenströmung 
is  iliror  Gesamtheit  Hcheini  zur  i^eit  noch  zu  fehlen.  Zuletzt  haben  die 
Tflrkea  wichtige  Seiten  der  byzantinischen  Kultur,  büsondcrs  diu  Satzungen 
dM  borgerlichen  Lebens,  übernommen.  >) 

Ton  allen  Femwirkungen  der  byKantinischen  Kultur  hat  die  grOaste 
«vithtrioriM-he  Ik-deutung  ihr  unermesrilicher  Einflu.fs  auf  die  slavi- 
■eke  VOtkerwelt.     Dasx  die  südslavische  und  rusMischü  Zivili»ation  in 


; 


*)  Piwn  T«uit  i-il.  mit  gnt«ra  RommcDlu 
Perl«*,   »VukBla  M«IHtMillfin   für    Üh- 
Wia*.  d.  JudratamB  21  (1872) 


IS- 13». 

*)  D*f*n>8»g.veiii  K.F^Sncliaa.  Uuiuil«- 


Ut.  Bert.  Ak.  1881  8.  169-170. 

*|  K.  K.  Zaohariit  von  Lingenthut, 
Qwchiclil«  des  griechisdi-rOmiflchfin  lloehl««, 
8.  Aufl  ,  Berlin  1892  S,  X  (=  S.  VI  f.  der 
2.  Aufl.]. 


I  ter  Umk  AlMrtiiiBMMtMdian  IX.    I.  AbUu.    1  A'id. 


34 


ByzautiDiBchfl  LltUrftlnrgMeUebt«.    BJoleltnag. 


ihrem  allgemeinen  Charakter  wie  in  zahlloseD  Einzelheiten  auf  byzantiui- 
Bchem  Untergninde  beruht,  ist  eine  geschichtlicho  Thateache.  die  meinata 
ernstlich  bwBtritttMi  und  in  dor  jüngsten  Z«it  durch  pine  «tattliche  Iteihe 
noucr  Zeugnisse  genauer  nachgewiesoD  und  illustriert  worden  ist.  Durcb 
die  ungeheure  Eroberung,  welche  das  ByzanUnertum  im  Osten  Europas 
gemacht  hat,  ist  in  der  allgemeinen  europäischen  Kulturent Wickelung  ein 
Dualismus  go»clialTen  worden,  dor  noch  bis  in  die  neueste  Zeit  fortdauert. 
Wenn  auch  der  grosse  Gegensatz  der  grUko-slavischen  und  der  gennano- 
ronianischen  Welt  häutig  nhertrieben  worden  ist,  so  besteht  die  Spaltung 
doch  thatMlchlich  noch  heute,  und  es  ist  nicht  abKusehen,  wann  durch  die 
fortschreitenden  Mittol  des  geistigen  und  materiellen  Verkehrs  und  durch 
die  Europfiisiurung  Rutwlands  der  alte,  tiefgehende  Kontra-st  »ich  ausgleichen 
wird.  Die  gegenwärtigen  Strömungen  im  Gebiete  der  Bfhi5ntn  Littoratur 
scheinen  keineswegs  daft)r  ^i  n^prc-dien,  dass  das  „heilige*  Russland  sein 
orthodox-slavisehes  Au^schliessüehkeitsgefllhl  so  bald  den  Einflüssen  des 
Ocddents  preiiszugebi^n  gewillt  sei.  Die  Ideen  des  Dichters  Chomjakov, 
die  durch  die  Familie  der  hochbegabten  Aksakov  eine  unermessücho  Ver- 
breitung gewonnen  haben,  leben  heute  kräftiger  denn  je.  Der  abendlftn- 
disch  angekrünkelte  Turgenjev  hatte  ti'ot?.  seiner  unleugbaren  poeH.schen 
Begabung  schon  bei  »einon  Lcbzeiti>n  mit  der  Konkurrenz  von  Schrift- 
stellern, in  denen  das  Kuäsentum  unverfälschter  zum  Ausdruck  kam,  schwer 
zu  kämpfen,  und  gegenwärtig  scheint  der  echteste  aller  Itussen,  der  grosse 
Scelenzergliederer  Dostojevskij.  und  der  ihm  innerlich  verwandte  Leo  Tolstoi 
über  den  mit  fi^mden  Elementen  versutztt'n  Ton  ihres  talentvollen  Rivalen 
in  Kussland  wiu  bei  uns  di'u  Sieg  davonzutragen.  Welche  Kluft  zwischen 
dem  slavisehen  Osten  und  dem  germanisch-romanischen  Occident  selbst  in 
dur  wis8i'ii»chaftlichen  Litteratur  noch  herrscht,  lehrt  eine  oberflächliche 
Durchsicht  des  Archivs  filr  slavische  Philologie,  der  Byzantinischen  Zeit/- 
achrift  und  des  Vizantij.'diij  Vremennik,  welche  über  eine  Menge  beachtens- 
werter, in  .Europa*  aber  unbekannter  und  unbenötJitcr  russischer,  bulga- 
rischer und  scrbischiir  Werke  berichten.  So  sicher  nun  die  Thatsache  des 
byzantinischen  Charakters  der  slavischen  Kultur  feststeht,  so  sehr  sind  die 
Ansichten  Ober  die  Frage  geteilt,  ob  der  byzantinische  Eintluss  für  die 
alavischen  V«Iker  ein  ölQek  war.  Wenn  so  hervorragende  Gululu-te  wie 
I*ypin  de«  Byzantinismus  bekämpften  und  in  ihm  nur  die  chinesisch« 
Mauer  erblickten,  durch  weiche  Itussland  von  aller  .Sitten-  und  Geistes- 
bildung abgeschlositen  wurde,  scheint  Byznnz  in  Lamanskij,  Th.  Uspenskij, 
Veselovskij,  Vasilevsky  und  anderen  scharfsinnige  und  begeisterte  Verehrer 
gefunden  zu  hüben,  wenn  auch  nicht  viele  so  weit  gehen  werden,  mit  Kire- 
jcvfikij  die  slavische  Philosophie  der  Zukunft  auf  den  byzantinischen  Kirchen- 
Bchriftstellem  aufliauen  zu  wollen.  Uns  steht  die  Teilnahme  an  dieser 
Kontroverse  natürlich  fern. 

Die  kulturelle  Eroberung  der  sla%'i8chen  Länder  geschah  durcb  das 
Christentum  und  die  ersten  Träger  der  geistigen  Bildung  waren  grie- 
chische oder  gräzisierte  l'ricster;  auch  nach  Abschluss  der  Bekehrung  be- 
hauptet« in  den  geistigen  Einflüssen,  durch  welche  ßyzanz  auf  die  Slaven 
wirkte,  das  kirchliche  Element  die  Oberhand.     Für  dut  tielingen  dieser 


Iiit«nintioii«l«  Ealttu-betiebnnges.    (g  3] 


95 


tin'ßutorischon  Bestrcbun^oii  uur  os  von  groatter  Wichtigkeit,  doss  die 
Cbfvtiiiiuaierung  d«r  Sluvcn  in  einer  Epoche  begann,  in  der  das  oeirömhche 
Rfieli  DOch  ein«  »elir  erhebliche  {»olitische  Kraft  bceaisä.  im  9.  Jahrhundert. 
VfiB  der  ThAtigkeit  der  berahmtcn  SUvenniWHtuI  Kyrillos  (f  869)  und 
Vethodiofi  (t  885)  und  der  Einfilhrung  eines  slavischen  Alphabets  hat  die 
bjTuitiiiiBche  Hi^ajon  thron  Ausgang  genommen.  Zuemt  wurde  Ann  Oiristen- 
tun  bei  den  RddHlaven,  den  Bulgaren  und  Sorben,  huld  auch  bei  den 
Kmaea')  verbreitet,  und  uachdem  schon  956  (oder  957)  die  (lrn»<fUr8tin 
Olgt  mit  Kahireichem  Gefolge  in  Konstantinopel  dio  Taufe  erhalten  hatte, 
vnrde  988  durch  Vladimir  1  das  Christentum  im  Kiew'schcn  Kuesland 
nr  Staatareligion  erhoben.  Mit  der  christlichen  Lehre  kamen  KahlroicliG 
Weiko  der  griechisch-byzantiniachon  Littcratur  und  Kunst  zu  den 
SUven;  die  Vennitt«lung  fibernahnieu  in  den  rnüiflten  F&llen  die  SUdalavcR, 
Jie  Bulgaren  und  die  Serben.  Kyrillos  und  Methodioa  und  ihi-e  Schlllor 
ÜMirtnigen  die  heiligen  Schriften,  Werke  der  Kirchenväter  wie  des 
Builios.  Gregor  von  Xazianü,  Johanne»  von  Damamko»!  u.  a..  Legenden  und 
liturgische  Bdcher  ins  Slavi^che.  Bald  folgten  byzantinische  Chroniken 
tit  Malalas,  das  Kompendium  des  Nikephoros,  Georgios  Monachos,  den 
4er  rosöache  Chronist  Nestor  verarbeitete,  Znnaras,  Manasses;  sogar  alt^ 
griechUdie  Werke  wie  die  indischen  Altertümer  des  Josephoa  yia%'io»  waren 
tduQ  frOh  in  sJavischcr  Übersetzung  vorhanden.  VorüUglieh  war  c»  den 
CWraetzcrn  um  <Iie  Kenntnis  dtii  kirchlichen  Dinge  zu  (hun,  weshalb 
mfiniiiache  Weltclu'oniken  wie  die  des  Oeorgios  Monachos  sich  besonderer 
Vurlii^  erfreuten;  ao  atark  war  das  rein  theologiache  Interesse,  dass  selbst 
doloren,  welche  die  VorgCRcbichte  der  Slaven  behandeln,  wie  Konstantin 
PbrpltjrrogonootoH  unbeachtet  blieben.  Aus  dem  gleichen  Goschmacku  er- 
Uirt  sich  die  Auswahl,  welche  in  der  geographischen  Litteratur  go- 
tntSni  wurde;  die  Hauptqnelle  gengraphischer  Kenntnis  war  für  das 
dtviache  Mittelalter  die  chn.stlich«  Topographie  des  Ko^^mas  Indikopleustes. 
Nsbm  den  kirchlichen,  historischen  und  geographischen  Werken  spielen 
b  dieser  Übersetzungslitteratur  die  gi-tissto  Kulle  mittolalterliehe  Sagen 
Bid  Volkadichtiingen.  Zum  Teil  gehUren  auch  sie  noch  dem  jüdisch- 
liristlichen  Ideenkreise  an,  wie  die  apokryphen  Geschichten  von  Adam 
lud  Bfa,  von  Noah,  von  Abraham,  die  berühmte  Sage  vom  Kflnig  t^alonion, 
£b  OeMchirbto  von  Barloam  und  Joasaph.  Auf  kirchlich-politisehor  Ten- 
droz  beruht  die  Sage  vom  babylonischen  Reich  und  Aas  Hehreiben  (U>s 
IVcabyterkiluigs  Johannes  (die  .Sage  vom  indischen  Keiche*).  Dazukommen 
£»  tm  ganzen  Mittelalter  verbreiteten  Sagenkreise  vom  trojanischen  Krieg 
ml   von  Alexander  dem  Grossen,  die  christliche  Fabelzoologie  des  Phy- 


•)  Dm  lH«8t»  ZeagDW  alwr  du  Auf- 
MM  dir  RA«o-WAij*f«ni  in  Byunn  i«t  «in 
4«  Kaiaan  TlMOpliilM  «lu  il«in  .tsliro 
IHi    akbat«!)  «richligMi  Dflti>n  in  dnr 
hicbl«  ilnr  Ra»nii  unil  lijunii. 

und  MI.     Im  enrtMcn  Jnbro 

&s4  im  nrnmek»  Angriff  *ur  KoiwtaiitinoDDl 
Mi,  nf  «elcbcn  ndi  <Uo  «wi-i  UomiliaD  ik« 
)Wiithim:  941  nnlemaliin  IgorMinMi 


froMpn  Verhn«rungnciig.  Vgl.  K.  Kuntk, 
tnlUilin  de  l'Acndi^tnic  iinp^iiüc  «loa  Hdenceti 
lie  St.  fiiterabourg  27  (IBBl)  88(<--W2.  V, 
VflBilovskij.  Vix,  Vr.  l(!894(2ö!i  f.(Be- 
rirht  in  B,  /..  4  (189.^)  238  f,).  C.  d«  Boor. 
Der  AogiifT  dur  RbOn  auf  Bvxaue,  B.  Z,  4 
{lsa!t)  446  fT.  Eine  xw#iU)  AldianilliinR  von 
K.  Kuuik  Über  de»  Anfiriir  d«r  UIiQh  iiuf 
ByxAOK  eull  demnAoliiit  onciminrn, 

3* 


sa 


Byzantiaische  Utteratnrgeschlelit«.    Einleitnnf. 


siologuB,  orientaÜRche  VolksbQcher  wie  Syntipas  und  St«phanit«s  und  lehne** 
latoe,  ODdlich  das  r«ii)  byzantinische  VolksepOH  Über  Aas  lickeii  und  dio 
Thaten  doB  Digcnis  Aki-itii!<.  Selbst  in  dem  uationab-uätfiHC-hun  Igoiliislu 
ist  man  neuerdings  mit  Erfolg  byzantinischen  Spuren  nachgegangen.  i) 
Ebenso  lassen  sich  in  Märchen,*)  VolksliL^dern,  E^prichwürtern^)  und  Zaubei^ 
Sprüchen*)  vicifuch  byzantinische  Heflexe  aufdecken.  Öroftser  Beliebtheit 
erfreuten  sich  aus  byzantinischen  Quellen  abgeleitete  altslavischc  Sammel- 
werke (Sboniiki)  vermisclitL'u  Inhitlt«,  die  sogenannten  Biunen,  denen  die 
Mthcaa  dpfl  Antonios,  die  ParuUulen  de»  Johannes  von  DamafJcos  und  die 
Eklogen  des  Maximoa  als  Muster  dienten,  Übertragungen  der  Menander- 
sprUobe  und  uuderer  Sentenzensammluugen.  Seib»t  g  ra  m  m  a  t  i  k c h e 
HchriftvQ  wurden,  oft  recht  vorstfindnislos,  in  slavi^che  Formen  umge- 
gOM»en.  FQr  das  staatliche  und  bürgerliche  Lobuu  der  slavisclien  VUlber 
gewann  die  Überti'agung  der  byzantinischen  Itechtsbtlcher  ücdeutung. 
Umgekehrt  haben  die  slawischen  Bewohner  des  Keiches  schon  seit  dem 
6.  Jahrhundert  auf  die  Ack erbau gesetzgebung  und  die  Ausbildung  gewisser 
religiöser  Strömungen  Eintluss  geübt.  Ausser  dun  SUd»laveu  und  Hussen 
waren  infolge  ihrer  geographischen  Lage  auch  die  Rumänen  in  hohem 
Grade  byzantinischen  Einflüssen  ausgesetzt,  und  vieles,  was  hier  von  den 
Slaven  gesagt  ist,  gilt  auch  von  ihnen.  Nur  ist  zu  bemerken,  da«»  die 
Runiänou  manchvi«  httorarische  und  sonstige  Kulturgut  nicht  direkt  aus 
griechischer  Quelle,  sondoni  durch  slavische  Vei-niittelung  erhielten. 

Noch  unumschränkter  als  in  der  Littoratur  herrscht  der  Byzantinis- 
mus in  der  slavischen  Kunst.  Griechische  Architekten  bauten  die  slaxH- 
schen  Kirchen  und  griechische  Maler  schmückten  sie  mit  religiösen  Bildern. 
Bis  auf  den  heutigen  Tag  sind  die  ^lavi>«cheD  wie  die  griechischen  Heiligen- 
bilder rein  byzautinisch.  Schwerer  lässt  sich  nachweisen,  inwieweit  die 
slavifiche,  besonders  die  ruäsischo  Hierokratie  und  Bureaukratie  und 
sonstige  allgemeine  Charakterzüge  auf  byzantinische  Einflüsse  zurückgehe». 
Sicher  aber  ist.  die  sla\'ische  Litteratnr  und  Kunst  in  ihren  wichtigsten 
Teilen  bis  auf  die  neuere  Zeit  ein  Abbild  der  byzantinischen,  und  sie  kann 
nui'  durch  das  Studium  ihres  Vurbildes  verstanden  und  gewürdigt  werden. 
Hierdurch  sind  die  altslavischen  und  byzantinischen  Studien  in  engste 
Wecliselbexiehung  getreten.  Doch  dürfen  auch  wir  Westeuropäer  chu 
abgelegene  tiebiet  nicht  vernachlässigen:  denn  für  den  Kicsonbau  einer 
Gesamtgeschichte  der  mittelalterlichen  Kultur  bildet  (ho  Ostwelt  eine  un- 
entbehrliche Ergänzung,  das  Gegen-  und  Seitenstück  des  Abendlandes. 


')  Är-diiv  el«v.  Pliilul.  2  (1877)  6G0. 

']  S.  I.  B.  Voseluvekij  u.  (i.  Meyer, 
Arcliiv  Blav.  Philul    T  (1884)  3Ü9-S10. 

*)  S.  die  I.ittorntnr  mm  g  ,8|iricli- 
wDrt«T*  *m  Sdiluww  dm  AtwehnitloB  ,V'ut- 


gftrgriechiaohe  Litt«irKtttr*. 

'I  D.  MiiusvBtuv,  Das  byzantinjucba 
Matvrial  der  Krzäbluiig  von  dun  l'JTniuuivicy, 
Muskuu  I8S1.  Aroh.  bUv.  Piniol.  7  (!tt»l)  m. 


ürste  AbSrniiügT 

Prosaische  Litteratur. 


U  Theologie.      Rearbeitet  von  A.  Ehihard. 

4.    Charaktär    und    allgememe    Geschichte.      Di«    byzantiniRcho 

littitnitDr  trügt  einen  weRfmMicIi  kircliliclicm  und  theoiopischen  (.^liarnkter 

m  aich.     Ein  siof^or  IVoxcnt«atz  iliivr  mtiiitlidiün  KfZi-iignisMU   ist  tlivo- 

bgiacbor  Natur;  Mlinnor  »vlb  dun  hüchstim  B«amt«nkreifion,  solbst  Kaiser 

Men  neben  den  kirchücben  Würdenträg(>rn  und   den  Mönchen  als  theo- 

bgiiehft  Schriftatelier  auf.  und  ttolb!<t  in  der  Keiho  der  i^rrtfan-schriftsteller 

bcAfidOD  «ch  wenige,    die  sicti   nicht  auf  einem   oder  dem  anden>n  0»- 

hiet(i  der  Theolojno  verbucht   hätten.     Diuiw    Br»chetiiung  bekundet  ein 

tbtoloi^schea  Interesse,   welches  in  diesem  Umfange   dein  abendländischen 

IGtteialler  unbekannt  war  und  das  als  /eichen  eines  andauernden  Vursttnit- 

tämm  f&r  diu  idealFite  Seite  de«  Ueatellschafti'leben^,  fTlr  die  religiOee,  von 

ikm  Littoratur-  und  Kulturhistoriker  freudig  t>egi-U»>Hl  worden  muse.    Dank 

fiwun  Int^rense   und   infnige   des  Zusammenhange)!  mit   der  altchristUch- 

fltrii4iiN:hen  Lilteraturperiode.  die  hier  nicht,  n-ie  durch  die  VOlkerwando- 

nmg  im  Abendlande,  gewaltsam  unterbrochen  wurde,  steht  die  byzantinisch- 

tboologjache  Utt^-raUir  hoher  aU  die  abetidtändi!s<^lio  bis  in  da-s  12.  Jahi^ 

boadvt  hinein.     Diese  Üborlegeiiheit  utrvid>art  sieh  auch  in  dem  Eint1u»ä, 

im  die  byzantinische  Theologie  trotz  der  immer  wachsenden  Kluft,  welche 

dit  griechische  und   lateinische    Kirche  trennte,    auf  die   abendländisch- 

I    BJttalalterliehe   auflgeUbt   hat.   dessen    Llmfang   und   Charakter   aber   noch 

^BUtf  gonOgond  klargc^Ktellt  ist.   Am  müclitigtteii  macht  er  mich  im  9.  Jahr- 

ändert  gelteod    b«i    Scotus  Erigena,    der    nicht   blo«s  Üborsetzungen  von 

JSMjmoe  Areopagit^s  und  Maximos   Confessor  anfertigte,  sondern  auch 

Mder    Theologe    und    Mystik    in    sich     aufnahm    und    dem    Abendland 

TBnüttalt«.    Thatsache  ist  ferner,  dass  die  //',>'';  j-rfti«*»?  des  Johannes 

ms    Damoakos    dem    ersten    theologischen    Systematikor    dos    abondlän- 

dtacbmi   Mil («dulterv,  l'vtrus  Lomburdu»,  dem  Magister   sententiarum.   zum 

FnrbQd    dient43    und   auch    fUr  Thomas    von  Aquino  eine    hohe  Autorität 

hddet«.    Vom  finde  des  13.  Jahrhunderts  an  wurde  aber  die  byzantinische 

Theologie  von  der  wliolastiseheu  ni-sdt  überflügelt.    Es  fehlte  ihr  der  mäch- 

ImpuU,  den  der  Eintritt  der  Germanen  in  die  laleiiiiäche  Kirche  der  Tlieo- 

wit)  allen  Übrigen  Gebieten  kirchlichen  Schaffens  und  Strebotis  verlieh 


38  Byuntinüche  LitUrfttargwcblcbto.    L  Proaftladie  UlUratnr. 

und  der  sich  in  den  Arbeiten  der  Scholastikor  auf  Scliritt  und  Tritt  fQblbarl 
macht.  Von  «olcWn  Folgen  war  dio  Aufiialim«  der  Slavon  in  die  hyian-' 
tiniscfao  Kirche  nicht  begleitet,  und  «in  zweiter  Faktor,  der  fOr  äaa  tbco- 
logiech«  GoisU?»lcb&D  von  Byziinz  von  befruchtender  Wiritung  hätto  werden 
kennen,  die  IJerilhning  mit  den  Völkern  de«  Islam  und  deren  Gottealebra, 
blieb  ebenfallB  ohne  nennenswerten  Einfluss  auf  die  Kntwickelung  ier 
byzantinischen  Theologrio. 

In  diosLT  Kntwickelung  aind  zwei  Perioden  zu  unterscheiden,  die 
sich  klar  und  deutlich  von  einander  abheben.  Der  Anfang  der  eretea 
Perimle  liegt  zwei  Jahrhunderte  früher  ah  die  Zeit,  womit  un.'ter«  l>ar- 
ptolhing  beginnt:  es  ist  die  patri8ti.sche  Littcraturperiode,  weiche  in  dn 
erRt<*n  Hälfte  des  4.  JahrhundL-rts  die  altchri»tlichu  ablQüt«*  und  dorou 
erste  Vertreter  die  ariuiii»chuu  Schriftsteller  und  ihre  Gegner  wai-on.  Wie 
filr  das  Gesanitgebiet  der  hyzantiniachen  Litt^ratur,  so  besteht  darum  auch 
filr  die  Theologie  kein  objektiver  Qrund,  mit  der  [{egierung^zoit  Ju>«ti- 
«ians  eine  neue  KntwickelungMperiode  beginnen  zu  lausen.  Die  grosse  Auf- 
gabe der  Theologie  int  noch  wosentlii-h  dieselbe  wie  seit  dorn  Anfange  des 
4.  Jahrhundert»:  die  Konsolidif-rnng  der  dogmatischen  Lehren  der  orlho- 
doxen  Kirche,  verbunden  mit  dem  Kanipfo  gegen  dif  gngneriHchen  Meinungen, 
und  diese  Aufgabe  wird  wcKcntlicb  in  derselben  \Vei»o  durchgeführt  wie 
frUhor.  [>ie  Bekämpfung  der  Monophyi%it4>n  und  Monothelet^n,  ja  selbst 
der  Uilderfeinile  im  H.  und  *l.  Jahrhundert  musa  noch  zu  der  gropsen 
dogmatisierenden  Periode  der  griechischen  Theologie  gerechnet  werden, 
Johannes  von  Danioeko»,  Theodor  von  Studien  und  Nikephoros  von  Kon- 
fttantinopel  sind  die  letzten  Vertreter  derselben.  Diese  Periode  kann  mit 
Krumbucbor  fllglich  die  frUlibyzantinische  genannt  werden.  Ihr  Anfang 
lallt  nicht  bloss  chi-onulogi»ch  mit  dertirQndung  von  Neiirom  zusammen :  dio»o 
Gründung,  verbunden  mit  dem  Umsi-hwung  in  der  äu»äeren  Lage  der  Kirche, 
war  auch  mitbeHlimmend  för  ihren  Charakter.  Mit  dem  christlichen 
Kaisertum  entstand  eine  neue  thatiiilchliche  Instanz  in  theologischen  und 
kirchlichen  Dingen,  welcher  schon  der  Anani»miu.s  und  die  arinniwhen 
Kämpfe  ihren  Umfang  und  zum  guti'u  Teil  ihre  Bodeutung  verdankten. 
Der  steigende  Einfluss,  den  dieser  neue  Faktor  vom  Nestorianismus  an 
bis  zu  doD  Bilderstreitigkeiten  gewann,  ist  aber  aus  dem  Verlaufe  dieser 
dogmatischen  Kämpfe  zur  Gendge  «rftichtlicb.  Die  einzelnen  Stadien  dieses 
Verlaufes  erscheinen  durch  die  Steihmgnahme  der  einzelnen  cstramischen 
Kaiser  geradezu  in  erster  Linie  bedingt.  Diese  Abgrenzung  würde  an  sich 
die  llerQbernalmie  der  theologischen  Littoratur  seit  dem  Nikilnum  in  unsere 
Darstellung  fordern;  mit  UUcksicht  auf  die  8toffmasse,  auf  die  leicht  zu- 
gänglichen Patrologien  und  die  Zoitgrenzo  der  Litteraturgeschichte  von 
f'hrist  wurde  davon  Abstand  genommen. 

Seit  der  2.  Hälfte  des  r>.  Jahrhunderts  beginnt  bereits  der  Prozees, 
welcher  zur  2.  Periode  hinfl herleitet  Kyrillos  von  -Mexnndrien  und 
Theodorct  von  Kyirhos,  die  letzten  Auslilufer  zweier  grosso-  theologischer 
t^:bulen,  der  alexandrinischen  und  antiochenischon,  sind  auch  die  lutzton 
griechischen  Theologen  grossen  Stiles,  denen  Dogmatik  und  Apo- 
logetik, Exegese  und  Homiletik  gleich  nahe  standen.    Nach  ihnen  brachte 


monht 
■ter  dl 


1.  Theologie.    <$  4}  ^^^^^V  gg 

du  5.  Jalird lindert  kpine  hervorragenden  Tlieologen  mehr  hun'or,  und  nl» 
im  6.  luv  iintiiiiono[ih>'üitiBclieii  Polemiker  auftraten,  Hclirutiipftü  der  Uiii- 
(luig  dvr  littenuiMiheii  Thiltigkelt  bei  de»  cinzolDvn  Theologen  bcdc-iiU^^nd 
suunineiL  Noch  b(.>duut«amef  ist  aber  dur  Uiimtuiid,  dan»  Rcit  dum  An- 
bng,  dos  6.  Jahrhonili^rts  die  artttlotelischeD  IIegnfl'nbe8tiiiiinuii{jt>ii  in  die 
Tbeologiu  eingeführt  und  in  den  Dienst  der  thoologi^hon  Spekulation  giw 
stellt  wurden:  da»  Merkmal  dea  Auagange>s  der  patnutiHchen  Zeit  iind  der 
beginnenden  Scholastik.  Di«8  geschah  durch  Luontioä  von  Byzanz. 
Bei  diesem  erblicken  wir  auch  die  waclt&ende  Autorität  der  Kirchon- 
Tlter  de«  4.  und  5.  Jahrhunderts;  beides,  I>ialektik  und  VjtteruutoritiLt, 
sind  aber  di«  Elemente  einer  Kichtung,  welche  zur  Jiweiton  KntwickuIungB- 
periodv    ftlhrie,  die  wir  aU  die  ftpftlbyzantininchü  boxoichnen  werden. 

Ihr  Charakter  i»t  W(.-M>ntJich  Tradiliunalinrnua,  der  nicht  blo8.s 
daa  FcfttJialten  an  der  VUttirlehre  als  iVinzip  proklamierte,  sonder«  jodeni 
neuen  tinflui«,  wie  geartet  er  auch  immer  war,  eich  hernietitteh  vorHchloss 
and  durum  jode  NeuschOpfung  abwiii».  Auf  diLt»um  Standpunkt  steht 
M-biin  Jiihsnnoe  von  Daniaskos:  in  seinem  Hauptwerke  verleugnet  er  von 

lOreia  jede  eigene  Geiatesarbeit  ,/p«  fMya^ovv  e/töi-  ovJtv"  und  will 

die  Lehre  der  Vftter  wiedergeben.  Zur  völligen  Herrschaft  kam 
aber  diwor  Traditionaliuiius.  als  mit  d«ni  Foato  der  Orthodoxie  der 
Irizt«  grosse  dogmatische  Kampf  ausgofocbten  war  und  die  griechische 
Kirclio  ihre  Aufgabe  darin  erblickte,  das  Erbe  der  VAter  zu  liewalireii. 
Will  man  daher  —  ea  ist  allerdinga  nirgend»  schwieriger  Demnrkations- 
Imit-n  zu  ziehen  als  auf  geistigem  Gebiete  —  einen  Grcnzpuukt  bi-utimmcn 
zwiiM-bcn  der  putriittiitchcn  oder  frühbyzantiniHchen  und  der  apätliyzanti- 
lUMchen  Theologie,  so  mag  wohl  das  Fest  der  Orthodoxie  (Hi'-i)  schon  durch 
M'iovti  Namen  diesen  Zeitpunkt  am  besten  bezeichnen. 

Diu  Trftger  und  Uichtcr  der  Orthodoxie  waren  von  nun  an  dio  Vi&ter 
lUa  4.  und  5.  Jahihuiidi-rt«  und  ihre  Schriften  die  Quell«n,  aus  denen 
immor  wieder  geschöpft  wurde.  Unzähligemal  wird  (las  Prinzip  der  Ab- 
Ungi^Mt  von  den  Viltem  von  den  byzantiniHchen  Theologen  auc«gi-j«procl)en. 
Theorianoa  beteuert  im  12.  Jahrhundert  einem  syriMcben  Bisehol'  gugen- 
Bl<er,  in  atleia  anderen  »cien  die  llhomiler  „ärifixuii€itin-^,  aber  die  Grenzen 
der  VU4ir  zu  überscbreiten,  das  wagten  «ie  nicht.  Manuel  Kalekas  er- 
^■kttrt  am  Schlüsse  seiner  I>op;niatik,  er  habe  dai'in  nicht  das  llesult^t 
HbgtJtUT  Kornchungen  iiiedi<rgeK'{jt,  sondern  das  von  den  Vätern  und  aus 
i»  hL  Schrift  Krlenite  wiedergegeben.  Symoon  von  Thoiwaloniko  fand  es 
togU  IBr  notweiiilig,  dioM'lliu  Vcrsieherung  im  Titel  seiner  Hauptschrift 
aMBMprvchen.  Dio  thutsäcbliche  Abhängigkeit  von  den  Vätern  ging  aber 
M>  weit,  dasa  eine  umfassende  Untersuchung  sämtlicher  spät- 
lijrzantiniacher  Theologen  auf  ihre  patristischen  Quellen  und 
Vgrlagen  vorgenommen  worden  mutta,  bevor  ihr  geistige«  Kigcu- 
tum  mit  Sicherheit  festgestellt  werden  kann. 

Wenn  die  \'iltenM:hriften  nur  auageschöpft  worden  wftren!  In  der 
altdiriatJicbcii  und  hochpatristiHchcn  l'eiiodc  waren  geistige  ScIiAtzo  an- 
BMunmelt  worden,  die  auch  viner  fast  auf  ihnen  allein  beruhenden 
Littrratur  immer  neue  Nalu-ung  zufuhren  konnten.    Aber  mehr  und  mehr 


40 


By&antiniscbe  UtteiatargOBofalohte.    L  E^saiBche  Littoratnr. 


verBchwand  das  VerstSndois  fllr  die  historische  Würdigung  der  Kirchen- 
väter, und  bald  wui-dpn  sie  auch  filr  die  Th«ologon,  wofilr  das  Volk  sie 
Ansali:  st-arro  Hoiligenge^taltoii  auf  Goldgrund.  Dazu  traten  allerlei  schfl- 
.digendo  Btiäclirünkunguii.  Die  lateini»ehu  Theologie  bliel»  fllr  Kyiuins 
^ein  versiegeltes  Buch,  und  der  grSsat«  Theologe  des  Ahendlaiide»,  Augu- 
stinus, hat  doit  niemals  Fuss  gefasst.  Im  14.  Jahrhundert  wurden  aller- 
dings  ühorKctKUiigen  von  Augustinui«  veran»itA]t<^^t  ~  viel  zu  sj>ät  und 
in  einer  viel  zu  IcideiutL-haftlich  gegen  die  Lateiner  eiTegten  Zeit,  um 
einen  wahren  Einfluss  auf  die  hy^antinisehe  Theologie  zu  emiAglicheo. 
Wenn  <liese  OleirhgillUgkeit,  die  Ilhrigens  in  der  Seholastik  ein  wenn 
auch  nicht  volk-it  Gegenntilck  besitzt  in  der  Ignorierung  vieler  griechiitcher 
VStcr,  »ieh  aus  Hpriiehlichen.  kirchlichen  und  allgemein  kulturellen  Zu- 
stünden erklären  ItUwt,  so  ist  es  im  höchsten  Masse  auffällig,  dass  die 
griechischen  Theologen  der  drei  ersten  Jahrhundert«  fast  völlig  ver- 
[.gessen  wurden.  In  die  dogmatischen  und  excRetisclien  Katenen  wurden 
itllcrdingi«  nicht  wenige  Fragmente  der  Vornikäner  aufgenommen;  fUr  die 
eigentliche  theologische  Litteratur  bilden  sie  über  keine  Instanz  mehr,  mit 
der  im  Ernste  gerechnet  wurde.  Nur  ganz  sporadisch  treten  die  Namen 
der  grossen  Alexandriner  auf;  die  Apologeten  sind  bis  auf  Justin,  der 
Übrigens  in  der  Kegel  nach  unechten  Schriften  zitiert  wird,  ganz  ver* 
schallen,  von  der  älti>sten  Litteratur  gar  nicht  zu  sprechen.  Der  Mfinch 
des  Sabaaklosters  Antiochos  und  Arethas,  Erzbischof  von  Käsarea  in 
Kappadokien,  bilden  fa-st  die  einzigen  rühmlichen  Ausnahmen  von  der  all- 
gemein gültigen  Itegel.  Ein  »amenlosos  Unglück  wai-  aber  die  rOckhaltp 
lose  Verketzening  des  Origenes.  Nach  dem  letzten  Origeniatenstreit  untor 
Justinian  wurde  kein  Versuch  mehr  gemacht,  die  Wahrheitselemento  seiner 
gewaltigen  Theologie  zu  retten.  Selbst  bei  den  Nachnikänern  wurde  eine 
Auswahl  getroffen.  Der  Dreikapitelstreit  eliminierte  die  Antiochenvr, 
und  mit  ihnen  ein  Element  der  Weiterentwickelung  von  hoher  Bedeutung. 
In  der  Exegese  wurden  sie  allerdings,  besonders  Theodoret  von  Kyrrhos, 
beibehalten,  aber  ohne  fruchtbare  Einwirkung  auf  den  Oang  der  theo- 
logischen Entwickelung.  So  blieben  nur  wenige  Autoritüten  ilhrig.  die 
immer  wiederkehmn,  Athana«ios.  der  Vater  der  Orthodoxie,  die  drei 
Kappadokier  Basilios,  Oregor  von  Nazianz,  der  Theologe  xnr'  iS^X^^'t  weniger 
Gregor  von  Nyssa,  namentlich  aber  Kyrillos  von  Alexandrien  fUr  die 
Dogmatik  und  Polemik.  Chrysostomos  ftir  die  Exegese,  Ba.silios  filr  die 
Axkotik,  Dionysiori  der  Pseiidoareopngite  und  Maximos  Confc8sor  für  die 
Mystik,  selbst  diese  aber  nur,  insoweit  sie  mit  den  Glaubensentscheidungen 
der  vier  ersten  Synoden  llhereinstimmten.  Für  die  byzantinischen  Theo- 
logen gilt  vor  allem  daa  Wort  Gregors  I,  dass  er  die  vier  ersten  Synoden 
den  vier  Evangelien  gleich  verehre.  Die  Kirche  vordankte  dienteui  Fest- 
halten an  den  GlaubeUHentseheidungen  ihr  feste«  trinitariHches  und  christo- 
logisches  Lehrgebäude :  der  Theologie  wurden  aber  infolge  einer  einseitigen 
Interpretation  derselben  die  FlUgel  ein  für  allemal  beschnitten;  der  Ge- 
dnnkenflug  eines  Origenea  »vurde  nie  mehr  erreicht. 

Die  hl.  Schrift  wurde  allerding»  als  Qlauben8r(^gel  festgehalt.en  und 
ihre  Erklärung  durch  die  £xegese  gepflegt    Die  Exegese  selb»l  verlor  aber 


■^^^^^^^^^^^^      I.  Theologie,    (§  4)  ^^^^^^^^TT 

jeilc  f>riginalil3t  und  wurdo  zum  Üborfluss  durch  den  Kaiion  Id  der  tniUa- 
nwrhoii  Syinide  (r>92)  an  die  Komniontare  der  VÄter  gohiindfii.  Dioses  cinaei- 
Ügo  Abhaiigi^koitsvorliSItiiiR  von  den  Kirchoiivfiterii,  wodurch  die  Thrologio 
auB  dem  lel>oiHlig«n  Zut^nimcnhAtig  mit  den  geistigen  Strömungen  der 
Ttüi  benusKelinben  wurde  und  oiiien  archaistischen  Anstrich  gewinnen 
mumt«,  ofTi'nbart  «ch  besonders  in  der  Kateneniittoratur,  deren  Änfauge 
mit  dum  Übergang  zur  spfithyzantinischen  Periodik  zusammenrallen.  Die 
Kttdung  dieses  LittüraturxwoigeH  beweist)  das»  selbst  die  ursprflnKÜchen 
Srliriften  der  Väter  in  manchen  Kreisen  als  ein  Ratlast  empfunden  wur- 
den, vcni  dorn  man  sich  durch  eine  Auslese  des  fDr  bedeutsam  Guluiltciiun 
Rl  betri'ien  suchte.  Wenn  aber  eine  Komptlationslttteratur  einen  so  grossen 
Cmfuig  erreicht,  wie  das  bei  den  Kationen  der  Fall  ist.  so  kann  der  Mangel 
an  l4<>benskrafl  und  Schaffenslu^^t  keinem  Zweifel  unterliegen.  Die  gi'osuten 
Nachteile  jenes  Übertriebenen  Truditionalismus  traten  besonders  auf  dem 
ilogmatiacb-polcmischen  und  exegetischen  Gebiete  hervor.  In  der 
KnnlroviT»!*  über  den  Ausgang  des  Itl.  Geistes  droht  sieh  in  den  meisten 
SfJiriften  das  Ganze  um  die  AUf^sonlng<.>n  der  Väter  Über  diesen  l'unkt. 
!>■  nan  aowohl  für  als  gegen  den  Zusatz  der  Lateiner  im  OlaubensKynihol 
&t«t«  aus  Vilterschriften  vorgehraclit  werden  konnten,  «o  wai  die  Dis- 
pütation  zu  einer  wahren  8isv|ihunnrbeit  verurteilt.  In  älitilieher  Wei^e 
bt  die  Litteratur  des  Ilosyehaslvnj-Ireites  von  dem  InttTeBso  an  den  Väter- 
•chrilUilt,  die  von  beiden  Parteien  in  Anspruch  genommen  wurden,  gänzlich 
hebemcht.  Die  Abhängigkeit  der  Exegese  von  der  patristischen  wird  später 
iMch  näher  zur  Sprache  kommen.  Die  Übrigen  Zweige  der  theolugischon 
IJttoratur,  die  Asketik,  geistliche  Beredsamkeit  und  Uagiographi«, 
b»wegnu  sich  anf  Gebieten,  die  entweder  thatsäehlich  nicht  in  den  Boreich 
itr  SynodalontAcheidnngen  der  sieben  ersten  Konzilien  gezogen  worden 
waren,  wie  da«  prakti*(che  Kirehenleben  und  die  subjektive  äoiio  des 
CknittentumB  Überhaupt,  oder  sich  dazu  gar  nicht  eigneten.  Diese  weisen 
dihar  ftocli  eine  grfSssere  Selbet&ndigkeit  auf.  ohne  flbrigens  die  Vorbilder 
m  der  patripitisehen  Zeit  zu  verleugnen.  Kür  die  Wertschätzung  der 
bjmntinisclien  Theologie  in  Itttorarisclter  Beziehung  kommen  domentspro- 
tkod   die««  tetzt«ren  Zweige   mehr  in  Betracht,   als  die  Dogmatlk  und 


B<n  dem  wesentlich  traditionellen  Charakter  der  byzantinischen  Theo- 
Hci«  kann  eä  nicht  wunder  nehmen.  da.ss  innere  EntwickelungS" 
•Udi«n  in  ihrer  Gejw:hichte  seit  dem  9.  Jahrhundert  wohl  nicht  in  Weg- 
fall kommen,  aber  Susserüch  wenig  hervortreten  und  ohne  tiefgehende 
IMatUtudien  nicht  festgestellt  werden  knnnen.  Von  Grund  aus  verkehrt 
H  M  aber,  aie  m  valiige  Erstaming  verfallen  üu  lassen.  Dagegen 
ipidit  die  Thataache,  daas  die  Tlicologie  uiumterbroohen  den  Gegenstand 
Uaoodvrcn  Intdreese«  bildet«,  dass  sie  niemals  einer  völligen  Verödung, 
■ia  n«  von  660 — 850  auf  dem  Gebiete  der  profanen  Litteratur  herrschte, 
aalMimSel.  Sodann  fehlte  es  in  keinem  .Jahrhundert  »n  Anregungen 
nd  oeaen  Einflüssen,  die,  wenn  auch  konsequent  und  mit  bewusster 
Tvndraz  abgewietten,  doch  uicht  ohne  Einwirkung  auf  die  Theologie 
Oerade    die  Theologie    besitzt  in  Byzanz    Vertreter,  die  jeder 


43 


ByuntliÜMhe  UttarBtnrKMHhicht«.    L  ProaaiBcha  Littentor. 


Litt«rutur  mim  Stolz  gereichen  könnten.  Die  inlUthtigo  PentSnlichkeÜ 
des  Photios  brach  im  9.  Jalirhundfirt  don  Zaubfrbann.  der  auf  dem 
gottamten  littürarioclien  Lebuti  lug ;  vine  pli^tzlicho  Blütezeit  der  thoo- 
logischen  Litteratur  konnte  aber  auch  ein  Photion  nicht  hervorrufen. 
Er  selbst  besitzt  als  Kirchonfilrst  und  Wiedcrhenttclier  der  klutixischun 
Qelohreainkeit  «^ino  weit  grössere  Bedeutung  doim  als  Theolog.  In  seinem 
Zeitalter  en-eicht  nur  die  Hainographit>  und  geixUiche  Bered.tamkeit 
eine  gewisse  BlQte.  Der  Anfang  des  10.  .Jahrhunderte  brachte  oine 
fnichthare  Anregung  mit  der  litterarischen  Itichtung  des  Erzbischofes 
Arothas  von  Kftsarim  in  Kappndokieu,  der  die  Schranken  des  iiikünischen 
Zeitalters  durchbrach  und  auf  die  Apologetetdittcratur  de«  2.  und  3.  Jahr- 
hundert:» zurückging.  Leider  war  jedoch  schon  der  Ort,  aus  dem  die  An- 
regung kam,  von  dem  Zentrum  den  byzantinischen  Oeistealebens  7u  entfernt, 
um  in  weitere  Kreise  eindringen  zu  kflniien.  Das  10.  Jahrhundert  blieb  auch 
für  die  Theologe  dos  Jahrhundert  der  Enzyklopädien  auf  dem  ex^ettschon, 
homiletischen  und  hagiographisehen  Oebietc.  Eine  dritte  Persönlichkeit, 
die  auf  die  TheoloRie  neubelebi?nd  einwirken  wollt«,  war  Michael  Psellos, 
der  grosse  Polyhistor  des  H.  Jahrhunderts,  der  wHe  Arethas  von  KiUarea 
profane  und  theologische  Schriftstellerei  verband  und,  während  dieser  auf 
die  älteste  griechische  Litteratur  hingewiesen  hatte,  die  alte  Philosophie,  ina- 
hesondere  den  PlatonJsmus  in  die  Kirche  zurückzufahren  versuchte.  Sein© 
theologischen  Schriften  sind  leider  noch  nicht  genügend  bekannti  um  seine 
philosophisch-theologische  Richtung  genauer  bestimmen  xu  kAnnen.  Michael 
Psellos  drang  mit  seinen  Tendenzen  nicht  durch :  der  gloichz^-itigu  Patri- 
arch von  Konstantinopel,  .Johannes  Xiphilinos.  bekämpfte  ilin  trotz  der 
Freundschuft,  die  sie  verknöpfte.  Eine  neue  Anregung  war  ohne  Frucht 
an  der  Theologie  vorDborgegangon.  Diese  bewegt  «ich  noch  immer  mit 
Vorliebe  auf  den  tiebiek-n  der  Homiletik  und  Hagiographic.  bis  in  der 
Mitte  des  II.  Jahrhunderts  die  Polemik  gegen  die  Lateiner  wieder  er- 
wacht«, ohne  jedoch  grosse  Litteraturwerke  nach  sich  zu  ziehen.  Bedeute 
samcr  ist  das  AurblOben  der  Mystik,  die  zwei  hervorragende  Vertreter 
in  Symeen  dem  Jflngeren  und  seinem  Schüler  Niketas  Stetliatus  fand. 
Inzwischen  hatte  sich  die  philosophische  Bewegung,  welche  Michael 
Paellos  ins  Leben  rief  und  die  mit  der  Neuerrichtung  der  Akademie 
von  Konstantinopel  innig  zusammenhing,  bei  Johannes  Italos  und  in  deren 
Schule  weiterentwickelt.  Sie  bildet  eine  merkwürdige  Parallele  zu  den 
gleichzeitigen  Kämpfen  im  Abendland:  beiderseits  liegen  Nominalismus 
und  Kealismus,  in  letzter  Linie  ÄristoteUsmus  und  Plutonisnius  miteinander 
im  Kampf.  Während  aber  im  Abendland  die  philosoplnsche  Spekuktion 
»ich  einer  gewissen  Freiheit  erfreute,  wurde  sie  von  Alexios  I  Komnenoe 
als  kirchen-  und  staatsfeindlich  gewaltsam  untordrUckt.  Trotwlem  machte 
sich  ihr  Kinlluss  geltend;  der  Aufschwung  der  Theologie  im  Komnenenzeil- 
alter  steht  mit  ihr  in  nächstem  ursächlichen  Zusammenhang.  Die  Ilaf 
nnida  dojtmttxt}  des  Euthyinios  Zigabcnos  verdankt  dem  Gegensätze  gegen 
dio  haoretisclien  Tendenzen  der  Zeit  ihre  Entstehung.  Sie  bildete  aller- 
dings  auch  den  besten  Beweis  datiir,  dass  die  Theologie  ihren  Feinden 
nicht  gewachsen  war;  die  Gewalt  niusste  ersetzen,  was  dem  byzantinischen 


A 


^n«i 


^^^^^^^^^^^^^^^^  T  Theologi«.    (g  ^^^^^^^^^^^^^^^^4^ 

Reiche  in  Kirclic  ond  Staat  an  geistig«!-  Kiaft  f<}h!(e.  Selbst  der  früher 
viel  xa  gUnttti^  beurt«ilto  Itisfhof  Kikolao«  vod  Methone,  der  die  Autorität 
der  Viter  und  der  heiligen  Schrift  gegen  <lie  neupl Klonische  Richtung 
Tffl-teidigt«.  Kchfipfl«  seine  Weisheit  aus  einer  alten  Streitschrift  gegen 
Proklos,  der  des  Prokop  von  Gaza:  eino  WaJirnoIimung,  die  beweist,  das»  die 
oben  geforderte  Untersnehung  auch  auf  jano  Theologen  ausgedehnt  wi.!r(liin 
mtua,  die  auf  den  ersten  Blirk  ganz  selbständig  zn  sein  scheinen.  Am  voll- 
«tindig8t«n  hrnohte  Nikctas  Akoniinatos  in  seinem  tit,aavg6^  tiffVodoitui  diese 
Kämpfe,  sowie  die  unter  Manud  Koinriimoä  (1143 — 118U)  unt^tandenen  tbeo- 
logiBchen  Kontroversen  zur  OarstcUung.  Lutzture  zeugen  von  dem  neuen 
Leben,  daa  in  die  Dogmatik  oingedrung(>u  war,  sie  beweisen  aber  auch,  dnss 
die  groMen  dogmatischen  und  spekulativen  Fragen  aus  dem  Öesicht^ik  reise 
der  grieehischen  Tlioologon  ein  fUr  allonial  versch wunden  waren.  Das  12.  Jahr- 
hoodert  erlebtu  auch  eine  neue  Blute  der  Exegese,  während  Asketik, 
Homiletik  und  Üa^ographie  in  don  Hintergrund  traten.  Eine  der  edelsten 
Gestalten  des  12.  Jahrhunderts.  Kustathios,  Erzbischof  von  Thassalonike, 
nrdient  noch  eigens  erwähnt  zu  werden,  teils  wegen  seine»  ungeteilten 
loterMse«  (lir  Theologie  und  IVofuntitteratur,  teils  weil  er  eine  Refonn 
Kloslorwfsens  erwlrebte.  Dtw  12.  Jahrhundert  bezeichnet  jedoch  nicht 
n  H'^h(:j)unkt  der  byzantinischen  Theologie.  Dir-ser  wurde  nach  den 
•cUtmmen  Zeiten  der  Lateinerhorr.^chaft  in  KonMtantinopc-I  unter  don 
Pailologen  erreicht,  al«  die  Griechen  ihro  letzte  geistige  Kraft  aufltoten, 
OD  (Ue  Gefahren  abzuwenden,  die  sie  noch  mehr  auf  der  Seite  der  Lateiner, 
lla  Ulf  der  de«  Islam  erblickten.  Die  Unionsbestrebtingen  der  PalSologen 
giben  der  Polemik  gegen  die  Lateiner  neues  Leben,  indem  sie  don  tiegen- 
Mlx  Ewiacben  Anhängern  und  Feinden  der  Lateiner  in  die  Reihen  der 
bjzaiitinisehen  Theologen  hineintrugen.  Noch  beachtenswerter  fUr  die  Qe- 
«ntcfattTRkteristik  der  byznntini.schen  Theologie  ist  aber  der  Hesychasten- 
itreit  iQ  der  Mitte  des  14.  Jahrhundert~<<.  Uerselbo  betraf  zunächst  eine 
Penn  der  mystischen  Kontemplation,  wi-lche  sehen  längst  auf  dem  Athos- 
b*r^  bestand,  wurde  aber  durch  die  Behauptung  der  llesyehastun,  doas 
dta  Licht  auf  dem  Tliahor  ungescliafTen  und  eine  göttliche  Wirkungsweise 
td,  auf  das  Gebiet  der  Dogmatik  iibortragen.  [n  seiner  ganzen  Tragweite 
mdwint  aber  der  Hcsychuslen)^treit  al?«  eine  Reaktion  der  griechisch- 
utionalen  Theologie  gegen  das  Eindringen  der  abendländischen 
Scfaolantik,  das  sich  infolge  ihrer  Überlegenheit  nunmehr  einstellte,  dank 
dMBMtlben  Oe»tet«c,  das  früher  ein  entgegengesetztes  Verhältnis  herbei- 
führt liati«.  Daiw  ein  solcher  Einfluss  im  11.  Jahrhundert  sich  geltend 
■idit«.  geht  schon  aus  der  Ckersetzungsthätigkeit  des  Maximos  Planudos 
B»d  Demetrios  Kydonea  hervor,  die  mehrere  Schriften  des  Tlioniait  von 
Afnao  in«  Griechische  übertrugen.  Sodann  wurde  der  lle«ycha»ten8treit 
toa  «ineni  Abendländer  herauf  U'^chworen,  dem  Mi^nche  ßarlaam,  der, 
■Nn  auch  in  Kalabrien  geboren,  mit  der  Scholastik  vortraut  war.  Die 
Vflnrftrfe.  welche  gegen  seine  Theologie  erhohen  wurden,  passen  aber 
iraao  auf  den  rationalen  Charakter  der  Scholastik  überhaupt.  Jener 
Ckankter  de-s  Jlesychafltonatrcits  ^bt  sich  auch  dadurch  zu  orkennon.  dass 
üi»  Oegavr  der  He^'ohn>tten  zugleich  fa«t  alle  in  der  lateinischen  Polemik 


i 


a 


Bftuitiiüsche  Litteratargeschichte.    I.  Froi«isch«  Littontar. 


auf  Sflitc«  der  Lftti'inor  standen,  wahi-end  diu  Anliängor  derselben  auch 
in  der  tützU>ren  Kontroverse  «lie  nationalgriechiscbe»  InleretiHen  vertraton. 
Jeden  Zweifel  an  der  Uiclitigkeit  dieser  Auffasfliing  schUcsst  aber  die 
Watirnohmting  auH,  Aas»  Akindynoe,  der  cifrignit«  AtihAngcr  des  Barlaam, 
dio  FrLiuiidti  dor  Hv^ychaetcn  nicht  besser  widork-gc-ii  zu  können  glaubt«, 
als  durch  die  stÜlschweigende  Aneignung  und  Geltendmachung  der  Siitzo 
des  Thomas  von  Ai]uino  llher  das  Verhältnis  des  Wesens  Oottes  zu  »einw 
Wirksamkeit  (vgl.  §  31).  Dio  Theologie  der  Hesychastcnfrounde  siegte, 
lind  dieser  Sieg  war  glcichbedoutoiid  init  der  Ablehnung  dur  scholastiscben 
Theologie.  Spuron  ihres  Einflussce  werden  wir  trotz  diesur  ublclim-nden  Hal- 
tung gerade  bui  den  zwei  letzten  Verfassern  von  Bystuinatischun  Daiatel- 
lungen  der  Dogmatik,  bei  Johannes  KypariBsiotes  und  noch  mehr  bei  Manuel 
Kalekas,  wahrnehmen.  Im  14.  Jahrhundert  nahmen  auch  die  fihrigen  Zweig« 
der  theologischen  LitU-ratiir,  Exegese  und  HoniiU'til<,Myistik  und  Hiigiographio, 
einen  letzten  Aufschwung.  Seit  dem  Anfang  des  15.  Jahrhunderts  galt 
dio  litterarische  llauptthStigkeit  der  Polemik  gogen  dio  Lateiner,  und  das 
InteresBO  an  dieser  Polemik  hielt  »elbet  nach  dem  Falle  KonstantinopeU 
noch  an,  bis  die  byzantinische  Theologie  mit  ihren  nach  dem  Abendlande 
gefluchtoten  Vertretern  zu  Urabe  getragen  wurde. 

1.  SaminolausgAl)i>ii:  A.  Eine  oisene  SBmmvlfliiagnbe  der  bjziuitiiiiiidioii  Tlio«lof;eD 
ist  niebt  TorliMdon;  %\*  warden  in  die  sog.  v)it«<rbib  I  iothnkcn  nafßonoinmoD,  doron  vorzDg- 
liebst«  folgende  sind :  1.  Sacrn  BibliothecnSanctorumPalrum...  illusUnU  .  .  .  fter 
MnrRarinun)  de  InUigne,  Paris  l5T-'i  f.  in  8  Udon  mit  omnm  Appendix  ir)7!)  (tiauU  Mutrnon 
{;<^ordnpt).  3, Aufl.  IßOSf.—  2,  Mngna  bibliothocn  volcrum  ?atruDietHuU<|uurunii>i:rip 
torum  occtiHianticonini.  prim»  (|tiideiii  a  Mnrgnrino  de  lu  Bignu  .  .  uullijuU  vi  tertiu  in  luccm 
cJit«.  imnc  vuro  pliis(|Hiim  contum  nuloribus .  ,  lotuploUiIu  , . .  upora  et  studio  .  .  iii  alma,  univor- 
siUtc  CoIoDJno  AgrippiDBe  theologoriun,  14  Bdu.  KOlii  1(>18  mit  oiu»m  Su[)f>loni(>uti>  als  15.  tid 
1622.  Hi«riiit  dio  AnurJntuie  ohiwiologisch.  Ui«  Tlivolugi^u  ilc^C.  Jabrliiuidvrta  begiciuuu  mit 
d«ni  6.  Bd.  —  3.  Mngun  üibliotheoa  vetorum  PatFLiin  .. .  urimo  qiiiderii  a  Muigiu'iuo  de 
la  Bi^Q«  ,  .  .  compoBita,  peatea  studio  .  .  CuIunioiiBium  TbeoTogorum  .  .  suota,  nune  vero 
•dditioue  duceiitoruin  oiroiter  autorum,  tam  grseoruin,  (|ui  io  editiooe  Colonioiiai,  iiuani 
üitinonim,  (jai  in  Psrisietisibns  desidenibim^r.  loriiplatnta  .  .  .  .,  IT  Üde,  Paria  1654. 
Hier  ist  wifidvnim  die  Kinteilnng  nnch  tbeologiseben  MHlorien  durcbgcrtlhit,  dio  lifMo- 
tincir  sind  daher  In  a1l>«n  Bden.  lerstrpnt,  —  4.  Maxima  bibliothecn  veterum  Patrutn 
,  .  .  hac  tAndpm  edltinnc  LiigdiinonKi  ad  eandoin  Colenienacm  pxuct«,  oevis  nupra  ccatam 
ntithoribuK  ot  opusculjs  biictenue  dpjnderntiii  locuptolntn  ....  27  Bdu,  Lyon  1677.  Chrono- 
lügiHcb  gcordnM:  die  läy/nntiner  bpginm.'n  im  9.  Bd.  —  B.  BibliutbeoH  veterani  P«- 
trum  .  .  .  postroma  Litgdimcosi  longo  locuplctiur  utquo  aucuralior.  Cura  ut  sludiu  AndreSA 
Uallaodii  .  .  .,  14  Bdo.  Vonedig.  1765-81.  Ilia  llyaintiui>r  buKiii»""  ""^  ^'^"'  ')-  Bde, 
dio  Sammlung  gebt  nur  bis  ins  VJ.  Julirhuudort.  —  6.  PiitruloKi^ae  cursus  completua, 
aooanuito  J.  P.Ui^nc.  SoricH  Kruoca.  in  i|un  prüdi-uul  Patres,  t>cictores  Scriptorosquo  Ec- 
«tesiae  graecae  s  H.  Bamaba  ail  Photium,  104  Bde.  Pana  I8'i7  -80;  Series  graeca  poste- 
rior ...  ab  Nevo  Photiano  ad  Condlii  nsque  Florentini  tempora,  Bd  IÖ5 — 161,  Paria  1862-66. 
Pio  voUstäudigat«  Sammlnng  der  byiantinisclien  Tbenlogeii  mit  Einsuhhiss  vieler  (ioscbicbt- 
acbrwber  nnd  ChrODisten,  Nur  elniolno  lide  besitzen  sKlb^tiuidJgen  Wert,  weil  si«  «nt- 
wador  den  KriacbiBcben  Text  dem  frdher  gednickton  lateinischen  biiaufügen,  oder  Inodita 
cntbulten.  Der  Nachdruck  ist  im  aügemnincn  korrekt.  -  Kin  Veneioimia  der  von  Mrgne 
gebotenen  Schriften  mit  Kinacbluss  dos  Donner  Corpus  der  Historiker  und  Chruuislcn  vor- 
fortigte  IJorothoo.i  Scbolarios,  Klcif  IlBi^vioyiat,  Athen  löTlt,  Bowie  ein  unTulUt&ndigts 
itIphabotiKchcH  Sachregiater,   Tn/itiar  iijf  nitn'oioytaf  Alben   1S(^3. 

li.  Kleinere  Suininlungon:  Uureh  diu  Patiulugia  gruoi»!  von  Migns  aüld  die 
trQkeTen  kleineren  Samuilungen  Dir  den  nächsten  Oubiauch  entbehrlich  geworden;  doch 
Stellt  sieh  öftere  die  Netwendigkeit  ein,  auf  diesulbiiu  zurflclungreifen.  Wir  veTzoiebnen 
nnr  diejenigen,  welche  füv  die  byxantinischen  TLeolegen  von  bMomlerer  Bedeutung  sind : 
H.  Caoiaius,  Antiqnao  leetiones.  6  Bdu,  Ingulstsdt  1601  ||J04.  Eine  neue  Ansgabu  be- 
sorgte J.  BaaSBlf«  nnter  dem  Titel  Thesaunis  monumenterum  ecclesiasticorum  et  histori- 
«oram,  aiv«  Honnci  Canisii  Lectiones  auti([une,  4  Bde,  Amsterdam  lT2,'i.  mit  HerUbernuhm*j 


1.  TheoIofiD.    (§  4) 


45 


iMSamahaif  von  P.  8l«varl,  Tomas  aingaloris inaigninm  nuatomm  tarn  ginocoruin  <|iinm 
latitMima,  lii^bAMlt  1ßl6.  —  J.  Pontmnn«  fDcte  seinen  AusgnboD  von  Simcnn  dem  Jllng«)«]! 
Ibi(«lat«d(  1603)  nod  Philjppoa  Solitarus  (ebenda  160-1)  rauhroro  b^-untinjsclio  .Scliriftcn 
img».  allaa  oar  in  UteiniMliM  UftberMttaag.  ~  J.  Muursiuii.  Vuriorum  tlivinorum  tihor 
UM»,  hriittt  1019.  ~  <Pr<iDto  Duoous>,  Biltliotlipcu  vetcrum  Patruui  grafcolutinu,  2  lidc, 
VattM  1624.  —  BMMidera  r«icli  an  bvMoliniaclieu  Sclirift«[i  euqü  di6  S(iiniiiluui.'pu  von  Cr. 
CoBbefis.  iirsecO'IaliaM  Palniia  bitilJutli«icae  nuvnin  nucUniini,  2  Bdp.  Paria  l&j^.  Biblia- 
Üi*CM»  tr»ec«nuii  Pstrnni  auctsrium  uoviMimnm,  2  Bde.  P&iis  I6TI.  OriKiijum  n-niiniiu» 
C|ilitMunm  inanipotn«.  Piiris  Iß64.  —  Noch  direkter  hystitilinisch  sind  die  SAtnmiuniien 
von  Fatrua  ArcHdian,  Opnscula  «orMi  tbeologics.  Koni  1630  u.  itfteni,  Leo  Allatitie, 
Gniiecü  ortbodoxa,  2  tiie.  Itom  1662— äS  ie.  g  5),  von  doni  l'atrinrdiBn  von  Jerasalcin 
Doiitbeua,  I6/io(  tataiinyr^f  .InsKJ'  1602,  Tofiaf  liyiintit  ICülJ,  Ti/io(  J'B^V  I70I>, 
J.  H.  Culelerius.  Kcrlcaian  grnpcno  monDmonbi,  3  Udo,  Pnm  1677-'86.  DJ«  Port- 
M&EBUg  der  letzteren  bilden  die  Anulceta  graoca  ...  ex  mw.  <:udicibuB  nrucninl  .  .  . 
HoB«ehi  BenedictiDt  Coii|;re|:tilioui9  ü.  Mauri.  Paria  1<I8»  (zuweitun  auch  ol*  4.  M 
iatSmuBlug  ncaCoulerioBbcoeicbiet,  Paris  1603^.  — St.  Lo  Mevn«.  VariaHacra,  BuuHvtlugn 
TirianuB  epaaratomin  graeeonun,  2  Bde.  Leiden  IC6!>  (nur  der  erat«  Bd  unÜiUll  Texte, 
damalar  einig«  byxantiniscliej.  —  3.  Ghriät.  Wulf.  Anecdota  graeea,  aaora  «t  profana, 
4  B4*,  UuBbu«  1722—84.  —  A.  H.  Bauditii.  Graeca«  «cclemae  vetera  monamenta, 
i  Bit,  FlwMUt  1763  (b«fiiidMi  BJch  Mob  in  de«  Verfsaaers  Katalog  dor  Lauroniiiuia).  —  Die 
H—inncMi  pbii«lagiacber  ßohriften  (s.  Knimbachor)  enthalten  in  der  R«««!  aaoh 
kirchliebe  StOcko,  boMndMM  J.  Fr.  {tnitnonnde,  Aneodota  graecn,  h  Bde.  Paris  1829-33. 
-  Km  Inhal tsvemeiebBia  aller  vornlohrndeD  SnmmlungMi  boiTh.  Ittigiaa.  Do  bibliolbecis 
tl  oateus  Palruin.  Le^dg  1707,  und  .1.  (!,  Dowling,  Notitia  acriptonim  SS.  l'alrum  .  .  . 
•DK  in  eolIecUunibu*  «neodoUirum  puat  annum  Chiiati  UDCC  in  Iuomh  editia  continonhir, 
Otbrd  1B89. 

C.  Nesera  SaiiBi1«iiK«ii:  BeirvacTDKeode  Vordieniil«  mn  die  Publikation  der  bjr- 
— faianhen  Tbeoloiften  erwarb  aich  Kardinal  A.  Uai  durah  folgende  Saminelwcrko.  in 
4Mn  dia  Kjiaatiiier  einen  bedeutenden  Raiun  einndimon;  Scriulonun  vetemtn  uuva  uul- 
laette^  10  Bde.  ßooi  1925-38  (besonders  Bd  1-8.  6.  T.  9).  (UaMioi  anclores.  ICI  Bde., 
Kam  l»S»-  Se  (Bd  6.  9.  10).  Spiotleginm  Bonanum.  10  Bde  Rom  1839-44  (Bd  2~S.  7.  10), 
Ihn  Patnim  biUi«tlMCa,  T  Bde.  Rom  1852-64  (Bd  2.  4  -7).  Die  darin  geboteneu 
6cbnrt«ti  koBotMi  all«  Hignea  Patrologia  graeu  einverleibt  werden.  —  INe  FortBetanug 
drr  latxtfln  Samnaluag,  besorgt  von  Coiia-Luii,  brachte  bisher  in  Bd  ti  (Rom  1871)  und  tl 
11606)  Bvr  byiAatiiiiirbe  Theologen.  —  (ieringer  ist  die  Znbl  der  hyxBClini sehen  .Sebriften 
Ib  4aa  Textümmlungoo  dra  Kardinals  J.  B.  I'itra,  Rpicitcgium  Solesmcnse  r.omplectena 
St  Patnun  8cnpl«Tuniqna  ocdeBiaatieorani  aneodoU  hnctonus  nperu.  4  Bdo.  l'nns  1852  -  58 
(U  1  nad  4).  Analecta  aaeni  äpioilegio  Soteainenai  uuuto.  ^  Udo,  wovon  der  6.  nicht 
MseUeoen  ist,  in  Paru.  Venedig  und  Tivoli  gedruckt  1876- l^H)«.  Juris  euctesiiistici  Gmi^- 
onm  hiatoria  ei  documeuta.  2  Ude,  Rom  m64— 6Ö  (der  2.  Band  itit  wiibtig  fQr  dus  kn- 
snaiach«  R«rbt  vooi  6.—  &.  Jalirhundert).  —  AuaaublieeeliüU  byiantiniat^hen  Inliatles  int 
A.  D<MBvlrakopiilo8''Kurl',iii«aii]n}  (Ußliuäijuij,  1.  Bd.  Lvi^izig  leG6.  —  A.  PapadojJuloH 
KaraaaDB,  UntUKia  'li^oaol.rfiiti>njf  aiK^iroln/fcf.  bisher  2  Bd«.  Petersburg  I^Ül^-OI. 
Zm  1.  Rd  TgL  A.  Ebrhard,  Sistorisdiea  Jahrbuch  13  (1802)  807—12.  Der  2.  Bd  eoU 
hIJl  MM  dsr  Zeit  ver  14.^3  nur  ein  Liiurgi«bitch  von  Jerusalem,  Vgl  B.Z.  4  (1$!»5)  180  f. 
Dadordi  iat  die  Mbere.  «cnn  aucb  unvollstfindige  Auagtb«  von  A.  DniitrijovskiJ  nicht 
WnttM  geworde*.  Vgl.  B.  Z.  2  |]K9»|  V)0,  4(IW)1R1,  IS».  —  Lauter  kirchliche  Test« 
kwbUA.  Vanailtev.  An««dolagrnoco-l>5zantinttl  iMonkaa  l»»3J.    Vgl.  B.Z.  3  (1^94)  190  f. 

0.  Alle  diese  Sammlungen  «ntbehrcn  einer  cnnllgenden  diplonmliachen  tirund- 
Isga.  Dies  gilt  Bbrigeu  nieh  ven  den  EiniolsuaKaticn  der  hycantiDischcn  'Iheuloiieri  in  einem 
mUmi  Uaase,  daas  ein  für  «Uomsl  erkllil  werdoo  muos,  dass  diu  im  futgi'iidc'n  lujKHzeiglon 
^MpUien  DBT  daan  den  iMuligeti  AnTorderungen  der  Kritik  cntaijreclico.  venn  iIilvi  aus- 
dncklich  kooalstieil  wird.  -~-  Ein  verbAltniamisaig  Mbr  grüHser  Teil  der  tLeoloaisobvn 
Bdvtflcs  iat  neck  nnediert  nud  harrt  seit  Jahrhunderten  seiner  Hebung  ans  diMn  Staub  dc^r 
BUotbclMa-  Die  Usskataloge  der  Bibliotheken,  die  an  soloban  Schriften  besonders  reich 
■mI,  b.  Iiei  Krvmbscber. 

2.  Allgemeine  Dilfamittel:  Eine  OuaohicbtH  der  byzantioischen  Theologie  in 
twr  üewwtbsit  wi«  in  irgend  einem  flirur  Zweite  fehlt  A.  Vorarbeiten  lilternr- 
kietonsebar  Natur:  Leo  Allalius.  De  GeorKiia  eoruuii[ue  acriptia,  hIb  Anhang  xu  Ueor- 

£Akr«IM>''t«^  ^""  '^-^'  ^'  -29-427,  de  SrnieoDum  scriptia  diatriha,  Paris  1664.  de 
als  juiianit  tat  Aaagaln  der  Briefe  des  NÜOs.  Rom  1668,  da  Psellis  et  eorum  scriptis. 
ll«tSS4.  de^l<-nt■•>,  PhilenibDS.  llieodoris  ed.  A.Mai,  Nova  Patrumbiblioth.  6  (Korn  1>>53) 
ll— 2t&  —  Auch  die  Obrigen  Schriften  deaAllotius  enthalten  viele  littorarhiBlotischi«  No- 
fxagiamtiva  nus  unedicrten  Schriften.  Zu  nennen  sind  bosondura;  Do  KccLewoe 


-I 


46 


ByxontbÜBoh«  Lltt«rftturg«»ohiehta.    L  ProBala«be  Litteratnr. 


ocoMonUiliB  utijUD  orionlfilli  pcrputim  cotmenniono  II.  3,  KCin  l6^S,  Do  ulriumjuo  ec 
oociilt-iitaliB  iiltiuo  oriestulis  ponipluii  in  dugmato  il«  purguloriu  coiiHOusiunc.  Rom 
Viniiiciiae  aynudi  «pbsainao  et  S.  CjtUti  do  jirooMaime  ex  pttlN  et  fitiu  Siiiritiia  atl, 
Rom  1661,  J.  H»nr.  HottingeruB  fmudU  vt  impoataru  niuklfeatae  «oiivictue.  Rum  1661, 
De  oclava  ayaodo  PhoUana,  Bun  IS62.  Iii  ßuborti  Crejritbtmu  app&ratum  .  .  ,  uxercits- 
tioiiM,  Kom  IGijä.  —  UeLer  die  linndacLTiflltcli«»  KoDvktuiepn  d«8  All&tins  m  der 
ßibl.  VallJcelliADB  b.  B.  Lämmer,  Scriptäiimi  Oraoojfto  ortbo4axnn  bil>ltolb««(i  selectA, 
Fr«ibur([  1868  S.  VII— XXXVI.  Mandiwi  liegt  ancb  in  der  Karberina  iii  Rom. 
Uuto  Dienste  leisten  aucli  fQr  die  ÜysmitiDer  die  IttterarbiiitiiriscboD  Nnchnnblaita- 
werke  von  L.  K.  Dupin,  Noiivelle  bibliothbqae  d««  ^crivainii  ocdäsJasliquoE,  PaHb  Itisi} 
und  Oft«n(  in  vnmrJiit-donnr  Itandexnhl.  W.  Cave,  Scriptoniin  ecclcaiastironiin  bisUirit 
lltiimna.  IrfHidon  lOfi^.  Kin  Anpondix  von  H.  Wharton,  I.ondun  168!),  tunTiisat  die  Sobrifl- 
Ktollor  von  lüüO-  lä'O.  Beide  xusiinimen  Öfters,  am  besten  Oxford  1T10-4Ü  in  2  Bden, 
C.  Oudin,  Cimimenturius  de  smptoribus  eccl«BiiiBt,.  3  Üd«.  LuipEig  1722,  K.  Cnillier, 
HistoirB  gtin^ralo  des  «utetira  Bactts  et  ccdi^aiustjques,  23  Bde.  Paris  1?29— 63;  neue  Auf- 
lage in  16  Bdun,  Paris  1(<38— 6^.  —  Von  beaauderem  Wert  ist  J.  A.  FabriciuH,  Uibüc- 
tbeca  giaecn.  M  Bde.  Haoiburif  1703-28.  Neue  Auasabe  von  C.  Chr.  Barl«a,  12  Bdo, 
Hainbara  1790—1^09  (unvollendet).  --  Viele  litterarbiatoriacbe  Notiien  bringt  auch  die 
Scbrift  des  NioolaiisCotnneiius  Papadopulne,  Praenotatioiiee  mysticaeex  jure  canoufco. 
PaduB  1697  (mir  nilEngiinglidi].  —  Die  aitgennnnten  PnlrolngieD  erstrecken  eidi  nur  bis 
auf  Johann*«  von  Damaakos,  wioz.  B.Feäaler.  institutioncs  pHtrologinn,  2  Ode,  Innsbruck 
1860  f.:  dic<  2  Auflngo  besorgt  von  Ü.  Jungmnnn,  1.  Bd  (IHBOj  2.  1  ll£l92)  nlebt  nicht 
Buf  dnr  HObn  des  alten  Fesalcr,  —  J.  AIxog,  ürundriES  der  Pnlrologie,  'I.  Aaß,,  Freiburg 
1888.  -  J.Nirschl.  Lehrbuch  der  Pntrologie  und  Patristik.  3  lidc.  Mnin»  1«S1— 85,  — 
O.  Bardenbuwer,  Patralngio,  Freiburg  1834  (ntit  rielen  Litloniturangnbcn).  —  Mit  dem 
ft  Jahrhundert  sctilieeet  auch  das  Lexikun  von  W.  Smith  und  U.  Wmm,  Dictionarj-  ot 
christiun  biu^raph]^,  titeraturo,  Beets  und  doctrins.  4  Bde,  London  1^77 — S7.  —  Kuum  «r- 
wäluieubwert  iet  (J.  Zöcklura  Gescbicbti?  der  tbeulugiacheu  Lilte<ratut,  Supplement  band  xur 
2.  Aull,  des  Uaudbucbe»  der  tlieolou Indien  WisaenschafteD,  UQncben  18U0  S.  111—113, 
121—123.  —  In  den  jQiigsten  Jubren  bat  die  Erforsdinng  der  byiantiniadien  Theologen 
einen  hocberfrentidieD  Aufschwimg  genommen.  Dem  Stnnd  der  Voradiung  entsprechend 
nandt«n  eich  aber  die  Arbeiter  auf  mesem  Oebiele,  d«ien  Namen  ans  im  folgenden  hOufig 
begegnen  werden,  Spezialfragen  ed. 

U,  Zur  inneren  Geschichte  der  Theologie:  Dio  nben  genanoten  Schritt«a  iet 
Loo  Allalius  sowie  seines  älteren  Zoitgenossi>n  Petrus  Arcudius  LI.  T  de  oonooiTdls 
occlosiae  oiientnlia  et  nccidentalia  in  Septem  sucrnmentorum  ndminiBtmtiono,  Paris  I63S.  — 
Sammartache  Zeichnungen  des  Kntwirkdungsgimges  bei  A.  Harnack.  Lehrbuch  der  Dogmen- 
geaehlchte,  3.  AuH.  2.  Bd  (Kreihurg  u.  Leipzig  1M94)  401- S3  und  passim.  Fr.  Loofs, 
DogmengeBchidite,  3.  Aufl.  Hallo  IfföS  S.  18H  -19IJ.  —  Einigca  aueb  bei  Uelcer,  Di» 
pelitiachu  und  kirchlit^lie  Stellung  von  Byionx.  Verhandlungen  der  33.  Versammlung  dont- 
«eher  Philologen.  Gern  1878  Ö.  82— 54  (nur  bis  lum  Bilderslreit),  —  Hesolorns,  Svfi- 
;lail(vi;  ttjt  SpanJiiinv  i!rnrfiiii'ij(  inriiaiitf  1.  Bd:  T«  at'/ißoiixii  ßtiXlit,  Athen  1883.  — 
W.  Gaan.  Symbolik  div  grit^vbischen  Kirche,  Berlin  1872,  —  F.  Kattenbusoh,  Lehr- 
buch der  vergleichenden  KuufesHionskunde  1:  Die  orthodoxe  anatolisohe  Kirche,  Freiburg 
1892  (ein  unreifes  Buehl.  —  Die  innertheologiscben,  iibilosonlii schon  und  hUretisdieu  Be- 
wegungijii  sind  noch  unvollkommen  bekannt.  FOr  die  PaiiliKianer  nnd  die  f^l)bl^reu  .\b- 
handliiDgOD  von  Schmidt  11826).  Oieseler  (1^39),  A.  Lombard  (I»T9|  und  sdbxt  J.  Ddl- 
linger,  Beitrttge  zur  Sektengeschicbte  des  Mitt^-taltnrn  1  tMlInchcn  ISflO)  1  -'il  überholt 
durch  Karapet  Ter  Mkrltsrhinn,  Dio  Paiiükinnnr  im  b^iintimscbon  Kaiüorreicbe  und 
verwandte  ketseriBche  Frsdieinungen  in  Armenien,  Leipzig  I>'93.  Sehr  wichtig  Dir  die 
Kenntnis  der  ntiilosophiBchcn  und  theolngischon  llewogung  im  11..  12.  und  14.  Jnhrhnndnrt : 
Tb,  UKpeuKKij,  Skiixon  iur  (Jesobirlilo  der  hjüiinlmiHdien  Kultur,  Petorsburg  1892.  Vgl. 
U.Z.  1  11892)  17(1-78;  Q.'i5.  Dazu  crgttuKend  Tb.  UspeuBkij,  Dos  Ijynodikon  für  die  Wocho 
der  lUcblglaublgkeit,  Odem  1898.    Vgl  a  Z.  4  {189Q]  Itö-ib. 


A.  Dogmatik  und  Polemik. 

6.  Charakteristik.  Die  Htternriflcho  Aiheit  der  byzantimsohen  Thoo- 
logon  galt  in  cr^loi-  Linie  tli<r  Darstellung,  Bcgiilndung  und  Vortc-idiguiig 
der  kirchlich-orthodoxen  Glauhenfllehren,  Bowit>  der  Bekämpfung  d«r  ent- 
gcgengeHetzt«n  Hilrosien.  Die  hilrcRiologische  Polemik  iiihbeRondere  be- 
liomchtc  dio  tht-oIogiKcliü  Litturatur  in  d«r  ersten  Periode  ihrer  Kntwickc- 


^^^  1.  Tlieologle.    A.  Dogn&tik  und  Polemik.    (|  5)  47 

\ttog  vom  ■!.  bis  9.  Jahrhundert  infolge  der  dogmatischen  KSrnpfo.  <3ic  sich 
wAhrend  dieser  Zoit  in  der  griechischen  Kirche  Abspielten,  und  durch 
welche  die  meisten  theologischen  Litteraturwerkc  der  Zeit}£eno»Hcii  angeregt 
lud  innerlich  bestiinnit  wurden.  Im  6.  Jalirhundert  wurde  im  ZuBammen- 
haiif;  mit  .lustinians  Kirchenpolitik  der  von  Theodoret  ron  Kyrrhos  be- 
gontwDä  Kampf  gegen  die  Monophysiten  und  deren  verschiedene  Parteien 
wieder  nufgenommon  und  von  einer  ileihc  von  Polemikern  geftlhrt.  denen 
CUM  Htattliche  Zahl  von  monophysitiuchcn  Schrifstätellern  gegenüberstand. 
Der  h«r\'orragendst6  unter  den  Wortführern  der  Orthodoxie  war  Leontios 
TOD  üyzanz,  dessen  Werko  verhältnismSssig  am  besten  erhalten  sind, 
wflbrend  auffallend  viele  Hchriften  der  Übrigen  Polemiker  verloren  gingen. 
Dir  titterortscho  Kampf  gegen  den  Monergismu»  und  Monothetutie- 
nuH  war  weit  wuniger  fruchtbar,  i^phronios  von  Jeruealem  und  Mnximos 
der  Bekennet'  traten  als  die  Ifauptgegner  der  kaiserlichen  Unionsversuche 
anf,  deren  theologische  Verteidigungen  bis  auf  geringe  Fragmente  ebenso 
wie  di«  Scbriflcn  der  Monophysiten  zu  Grunde  gingen.  Bei  Anastnsios 
SinutW  iai  7.  Jahrhundert  waltet  Qbngens  das  Inturetwc  an  der  Bo- 
kimpfting  doH  MonophyuitimnuB  noch  bedeutend  vor,  ein  Beweis  f(1r  die 
Kraft,  welche  Jahrhundert«  lang  der  populSr^teii  Htiresie  des  christlichen 
Attcrtutns  innewohnte.  Der  Bildertttreit  rief  GormanoK  von  KonHtantinopel, 
Johaonea  von  I>Ama«koB,  Theodor  von  Studion  und  Nikephoro«  von 
KonataotiDopel  auf  die  litterariache  Walstatt  und  brachte  die  letzten  pole- 
miacfaea  Schriften  grfls8«ren  Stiles  licrvor. 

Hit  der  synodalen  Fet«tlegung  des  Bilderkulte»  waren  die  Byzanz 
RtgentQmlich«n  tfaoologiochen  Lehren  zur  vollen  Entfaltung  gelangt  Das 
Bemunteoin,  im  Besitze  einen  abgeschloasencn  dogmatischen  Lehr- 
MfltUDB  ZU  sein,  veranlasste  Johannes  von  Dnmaskos  zur  Abfassung  seiner 
Oiff^  /rüottüf,  eine«  dogumÜsclien  Lehrbuches,  Aän  in  seiner  weiten  An- 
lage nicht  mehr  orroiclit  wurde.  Die  zwei  bedeutendsten  dogmatischen 
Enzyklopfidien  der  spfiteren  Zeit,  von  Euthymios  Zigubenos  und 
NikL'las  Akominatoa  verfasst.  erweitern  nur  den  «weiten  Teil  der  Dog- 
natik  dee  Dama.<ikeners,  während  tsio  die  Darlegung  der  philosophischen 
Vorbagriffc  eowie  die  «yst<<niatiscbe  Entwickeluug  der  positiven  Glaubons- 
Ura  ganz  sutut«]'  Acht  liessen.  Letztere  wurde  erst  im  14.  Jahrhundert 
wtoder  %'on  Johannes  Kyparissiotcs  in  AngiilT  genommen,  umfasst  aber 
hfer  nur  die  Gotteslehre  im  engsten  Sinne.  Weiter  angelegt  ist  die  byzan- 
tiuKbo  Dogmatik  des  Patriarchen  von  Konstantinopel  Manuel  Kalekas 
m  dir*  Wi-iiile  desselben  Jahrhunderts.  Die  Hystematisierung  erstreckt  sich 
Her  auf  diu  Oott«»-,  Trinitäts-,  Inkarnation^-,  Sakramentenlolire  und 
SBchatologiu.  Keine  von  diesen  dogmatischen  Gesamtdarstellungen  kann 
itcli  slxir  mil  den  Sumniao  tlieologicae  der  ahendlündisch-scliolastischen 
Blfttezcit  mt-men. 

Photioa  war  kein  Systematiker  und  hatte  fllr  Dogmatik  und  Polemik 
KU  Wenigsten  Oe>»chmack.  In  einer  llichtung  bestimmte  er  aber  die 
fUerv  Dogmatik,  in  der  Ablehnung  der  Ausbildung,  welche  diu  Trinitäts- 
Iclire  ioi  Abendland  durch  den  Satz  vom  Ausgange  des  hl.  Geistes  von 
Vittr  Diid  Sofan   gewonnen   hatte.     Die  aus  dieser  ablehnenden  Stellung 


« 


iJ 


48  Bruntiniscbe  Litterabireeaohialit«.    I.  Proatüache  Litteratnr.  ^^H 

ürwnch>ion4]c  Polomik  gegen  die  Lateiner  sog  »ich  durch  die  ganze 
«pStbyzantiuiHelic  Z»iL  hinclüi-ch  und  rief  i-ine  fntft  anUbemülibare  Lit- 
teratur  hurvor.  Seit  dem  II.  Jaliihuiidirt  wui'do  sie  auf  eine  Rt'ihe 
anderer  Differenspunkte  zwischen  den  beiden  Kircbon  anf  den  Ge- 
bieten der  Diflziplin ,  l^turgie  und  des  praktiscben  Kirchonlubcns  aui«- 
güdohnt;  docb  ntand  die  Lehre  vom  Auegaiig  doiK  h).  (feistes  immer  im 
Vordergründe  do»  dogmatiHch-polL'niiiiclteu  InteresHOs,  und  hier  blieb  die 
Erörterung  in  dem  Kreide  der  dialektischen  Argumente  fut<tgebannt,  die 
Photios  zum  ei-sten  Male  entwickelt  hatte.  Die  Verteidiger  des  latci- 
niselion  DogmnB,  an  denon  es  in  di^n  livihen  der  byzantinischen  Theologen 
nie  fühlte  —  wir  vurwüisun  auf  Nikephurüä  Bluinmido«,  Johannes  Bekkoe, 
Deraetrios  Kydones.  Manuel  Kalekas,  Manuel  Chrysolonw  u.  a.  — ,  griffen 
llbor  I'botios  zurück  zu  den  groasen  Kirchenvätern  des  4.  und  5.  Jahr- 
hunderts und  Kwnngen  dadurch  ihre  Oegner,  ihnen  auf  dasselbe  Gebiet  zu 
folgen.  Diese  waien  «elbätvoratfindlich  viel  zahlreicher;  der  gröRttto  Teil 
ihrer  Schriften  liegt  aber  noch  im  Staub  der  Bibliotheken.  Die  Polemik 
gegen  die  Lateiner  blieb  übrigens  nicht  auf  die  theologischen  Fachkretw 
boschrRnkt  FUr  das  Volk  waren  die  vulgfirgriechischen  Traktate  ge- 
schrieben, in  denen  in  der  liegol  ein  Grieche  die  byzantinische  These  gegen 
mehrere  rönuHcho  Kardiuäk<  (regelniä»Mig  xaXii'vn^im  genannt)  siegreich 
verteidigt.  Ein  Mnsterdialog  dieser  Art  steht  z.  B.  in  dem  Cod.  Vindobon. 
thool.  gr.  244  fol.  79— ö:^. 

Weitere  Am-egung  zur  dogmatisch-polemischen  Schriftstellerei  gaben 
die  Kachkltliigu  der  alten  dualistischen  Hiiresien  bei  den  Paulikianern, 
Euchiten  und  Bogomüen,  ohne  jedoch  eine  tbeologiechc  Bewegung  hervor- 
zurufen, die  sich  mit  der  antimonophysitischen  vergleichen  Üesae.  Theo- 
logische Kontroversen  innerhalb  der  orthodoxen  Theologie  entstanden  zur 
Komnenenzeit.  besonders  unter  Alexios  I  und  Manuel  Koninenos.  Das  Ein- 
greifen der  Kaiser  und  die  synodale  Verurteilung  der  neuen  Hüretiker 
vorhindorten  jedoch  einen  neuen  Aufschwung  des  Kampfes  auf  littera- 
rischem Boden.  Dieser  entwickelte  sich  zum  letztenmale  im  14.  Jahr- 
hundert aus  Anlass  de»  He»ycha8tcn.streites,  der  sich  bald  auf  die  tiottes- 
lehre  konzentriorle  und  mit  Leidenschaft  zwischen  Bnrlimm,  Akindynoa 
und  Nikephoros  Gregoras  auf  der  einen.  Gregorios  Palumaä  »uf  der  anderen 
Seite  unter  reger  Teilnahme  der  kirchlichen  und  mönchischen  Kreise  ge- 
führt wurde. 

Die  Apologetik  gegen  Heidentum  und  Judentum  hatte  sich 
als  der  früheste  Litteraturzweig  der  christlichen  Theologie  schon  im  2.  Jahr- 
hundert zu  einer  hohen  Blüte  entwickelt  und  das  Interesse  an  der  Be- 
kämpfung des  hellenischen  Heidentums  blieb  wach  bis  tief  in  das  5.  Jahi^ 
hundert  hinein,  in  welchem  Kyrillo»  von  Alexandrien  noch  eine  grosso 
Apologie  gegen  Julian  den  Apostaten  sciuieb  und  Theodoret  von  Kyrrhos 
die  letzt«  Apologie  gegen  die  Griechen  verfasste.  Mit  dem  Aufhören  der 
kulturellen  »nd  religiSsen  Bedeutung  des  Heidentums  in  den  oströmisehen 
L&ndern  wai*  da»  Erlöschen  der  untihcidnirfcht-n  Apologetik  und  Polemik 
von  selbst  gegeben,  und  auch  das  Wiederaufleben  einer  antikirchUchen 
Philottopbie  im  11.  und  12.  Jahrhundert  zog  keine  neue  Phase  derselben 


A 


^^^^^^^^^      1  "Hitologie.     A.  Dogmatik  nnd  Polomik.    d^^^^^^^^^^^g 

«trit   sieb.     Aus  der  nrt.ho<Ioxen  Litteratur  erhalten  wir  einige  Kenntnia 

Ton  dem  Kindringon  nltpliilawphischep  Tendoiiz^n  namontlü-Ii  ntMiplatonlsclien 

CliftrAkton;    nur   tlun^li    Nikotao»    von    MotlKHic.     DJo   /onsiir    sorgte   aber 

dafllr,   dftsfl  die  kirchonfcindlichen  Schriften  unechsdlich  gemacht  wurden; 

BOT   wenige   davon    tiahon  sich  ci-liallon  und  von  dioson  woiiigon  ist  noch 

das   meiste   anndiert.     Die  Apologetik    gegen   die  Juden   hingegen   blieb 

wie  im  Abendlando  so  auch  bei  den   Kyzantineni  in  bestandiger  I'flego. 

Fut  J4m1cw  Jahrhundert    hat  ein«   oder    mehrere    nntijüdittcbe   Apologit^u 

lurzuwvtscn.     Am   cifrigstun   wurdo  im  7,  und  14.  Jahrhundert  gegen  diö 

Juden  geecbrieben.    In  jenem  traten  Leontios  von  Neupolis  und  Anastaaios 

Stnaites  gegen  sie  auf:  in  dieflea  fallen  die  Apologien  von  Theophanes  von 

Nikte,  JohAnne.s  Kantakiizeno«.  Matthaeos  HIastares.  Johannes  Saltos.    Den 

BmcMdm   bildet   die  Apologie  de»  Patriarchen  Oennadio»  von  Kon»tau- 

tiaopel  im  IIS.  Jahrhundert.     Ausserdem  liegen    »och  mehrere  anonyme 

Apologien   gegen  die  Juden,  danmter  einige  grltsneren  Umfangea,  in  H»s 

Tor-     Her  Zusßmmenhang  mit  der  altchristlichen  Litteratur  ift  bei  diesen 

Apologien  bi-Hondeix  uul'fallend.    Sie  sind  fiut  ohne  Au»nahnio  in  die  Fonn 

das  Dialoges  gekleidet,  in  welcher  schon  die  älteste  aotijüdischc  Schrift, 

4or  Dialog  zwischen  Jason  und  Papiskoa  des  Aristen  von  Pella,  auftrat. 

Aach  inhaltlich  wurde  der  Kreis  der  Argumente,  welche  schon  in  altchrist- 

Ik-her  Zeit    gegen  das  Judentum  geltend  gemacht  wurden,    kaum   Uber- 

ichntion.    IXt  fmgiorte  Cliarakter  deu  Dialoges  offenbart  »ich  in  der  Hegel 

durch  die  Bereitwilligkeit,  mit  welcher  der  jüdische  Zwiesprecher  die  Lehre 

des  chrietlichen  annimmt  und  den  Wunsch  nach  der  Taufe  äussert. 

Mit  den  infolge  der  chriatologiachen  Kämpfe  von  der  byzantinischen 
Eeichdcirche  abgetrennten  nestoriani»chen.  syrischen  und  koptischen  NatJo- 
^^■Ikirchcn  hOrte  uihnühtich  jeder  litterarischc  Verkehr  in  theolügi»chen  Dingen 
rinf.  Der  letzte  Versuch,  sie  wiederzugewinnen,  schlug  fehl  infolge  des  Wider- 
■tuidt«  der  orthodoxen  Kreise  und  der  Eroberung  der  {istlichen  Grenz- 
lltdcr  durch  die  Araber.  Nur  die  armenische  Kirche  blieb  in  der 
btareoseoBphftre  der  bysantinischcn.  und  mehrere  Versuche  wurden  im 
t.  und  12.  Jahrhundert  angestellt,  die  Armenier  zur  Amtahmu  der  Zwei'- 
■tarenlobre  zu  bewegen.  Diese  ttllirten  zu  theologii^chen  Auseinander- 
Mteaagoo,  an  denen  Photios,  Xiketas  von  Byzanz,  Thcoriunos  sich  betei- 
hgtmn.  lu  den  hlreäologischen  Schriften  des  Euthyniios  Zigabenos  und 
Xiketoa  Akominntos  wurde  auch  den  Armeniern  eine  spezielle  Bcrllcksich- 
ti^Qng  zu  teil.  Um  ao  intensiver  gesUltetu  sich  der  Verkehr  mit  den 
•laviacben  Vfllkem.  Aber  wie  die  Berührung  derIWmer  mit  denGernmnen 
Jcaoe  apulogettache  hitteratur,  Htr  die  kein  gemeinsamer  Boden  vorhanden 
ggwmea  wire,  hervorbracht«,  so  ftlhrto  auch  jener  Verkehr  auf  dem  Go- 
\Mb  der  Litteratur  nicht  zu  XeuschSpfungeu,  sondern  zur  Herilbemahme 
ftmlogtAcber  Schriften  der  Byzantiner  seitens  der  Slaven,  deren  sÄnitlicho 
Lttemtnren,  insofern  sie  wissenschaftlich  «ind,  mit  Übersetzungen  aus 
itm  Oriochiscben  beginnen. 

Der  grOoste  politische  und  religiQso  Gegner  von  ßyzanz,  derlstam, 

lacht  rubbu,  bis  er  den  Halbmond  auf  der  Hagia  Sophia  aufgepflanzt 

wurde  nur  sehr  unwirksam  durch  die  Litterutur  bokilmpft.    Niketas 

0«  U^  Altert UHnrtMcMJian  IX.     I.  AUJm-    2.  AuO.  4 


I 


50 


BjsuiUniBdie  LittetatargeMbiohte.    L  ProakiaeliB  Littenbir. 


von  Bj'Kanz  liat  die  einzige  nennenswerte  polemisclie  Sclirift  gegen  den 
iBlam  vor  dem  U.  Jahrhundert  vcrfaRst.  Im  14.  und  15.  Jahrhundert 
wtirdo  die  i'olcmik  roger:  die  Kaiser  Johanne«  Kantakuzono»  und  Manuel  II 
Palüölogö»  »tchon  in  der  iir»ton  Hoihu  der  litterai'iuchun  Gegner  des  Koran: 
aber  weder  ihre  Schriften,  nocli  diejenigen  von  Demetrios  Kydonos, 
Gennadios  von  Kon»iantinopel  u.  a.  erhehen  sich  zur  HEihe  einer  n|>o1o- 
getisclion  Schöpfung  ersten  ICnnges.  Sprache,  Kultur,  Nntionalitfit,  Iwl  don 
iiyzantinoi'n  die  Verachtung  dtr  Mosleniin.  die  »iü  widi<rlegt  zu  haben 
glaubten,  wenn  sie  einige  Suren  de»  Koran  lächerhch  gemacht  hatten, 
bildeten  eine  nnübetatoigbare  Seheidewand  xwisehen  den  beiden  Gegnern 
nnd  ein  dauerndes  Hindernis  gegen  die  Kntwiekelung  eines  geistigen  und 
litterariüchen  Kampfes.  In  der  letzten  Zeit  vor  dem  Falle  KonatAntinopels 
Biegte  sogar  diu  Abni'igung  dur  Byzantiner  gegen  das  lateinische  Abend- 
land Jlber  den  Haas  gegen  den  luiam:  die  Frage,  ob  es  besser  »ei,  in  die 
Hände  der  Muhammodaner  als  in  die  Gewalt  der  Lateiner  zv  fallen,  wurde 
jetzt  in  nichi-eren  Schriften  nicht  bloss  orflrtert.  sondern  sogar  bejaht. 

1.  PUr  dii>  Toxtaiwgnbdn  und  Bllgemoinen  Hilfamittel  Tgl.  dio  l.ittorntnr  m  |  4.  — 
Pbcu  noch:  K.  Wornnr,  (loacbkbte  der  npolugetisclieo  und  paliMtiiAcIicn  Lltt^mbir  ioi 
dirülliobon  Thcalogio.  2.  u.  S,  Bd.  ScbnlHiaüBen  lb02— 64.  —  Von  den  ncnmtMi  l*br- 
bnehem  der  Dogmiilik  sucht  das  von  U.  Scholl.  KaUioliacho  Dogmntik,  4  ildr, 
I'adurbom  188Ö--y3.  dein  dugiuotisclien  Lahrli-grilT  dor  griochisohcu  Kircbu  am  kenM- 
ijtKnitcHtun  gi>rocbt  lu  wiirdun-  —  Munugraphuicb  wuidu  nur  Jii>  Abend  in  ablslclire  äcr  gtw- 
chiBcliL-iL  Kircbti  bohaudfelt  von  0.  G.  äteilz,  JubrliOdicr  Dir  deutaisli«  Tbeologic  9—13 
(1804-68). 

2.  Polemik  K^i^i  ^'^  Lateiner:  Kioe  growc  AniabI  von  iiolomiscben  Sobriftoii 
■MEcn  diu  Lntoinor  ist  noch  tinediert.  —  Dio  TcxtsHtntiiliinRoii  lat«  Inf  renn  d)icli«<r  Tboulogoa  von 
P«tru>i  ArtudiuB  nnd  Allntius,  Graocia  orlliodoxn  n.  §  4;  Mitor«  fv  nnf  3  ßkndu  b«- 
TMlinet.  Vier  DfLndo  Dillto  H.  LAmm^TS  Scriplonim  (iranciito  ortliodoxim  bibllothec«  selecta 
atnfumn;  dnvnn  i>t  nur  dor  1.  Ud  oratbiencn,  Freibiirg  186(3.  —  In  don  TcxtsaiDinliinaea 
TOB  DoDitboos  (g  4)  und  A.  Demetrukopulos  (§4)  sind  die  Polemiker  gegen  die  lÄ- 
teinnr  uihlrvioh  Tertrötsn.  —  Ein  fast  vollstttadigcs  Vereeichms  derselben  gab  A.  D«ine- 

irnkopulos,  t>p9d(fo{ac  'Kiiii(,  ijiai  icp'i  rnir  'l'.XXiji'fuv  iiuv  yfnipiiytmi'  xirr«  .isrjrur 
»ni  niifi  »wV  avyfi-itfi/itiiuiy  m'tiär,  Leipjsig  1Ö72.  Eb  febleu  e.  ß.  Michael  von  Uyiant, 
Epiatol.  ad  SauluHuuni  de  iirticeKsione  &piritQB  eti.  Icod.  Paris.  049  a.  1581  fol.  195), 
Soiibronioa  Monacboa,  ffr^i  nCi'iUuiv  (cod.  Sabait  415  sa«p.  14  ful.  IT— 41)  u.  o.  —  Knnd- 
Bclirlftticb  tand  such  niancbe  nuunj'uie  Abhandlungen  Kegeu  die  Lateiner  vorhanden,  in 
denen  eine  gross«  Mannigfaltigkeit  zu  bernchen  aoheint.  In  den  codd.  .Sabait.  415  aat>e.  14, 
Pirie.  138.^  9.  14.  Bodl.  riftrocc.  101  ».  14.  Paris.  1287  a.  15,  Tttria,  1012  a.  1492,  Vnl,  PaUtin. 
409  a.  IS50,  Monnc.  St<  »a«c.  1$,  am  nur  (Einige  lU  nennim,  iat  der  Anfang  dos  hetrelTeuden 
Dialoges  jedManal  verschieden.  Eine  spezielle  Cntcisuchung  wird  die  Verfasser  Ti«tleicht 
erkennen  lassen.  V^l.  für  cod.  Monuc.  2S  J.  HergenrO thor,  Pbotins  3,  811.  Be- 
ncbtmijt  vpidienen  auch  die  Sammclcodicos  gegen  die  Lateiner,  dio  im  14.  und  15.  .Tahr- 
hundert  nngelugt  wuidc-n,  wiot.  B.  codd.  Mnrcian.  150  a.  1431,  152  — 58  b.  H.  Paris.  1218  s.  15 
Monuc.  256  s.  14,  Viiliioell.  B.  63  s.  13.  —  Zur  (JeauUicbte  der  Kuntroverao:  J.  0. 
Walch,  HiatuniL  contiüvuraiae  Grneeorum  et  Iiutinonim  de  prueesEiiunu  8pirilua  ati,  Jena 
1751.  —  J.  Ü.  Hermann,  Hiatoria  eoncertatiunis  de  paue  axj'ino  et  fenneDtato  in  civnfl 
Doinini,  Leipzig  1T87.  —  J.  R,  Etealing,  Uiäturia  coocertationis  ürsecor.  et  Lutio.  de 
e«u  cHmis,  fuingninis  et  morticinse,  Krkngen  IT63,  —  D.  Swete,  On  tbe  biatory  of  the 
114-nraiiBion  of  the  boly  npin't,  Cntnbridg«  I87ß  (bis  «i  K»rl  dem  Gioasenl.  -  J.  Langen,  Die 
trinitajrischa  IjohrdiiTeienz  xwiscben  der  nbondlaBdischon  nnd  der  niorgi^nlAndiBchen  Kirche, 
Bonn  I8T6  (obcnfulb  nni  bis  in  Knrl  dpm  (iroBaon  und  l'npat  llndriiui  I),  Vgl.  itnsaerdeni  dia 
LiU«nttnr  Über  dus  K'bisinn  in  der  allgemeinen  Üibliogrnphie,  -  I'opov,  Litl«rnrbiaIo- 
riwher  U*berbliek  Bhcidio  ultniHsiscben  polemiseben  Werke  gegen  die  Lateiner,  Moskau  Ib'ü. 
—  PavIoT,  Krillscbo  Versuebo  lur  C!  esc  hieb  lo  der  al(cet«n  grieo  bisch -russischen  l'olomik 
gegen  die  Lateiner  (rutis.),  Petersburg  lS7ä  (mit  griecbinchen  und  nitruasiscbon  Inedita). 
Vgl.  A.  Harnack,  Theulog.  Lilleruturaeilung  a  (l'iTSj  309— 73.  —  Die  Übrigen  slavischoa 
IJttemtiuen  sind  auch  reidi  an  eolclieu  Streitachriften- 

8.  Polemik  gegen  die  Juden:  Von  den  nntijfldiaoben  Apologien  Bind  such  mehrora 


i 


1.  Theelogi*.    A,  Di^Datik  und  Potvalk.    <8  8)  ^^61 

MOk  SHtdierL  Kux  brHuc!i)<nroii.  the-t  luiTollaUndiga«  VartMohni«  4t>r  hyznntiiiiscIiiMi 
fbfaift«»  g>|:«i>  ilip  Jii<k-ii  l)ci  A.  C.  MtUiff^rl.  Uiologtie  botwnon  >  Chriotiaii  nnd  n  J#w, 
«■AiÜed  '4rt i^oii-  llanimri/F  Ktti  i-iXmmc'lBFitmiHi-  nfö(  /jornxör  iira,  MnrliiiTK  11^898.  IS  -SO. 
rjviM  &nch  hol  O.  ZOckIvr.  Der  [Kalug  im  DionBia  dci  Aiialag«lik,  OdtoniToli  1894  S.  13  ff, 

Die  bMwhdtrifÜjcfc  «vkalMiuiii  BBADymen  Dialiwe  (wiachw  Judcu  am]  Climt«n,  wia  de 
i  ti.mi«u  eodd.  Mow).  Synod.  36  mec.  lO  11.  CoU).  1!>3  o.  11.  Coial.  -282  a.  13,  Oxon.  CoUoi;. 
Dutt  m  «MC.  13.  MftrciRo. 409  n.  U.  Msrniui.  Claas.  2.  flOa&«e.  I&.  Vat  Ottobon.  266  aaee.  16, 
Biril.  CniniTall.  10  me«.  Iß  Toiliegen,  ackoin^n  auf  «eniso  Typen  iiirncJ;xefQhrt  werd««  tu 
fcl«B«B.  bMondar«  Bu<iititii|t  ««rdionrn  di»  grosseren  iiclirift«»  rki«»  dia  Jaden  in  «dd. 
Cofaa.  111  Mtr.  la  MI.  $7S  (Jiwo  i«tnm  H.ST  verfunt).  Pari«.  ST.'iv  A  hmoc.  13  M.  lOü-SfS«. 

AsfaDK  nnd  SckhiM  mbm  Qmfangreieh«n  DUleeM  Kirisch«n  dorn  Jqdon  Aquilm  and 
ilriE  t'kriotM  TiaiodiM*  *.  bei  Mifoo,  P*tr.  gr.  86^  S&2  f.  Donwlb«  Dialog  uieh  in  don 
(■4d.  C««!.  2M  HMc.  1 1.  Vaticnn.  Pii  IMT  MM.  12,  Mmmmi.  132  MM).  1-1  u.  a.  —  Rin« nnonrma 
iUMBdlwuj  e«g*ii  dii'  Jud«n  »ns  cod.  MoM[.  Syn.  80  aoeo.  10—11  «d.  Chr.  Fr.  Matthaei, 
Hntilia  rsditL  Kneranim,  Moskau  ITTB  S.  S8— 48.  -  Ea  gibt  aneh  Sanim«leodieea  K«geii 
tm  JuiIpd.  t.  £  cod.  Paris.  T78  Mec.  16,  cod.  Tnurin,  200  Mec.  14.  LoUtf>n.'r  «nUiBlt  muhrtire 
la^rfita. 

4.  DI»  Polemik  Re^c«»  die  Armenier  war  viel  w(<ntg»r  fruclitbar.  Dooli  liegen 
tack  anic«  ananyin«  Alikandlungen  Kelten  die  Armenier  in  Htm  vor,  i.  B,  in  ood.  Vatic. 
Fvbt«.  3C7  Mvo  18  M.  AB'  61,  rod.  Valic.  Palat,  866  aaec.  14  fol.  121*-iei,  cod.  Mon&c. 
MMM.IflMKS'-M. 

ti.  Rio  anonvmdr  Dialog  gpgnn  don  Tslam.  der  walirsdieinlicli  fUr  weiter«  Kreise 
l«rtMiHit  wtf.  at  erbaltnn  in  dorn  rod.  Vallic^ll.  D.  V>  saec.  13  fol,  241"  44*.  -  Der 
(afaai  iliiM  ratikaaiMhen  DinlogiMi  bri  A.  Mni.  Kova  PaIt.  bibl.  4  (Kam  1^17)  434. 
EWttda  8.  44S  der  Nsrkneia  Pinna  Ilialngra  in  twd,  Ambraii.  Q.  2  mp..  dD««n  VnrTnMer 
Slsinnioa  grammatikaa  nicht  n&licr  bckncnl  inl.  —  Umfanxr^ichnr  \*t  din  iicilnmiiithR 
nJ  anultiKttiack«  Utlvralur  in  ambiocIiL-r  Spracli<>  üwinrhpii  Maslimco,  Clirislon  und  Juden. 
TiL  M>  VMKeictinis  von  M,  Steinschneider,  Abhandlunenn  fDr  die  Kunde  dea  Morgen- 
"     0  ILfipog  1877)  S.  16-161. 


6.  Die  moaophysitiachen  Schriftwerke,  deren  OokämpfuDg  die 
Aufgabe  der  orthodoxen  Polemiker  des  fi.  und  7.  Jahrhunderts 
biUfta,  «ind  zum  gröasten  Teil  zu  Grunde  gegangen.  Nicht  wenige  von 
dfn  tnonophysitiüchon  Biiichöfen  und  ['atriarchcn,  die  in  bunter  l{«ihcn- 
fnlgn  >iif  di'n  pHlriarchnlntiJhK^ii  von  Ak-xnndn(.'n.  Aiitiochk<n,  Jcnit^lem 
«od  Knnatantinopel  und  innerhalb  doron  Sprengel  mit  den  Vertretern  der 
r^kvdnniRrhen  Orthodoxie  abwechselten,  Buchten  in  zahlreichen  Schriften 
im  HniKiphysitismiis  aln  die  cchtchristliche  und  biblisclie  Ixdiro  dar/.u- 
thoB.  Wif  in  den  frllhei-en  Zeiten,  no  wurden  auch  jetzt  dic»e  häi-etitichen 
Iitt«>niturpro<tnkte  in  ihrer  ursprünglichen  Getttatt  zum  Teil  gewaltsam, 
an  Teil  durch  die  UngunHt  der  Zeiten  veniichtet,  und  wir  sind  zur  Kennte 
m  dermUben  auf  gele(:enlIicho  Zitat«  hei  anderen  8chrift»teUem.  wie  hei 
Lraotio«  von  K^-zanz.  Euntathios  MonachoB,  KoBma-t  Indikopleustcs,  Justi- 
ein,  Aniu«ta«io«t  Sinaitett,  Hhotios,  Niketa.s  Akominato«  u,  a.  angewieMon, 
«TWcit  äv  Hielt  nicht  in  syrischen  und  arabischen  Üboreetzungen  erhalten 
h*bMii.  We  Erforschung  der  syrischen  Cbersetzungslitteratur  bildet 
gsaAtan  die  unerifiseliche  Vorbedingung  fDr  eine  umfassende  Kenntnis  der 
itlwiiiti  ?ii  II  tind  theologischen  Bewegungen  dea  1>.  Jahrhunderts.  Die 
fiUcnriiKiheD  Hauptpersünlich keilen  der  Monophysiten  waren  «eit  dem  Ail- 
hag  des  6.  Jahrhunderbic  die  i'atrtarehen  von  Alexandrien  Timotheos  III 
pt0— .t&)  nnd  Theodo«ioB  (585 — 86),  Johannes  Phiioponos,  Severos,  Patri- 
.Aotiochien  {&I2 — 519),  sein  Gegner  Julian.  Bischof  von  llali- 
stlios  Kilix,  Presbyter  von  Antiochien  (um  .'>27),  Anthimo»  von 
Tnpaant.  f'atriareli  von  Konatanlinopel  (585—36),  ein  gewisser  Andreas 
MlMifnii  Joliaunes  Pruebytur  ö  Aiytmifi,  Theniiatios  Kalonymoa,  der  Msnch 

4' 


52 


BrunUniacfae  Litteraturgeschiehte.    I.  ProMiBobe  Idtt«r*tar. 


Thoodoros,  da«  Haupt  der  Agnoeten  in  Alexaiidricn.  SU'pIiano«  Gobaros  uh 
daa  Jahr  COO,  Zotos  aus  der  Partei  dor  Jakobiten,  endüfh  JolianneB,  Patr? 
arch  der  TheodosiaoGr  (fi77^(i8(>).  Der  fruchtbarste  und  bodoiit«ndflt« 
von  ihnen  var  Severon,  gebQrtig  aus  Sozopolio  in  Pisidivn  und  bis  ku 
Koincr  Erliebiing  auf  den  HatriarchalRtuhl  von  Antiochieu  M^incb  hei 
Kleutheropolis  üi  l'alftiütina.  Sovcros  liuldigto  einem  gemUsaigten  Hono- 
plij'siliHmuB.  der  hui  den  Tht'odosiaHtTn  wuitorgepflogt  wurde.  Diesem  Vm- 
stande  ißt  es  wohl  zu  verdanken,  dass  «ic-h  in  den  exegeÜKchcn  Katoneii 
eine  groRsc  Anzahl  von  Fragmenten  aus  Briefen,  apologetiäcliun  Abhand- 
lungen lind  Homilipn  des  Severos  erhalten  haben.  Der  gi-üsste  Teil  seines 
littorarischen  Nachla^^^e»  liegt  aber  noch  ungehoben  in  8yri.sclien  Hs».  .Jene 
Fraginento  lausen  crkennitn,  da»»  Soveros  die  dialvkUwh-po^tiv«  Mi>thode 
seiner  Gegner  anwendute.  Inhaltlich  stützte  er  sich  vornelmdieli  auf  Kyrilloe 
von  AJexandi'ien.  Du  dieser  aber  auch  die  erste  patristische  Autorität  der 
Orthodoxen  wai-,  so  erklUi-t  sich  die  bosondore  Kückstchtnahme  auf  Severos 
in  dor  gesainten  nntimonopliysi tischen  Polemik  des  6.  und  7.  JattrhundertB. 

1.  Des  SevoroB  o'oe^i;  tii-yypii/ititcia  wird*n  auf  oin«r  Synod«  von  Knel  aalet  d«n 
pBtriaichen  Kpiphnnios  auaii  rück  lieh  verdaiiitiit.  Vgl  Mi§ne,  rnlr.  gr  SC,  I,  7>t.S.  -  Die 
griocli  JHchpn  rVagm^nti'  sind  nocb  iiirlit  gosflinmi^lt,  Mondie  sind  in  don  gedruckten  ox- 
«getisclicn  Ifatenen  tcrslreut.  Noiie  ringmenle  aus  nngcdrurJcten  vntiknnischeD  Knloncn 
ed.  A.  Mai.  Classioi  nutores  10  (Kom  1838}  4UF^— 473.  Script,  veter.  navu  collrcl.  »  {Hora 
183T)  725-  -74-J.  S|>j<^il«g.  Homnn.  11)  [üam  IB44J  302—20.^.  Andere  lieaaen  ekii  uiu  vielen 
iinpdiericn  Kolcncn  ^civiuncp.  x.  K.  aus  ood.  Laurent,  pl.  6,  83,  ood.  VBlIiooll.  F..  -10,  ci>d. 
BHrbiMln,  IV  5G,  cod.  Miueiun.  16.  —  Die  *JoÄijSr;t  lietilolte  Schrift  alurat:t«riuurt  Äna- 
ittnsios  Sinnites,  tiudi>(.'c>s  Kap.  6,  Mignu.  Patr.  gr.  ä9.  104  fT.  Sie  war  gvgvn  Ji>liajintia  vos 
Knsnren  gcrirlitd,  üoiii  Scvi-roa  u.  a.  vurwnrf.  3ÜÜ  Au^prDoha  der  Vllfv  g«<fä1ecbt  XU 
hnlien.  Äiiu^tiuius  litii-rt  iiucli  itiidciv  ScliriftoD  des  äevcroft;  vgl.  Migue  it.  a.  O,  104. 
IÜ£.  ilG.  2SU.  Elii'Dsii  EiiHtuÜiiüH  niunacliu8  bei  M  igno.  Putr.  gr.  86,  1.  901—941.  Leontios 
vou  Bj-zuni  (vgl.  §  7).  Euagrioa.  Hlstur.  ocul.  I.  3.33.  44;  1.  4,  4.  11.  —  Ein«  aoiffttigreidie 
Liste  von  Scliriftnn  lUa  Sev«iroe  s.  bei  Monlfanoon.  Rihlioth.  Cnislin.,  Paris  1715  S.  53-S7. 

—  Di«  syrischen  Uebersetxiingon  wurden  von  Paulos,  Bisclinf  von  Kailinikoo,  und 
Jflkob.  Bischof  von  Edcssn  (t  70S),  angefertigt.  Einige  Auazagc  ans  der  Uebenwtxuiig 
der  llomilion  von  Jnkob  od.  Nestle.  t^>-risi.'he  Urammatik,  2.  Autl..  Berlin  108»  S.  79— dS. 
In  syriBchem  Toxi«  ist  nur  noch  eine  Tnuflitiirgic  dps  Severos  gedruckt.  AntworpoD  1572. 
Vgl.  A.  Rosch,  Agrnplui.  Texte  und  Unteisucb.  von  A.  Hnraark  und  O.  von  Qebbardt  S 
(l.eipxig  18S9I  3ßt— DTL'.  —  Einige  Schriflf-n  und  Fragm«iite  aus  dorn  Syrischen  lalcintMh 
bei  A.  Mui.  Sorii'l.  veler.  novn  mIIocI,  U.  742—760,  Spidlcg.  Roman.  10.  169—200  (Liber 
advtirsuB  Julian.  HalicHrn.J,  212—230  (boinilia  du  sta  Maria].  Eine  Liste  der  iu  sj-ria«hvn 
Hbh  ieb  Rrtlish  MuseutUB  vorliegHuden  Sobriftvn  gibt  Wright,  Calatogu«  of  the  eyriac 
inuuuHcripl«  iu  the  Brit.  Museum  3  (London  1872)  1822  ff.  Noch  xnhlreichere  in  den  STrischeu 
Um  des  Vatikans.  —  Dokument«  tu  seinem  Wirken  bei  Mansi,  ConoiLia  8,  989,  11&7, 
IICO  etc.  —  Die  Diograpliie  d««  Severe«  toi>  Zacbniias  Rhelar  od.  in  eTrncher  Tebor- 
BOtximg  J.  Spftuath.  finttingen  IS93.  3ie  vnrde  noch  bni  Lebzeiten  dcsSevonM  grinohiMch 
geschfieben.  Di*  Berlinnr  syiiacbc  Us.  die  sie  onthllU,  iimfasst  ].'>  Schriften  zur  Ver- 
teidigung des  Monopliysitismus,    die  nua  dem  Ciriocbischon   ins  Syrisabu  UberseUt  wurd«n. 

—  Eine  andere  Vita  dos  Seveioa  von  Johannes  rpis«.  rn^iiXoiv  ist  zitiert  bei  Mansi.  Con- 
eilia  13, 184.  —  Nachrichten  Ober  sein  Leben  auch  bei  Euogrios,  JohaaneB  von  Ephaioe. 
Johannes  von  Nikiu.  'rheopliuies  u.  a.  —  Einiees  lur  Theologie  des  Severos  beiGieselcr. 
CommeoUtio.  qua  Monopliyeitomm  vclerum  variao  de  Christi  persona  opiiiiones  iniiirtmis  ex 
tpsoruin  L-ffiida  reccua  i^dilia  illuitnintur.  Irflttingi^r  UniverailMsschriften  1835.  1838.  —  Aaf 
eine  voUrilUndige  AufiUblung  de»  einsebläuigen  Materials  iiiUM  hier  venichlet  werd«ii.  — 
Oute  Vorarbeit  lu  einer  Monographie:  Joli.  Enetratios.  Sev^fK  ö  Mcvotpvaiiijt,  Leipilg 
1694  (nur  die  kirchotipotitisdie  Seite  behandelnd]. 

2.  Die  Qbrijien  moncphysitiachen  Schriftsteller:  I.  Julian,  Bischof  von  Hali- 
karnoM  in  Knrion,  kam  nm  .'il?  nach  Alexandrlen,  wo  er  die  Unvorweitlichkoit  den  I.ciliti» 
Christi  (AphlliHrtodokclismus,  Phanlasiasmiw)  Tortoidigte.  Einige  gri«ichiacho  Fragniente  aus 
dogmatischen  ^'chriftcn  ed.  A,  Mai.  Spicilog,  Kamnn.  10,206  —  11.  Ganz  erhalten  Ist  sein 
üommcntar  lum  Buche  Job,  der  in  der  Ausgabe  dva  Origenes  von  Q.  Uenobrardae,  PariB 


J 


;>lignB.  PMt.  gr.  «8,  437— «I.    ^5in?  ToÜi^^^^HH^  cod.  Vntic. 

cuMr  umAiaUidie  llbar»etil«n  Hoinilie,  Script,  virter.  nova  coli,  i  IKom  1S3I) 
Iticw  Uomilicn  luJ  «JiriKe  Pragni«nt«  bei  Miv;!!«,  Patr.  gr.  80,  2li!f  -2TT. 
5.  VoD  TbeftdftBioB  von  Alexnndrien  (53<'>— 36J  ßnden  sich  Fruiiiiitfiite  bei  Kuü* 
"kofl«ualea.  Uisiie.  Palr.  rt.  .HK.  436  f.  «nd  bni  Msssi.  Concilin  lll,  1121;  11.273. 
AiH  den  eoi.  \»üf-.  •rabic  101  gab  A.  Mal,  Rpicilng,  Roninn.  3,  710  IT.  AuHQge  auH 
da«  Tb««d<M)Ofl  an  (^oTnron  und  nii  dim  Volk  von  Akiandrian  und  nua  oinor  Ilotnilici. 
oll  bat  Uisne,  Potr.  gr.  6S,  2TT-286.  -  Val.  Aniwtiuiioa  i^iiiait««,  Uüdegoe  Kap,  10, 
Iv,  Patr.gr.^,  140,107.  ~  EinMgowiMHi  Kolatho*  "Ex  njc  vif^  ><"'  toftm-  t*io- 
■Ipmxap  HneJioytms  nad  ein  iircdtea  F^ngmaot  bei  Uanai.  Concili»  10,  1117  IT, 
4.  Jokannro  I'biloiionai,  der  auf  dein  Uteologiadieo,  philosDphiscboR  und  gram- 
:«li>cbcii  (irbii-tc  liltcrariacti  ihSiig  war,  bIBht«  in  der  ernten  HUftc  das  6.  Jolirliand^rts. 
lb«o1o^itclieH  lUupIvcrk  wur  .ri«if>jfi;{  belit«lt;  Jobiuincs  spielbi  doria  die  HuIIu  tliie 
larieblm  in  der  facriscliKudva  Kuclroverse  uud  äucbl«  <l»u  Monupliysitisiiius  und 
niw  XU  begfOnd««.  UmfaDKr«toli«  Fraginout«  dieser  Suhrirt  bei  Jubannos  von 
und  in  cod.  ÄUioiM  1S05  s,  13.  17  Kapitel  gegen  diu  Akupbuleii  elehoii  Id 
b.  UimL  IfWf.  99>— 130',  Pbotion  kannte  nncb  '2  nadere  Iheologiaeho  ^clirifteo 
Di«  «iae  war  geK«n  das  Konill  von  Clinlkedon  gericht«!  (cod.  6^1;  dio 
Bpn«  d«ii  PabiarcliMi  Jobann««  Sobolaslikos  von  Knel  (ood.  T->).  Auf  dorn 
pkia«li«B  Gebieto  b«W^an  »ich  dl*  voMxlAndig  orbnllcn^n  l^chilflon  ürQi  aooiionoiiaf, 
»rdoriaa.  Wian  1690,  und  Kurs  li^ötiov  nt^'t  «iAötr;iat  nöofiov  in  IS  ItUcliom,  «d. 
eavollns,  VMIvdig  ISSS.  Eine  dritte  pbiIo»ophieRlia  Scibrift,  Jltpi  ätaaiäat<o(,  i«| 
n  fafpaagsB,  «baäiM  oine  AbbAndlung  IJt^i  »yaXuattiiy  gegon  lamblicho*,  dio  l'hotiofl 
;  (eod.  315).  AaMMdcm  geben  mebrero  Arialoteleskumnipntiirr-  unter  Boinem  Namen. 
i-  S»  eriMiticrendon  Aiticel  von  A.  Btftokl,  Welzer  und  W'cltiti  Kiicbontexlkon  Q' 
in)  17+H  — 5».  und  tia»».  Renli-nojklupadi«  t  prul.  Theol.  16',  47— öl.  -  Lobi-r  naiau 
CM  ».  KTresobel.  Tbtfol.Stud.  u.  Kritiken  8  (1835)  9.5-118.  J,  W.  Scböufcldur. 
iili>ii|.<iiibiibti  Aes  Juhauiiea  von  EpIiMüs.  MUnclien  1862  S.  3'S6-297. 
A.  Baailios  Kiiix  vvrfaMte  neben  einer  Kirobengeecbicbt«!.  dii^  iiacb  Pliolioa 
2}  bic  siun  Tuile  Justins  r<<ichlo  (^37).  «iae  Apologie  g<^gen  Joliaun««  von  SkyUio- 
■  16  btl«h«ni,  von  dw  Photioa,  cod.  107,  eine  Inbultanngabo  gibt 
tf.  Jobann«aPre*byt«r,  i  Jtytiitr,i.  ist  uns  nur  durch  t'holios  hi^kanut.  Dlonor 
MiDr  KirehMIgOMniehte.  welch«  dio  Zeil  von  Tboodoaios  tl  bin  Zeno  in  mono- 
I^IMI  dantoUt«  (ood,  41),  und  neinc  iiolirift  goi;on  dio  Kvnudo  von  <;hnIkedon 
Harrortiebnng  der  Klvh^it  und  Glcgaux  iet  DHral^lIung.  Uii-  Lobcinaiiiit 
ut  noch  nAli<T  lu  bceiiinmen. 
7.  rar  Th»n)t9tioa  und  den  alexandfiniaclieu  Mönch  Theoduros  aind  wir  nuoh 
Mlg«wiMen,  Der  erat«  schrieb  eine  UaoXayla  tintp  lov  fr  nyioit  tttatfaftoe, 
I  «f  Severoa  an^ff.  Darauf  antwortete  Tbeodoros  als  AuliOngor  d««  Snvenis,  und 
Tersntaaale  iwcli  j^en  von  b«den  sa  einer  Replik  jPbolia«,  «od.  106).  — 


S4 


BjruaUnlMhe  UttoratargeMhidite.    I.  ProaKbclie  tiUeratnr. 


9.  Vo4i  J»likiiii«a,  dem  P»triarcb»n  dar  TheodaaiaDer  (ST7 — SS$>iiti«rt  Aus- 
riMiM  SiiuitM.  Uo^os  Ka|>.  \\  Hiitae.  Patr.  gr.  8»,  Sä»  2  t'Mtbfiefo. 

iff.  Ein  riipAjft^lof  Zoirai-  'Jnsoi^lirav  wiid  «rwahnt  von  fl  limtlllfnil.  Büclior  ran  K»- 
rhlll),  MtKn«.  TaU.  Er.  106.  1024. 

2t,  Di«  monophTutiMliiMi  '.lni»ifitni*fioi  «Im  Anthimos,  KMhvfM  tob  TnpMual 
mckI  miltMvn  Patr.  von  Kpol,  ain«!  eriwll««  in  deoi  nodi  nnnJinrton  10.  BncAi«  das  ThNtumia 
orLhodfixiaa  von  Nikoüw  AlcoutinatM.  Vgl.  UiN-ne.  Patr  gt.  1^.  lOÜ.  Kin  n>ifinaat  dal 
Antliimo«  fj'  le»  ic*^  'furarirwi-ör  lo/oi*  bei  MauHJ.  Coocüia  II,  440  f.  —  KikwtMMlfcllt 
«olU  noeb  weiter«  H««t«  der  Monophyiiteo.  —  l'i^bor  diu  .Sinnciiliuig  in  SMh«ii  da«  Hose- 
phyHillHnaa*,  welch«  noecfale  Sobrrilwii  an  Petras  FuHo  ran  Antiochien  entlt&U.  r^.  UkaasvD. 
ilMch.  d.  Qu»)l«o  und  d.  Litt,  de«  esnoniediaD  Rrdila  1  (tinx  1870)  763  IT..  Ü.  Ullnlli«r, 
NMiliricbten  der  OOltinger  Geatllach.  der  Wia«.  PMIol.  Hislur.  Kl.  1894  S.  117~U3. 

3.  U#ber  diesyriHchen  Monopbvsitonnnd  deren  Litt«Tatur  v^l,  J.  8.  Aeaomanni, 
tliblfotboon  iirientaÜ«.  2,  Dd.:  D«  seriploribTia  Syrie  monophysitis,  Rom  1731.  —  W.  Wrighl, 
H^rixi  I/itAmturc,  Kiicyclopnndin  britunnien  9.  Aufl.,  Bd,  22  (Kdinborg  18S7)  831— ttM. 
Km  Abdruck  mit  Ziinlltx<^n  emehion  nU  A  iliort  hiBtorf  of  Sjrinc  lit«rabiT«.  LoadoM  ISM. 
Vgl,  Thoolng.  Littorntunnit.  20  (IHSri)  4.^.  -  An  ihrer  Spitxc  atuht  Pliilaseaos,  Biocbof 
von  Haliu^,  äni  (ieainnuagagpnossn  dea  !^cvcra»,  daason  ohristologische  HoniilJaD  «d.  nr. 
A.  Wollin  BudgD.  Tb«  diiicodrsus  uf  l'h.  Ilislmp  uf  Mnbbugb,  2  Rda.,  London  18M— M 
(der  Bjriiiübu  Text  mit  engtiarlior  L'oborseUung). 

7.  Leontioa  von  Byzanz  (.-'oni'iio^- ßi'^aiTio;).  Unter  diesem  Namen, 
»oben  dorn  hiindscliriftlicii  auch  die  Bezeichnungen  'IfpoaoXv/iirr^f,  «pi;ju/tr^ 
vorkommen,  sind  mehrere  theoloßische  Schriften  llbeHi<?fert.  doreii  Vor^ 
fiMHor  sich  h\»  der  kßdcutßn(l-''t«  Theologe  dett  6.  Jalirliuiiderts  kundgibt. 
DioMo  Budcutung  liogt  in  or»toi'  Liiiiu  darin,  <la»it  er  /uorsl  dio  uridtote- 
lischen  BegriffHt>(>stimniungun  in  dit^  Thuologie.  itpi'ziel)  in  die  HiriMo- 
logio  oinfUhri>e  und  durch  diese  das  chalkedonifiche  Dogma  mit  dei'  grie- 
diitichon  Volk.sauffaAijung  von  Christus  zu  vemnhnen  suchte.  Mail  hat  ihn 
mit  ICi'clit  den  er^^ton  Schola^tilter  genannt  und  wir  halten  dufUr.  dass 
damit  oiii  FoH.'^cliritt  in  der  Erforschung  dv»  CtirisluKgfhtiimtuääL's  gegeben 
war.  Inhaltlich  fusst  seine  Christotogie  auf  derjenigen  des  Kyritloa  von 
Aloxandrivn.  Um  ho  auffallender  rouss  es  bei  dieser  Bedeutung  des  MannoB 
Ht'in,  dasB  die  Tradition  wedor  tiber  die  I'ernnnlichkeit.  noch  Ubor  den 
Umfang  der  litterarischon  TbStigkoit  do^solbcn  Sichvrc«  berichtet. 
Rr  tivlbst  ersithit  nur,  d»s&  er  in  Beiuor  Jugend  einer  Geroeinschaft  von 
Ni^Ntorianeni  nngehOrtu.  hJs  er  durch  die  Gnade  Gottes  und  .göttliche 
MAnner,  die  ihm  durch  die  Schriften  wahi^r  Oottcsguluhrlun  Hand  und 
llorz  reinigten*,  derselben  entri»i)0»  wurdu.  Der  filtcste  2uugü  der  Tradi- 
tion, GormniMS  von  Koustantinopol,  nennt  ihn  ö  rt;;  «'fi^'juot-  /jot-nxoc;  diese 
sowiu  dtw  Johanne«  von  Damaskog  und  des  Theodoros  Studites  Angaben  sind 
jedoch  XU  unbestimmt,  um  sichere  Folgeningen  zu  erlauben.  Die  ^hrift«D, 
luu  die  es  sich  handelt,  sind:  1.  Contra  NestorJanos  et  Butychianos 
LI.  ;1.  eine  Widorlegwng  der  beiden  christologiscben  Systeme,  zugk-ich  die 
Kr^tUnjj;»»chi-ift  de»  Liwotios,  2 — 3.  je  i.'iihi  Schrift  gegen  die  Nestorianer 
utid  dit>  MoDophysiten:  von  der  ersten  fohlt  das  8.  Buch,  die  and«^ 
ist  in  6S'J.io^'at  eingeteilt.  4.  SchoHen,  gewahnlich  über  de  soctis 
litivrt,  in  llt  liffäiui  eingeteilt  und  Qberarbeitet  von  einem  Abt«  Theo* 
doros.  Auch  diese  wendet  sich  nach  einer  summariächon  Besprechung  der 
firOhi^ren  Irrl^brvn  «iedar  gagoa  dio  munopb>*«liiM:hou  Parteien,  Gaianiten, 
AgBoCten  und  Ori^euiittMl.  S — 6.  Eine  kurze  Widerlegung  des  Severos 
und  30  Kapitel  gegvn  donmJbei):  7.  eiuo  Schrift  über  die  Fälschungen 
der  Apollinaristes;  8.  «iaAusahl  von  Fragmenten  «et«  lüir  .-ttoytioVf 


1.  Tb«oIo«ie.    A.  Dogmatik  tud  Polemik.    (§  7) 


5g 


im  !•*>■  axtt^mv  ^eortiav.  Fr.  Loofs  hat  zuerst  den  Vcrsut'h  gemacht, 
du  PrüMi'ui,  das  sicli  an  Leontioa'  Namen  knüpft,  zu  tösoti.  Sein  End- 
[vsultat  liezüglicb  der  SvJiriften  des  Lcoittio»  ist,  dasa  nur  Nr.  I  noch  in 
nraiirflnplicher  «estalt  voi'Iiegt;  <iie  übrigen  wäi-en  sämtlich  Fragiiieiiti^ 
(Sr.  L  u.  (>1  odor  Bearbeitungen  (Nr.  2—4)  einer  ursprünglichon  Schrift, 
vdchu  ax'iiJt*  bvtitult  war.  Nr.  7  schreibt  Loofs  einem  ondoron,  aber 
gleichzeitigen  Autor  zu.  Gegen  die  Hypothese  joner  GrundHchrift  sind  von 
vsradiiedenen  Seiten  gewichtige  Bedenkon  erhoben  worden,  die  es  nicht 
Riluiben.  Loofs'  Untersuchungen  ak  «bschliessend  zu  betrachten.  Doch 
ilt  damit  da»  littcrarisihe  Eigentum  des  LeontioR  im  allgemeinen  fest- 
gftoHt.  Die  untvr  aeineni  Namen  gehenden  Homilien  harren  noch  einer 
ersten  Untersuchung;  sie  gehfiren  wohl  einem  anderen  Lcontios,  PrcHhytär 
in  Konstantinopel. 

Noch  schwieriger  war  dio  Fixierung  der  persönlichen  VerhMt- 
niftffe  de»  Loontios.  Nach  Loofs'  scharfsinnigen  Forschungen  wurde 
Leontios  wahrscheinlich  in  KonMiintinopel  um  4H5  autf  einer  vornehmen 
Familie  geboren,  die  mit  dem  Feldherrii  Vitalian  verwandt  war.  Aus  der 
aettorianjsehen  ICichtung  wurde  er  durch  den  Auächluss  an  diu  skythischen 
Hflnchc  gerimten,  an  deren  Spitz«  Maxcutios  stand.  Nach  einer  Heiße 
nach  Korn  (519)  zog  er  sich  in  die  neue  Laura  des  hl.  .Subas  in  PaliUtina 
xurilck:  Ml  nahm  er  teil  an  dem  berühmten  UeiigionrigeHpräch  in  Kon- 
«Untinopel  und  vcm-eiltc  hier  bis  etwa  539.  wo  er  in  i«ein  Kloster  zurilck- 
kalute.  542  trat  er  wieder  in  Konxlantinopol  auf  und  starb  hier  wabr- 
whwBliflh  bald  darauf.  Diese  Leliensekizze  kann  auch  nur  ak  eine  vor- 
Bfalflge  ang«aehen  werden:  ein  Beweis  dafür,  wie  schwierig  es  ist,  eine 
voD  de»  Zeitgenoasen  vomachliUsigt«  FersOnhchkeit  (Euagrios  nennt  nicht 
mnui  8uinen  Namt-n)  auf  dem  Wege  der  litterarischcn  Forschung  gloich- 
wn  wiudvrzu  Buden,  selbst  wenn  es  dio  Forsönlichkeit  eine«  »o  gewichtigen 
Thaotogen  und  I'olemikers  wie  die  des  Leonttos  von  Byzanz  ist.  Jene 
TemMhliflsigung  erklärt  sich  am  best«n  daraus,  dass  der  hochbegabte 
Lmntios  »ich  nicht  in  dio  extremen  Dichtungen  hineinreissen  iiess,  dio  im 
ÜnQtapit«)-  und  Origeni»teiuitrfit  eur  üeltimg  kamen. 

I.  Amgkbrn:  Nach  J.  LounclavJus,  Basel  löTS.  Canialux-Uatinago  und 
Haasl  bkt  A.  M»!  di<<  AaagalM  Atm  l.oontias  im  wpäciiUiohan  xuni  Absclilus*  gulirnobl, 
■iMU  M-  ibii  grierhiichcn  Tsst  ron  Nr.  1.  S— 7  und  dio  Nr.  2.  3,  i<  xuvrttt  vi^rfiffi^ntliclito; 
•Iba  w imweiigwilglll  bei  Miunc.  I'atr.  gr.  KG,  I2ST-21UÜ.  ~  EbuudH  1975  2001  iJio 
i  llsmilien-  Ami««  aatrt  dom  Samoa  diice  Lvoutius  vva  Kpvl  iu  uodil.  Vaticiui.  löti, 
IlSOv  TalUc«ll.  U.  84.  Parin.  1 17&.  UAndBi'hrifUicIi  wrcdoD  Leoutioa  von  Uyianz,  Loontios 
«M  Kpal  und  L««olio«  von  R)p«Tn  vtuirach  vcrwei-bHtdt 

S.  llilfamillol:  Diu  fi-(lk»r«n  littvrurliiafurisi-ben  Angnben  b(-i  Ciidin,  Chv«,  Dupin, 
hMdaa  riail  mW  unbestimmt  und  eiimndiT  M'idvra}itvch«nd.  —  Uiiuptachriflvn:  Vr.  Loofa. 
Dm  Lakan  und  d»  poImiuscIimi  Worko  dos  LoontiiM  v.  Byisn«.  'IVato  und  Tu tomiic billigen 
i«B  a  *.  GaWiardt  nnd  A.  Hanmck  3.  l  (Loipiig  l»^?)  1— »IT-  Vgl.  duxu  MöIIbt. 
naola«.  UttMitanwitwiR  1887, 8S«ir„  Baraanhewor,  Pntrologie  S.öOH-  MH.  A.  Kbrbard. 
UknrMduir  Uoadwdwr  S7  (HflnHtar  ISfiS)  ß05-&OS.  Dio  AuafUliiuiig«n  voa  Loufe 
UitB  rkHack  dnrdi  lUngol  aa  KUriiait,  CcbcrsichtliulilccJt  und  atreoger  8elb«lkontrolli>. 
MjrfMtMMB  w«rdaM  nf  Ilypotboaen  anrgcbont:  die  Idutilifizienuinvemehe  («bao  «ntaobi«dan 

'"    —  W.  Rtlg»mtt.  LMintKui  von  Byxuni,  Wiinburg  lft94,  mmmt   xa  viulon  Aof- 

~  «an  Loon  gegaiuMiKeh«  ät4.>lluug  i-in,    ubiio  jodocb  positiv  llbor  lioor*  hinniu- 

Dm  Hkuptverdienal  dieser  ävluid  li«gt  in  der  Daralollung  der  Tbcologio  den 

i.  Ihts  okdiftte    BadOrnUs  ttr  die  weitor«  LoontiMraracIiiuiK   iat  «ine  iwrgtälUge 


50  Bjsftotiiiiacli«  LitteratnrgMoUebt«.    L  ProaaiBelift  Litt«ntdr. 

Untpmichang  »llor  «insolilllgigra  Um.  Aiiwcr  lUn  Laoh  hektmnlea  CuJd.  Valiean.  i. 
Turrian.  {ob  vom  Vatican.  rerediiedea?)  nnd  Dodl.  Ijtiidinn.  92  U.  »»JeD  eenanuti  < 
JaaiwiiM.  27  iwac.  II  fol,  328-8&3.  vgl.  Pitrn,  Aonlocln  HHcra  ot  rlnMica  ^  (Itfiin  \f 
*i  tt,  md.  KMCorin].  458  saeo.  11,  cod.  tun».  1385  aiuw.  14.  Vnticnn.  I'dat.  -Wi  a.  Ibii. 
Zu  bauchten  i«t  nuch  ilie  annnyiiin  f^r.hrift  in  cod.  Mnrc.  ■'it.'i  n.  I.i,  in  dor  I,«oatioe  oft  litiert 
wird.  -  Dnn  uuedicrtc  Stück  in  dem  cod.  Laudiiui.  hiil  ItUguncr  a.  a.  0.  S.  4  aufili  in 
eineni  Albodoudex  vmlirfioDiuninoii. 

4.  Ueber  dMi  ,Abl  und  Philoaoplieii*  Tliettdoruii,  den  Uokcraiboitor  dfir  Schulion  das 
I^eoutioa  ist  nichts  HicIacrgcalL-Ut.  Loofa  h.  a.  0.  8,  149  iiuoht  mit  Bddit  auf  din  Nolwondig* 
ki-it  liHiidst'liril'tlii'lai-'r  Forsch  im  iicn  aurui(>[h«aiii.  Zu  deu  ebenda  8.  136  gcunnuton  Iln 
sind  die  «udd,  Muet|.  Typusr.  10  suuc.  12,  Paria.  1100  saoc  14,  KusiuiU.  3(  bucc.  11  lijacn- 
nRIgWl.  Ans  dvm  LiW  de  aeetiB,  Migne  a.  a.  0.  1282,  gebt  bervor,  daas  Tliuudoros  diA 
ücbwwbeitiing  zwisclt«ii  ti70— 608  vomnhm, 

5.  Ala  Worlflthier  der  ukjUiiaubuu  Monoli«.  üii  denen  LeoDtios  «i^bürt  liabon  mII, 
ist  Jnhaniies  Maxentioe  liekunnl.  vuti  dem  muhi^rv  Schnften  in  Inl^inUclieiii  Toxt4 
nach  dnr  od,  iir.  von  J,  Cocliliens  boi  Mignn,  I'nlr,  gr.  86,  7-'i  -IM  vorliegen,  zum  Teil 
in  «ebr  nchlftchtsni  ZuHtand,  Es  bleibt  zu  untor^irbon,  ah  sie  grienbiacb  gnaohriehcin  wurden, 
«dor  ob  niclit  vinlmcbr  dnr  lateinische  Text  der  ursprDngliche  isL  FabriciDB.  UibI,  gr, 
lÜ,  MO  knnnlo  koin«  grinohiache  IIa:  eine  aolcbo  ist  auch  neuerdings  nicht  aufgeUuchl. 
Vgl.  Luefii  n.  u.  Ü.  S.  229  ff.,  Bardonbcwcr.  PuUulogie  8.  30»  f. 

0.  l't'bcr  daa  ttoligionsgesprilch  dus  J«bres  S81  gibt  der  Brief  des  UiscbaCa 
InnokentiuB  von  Muiunlin  bei  I'hilt|)pi  nfiberu  Auakunfl.  In  lateiniscber  Uebcrsotxuog 
und  sehr  korrupter  TeitumtuU  cd.  Munsi,  Concttiu  8,  817—834. 

7.  Kin  euusi  unbuitaimlur  MSuvh  Eustatbius  bebandelt  iu  einem  au  Timotbooi 
8oholaatiko«  gerit-htelen  Briefe  die  Frage  nach  der  Doppelnalur  Christi.  Ulr  sucht  nadi* 
Kuireisea.  daas  Severos  sich  selbst  widerspreche,  und  bringt  tu  diesem  Zweck  Zitat«  AUt 
einer  Reihe  von  Scbriflen  des  Sevwros.  Kr  wird  wohl  ein  ZoiCgenowo  des  Serer«s  gewesea 
Bein.  Ed.  pr.  A.  Mai.  Script.  votoT.  novn  coli.  7  (Korn  18;I3)  277—202;  abgedruckt  bei 
Migne,  l'atr.  gr.  sn.  901-941. 

V.  Verlorene  Polemiker  dos  ß,  Jahrhunderts:  Das  IjOM  der  monoplij-nitiarhen 
llieolagen  trnf  anuh  manche  ihrer  (icgner,  deren  Subriften  oboofallii  verloren  gcgnngoa 
eind.     Wir  nennen  {olgpnde : 

1.  Der  MUnch  Jnbios  verfftssto  zwei  Schrirton:  die  erste  war  gegen  äoveri»  g«. 
richtet,  die  zweit«  ,'>i'jrDfou(xtj  ngayfiaftla'  betitelt,  bestand  uua  !)  BOcbeni  und  4.'>  Kap. 
Eine  DusfUhrlicIin  Annl.viM)  deraclben  mit  Excerplen  hei  Pbotios,  cod.  'i'ü,  Uiune,  l'uU.  gr. 
108,  736— »21>.  Damnph  wni  diese  .''chrift  nicht  poleuiiach.  Zwei  weitere  truginente  uua 
deraelben  od.  A.  Mui,  Clossici  noctores  10,601—604.  Spieileg.  KeuHn.  10.132;  abgedruckt 
bei  Migue.  Patr.  gr.  86,  3,  3313-20, 

i.  Jebaunes  Graniinn  tikos  von  Kaaarea  wird  als  Qogner  des  .Severos,  der  gegen 
ilm  scbrieh.  von  Eustnthios  Monachoa  und  Anaatasius  Sinoites  Öfters  erwähnt.  Seine  Apo- 
logio  der  Synode  von  Chalkedoii  ist  in  Byriacber  Uebersetxung  erhalten  in  dem  cod.  Vaticao. 
sjriac.   HO,     Vgl,  A,  Mai,  Nova  Piilr.  bibl.  2  (Born  1844)  595. 

.y,  .lohannes,  Biaehuf  von  Skythupoüsum  die  Mitte  des  tS.Jahrbundarbi,  dermtt  dem 
Johannes  Scbolnstikos  deraelben  Stadt  höchst  wahrscheintidi  idoatinch  ist,  verfosato  einp  Schrift 
gegen  Snreros.  die  wenigstens  aus  S  Bdchurn  bestjind.  Kino  xweite.  Kmä  luif  «noa/iirriüv 
tfji  hmltjuiat,  in  12  BOehem  war  niLcb  Pboties,  codd.  9.'i.  107.  gogeu  ßusilios  Kilix  girrichlot, 
dor  eine  (iegenscbrift  schrieb,  Johannes  iat  endlich  der  älteste  Kunimciitator  diMi  l'.inndo- 
oreopHgiten.  Krbnlten  nind  nur  einige  kone  Fragmente  aus  der  eisten  Schrift  in  Synodal- 
oklen  bei  Mansi,  Cnncüin  10,1107;  11.488  und  iu  der  Ductrina  Putiuin  bei  A.  Mai, 
Script,  vetcr.  «ova  coli.  7.  21.     -   Vgl.  Loofs,  I.eontius  von  Byianz  S.  269—272. 

4.  Von  dem   MQnche  Nikioa  erwAhul  Pboties,  cod.  50,  drei  Schriften:  Kor«  itJi' 

loe  •^tinniiriiv  ttifnlitiwr  trttö,   Halä  tov  Jvailf,1av!  £evijeov,   K«id  'CUiji'ttif  Xüyai  ifvo, 

5.  Pbotias.  cud.  33.  luB  auch  die  Schrift  eines  Mttncbee  Theodosios.  der  gegen  die 
Äuferfilebungslebrv  des  Pliilopouoa  uuftrat. 

6.  Em  gewi^er  Maron  von  Edessa  wird  von  Anastasios  Sinaites,  Uodegos  Kap,  I&, 
Higno.  Patr,  gr,  89.  2i)3  als  Gegner  des  ,Severos  genannt 

7.  Aoastäsius  Sinaites  zitiert  auch,  Hodegos  Kap.  13,  14.  Migno  n.  a.  0.  2.^6.  344 
die  Schrift  eines  Ammonios  von  Alexandrien  gegvn  Juliuii  von  Haliknrnusa,  der  von  dem 
frObcri-n  Exegeten  Ammonios  nnlerschicden  werden  tnuaa.  —  Ein  Fragment  muh  einw 
8ehrift  gegen  Entvcben  und  Dioakoros  wird  Ammonios  xugescbrioben  in  den  codd.  Mcwg. 
Typogr.  10  sboc.  12  fol.  139  f.  und  Taurin.  200  ancc.  H  fol.  75'-  Tt<. 

8.  Eusebioa,  Erzbieobof  von  Thnsnntoiiike  <5!)0— ÖO'l),  richtete  eine  Kootrovan- 
sohrift  in  10  iJQchcm  gegen  den  obongonannton  Audreoti  Snkleistos,  einen  Anhftsger  im 


L  Theologie.    A.  Dögmiita  ond  Polemik, 


8-9) 


JtUwtoilokeUsiniw.  Tgl.  Pbotius,  <wd.  162  —  Gregoriuii  M.,  Kegwlnim  Epialol.  I.  0,  I5S. 
IN  (Bmfe  aa  EoMbic«). 

8.  Ephräm  {'Etfeu*'^.  'B^^aTftio^).  Patriarcli  von  Antiocbien  (529— Mri), 
US  Aniidu  in  Mosopotainicn  gubürtij;  und  Comes  iIcs  Orienttt  bi»  zu 
■iner  BiBchofswoibti,  ntil»st«  aa  dt»  Seite  doe  Leoiitio»  von  Byüiutz  (;c- 
ridU  werden,  wenn  die  zahlreichen  Schriften,  die  er  zur  V'ci-toidigun^  der 
ijvtie  von  (,'haIhedon  vprfasitt«,  erlialten  wftren.    Von  »i-inur  HtU^rarifichen 

Jgki-it  crhalton  wir  Kcinituid  durch  AnastäHios  Sinuitus,  die  Jolianiios 
Daaiaskos  zugctwliriebonon  Sacru  parsllela  und  besonders  durch  Pliotios. 
Jm6  biet«n  ZiUto  aus  Ilomilien  und  Schriften  gepen  Severos  u,  a.  DiiWwr 
bonl«  3  TofHH  Kphrämfl;  der  erste  war  eine  Snnnntung  von  Homiliun  und 
Briefen.  Von  dem  zweiten  bekilnipften  3  BUchor  die  Soverianer,  das 
1.  MÜiielt  die  Antwort  auf  5  Fragen  über  die  Gonfruis,  die  ein  Mflnch 
Autolios  Ephräui  vor^jclugt  battu.  Aus  den  üahUeichen  Fragmenten, 
£e  Plwtios  mitteiit  und  A.  Mai  ans  vatikanischen  Ilea  nur  unwesentlich 
ntnwhren  konnte,  ist  ersichtlich,  dans  Hphräm,  gleichwie  Leontio»,  eine 
iMgibdehnte  Kenntnis  der  früheren  Vfitermchriften  besasu.  und  in  Keiner 
Chrittologiu  haupU«ilchliub  auf  Kyrillo»  von  AJexandrien  fusitte. 

1.  Fragmente  im  Pliotios.  cudd.  22S  f..  Mi^m;.  P«tr.  kt.  1u3.  9&T— I(J24,  bei  Ana- 

iGaiaHM,  Mit;no.  Patr.  f,t.  »^.  ll'^ySS  uud  bvi  Manai.  Concilia  10.  1108;  ll,433-3ß. 

fn*  rrkgTn«nU>  ia  den  Sacra  raratlok  oiid  bei  A,  Mni  ge«ammelt  hei  Miitno,  Patr.  gr. 

.  :IM-lf.  -    Waitet«  FVasnieRte  in  c^oM.  Pork  II  a.  1186  ful.  312  und  320.  Mncoinn. 

-   !!>,  AUioua  3T0S  ■.  13  fol.  40,  in  dem  TbM.  orthodox,  de«  Niketns  Akominjitn»  de. 

i   tlilfviuillRl:  Fabricids,   lÜhl.  ^r.  10.  7&0  -753.    Hier  die  List«  dir  4.-^  rrOhorcn 

hirrktiiMkriftstclIcT.  dio  in  den  KiHKnionlcn  bei  PhotlOH  genannt  weiden.         Mohroro  bio- 

pifhiadra  lLiiii<ilh«iUn    Ub«r  Kphrüni    lif<i  .lohnnne»  von  KphcsDs.   Commnntnrii   du   boktia 

NiräulibiM  (t  Malor.  ««ol.  fragm.  Intine  vvrtnrunt  W.  T.  vnn  Doiiwon  ot  J.  P.  N.  Land, 

iMltriam  18»9  H,  IH  188,  bmoDdora  2äl--8». 

9.  JastiniaQ  I  {'hvtxuyiai'ic]  527— r>G&  eröffnet  die  Iteilie  der  hyzan- 

tüüdKn   KaiHvr,    welche   das   Beispiel   Sauk   nachahmten,    der   unter  diu 

IVojibeten  ging.   In  den  theologischen  Kontroversen  seiner  Zeit,  mit  donon 

•T  flieh  als  Kirchenpolitiker  intensiv  beschäftigte,  trat  der  Kaiser  auch  als 

lli«ili>gi>*chfir  S<hri(l«toller  auf.    Zeugen  diew*r  theologischen  Sctiriftstellorei 

4im  Kiüsrnt  «ind  Justinian  selbst,  Liberatu»  Diaconuu  und  Eustralio«:  doch 

amg  e«  schwierig  sein,  den  persönlichen  Anteil  -Justinians  an  den  unter 

Moon    Xamen    publizierten  theologischen   Abhandlungen    zu   beHtimmon. 

Jodt'nfalls  nahm  er  die  Mitarbeiterachaft  seiner  Hoftheoingen  in  Anspruch; 

abar  dor  einheitliche  litterariache  Charakter,  verbunden   mit  dem   hohen 

tnlinwm  dm   Kaisers   für  theologiM^he  Fragen,   stallt  Justininns  Haupt- 

uttfjnchnft  ani«er  Zweifel.     Wenn  wir  von  den  Briefen  und  kleineren 

Edikten  thctdogiitchen  Inhalts  absehen,  so  tragen  folgende  Sclu-eibun  und 

Edikt«  Justinians  einen  theologisch-litterarischen  Charakter:   1.  Der  an  den 

Patfiarcheu    Monas    von    Konstantinopel    (r.j:i)    gerichtete    Aoyoi  »axü 

Jiftji!rov4  Avaatßoix;,   welcher  den   Nachweis  versucht,  (lai<s  Origenes 

■cUimmor  aei   aJa  all«  übrigen    Ketzor,     Die   Abhandlung   i.iit    reich   au 

ZiUton   autt    (Roheren  Kirchenvätern ,    Petro»    von   Atexandi-ien ,    Basilios, 

Ünigor  von  Nyssa,   Theophiloa  und  Kyiillos  von  Alexandrien  u.  a.,   sowie 

«a  StcUffli  AUS   den  Schriften   des  Origenes   selbst.     Ihr   kirchenpolitischer 

Zimcfc  ist   uus   der  Aufforderung  ereichtlich,  es  möge  der  Patriarch  eine 


Jü5 


68 


Brunttttüchs  LlttantargMchlobt«.    L  Prottftiedie  LitUratur. 


Synodo  vorHanimvIn  und  dcrtiellien  die  von  Justinian  aufgestdlten  A»atlii>- 
matiemen  vorlegen.  2.  Ganz  dieselbe  tlieologische  Üar8l*IIungBWt>ist'.  vur- 
bundon  mit  derselben  kirclionitolitischon  Tendenz,  zeigt  sich  tn  dem  grUeseren 
Edikte  gegen  die  Drei  Kapitel  (551).  Unvollständig  erhalten  ist  ciiie 
KontrovorMtclirift  gegen  gewis»e  Anbänger  der  Drei  Kapitel,  worin 
Justinian  deren  Verwerfung  zu  rechtfertigen  sacht.  3.  Mehrere  Abhand- 
Inngon  belieben  meh  auf  die  theologisohe  Hauptkoiitroveree  der  Zeit,  den 
Moiiophyi<itismu».  Die  grßsst«  derselben,  an  iLg)'ptiacbe  BlUnche  ge- 
riehtot, stellt  auch  die  orthodoxe  Lehre  an  der  Hand  der  hl.  Schrift  und 
der  Väter  unter  Bevorzugung  Kyrills  von  AJexandncn  dar  und  .-«elilicstit 
daran  eine  Widerlegung  der  Gegner.  Das  dogniatiseho  Schreiben  an  den 
Patriarchen  von  Konstantinopet  Zoilos  (542  bis  c.  550)  ist  bis  auf  ein 
kurzi«  Fragment  verloren  gegangen.  Justinian  und  seine  Theologen  er- 
reicht^>n  ihren  Zweck,  die  Versöhnung  der  Monophysiten,  nicht;  Justinian 
trat  sogar  in  einem  letzten,  verloren  gegangenen  kii'chenpoliti.sch-theolo- 
gischcn  Edikte  fllr  die  extreme  monophysitieche  Partei,  die  Aphtharto- 
dokoten,  ein.  Zwischen  diesem  Edikte  und  den  früheren  liegt  ein  Abgrund: 
denn  in  «Üeaen  steht  Justinian  im  wosentlichen  auf  dem  theologischen  j 
Standpunkt  des  Leontios  von  Dyzanz,  obgleich  Leontios  auch  von  Juittiniait 
nirgends  crwfihnt  wird.  Das  bleibende  Itemiltat  dieser  kirchcnpolitiucbou 
Aktion,  die  Justinian  in  ein  theologi.sches  Uewand  zu  kleiden  vcr«tuud,  war 
die  endgültige  Feststellung  der  kyrilliBch-ehalkedonischon  Cliristologie  inner^j 
ha]h  des  byzantinischen  Reichee,  dos  davon  niemals  mehr  abging.  ^| 

1.  Ausgab  od:  Dia  tlieüluglscben  Scbriften  JustinJans  wurd«ii  in  die  iii«i6teii  Konnlieo-^^ 
Banmluncim  aufoonoiiun«n.    Äin  boi[iieiiiet«ii  llndot  man  aie   bei  Migne.   fatr.  ^.  86,  I. 
B4&— 1149.  —  Den  IVactatus  oontra   Mnnopliyi>ilns  ed.  |ir,  A,  Mni,   Scriptor.  veter.  nora     i 
c«Il.  T  (Rom  1838)  üi—tli,  eowi«  das  Fnißmont  dt-a  Bnofos  nn  Zitüos.  SpicUeg,  Roman.  4      1 

SAm  1840)  iW  f.  aus  dem  Thesaurtu  ortlindoxiao  dea  NikeUs  Akoniinntas.  —   13  Briefe      I 
cologiachoii  Inlinlles  an  dii>  I'ipste  Uormisdos,   .lohaimcs  I,  .\gapc<t(iä  T.   Vigiliiw  and  an      ' 
die   5.  SynodB   bei    Mißno.    Pnti    lat   63,    387  ff.;    66.   11-32.   35-80:    09,   15  -  ITfi.  — 
Mohraro  Edikt«   kirchlichi-n   Inhnlts   stehen   in  JusÜniuiis'  Codex   und   iii   eeineo  Novellvn, 
uwio  bai  Higni),  I'nti'.  Int.  '2,  921  —  1110.  —  (Uno  Gutdbulle  an  den  Abt  di-s  Sianikloalen 
ed.  pr.  C.  Tiiichondorf.  .\ncedij|a  anrru  i-t  prufana,  2.  AutI  ,  Leipiig   1.^61,  56  f. 

2.  Hilfiimittol:  Heber  Jusliuiiuis  tbeulogiscbe  Sclirifleo  und  LeLre  vr\.  HofcIo, 
CoaeOieneoaclüebte  2,  2.  Aufl.  (Freiburg  18751  786  u,  öfter«,  Louf«,  Louiititis  von  Byxani 
8.808-817.  —  1'.  JSra,  Die  Reiciupulitik  KHi8i>r  Justtnian»,  Gies^eii  \Sä3  S.  U-21  (oliao 
FOrderuiiK).  -^  Fllr  Boine  tbeülugischu  ScbrifUtellerei:  Justinimii  Nov«Uae,  «d  Zapliariau  van 
Liogentual  2,  244.  Liberatu^  Dinconns,  Breviariiim  Kap.  24  bei  Mansj,  Concilia  9,  699, 
Enatrattos,  Vita  Eutyohii,  Migne,  Patr,  ^.  ä6,  2^1». 

8.  Vuii  dem  Patriareben  Epiphnnioa  von  Kpel  (520— 5:i5)  bnfindan  nioli  4  Briofo 
an  d«n  Papst  Hermiadaa  und  dtoacn  Antworten  bei  Migno,  Pntr.  lat.  03,  494  IT. 

4.  Schriften  satn  OrigenistenstrcJt.  J.  Bnrsanuphioa  {i  e.  !>^0),  der  naob 
Knngrioe.  IJittt.  »ccl.  I-  4,  88  »in  Kloster  in  der  Nllha  von  liuxn  in  ValAatinu  bi'wuhnt«,  hiul«r- 
ViPSB  f'mc  kwni)  Jxfaoxoiia  ntgi  nüf 'ii^tyfi'iivt,  Ei'ayfivv  *ai  Jiifi'/i'iv  fQirr.fiäiwv,  welche 
sich  Mharf  geg»n  den  Qiigeniümua  nuBspridit  (SU0--54U),  Ed.  pr,  Muntfaui-uu.  üibliulb. 
Coislin.,  Paris  1715  S.  394  -3!I9.  —  Giiid  von  der  ){t<druuktL>n  veMcbiedeiie  .liänaniXitt 
bieten  unter  dem  NnmeD  duo  BuiBiuiuptuoit  und  JubauueH  die  vodd.  Sinalt.  410  aacc  12 
und  412  «MO.  II.  —  BatMUDplilo»  und  «einem  .SubOter  Jubannee  werden  aiioli  (Mkotiwho 
Suhriftea  xugeaohriebMi.  Tgt  Pafaricius.  Uibl,  gr,  II.  '181}  f.  DaWi  wird  OftKrti  bemerkt, 
doas  Barwntiphioa  von  Moem  gleiobnainigen  AnhÜnger  des  .Sevcroa  zu  iintoisc beiden  sei.  — 
3.  Theodoroa,  ein  origunistiacber  MlncJi.  Aet  änirh  den  IiliDHuss  des  Theodoros  Askidu 
von  KAfuinui  Uiscliof  von  Skytliopnlis  viirdo.  arhuror  dun  Origeniamus  ab  und  rirbtoti?  vor 
&&9  oino  Rr-barfo  ErklUrang  gegen  denselben  an  Kniaer  Justininn  und  diu  I'ntrinrchon 
KutvdiiM,  Apollinorios,  Doinninos  und  Euefonhios,  die  in  der  Huutilsucbi;  «Uli  12  Anallie- 
matinn«)  gogcn  Ürigeiios  bcslcbt.  Ed.  pr.  Monifaucon,  Bibtiotk.  Coial.  8.  94—9$;  ab- 
gedruckt bei  Migne,  Patr.  gr.  »6,  I,  231-36. 


^ 


f.  Theologie.    A.  Dognmtik  and  Polemik. 


I 

59 


i.  Dm  Aub^luui:  und  CharuJfteriHii-^ruiig  dor  xuhlrojctian  monnphyititiMfaea  8ekt«o 
hU*t  4en  II«uiitiah*lt  uuier  httenuiacli  woHloduu  äohrift  do  TimothnoR,  i>rMb)-t»r*  der 
bpSoflii«.  bei  Mi)cne.  Patt.  ip-.  m.  11-68.  Timothoon  orwUlinl  die  5.  Syneil«  (-V'-:)) 
•M  KkrM  MHiit  in  der  2.  Hilfle  des  G.  Juluhuud^rts. 

C.  Rut.vcliioB,  der  NHctifnlger  des  Meoks  auf  ilom  PiitriuruluUtuhl  in  Kpol. 
Uk«  Veraube«  Moes  Klosters  in  AinasM  Im  Pontos,  H(ii«It«  uijte  borvurra^euila  Holle  iiuf 
Ih  &■  $71104«:  Mh  wurde  er  von  Jnstininn  v«Tl>uiDt  uiid  ^77  utilor  Justin  II  wii^dur  ku- 
iMkmfu.  Er  aUt^  A82.  Smro  Kontrover«»  mit  Gregor  d  Qr.  aU  Apokrisinr  in  Kpt'l 
Htm  die  QnelitU  doe  Aufamtehangulvibe*  iat  linknnnl.  Sein  Rjograph  EueUaties  epriolit 
lAm  toa  BeiBor  litteraiiachnn  Thfltigkeit  gogon  die  Monophy alten,  heeeadero  fiOKeo  die 
l|Mutodok<>leii,  kber  ohnn  nfiluT  dutnuf  oinjru^ehDii.  Krhniten  sind  nar  ein  ttrief  an 
V^tt  Vigtlios  in  Sechen  in  L>ti.'ikapit<>!aln!ihi  und  eine,  wiibr^chcinlich  fragmontarlsclifl, 
SmuU»  Obrr  du  Osterfett  B«>dr  Wi  Migne.  I'atr.  gr.  »ti.  2.  ■a92  -  240h.  Vgl.  dum 
Sl.it».  JJiTbflebcr  Or  dwtoche  Th.iolügii-  12  (IMT)  2&G-2e2.  -  .ScJirifton  der  Kompi- 
Um*  de«  Eutychioo  enrthnt  Jubauuea  von  EpbMioe,  Kirobengosolucbt«,  Dbontetstt  von 
1  V.  ScbSofelder,  Münoheii  1862  S  76  f..  89. 

7.  Der  Preebjrte«'  Eustretlos  von  Knol  «Ar  ein  Scliülor  d«3  Eutycbio«.  Seine 
Biopi^e  de«  leMeren  hat  die  Form  einer  Urnbiode  and  muw  bald  nach  dorn  Tude  di>s 
htcuRhea  verfamt  worden  Min.  Der  Text  boi  Migno  a.  a.  0,  2'i7-A-2SW.  -  Eiiatretios 
Mbiefcneb  S  Abhandlmgon  gegen  dioTbnorin  de«  Seelanechlnfc»,  worüber  Pbotioe,  cod.  ITl, 
WcUet.  Ed.  pr.  (ober  nnvolletlndigl  Leo  AllatJun.  Do  purgatorie.  Kom  16hhS.  3Id~.S8Ü. 
Kt  dBin  ntierten  Anteren  vcrtMrhnct  bei  Fabriciu».  BibT.  gr.  10,  725—27. 

K.  In    die   Ztit    Jcutiniena    gobOrou    nuch    2   äcbriften.    Üöaot   loiV  'UfiiiQiiiär   und 

iHl«£>(  HttR  /n*)hnWflf^AV  loFfOfia,  wi-Itlie  tirogunllos.  Bincbof  von  Tapbar  im  Lande 

4>r  HiumdeD  in  Sodarabien  iageschrii>beu  wurden  und   die  liokobrunf;  dor  Hiuijariden 

^  CbMentum  xum  G^Kensrande  baben.    Di»  Oeaetwebtuig  wird  aal  üreguntiuii  turUck- 

MMrt  md  bieUt  kulturfaialoriacbee  Ititeretuie:  der  Dialog   will  auf  Aurzeicbuungen  des 

hlaliia,  Scbi^astiko«  dos    Risebor»»    '>r<fentios  beruhen.     UrJiprDDgliahe  Oe«talt,    Ab- 

kHHipMJt.   Verfasser  und    Glaub wOrdigkeit   dieser  Sohriften   müssen    noeh    feetgegtellt 

«■4ml    Die  .V^^o«  ed.  pr.  Boissonade,  Aneod.  gr.  5  (Paris  IS33)  03—117  (der  Anfnng 

ItUi);  den  Dialog  ed.  pr  N.  Onloa.  Paria  168«.    Beide  rereinigt  bei  Migne,  Patt.  gr.  .^6, 

1.  M3— 784.     Eine  neue  Atugabe  1«!  die  Vorbedingung  für  die  geforderte  Ünterauchung. 

b  b*rtdtai(lltig«D   ist  der  cod.  ^jnail.  Hl   n.   ll.^U.    welcber   eine  Vitn  GregenKi  archiop. 

BwwrilMfyw   enlbllt,   die  vteDeteiit  die  imprUngllche  Tcxtesgeslnll    dnrelollt.     Auch   eine 

•Uritd»  Übenotntng  in  einer  ßerllnor  Ha  gibt  din  2  Schritten   im  Itnbmon  einer  Lebcns- 

taKbralbnag  de«  Gngontioa.  ala  deren  Verfasser  eie  eiutin  ungenannten  Giscbof  von  Nofoiin 

^Mtiftoet     Vgl  Knbrioius,   Bibl.  gr.    10,  115  f.     In  cod.  Atboua  Ihbh  suec   U  wird 

JckanOM.  Bbdiof  vom  NwEran.  ale  VorfMSor  djeaor  Vita  genannt.     -  LItleratur  boi  Uiirilon- 

Wver.  Patroleicie  8.  £18.     Dazu  norh:  A.  Dillmann.   Zur  Oeaohiebte  dee  uxuniitiäuhuu 

Kwbea.   Abb.   Öefilnee  Ak.  Phil.  Hiat    Kl.  (Ift7«l  177-23«.  (1880)  1  -51;  Merdimann. 

ZMlaekr.  dentseb.  MorjceiiL  OeaolL  3&  (1881)  693-710. 

10,  Anastasios  (Uraetaaioc)  Patriarch  von  Antioclüc»,  war  aus 
Midttna  gcbürti|;{  tnid  fUhrte  iu»  Mnnch^lobvii.  I)is  er  559  dem  PAtriarehcn 
Ddhiimm  UHclifol^'tu.  Er  H'idM-äütztv  Mi(:li.  wie  Eutigiius  und  EuHtnttiuu 
koricfaten,  der  moiiophysitenfreuiKlIichen  Politik  Juxtiiüaiiä,  i]«r  jedoch  starb, 
bevor  er  Anastasios  bannen  konnte.  Dies  that  Justin  II  (S7(i)  und  erat 
n«ch  23  .Tahrcn  konnte  AnastäHiOR  auf  seinen  Stuhl  ^tnrlUk kehren,  den  er 
nnch  *twft  5  Jahre  innehatte  (t  599),  Wahrend  .'«eineft  Kxileni  «chricb  er 
■'j  dögmatischo  Abhandlungen  Über  die  TrinitJlts-  und  Inkarnations- 
Ictirt*.  die  nur  in  latcini»cher  Übersetzung  vorliegen.  Aimsta^ios  »chhe^st 
«eil  inhaltlich  eng  an  die  Kirchenväter  an:  in  formeller  Hinsicht  darf  er 
wifvo  seines  streng  methedif<clien  Verfahrens  als  ein  Vorläufer  der 
Schol»«ttk  »ngftselien  werden.  Von  den  späteren  byzantiniKchcn  Thoo- 
lo^en  wurde  er  viel  beflchtet  und  zitiert.,  wie  z.  B.  von  MflximoH  Confcstior, 
Jobannes  von  Damft«ko».  der  7.  allgemeinen  Synode  u.  a.  Sein  Uttera- 
riedier  Nwhlaxs  nmfasHte  ursprünglich  noch  andere  Schriften,  gegen 
jJwtininn.  gegen  Johannes  Philoponos,  eine  Abhandlung  Ober  den  dogmo- 


QO  B^uuBtiDtocIie  liUerattugQBcbiobt«.    I.  Proaatacb«  Litterfttvr. 

lanituli  Iiubo.     Vu'lli 
hört   ihm   aucli   die   unediert«  Schrift  UtQt    jtQtnofas  zu,   die  eine  lls  voa 
Ulicims  i]iit«r  seinein  Namon  enttiHlt.     In  seiner  ersten  dögniatiH<:lien  A 
lianilhiiigen  flher  die  Trinitilt  henift  er  ficli  auf  die  Homilicii,  die  or  vi' 
ftUii^l  liiilie.  ,alä  or  nocli  ungeliindurt  scLrcibon  und  sprechen  konut«'.    Drei 
solcher  HoniiÜL-n  sind  unter  »oinoni  Nanien  gedruckt.  ab«r  ihre  Ec)itbeit 
ist  rweifelhaft.    Eine  4.  iet  sicher  unecht,  da  die  7.  Synode  dario  «rwälmt 
wird.     Sicher   echt  ist  nur  seine  Rede  bei  der  Rückkehr  nach  Antiocliien 
am  25.  Mftrz  ö9S.     In   den   Ha»  werden    die   verschiodenon  Tr&gor    de« 
Namen»  Ana^taHioK-sohr  oft  mit  einander  verwechselt:  es  mutw;  daher  da« 
hntidechrifthctie  Material   einer  genauen  Durcliforschung   unterzogen   wer- 
den, bevor  das  htterarische  Eigentum  eines  jeden  dieser  Anastasii  b^stimml 
worden  kann. 

1.  Ausgftboii:  Die  von  Luk.  HoUtein  gttpknto  Auagabo  iIob  AiiilbUiuoii  kam  nio! 
znr  AunfUbrnng.  —  Eine  vorlaufige  Qeafltntau»^iiliL>  Imi  Mikiih,  Patr.  p.  »!>.  13CIU— 1108. 
liier  Hellen  den  b  dogmatiecJieD  Abliaodlun^iMi  umi  i  Buiiiiliuu  Docb  eine  uiiDutitv  "t'jtSi-aif 
«t'rtufioi  niaiivit  un<)  einige  FrapnenCe^     -  Die  Rode  um  2ö.  MSrt  593  «d.  Pitr«,   Jaritna 
«od.  Qroncnr.  bist,  et  docom.  2  (Rom  1868)  251—257.  TM 

2.  Hilfsmittel:    Fabricins.    Bibl.  ^r.    10,   505  -  000.  —   Orogorios  P.,    lie^istr^l 


i 


«piatol.  1.  1,  T.  24  f.;  5,  41  f.;  8,  2  etc.   stnnd   mit  AniuliU'ioe  in  KoirespnndeDE  nna    I 
■ntthl«  nioh   nifrig    um   deasen  ABBliCiiieranB.    —    F.ine   erst«   (Jrundiage   iQr    w«it«re   Fi 
Bobungeii   biotot    l'itrm.   Juris   PCcl,   (irRcoar.  bist,  et  docum.  S,   238—394.     iljor   werdWB 
13  TrOgor  den  Namens  AnnHtaiiius  nnchgewiesen,  eine  Li«t«  von  Hss  Bufgestoltt  und   Opa»: 
oula  von  voracbiedenon  Aniislosii  geboten. 

3.  A.  Mai,  Novn  I'utr.  bibl.  G,  2.  LIII  nennt  einen  Theodoros  prosbjrler  pIm  Vi 
fasMr  einer  liingoge  in  5  surmonee  dogmuiicuB  Annstiuii  Anlioohcni  ohne  nHbtre  Angabi 
LAteiuiHch  ed.  Tilmunnus.  IWis  l.')57. 

4.  Di^n  I'atriim^bou  RuIauioB  von  AluiuadriiMi  (ö80— GOT)  traf  daatwlbo  Loft  wie 
KjibrAui  und  EuljohiuH.  Vou  svinun  iBblreicbvu  Scbriftuu  buben  »idi  nur  Fragmente  er- 
hälton  (naob  Dnieken  vonA.Mui  iiiHAmmengoHlelll  bei  Migiiu.  Patr,  gr,  Si>. '2,  2937~$4I, 
nbgniiehdn  von  einer  Honiüie  (bei  Mi»;ue  h.  a.  0,  2013—37),  der^n  Kclillieit  nicbt  feststvhi. 
Dio  Fragment«  in  don  codd,  üodl.  Barucc.  25  eoec  14  fol  2C7-  73.  r.'Lris  298  Moc.  18 
fol.  19-20"  »ind  noch  nicJit  untersucbt.  Letslere  eUmmen  ans  s.  Sobrift  lli^i  njc  «j-iwt 
I(i(ar<fa;  xai  nini  r>;f  9tln{  oUayofiioi  und  sollen  von  0,  Bardenhewor  publiziert  worden. 
Nacli  den  Titeln  und  Inbnlliiaiignbcn  der  .Sebriflcii  dos  Kiilngios,  die  Plinlios,  codd.  182. 
20S.  220—27.  23Ü.  280.  niltteill.  verfolgte  Kulogios  diosolbim  litteinriacbcn  Zwoclce  wi«  aoiil 
TorgAiifii*r  Ktibrhm.  die  Vorleidigimg  der  Sj-uodo  von  Chnlkpiloii.  des  dogmatischuo  Brief«) 
dee  Paji«l«<*  l*u,  der  CliriBtoIogii-  Kyrill.i  von  Aloxtindrien.  und  diu  BekAini'ruiig  der  MooO' 
uhyeilen.  besuiider»  der  Svkti-nliäupler  Timutbeos,  'I'heodoäius,  Sevuroö,  sowie  der  Theo- 
dosianer  und  Gaiaiiiten.  Auf  diu  kiribtii'bF'  Disziplin  Wog  sieb  seine  Sebrift  Kaiii  Sowiiov 
xni  nifi  ri;c  ointttefitat.  Trott  dieser  lieberbnftcn  AnaU^nguiigeu  konnte  Eulegioa  die 
Orthodoxie  in  Alexandrien  nicLl  xiir  Herrecbuft  bnu^teu.  -  Biugrnpbiscbe  £inMllieiten 
bei  Jobaonea  Hoachos,  Pratuni  epirituale,  Migne,  Patr.  gr.  87.  3,  3009  f.  —  Briefe  dea 
rapatts  Gregor  an  Kutogio»  in  deasen  Regietr.  eplstol.  I.  5.  41;  7.  31.  37;  3,  28  f  ;  9,  17S  etc. 

11.  Die  monotheletischen  Schriftsteller  (633— r>8ü)  hatten  dasselbe 
Schicksal  wie  die  monophysiÜsehcn:  ihre  Werke  wurden  auf  dem  rftmi- 
echcn  Konzil  des  -fahres  ß4{)  unter  pA])st  Martin  und  auf  der  6.  allg«> 
meinen  Synode  in  Konstuntinopel  verdammt  und  gingen  infolgedessen  i«ehon 
frühe  KU  Grunde.  Die  Akten  dieser  beiden  Synoden  bild«n  ivuch  neben 
den  Schriften  des  Maximos  ConfoRsor  die  einzigt}n  Quellen,  aus  denen  sich 
einige  Nachrichten  Über  die  nionothcletisclic  Schriftstellerei  schSpfen  lasseiL. 
Di«  römische  Synode  erwutmt  inehrore  Briefe  und  Schriften  der  monotholo> 
tisch  gofiinntvD  Patriarchen  von  Konstantinopel  Sergios,  Pyrrhos  und 
Paulos,  des  Patriarchen  Kyros  vou  Alexandrien  und  des  Bischofes  Theo 
doros  von  Pbaran,  teilt  einige  Briefe  der  genannten  Pati-iarchen  in  vo! 


4 


1.  TbHiogi«.    A.  DogButik  nnd  Polemik. 


II-  I«) 


gJpMBfcto  mit  und  gibt  ßinigo  AuszQgc  aus  grüsi^oren  dogmatischen 
Qcinma  ow  Thvodoro«,  des  Pyrrtioü  und  nun  den  Kt^äXaia  dos  Kyros. 
1b  grtaserw  Anzahl  lagen  dies«  SchrifU'n  den  Vätern  der  (i.  allgonieinen 
SynoiJe  vor.  Der  Chartophylax  Goorgioa  verlas  in  der  13.  Sitzung  ein« 
giBte  Liste  derselben  aut«  Hr»,  die  in  der  I'atnarchalbihliothok  von  Kon- 
ilantiiiopel  aufbewahrt  wimlen:  e»  waren  Bi-ioft^amniluDgcn  von  Sergios, 
["yrrlios  und  Petroe.  dem  Kachfolger  dos  Iotzt*'ron,  mehrei-e  autographe 
Abhandlungen  des  Pyrrhos,  darunter  drei  Töftoi  /r^ocrywtr.Tixai'  an  den 
iüiscr,  sowie  ßißida  6tä*fü^  des  Bischofea  Thoodoroe.  Don  Akten  der 
^fuAo  wlbst  wurden  nur  einige  Auszüge  au.s  densolben  einverleibt  zum 
^  B«rciw.  daJts  sie  in  VVirklictücoit  den  Monothuletisnius  lebiU<<n.  In  gleicher 
HWeite  wurde  einige«^  aus  den  Schriften  des  Patriarc)ien  von  Antiochien 
^URkartos,  der  mit  seinem  Schiller  Stephanos  auf  der  Synode  selbst  den 
^uloMtbeletisinuR  vertrat,  in  die  Akten  aufgenoDiiticii.  Die  Hcbriftcn  selbst 
MIteD  2  Codices  und  ein  x^ß"^"*'  *frpä<f(Mi'.  Makario»  selbst  logto  der 
Syvodfl  ein  schriftliehes  Glaubensbekenntuis  und  drei  Mtadixiet  vor.  worin 
tr  die  Aoasprilehe  der  Kirchenväter  zusammengestellt  hatte,  die  den 
Moiutheletismiis  lehren  sollten.  Beim  Vergleich  dieser  Auszüge  mit  den 
Hm  der  bctrePfendeu  Vftter  aus  der  Patnarcbalbibliothek,  der  in  der  8. 
Dad  9.  Sitzung  vorgonoinmeti  wurde,  stt>llte  sich  aber  heraus,  do^s  Makarios 
b  tcodonnUser  Weiue  exzerpiert  hatte.  Ausser  einigen  der  genannten 
Schriften  erwähnt  Maximos  Confessor  eine  längere  Abhandlung,  die  I^-rrhos 
in  ibo  geJichtot  hatte,  und  eine  Schrift  de»  Bischofs  Theodoros  ,IIt(fi  ytVtoif, 
imnäemii  tt  Jij  xai  n^oaoi/iQv'.  Maximos  verdanken  wir  endlich  die  Er- 
Utong  von  zwei  'Jnoiiittt  dos  Thoodoros,  Oiakonos  und  Synodikorios  des 
PitfiATchen  Paulos.  Diese  spilrlichen  Überreste  lassen  jedoch  ein  unifassen- 
4m  (Trtr-jl  über  den  litterarischen  Charakter  und  Wert  der  monotheletischen 
SokriftAteilerei  nicht  zu. 

Vfl.  4li«  Akt«4i  <l«r  rtinieoh«ai  Sjnud«  b»i  Manai,  Coocilia  10  iFloroiu  1764)  9.'>H, 
K9,  iTS-'ä.  »S8.  lOtM  f..  t020-2ö  uod  dazu  Hofele,  ConoiliAnguacbicIil»  3<  tVraibun; 
I^»  312~%;i.  ~  Di«  AliUn  der  6.  aUgometnon  Synode  bei  Maosi.  Cunctiiu  11  [ITUjJ, 
t79.  376,  320—376  («b«*  di«  xmJSna  it«  Makario«),  512-Ö17  (AuBZ(tge  aus  Sciirift«!!  des 
HakatiM),  a&7-&60  (Aaruhtung  der  Subiirun  il«r  Mnnotholoten).  &ßO— &73  (2  Briefe  des 
K;n«  aa  Smcim  und  weiUto  Aunllgc),  Dnzii  Hnf^rlo  n.  a.  0.  '2^0—279.  —  t'Or  Maximos 
CMlaMor  roL  MiRn».  Vatr.  gr.  91,  129.  \m,  Sü'i  f.  341.  -  Die  Unoelm  des  Tboodoroa 
ikr  Wid«rt«gntig  4m  Maximas  bei  Mignc  a.a.O.  216--22S4. 

12.  Haximoa  Confessor  (Mä^i/toi  ö  ö/joioj't.rifc)  ist  neben  Sophro- 

fluoi    i'HtriarcIien  von  .leruaalem    (s.    g    K7)    der    Hauptgegner    doB 

muH  und  der  hervorragendste  Theologe  dea  7.  Jahrhun- 

£r  wurdu  um  ^80  aus  einer  vornehmen  Familie  von  Konstantinopet 

gehören  und  war  einigo  Zeit  Geheimschreiber  des  Kaisers  lieraklioi«.    Um 

<Uü  finden  wir  ihn  als  Abt  des  Klosters  Chrysopotis  bei  Konstantinopel. 

AJa  der  monotlteletische  Streit  aii^bracb.  stellte  er  sich  auf  die  Seite  der 

ortbndoxen  Opposition  und  bescbluss  bei  der  Unmöglichkeit,  am  Sitze  des 

Kiiaan  aeinc  Auffassung  zu  verteidigen,  nach  Born  zu  wandern.    Auf  der 

HianiMi   traf  er   in  Afrika,    dessen   Statthalter   Gregonoa   aus   politischen 

Qrlbidcu  die  unionsfeindHche  Partei  üntoriitilt7.te,  mit  dem  Patriarchen  von 

Koutoiitinop«),  Pyrrho«,  zusammen  und  hatte  mit  ihm  die  berühmte  Dis- 

fotition,    die    mit  der  Sinnesänderung  des  Pyrrhou  endigte  (64&).     Mit 


I 


C2 


Byiantinisobe  Litteratargeaehicbt«.    1  PrMaische  Litt«rBtar. 


]etzterani  begab  or  sich  nach  Itom.  wo  or  der  Hauiitworttllhror  iler  Cholko4 
donenser  wurde,  während  PyrrhoB  in  Kavonna  zum  Monotht-U'ti&mufi  zurück^ 
kehrte.  Wie  der  l'apst  Martin  I.  so  wurde  auch  Maximos  durch  den 
kaiiterlichen  Exarchen  vnn  Karenna,  Kalhopas.  gefangen  genommen  und 
mit  üwi^i  Freunden,  die  hoido  den  Namen  Anatttaiuo»  führten,  nach  Kon- 
stuiitinopcl  geschleppt  (653).  Nach  einem  langen  Verhör  wurde  er  von 
seinen  Gefährten  gutrunnt  und  nacli  Bizya  in  Thrazien  vorbannt.  Hier 
hatte  er  eine  neue  Disputation  mit  Tlieodosios,  Bischof  von  Käiiarea,  und 
de»  heidon  Konsuln  l'aulo»  und  Theodosios,  welche  den  Anla«»  zu  neuen 
Missliiiiidltingen  hot.  Ein  zweites  Kxil  führte  ihn  nach  Lazika.  wo  er  662 
ttL-inc-n  Leiden  unterlag,  nuchduin  ihm  der  Müiich  Anastasio«  iin  Tode  vor- 
angegangea  war.  m 

MaximoB  pflegt«  mit  dem  gleichen  Interesse  Polemik.  Exegese, 
Asketik,  Alyntik  und  Liturgie  und  erneuerte  die  univentaltheologischcn 
Beutrobuiigon  der  KirchenvBtor  doi*  4.  und  5.  Jahrhunderts.  1.  Unter 
seinen  polemischen  Schriften  stehen  die  Abhandlungen  obenan,  die  sieb 
auf  die  obscbwebende  theologische  Kontroverse  beziehen.  Combefia  hat  sie 
2H  an  der  Xahl  zusammengeäteit;  diese  Zusammenstellung  bedarf  aber 
einer  kritischen  Itcvieüoii:  einige  Opusciila  wie  z,  B.  Opufc.  2  und  3  ge- 
hörten ursprünglich  einer  grösseren  Schrift  an,  andere  sind  Auszfige  aus 
längeren  Schreiben,  die  verloren  sind.  Inhaltlich  beziehen  sie  sich  aJle  auf 
die  monophysitische  und  monotheletisclie  Lehre;  es  befindet  sich  anch  der 
Bericht  Über  die  oben  erwähnte  Disputation  mit  Pyrrhos  darunter,  die  sich 
im  wesentlichen  über  die  Äutt^prüche  der  Schrift  und  der  Viitx:a-.  bot-onden) 
Kyrills  von  Alexandrien  erstrockte.  Eine  weitere  polemisch-apoiogu tische 
Schrift,  ein  Dialog  zwischen  einem  Orthodoxen  und  einem  Manichfier,  wird 
von  Georgios  ächoiarios  erwähnt,  befindet  sich  aber  nicht  unter  den  ge- 
druckten Werken  dos  Maximoä.  Philosophischen  ("harakters  ist  eine  kleine 
Abhandlung  über  die  Seele,  ihre  Existenz  und  ihre  Eigenschaften.  2.  Die 
exegetische  Hauplschrift  entstand  auf  die  Anregung  seines  Lehrers 
Thalaaiios  (vgl.  g  60),  der  von  ihm  die  £i-kläruug  schwieriger  Stellen  au» 
der  hl.  Schrift  verlangt  hatte.  Sie  war  ursprünglich  in  mehrere,  wenig- 
stens 5  iiifioi  eingeteilt  In  bunter  Reihenfolge  werden  hier  der  SchUpfungs- 
bericht,  viele  Stollen  au«  dem  Alti^n  und  Neuen  Ttistament,  besonders  aus 
dem  Evangelium  des  hl.  .lohunnes  erürtert.  Masimos  huldigte  mit  Vor- 
liebe der  raystisoh-allegoriachen  Erklärung  der  hl.  Schrift,  lässt  jedoch  die 
bistonscho  Interpretation  beatehcn  und  stellt  sehr  oft  zwei  verschiedene 
Deutungen  neboneinandor.  Die  früheren  Vfiter  zog  er  stAndig  zu  Rate, 
und  wo  er  bei  diesen  keine  Erklärung  fand,  da  verzichtete  auch  er  auf 
eine  bestimmte  Antwort.  Mehrere  exegetische  Stücke  geringeren  Umfangs 
bekunden  das  intensive  lntere.sse,  das  der  Erforschung  der  hl.  Schrift  in 
seinen  l^'reuiKleskreisen  eutgegengebiacht  wurde.  3.  Besonders  ft-uchtbor 
war  Maximos  auf  dorn  Gebiet«  der  Asketik  und  Mystik.  Hierher  gohSrl 
ein  Dialog  zwischen  einem  Greise  (yi^tov)  und  einem  Bruder  über  die  Nonnen 
des  christlichen  Lebens,  zu  dessen  Ergänzung  400  Sentenzen  über  die 
Liebe  hinzukommen.  Auch  hier  betont  Maximos,  dass  er  nicht  eigenes 
Oewächs  biete,  sondern,    was  er  aus  den  Schriften  der  Vater  xe^aiatn- 


A 


r 


L  Thftologi«.    A.  DftgmKtik  und  Polemik,    (g  12) 


itmifor  xasammengeatellt  habe.  Ancb  die  Ubri^on  askoii^chon  Sc-liriflcn  sini] 
ifl  dir  Oeeta]t  von  xf^äXina  abgofasst:  in  den  h  ZonturiL-n  über  Tugend  imd 
Lutcr  bemclit  gröstHTvi'  Zusamineiihiiiig  und  eine  forUchreitende  Ent- 
wickdang. Über  tiie  asketiBche  Kat«ne,  die  Maiimos  zagescbriebfin  wird, 
vgj.  3  94.  4.  Sowohl  in  den  potemiachen  als  briHoiidei's  in  den  asketischen 
SckrifUi)  8chli«8»t  Kich  Mnximos  eng  »n  Orogorio»  von  NaKinn}:  und 
4m  Pseadoarpopagiten  an.  Zeugen  diese»  AbhäogigkeitKverhSltm»ses«ind 
■■awMPdcm  zwei  Kommentare  zu  Hchwierigen  Stellen  der  beiden,  der  «ine  an 
«DMo  gewifuten  Tlioma»,  der  7.weite  an  Johanne»,  Kiitchof  von  Kyzikos,  ge- 
ricktei  Pßr  die  Kenntuiti  der  Thi'ologie  und  Myittik  desf  Maximos  und 
dmo  Quellen  »iud  dieec  Kommentare  massgebend.  5.  Die  Erklftraog  des 
«jmbolischen  ännes  der  Zeremonien  des  liturgiscben  GottesdiensteB 
ist  eine  unmittelbare  Frucht  des  Studiums  der  pseudoaTeopagiHschon 
SehrifU'»  und  wurde  »^]hist  wieder  zur  Quelle  filr  die  späteren  byzan- 
tiniKb^n  Uturgiker  und  Mystiker.  6.  DiüBO  weite  ecbriftstellcrischo  Tlifttig- 
kfrt  SfiiegeH  sich  wieder  in  den  Briefen  des  Mu.\imos,  wovon  einige 
pkÜosophische  Fragen  llber  die  Seele,  andere  dogmatische  Lehrpunkte  be- 
huileln.  die  meisten  aber  a8ketJ»cho  Betrachtimgou  bringen.  Mehrere 
mi  auch  reine  Freund^chaft^briefe  und  in  einem  edlen  Ton  abgefasst. 

I>ie  historifKrhe  Bedeutung  des  Maximos  Hegt  vor  allem  in  der  Bo- 

klBpfiing  des    Monotbeletismus,  wodurch    der   letzte    Versuch,   von    den 

fithäen  abzuweichen,  welch«  die  Sj-nodo  von  Clialkodon  der  Cbristologie 

tOfSereichoot    halte,    zurückgeschlagen   wurde.      AJb  Theologe   ist   er   die 

Mzta  QrOflse  der  griechisdien  Kirche.     In  dem  Anschluss  an  Gregor  von 

Xaüiu,  (^eadodionya  und  die  Vftter  Oberhaupt  ."pncbt  sich  auch  bei  ihm 

dir  gMneiDMune  Cliarakter  der  theologischen  Arbeit  »einer  Zeit  aus;  trota- 

Jrfli  hat  er  einen  gewissen  Orad  von  Originalität  sich  bewahrt,   wie  ihn 

•caige  Byzantiner  seit  dem  6.  Jahrhundert  besassen.     Dazu  kommt  eine 

Wrrorragendc   dialektische    Bildung  und  die   spekulative    und    mystische 

OMtcattolage.  die  ihn  zu  dem  christlichen  Neuptatenikur  hinzog.     Pseudo- 

ifionys  ist  durch  Maximos  in  die  griechische  Kirche  eingefllhrt  worden;  er 

Itat  den  Aroopagiten  mit  der  traditionellen  Kireheulehre  in  Einklang  ge- 

Armcht   und   dadurch   auf  die  griechisclie  Theologie   mächtiger  eingewirkt 

ih  Johannes  von  Damoskos.    Wenn  er  trotzdem  die  Bedeutung  des  letz- 

larwi.  der  ihm  «ehr  viel  verdankt,  für  die  Folgezeit  nicht  bekam,  so  lag 

tm  dsnui,  das«  er  »eine  Theologie  nicht  in  einem  »ystematisehen  Zu- 

■nUDenhang  zur  Darstellung  braehto.    Durch  die  Vermittelung  de«  Scotus 

Aigena  im   9.  Jahrhundert  erstreckte   sich   sein   Eintlusa  auch  auf  die 

■IwiHUftndiach-sebolaDttacho  Theologie. 

I.  Anscalien:  OJo  von  Tr.  SirorNDa  gopLuil«  Auspbe  kam  nioht  tu  iiliitd«.  — 
C*Bk«ri*  BUm  den  PUn  ml  (mId  CanspeebiB  der  AuaiuBe  er8chi<<n  i'DriH  167Ü),  konsto 
ikw  «oti  dar  uf  8  Blsd«  bsrwciinclen  Ausgab«  nur  dio  ^  mtfn  fprtig^tcllvn.  Piiris  lß7ft. 
-  Wp  AMe*be  M  wwdMholt  bei  Mifcn«,  Pati.  gr.  »0.  91  (('«ri»  IKIOI  inil  üiuztiftisaniE 
im  mtnt  «ob  Pr.  0»bl«r,  Aoecd.  Kr.  t  tUallu  lf<i>')  Wnimgrffrboncn  ädiuli«u  tu  Cnogor 
*M  FsäfiBi  ud  f^andodwnya,  wofcfae  Tboiana  gewidmet  »ind.  Di(^  nu  Jnhnnn««  von 
tptkm  rwitHatan  BcMito  lu  Paeudodionya  sIehon  bi^i  Migno.  l'alr.  «r.  4.  15  -432. 
uf:  .-bTt,  dar  auf  Gngor  v.  Ku.  badlgbche  Toll  bei  Mign«  a.  a.  0.  Dl,  1060-1417.  - 
ba*  Hutmon  tofMeMAoao  Cbronologia  auccincU  vitno  Climli  «d.  Dratkn,  Zeitacbr.  f. 
rhifciagiaiiblrh'T  18  (I89S)  883-884.  -  Der  Compntoa  eeolMiaBUciiB  d««  Maxime«  «{«Ut  bot 


M 


BjxantiniBche  LitterktnrgeBchEclit«.    I.  ProaaiBcliD  Litterktor. 


MiKne.  Palr.  ec   Ül.  1217-12^0.  -  CW.  Sinail.  88t>  Meo.  13  «titUlt  Muiimi  Cuat.  Ktträlnia 

not  'Agtioi',  J^nfidMar.  ,\>iii«(iiuii  na!  Kviij(«it,  die  lUUdtert  EU  seiii  «'.iRiiittJ.  Diuui-llio 
gilt  von  d*n  lltfi  SfXr^fniioir  roi  irtgyttäf  xtifni-iua  J/itu  fiiiä  aar^iMir  anotffi'frwv  in 
tinm  cod.  Moiiac.  26  soec.  10  Toi.  238—40. 

3.  Hilfsmitt«!:  Pliotiue,  cod.  19ti!~Ifl4.  verbreitet  eidi  Ober  eiaige  Sclirifl«ii  d«e 
Mutnit«  Ui-ber  den  Slü  der  Qneestioiie«  nd  TlialaMiam  (Ult  tr  mii  ungOiistigM  Urt«il.  •- 
Kabriciun,  Uihl.  er.  H,  635— S71.  Die  Liste  der  von  Mnximos  mit  KinscJtliiM  der  Loci 
commune«  xitiorlon  Aut«r«)  658  ■  666.  —  Von  dou  5  DinlogcD  dn  IVinitAlp.  wntdie  viel- 
fncli  unbnn  Bnd«ron  aar.h  Mnximos  hnndschriniich  xueoncliriobnu  werden,  Imt  J.  DrltBeke, 
Tbfol.  filudion  und  Krilikcti  ß3  {ls90)  IST  171.  Apoliin  v.  Laodic-.  Uintig  IK92  .S.  ISt*  S, 
vfl.  don  Toit  »bonda  S.  '2^2  S.,  fQr   dio   3  orstno  Apulltnorioi  v.   LMtdiocs   «Is    VrxfaxwT 

äo«tuli«rt  —  Wni;cnin«nn  in  der  R«ii1-Giixyklci{>lldi(>  f.  protest.  ThMlogis  0'  (Ihnj) 
80—443.  —  Eine  Hono);rBpliiu  ist  dem  lieirurrttgeiid<<D  Tbeologeo  noch  nicht  ge- 
widmet word«D.  Vorarbeit«!!  daeu:  Fr.  Combefie,  8.  MaxJmi  Couf.  rita  «t  acl«. 
■liai|Ue  nrdegomena  ad  «Ju»  operuni  odi(ion«ni,  Paria  IfiTO.  I)ef«ile,  ConcillongeAohiahtc  3', 
189—847.  —  J.  Hnl>«r.  Die  PhiloBojiliio  dor  Kirchenvater.  Manchen  18^9  8.  841-838, 
—  J.  lin«h.  DogmOTgBHchiclile  des  Millelftller»  I  (Wion  ISTa)  15—19,  —  H.  Weser, 
S.  Haximi  Confcsn.  ptnccepta  de  inenrnationo  Doi  «t  doifloation<i  hominis  cxfiannnlur  «t 
oxBininBnhir,  Uorlin  l^tlO.  —  K.  K  A.  l'reuiiB,  Ad  Haximi  Confesaoris  de  Doo  honiiniBou« 
doificNtione  doctrinum  iidnotntianum  pnra  1.  SohaceberK  1894.  Unlersuchto  dio  Quellen 
und  die  Riganifimtichkeileii  seiner  UoUoiilchro.  —  Soltr.  elauridcH,  'II  öiTac  npnc  löf  Siär 
^  tlf^i  rot*  itlni't  tar  nr-tganon  xfir«.'  Mäii/toy  for  duolofijf ifr,  Kpct  \<Si\  (ohDoWwt).  ~ 
t'eber  at>ine  Abendiniihlslehre  o.  ti.  K.  Slciti,  JahrhQcher  für  duutaulio  Thoologin  II 
(1866)  229-288. 

8.  BiograpliiBob«»:  Die  nnunpu«.  an  uin^n  Biacjiof  NikoluoH  goTichteta  Vita 
S.  Maximi  beiHigne,  Patr,  gr.  90,  67- 110  ist  in  der  jetiigon  Form  niolit  von  eln«ra  &it< 
Kennasen  verfassl.  —  Hingegen  atauinien  die  ßerichte  Ober  das  VerhOf  d«s  Haxinioa  in 
Kpcl.  die  Diefutalion  in  Binya  und  den  Tod  des  Maxiinns  und  des  MOnofaes  Anaataaioa  noch 
Ton  dem  lieid^nsgonomea  Anaetasioa  Apokrisiarios;  gedrnekt  bei  Migne  a.  a.  0, 
110  -120,  136—195.  Diese  DokumentiB  sind  in  dra  genannten  Vil«  benntit.  —  Vgl.  auch 
Theophonos,  Chronograpbia,  ed.  de  Itoor  -.>,  liSl  f.,  347,  3äl. 

4.  Rcholien:  Verschiedene  Schriften  d«s  Maximos,  besonders  exegetische,  aind  hand- 
flohriftlich  nnd  in  den  Anegah^n  Ton  Rcholien  bogteilet.  Einen  Teil  derselben  Bcheiot 
Mnximos  bei  einer  Durchsicht  seiner  Arbeiten  selbst  hin2Ugi>(llgt  xu  haben;  die  n)eiflt«n 
mtlgnn  wohl  npAter  hinnugekommen  sein.  —  Den  l'ralog  eines  Komnientara  zu  den  Zen- 
lurion  Do  caiitute  vnn  dem  Metropoliten  Nikotaos  von  Kerkyni  aus  dem  IS.  .Inhrh.  hat 
8p.  P.  Lnmpros,  fc>p«i'pn«H  'ArU^ato,  (Athen   1882)  8,  27  f.  publitierl- 

5.  Annstasios  Apokrisinrioa  f  666  verfoast«  ausser  dun  vorbin  «iwllhntsn  Bo' 
richloD  einpn  AijliiXot  gegen  den  Typos  dos  Kaisers  Konstanz  11.  den  it  selbst  in  acinom 
ersten  Bertebtu  crwOhnt.  und  einen  Drief  an  die  MOncbo  von  Askalou.  wovon  A.  Mni. 
Scriut.  vel.  nov.  coli.  T, '202,  dL>n  Anfang  mitteilte;  abgedruckt  bei  Migne,  Patr.  gr>  89, 
Iini.  —  Von  dem  HOnche  Anastasios,  dem  zweiten  Leidensgenosaen  des  Maximos,  beaitcen 
wir  einen  Brief  Qlior  die  von  beiden  erlittenen  Drangeale  an  die  MiSnehe  von  Kalaris, 
Migne.  Patr.  gr.  9l).  181-  136. 

6.  Von  Theo  der  OS.  Presbyter  des  Klosters  Rait  hu  auf  der  sinaitisrhon  Halbinsel, 
der  als  «in  Zeitgenotiae  von  Maximos  angesehen  wird,  ist  eine  kleine  Solirifi  erbalten,  die 
eine  flkiue  der  chriatologiechen  Irrlebren  von  Paul  von  Samosnta  nn  bis  Severos  nnd 
Jnlian  von  naiilumasa  bietet  Das  Schweigen  des  Verfassers  über  den  Monotheletismns 
nnd  Bsioe  BemeihuDg,  dass  Dberall  FViodo  herrsche.  nOtigt  die  AhfaBsungHeit  dor  Schrift 
vor  das  xv«ite  Decennium  des  7.  Jolirhunderts  tu  sutzen.  Sie  hatte  Dbrigens  unprUnglieh 
einen  grosseren  Umfang;  denn  des  Erhaltene  gibt  sieh  als  Einleitung  va  den  vtoyty^tti»- 

Ktretiiym,  di«  fehlen,  (Jedrackt  bei  Migne.  Palr.gr.  91,  1484  — I&C"4.  —  Johannes  Uekkii^ 
atrinreh  v.  Kpcl.  kannin  eine  weitere  Sihrift  Theodor»  IIcqI  lint^iyotiniat:  die  wenigst«» 
2  BUdicr  umfasalc  (Epigraph,  c.  8.  MiKne,  l'atr.  gr.  141,  080  f).  —  Leo  ADalin«, 
Diatriba  do  Thegdoris  nd-  A.  Mai.  Nova  PbU.  \iM.  6,  2.  149— liM  nennt  noch  andere. 

13,  Anastasios  Sinaites  {'Aratnüatos  Är«f»r;s)  war  ein  illugci-*r 
ZottgcnoBfO  MtiximuH  den  Bekenners,  tnJl  dem  or  in  scliriftstullonschcr 
Beziehung  manche  Ähnlichkeit  hat.  Von  seinen  LebensverhältoigBcn  wissen 
vir  nur,  dass  er  MOnch  des  Sinaikloßters  war  und  nach  Ägypten  und 
Syrion  gr&SRcre  Iteisen  tint^niahni.  um  mit  den  Monopliysiton.  Sovcriancrn, 
Xheo<loeiaDera,  tiaianiton  u.  a.  K«ligioti8ist.'Hi)rachu  zu  halten.     i'aLri&rch 


1.  Thooloet«.    A.  Dogmstik  nnd  Polemik,    (fi  13) 


66 


von  Antiooliioii  war  «r  niclit;  xoinc  Blütcseit  tUUt  KwiHclioii  €40 — 700.    Die 

Brfahrungen,  welcho  ev  ah  WaiKlcnipoötel  der  Orthodoxie  machte,  liegen 

Minor  Kau[ttsclirift  'üJi./tic  zu  Grunde,   worin  er  seinen  Drndern  eine» 

Aiil«itung   zur  \virksamen  liokStnpfnng  der  Monophysiten    geben   wollte. 

Ob^aich  IT  dto  Kftt«gorien  des  Äri-stoteles  &\»  diu  tigontlichu  QuoUo  do» 

llaDophysitiHntus  aDcah,  stetltu  vr  doch  an  die  Spitze  seines  Führers  eine 

gTMae  [{«ihe  von  Begriffsbestiinmungen,  die  udenbar  Aristoteles  entlehnt 

äai.    Ah  wahrer  Scholastiker  gibt  er  sich  auch  zii  «rkcnne»,  wenn  er 

4er  theologischen  BowotsfQhning  ^x  rr^ay/tanxb»'  änodtf^ttav  ausdi-acklich 

den  Vorzug  vor  der  bibÜHchon  gibt     Ein  innerer  Plan  IfUst  »ich  aber  in 

der  Schrift  seibat  nicht  wahrnehmen.    Anastasios  stützt  sielt  vorzugsweise 

uf  lü«  Synodaldekreto  und  die  fi-Ohercn  Vfttcr,  unter  denen  Fseudodionys, 

Basilioe   und    Kyrillos   von  Ak-snndrien   die   ertite  StoUo   einnehmen.     Dci' 

BehSnipfung  des  Monotbeletismus  sind  It  kleinere  Abbandlungen  Tlt^i  lori 

m'  HMVtt  gewidmet,  wovon  die  3.  die  Goitchichte  desselben  bis  20  Jahre 

oacfc  der  6.  Synode  {680)  darstellt.     3  weitere  Schriften,  die  Anaatasios 

mIM  in  der  Einleitung  num  Hodegoa  erwähnt,    Töftoq  6arfiatixög,    Töftof 

ur(tuto}^,iixt>(,  St'rtay/iu  xatR  Xtarot/fav.  sind  verschollen.   l>ie  exegotiacho 

Htaptucbrift   des   Anastasio»  ist    die  Krkl&nmg    des    Hexaemerou    in 

18  Bftchorn,  von  denen  nur  ä&n  letzte  im  Urtext  publiziert  ist.    Anantasios 

k^t,  geetQtzt  auf  den  Aposlel  Paulus,  das  Hauptgewicht  auf  die  allego- 

nwhe  Interpretation.    Xach  ihm  zielt  das  ganze  Ilexaeuieron  auf  CliriKtitH 

wi  di«  Kirche  ab.   Der  Pseudoareopagiti;  ist  ihm  auch  hier  UtiiipiautoriUit. 

Die  Schrift  klingt  au.s  in  einer  Verborrliehung  der  Kirche  und  Evas,  ihres 

ürtjrpus.    £ine  letzte  grüt^ere  Schrift,  die  ganz  in  der  Art  der  Quaestiones 

<tM  Maximos   exegetische,  dogmatische  und  praktiKch-kirelilielic   Fragen 

bikaiidelt,   gehflrt   in  der  vorliegenden  Gestalt  Anastasios  sicher  nicht  zu; 

Hihi III I    Antworten  stehen  mit  einander  im  Widerftprueh,  in  einigen  wei^ 

im  aogar  ap&tero  SchriftsteUer   wie  Nikophoros  von  Kouätantinopel  go- 

■aoaL    Aach  die  Hse  weichen  beträchtlich  von  einander  ab,  und  einige 

waiwil  aht  Verfasser  einen  Ana-itat^io»,  Kr7.bi»chof  von  Nikäa.    Doch  scheint 

der  Grundstock  dieser  Quaestiones  A na.sta.'tios  Sinaites  zu  gebSren,     Die 

litt«r«targattung  der  'E()vittjoni  kw  ä.toxQ(ff»i;  mm»  Oberhaupt  erst  noch 

nfther  urforscht  werden.     Anastasios  bezeugt  selbst,   dass-er  eine  Streit* 

fcbrift  gogon  die  Jaden  verfasst«,  die  wenigstens  2  KUcher  umfassto. 

Diewtlb«  kann  jedoch  in  den  Dialogen  gegen  die  Juden,  die  A.  Mai  ediert 

hat,  lacht  erblickt  werden.    Es  werden  darin  mehr  als  800  Jahre  seit  der 

ZvaUmng  Jem&alems  gezählt  und  von  dem,  was  Anutituslos  als  Inhalt  dieser 

Sdffift  angibt,  findet  aich  keine  Spui-.     Der  weitere  litterarische  NachloäS 

dcAAnaatasio«,  der  noch  ziemlich  umfangreich  zu  sein  scheint,  kann  erst  um- 

innt  werden,  wenn  die  schon  bei  Anastasiux  von  Antiochien  als  notwendig 

fcnüihliiii  li  II  handschrifUichen  Untersuchungen  gemacht  sein  werden.  Hiobei 

winon  anch  die  Zitate  gpftt«ror  Theologen,  wie  des  Johannes  von  DamaskoB, 

dn  Mtclmel  Olykas,  des  JohannM  Kypari»i>ioteä  berücksichtigt  werden.  Diese 

FflnchangcD  werden  wohl  das  Urteil  bestätigen,  welche»  in  Ana-ttasios  ein 

ICtfadgliod  zwischen  Lcontios  von  Byzanz  und  Johannes  von  Dama^tkos  er- 

kwot,  zugleicl)  aber  aein«  laferioritftt  beiden  gegenüber  zugesteht 

awttiA  4u  Um.  II I ■Illilii»i1nn  tX.    1.  Atrl1|.    i.  lull.  i 


gg  ByEbntlnUcho  LltteratarsMebidite.    I.  Prosaiacbe  Litteratnr. 

1.  AuKgalinn:  Kinn  vorlHufigi)  (toMmUmagiibu  nitch  ftlÜicrcn  Drueksti  von  i 

DacorilU,  Bnndini,  Combofia.  Mnttlinci  und  A.  Uni  bei  Ui(;np.  l'ati.  gr.  69,  36—1288.    

SeiU^m  Kind  rJnig«  kidnnro  StUok«  vun  Pitra.  Juris  cccl.  Gra«aor.  biKlor.  «t  docuiti.  3. 
2i7^1JT5   and  A.  l'npoilopulcia  KornmeuB.  'ifrtiknia 'lifMei.  oiaj>i-«).oyiBt  1,  400-404 

rblisiert  worden.  I>u  loUlore  FraEment  tliol  ^low^^i'n«  Htviit  auch  in  cod.  Angolic 
S.  7  aiiee.  10  Tal.  261'.  -  Der  TotlaUadige  Tesl  der  B«xa(^ni«ioniTklanuig  liegt  vor  in 
mehreren  Has  s.  B.  in  cod.  Vatican.  T2S.  Mnlincna.  l&S.  Mutrit.  0  ü7.  ~  Diaa  naeb  din  Um 
doB  üodFgaa  von  dem  Drucke  betrAcljllich  abweichen.  lei^l  t.  B.  cod.  Viodob.  ÜimL  gr.  77. 
—  Die  in  QuHeetio  95  «rwähnte  Scbrifi  über  die  iutellekluellen  und  aittbdien  Cnteraetiiede 
xwiHch»n  <lcii  Menacbtn  eolieint  in  «od.  Ambn>§.  U,  SS  sup.  erlialten  xii  aeia.  —  Cod.  Ca- 
suiat.  0.  V  II  enthält  eine  armenisehe  üehersetenng  das  Hodegw  Kap.  1—3.  ~  Auf  eine 
urabiauhv  Ueberaetziing  der  Homilia  auf  den  li.  Psalm  in  eod.  Vatican.  arab.  71  maofat« 
A.  Mail  Script,  vet.  nova  coli.  4  (Hörn  1B31)  2,  144  anfmarluani. 

2.  ailfsmittol:  Fabricina.  Bibl.gr.  10,571—^95.  —  HanpUcbrift:  J.  B.  Kunipf- 
DiBller.  De  Anustasie  Sinaita,  WQRbnrg  18<!-^  (ebne  %enng«nAt\  diplomntiscbe  UnletUge). 
Von  d<ini  unedtertvn  Material  worden  liier  nnr  2  Stiloke  xii  den  IJiiHnationtis  nae  cod.  Mona«. 
58  milgeteilt  (S.  174—177).  —  Weitere  Nacbweiso  von  Hsa   bei  Titra  a,  a,   0.   248—24«. 

3.  Die  AnosUsias  SinaitM  oben  abgeeproohenen  Disyiiitütionrn  K^fi"»  ^io  Juden  (bei 
Migoen.  ■.  0.  120-'i— 1382)  ataninien  aus  oem  9.  Jalirbundcrt.  Vi^nvnndt  mit  ihnen  Ist 
dio  Uttifiol^  tlanianov  xai  *iiBirt(  'lentuiiur  npric  fiartixor  iivn,  nd.  pr.  McUtTfert. 
Marburg  1HS9.  dio  um  das  Jubr  740  gcnebrinbcn  wunlo,  sowie  der  Dialog  gegen  die  Judot, 
der  einem  Uieronvmos,  Preiibirter  in  Jc«uaal«ni,  tugoschrioben  wird  (FragntoBte  bei 
Migne,  l'ntr.  gr.  ils,  Ml-Mf,).  l.irUIrrer  hoII  naeb  P.  Batiffol,  Ri^vue  de«  iiDeatinna 
histciriquc9  3t)(lKK6)'24S— 2äS  im  8.  Jahrhundert,  iiiubt  im  4..  gelebt  haben.  Di«»^briftMI 
sind  auf  ihr  gegenseitiges  VvrliUltiiis,  Auturi^c.liiift.  Entsteh uneswlt  u.  b  w.  noch  nftliw  m 
untcrsuebon.     Für  di-n  Teit  der  eiüten  ial  (.'od.  Vindob.  theol.  24S  wichtig. 

4.  Anastasioa  SintiiteH  wird  hucIi  in  maiiclieo  Hss  ein  npolcrrphcs.  mnnnigfa^th  bler- 
•aaantos  Keligionagosurüch  am  Hofe  dtr  .StiMaauideii  zugeeignet.  Jus  neben  ItÄher,  währ- 
ech4inlicb  gegen  Knda  des  ti.  .lukrhuiiderts.  enlntuiid.  Kd.  pr.  A.  Va»iiilior.  Anecdeta 
gmecO'bj'xantinA  1  (Moskau  1893)  73  —  125,  (oblerhuft.  —  Eine  iweile,  ebenfalla  nangol- 
hafte  Ausgabe  viTunaluIteto  A.  Wirth.  Aus  urieutali sehen  Cbruniken,  Frankfurt  1894 
S.  143-1210.  Vgl.  K.Krunibacber.  U.Z.  S|18d4)  021—24.  -  Eiuigee  darflber  Bratke, 
Ein  Zi:ugnlB  dc^s  Juaepbiis  Über  Climtus,  Tlieolog.  Utteraturblatt  15  (1894)  Sp.  l&l-ISS. 

5.  Den  Nameti  Anastaaiu»  traeun  S  Enbiscbsfo  von  Nika^  (vom  S.— K.  Jahrhundert). 
Etsoin  duraelbun  wiid  in  cod.  Coi»l,  27ö  aaec.  10-~11  ful.  1—360  ein  Komraoutar  xu  den 
raalmen  lugeeignet.  —  Ueber  eine  andere  ventflninelte  Ha  doasvlben  Kotnmentani  vgL  A. 
Lnuriotes.  'hW^X.  'Ji^».,  12(1892)  134  f. 

14.  Qennonos  (Ap/iarri;)  war  der  Sohn  eines  Patriziers  Justinianos 
in  Konüttantinopel;  als  Metropolit  von  Kyzikos  huldigte  or  einige  Zeit  dem 
MonoUielotismns,  den  er  aber  schon  abgeschworen  halt«,  als  er  den  Patri- 
arclialstuhl  von  Konstant!  nopel  bestieg  (715).  Beim  Auebruc-h  des  Bilder- 
Htreites  unter  Leo  dem  Isaurier  wurde  er  abgesetzt  und  zog  sich  auf  sein 
Landgut  Platonion  zurück,  wo  er  733  starb.  Auf  der  bilderfeindlichen 
Synode  unter  Koiistantino«  Kopronymos  (754)  wnrdo  er  nachli^glich  mit 
dem  Bann  belegt,  wälircnd  dio  7.  Synode  (787)  ihm  weg«n  seiner  Haltung 
im  ßilderstreit  liobes  Lob  äpendot«.  Der  Mangel  an  einem  umfangrüicbön 
litterariMchon  Nadilaäs  iRt  auf  den  Umstand  ziirUckzufUhren.  dasa  Gei^ 
manott'  Schriften  auf  Befehl  du»  Kaisers  Leo  verbrannt  wurden.  Photios 
(cod.  23f))  kannte  noch  eine  Streitschrift  dos  Gcrnianos  gegen  die  Apoka- 
tastasis  des  Origenes  und  Gregore  von  Nyssa,  Er  ist  voll  des  Lobes  über 
die  litterarischen  Vorzüge  dieser  Schrift  und  skizziert  den  Gang  der  Be- 
weisführung, die  in  der  Behauptung  gipfelt,  es  seien  die  Schriften  Gregor» 
von  Nyssa  interpoliert  worden.  Dies«  Schrift  ist  verloren;  hingegen  ist 
eiut'  kk'iniTO  Kontrovorsschrift  in  DJalogforni  erhalten,  die  sich  über  die 
Ansicht  des  Basilio»  von  den  Grenzen  des  Menschenlebens  verbreitet.  Ein 
dogmatischer  Brief  an  dio  Armenier  stellt  die  Zwcinaturonlehro  in  Cliri^tu» 


L  TbAologi«.    A.  Dogustik  nnd  Poimnik.    ($§  14—1! 


iH^Bcfa  Atliannusios.  Orcgor  von  Nj'ssa  und  busonders  Kyrillos  von  Ale- 

xan^nVn.    Als  litt(!rari8cti(<r  Gegner  der  Bildcrfoind«»  nimmt.  O^rmanoR  cino 

nitt«rg«nrilnete  Stellung  i'itt.    Dio  3  auf  den  Hiiiiei'^troit  bczUgliolion  Briofo 

bMten  nur  histomche«  Intereese:  ohne  theologische  Tragweite  ift  die  Be- 

kAodliiDg  dos  horntchenden  Streite«  und  ddr  früheren  Irrlohren  in  einem 

Schriflcheu.  worin  üeniiano»  selbst  ober  den  Mangel  an  litterarischen  Hilfs- 

nntteln  klagt.     Eine  rege  Wirksamkeit  ent^ltete  tiermanos  als  geiMlicher 

UmUht.     Von   Reinen   Hamilien    sind  jedoch    nur   einige    auf  Feste   de« 

HVTO  nnd  llariil  erhalten.      Die  byzantinischo  Rhetorik   zeigt  hier  ihre 

darakteristischen  Merkmale:  Überschvränglicbkeit  der  LobaprOche,  Über- 

iiiitfirag  mit  rhetorischen  Figuren,  Mangel  an  historischem  Sinn. 

1.  Ansgttti«n;  Die  ««nannten  Scliriftün  nach  <l«ii  DruakoD  von  ConibeSs,  M*nM 
ad  k.  Hai.  vttMnist  bei  Ujkii«,  Putr.  rt.  9S.  I— 1J3.  Hier  «uoh  ciiif  iweito,  unecht« 
Baalilliu  der  S  iJlge«n«inon  Synodon  anil  eino.  ebenfalls  uhacIiU.  Erklärung  iler  Liturgii?, 
4it  mA  Uasilio«  Aem  Gnxwfn  und  Kj-rillos  von  Kw\  lugeacliriebeu  wird.  An  GpriuHDOo  11, 
MAltfcMI  von  Kjwt  <I22S— 1^40)  kann  ntcht  gcdaclit  worden,  dit  Her  Vvrta^er  itv  Au- 
kaA  des  AnlicbraiUa)  auf  das  Jahr  D92  fcstaetxt  Diese  MveUgogie  bildete  abrigen» 
IMit  viknehMalicti  die  Vorlage  dos  Pseudo-Sophronios.  Vgl.  N.  Kraanoseljcev,  tJefaer 
tU*  litBKtarlie  Srklknmseii,  Odeamer  Jnbrb.  4  (1894)  Byz.  Abt.  8.  178— 257.  Beriebt  von 
LKirtx.  B.  Z.  4(1»9.M  34. 

2.  Uilfanittol:  Fabrieiua.  Bibl.  gr.  II,  155— 1»2.  —  Ueber  die  Ifomilien  vgl. 
A.  Balterilli,  Dinniaitio  crilica  de  homilUs  Germnno  irisrriptis,  Svllogo  Mnnumnntor.  2 
Ob«  iS&4)  24S  -&i.  -  Nach  eiucr  Notis  bei  A.  Mni.  Spii^ibg-  ilom.  7  (Rom  1»42)  74 
Mrda  Ml  Toll  drr  ScbotieD  des  Maximoa  C<>nfeaaM'  lu  i'seudodionva  Germnnos  xn^ebilrea. 

8.  Zasi  Loben:  Vgi  Tbeouhanea,  Cbronognphia  ed.  de  Boor  2.  hW.  —  AotaSä. 
Uni  3,  t&5  fr.  —  Eiao  anon/ne  Biographie  dea  Gennanov  aus  dem  !<  .Tuhrh.  ed.  Papude- 
fttia»  Keramana,  MmfioyoQJärtiot  flißXioStjirij,  'AvMaia  Mlrjrixn.  Kpel  1884  S.  3  -1?. 
~  flefata,  Coacilieiis«a«biehte  3,  2-  Aufl.  (Preiburg  1877)  863  IT.,  S72  ff. 

4.  Von  Oennaaoa'  nuiiiitEelbaroni  Vori^&uger,  Johauusa  {'f'iXh),  ist  eiu  Brief  an 
4ts  Papat  Konalaolio  I  (708 — 715)  cihallen,  der  aicb  auf  aeiae  Haltung  gegenOber  der 
iSracJe  boiekt.    Ed.  bei  Migne.  Patr.  gr.  96.  1416-1432. 

!&.  Litterarische  Vertreter  des  Ikonoklasmus  kennen  wir  nur  in 
^ringi-r  Anzahl.  In  di-n  Aktt-n  der  7.  allgumcinc-n  Synodu  worden  keine 
Schriflr-n  der  Bilderfeinde  genannt  mit  AuHnahino  des  Beschlusses  der 
üuiiMiktaKÜRcheD  Synode  von  1^\,  der  vermtige  seineB  Umfangen  einen 
litt«r«rischen  Charakter  besitzt.  Der  Kampf  gegen  die  Bilder  wurde  tlbri- 
gnui  bekannt^^rmassen  mehr  mit  den  Waffen  der  SohUiton  als  mit  der 
Podor  der  Theologen  gefllhrt.  Da  jedoch  Leo  HI  der  Isaurier  einer  thoo- 
lag{BG))en  Grundlage  (Ur  »ein  Vorgehen  gegen  die  Bilder  nicht  entbehren 
woQte,  M  mSgen  weht  die  ersten  theologischen  Gegner  des  Bilderkultea, 
die  Bwohcfe  Konstantinoi«  von  Kakolia  in  I'hrygicn,  lliomas  von  Klaudio- 
pab  nnd  Theodoros  von  Ephesos,  zur  Scliri fUit4}llerei  angeregt  worden  sein; 
web  iicheint  Johannes  von  Damaskos  Schriften  der  Bilderfeindo  bereits 
gHtannt  zu  haben.  Unter  dem  Namen  des  Kainera  Konstantinos  Ko- 
pronytnoa  (741 — 75)  erschien  ein  grösseres  Work  gegen  den  ßilderkult, 
toa  dem  Nikephoros  von  Konstantinopel  umfangreiche  BruchstQcko  in 
Mhw  Oi-gnerrichrifl  gegen  den  genannten  Kaiser  aufgenommen  hat,  Im 
mfteo  Bildenttreite  lietw  Leo  V  der  Armenier  (81S — 20)  durch  Johannes 
fimamatikos  mit  dem  Beinamen  Hylihi!*  und  .\ntonio8,  der  später  Bischof 
•«■  SjrlSon  wurde,  einen  Thesaurus  der  ikoiiuklastischen  Theologie  aus- 
arimtan.  in  dem  Bilwl-  nnd  Vaterstellen  ge^'cn  den  Bilderkult  zusammen- 
{■tngMi  worden.     Kine  Klinliche  Sammlung  war  schon   auf  der  ikono- 


U 


S8  Bjniitiiiüiobe  Idttenttargeschicbt«.    I.  Pros^Mche  litteratar.        ^^^| 

kla^tisclifn  Hyitodu  von  754  angi'U'gt  worden;  beide  sind  verloren.  Einige 
ikonüklustische  Qedichte  von  Johannes,  .Sorgiott,  Ignatio»  und  Stephanos 
hat  Tlieodoro»  Studitea  vor  dem  Untergang  bewahrt.  ]>er  l'atriari;li 
Michael  Koiulflrio«  (g  20)  orwfthnt  endhch  Schriften  (aeyypnfiuuia)  eine« 
Ikonök)tD«teii  Gerontios  von  Lumpe,  ,dtir  das  fiift  seiner  Uäreaio  in  Ervta 
vcrbrciteto".  Der  Verlust  der  früheren  Schriften  der  Bilderfeinde  iat  auf 
den  it.  Kanon  der  7.  «%node  ziiri1ck;tiif\thren ,  der  verfügt«,  das«  alle 
Schriften  gegen  die  Bilder  in  die  biechüfliohe  Wohnung  ku  KonKtantiuopoI 
abgeliefert  und  lüer  mit  den  übrigen  liäretiscliün  Schrifton  bcateiügt  wer- 
den sollten. 

I.  Dar  ÜuaoblusH  der  ikonohtiuttiHclifln  Synodo  diut  JahroM  7ö4  atchl  in  den  .\kUn  der 
7.  allgonniineu  Synode  bui  Masai.  Cuncilia  13  (n^'l  2U&— 3C3  mit  t'sarr  uiufiu)grt<iiihen 
Widerloguni^,  dt-ron  Verfnumtr  uithl  gcnonnL  wird.  Vgl.  Hefulo.  CuncilicngMcliiclite  S' 
(Freibarg  1877)  412— ]7,  470  f.  —  Dio  ÄuiaU^u  uus  der  Scluin  dun  Kunatuntiui»  Kopru- 
nymoB  bei  Nike[iburuii  v.  Kpel.  L).  3  Antirrbotici  udv.  Cuutdiuitiauin  Courunyinuiii  (§  17). 
Die  Nnchriclil«!!    Dbor   iluu   Tbeskuruii   dva  JuhHnnt>ii  OriiinTiiatilcoa   und   dus  AntunioB  voo 


SvUnn  bei  (l«<ui  Seri|itor  iucvrtus  de  Leone  ed.  Bonn.  S,  S.')0  IT.  und  Tlieonhunas  «uutinuiitiis 
oü.  lionn.  S.  S3.    —  Die  Oediclite  des  Jübaones  «te.  bei  Theudorus  Studitea,  Refutütio  in- 


tiornm  pocinRtum.  Migne  a.  a.  0.  434  t.    —    Die  Erwilinung  dos  Qeronlins   von    Lavp« 
ei  Hiona»!  Keralarios.  Horoilia  in  feetutu  urtbodnxiae,  Mi^ne.  Patr.  gt.  120.  736. 

2.  Uaber  die  Tlieologie  der  Bilderfeinde  euiigei^  bei  Ü.  SchwarEloae,  Der  tfildaratnlt, 
Gotha  1890  8.  82-101. 


la.  Johannes  von  Domaskos  {'tmm-vrfi  ä  Jafiatrxj^vit;)  ist  der  her-^ 
vorragendstw  Vtrteidigei-  dos  l{ildi'i'kult<!s  in  der  ersten  Periode  des  Bilder- 
streitea;  in  der  Folge  wurde  er  aber  nicht  nur  allen  flbrigen  Polemikern  seit 
dem  6.  Jahrhundert  vorge^zogcn.  die  griechische  Kirche  anerkannte  ihn  sogar 
als  ihren  grössten  Dogmatikor  und  vorluiht  ihm  dioees  Ehrcnprädikat 
bis  auf  den  heutigen  Tag.  Nach  der  Biographie,  welche  der  Patriarch 
Johannes  von  Jerusalem  im  10.  Jahrhundert  verfasate,  wurde  Johannea 
gegen  Ende  des  7.  Jahrhundcil«  in  Danioskoa  geboren,  als  Sproi^s  «inor 
Familie  Man.tiir,  die  im  erblichen  BositzL-  eine»  ^arazeniiichen  StAatftamt«« 
war.  Kin  »izUiunischer  Mönch  Namens  Kosma«,  der  als  Kriegsgefangener 
nach  Oamaskos  gekommen  war,  unterrichtete  Johannea  mit  seinem  Adoptiv- 
bruder  Kommas  in  den  kirchlichen  und  profanen  Wissenschaftun.  .lohaunes 
Obernahni  wahrscliciidich  zuerst  dtis  Amt  seines  Vaters,  war  aber  schon 
danial»  litterarisch  thätig;  bald  nachher,  sicher  vor  73€,  zog  er  sich  in  da.<i 
Sabaskloster  in  Palästina  zurllck  und  setzte  hier  «eine  litterarischc  Thätig- 
keit  fort^  Die  Nachi-icht  seine»  Biographen,  doss  er  hier  seine  Schriften 
einer  Revision  unterzog,  findet  ihre  Bestiltigung  in  dem  Vorbundensein 
einer  doppelten  Rezension  einzelner  StQcke.  Wälirend  Kosmaa  Bischof  von 
Majuma  wurde,  verblieb  Johannea  als  Presbyter  in  dem  >jabaskloster,  wo 
er  sehr  wahrscheinlich  auch  starb.  Sein  Todesjahr  fällt  sicher  vor  754, 
da  in  dicHcm  Jalu'e  die  ikonokloHtischc  Synode  Ober  ihn  aU  Über  einen 
bereits  Verstorbenen  das  Anatliem  aussprach. 

Der  litterarische  Xachlaäa  des  Johannes  ist  ziemlich  umfangreich;  er 
umfasst  aber  auch  (gedruckt  und  ungedruckt)  unechte  Stücke,  die  ihm 
wegen  seines  theologischen  Rufes  spilter  untergeschoben  wurden.  1.  Aus 
unmittelbarem  polemischen  Intereasc  gingen  seine  3  Reden  gegen 
die  Bilderfüiiide  hervor,  von  726—787  vorfasst;  drei  woitore  »ind  unocht. 


J 


L  ThMlogi».    A.  Dogmatlk  und  Polamik.    ($16) 


Eh  borrscht  in  dcns^^lben  «in  frischer,  von  iiinor«tcr  Entrilslung  getragener. 

polemischer  Ton,   JohAiinc«  wagt  00  »ogur,  das  Prinzip  aiiBziisprcrhen:  Oi< 

ßtttiili*>r  tau  rofio^tttiv  ri}  fxxi.i^ai\t,  wt'lches  dem  KäHarnpnpiritiu)»  Leoa  des 

luaBrier»  »chnorstracks  widersprach.   Die  3.  Rede,  deren  Echtheit  zwoifel- 

haA  ist,  bringt  bereit«  eine  Systematik  der  Bi]derltdir(<,  die  von  Nikephoros 

and  Theodoros  Studile«  weiter  nusgebildet  wurde.  Schon  hier  zeigt  »ich  auch 

Ce  wesentlich  positive  Richtung  des  Damaskenern;  am  Ende  einer  jeden 

EMe  bringt  er  zahlreiche  AuszUge  au»  den  früheren  Vfitentchrifleii.  zum  Be- 

bqfB  seiner  Lehre.    Von  den  Vomikänern  »ind  hier  Klemens  von  Alexnndricn 

Dod  Hethodios  von  Olympos  vertreten.   2.  Ein  ähnliches  aktuelles  Interesse 

führte  Johannos  zur  Abfassung  einiger  kleineren  dogmatischen  Ab- 

htndlungen,  einea  Glaubenübekenntnisses,  das  er  dem  Metropoliten  Petro» 

vra  Dwnosko«   Oberreichte,  einer   Schrift  gegen  die  .takohiten.   anderer 

ptftti  NesUirianer,  Monophysiten,  Monotheleten.  Sarazenen  und  Manichäer 

iCnalikiaoer).     Darau  schliessen  sich  kurze  liturgische  und  asketische 

Schriften  Ober  die  Fastenzeit,  den  "J'/iioc  t^iffäyio:,  die  acht  Geister  der 

8(lilcchtigki'it.    welche  noch  direkter  durch  ihren  Inhalt  und  ihre  Adi-oe- 

tatcn  auf  die  palästinischen  Mi'inchäkreise  hinweisen.    3.  In  das  Gebiet  der 

Exegese  gehört  ein  Kommentar  zu  den  paulinischen  Briefen,  der  wahr- 

■chfinlich  Oikumenio.*»  und  Theophylakt  als    Vorbild   diente.     Er  beruht 

huiptsichlich  auf  C1ir>-i<;o(^tomo8,  Kyrillos  von  Aloxandi-ion  und  Theodoret; 

NiiD  niliere  Untersuchung  wird  wohl  nocfi  weitere  Quellen  feststellen.   4.  Als 

Homilottker  ist  Johannei«  nicht  her\oiTagend,  soweit  sich  aus  den  Ki  Ho- 

iaKen  aaf  Feste  des  Herrn.   Moriil  und  anderer  Heiligen  Mchlio»!e;en  liUist, 

ili«  unter  seinem   Kamen    gedruckt,  aber  zum  Teilt»  unecht  sind.     Das 

TDO  Theophanoa  erwähnte  Enkomion  auf  den  zeitgenössischen  Märt>Ter 

EVtroii  fhartulario»  befindet  sich  nicht  darunter, 

5.  Über  alle  diese«  Schriften  ragt  Johannen'  Hauptschrift,  die 
QneHe  der  Erkenntnis  {Uiiy';  yt-töatuie:)  hinaus,  die  neben  den  Reden 
Kbtr  die  Bilder  sc-in  hohes  Ansehen  begründet  hat.  Sie  zerfällt  in  9  Teile: 
Dv  erst«  {li*<füXaiu  tfiXoauifixä),  der  in  einer  lungeren  und  einer  kürzeren 
BcmwioD  vorliegt,  besteht  aus  dialektischen  Begriffsbestimmungen  Über 
Siia,  n>H4'n,  Substanz,  Hypostase  u.  e.  f.,  die  aus  Aristoteles,  l'orphyrios 
und  Ammonio«  gCflchApIl  sind.  Der  Vorrang  in  der  Heranziehung  der 
•ri^toteUscben  Dialektik  gebülirt  aber  nicht  ihm,  eondern  Leontios  von 
Byzaoz,  von  dem  Johannes  auch  manches,  insbesondere  den  Begriff  der 
KnliypostaMe,  herübergenommen  hat.  Der  2.  Teil  {Ih^l  mQr'trtmv)  bringt 
«M  Anficrihlung  von  100  HKreeion,  die  auf  Epiphanios,  Theodoret,  Timo- 
thcM  von  Konstant inopel,  Leontio«  von  By^anz  und  i^ophronios  von  Jenisa- 
len  Birnckgebt.  Sellxständig  scheint  dio  Beschreibung  der  3  weiteren 
Ulraneo  Avn  Islam,  der  Ikonoktasten  und  der  ÄposchiHten  zu  sein.  Der 
S.  omfangreiebste  Teil  (100  KufuXctta  dayucmxä,  "^xdom^  cix^tjltjt  rr^i  i^ito- 
itfmv  n<arn»i)  ist  der  Versuch  einer  voll&tilndigen  Dogmatik  von  der 
Oottcsivhre  an  bia  zur  Lehre  vom  Antichristen  und  der  Auferstehung,  Die 
BehandluDg  ist  im  einzelnen  sehr  ungleich;  fast  die  HiUftc  der  Kapitel 
«tnilt  auf  die  Cliristolop«  (Kap.  4ö— 81).  Die  Systematik  ist  nur  für  die 
lahno  von   Üott,  von  der  SchSpfung,    dem  Menschen  und  von  Cliristus 


d 


70  Bfeontiatsche  LittenktorgMcbfchte.    L  PioBftiaobe  Litt«ratitr. 

(liii'chgurührt;  in  dun  12  luLztun  KapiLuln  fublt  sie  nah»2Hi  vollKtätidig.  lu- 
haltlich  hielt  sich  Johann?»  streng  an  »ein  Versprechen:  'E^m  iw/n^tfi'  ifiir 
oi6£v.  Die  Kirchftnvätcr,  au»  ilcrcii  Aiisäprllchen  uns  Ganz»  gewobt  ist, 
sind  «oltfii  unnihAft  gemacht  Diu  Hauptnutoritftt  ist  Ürugor  von  Nazianz; 
nehcD  ihm  üiud  diu  2  Uhrigen  Kuppudokier.  Dionys  dur  Pseudoareopagit«. 
Kyrill  von  Aluxundi-ien  und  Läontioa  von  ßyKanz  am  häufigsten  hcnutzt. 
seltener  Athanasio«,  Chrj'BOBtomoa,  Epiphanio«  nnd  Maximo»  Confeissor,  Diu 
vomik&ni»clie  Litt^ratur  ist,  »oviei  ic^h  --sehe,  gäiulich  ignuritrt;  Origenes 
wird  nur  gonaout,  um  bekämpft  zv.  worden.  Von  d»n  Abendländern 
wird  imr  der  Papst  Leo  zitiert.  Als  Ganzes  betrachtet,  ist  diese  Schrift 
sehr  verdienstvoll.  Abgewhen  von  der  umfassenden  Kenntnis  der  aristo- 
t-elischen  Philosophie,  der  HtLrosiologen  und  der  Hochpatristik.  die  Johannes 
darin  an  den  Tag  logt,  »etzt  die  Ausrülirung  de»  Uanzen  ein  nicht  un- 
hüclüuteudiü  Talent  der  Systumatiweruug  voraus,  wenn  auch  Vorbilder  wie 
Theodoretä  5.  Bu<;h  des  Haeretlcarum  fabularutn  Conipendium  vorlagen.  D«r 
Inhalt  %'ermittelte  einen  relativ  voUstftndigen  Überblick  (Iber  die  theo- 
logischen Fragen,  die  in  einer  UnmUMO  von  Elnzolächriften  behandelt 
wai'un.  Diese  Vorzüge,  verbunden  mit  dem  Umstand,  dass  frühere  Kom- 
pendien verloren  gingen  oder  zu  unvollständig  waren,  und  gehoben  durch 
die  Gedankenarmut  der  Folgezeit,  crklftren  es.  warum  die  nt^i]  yviäistmi 
du  dogmatiHche  Uandbuch  des  griechisohen  MittchilterK  wurde  und  blieb. 
Diese  Vorzüge  blieben  selbst  im  Abendluiide  niclit  unbeaubtel.  Durch  die 
Obersetzung  des  Burgundio  von  Pisa  im  12.  Jahrhundert  wurde  der  Haupt- 
teil  der  Schrift  dem  Abendlandc  zugänglich,  und  bald  gesellte  i<ieh  dazu 
der  griceliisehe  Test.  Johanni*»  urfn-utv  isit-h  hohen  AnttehenH  lM.'i  Petrus 
Lombardufi,  der  ihn  zum  Muster  seiner  SentenzenbUchor  nahm,  «owie  bei 
Thomas  von  Aquino,  wenn  er  auch  fUr  die  Ausbildung  der  Scholastik  nicht 
von  niassgebendvin  Einflute«  wurde.  Die  Scholastik  hat  ihre  Ideale  von 
Augustin,  dem  grossen  Denker,  nicht  von  Jobaanc»  von  Damaskus,  dem 
Konipilator  einer  späten  Zeit,  empfangen. 

1.  AnsgubuD:  YÄue  G«BBiiiltiu8g«be  jilant«  luoret  J.  Äubert,  der  lu  diuMoii 
Zwecke  viol  Halerml  vun  Leu  Alliitiuit.  Catalogua  operDTn  &  JotumisDainaeceni  in  Xvfifu*im, 
Köln  1(153,2,  448--4&3  orbielt.  NaobHeio  nutih  Coinbofin  nnd  Labbe.  Conspoctus  nur» 
odiÜoaiB  oDiniuin  op^nun  8.  Jean.  Dantaac,  Paris  ))l.'>3,  nirbt  zum  Ziele  knnu'ii,  vnrinstiilM« 
der  Dominikaner  M,  L«quion  dl«  einilge  tiesAintiiiiHgitbo  in  2  HAnden,  rnns  MVi  mit  um- 
fnngrekhen  l'rnlftioineiia  hikI  DisaertsHoncn  litti^rar-  unil  clognii'iiliistoriscli<in  IiihnltiMi.  kh- 
godriiokt  in  Veniiciin  ITiS  nnil  bi>i  Migne,  Putr.  gr.  94— 3ö  mit  den  von  Uiilinndi  und 
A.  Mni  nou  verüilcoUioht«!!  Scbrittcn,  —  P.  TaDnäry ,  K«vuu  des  ätnilas  gr«c<|UU!i  6  (11^93) 
85—91,  273—277  veröffentlichte  Probon  aus  t-inv-r  uubeJüutt'ndeu  und  sicher  uoDcbten 
Snnunlmij,'  von  Notiinn  Hbnr  olle  PIiiloso|ibci],  KöniKU.  rnjIbiBibe  Pctsunon  u-  u.  VgL 
U.Z.  2  (1K9»)  6^7  f.;  ■A  (1894)  19S.  —  Aucb  suiiHti|;(!  Ktt^iuigkeiten  «iud  ia  oxtueXnco  Um 
ohne  Grund  mit  dorn  Mamco  itos  JobuuncB  geBL'hmUukt  ivurdtMi,  t.  B.  der  Tiuktiit  aber  die 
ToI«ufGi«rlagu.  vjil.  K.  Krumbachor,  Studien  tu  den  Lug«udeu  di-s  bl.  TbeodMio«, 
Sitiungsber.  bayer.  Ak.  1892  S.  345,  viellviobt  auch  das  StUrk  Htfü  tiür  ÖQHiirtiair,  du  b«i 
MigD»,  Petr.  gr.  94,  1001—4  und  bv«aer  bei  N.  Politos.  J'ntiäSut  fimu^oXoyixol  /iv9at, 
AUi«n  1&?0  S.  f>  f.  ediert  ist,  Uober  die  Ansgaben  der  «inzeluen  Scbriftou  \%\.  Loif  uion  und 
J.  Lnngon  (u.a.).  —  (.'«bersolztiDaen  der  Hifft} yrnJamK:  Die  lateiniscbou  CebcrMtzUD^cu 
von  Iluigundio  und  dem  Knrraoüter  J.  B.  Panetina  (diese  s.  B.  in  cod.  Fetrur,  198)  «ind  iiooh 
UDodicrt.  DioUebersetziingdesKxaroben  Jehannesvon  Bulgnrion  ed.  A.  Ponor.Moaluiu  lälä 
(msaiioli).  —  äcbuli^n  zum  dritte»  Toil  der  lliiy^  ;'viJafait-  enthnit  i.  I),  eod.  Vind.  theol.  200. 
—  Tobl  und  Anordnung  dor  Kapital  (euch  dnr  Iheologisuben)  zeigen  in  den  llaa  luancbe  Ab- 
woicbungl^n. 

2.  Hilfamiltol:  Die  Proiegomona  und  Disaertationon  in  der  Ausgabe  von  LeijuieQ. 


J 


1.  Ttwologle.    A.  Dogmftttk  und  Polemik.    (§  17) 


71 


KC.  OadiD,  CoBini.  <l*  wript.  ocol.  I,  I7I3— SS.  —  Fabriolus.  Bibl.gr.  9.  682—744.  — 

■ftcr  di«  SpTMclio  dM  Jobannns  «.  Zotnabor);.  Not.  «t.  cxlr,  29(1866)  I,  18  S.  —  Bard«ii- 

lawor.  Patrologi«  S.  SJO-  46.  —  Fobpr  di>  Schrift  von  den  *  LiiHti.Ti;t.isliini:  0.  Zocklar, 

Dh Uhntndc  von  d«n  aMib«!  IlanpUIlndon,  MQnolieti  1S93S.  ^3  IT.   VitlU.Z.  3(1K'J4)424.  - 

HoaoKraphJAU:  AjtORtolid»,  tlip'i  'laiärroti  lov  Jafitiattjrav   18SS  (mir  iuixugfl.ngtiali]. 

—  H.  J.  Grnadla1in«r.  Johuincn  Dttmuccnan.   AcfldcmMch  Proofskrift,  Utrecbt  l!j76,  vor- 

Itcitet  «Mh  bcaonden  Ubor  HDUie  dDgmengowbichtliohe  SUlloog.  —  J.  Langen,  jobantiea 

nn  DiinMkit  G%Mui  1679.  Sain«  litUnubirtoriiwhfii  Cnteraoohuii^en  (S.  1&— 368)  geb«n  in 

4cr  UuptMcb«  llb«r  La<iuice  nicht  htnaiM.    Dio  Vitn  S.  Artemii,  doren  [Jnechlheit  vou 

tofta  DMbfMwMM-n  wind«.  Ut  von  .lohannc*  Kbodios  (vgl.  §  HS  n.  &)  vorfnsat.  —  .r,  H. 

Loftan,  6LJ«l)ii<ifI><iinMkua,  London  lÜM  (mir  anxui;nngTio)i).  —  KnrTbeolngie  dos  Jo- 

boMei  i.  Bneli,  Doicraeafmehiehle  du  Mittolultrni  1  (Wion  IS7S)  49—76;  tur  Bilder- 

kbi«!  K.Schwnrilotie.  Der  Bild«nilr«j(.  Gotha  1>^'M  &.  123— 22Ü  im  Zii&unnianhiuig  mit 

ItrHiMkgio  d«r  Utldvrrreimd«  Oberliaugil.  —  l'obcr  deine  AbeudmuhlBlohTp  vgl.  Slcifl, 

JlktUdMr  tut  denlaobe  Tlieulogi«  VI  { I8ÖT)  37S~2S0. 

8.  Zum  Laben;  Die  Glle«t«  Biographie  dM  Jofaanoi-»  wm  umliiach  i;i>schriobcn;  Hio 
h^  irr  ütiecliMcJiea  Tita  la  Qnuide,  die  der  Patriuth  JobauuuB  von  Jonwalem  If  ÖdO), 
4«  Mb  nbrr  nncb  atarfc  von  der  inxwjselien  Rebildeton  Legende  beeinflusMD  Keeo.  vur- 
(m(  ket.  W.  bei  aiigne.  Patr,  gr.  H  429-^490,  —  E.  Boavy.  Änncrfontiques  totiiques 
ianU  vie  ie  St.  Jena  Dariuso^ih^,  li.  '/..  2  (1^!)3)  110  f 

4.  SaMM.  Liixi«on.  cd-  U.  Uoraherdj-  I,  2  |Mn11i>iind  BrAiinschwcig  lHi2)  481  erwShnt 
riam  .tiyi>{  mrrifp'ifxöi  rof"  iCmiroxariiöf  des  Üischofee  Kniphanioa  von  Soljmbria  in 
Anden,  der  wolil  ein  Zfltgcncun  dce  JohaaneB  von  DamasKos  war,  von  dem  «ob  aber, 
n  m  «cfaetnt.  nichtn  rriioltcn  hat. 

5.  H^ndiiclirifllich  oiiatiercn  ■•■inigo  anonyme  Abhandlungen  flber  den  Bilderetreit, 
L  K  in  ooJ.  Ambro«.  K.  121  sup.»«eo.l2foLIA9-170',ood.  Paris.  nSäAsnei;.  l-lfol.  199-2)0". 
C«i  Bodl,  Miac.  54  MMt  16  fol.  t— 73  enthalt  «inon  Diaing  (wiscbon  eiiHMn  Ikonnklnslan 
■d  «terai  Orthodoxen.    Ed.  ist  eino  uuuonyme  Abb.  bei  Migno,  l'nti.  gr  109,501—516. 

6.  Theodoroa  Abukara,  Bisdrur  von  Kam  jenseita  des  .Itirduna  oder  KarrhS  in 

Iwgwtaoiiw.  gilt  als  «Ja  SchQlet  dm  .lübannus  von  Diunoskoe.    Er  ist  vivbifr  veraohieden 

*W  im  Biacbofe  Hieodoroe  vuu  Kani'ii    uud    sptttcr   von  Luodikcu.    dem   AnhiLugur    und 

ilttvia  Peiad  rm  Pliotioa.  mit  dem  «r  uft  vcnruehBelt  wird,    Uiiter  (»eioein  Nameii  Kebvii 

IIUldM  Abliudhumbei  Migne.  Pnlr.  gr.  97,  UU8-1600.  KOgeu  Neatorisner,  ÜuuupliyuteQ 

ftüfMcfciliu.  JakoMl«n,  TritLeiateo.  iVraber  und  Juden.  Eilige  liegen  in  einer  apaiurvu  Be- 

■MWB  vor.    VieUeicbt  waren  sie  ursi'rQtiglicli  arnbisoh  geacbrjeben,  wie  eine  üotjz  vor  der 

1  AUmadUiBg  uideaM.  die  von  Michael  S,vnkeIloa  von  Jeruntem  Ittiersetzt  eein  will.  —  Vgl. 

n.  Iltig,  Canneot.  ad  Tbeod.  Aboc.  epnecul,  de  bnptismo  ddelium . . ..  Leipzig  1698.  — 

L«o  Allaliu».  Diotriba  de  Theodoris  od.  A.  Mai,  Nova  Patr.  bibl.  6  (Kom  1^63)2,  IG9-171: 

L  Allatina  be^aw  eino  lle  (vinlieieht  cod.  ValUcoU.  B.  63  a.  13),  welche  dio  Opuncnln  'l'Uco- 

im  in  1^ Baal  Uli  Aninh]  und  boMerem  Texte  cmtJiiolt.  —  NBbere  VnlcnnohungvMi  fdilen. 

17.  Nikepfaoroe  (A'ijd^^-epoj),  Patriarch  von  Konstantinopel  {806—815), 

ist  neben  Tlieodoros  Studites  (§ßl)  Hpr  Haiiptverieidiger  des  Bilderkultes 

ÜD  zweiten  Bildertttreit  unter  Lo«  dorn  Arincnier  (813 — 20).    Seine  Familie 

gibört«  EU  den  angc^oticmstcn  dt'r  Hauptstadt;  »oin   Vat^r  war  kaitter- 

bcfacr  SeJcrctir  und  wurde  von  Konstantin  Kopronynios  in  dio  Verbannung 

gMchicfct.     Ntkophoros,  ebenfa])»  kai^erliclier  Sekretär  geworden,  wohnt« 

Jbt  7.  Synode  bei  (787),  zog  sich  aber  bald  nachher  in  eine  wilde  Einödo  am 

UtnoifcheD    Bosporos  eurilck.     Sein  Hiofin'nph    rflhmt   meinen  Eifer  in  der 

PAa^  ivr  weltlichen  und  kirchlichen   Wissenschaften,  denen  er  in  dem 

von  flun  oi4iaat«n  Klo»t<T  oblug.   Beim  Tode  des  Patriarchen  Tarai^ioa  leitete 

tr  du  grosse  Hospital  in  Koimtantinopel  und  wurde  zum  Nachfolger  des 

nntarbenen    Patriarchen    bentellt^      Die   Miüncbapartei,    an    deren    Spitze 

TlModor  von  Studion  und  dessen  Oheim  Piaton,  der  frühere  Abt  von  Sakku- 

6011,  stasden,  waren  tichon  mit  dieser  Erhebung  dos  Xikepliuro»  unzufrie- 

dn,  wtiil  dieser  bis  dahin  dem  Laienntande  angehörte.     Alis  bald  nachher 

de*  nnie  Patriarch   dem  Kaiwr  Nikephoro»  in  Sachen  des  müchianiachen 

SInit««  weit  entgegenkam,  trat  die  Op)K>.sition  auch  an  die  Öffentlichkeit. 

Di*  modgvn  MOncho  bOosten  jedoch  ihr  Vorgehen  mit  der  Verbannung. 


72  B; Kantini Hche  UttoratnrfMchlGht«.    I.  ProBBiBche  Litterator. 

Unter  Michael  I  Khangab«  kam  die  Verafthnung  zu  atande,  und 
dor  Armenier  den  Bildt>r»ttrcit  wicdor  Hnfaclitc.  trat  Nikcphoros  mit  einer 
Entechiuduiiliuit  auf,  dif  iliii  den  berühiiitostuii  VvrtiHdigurn  dur  kirchlichen 
Freiheit  heigeselit  hui.  Die  Verbannung  (Mitte  Mai  815)  brach  Meinen 
Mut  nicht;  gleich  wie  Theodor  von  Studion  entfaltete  er  eine  ficborhat^ 
Th&tigkeit  xu  dunxt«»  dos  ßildorkulte».  Die  Bedingungen  Michael»  des 
Staintnicr»,  die  ihm  die  Thore  Koniütantinopcltt  unt  den  IVci»  de«  Schwei- 
gens öffnc'loH,  vurschinUhend,  verharrte  or  im  Kxil  bis  bu  seinem  Tod» 
(829).  Neunzehn  Jahre  später  wurde  sein  Leichnam  auf  die  Anregung 
des  Pntriarchen  Methodin»  feierlich  nach  Konütsntinopel  übertragen  und 
in  der  Apo-ttdkircho  beigesetzt  (847J. 

In  die  Zeit  seiner  Verbannung  fallt  die  Abfajtsung  aller  seiner  theo- 
logischen Schriften,  mit  Ausnahme  der  verlorenen  Schrift  gegen  die  Juden. 
Kataphrygier  und  Mnuichüer  und  einer  kleineren  Abhandlung,  diu  zu  Beginn 
de«  Bilderstreitee  vurfasst  wurde  (Apologoticu«  minor).  817  folgte  eine 
grUssero  Schrift,  diu  von  A.  Mui  mit  Unrecht  in  zwei  zerlegt  wurde :  LI,  3  Antir- 
rhetici  und  ApologeticUH  maior  pro  »acri«  imaginibus.  Der  erste  Teil  wandet 
sich  gegen  den  Vorwurf,  da»!»  der  Bihlurkult  OStzcndienst  sei,  währeiid  im 
zweiton  die  chrietologischon  AiisL-hauungen  der  Bilderfeinde  bekämpft  wei^ 
den.  Hier  schliesst  sich  Nikephore«  an  eine  Schrift  des  Kaisers 
Konstantinos  Kopronymos  (er  nennt  ihn  slSndig  Maftwvä^)  an,  aus 
welcher  er  viele  wörtliche  Auszüge  seiner  Widerlegung  vornussebickte. 
Drei  weitere  Schriften  beleuchten  die  Aussprüche  von  Makarios  Magnes, 
£usobiog  von  KlLsarea,  Pseudo-Epiphanio«,  (Iregor  von  Xazianz,  Nilos.  Basi- 
lios  von  Süleukia,  auf  welche  die  Bilderfeinde  «ich  stützten.  Eine  zweite 
Hauptschrift  des  Nikephoros  ist  noch  unediort,  Sie  «tollt  idch  als  die 
Zusammenfassung  alles  dessen  dar,  was  Nikephoros  früher  über  die  Bilder 
geschrieben  hatte.  Ihre  Herausgabe  würde  unsere  Kenntnis  von  den]  littera- 
rischen Streite  sicher  erweitern.  Die  gedruckten,  in  denen  sich  Nikephoros 
alK-rdings  vielfach  wiederholt,  zeichnen  sich  aus  durch  edten  Fmraut.  aus- 
gedehnte Kenntnis  der  Bibel  und  der  patristischen  Litteratur,  Vielseitigkeit 
der  Gesichtspunkte,  Hchärfe  der  Dialektik  und  eine  kraftvolle,  Qiesscnde 
Darstellung.  Dus  lange  Exil  veruiilasijle  Nikephoros  gleichwie  Thuodoro« 
von  Stadion  sicher  zu  einer  ausgeJi'hnten  Korrespondenz,  die  auch 
durch  seinen  Biographen  bestRtigt  wird.  Ausser  dem  Brief  an  Papst 
Leo  III  ist  jedoch  nur  ein  Fragment  aus  einem  Brief  an  Leo  den  Armenier 
erhalten.  —   Über  Nikephoros  ids  tlistorikor  vgl.  Krumbacher. 

1.  AUHgubi-iir  Auäiiilmuti  DHn<luriu«  bereitet«  eine  (tesnintHiiHgabfi  vor:  Oou- 
spectus  opuriiin  S.  Nkeplion,  patr.  C^pll..  quAO  pr(ipi>äioni  duobus  tomiä  edenda  sunt  H 
quoram  uauea  hacUnna  «i<lltn  fnernnl,  «um  iiit^rgir^tÄtiono  Intimi,  notis  et  disMrtatiniiibu« 
critici«.  dnttDiiitici«  et  historicin,  Purin  1705.  .Sie  iat  nicht  erschienon.  —  Nachdmn  Coin- 
hofis  und  C.ini*i<ia-BBsna£«  einiges  hornusgcgcbcin  hatt«n.  veriJffenÜiohto  A.  Mai,  Nova 
Palr.  bibi.  5  (Kont  1849)  1,  t  — 144;  2,  1  —  142;  3.  1-271  don  unocbischoR  Text  dw 
ApologoticnH  mttior  und  minor;  Abgedruckt  bei  Mign«.  Pnlr.  gr.  100,  201— S50.  —  Di» 
abrigem  gednickten  ijchnfteii  ed.  pr.  Pitra.  Kpicilog.  SuIc-bri.'I  (Varia  1852)80-2—503;  4  (1868) 
28S— 3ö5.  —  Rinen  weiteren  Bund  mit  Sclirifteu  des  Nikuplioru»  bezeiclmete  Pitr«,  Ann- 
tccta  aiurn  et  elasaic^  5  (Rum  lS8ä)  4Ü  ata  druckrcrtiK :  dereelbe  ist  aber  niobi  ei- 
Bohienen-  —  Ob  tu  seinen  unodierten  Scthrifteii  nneh  die  Vita  S,  Andr«ae  iuniorie  gohori, 
dlv  Ulm  in  cod.  Paris.  1&47  a.  1386  fol.  löä— 219*  nurMohri«b<Mi  wird,  ist  uocb  tu  unter- 
enchen.  —  Zu  notierMi  ist  aucb  cod.  Coisl.  DS  saec.  Iz  fol.  I— (>03. 


1.  ThMlogie.    A.  Dogmotik  ond  Polemik.    (%  |8) 


73 


^g       3.  llilfitinilUI:  COudin.  Commi-at.  de  arriptmlms  r>i>d.  '2  (I^i|</.ii;  ITS'3)4^I0.  — 
K^ricin«,  Bibl  gr.  7,  603—1132.  ~  A.  Elirharil.  W<?ttM  und  Weites  Kirchen ioxikun  a, 

t.  A«ft.  (Fraibarg  IttS)  249— 3&9.  —  Ueber  soin  kirdilich«»  Wirken  «.  J.  HarKflnriJtlior, 

PMJM  I.  261-268. 

3.  KiosrQpbJBcheB:  Bald  luob  Minam  Toila  erfaidt  Nikvphoroii  «inoa  Biaf;re{>hon 
k  d«r  rprwui  dm  DUkoouH  und  Sk^uophrlax  l^nntioa.  Der  Sitte  der  Ii)^ttntini8<ihcn 
BafwmpliM  cntiptcclieDd.  Iial  I^nntiu«  die  Slri^ttis ketten  xuriaclicn  dem  rotrinrvJioa  und 
im  lUnebqwrt«!.  die  wir  durtJi  'rlipu;>liaii*i».  Clifona(i;nipliiii  «d.  ile  Itoor  1.  4X1.  4M 
kcHMB,  mnvlliiit  geloMcn.  Die  Vittt  am  besten  bei  de  Buur,  Niuo|itiuri  «roliiep.  CpolitAni 
iPMCiLi  fciatoric*.  Loiinig  IS80  S.  ISO— 217.  —  Den  emfiiixeiidcn  Uericht  iloa  ('reiib)U*rB 
ntafhaoeH  Ober  aas  Exil  and  di«  TVsDBlation  de«  Nikepboroa  od.  nr,  Theophiloa 
Jaanna,  .Mnj^fi's  liytoloyaä.  Venedig  ISS4  S,  11^—128.  —  Andere  Nidiriubtun  bei  d«[i 
OnoiatM  Tbwpliui««,  0««rf(io«  Monnrtios  u.  r. 

4.  Tarasioa,  iler  uamitlolbare  Vorgänger  dea  Nikepliuros.  enUtammt«  «iner  anjju- 
•tbiaen  Familie  v«ii  Kiwi.  Er  wurde  als  (i^lieiniHchrKihpr  dor  Eaisi>rin  Irene  aam  Hnub- 
htfV  dea  UceaaUaitiNlifa  Pnulun  orkoran  (TA4)  und  «iwnrb  sich  höh»  Verdienst«  um  das 
iMtudekodanen  decr  7.  9]rn<jde  (7)<T).  auf  «clrlicr  der  ilildurkiilt  wieder  hergestellt  und 
ftMlOfledi  befrtod«!  wurde.  Auf  diosc  Angoltigpnheit  linxiithrt)  weh  die  (■  Briefe,  die 
im  tM  erllklten  nnd.  nnbst  ciaer  Homilre  uuf  des  (Vst  der  Vonitclliini;  Mnrill  im  Tempel. 
Übten  wn4a  ihm  mit  l'nrccht  at'geipradion :  die  rnlRmik  gr^gfin  dio  iknnoklnMen  be- 
tlUfH  die  llud>chri(tlicbo  Uebetliefrruog.  Kd-  mit  dc>n  Itriefen  bei  Mignc,  Patr.  gr.  98, 
UMi— LSOO.  Sejae  Rede  en  daa  Volk  bei  atioer  Krnennuui;  hnt  'lliooplianee  in  s.  Chronik 
nipvdaunea,  ed.  ie  Boor  1.  456—60.  —  I^iiatioa  DiakoTion  iirhrieb  nach  eine  Biographie 
i*  T^ranon.  Den  griecbiaoketi  Test  ed.  pr.  J.  A.  Heikel,  Act^i  Soriotatis  ecicnliuruiii 
Fhbmu  17.  UelaniKfon  1S69,  mit  Kommentar  und  Indiüna;  aunh  napamt. 

5.  EtM  Lobrede  auf  dje  Vüter  der  7,  Synode  vun  Epiphanios,  Diakon  vou 
Kilasia.  ist  in  den  Akten  der  Synode  erballoQ  bei  Manei,  Concilia  13.  442—438;  ubge- 
^kl  bei  Migne,  Patr.  gr.  98.  1318-1332. 

6.  Igaslios  DiakoDoe,  dem  Biograplien  der  Patriaroben  TBraaioa  und  Nikephnros, 
wM  aach  eine  ViU  8.  OreRoru  Dekapolitae  (t  »17)  a.  B.  in  don  codd.  Paria.  ^01.  l!>2f,. 
IMP  ngeMibnelien.  Ob  ei«  mit  der  von  Tlieopliiles  Joannu.  Myij/iirn  liyialoytxii 
&  ISS— 164  pulitiiieilen  eoonymen  Biographie  dee  Oregorios  Dekapolites  abarsinslimml. 
*M  dahin.  Narh  UontfnDcan,  Dibliotb.  biblinihncnr.  1  fPans  17^9)  186  wiren  in  der 
Yirtn— i  Bour  ein«  oder  mobrcre  ^i-hrif)en  für  d#n  Büderkull  unter  dpm  Namen  den 
I^riiw  DiaCoaM  vortiRDden.  Dieitn  Angnbn  muss  erst  noch  kontrolliert  wordnii.  Siiida», 
tttftaa  «d.  0,  Bernhardj-  1,  2  (I8.>2)  937  schreibt  ihm  ondhch  nebal  Grabioden  luid  üUm 
latU  Briefe  u.  die  n.  Vi.  nocb  nirgends  aufgotnuclit  sind.  —  llrbor  Ignatio»  nU  Dichter 
t(L  Krambaober. 

7.  t'ntvr  dem  N'amea  dea  (iregorina  Dekapolilos  arlhnt  goht  <^n(>  auf  die  Be- 
trbntiN;  eiiws  SarueDon  bMOgliche  kleine  KraJlbliuig.   Gedruckt  bei  Mign«,  Patr.  gr,  100, 

1301   ms. 

fl.  Thoadero*  Grnpto«,  dem  Bruder  ilot  Dichters  llieaphnnc^  wurdo  ochnn  frlth 
m«<dU  battdaekiifUicIi  (k.  B.  in  cod.  Pari«.  910  Meo.  10)  als  in  Zilelcn  npaterer  Ky- 
nntiaer  «.  tl.  de«  Joliuinca  KypurisaiotiHi.  die  Schriften  dee  I'otriarrlicn  Nikeiihoroa  nir 
tan  Bildetknlt  zugeeign«-!.  CombcfiN,  Oricinum  rarumcjuv  Cpulitnn.  mimitiiilus,  ('urin  1064 
&  IM*  bat  ihn  intttm lieber woine  lum  Verfaaaer  der  V'itu  Ni('l^I>hori  de-^  Ii;iiBlioB  gemacht. 
fidMT  atenunt  vom  ibn  n«r  eia  Brief  an  den  Bisobuf  ,1obnnii»s  vun  Kyiiku«  üKt  «etiii-  und 
«■MM  Bniden  l.eiden  unter  Tfaeuphiloa  (829—842].  der  in  ^eioo  Biuginphii?  iiiirKi;ii'>i"Tii<:'n 
««nie.  Letriaa«  wnrde  nodi  bei  Lebieilen  seine«  Bruders  Tbeophaues.  der  nia  Kniliiärhof 
<•■  NikJU  Mit  «taik.  Terfaxat,  Ed.  pr.  Combefie  a.  &.  O.  S.  191-213.  —  Rinn  Itede 
im  n««daroa  Onploe  bbvr  die  Verstorbenen  erwilmt  L.  Allatius,  De  purgaterio,  Korn 
ICU  8.  211. 

y,  B)>arl«e  rencbollen  int  die  Abhandlung  in  (iunntpn  don  Bilderkultee,  dio  Sophro- 
aia«.  Patriarch  Ten  Alexandrinn,  zur  /^it  den  Keist^m  Thcophib»  (M3)l— S42)  rerfnaslo. 
T|L  Bta^fdiiBa,  Anulc»,  Migno.  Patr.  et.  111,  1137. 

16.  PhotioB  ('t>*ätio()  ist  in  der  byzantinischen  Kirchen-  und  Litteratur- 
gMdiicbtc  eiao  einzigartige  Er.scli«inung.  Ii]  nein«r  Eigennchaft  a1»  Kir- 
eli«Dffirst,  G«l«brt.('r  und  Theologt*  i»t  or  nicht  nur  der  hedeut*ndftt* 
KiBM  d«e  9.  JafarhuiidiTt« ;  er  nimmt  auch  in  dcv  Gom'hichtc  von  Byzanr. 
f^tiillo  tfin,  die  nach  ihm  keinem  Byzantiner  mehr  beschiedcn  war  und 
deo  weltge«ohiclitlichen  Grössen  zagesellt.     Diese  Bedeutung  verdankt 


74  BfssntiiiiBcba  LitterntnrgeMibiolite.    L  Prosaiache  Littftntar.        ^^^h 

er  in  erster  Lioie  (teineni  Wirken  nis  Pntrinrch  von  Konatantinopol  Nach- 
haltiger und  zugleich  verhängnisvoller  hat  kein  Patriarch  von  Oetrom  die  Tage 
seiner  Wirk««,mk(>it  auf  dem  grossen  Bischofsitze  der  griechischen  Kirche 
in  den  Annalen  ihrer  Geschichte  verzeichnet.  Er  ftlhrto  den  ersten  ent* 
echeidenden  Aushruch  jener  ti'ennonden  Bowcgung  zwischen  dem  Morgen- 
tind  Abendlande  herhoi.  die  mit  d»r  Gründung  KonsUnlinopels  ins  Leben 
trtt,  durch  diu  christologiächen  Kämpfe,  noch  intensiver  durch  den  Hilder- 
ßtreit,  genährt  wurde  und  zwei  Jahrhunderte  nach  ihm  in  dem  defiiiitivcn 
\l\sH  zwischen  der  griechischen  und  der  lateinischen  Kirche  ihren  Ahschluss 
fand.  Der  I'erȟnlichkeit  deti  I'ludios.  so  mSchtig  sie  war,  darf  allerdings 
diese  Wirkung  nicht  allein  zugeschrieben  werden:  die  Geschichtsbetradi- 
tung  hat  sich  seit  längerer  Zeit  daran  gewfihnt,  die  treibenden  KrÄflo  in 
den  Kulturzu standen  und  in  den  breiten  Schichten  des  V'olkijs  zu  »uehen. 
au»  dessen  SchoKti  diu  einzelnen  historischen  Thatsachcu  hurvorguhen.  Bei 
rhoUos  lääst  sich  aber  mit  besonderer  Klarheit  das  doppelte  Element 
wahrnehmen,  ans  dessen  gemeinüLanier  Thittigkeit  die  Geschichte  geboren 
wird,  der  Zeitgeist  und  die  Individualität,  t'holiüs  war  in  seinen  kirclilichvn 
Tendenzen  daj)  Kind  seiner  Zeit,  ein  Spross  der  griechischen  Selbat- 
getalligkeit^  die  sich  Über  die  Barbaren  des  Abendlandes  unendlich  erhaben 
wähnte  und  gegen  das  Abendland  in  politischer  wie  kirchlicher  Beziehung 
abzuschlioeson  bestrebte.  Kr  war  aber  auch  Herr  über  seine  Zeit;  denn 
er  wiis»te  alle  durch  die  beiderseitige  Kulturontwicklung  entj;tundenen 
Gegensätze  aus  ihrer  Gebundenheit  hervorzulocken :  er  gab  ihnen  eine  be- 
griffliche Gestaltung  und  dadurch  erst  ihre  ganze  wirkende  Kraft.  Sein 
Ehrgeiz,  der  sich  darauf  steifte,  entgegen  der  Autoritiit  des  I'apsto»,  die 
er  zuerst  selbst  angerufen  hatte,  seinen  Patriarchalsitz  zu  behaupten,  vor- 
band sich  mit  dem  Stolze  der  ganzen  Nation,  der  schon  durch  die  Errich- 
tung de»  abendländitichen  Kuisertuma  emjilUidlicli  verletzt  worden  war 
und  durch  die  Eingliederung  der  neubekehrten  Bulgaren  in  den  römischen 
l'atrtarchalverband  einen  tödlichen  Stoos  erhalten  hatte.  Die  gereizta 
Stimmung  des  Volkes  ermöglichte  es  Photios,  den  ersten  grossen  Schlag 
gegen  Itom  zu  führen.  Dynastische  Interessen  traten  allerdings  seinen 
Tendenzen  entgegen;  er  wurde  abgesetzt  (867),  lUich  einem  Jahrsehnt 
wieder  eingesetjtt,  tini  ahei'nials  abgesetzt  zu  werden.  Ju,  er  starb  im 
Exil;  aber  die  romfeindliche  Bewegung  stieg  nicht  mit  ihm  ins  Grab: 
der  beste  Beweis  dafür,  dass  er  sich  mehr  in  ihreu  Dienst,  als  sie  in  den 
seinigen  sich  gestellt  hatte.  Die  Art  und  Wei^to.  wie  er  ihr  diente,  offen- 
bart einen  ('barakter,  der  vor  dem  Itichterstuhle  unpartKÜsiher  Gcschicht»- 
forKchung  keine  Gnade  finden  kann.  Gänzlich  verschieden  ist  aber  da» 
Urteil,  welches  die  Nachwelt  dem  streitbaren  Patriarchen  als  dem  Gelehrten 
and  Schriftsteller  schuldet, 

Seine  Bedeutung  als  Theologe  ist  oft  überschätzt  worden.  Die 
llieologie  ist  nicht  das  glünzundste  Blatt  in  dem  Bufameskranzu  des  g^ 
lehrten  Byzontinere.  Seine  tbeologischou  Gesamtleistungen  stellen  ihn  unter 
Johannes  von  Damaskos  und  lassen  mit  denjenigen  des  Mnximos  Confessor 
oder  des  Leontios  von  Byzanz  keinen  Vorgleich  zu.  1.  Die  umfung- 
reicltsto  theologische  Schrift   des  Photios  sind   die  Amphilochia. 


1.  Tlivolo«!«.    A.  DogB&Uk  und  Polsmik.    ($  18)  75 

Sm>  Lrigt  dk-aea  Titc-I,  weil  4lie  darin  gcsiiinmülttin  Abliaudlungoii  an  den 
Hetropoliten  AmphilochioB  von  Kyzikos  geriolitot  wurden.  Ihre  Zahl  bo- 
M^  in  der  jüngsten  Aufgabe  H'24;  Photion  be^tininit  -solb-st  ihren  Umfang 
Mif  300.  Er  vorfas^te  »o  wfthrond  seiiice  er»(ton  Extles  (867—77),  und 
diese  Abfaeeuo^Kcit  vcrrfit  eicli  in  den  wiüdvrholton  KlHg4>n  Qbor  ftussoro 
Bedrängnis,  Hangel  un  Hüchcrii  und  Abschrmhern.  Die  Amphilochia 
bilden  ein  Seitensttick  zu  Photios'  Myriobiblon.  Ohne  jede  »yfttemstische 
Ürdnang  und  ohne  KbenniiUaigkeit  in  der  Behandlung  folgt  in  buntur  Ab> 
mcMung  ein  (^«»ai  auf  den  anderen.  Sie  ttind  in  der  Go&taU  d«r  '£?«• 
ff'MK  w*'  ttiojtp*'ff*(;  Nl>gufu»»t,  nint'r  litte rarißchen  Form,  die  sich  schon 
froher  eingebürgert  halto  und  von  Theodoret,  Masimos  Confcssor,  Anastasios 
äi&Mtes  angewandt  worden  war.  Inhaltlich  verteilen  8io  eich  auf  das 
Ikaologifclic  und  {Ti-ofan«  Wiitsensgebiet  und  verniitt^dn  vinon  umfasüiondcu 
GoUick  in  das  gL«unite  wissenschaftliche  Leben  des  photianischen  Zeit- 
•It4ira.  Die  profannHsiienschaftJichen  Themata  gehören  der  Philosophie, 
HitttrwiKHen.schaft ,  Mediziu,  Grammatik  und  Oe»chic)tte  an;  sie  bijdi-n  aber 
■r  einen  klviiien  Bruchteil  dcis  Ganzen.  Über  Dreiviertel  desselben  be- 
kuddn  ext^tisch«  Fragen  Dber  die  Ueno^^iR,  den  Pentateuch,  die  Psalmen, 
im  hlufig!<t6n  über  Stellen  au8  den  Evangelien.  Die  dogin ati.sclien  Themata 
beci«ben  »ich  auf  die  Lehren  von  dur  TriniUit,  Inkanmtion.  Krlüsung,  da» 
Lebensende,  den  Bilderkult ;  uuffallcnderweise  wird  aber  die  Kontroverse 
lut  dun  Lateinern  kein  einziges  Mal  erOrtcrt.  Vjlter^chriften  bilden  den 
Stgeostend  mir  einiger  Quacittiones;  um  8o  grösser  ist  aber  der  Anteil  der 
Hbercn  Kirchonwchriflateller  an  dem  Ganzen.  J.  llergenrfSthcr  hat  naeh- 
Snriosea,  dass  :t2  exegetische  Abhandlungen  wortwörtlich  aus  Theodoret 
ktfOborgonomtnen  aind.  In  vielen  anderen  »ind  I'olychrnnio»,  Epijiliamo», 
EjrriUM  von  Alexandrien,  Theodoret,  Gennniio»  von  Kon»tantiuopel,  Jo- 
bunee  voa  Dauiaskos  ausgiebig  benutzt,  und  das  geistige  Eigentum  des 
Pbotioa  würde  sich  noch  mehr  reduzieren,  wenn  die  seitdem  verloren  ge- 
gUgUHm  Stdiriften  nn.s  nticli  vorlagen.  Wenn  dien  ein  Howei»  fUr  die 
OBMrordentlicho  Aiieignungsgabe  de»  l'holio)«  ist.  so  wird  dadurch  seine 
origiDelle  Geistesarbeit  auf  ein  im  Verhältnis  zu  dem  Umfang  der  Amphi- 
kwlita  geriages  Mass  herunte^edrQckt.  2.  Weitere  .\rbeiten  des  Pliotio^ 
aaf  dim  exegetischen  Gebiete  sind  seine  Bibelkomnientare.  Alt^ 
tadatDvntJiuhe  sind  bisher  noch  nicht  mit  .Sicherheit  nachgewiesen  worden ; 
i&  den  Kat4!nvn  werden  aber  so  viele  Erklärungen  zu  den  Evangelien  und 
I^ulUKbriefen  Photios  zugeeignet,  da*s  die  Existenz  von  Kommentaren 
oder  Scliolien  des  Photios  zum  Neuen  Teotanumt  nicht  bestritten  werden 
kiiUL  Schotien  zum  MatthÜUisevangeliuni  hat  A,  Papndopulon  Keranieus 
jOagit  lienuuigegebcn.  In  dem  (Commentar  des  Oekuinenioi^  zu  den  Pauhis- 
IriafeD  kehrt  Phottoä  setir  oft  wieder,  und  cinii  Durehforsdiung  der  nn- 
•Aarivu  Kwtenen  wQrde  ohne  Zweifel  noch  weitei-es  photianisches  Gut  an 
4ni  Tag  fördern.  Bei  dem  jettt  vorliegenden  Material  ist  ein  Urteil  über 
wae  «XCgetiitchv  Methode  und  sein  Verhiiltnis  zu  den  früheren  Exegeten 
liclit  möglich :  sicher  hat  er  aber  die  früheren  Exegeten  auch  hier  herun- 
gmeen.  3.  Von  den  dogmatisch-polemischen  Schriften  bietet  diu 
■iifjijo»^   n*^    ir;;  Manxaiur  mti^Xacttjatioi   ein    Doch   nicht   völlig   auf- 


ü 


76  BfSUitiDMieb»  I>itt*nitargeachiclite.    I.  Pri>R*iB«tae  Littoratur.         ^^^| 

gcMäi-tc«  Problem.  Sic  zcrßiUt  in  «inen  tüetorischon  (über  1)  und  einen 
polemischen  Teil  (11.  2—4).  Diesor  ist  der  Widoriogung  der  wichtigslen 
nianirbSiHchfn  und  paiilikianiRcheii  Lehren  gewidmet:  er  entspricht  aher 
nicht  dorn,  wft»  am  Endo  des  ersten  Boches  aU  die  weitere  Aufpftl»  der 
Schrift  angekündigt  wird,  und  bildete  wahi-scheinücli  zuerst  eine  wlb- 
stündige  Abhandlung.  Noch  grössero  Schwierigkuiton  knüpfen  sich  un  das 
onttfl  Bnch.  Ein  erster  Teil  dofiselben  (N.  l  — 15)  kehrt  fast  wörtlich  bei 
drei  nnduren  Autoren  wieder,  bei  Petros  Sikeliotai,  Georgios  Monachns  and 
dorn  Hegnmenus  Petros,  welch  letzterer  wahrscheinlich  die  Vorlage  des 
Photiüs  bildete.  Das  Folgende  (N.  15 — 27)  steht  mit  dem  früheren  in 
keinem  inneren  Zusammenhang,  kommt  auf  frDher  Behandeltes  zurück  und 
weicht  dann  davon  ab.  Die  neueste  liflsnng  dieser  Schwierigkeiten,  die 
Karaiiet-Ter-Mkrltschian  vorlugto,  ist  nicht  annehmbar.  4.  Ganz  originell 
ist  diu  Uituptschrift  gegen  die  Lateiner:  flt^l  *^i  lov  äy{ar  :tvtt'- 
fiatof  fivatnyotyiaf.  Sie  behandelt  die  Frage  vom  Aufgang  des  hl.  Geiste» 
vom  Vater  allein,  die  von  nun  an  der  Gegenstand  nnx8hlig«r  Schriften 
wurde,  iliutiu»  hat  hiur  im  wesentlichen  olle  Grtlnde  zutiommengeetetlt, 
weiclie  sich  aus  der  heiligen  Schrift,  den  Vätern  und  der  theologischen 
Spükulation  für  das  griechische  Dogma  gewinnen  lassen;  doch  treten  hei 
ihm  Schrift,  und  Väter  hinter  den  theologischen  Argumenten  zui-ück.  Oro»i»e 
clinlektiscbc  Gewandtheit  und  durchdringender  8chnrf»unn  treten  hier  in 
den  Dienst  heftiger  Leidenschaft,  die  sich  öftei-s  in  dem  gereizten  Ton  der 
Dai-steliung  SuBscrt.  Bemerkenswert  ist  es,  daas  Photios  in  dieser  Schrift 
die  römische  Kirche  nicht  direkt  angriff.  Kr  rief  darin  sogar  die  mpste 
bis  zu  seiner  Zeit  als  Verti-etur  des  unverlolschten  Symbolums  ge^cn 
AmbrosiuE,  Hieronymiis  und  Augustinus  an.  Von  den  sp5t«ren  Gegnern 
der  Lateiner  wurde  diese  Schrift  fifters  benutzt,  besonders  von  Niknlaos 
vonMelhone.  AndroiiikosKamnteros,  Gennadio»>  von  Bulgarien  u.  a.  Anderer- 
8oit«  wm-de  ihr  auch  eine  Widerlegung  «oitens  d««  Johaimc«  Bukkos  ru 
teil.  Zweifelhaft  ist  Photios'  Autorschaft  für  eine  kleinere  Abhandlung 
Über  denselben  Gegenstand,  die  Knthymios  Zigabenos  seiner  Punoplia  ein- 
verleibt hat  Eher  kann  eine  Abhandlung  gegen  den  rflmi.schen  Primat 
als  echt  gelten;  sicher  unecht  ist  aber  das  Schriftchon  77/pi  »«>»'  (PfinYYmv 
»al  T/äv  Xoinwx'  Atnivwr,  die  2S  Anklagen  meistens  disziplintLren  In- 
haltes gegen  die  Lateiner  erhebt  und  eM  nach  der  Kirchentrennung  von 
1064  vorfasst  wurdu.  Zu  den  dogniatisch-polemischon  Schriften  ist  auch  eine 
Reihe  von  Briefen  zu  rechnen;  darunter  sind  die  Enzyklika  und  das  Sehreiben 
an  den  Patriarchen  von  Aquileia  über  die  Kontroverse  mit  den  Liituinern, 
»owic  ein  in  ai'nienischer  Llbei^setzung  erhaltener  Brief  an  den  Katholikos 
Zachurius  von  Grossiirmuiiien  her\*orzuheben.  Dem  Inhalt  nach  kirchen- 
geechichtUch,  dient  die  kleine  Schrift  Swayoiyai  »ul  änoäti^m;  u,  s.  w.  dem 
apologetisclien  Zweck,  die  Legitimität  der  Wahl  des  Photios  zu  beweisen.  Zwei 
weiter«  polemische  Schriften  gegen  den  Kaiser  Julian  und  den  Häretiker 
Leontios  von  Anfiochieu  sind  verloren  gegangen.  5.  Photios  war  ein  her- 
vorragender Homiletiker.  Von  seinen  geistlichen  Buden  ist  aber  nur 
eine  geringe  Zahl  erhalten  und  diese  liegen  noch  nicht  ullo  im  Druck  vor. 
Sie  beziehen  sich   teils  auf  Feste  des  Herrn  und  Maria,    teila  auf  histo- 


J 


1.  Tbeologi*.    A.  DogiDBtik  und  Polemik.    (§  ISS) 


77 


liftclie  ErL-ignis&e  sciiRT  Zeit.     tlUtortHch  wichtig  sind  die  zwei  Homilion 

uUsalich  des  Oberfalls  der  Itmtsen  (860),  die  zu  den  ältesten  Zcugiiii^rftoii 

fon  den  Untemelmiungen  der  8Uven  geg«i)  das  by8»ntiuii«ehu  Rvit^h  gü- 

itflroa.      6.  Vou   zwiMfelliaften   und   unechten   Schi-ifLi>n    t}iL4)togi8clien 

Inhalts  ist  oino  ^iizo  Reihe  nuchgewieson ;  kviue  duvon  kunn  aber  ein 

^^aseres  Interesse  beanspruchen.    Andererseits  ist  nicht  au-tgeHchlosaen, 

dan  ntK-h  einige  Schriften  des  IMiotios  unter  fremden  Xamen,  wio  z.  B.  unter 

dem  des  Stylianoa  von  NeukUsareJi,  verborgen  Hiiid. 

1.  AaagabsD:  l.  Eine  G«MrataB*gHbo  hat  ent  Migng,  Patr.  gr.  lOI— 104  (1860) 
MavtalM.  —  Biaa  kloin«  Sammlung  neuor  Üehriftdii  cd.  A,  rapadonulos-Koramana, 
taJa«  .  .  .  r<r  )i«(N  t«r  (afpov  >dv  Xgtaiov  vnojivJjfiBtioy  .  .  .  ml  «Un  tirti  nortifiätia 
nc  ariei  iXlt;naii  tt  «lu  äf/fttt^atl  yty(/afiuira  .  .  .,  l:*ubl.  d.  mm.  f'nlllstinag«BDll*di. 
n.  Ild.  I'»tcnbufg  ]»92.  Vgl.  B.  Z.  3  (1H93)  34»  f.  Um  dorüi  (s^boU-iKn  t<<:h<))ioii 
n  Johanne«  Klimax  aönd  auf  ihio  tlchüioit  ncich  tu  iinturaacbcn.  —  ^.  V>k  Amphi- 
Uekien  tuMk  T(ir«ctii«ilvDL-a  Auagaben  üdxuIdct  (iruppvo  vun  Muulfuui^un.  Wulf.  Si^ottiiH, 
A  Mai  H.  a-  liemlich  vullatändig  von  Maliiii  u.  J.  Uuracorüthur  liut  Mif^DO,  101, 
I— UM,  I27T— ISOfi,  —  Dh;!U  oIh  »iclitk't^  Ergflusimg  am  Jen  Pnrisvr  Uoruiuguburu 
BWfcaanl  g«hl]«huu(^ ,  auf  L>uii.>r  fiüher  ntchl  bunQtxtuu  Atliualm  borulieiidp  AiiH^abv 
n«  K.  Oikonom»»,  nach  dtwen  Tode  bero.uEgC'gobi.'n  von  srtuoin  Suhrm,  dein  CliinirKou 
JsphvkleaOikoaoiitoa.  Alken  I6S8.  Sie  euüiftlt,  abci-AvhBU  von  VarianUu,  »IT  bisbor 
•(Uif  aabakaiaite  Qaaeationea.  Die  aiwnbrticheo  ProlegoDieoA  liandtiln  mit  reich liclior 
tiufltiiuig  dar  abamdllBdiscli««)  Litteratur  QberL«ben  uuiJ  Schulten  di«  Photios,  hi^sondors 
Ibir  um  AtopUloekit«!  und  di«  Hea  dereelben.  ~  3.  Von  den  neulostain<>ntlinliea 
[«■mantarea  aiod  aar  wanis«  b^agmente  geeaniniell  bei  Migne  101,  USS  — 125:1.  — 
ii4«r*  Vt^nuDl»  santreDt  in  dem  Kommentar  des  Oekumenios  mi  d^n  Paiilaabriefcn  und 
ii  tialan  KataamhM,  t.  B.  codd.  Vatican.  R«^.  9  aaec.  10,  BarberiD.  VI  1.  —  4.  Di« 
I  Bl«li«r  gelten  die  I'aulikianar  ed.  J.Chr.  Wnlf,  Anccd.  gr.,  1— '2  Unmburg  ITi'i; 
viadMkoH  b«!!  Mignn  103.  9-264.  Karapot  Ter-Mkrttscliinn,  Dio  Puulikiacor  im 
^natiaiaebMi  Kaiaorraidio  und  verwandt«  kotxeriBrhe  Kisrheinung<Mi  in  Annc>niEn.  Uovfz. 
un,  eakanst  ala  pbotiBni*rh  nur  Ubri  1  n.  1  — 15  an.  Woiiii  er  aber  die  gituio  f^ulirifl 
ml  ml*r  Alexioa  I  Koinii«noi<  vnfnmt  sein  lOsst.  so  steht  dies  schon  in  \\'idcrspruc^b  mit 
lir  bsBiiMfariniitlieo  febMlicrnrung.  die  mit  Ccid.  Vnlican.  I'ukt.  21ß  bi»  in  dua  ID.  Jabr- 
laadiil  EOrfLckiMckt.  ^  A.  Di«  MvHtagogic  de»  hl.  (Juiiiti^ii  od.  pr.  J.  Ilorgen- 
iHkcr.  BagOMliarg  18&T;  abgedruckt  bei  Miguo  IQ'J,  -^(t-l-Ml.  YkI.  J,  HergL-nrallier, 
Ikaalag.  QvartalMhrift  40  (TObiogen  m5S|  55il  -  6'-'!).  ~  Die  Kpilome  dur  M^BtaL-ogiu  but 
HafgearOthera.  a-0.  118-HtO  und  Mign«  o.  a.  0.  302-4(J0.  -  Dan  unedite  Sdiriftdiün 
MM  die  Kranken  ed.  pr.  J.  UcrgenrSthur.  Menumunla  grauia  ad  l'hulium  ejiisqiie 
liUMlaBa  aertiaenlia,  Regecabu^  Ittftü  S.  I>2— Tl.  —  Die  AbUimdlung  ;;cKen  den  rüiuiHcben 
Pimat  «dd.  Rhalli  et  Polli,  SyitUgina  eanunam  4  (Athen  1854)  4ij\i-415.  —  Die  ^Kt-n- 
m«(«d.  pr.  Ponlani,  Novae  delidae  cruditerum  I  (FIotciie  1TS5]  2,  1— äO;  einen  besseren 
Tkäl  gab  J.  N.  Balettas.  Epiatol.  Photii.  Widun  1864,  &&9  ff.  —  <f.  Einige  Homilien 
■Mb  MbarvB  Drachen  bei  Migne  103.  549— &T6.  —  Die  Ewei  anf  den  Einfall  der  Kiisann 

»licfcaa  Uomilinn  ed.  pr.  Pnrph.  Uapenakij,  Pet«rabi>rg  1864  (nach  «iner  riiotiosba 
Ihoa,  dia  noch  andsra  Horaihen  und  Werk«  da»  Pbotio«  enthalt,  recht  fablerhnft  und 
■>ilhUii<ig).  VoUattndig  and  geoan  nach  domaolban  Codas  ad.  A.  Nauck,  l.oxie«n 
TiAbflaanw.  P«l«nbarg  1867,  2()I-S32;  vgl.  s«m  Prnnmiiim  S.  33  -30.  Wiederholt  bei 
C.  MDlUr.  Ftagm.  hiitoie.  Qraocor.  5  (I8T0)  lfi2  '  173.  Hier  und  bei  Nun«- k  auch  An- 
pba  4ar  klt0r«n  aaf  daa  Rnignia  boflgliobcn  Iiitlorntur.  tlnbor  dio  Chrunulauie  dea  Er- 
mfämt^  vgl.  ofcea  ä.  3ö  Abi».  1.  Eine  AoalT«»  dor  beiden  Homilieo  gab  A.  CbassAng, 
hmmin  daraanoc  d  (llTil)  75— $5.  —  Nene  Homilien  ed.  pr.  S.  Ariatarcbus.  'Kad-i^. 
aw».$(18M-8S)iei  ff..  »08- 12,  528-81.  667-8«,  766-82;  2.  Serie  1(1885)  481-507; 
StlSH)  177—1118.  Die  hier  in  Aoaaidit  ge«toltto  Aua^abu  der  uncdierlen  Uomitieu  int 
■mA  Biebt  etscUenao.  —  Ueber  Fragmenlo  van  llamihen  des  Photies  im  eod.  Valican, 
fkU.  191  a.  K.  K.  Hnllar,  Zeitachrill  für  Kirobengeecb.  4  (1880-81)  130- SQ.  —  Audi 
•InMeba  Dabei  aeüuugaB  von  Boniüicn  des  Pbettoa  »ind  bernoziutehen.  Vgl.  B.  Z.  2  (1893) 
MI  {klar  «iaa  Haailie  in  dem  cod.  .Snpradie»§ie). 

2.  Uilfamitlel:  Di»  Einleituuii»»  an  den  genannten  Anxgnbnn  vnn  K.  0 i k o - 
itaai,  Balellaa  und  Uigna.  ~  Ceber  aeine  kircbenpolitisdi«  Dodetitnng  vgl.  dio 
UCMiCBr  Ober  die  moigODUndtMlie  Kirdientr«nniing.  —  Uebor  soin  VerhUtnis  lu  ignntius 
t-  llalyl«vak:ij,  IHa  tili.  Krrilloa  und  Hatkodioa,  die  ernten  alnviaohen  Lehrer.  Kiew 
Ml  (nw.).   Vgl.  die  Beaprechnng  T»n  V.  Oblak,  Areh,  dnv.  Pliilol.  ]2  (1889)  216    221. 


i 


78  BTX&BtioiMb»  UU«rKtarg«B«hlo]>t«.    I.  PtoB«te«be  Littoratar. 

—  J.  Jaser.  llisloire  il«  Pliotins.  Pari«  1844.  —  nnnptBcbrifl;  J.  HergaorStht 
Pfaotins.  Patriarch  von  Kpel.  aeiii  Leben.  Mine  Schitftoii  iiuil  das  gneuhiacb«  Sdiiaau, 
8  Bde,  RvgODsborg  1867—69.  Ein»  v«it  nnpclegte  Munographi<s  die  iai  RahiDMi  eiDer 
GcKohtcbt«  d»r  griacbischan  Kirch o  vom  4,  .lahrhiiniiert  bis  im-  BofMtiginig  der 
Kirch ontronniing  im  IS.  und  13.  Jahrhundprt  mit  HrrBuiJohang  einos  gr(M»44i  iing<<dnNJ(lMI 
IJnrllniiinnl^Ti«)*  gabotMi  wiid.  CJrandlir.hkoit.  gro^e  (Jolcbrsnmkoic  und  Olij^-ktivitU  üd 
an«rknnnto  VcinDßA  dinnn  Wnrkiu,  du»  dun  Bta&dpunkt  des  Vcrfauai«  »«ll^n  rcrrllL  Dil 
2  risloD  llAndo  «iid  d«r  kirchonpolitinThnn  WrrksnniltMt  dM  Photio«  gawiilin*t;  dordrHla 
behandelt  ili«  .Scbriri«ii  (S.  3—2(10)  tuid  dio  Thaologie  dce  Phoiio»  <3.  284-  652),  aodlioh 
dip  Kort«ntn-ickrliing  das  griuchiachrn  Scbiiunas.  —  Tb-  Slukov.  7.ut  tatuoadjllingo& 
IJcdilubtolufciur  <1™  Vhotiia.  P*lr.  v.  Kpi-1,  Prurool.  sobesjedi.ik  I8»I.  60—70.  360—396, 
397—421.  —  A.  Irflucov-PlatODoT.  Zu  den  Foracliungva  über  Photio«,  iea  Patriaroban 
von  Kpel,  Jouni.  Min.  Bd  280  (1892)  121-US.  Bd  2öl  [Ht-J-ij  1-72.  299-815,  Bd  28S 
(1898)  I— fiO,  20G— 351 ;  dann  in  Buchfonn  ««cbiuuvD.  —  Buidu  vuin  ortliuiluxi-n  Standpunkt. 

A.  Klir<$e(n  hat  die  Schrift  dca  Ictitoreo  tu  der  K«vuu  intemutiunulu  d«  l'hi-ologio  I  iläi>3J 
654-  669;  2  [1^Q4)  SO— 107.  25»-2ei  iti  ahgekanter  Form  ins  FraiitOaiscb«  DbertnM;>?u.   Vgl. 

B,  Z.  1  (lfl92)  366  r,  R32  f.;  3  (1894)  210.  425;  4  (189&)  198.  —  V.  Lukaö.  Uewcbiclitu  du 
Patriarchen  Photioe,  des  Anstifters  dca  griechiBclioD  Schisiaae,  Uaianiara  lä93  (nunfto.). 
KoU«rt  in  B.  Z,  4  [l»&b)  1B9, 

3.  Litternriacbe  Znitgcnosscn  des  Pbotios:  J.  PotroB  8ik»li«les  ^alt  bia 
in  die  jüngste  Zeit  als  der  Pbritlos  zcilgcnüssisi'Jie  VeifasBor  d««'  4  IlQofaer  gegen  diu  Pn- 
likJJint'T,  doicn  «rstcs  mit  der  gleicbaaniigcn  Sebrift  des  Iliotios  nahe  verwandt  ist.  Wstt- 
reod  man  frllbci  dnrüber  stritt,  ob  l'botios  oder  Petros  der  ntt«re  Aotor  eei,  liat  j(ln)EBt 
Karnpet  'IVr-Mkrtlachian  h.  a.  O.  S.  ISIT,  l'clrna  nicht  bloss  diese  .Sclirift,  soodtn 
llberhaupt  die  Existenz  nbgoaptucben,  und  läsat  dio  Schrift  in  dcraclbca  Zolt  wie  di«  pseuda- 
photlnniecho  untiir  Alcxius  Kumnenos  (lOHl—  IllS)  entstehen.  Die  Ejiisteni  de«  Pelr«* 
steht  aidioi  nuf  schwuchcn  Ptlsson:  denn  sie  ist  nur  duTi:h  dio  Sclbslntignben  des  1.  I)u(lici> 
gewIlhrloist«t.  Die  3  Qbtjuen  bUclirr  (unprUnglich  waren  (i  bcnliaichligt  und  wohl  auch 
vnrbiinden)  weichen  von  uon  ontspreuheiidon  KUcbern  des  .Pseuclüpbutios'  vollnlilndig  ab. 
Kurupet  hWte  seine  UnterauobHiigen  such  auf  liii-  iweilen  tftliftcn  dnr  bdden  .Schrlftr« 
ausdennco  sollen.  Dip  eiiBtu  AbfasnuntiBJ^üil  des  .l'Buudoputios'  steht  auch  hi»ir  in  Wider- 
spruch mit  der  hiindsdirifllicheu  Ueberliefuruug  iu  cod.  Vaticun.  SOS  (,nb  iiuctori«  Icmporibna 
üram  dbtunte'l,  Dm  1.  Buch  dea  Petrus  ud.  iir.  M.  Radurus.  InguUladt  1604:  Rodann 
Oicseler.  GOttinueu  1^6  f.  —  Die  3  Übrigen  BOt-her  ed.  pr.  A.  Mai.  Novu  Patr.  bibl.  4 
(Born  1847)  3.  1—79  unter  Wiederholung  d»a  ersten  Buulies,  Abgedruckt  bei  Mignn.  Patr. 
gr.  104,  1240—1349.  —  Ala  Appendix  ad  Pätri  Siculi  bislorisin  MBuicbueurum  vcrOlfant- 
li^te  Gieseler,  ßUttingen  1849.  dioScbrifl  eines  Petros  Hegumenos,  dtiaaen  Identität 
initPetro«  Sikeliotes  er  für  ws.hracheinlic)i  hielt.  Karapet  hingegen  erklArt  diesen  Uegumonoi 
PetroH  fllr  die  Ulteste  untnr  den  bokanntcu  Kriecbisohon  Quellen  Ober  die  Paufikianor. 
Die  Frage  nniss  noch  eindringender  unter«iirbt  werden.  —  Gegen  die  Paolikiauer  achoinen 
aaoh  die  Disputationen  eines  Paulos  und  einos  Johannes  gerichtet  tu  sein,  die  A.  Mai  a.  a.  0. 
80 — 110  bernU!Lt;egebcin  bat.  Sie  stoben  auch  in  cod.  Sinait.  383  sacc.  9.  —  Uabetnate 
MDor  Sammlung  nnlinioiiicbiliiicber  tjchriflcn.  die  BuilioB  I  gcwidiuol  wurde,  liegen  vor  in 
cod.  Mrdie.  I.niiront.  pl.  '■).  23  snec  9.  Doa  (nnrollsUlndige)  Dcdikntionsgedicbt  an  den 
Kaiser  ed.  A.  Itriukmnnu,  Aloxondri  Lycopolit.  oontin  Municbaei  oninlone«  disputatio, 
I,pip!tig  1S9.',  H.  XVl-XXlt. 

'J.  Kin  dogmnliiichar  Brief  nn  den  Kntbnlikoa  von  (irossarmonlen.  Zae-bnrias,  wird 
.lohnnnos,  einem  sonst  unbekn unten  Krxbiscbofo  von  Niklla.  ziigcschriiiben ;  die  Kchlheit 
doasolbr.n  unterliegt  ober  slurken  Bedenken,    Vgl.  J.  Hargenrfilbor.  l'bolius  I,  497—500. 

.}.  AU  i!eit^enu»ac  des  l'holioH  gilt  nach  Bnttholnmneos,  .Mlincb  in  Kdessa. 
iio  nennt  sieh  der  Verfasser  einer  pulemiar.hon  Sobrift  gegen  den  Islam,  die  eine  ninj^clionde 
Kenntnis  der  KchnflcB  nud  Cebrfiucho  der  Muhiimmndnner  verrllt  Ed.  pr.  Lo  HovD», 
Varia  Morii,  Leiden  1  11(1851  3Ü2-42f^;  nb«edruckt  bei  Migoe.  Pnti.  gr.  104.  13ÖS-1448. 
Ebenda  1443-1407  ein  anuojrnies  Sclitillchon  Kma  Mmufit».  Die  Abfasaungwcoit  der 
BWel  Schritt«!!  ist  norb  u&ber  la  busliuimun. 

*.  Gegner  des  Photios  war«n  Thooguoatos,  Arohiroondrit  in  Kpel,  Metro- 
phanee,  MetroDolJt  von  Stnyrna.  Stylinnos  Mappa,  Krxbisobor  von  Neokftiuir«a  u.  a.  Von 
TheogDoetos  Deeilzen  wir  ein  an  den  Papst  Nikolaus  (  gcriohlelea  Refevat  flbor  die  Vor- 
kommnisse in  Kpel  von  858~8f!l,  Mansi.  Conoilis  16,  2U6  — SOI;  abgedruckt  bei  Mi|tne, 
Patr.  gr.  105,  85Ö— 861.  —  Unter  seinem  Nsmeu  «ebt  such  ein  Flnkomion  auf  alle  HviltKen. 
Migne  ebenda 849— t^S  nnd  eine  nnedi«rte  Marienbouiilie  in  otd,  Paris.  763  saec.  lU  fol, 
8'— 11*.  —  Motrophanes  wurden  scJion  frDb.  s.  B.  in  dem  cod.  Vaticsn.  Palot.  216  sae«. 
10,  die  4  lilltdior  gegon  die  Pnulikianer  nnd  andere  Schriften  des  Photios  Euge^ohriebeii,  - 
B.  Ueorgiades,  %faiK'.iii]».  3  (1882.- 83)299-302  ediert«  ein  Knkomion  auf  Polj-karp  von 


J 


^^^  L  ThMlögi».    A.  Dogmfttilt  and  Polemik.    (g§  19-20)  79 

Burma.  £tii  Ew«itM  Eakooiion  wf  di«  Rnengel  Midiool  und  GAbml  onekira  in  der  TiiXifi. 
'Ü^a.  S.  Sorio  4  (1^87)  Säft-393.  —  Eüi  Kummmtar  xu  dun  7  kktlioliMheD  briorcii  itohl 
nA*r  nifieiB  Nbirm  in  cod.  Athoua  8761  sa«c.  IS  foll.  2^.  Binige  Proboo  mih  diesem 
I«mHBUr*d.aOeorgiad<>a.'rjtKJl.'^Ai;».8  [1882 'S3)&I8~1T.  MI- 44.557-61.  ST3  77. 
-  Ueber  aetiM  SlellttDj  in  pholianiaclien  Streit«  viel.  J.  HergeerStber,  Pholina  2,  7ü, 
!&.  10*2  0,  n.  Sftera.  —  Vnn  Slvlianiis  Mapirn  siod  2  Briefe  au  den  Papst  Stephan  VE 
H^iii > I  bei  HaBai,  Concitia  16.  426-  441  mit  d«ni  Antworten  äits  Panalea^  ^  Seine  kurae 
iUandlmg  Utfi  «it  (■/<<■(  T^rAk  ed.  pr,  Montfaucon,  Dililiotli.  Cuisl.  S.  88—90. 

19.  Niketas  von  Byzanz  {üim^tac  Bv^äruiK),  mit  den  B«iiiamön 
Lfii«ffw|toc  und  JitfmTxn^^,  war  ein  jUngeror  ZuitgoQosse  von  Photioä  und 
»l»  Apologet  gf^t'n  die  Ärinvoiur,  Multammedaner  und  Lateiner 
int  Die  apologuti«cho  Schrift  gegen  die  Armenier  «nderlegt  de»  Brief 
4MMlbeD  KiJnigfi  von  Arni«ni«n,  an  den  auch  I'liotir)»  g«srhrivbiin  bat,  und 
mfotgt  den  Zweck,  tlie  Armenier  zur  Anuahmo  dtT  Zweinaturenlehrü  zu 
t««egon.  Sie  lehnt  xich  ganz  an  den  Brief  des  K&nign  an,  der  »ich  dar- 
us  r«konstruier«n  lic(<8c.  Unter  den  Vätern,  die  Nikota.s  ttlr  stiine  These 
uAhrt,  nimmt  Kyrillos  von  Älexandricn  die  erste  Stelle  ein;  neben  ihm 
«iHmi  Ba.<dlia<t,  Gregor  von  Nuziunz,  Leu  I  und  Ambrosius  von  Mailand 
ngenhrt.  Auf  die  Bitte  der  Kaiser  Michael  111  und  Basilioa  I  %'erfnisrtte  er 
3  Schriften  gegen  den  [i^lam.  Die  au^fllbrüchntc  ist  eine  Widerlegung 
katgewäh]t«r  Suren  dt-^  Koran  uud  cinzolm-r  Sfitze  der  Tbuologio  des 
bdiät.  Die  zwei  Ubrig(;n  behandeln  zwei  Driefe,  die  von  üarozenischer 
Seite  ftn  den  Kaiser  Michael  gerichtet  worden  waren  und  besonders  die 
1Vinitit«lehre  betrafen.  Niketas  fehlte  «s  nicht  an  spekulativer  Begabung; 
tr  achneb  sich  aber  Sflerx  »clbst  aus,  und  der  UumUiid,  dänii  Eiugaug  uud 
ScUhm  der  4  erwähnten  Schriften  fast  wSrtlich  Ubereinatiinmen,  verrät 
^(eilige  BchrifUtcIleri-wlie  Gewandtheit.  Die  Schrift  gegen  die  Lateiner 
Impricht  diu  Lt-bro  vom  Ausgang  des  hl.  Geiste».  Nikota»  ist  ein  ganxor 
SdwIaBtJker.  der  dic^  Eleganz  der  Darstellung  der  dürren  ayllogistischen 
form  tnit  Freuden  opfert. 

1-  Ansgabca:  Uw  Schrift  gugcn  di«  Annulier  cd.  pr.  L.  Allatiaa,  Gmeein  ortbod. 
IIB«ilU2>6eS-7M:  absedruckt  Ui  Mit^no.  Palr.  ^r.  105.  588— 666.  —  DteSSchrifUn 
MM  dM  Utuaed.  pr  A.  Uai,  Nova  Palr.  bibl.  4  (Uom  IW!]  I.  821-431;  abgedruckt  bni 
■  laa«  a.  ■-  0.M9— ?41,  —  Diu  Sclirift  geson  di»  Lntisiner  «1.  pr.  8erapb.  PitBidion, 
a^«r  mmlorfitrar  'Partiifiav  Zi%Xirtiiei(,  Luipiig  ITöS  H.  230  —  248.  Ohne  Keuntnia  voii 
MMT  Auagahe  ab  laoditnm  ed.  von  J,  Heritenröthet.  MoDumenta  uraecn  ad  Pliolium 
•ja«|n«  UBl(d*n  pcvtiaeDUa.  ReKensburg  18(Sil  S.  84-188. 

S.  Bilfanillel:  Di«  frühor«»  Littnarhiaturiker  setzten  Nikutou  in  dcu  Anfang  dea 
tt  JtfeliBBd«rts,  Die  riclitijte  ZFitbo^timoiuiiiJ:  mit  EKirtenitigoii  ähnr  diM  Nikelus  Svbrifl«u 
Ui  i.   aoriieDrStiier.  Pbotius,   1,  5ul  ff.,  601  ff.,  645-4il.    —  Ä.   Dometrakopulos. 

V-  ^cu^c  s.  s  f. 

SV.  Die  Dogmatiker  und  Polemiker  des  10.  nnd  11.  JahrhundertB. 
DlglBatik  uuil  I'oK-iuik  wurdcu  iu  liyitinx  tiicinuh  wuniger  ^('[•flegt  u.\>i  im 
10.  Jahrhundert,  während  die  Exegese,  A»ketik  und  Hat:iü;.'ra]ihie  sich  zu 
tarn  gewinten  BlUte  erhoben.  Ks  ist  die  Zeit  der  Ruhe  vor  dem  Aua- 
Indi  dar  ui*u«n  philosophischen  Bewegung  im  folgenden  Jahrhundert. 
1*1«  xwci  eittzigi'ii  Polemiker  des  10.  .labrbundurts,  Demetrios,  Metropolit 
na  Kfziko»,  und  Athanasios,  Erzhischof  von  Korinth,  beHtütigen  diaso 
Vthnivhinung.  Der  grosse  Litterat  und  Philosoph  des  U.  .lahrlmndi'rts, 
Mirbael  Fsello»  (1018— 107d)  bildet  auch  auf  dorn  theologischen  Gebiutc 
^  pitoo  de  r^aiatance.  Er  nahm  den  Kampf  mit  der  eigentümlichen  Sekt« 


80 


ByMBtJniweha  litUratarseeebiehte.    L  ProauBcha  UlUntar. 


dor  Guchiteu,  in  der  die  alt«  syrisch«  Qncmiit  wieileraufleliU',  allein  auf.  und 
seine  Strcibtclirifl  gegen  »lu,  der  Dialog  Jlf^  ^rt^iiag  imftörotr,  bildet  die 
einzige  gednickU'  (^t-llu  (tlr  di«  Kvnntniä  denwlbeo.  Der  Dialog  Jät.  nie  alle 
littt-Turittchen  Erzeuj^i&se  des  Pm>IIos,  in  elegatiler  Sprache  ge)ii'hriol*c-u :  i-r 
behandelt  die  Hauptlehi'en  der  Euchiten  von  einem  hiW-liRten  Oolt  und  seinen 
beiden  SOhnen,  Satanael  und  Cliristu«.  und  ihre  »t^rltsaiiien  religi&ten  /ere- 
mtinien.  Ein  Gedicht  in  jwlitiHchon  Yerson,  an  MichiU'1  Duka;*  (1071  78) 
gericht^^'t,  bielft  eine  kurze  Darstellung  der  TrinitUts-  und  Inkarnulion»lclire. 
Die  JtäaeMttiJa  narroiant^  ist  bis  zum  20.  Kapitel  auch  theologiachen  Inhalt«« 
und  verbreitet  such  (ll>er  die  BegrifTu  oi-ai'a,  yi^crfc.  n^üruinot',  i'nöataotf, 
trvjjuftator  u.  b.  w.  DaKselbe  Thema  behandeln  die  .Theologischen 
Kapit4>l*,  dio  Psello»  an  den  Kaber  Michael  Dukas  riobtute.  An  di>r 
Kontroverse  mit  den  Lateinern  nahm  er  auch  mit  einer  kleinen  Scbrifl 
gegen  das  tatdnische  Dogma  Anteil.  Andere  dogmatisch-polemische  Stücke 
sind  Doch  unediert.  Die  ExuguBv  bildet  ein  weiterex  Feld  iteiner  theo- 
logischen SelirifUtellerei.  Hierher  gehCrt  ein  Nikephoros  Botaniates  gt*- 
widmeter  Kommentar  zum  Hohenliede,  worin  I'sellos  an  die  zutuitRineu- 
fassenden  Auszüge  aus  den  Kommentaren  des  Uregorios  von  Nyssa,  Kilos 
und  Haximos,  deren  allegorische  Erkifirung  er  annimmt,  seine  eigenen  Be- 
merkungen in  polittseheu  Ver?H>n  angchliessL  Andere  exegetische  Schrift«» 
sind  noch  uni-di<.-rl,  z.  B.  Erklärungen  von  schwierigen  Stellen  aus  dem 
A.  u.  N.  Te.ttamente,  eine  Abhandlung  Über  d!>n  Sündeiihock,  eine  Erklfir 
niiig  von  72  Psabnen  iu  Veniea,  Uichael  Dukas  gewidmet,  worin  eine 
weitere  Psalmeni'rklärung  angekOndigt  wird.  Von  seinen  geistlichiMi 
Reden  »nd  nur  zwei  gedruckt,  ein  Enkoniion  auf  BasiUos,  die  bei(l(;ii 
Gregore  und  Chrysostomo«,  und  eine  Kedc  auf  Simeon  Metaphrastes,  durch 
welche  er  die  Clironologie  desselben  In  Verwirrung  brachte.  SchoHen  xa 
Bosilios,  Gregor  von  Nazianz,  Gregor  von  Nyssa  und  Johannes  Klimax 
vervollständigen  das  Bild  der  intensiven  theologischen  Schriftätellerei  di« 
Pselloa.  Inwieweit  die  «ntikirchlichu  philosophische  Bewegung,  welch« 
um  die  Mitto  des  11.  Jahrhundert«  b«i  Johannes  Italos,  einem  SchUler  des 
Michael  IVlIos,  zuerst  zum  Vorschein  kommt,  mit  letzterem  selbst  iu  Vorbin- 
dung gebracht  werden  ntuss,  bleibt  noch  zu  untersuchen.  Ein  Gegensatz  zur 
Kirche  ist  bei  Pi«ellos  Ausserlich  nicht  zu  bemerke»;  kein  Byzantiner  wusst« 
aber  besser  als  er  Tendenzen  mit  einander  zu  vereinigen,  die  sich  iiuit-r- 
lich  fcind  waren.  Die  Vorliebe  für  Pkto  und  die  platonische  i'biiosopliif 
erregte  Bislenken  sogar  bei  seinen  Freunden,  wie  bei  Uichael  Kerularicr» 
und  Jobannes  Xiphilinos;  aber  Psello»  wu^te  seine  Orthodoxie  inim<.>r 
siegreich  zu  verteidigen.  Auf  »eine  Bedeutung  fOr  den  Aufüchwung  der 
Theologie  int  Korancnouzeitaltcr  wurde  schon  hingewiesen.  Über  seine  pro- 
fanen Schrift<*n  vgl.  Krumbacher. 

Jünger  als  Psellos  ist  Johannes,  Diakon  an  der  Hagia  Sophia  in 
Konstantinopel,  von  dem  A.  Mai  eine  vom  christologisclien  Gesicht'ipunkte 
geschriebene  Dogmatik  bekannt  gab.  Eine  nShcre  Zeitbe«timinuiig  lässt 
sich  aus  dem  einsigeu  Kapitel,  das  im  Druck  vorliegt,  nicht  gewinnen.  In 
der  Mitte  dos  II.  Jahrhunderts  ftlhrte  der  Gegensatz  zwischen  Alt-  und 
Keurom,  der  seit  Photios'  Tod  nur  bei  Niketns  David  Paphlagon  (g  7i) 


1.  Theologie.    A.  Dogmktlk  aad  Polemik.    (^  i 


bei   tlem   Patriarehen  Si^innios  von  Kontit-antiiiopfl  (f  999)  und  Leon, 

Hütropolitcn    Von    Rtuislnnd    (f  1008),    zum    Ausdruck    gebracht    worden 

mr,   tum    dt'Bjiitiven   Bruch    zwischen    den   beiden  Kirchen.     Eine  grosae 

BUf-nuiwho    Thätigkeit    wurde    dabei    nicht   entfaltet     Der   bulgarische 

Metropolit    Leo  von  Achrida    eKtIThel«    den    Kampf    mit  einem    Brief 

U  drä  Bischof  JohaiinvK    von    Troni    in    Apulii-u,    dar    Ftlr   alle    .fräii- 

Usclien*    Bbchßfo  bestimmt  ivar.      Er  rügte    darin    di<n   Gebrauch    des 

aagcsiaerUn  Broten  und   das  Sabbathfasten:  beides  solle  man  den  Juden 

Ueriusen.     AU  die  p)l[irit.liche  Uesandt^^chaft,  an  deren  Spitze  der  leiden- 

M liitftlicbL-  Kardinal  Huinbcrt  stand,    nach  Konstantinopol   kam,    trat  dor 

uki^lisch    h(K-1igt.'bi)dole  Mönch   dvs  Studionkloätorx,   Xikutas   Stothatös 

läM).  mit  einer  Schrift  gogmi  di«  Lateiner  auf  den  Plan,  welche  dieselben 

,lGK8bränche*    der    Lateiner    und    die    Priesterehe    behandelte.     Humbert 

Stellt«  ihr   eine  Widerlegung   entgegen,   deren  beleidigender   und  unfeinor 

Ton  von  dem  de«  Mönches  grell  absticht.    Trotzdem  Hess  sich  dieeor  dazu 

btttiiiiiDen.   seine  Schrift  vor  dem  kaiserlichen  Hofe  zu  verwerfen.     Doch 

wgea   andere  Schrifl«.»   de«   Xiketas   gegen   die  Lateiner,    da^s   er   seine 

(ktinnung  nicht  änderte.     Weit  schroffer  war  das  Auftreten  des  Patri- 

udieD  Michael  Kerulario:«,  der  ebenso  luideni^chaftJich  geitinnt  war  aU 

RnubiTt.     Nach  der  gegoiuicitigen  Exkommunikation  (10ö4)  kam   e«  zu 

tiwr  kistorisch  wichtigen  Korreapundotiz  zwischen  Michael  Kerularios  und 

im  Patriarchen   Petroa  von  Antiochien.     Dieser   hatte  schon  vorher  in 

Briefen  an  den  Papst  Leo  IX  und  an  l>ominikus,  den  Patriarchen  von  Venedig, 

lODi'  Hympftthien  fllr  die  Lateiner  an  den  Tag  gelegt.     Als  Lttteratur- 

knktniUur  haben  diese  Briefe  ebenso  geringen  Wert,  als  die  um  dieselbe 

Znt  entstandene»  kurzen  Abhandlungen  eines  Niketas.  Cbartephylax  von 

Xikta,  Ober  die  Äzyma  und  über  die  Zahl  und  die  Ursachen  der  Schismen 

nischen  der  griechischen  und  der  lateinischen  Kirche  von  dem  ersten  unter 

KaiMT  Uratian  bis  zu  dem  de«t  Jahres  1054.     Im  weiteren  Verlaufe   de» 

II.  Jahrhunderüi   schrifben    noch    Johannes.    Metropolit    von    Russland 

(low — 1089),  und  der  von  den  Kreuzfahrern  vurUivhene  Patriarch  äymeon 

(t  IIÜA)  von  Jerusalem  gegen  die  Lateiner. 

Die  Polemik  gegen  den  Islam  i»t  in  dieser  Zeit  nur  durch  einen 
binen  IHalog  des  Bischofs  Samonas  von  Oaza  (um  1056)  verti'eten.  Er 
Wid.t  idch  auf  die  den  Sarazenen  besonder»  aimtSssige  AhendmahUlehre 
ad  ist  znra  Teil  identisch  mit  Opusculuni  22  des  Tlieodoros  Abukara. 

1.  D>>BielTiesv(in  EjukosvMfasateDacli  cod.  AUioiis  927  b.  14■l•^  fol.  268*  u.  ■.  Hbs 
af  (1«Um  das  Kaiaera  KonsUiilioM  Porpli}-r«itt«nnetiM  «in*  Tx^init  «<"'  fmtofi^y  t«S  tnit- 
"itmflitif  üyiunot.  Ed.  pr  Fr,  CombeiliH,  Aartnriiim  noviiin  2  ( ll!4^l  Sßl-S'l  nnonym.  itni 
VigBii.  V*tt  (cr.  137.  fiM  -001  aiitor  dem  Nunnn  doit  riiilippoa SoliUriun.  Sio  iat  nochmnU 
Miff  linii  Nanipn  d«  Katbollko*  Innak  gadrookt.  Vgl.  S.  89.  —  Kine  (Jaoeslia  dc9  .\tlia' 
■  ••l»t  «OB  Koiintli  b«i  Migno.  I'nir.  gr.  106,  1034.  —  Kino  andaro  (junostiu  ist  in  dem 
m1  Uhuc  5SI  R,  Xlt  toi.  62  i-rbaltcn.  ~   Bnidc  Aulorcn  iiulcmisi^ruD  gegan  diu  LFakobiCou. 

i.  tHt  TrakUt  de«  rselloa.  De  ujierMtiuno  daeiuoiiiiin,  mit  Beinen  übri^eu  Kp. 
Aüktan  ÜMologiMlNiI)  ächriReii  bei  Mi^ne.  Palr.  gr,  123.  Ö37~Si3Cl.  —  Die  8c1iri(t: 
4plt  laV  avrMt^rnpo  Utx«KX  KUfiHma  StnXayiMil  Ivitirit  ed.  Duditheos,  Tofios  äytini;t, 
Smj  IOW)  a  400—193.  Daiu  *kI.  «od.  PhHs.  »69  saec.  14  fol.  3IP-314',  cod.  Vntic. 
Nn  8  Mac  II>.  —  EtnifiM  aus  den  'Anm^iaitt  airontixul  des  cod.  Monnn.  3M  od.  Th. 
[•reaokij.  I>aa  SyDodihon  fOr  die  Wooliv  der  Rochtflfiabigkeit,  Odesin  imA  S.  49  -hß. 
biimt  'Jf*tfi«m  BcbenHtli  nr  JiJiiaxoXiit  nuno^oai]  ta  gchCren.  —  Uaa  bniidiiclirillliche 
lilml  iai  Mtcib  nt^Jit  eenfli^nd  diuchforechl.    Thoolegjscho  Sohrifteu  des  l'Bellua  «ntliDlt 

^»  kl«K  AllartmniwMauataatl  IX.    I.  Abu«.    2.  AuO.  6 


1^ 


a 


82 


Byzuiüaivch«  LittentorgMOhEeht«.    I.  Pr«ui>«1u  litter&tnr. 


beaoodera  il«r  cod.  pAm.  11f<-2«iu«.  IS.  —  Vgl.  C.  K.Itn«l)«,  VtlXiK  ärixifi,  BtbIiogr.< 
Berits  in^dits   du    M.   rnolluii  miiria  du  texte  do  S  nicrocaax  in^iU  Je  Psellus  n 
psaijiD«,  Xviloyof,  ll«Qäoi^t4H  X.  Bil  18  (Kpcl  1888)  591-aU.  -  Eine  Vit*  de«  UlrtyMn' 
AiU«ntiM  wird  iuead.  AUiouaSOfll  s.  1&  PwUm  nieMGlin«b«D.  —  J.  DrSieke,  Zu  llicbrnd 
PselloB.  ZeitscIiT.  r.  WM8.  TliHot.  S2  (1S!(9)  808—330.  Duu  C.  V>'«ym»m  «bMda  513. 

8.  Bi«  Scluilt  Am  JoliuDiieti  Dinkoooa  utt  b«4Jtell:  /'fpi  i^c  iS  "?zif  '"<  Hxt' 
tOtovt  ottoyo/iinc  lof  Hfoü  rii  iny  (ii^Awnor.  A.  Uai  beabaichtiKlv  din  tlarwMgabe  di«- 
•olban,  |t«b  nbor  nnr  tils  l'robo  das  1.  Kai<ili>I  doe  1.  Buohw,  Nova  Pnlr.  bihl.  6.  2,  Hi; 
abgedruckt  h«i  Migoe.  Patr.  gr.  120,  i2ifi~-^6.  Da»  1.  Biidi  Btollt  (ioUaa  gnAdig«  FOfa- 
nag  das  Mnnncjbi-ngMobl  echtes  vom  Anfang  d«r  W«lt  bie  aurCbriataa  dar.  Dm  2.  handelt 
VMti  Donrii  Adam.  d.  h.  Chrintns. 

4.  Dnn  an«diert<<D  Brief  d«e  Patrinrchen  Siainnioa  nwkhnt  A.  Dein«(rakopnloi, 
Vipf.  'Siiat  S.  5.  —  Dia  Schrift  llgöt  'Pu/minvt  iitot  rtQÖc  Aatirovt  arfi  iwf  ü^-fior  dM 
Mctrnpoliton  von  Kuaslaad  Leon  ed.  [>r.  I'aviov,  KritiifiiR  Vcntucb«  xv  tioncliicht«  der 
lillcit«ii  gricebiach-niBsiMhra  Polemik  Segen    diu  I.BlciniT,    Pcterabuig   18"?   S.   l!^  — 132. 

ß.  Der  1.  Uriof  dea  I.co  van  A<<hrida  wnr  frUlitr  nur  in  der  lalfinisolwii  UaberMllttOg 
d«s  Kardiiiala  Uuniburt  bekannt.  J.  lieTgourdtbor  (and  ihn  in  d«in  cod.  Moaac  886: 
ed.  C.  Will,  AcU  «t  Boript«.  quao  do  controvcndia  Moleaiaa  gnec«»  «t  latinae  8e«alii  XI 
GOmnom'ta  «xslant,  Ltripzig  und  Marburg  1811  B.  &S-S4,  und  ner^CDrSther  bei  Migna,  Patr. 
gr.  130.  I<8C-.^I44.  —  Ein  2.  Brief  nipi  ruV  nirttur  «A.  pr.  Pavior  a.  a.  0.  IM-l&l.  Dita« 
Brief  u.  nin  8.  ediert  in  >:»J.  AX^.  2.  Serie  8  (188Ci  421  ff..  4(1887)  160  ff.  -  50  tak»' 
liarho  Kapitel  in  cod.  Vlndob.  Iheel.  314.  —  Vgl.  nucli  Kabrioias,  Bibl.  gr.  7,  TU. 

6.  l)in  Korrespondenz  dos  Michael  Kerularios  und  des  Potros  ron  Antioehien 
cd.  Will  o.n.0.  I72-228J  aach  bei  MiRn«.  Patr.  gr  120.  7 SS- WO.  -  Di*  llberarbnit«ta 
tmd  vurkünlc  Kcconaton  eine«  Briefe«  des  Midiael  Keralarioa  an  Potros  ed.  Pavlov  a.  a.  0. 
151  — löT  mit  aJtruaaiach«r  l.'ober«etziinB,  -  And<-To  Itriefo  der  beiden  PiilriBicbi-n  sind  noch 
iinedi^rt.  Vgl.  A.  t>enietrnkopulDii.  ()pft.  'Ei)j)n{  H.  h—1,  —  Vud  MicIihfI  Kcrulariu«  int 
aoasordem  «ine  Abhandlung  gogpn  die  I.atdnrr  hnndnchriftlich  c  U.  in  vod.  Vindob.  theo). 
247  vorbundcu.  Gedruckt  i»t  von  ihm  noch  eine  llomilie  nuf  das  Fi-st  der  Ortbodoii»; 
ed.  pr.  Montrnurun,  Bibliutli,  Coislin.  $.  'JG—Wi:  nbgednickt  b^i  Migiie.  Fair  gr  ISO. 
724--S6.  Der  slivitban-  Putriiirch  köndijtl  dnrin  fiucn  ,*nj-o«  Kni  ioyoypa^n  diiSoAta- 
Uf«  gegen  di«  Uilderft'itidt!  au. 

7.  Die  Abbuudluii]|(  doa  Nikotus  Charti;>|ihylax  über  die  KircheDtrenniingen  ed. 
A.  Mai,  Novn  Potr,  bibl.  6.  2.  446-448;  abgedruckt  bei  Migne,  Pfltr.  gr.  120.  713-729. 
—  Die  Abhnndhini;*n  JIr(>J   lüt-  liivftmv  ed.  jr.  Pavlov  a.  a.  0.  135   -14.^. 

8.  Den  Itrinf  des  Metropoliten  Jobsnnca  von  Hussland  an  Pnpat  Clemena  IE 
ed.  pr.  Suphr.  Oikonomns,  Athen  1868,  Vgl.  Demotrakonuloa.  Xtpa.  fAiiit.  S.  10.  ' 
Oricchiaoh  und  allnianiHcli  nnch  bei  Pavlov  a.  a.  0.   169— IHfl. 

0.  Die  Sclirift  dvH  Putriiueben  Sjmoon  von  JeroBalum  gegen  die  Aijma  iat  i.  B.  in 
cod.  ßodl.  Canon.  21  crbalttm. 

ICI.  Kin  Dialog  gegen  di«i  F'uchitnn  xwti>c;hon  «ioom  TinioLli«ua  und  einen 
Thrakior  ist  ei-hulti-n  in  dem  Cod.  Kincard,  (!!!  snee.  l;(  fol.  1  —  11.  Auf  eine  weitere  Hl 
der  Bibl.  Ceaanut.  bat  Coixu-Lual,  Nova  Piilr.  bibl.  8  (Rom  1871)  8.  XXI  hiugewiMen. 

II.  Den  Dialug  doa  Biadiofii  Samonnii  von  tinxa  od.  ur  <Fronto  Dueaeus>,  Hiblio- 
theca  Tat  Patrum  graoculatina  2  (Purin  Ifi'H)  £11—^2.  Wiederholt  bei  Migne.  Patr.  ^r. 
ISO,  SSO— 883.  EineeiaKehendtiAniüvaodt!!iBi.>lbengabäteitx,  JahrbUoher  f.  deutsche  Theo- 
logie 19  (1868)  17-ti8,  ' 

21.  EuthymioB  Zigabenos  (KiOvinui  Ziyaßi^röi;,  auch  Z»yti6ijv6^)  I>e- 
zuicIiDKt  als  diT  erst»?  den  Aufecliwuug,  <Ien  die  Tlieologie  im  Zeitalter  der 
Komnunen  naht]).  Von  seinen  LebenniiniHtilnden  ist  nur  bekannt,  Aan»  er 
Müncli  do8  Klosters  n"^  Ih^iftkiirtav  hei  Kon.=itantjnopel  war.  Beim  KtiisoT 
Aluxius  Komnenos  (1081— IIIS).  der  den  theologischen  Kontroversen  das 
intensivst«  Interesse  entgcgcubrHchto  und  eelhmt  als  theologischer  Schrift- 
Bteller  auftrat,  «tand  er  in  hohem  Ansehen,  und  die  gelehrte  Tochter  des 
Kaisers  verschmähto  es  nit-ht,  Kutliyniios  in  ihrem  Oesc-liicht«werke  in 
rQhmlicIister  Weise  xa  nennen.  Der  Kaiser  regte  ihn  zur  Abfassung  seines 
dogmatischen  Hnuptwerkon  an,  dessen  Titol  UavonXia  Soyftarix^  nach 
Anna  Koniiicna  von  Alexios  herrUhrt.    Der  Anregung  des  Kaisers  gedeukt 


1.  Theoloeie.    A.  Dogm&tik  ond  Polemik.    (S  21) 


83 


fiitliftniM  8«lb8t  in  der  Kinleitung  r.ar  PanopliA.  die  pflichtg«inB8s  mH 
ihtm  llbcnchwengtichcn  Lobe  det«  Kaisers  anhebt.  Si«  sollte  «ine  Rflet- 
hnmtM*  fflr  die  oriliodoxe  Tlieologio  uiid  gcgon  das  damalige  Sektentnin 
dinttetlen:  einig«  polemi»dio  Au^fÜhningon  in  der  Einleitung  über  dos 
i-rifchiach«?  Hoidpiitiim  und  dessen  Polytheismus  scheinen  gegen  die  neue 
|ibüusophii<che  Bewogun^  gericht^it  kii  sein,  die  damals  immer  weitere 
ttiiM  erfosste.  Ein  wirksames  RekSmpfungsmittel  dieser  Bewegung  var 
lDvilingi<i  die  PaTiii|>lia  nicht:  dam  bewo^o  eie  sich  vic-I  zu  m-hr  in  den 
tfira.  auBgelrftfnt'ii  GtU-ison  d«r  byzantüiischvn  Thc-ologie.  Nai-h  einer 
positiven  Dartitellung  der  TrinitSta-,  Inkaniations-  und  Schüpfungnlehre 
wndet  sich  Ktitbymios  aUbatd  der  Bekämpfung  der  fi-Uheren  HtlreKien  zu. 
über  dit'  Ältesten  geht  er  rasnh  hinweg,  um  desto  länger  hi.-]  der  langen 
Snio  der  trinitarischen  nnd  ehristologischen  Irrlehren  von  Subellioe 
u  bis  zu  den  Monothelotvu  und  Ikonokln^ten  zu  verweilen.  Die  einzelnen 
Iftlw,  in  welche  die  Schrift  eingeteilt  ist,  sind  sehr  verschieden  an  Um- 
hog.  Ihren  Inhalt  bilden  die  Zitate?  ans  früheren  Kirchenväteni,  welche, 
wie  Bathymios  selbst  bezeugt,  von  .erfahrenen  und  gelelirten  Männern', 
lU  denea  z.  B.  Johannes  l'humes  gehiirte,  gesammelt  und  ihm  zur  Vor- 
tSgim^  gestellt  worden  waren.  Die  Kirdienächriftätellur,  aus  denen  ge- 
tdDpft  wurde,  sind  folgende:  ÄtbuniLsios,  die  ;t  Kappadnkier,  Pseudo- 
Dionys,  Clirj'aostomoa,  Kyrillosvon  Alexandrien,  Leontins  von  Kyitanz.  Leon- 
ü»  von  Cyperu,  Maxinios  der  Bekenner,  Ana«tasios  Sinaites,  Johaniieu 
von  Üftinaekos,  und  in  dt^m  Abäohnitte  tlbur  den  Ausgang  des  hl.  Guistes, 
llititioA,  Von  der  vornikSnischen  Litt«ratur  findet  sich  keine  Spur; 
wohl  aber  verrSt  Euthyniioa  eine  genaue  Kenntnis  der  Nachuikäner,  indem 
«■  bi-i  ji-dein  dogmatischen  Kampfe  mit  Vorliebe  die  litternrischen  Haupt- 
pnvOnlichkuitun  huranxieht.  Vom  23. — 28.  .\bschmttA>  hohandelt  Euth>'mios 
di»  Hiretiker  «einer  Zeit,  die  Armenier,  Patilikianer,  Mesealianer,  Itogomilen 
diri  endlich  die  Sara]u>nen.  Hier  bietet  er  seine  eigene  Arbeit;  die  Zitate 
trrtra  zurück,  und  wn  er  davon  (iebranch  macht,  sind  sie  selbständig 
»«■rt)«it«t.  Von  einem  tieferen  spekulativen  Ki-fassen  der  theologischen 
l'rolilenie  ist  jedoch  keine  Hede.  Neben  diexeni  Hauptwerke  verfasste 
Enthymioa  noch  zwei  kleinere  ächriften  gegen  die  Bogomilen,  Messalianer, 
Itliimasten  u.  a.,  wovon  die  zweite  ganz  persönlich  gehalten  ist,  und 
Itdicrte  Streitacbrifte»  gegen  die  Lateiner  nnd  Armenier  zum  Teil 
Briefform.  Von  zweifelhafter  Echtheit  ist  ein  Dialog  mit  einem  sara- 
rhcn  Philosophen  und  eine  ErklÜnmg  des  Symbolutti. 
Eini*  zweite  Hauptgnippe  bilden  Eutbymiua'  exogotiache  Koninion- 
Der  Psalmenkommentai"  besteht  nicht,  wie  die  Panoplia,  aus  an- 
lorgcreihteti  Zitaten;  die  Quellen,  Ba^itios,  Gregor  von  Nazinnz. 
diryKMtoraos  u.  a.,  sind  mehr  oder  weniger  selbständig  bearheitiet,  und 
Eathymioa  erlaubt  sich  sogar,  wenn  auch  selten,  eine  eigene  Meinung.  1n~ 
luhlii:h  Blicht  er  sowohl  der  Allegorie  als  der  liisloriBelien  Interpretation 
prwht  zu  werden.  In  dem  Evangelienkommentar,  der  früher  als  der 
^bncokommentar  verfassl  wurde,  werden  dieselben  Namen  des  Bnsilios, 
(b«|on  von  Nozianz  und  des  Chryaostomos  immer  wiederholt.  Der 
CttUikukomnivntar  bildet  die  Grundlage  des  Ganzen,  so  zwar,  dass  der 


B7«aat{Bia«lie  Lrtteratargfchieht«.    L  Pr«a*i«<ha  Iitt«nttBr. 


KommenUr  za  Markue  fuit  nur  ms  VcnruMO  auf  jm^n  b(«t«bt.  Das 
Lakliwmi0eliinD  bot  etwas  tDvhr  DL-ai-D  Stoff:  ht-i  ik-r  Eügeoart  des  Johaiueft- 
ersngeUitDU  ist  aaeh  deseen  KommeDtAr  Bt.-ll>stäodiger  als  die  zwei  vorh 
hargehvnäexx.  Voa  den  Dbrig^n  Scbriflen  des  neoen  TeeUmeotc«  hfl 
EaÜtyinio«  He  14  Briefe  de«  lil.  Paulas  erkUrt  Er  benutzt  hier  di^ 
■elb«ni  QuelU'D,  befwndi-nt  nUrr  (.lu^'HOstomoa.  Au«  der  Bonätzung  ier~ 
selben  imtmtücbon  Qu^Ik-n  LrklSrt  eich  uacb  die  nahe  Verwandt^haft 
zwMcben  den  neutcslatnentlichen  Komtnentaren  des  Enthymios  und  denen 
deH  Th<!<>phylaktos  von  Bulj^arien.  Ob  beide  Exegeten  noch  in  eine 
nllicrv  B'^tthun^  zu  eiiiand(;r  am  bringen  sind,  bleibt  zu  nntoTBucben. 
Den  lilt«nirif>ch«»  Nachlan«  des  EutliyniiotK  ven'ollittändigcn  uncdiorte 
Briefe  und  einige  Ucden  auf  Ft^te  Murifi  und  auderur  Hviligvn.  Aus  der 
7mM  dvr  IctxUri-n  i»t  nur  diu  Rede  auf  llierotheos,  den  v«nneinÜichen 
BiKchuf  von  Atliuu  und  Lebrer  des  P&eudoareopagiten,  gedruckt. 

1,  Aa«K«l>gn.  t.  Dw  Pknoplta  «d.  P.  Fr.  Zinus,  V«iMdig  11^55  ia  Ut«ta.  L'obor- 
MtiUiig  olise  ii*  Titel  12  a.  13  gegen  dj«  Ltleinct.  Die  ^ediiwbe  «d.  priao«M  brwirgU 
Netrophan*»  lii'iomonachai  Gr«goraB,  TerK«vif(  ITIO;  tus  Parchl  vor  wa  Tttkim 
mird*  aW  dnr  Tit«)  gegen  di«  SatUMifn  wcfgoUäua.  Dimer  Titel  M  Fried.  Sjlbvre, 
SineMic«.  Ildidolbcrg  IM&S.  1-M  und  mit  Titvl  19  n.  20  bot  Chr.  Kr.  Mattka«)  is 
d«T  Auagabo  de«  Kvaiigeli«4ikoiiiiiicfiUra  dos  Kuttijmia«.  —  l>tin  Titol  g<>g<ai  di«  BogoBÜlca 
MhuBt  vi.  <lie«<itor.  OOUiagoi)  1S4I-42.  Vgl.  au<li  J.  Chr.  Wojl,  HätotM  Bmd- 
miUnini.  U'illonberg  1712.  -  DctTmI  voIlatAndig  Wi  Migne.  Patr.  Kr.  130,  30-1300. 
-  C.  Nentnasn,  OrieoliiMb«  GnebicliUuliicibur  und  OeiMibiebta^nclUn  im  12.  Jahr- 
bondnt,  LoipKlg  1888  8.  8I~8&  beschreib)  dvQ  eud.  Vutie.  668,  «n«  mit  BcbfluMi  Minü- 
tnnn  varaelioii»,  wabnchcJnlich  für  den  Kaiser  bestimmt«  Hs  der  Panoplla;  an  der  ^jpitip 
d«r  Tnxlo  stefaen  einig«  tod  NoDmano  mitgeteilte  Widmutif^gediclite.  —  Genau  dicHoIbm 
MInlaliiruii  scfamOclcM  den  cod.  Mosq.  Srnod.  887.  Andere  gleicluoitiea  Um  sind  uicbt 
lieiitdo  ■»Iton.  Haitdscbnniich  ist  di«  Paaoplia  litten  in  2  ÜHchw  (Tit.  1-  11;  12-lSJ 
Kolollt,  wie  K.  B,  in  cod.  Modic.  IiSumiL  pI.  6.  cod.  10.  —  In  cod.  Vatic.  1447  otebra 
schauen  xur  Pnnoplia  von  einem  gowisKon  Pncbomios.  In  dorn  cod.  ratmia«.  102  aaee, 
IS  sind  ilio  Vkttrsilnfo  toils  lltngiir,  teils  kCncr  uU  in  iler  Bedruckten  Ausgabe:  ern  Bo- 
woi*.  diuM  diMi>  Ausgabe  verbeaMningsfUu^  und  -liL-dDrlti);  ist. 

X.  ßin  I.  kirinero  tjohrfft  gegen  die  llu(!uniiK-U  cd.  i>r.  J.  Tullius,  InnignU 
ilinoris  lUtioi,  Uticrbl  16SB  8.  IW— 24.  die  2,  ed.  Nicülsua  Fu(:|i;ini,  Auucdutn  lilnrarü 
4  (Ilum  17H»)  '27-40;  beids  beiUiguc,  P.  gr.  131.4ü-.^7.  —  Don  Dislug  mit  d«n  Sua- 
KMivn  Oll.  i>r.  A.  Mai,  Nova  Pulr.  bibt.  4,  442  IT.;  wicdxrliolt  bei  Higno  a.  a.  0-  20  37. 
Di»  KrklAnmg  dos  iSymboIums  «d.  pr.  Chr.  Fr.  Mntthaei,  Loctinnes  Moauuens««  S 
(liO^g  177-J)  :>:i    5ß. 

S.  Ksugotinclic  Schrirten:  Den  ruBlmonknninientar  ed.  pr.  Ant.  Bongio  vaoni, 
Oponi  Thnoiibyliuli   H^onodig  17ÖS)   1,820—397.  2,  1-417;  wiederholt  bei  Migne,  Fair. 

fr,  l'-'H.  41     1.12(1.  IJmi  KvniigclienkaminMitaT  od.  pr.    Chr.  Fr.  Matthaoi,   Iiaipiig 

7112  mil  der  rrUliir  orwiliienenou  liitoinischon  Uebcraeliung  von  Job.  Ü«nt odios: 
wicdrrbull  Im  Migno.  Patr.  gr.  12S,  !)— löOl.  üuiug&ngliob  ist  mir  die  AusKnbo  von 
'l'li.  IMiiirninkldnii.  Athen  1^2.  —  Dtsn  Kommentar  xn  den  Paulusbriufen  eo.  pr.  an« 
dnin  rnd.  Cloiiiinli'n  ü  Nik.  Knlo^eras,  2  Ude,  Athen  1837  mil  einer  K*(«no  zu  den 
7  kntbciliinliuu  Uriafeii.  dio  P'ulhymtoa  nicht  nigehOrt.  —  Die  Rede  aof  Iliorotbeos  cd.  K  a- 
liiicrn»  «.  0.  0,  1  8.  ot;-  c"'.  Dis  Sefarift  gegen  dia  I«teiner  z.  ß.  in  i^d.  Marcian. 
:.ua  ■.  14,  cod.  Pnris.  2782  s.  IC  fol.  237'— 40.  —  «riofe  dw  Kutbymio«  in  codi).  Pari«. 
Rujipl.  ur  2411  H.  1(1  r»l.  IMI  (T..  Tanrin.  20ü  a.  14  fol.  91  ff.,  171  IT..  Vindob.  Ihrol.  247  n.  24H. 

2.  Ililfuniittel:  Fabrieius.  bibl.  gr.  8.  328— 34S.  —  C.  T.'llmnnn,  Nicolaas  von 
Melbone,  Kiiliiymiiin  /igabonna  nnd  Niculaiu  ÜhoniiitoB.  Thoolog.  Studien  u.  Kritiken  6  (1833) 
(lüH  ^74.  Klwim  rinniMlig.  —  N.  KaloKeras.  'AUims  6  K.,  Ei'»rfiio<  ä  74ynfr,röt  utti  «t 
Kifiiit«!  hoyo/ia'.!.  ".iflifwner  »{1680)256—28«;  ebenda  10  (IS?!)  331-362  llbor  d<ni 
KuinnientAr  lu  dvn  panliniBi:l)ea  Briefen.  -■  Ueber  Leben  and  Schrinon  d«a  Eutbymioa 
vurbiettol  sich  Knlufiorns  auch  in  d««"  Einleitung  nir  Ausgabe  de«  Konunenlarua  zu  den 
I'iiului>bn(>rou,    -     Diu  ersten  Nachrichten  gibt  Anna  Komneaa  I.  I&,  9. 

8.  Von  doa  Sohririon  der  gleiehieitigen  Hlretiker  hat  »ich  niclita  erhallon. 
KnthnilM  noanl  ak  llattptinhrer  der  Begonileo  ■niMi  (ewiMon  l^-rhihos  and  desses 
Sclilllvr  Do4<Hu,  8«bas,  Adel^ioa,  Ilermaa,  Symeon.    Dem  oreton  schreibt  or  KttiDmentare 


1.  Tbsotogie.    A.  Doguatik  nnd  Polemik,    (g  23) 


8S 


nrU.  Stbifl  >«.  Cunlta  Boeomil  Uiiinc.  P.  gr.  131,  41.  —  tm  Tilel  gcg«n  dl«  MMai> 
Vmm  leluwplet  EiiibjmKia.  Jom  Mbu  DtrateltiiiJit  ihrer  I^ii»»  auf  emtT  mcaBdliuiiaebeti 
ScWlt  Wnli»  lUigoc,  THtr.  «er-  13u.  1273)  und  illiiabri«i(  iIuh  &x«g«s«  («bendii  1331 -82), 
vm  ibm  KcmiiteBltr«  der  MMsaliuner  rorlio^oii  iiiiis«t«n. 

4.  Von  theoloaiBch«!!  AbhflndlnnRen  dm  Kaiaere  Al^xios  Kftina«iios  hatte 
MM  H»chnckl«B  durch  di«  AloxiM.  od.  Roifforiichnid,  2  (Uipsg  1884)  5$  f.,  350  ff. 
Km  Mieb*  «Lpr.  A.  pA|>iidnpnlo«-K»rnm«QH.  'jräXtiita  'It^oaalvfuiniiit  arn^i'olaj'fdc 
1  (PfUnkwi;  iSOl)  llß— 12^,  Si«  w«ndct  nch  g4-{!<Mi  dui  Eutfchunümua  und  lut 
jMir  d««  Hlr«tik«r  NwIok,  der  os  mit  den  Armcaicrn  Iiinlt.  im  Augo.  Slv  ist  in  d«r 
Uliihi«  iNMuttY-diNlcktbclioB  Mothodo  der  damaligen  Thcolugin  ^cbiut«!!.  Aucb  uii  d«r 
KnatatioB  nit  l'etnu  Chrysolanua  b(i(eili|;b  or  aioli  purvOnltcti.  wi«  nus  der  PanopUu  d«a 
hupNM  ZigalMnM  erliolU. 

i.  Polsnik  f«e«n  die  Lateiner.  Die  Sendung  das  Erzl>iaobof§  von  Mailand, 
NtiaaCbrysolanuB.  nai-Ii  Kdustautünopvl  ltl2  vwantosato  mehrere  polemisoke  Schrifltin 
Pftndie  Lateiner.  J.  JobauDea  Phurnos.  Vnretand  vinon  Klo»ten  aaf  dem  Borg«  Gonos, 
OHT  dar  Mitarbeiter  des  Enthrmioa  an  der  Piuiopliii.  sntwortete  Pvtrux,  dnr  dio  Kontra- 
WM  ObM'  den  lil.  G«i*rt  ror  den  Kaiser  bnbnniidti'.  na«  Hnni  Stogrcif.  Uioio  'AriifiQt/tiitti 
^■l«;i«  od.  pr.  A.  Dometraknpuloti,  TjmXtja.  Bißiio»ijiij;  1  il.alpäg  im$)i6~Al.  Bino 
HinMihomitio  cd.  tir.  Palamaa  in  der  Auisnbn  doa  Tlieuphiuios  Koiauioun.  Jnruaalem  1660 
i!TO— T9.  L'cber  aadero  Schriften  ilta  Job.  fburnu»  Tgl.  A.  Doinutrakopuluii  a.  a.  0> 
&_f'r.  Die  Lisi«  der  Schriften  iat  abar  nioht  vulUtändig;  wir  verwi-iem  uuf  vudd.  Paris, 
1.  IIH-I,  l'i6S  a.  n.  —  ttie  Rede  den  Putruti  v.  Mailuiid  ed.  pr.  L,  Allatius,  Uraeoia 
l,S7«-  8«$:  abgodruckt  bei  MiKne,  Pulr.  jkf.  127,912-20.  ~  J.  An  der  Knnirovena 
MMfl  hervorrageDdecen  Anteil  Knetraties.  Metropolit  von  NihBa,  diiicli  nnibma  Ab- 

(sa  gwan  die  Lateiner,  von  dpuen  Demetrakonulosa.  0.  0.  S  47-127  vior  hnrAM- 

I  h»L  Knstratiaa  nclirieb  His»erd«n  über  den  Itildorkult  gegen  den  Krzbiaahuf  Leon 
NsCUkedoB  und  I  Ahbandliiaggagan  die  Ameoimr  (obandn  127—  19^^.  Irfttitnre  brachte  ihn 
|h  4«i  Veidacht  dnr  IlnU-rodoiie,  gegen  den  aieh  Rnatntias  in  «innr  Eio/jaXöytjaii  reinige 
^tlT).  Rd.  Dnaetrskopalos  n.  a.  0.  S.ia' — it'.  Seino  ßcsinhiuiijon  r.a  JutinnooH  Italoe  sind 
iKkncIrlklarKeBlellt.  Vgl.  U.  Z.  1  (18^)  1?^.  ~  Vgl.  noch  J.  Uorgourathvr.  Photius  3, 
»►-WB.J.  .Sal(ellioii,"-(»ii«"nr4  (1875)211-238,  DrÄsokc,  Arohiv  f.  Gesekd.  Philoa. 
1(IWII  S47  8.  —  Vüz  a,  profantn  Sobriften  vkI.  Krumbacher.  —  3.  Andere  Pol«mik*r 
^fn  d>«  IdlciDcr  aua  Jeiarlbcn  Zeit,  wie  Tlieodoros  von  Smyrua  Kiiropalates  und 
nwi*(  tiir  7<l««v<r*ir,  Niketns  Seides  iiua  Ikunion,  Johannes  Zunaras,  veraeiobnnt 
k.  Il*Bietrakopiilaa.  '"itS,  'KUnt  S.  12— 1&.     Niketas  Seides   wird    surJi   eino  Schrift 

»laf  llDdjf«  iii|[e«rli rieben,     Davon  ein  I^agment  bei  A,  Mai.  Nov.   Pntr.  bibl.  6,  2, 
t;  bei  Sligne,  fair.  «r.  127,  1484—87.    —   Kino  »einer  Schriften  gogon  dio  Lateiner 
Id.  fsvlor  a.  a.  0.  a  IW  IT. 

W.  Nikolaos  (iVi»oi«oc),  Bischof  von  Mothone  im  I'eloponnes,  galt  bis 
jüni^te  Zeit  uls  diT  hL-rvorragonclBto  Thoot»gi>  tif.s  12.  Jahrluindort«. 
BiDtezeit  fällt  in  diu  Kogiurung  «ivs  KaisL-ivi  Maiiiii't  1  Koiniivnos 
l— II80),  zu  dem  er  in  nahem  FreundsthuftHvcrhültnitJ  si-umi  und  dc^iwin 
Üuwlo^acher  B^rat^r  er  war.  Du«  ,lahr  1  ltir>  afheint  (.t  nicht  mehr  crkbt  zu 
hibeo.  Dt«  Bi-di'ulimg  Afn  Nikolnn»  liegt  jetzt  nur  noch  darin,  das»  wir 
IM  mrinpr  SctiriftBlvlIeroi  dio  «ntikirchlichen  Stri^mungen  und  einige 
IhfologiiHcbe  Kontroversen  seiner  Zeit  kennen  lernen.  Sein  Ruhm  tils 
.'Vdriftstaller  ist  al)er  nwh  und  nach  ganz  zerstört  worden.  Schon  J.  Hergei»- 
fttktr  hiit  naehgewieeen,  dasH  er  die  Syllogismen  de»  I'liotioR  gegen  die 
UWiH-T  fju*t  wortwörtlich  ausKchrieh.  Einen  grossen  Tci!  der  'E^mit^Ofti 
«fi  laau^'aitc.  die  sich  Ober  die  Gott«»-  und  Inkarnatioiislehru  verbreiten, 
nnte  A.  I><'metrakopulo»  »lg  identisch  mit  den  Ausftihrungen  Theodors 
lUitbu  in  dettsen  Schrift  Ih^'i  i^«  ift(ai  /rwt^pwrrrjdfwf.  Von  noch 
Tragweite  war  die  Entdeckung  von  D.  Ituftsoc,  daas  Kapitel  1-16 
'AvhttrSt^  f  i'c  iftoXopxr^i  atot^HMami^  IIqüxXov  des  Nikolao»  wortwört- 
bk  abert'rn«timmt  mit  dem  von  A.  Mai  veröffentlichten  Fragment  der 
SlwiWhrift  Prokoiw  von  Uaza  gegen  Proklos.  Damit  ging  die  Grundlage 
*Hltrco,  iiuf  welcher  die  ganutige  Beurteilung  des  Nikolaos  in  «r»tor  Linie 


Bfiantinisch«  Litteraturgeochiclit«.    L  ProaaiHcli»  Litterfttu. 


beruht«.  Wir  könn«ii  hinzurogcii.  liasa  auch  3  weitere  Abhandlungen 
Nibolnos  über  diu  göttliche  Vorhvrbc»tiiniuung  der  tncDSchlichon 
groazoa  aar  Iläupt&ache  nach  auf  die  Schrift  diw  Putriarchcn  Qernmnoe  von 
Konstantinopel  fhQt  ä^i<  ^«rt;;  nirflckg«hen.  GrUsser«  littvrariüche  Selbet&B- 
digkeit  mltgen  dir<  .Sclirifton  dei«  Nikobios  broitxen.  die  aus  meiner  Antmhiflhnie 
an  den  thoologiscbon  Stroitigkoitou  seiner  Zeit  hen'orgingen.  Die 
Kcchtrortigung  doM  Vorgohi'DS  dos  KaiKcrv;  gegen  den  Wortfllhror  der  Bogo- 
uiilvn,  den  Mflnch  Nephon,  speziell  die  Ernennung  des  P(itriiir<.-ben  Nikolaos 
btu/.al»n  an  Stelle  dea  Kosmati,  der  Nephon  begünstigte,  bildet  den  Gegen- 
stand einer  1147  an  den  Kaiser  gerichteten  Abhandlung  Of^'  f^ji  ^^i  «H 
MYrncrncrfi  rof  .lai^fo^j;'"'  öirjiXoytai  xai  nt^l  U^a^x^a^.  Gegen  die  ßogo- 
milen  ist  auch  der  Traktat  über  die  Kuehani;tic  gorichtot,  worin  Nikolaoa 
mit  Entachiedonbeit  die  fiftaßah)  lehi-t.  Eine  zweite  Kontroverse,  die  mit 
einem  Prunk  von  Synoden  verhandelt  wurde,  der  zu  dem  Gegenstand  nicht 
in  ricbtisem  Verhältnis  stand,  betraf  den  Empfänger  des  «ucharisti- 
schen  l)pfers.  Eine  tJioologisch«  Partei,  an  deren  Spitae  der  »um  Patri- 
archen von  Antiochien  ernannte  Diakon  Solericho«  Piuit«agenoa  stand, 
betrachtete  Gott  den  Vater  als  alleinigen  Empfänger.  Soterichos  vertei- 
digte seine  Ansieht  in  einem  Dialogo,  dessen  Widerlegung  steh  Kikolaw 
zur  Aufgabe  machte.  Drei  weitere  Schriften  richtete  er  in  derselben  An- 
gologcnhoit  an  Manuel,  wovon  eino  verloren  zu  »ein  scheint.  Die  zweite 
ist  nur  fraginenturisch  ediert,  wührend  die  dritte  sich  mit  der  Widorleguag 
des  genannten  Dialoges  dockt,  Einleitung  und  Schluaa  abgerechnet,  dk 
Manuels  politiHche  und  kirchliche  Siege  feiern.  Hier  schrieb  sich  also  Nikolaos 
»elhst  aus.  Auf  eine  ohrietologische  Kontroverse,  die  ein  Aufleben  d«« 
OrigeiiismuB  bekundet  und  von  Eustratios  von  NikAa  angeregt  wurde,  bozieht 
sich  Nikolaos'  KrklUning  des  Apostclwortes  1  Kor.  15,  28.  Er  findet  die  Lösung 
in  der  DopiKilnatm-  Christi  und  bleibt  in  der  Verwerfung  der  Apokatast&'ü« 
de»  Ori^'ciie»  der  lierkttinnitiehen  Auffassung  geti'eu.  Ohne  polenii»cheK 
Intereswe  will  eiue  letzte  dogmatische  Schrift  den  GrOHsdome*likos  Jobauntti 
Axuchos  Über  eine  Stelle  Gregors  von  Nazittnz  von  der  wesentlichen 
Einwohnung  des  hl.  Geistes  in  den  Aposteln  aufkläien.  Es  liegt  nahe, 
auch  hier  fi'Ühore  Vorlagen  zu  vermuten.  Als  Hagiographen  lernen  wir 
Nikolaos  kennen  durch  eine  Lebensbeschreibung  des  Wunderthäters  Molotiot 
des  Jüngern  (HKW^-llOÖ).  Damit  ist  jedoch  sein  litterarischer  Nachlast 
nicht  erschSpft;  dieser  bedarf  noch  einer  näheren  Umgrenzung. 

Die  Thatsacho,  dass  Nikolaos  im  12.  .lahrhundert  eine  alte  Streit- 
schrift gegen  den  NeuplatuniKmus  auffrischte,  ist  höchst  beachtenswert 
und  kann  unmöglich  mit  Russos  und  Dräseku  in  dem  Wunsch»  di>s  Niko- 
laos, ,dusH  seine  Weisheit  von  seinen  Zeitgenossen  bewundert  werde", 
ihre  Erklärung  linden.  Die  Schrift  des  Proklos  musste  einen  grossen  lt«i2 
auf  die  Gebildeten  seiner  Zeit  ausllben,  wenn  Nikolaos  es  als  ein  Bedörfnis 
empfand,  .die  Widereprllthe  gegen  den  hl.  Glauben  in  jedem  einzelnen  Ab- 
schnitte dieses  Buches  mit  einer  Widerlegung  sorgnUtiganzuzi<igen,  und  d«i: 
künstlich  ersonnenen  und  durch  Spitj^findigkeit  verhüllten,  aber  gerade  da- 
durch den  meisten  sich  entziehenden  Irrtnm  aufzudecken",  wenn  auch  ar 
dei'  iland  eines  fremden  Führers.     Es  musste  auch  damals  Leute  geben 


i 


i.  Tlieologia.    A.  DoemaUk  und  Polmiik.    (8  22) 


87 


fMlduxUe  .Klaxheit,  Einfacbhoit  und  die  Sc)iiTiiicklo.sigkeit  der  chmtitchen 
'Ukn  ak  otwM  Gemeines  verschniäliten,  diis  St-Uimmernde,  Ratsolhafto 
will  GoD«rt«  de»  Ucidoiitums  dagegen  a\s  wahrhaft  ehrwürdig  und  aU 
Khte  Weisheit  vcrgOtltTk-n",  Dios  stimmt  genau  mit  den  ilhrigon 
Xachrichten  vnn  dein  Aufleben  der  alten  fhilogophic  im  Zeitaltor  der 
KoBDroea. 

1.  AaiKRboB:  Di«  mnuton  der  girnnmitort  !M-Jirifli>n  «d.  pr.  Doill«tr&ko|)ul«i, 
)m1«m  iiiMK.  M*ia}rr,(  iöym  diio  .  .  .  U'ipcig  IKn.'i,  luid  'fjjiX.  fijik.,  Leipzig  18G(>  8.  199 
liilW.  —  A.  D>iinetriik0pulos  lul  2  andere  äohrift«n  flbnr  dia  Kootrovorno  mit  i*D  LÄ- 
Üm»  aiit  Uancht  Nikolaoa  run  Million«  niguobriebcn.  UiMMlbon  gnhOtvn  npb«t  einer 
Uka  WMn  nnbokannten  Colvmilcer  atia  dem  AnfADg  Uta  13.  Jahrhundorts.  Kd.  Araenii, 
IUhi  I6»2.  Vgl.  B.  2.  -1  U^ö)  3Tl).  -  Die  Widerlegung  d.»  l'rukW  ed.  pr.  J.  Tli. 
Tlaal,  IVaakfwl  1835;  di«gl.  die  l^nir)f««i<  in  den  Jithreab^riolit«»  (loa  Fninkrurlor  Uvm- 
Mlfam,  ]88&— 36S.  1—39.  ~  Die  S  Sclmfl«n  t»gtn  die  Lateiner  cd.  pr.  K.  8  im  out  de«, 
IftiÄlM'  tli.^rmr  »toioytmti  y^uifmi  ti«««^tf,  'i.  Aufl.  London  I86u.  S.  1  — SV,  und  in 
MMT  Zwtadirift  M«iinieD,  I8.^0  Iloft  3.  —  Ui«  iwoit«  mcIi  bei  A.  Dometrakopulua, 
U.  ili|(L  &  859—880.  -  Mied«.  Palr.  gr.  IS.'i.  50fl-.SU  «nUiKU  nur  die  schnn  1^60 
iKtSnUkhto  Aktuoidhutg  ober  die  Enebari*<in.  —  Di«  lücgrapliin  den  bL  M«lotios  mit 
fcr  na  TbcodM««  ProJromoii  r«rfMal«ii  Leicbonrodc  nuf  donsi^lEjen  HeilignD  od.  pr.  Va- 
•Üjimkij,  CrarosL  l'nl  itpurrik  1",  Potsniljurj"  I.S86  mit  niaslschor  Kinluitung  und  Ücbor. 
■.(MM.  Vgl.  die  riiigcbund«  BcttpU'ohuiig  von  K.  Kurtx.  B.  Z.  Ü  (1S9S)  30S— 12. 

2,  Iliirimillel:  Die  Angaben  bei  den  frUlicn-D  LiUMnrluskirtkorn,  Oudin,  Coillicr, 
Undn  u.  a.  aiad  xum  grSsstco  Teil  uuricbli«.  ^  Anliigiiivrt  sind  joUt  uucli  die  Abliiuid> 
hwnvvaiCtlntanit.  ThooloK- ^udie»  und  Krftjkcii  i^  (1^3)  !j.  647— 743  und  J.  Drisuke, 
hiaotaiM  von  Melhone.  ZeiUclir  f.  KirolieuKoeib.  9  (1^'^'^)  405-431.  585-600;  den.. 
IEUIm»  WR  MHlwM.  U.Z.  1(18112)438-478.  Zur  Abhängigkeit  desNikolaos  von  Phutiua 
•1^  J.  H»r|tflBrAtber.  Pbotü  libor  d*  Spiritus  eti  ntj-sUgogia,  Regenabuig  1857  $.  XXIV, 
X  *.  IWina  S,  905  f.  -  Zur  AbbAngigkail  von  rrakop,  deren  Grad  jedoch  noch  nicht  mit 
S4HWt bMtiinint  w»rd«n  kann,  Damoatb.  Rnaeoa,  fgw  fftatoi,  Xv/tfioXai  tk  lijr  lorofim' 
■MfiiMAf  Jae  r«Jr  FaCnitir,  Ifoipiig  1^93  R.  ST-ID  a.  J«b.  Dl'ftaeko,  Nikolaoa  tod  Mothono 
mSmttmtsr  des  Proklo*.  Iheu!.  i^ndien  u.  Krit.  6fi(I8&&)&8l<-IIIIt.  —  FUr  die  AbhUngig- 
Ui  nm  GarmaDo«  vgl.  x.  li.  Nikolnos.  cd.  A.  Domntrnkonslas.  "Bjal.  ßipX.  ä.  'JTS'  t.  u.  'IhQ 
■KOmbmmn,  Migna.  l'ntr.  gr.  HIS.  113D.  Ufi  A~C.  und  lOK  A— B.  -  nan<l<n<hnCUi«i»> 
1  kBnacn  aUoiii  «atadic'iileu,  in  wolchoui  Grad«  diu  Liaton  von  Scbririoii  dca 
1  Simonidex  nnd  Deinvlrakuiiutue  tuv«rUUaJK  aind.  Nur  die  kleinere  '/,aiil  di.>r  Tit»I 
ia  kniJoH  llb«n)».  Dim  dii'  unodierten  Schriften  xwiscli«n  xwoi  TrSgoru  doHielbun 
I  Trt1i-i1t  «rrdeD  mOsHcn.  wuvun  der  zweite  um  ein  J)üirliund*Tt  jOnger  ist.  behauptet, 
•41  nut  (.'ncMbl,  Diüaeke.  Ztachr.  f.  Kirchvngearh.  a.  n.  O.  b'iO  S.,  Aro-hiv  (tir  GuHuhichte 
4rrbilMPpfa.4(l81l|)M3-2M).  -  Sp.Lamproii,])ieHMd«aNikoI.T.M«th.imDioii;aina- 
UmIv,  B.Z.  4  (lf^)3ÄS— 6>%  beapricnl  «inon  Athaacadox,  wa]ch«r  dio  Itoicidmuiig  -V'ko- 
i^H  ri'*f  JffJUir^  in  den  StirliBn  d<»  Nikcpboma  rhiloimphoa  nuf  den  Alteren  Nikolaoa 
bwiAL  —  rBM^inslich  bbpbnir  Aiacnij,  Nik.  Mdb.,  Christ.  Ctcnijo  l!^<i}i,  IllT.,  308  fr. 
S,  Drn  Dialog  do«  Solrrioboa  l'anteugouoa  i-A,  pr.  Tnfel.  Annae  Comnenoo 
•fffitautt».  Tllbingeo  1832  S.  R--17.  —  Eine  nreit?  AuBgabL>  vou  A.  Mai,  Hpioilep, 
Naaa.  10  IRom  1844)  3— lä.  ~-  Vinm  bewiurea  Text  lieferte  J.  Dr&tieke,  ZvitHchr,  f. 
»^Miham.  'Um«!««.  29  (186«)  224  --,£37.  -  Bei  A.  Mai  n.  a.  0.  S.  l«-08  Am  Text 
1*  t'X'**'*'*'''''''  *"■"  Jahre  1146  ««"^en  Set^richoe.  —  Die  Apelexi«  dea  Sol«richaii  gngnn 
fc^raMMle  d.  J.  114«  «4.  J.  Sakkelion.  ll«i;j(««i|  fif/Hii»».,  Athen  1800  S.  828-S31.  — 
tnmatt  tu  dtnMit  Siraita  in  cod.  Athnua  3102  a.  14.  —  Srnoduldokrcta  gegen  den  Mnueh 


bei   L.   Allatina,  D*  perpetua  canMUsione  S.  6fi9  -DK-S.    Vgl.  Jobnnties  Siiiuainoe 
•J-Baos.  S.  &4  R.   —  Ü«b«r  dm  dapjinltun  Abi>ndmah1mtreil  im  12.  Jnlirh.  v^l.  Sluitz,  Jahr- 


r.  ^nct»  nöol.  1.1 1  \M»}  32—4.').  Kaberr  AufseblDwe  darOber  eiud  von  der  Ver- 
dM  Thtaaunw  ortbodoxio«  de»  Kikotoa  AkootnnloB  su  erwarten  (vgl.  g  26). 
4.  Zailgvnaasiacbe  l'oloniikcr  gegen  die  Laieiner:  i.  Theodorua  frodro- 
na«,  dn  AiK>M>n>t  frtKibtbimr  S<-hrifNti.>tlcr  (vel.  Krumbacber)  verfasat«  eine  Abhandlung 
Maadn>  l^ti-'iorT.  doren  Anfang  bei  Migne,  Putr.  rt.  188.  lOOSetebt  Ala  w^itars  theo- 
Ufiacke  Prusawitrbe  Th*«don  »uid  iii  neDn«u:  emo  Krkltning  lu  hak.  1,  17  bei  Migne, 
fut.p.  tXi,  1301  — 1312,  ein  K»nunf ntar  ta  d«n  Rirch«nli«d«m  d«a  Koamiw  und  dei  JuUannea 
«a  Smmkom,  di«  ob«»  erwflhntv  Grabrede  anf  den  hl.  Molaüoa,  eine  Abhundtuug  nher 
'  '  M  MwatWlte  FVa|[e  von  der  Beatimmiing  irr  l^bDntii^enKrn  nnd  andere  8c1iriftaii 
.  böiäiJatiaalMO,  litnrgiKbaa  und  kircbcnrochtlicbun  Inboll«».  Zu  uutiorsti  ist  ina- 


ByiantiDiMitae  LittcratiLrgvscltiobt«.    L  Prvaktacbe  LitterKtsr. 


I 

1.. 


ItMadetc  wio  rJuliuenlcotiuiicnlaT  t.  B.  in  coA.  Uuait.  A  111  11  sii-c.  IS  fol.  312—510. 
Ua  Pk.88.  —  VgL  die  Listoder  ln«diU  l>«i  StuvenHoii-PilTa,  Tbeuduri  l'rodronii  comii 
iaiiaa  in  cwmbs  nc»  melodorain  Coama«  BieroBoljria.  tt  Jouiniti  iMmaMwai,  Rom  1 
8.  XVIII  ff.  —  S-  Dia  degmat  DiBiniUtioo  swiacheii  Niketaa,  ErKbiaohuf  von  Niko- 
m edlen,  und  AnMitn  von  Havdborg  {1IS5)  »itSliU  ■•litorM-  tu  s.  Dialojt)  1.  2  u.  8.  Mi)ti 
pHtr.  Ut  188,  U&H-  124&  —  S.  Eiiia  Schtifl  g«gea  di*  t^toinor  von  d«<ni  oti«c  genann 
Patriarcban  Nikttlaoa  Mnsalon  von  Kpel  ist  x.  f),  in  dorn  c«d.  iSoaq.  Sjn.  U3  erluUi 
Vgl.  A.  Domctrakopuloa,  Xlolt.  *£Uii.'  S.  2^  f.  Von  domwllicn  Nikolao*  bict«t  dar  i 
VBticHn.  PaUt.  S8S  aaeo.  IS  fol.  SH— '>(>  «in  Cannon  fu^o  Hunc  rccusnliiiae  opiumpatnii  in 
8H  lambcn.  -  4-  BBailloa  von  Acliridu.  Erabiitcliof  ron  Tliea>utloDi£<?  sclitifb  an  den 
Pajwt  Hadriuu  IV  (1 154— öS)|,  d«T  den  KizliMcbof  ü<^iuridi  von  B«neveut  un  Kaisirr  Uaoud  1 
KamneDiw  Hcaaiidt  batt«,  eiticu  w-br  g<>ni&«igC«ii  Urittf;  ■«dnickt  twi  Hign«,  Patr.  ^.  1 19. 
{^ — 9SS.  Kin  Dialog  ^e«  Ilasiliog  mit  ä*m  genannteo  GoMndton  des  PafaMe  at«lit  in  cod. 
Vindob.  th«oL213fol.  ai-S"— 220'.  -  Vf^ntrhiodon  <laviin  i«t  Bawlioa' OMprftch  mit  An^clm 
vou  HavvlbprK'  '■"■^t)  d«"  Aufioicbnimgm  finci  Mnorhen  Njkolaa  in  ThMMloDika  i»  doo  i'udd. 
Monac  29,  66.  2^6.  Kjnigc  AngAbon  dnrnber  b«l  J.  IlorgonrOthor,  Photina  3.  807  f, 
NHwnw  abnr  Itnsilios  gibt  V  YnslljuTik  jj,  Vüc.  Vrtntionnik  I  (l»&4)  55-1»^.  Vgl.  B.  Z. 
llHih)  173  r. 

■^.  Der  icilgenSasische  ChioniKt  Miohael  älykaa  (vgl.  Krumbachcr).  der  rucIi 
Keiner  Wcltchronik  tin  fiberwicK^id  tbeulugiaohoa  InUreaae  au  dt'D  Tau  Ic^'t«.  b<^hIUldl^It^ 
in  «in«r  ^rCKuipn  Kvibt>  von  Brii^fen  (in  eiiiitpiti  Haa  sind  *s  92)  duuiuatiHchu.  (.■.xouoti.ichr, 
inontliioho  und  lilur|ci»clie  FraKen.  dnen  ÜoenrechuDg  im  12.  Jttbrbuad^rt  bi-lirbt  wv. 
Mit  Unreclit  werden  di«MO  Briefe  in  einigen  Hiw  dem  Johonii^«  Zonaraa  mi^i.'scliriuben. 
Oddraokt  sind  nnr  39  lirioro  (dnranti>r  8  fisgRiftRlnrisch  i  nnch  J.  I'onbinQS,  Laini.  L.  AUa- 
tias  and  A.  Mni  Wi  Mignn,  I'ntr.  gr.  I.SR.  SiS--9h7.  Da»  kommt  noch  «n  Brief  Obar 
di»  Himmoiriihrl  Miu-iU  hei  S.  A.  Mc.rci>lli.  Kukndarium  occt.  Cplanaa  2  (1788)  19»— 208, 
•in  Fnigment  nun  einem  Brief  llbcr  die  Atyma  bei  A.  l)«metrakopulo«,  Dp9.  'RUirf 
8.  IH— 21  und  ein  Brief  bei  Krurabachor  h.  unten  a.  0.  —  Eine  iwoito  thoologiiioh« 
Kchrlft  in  'i  baeliern  wird  Uiabnel  Glvkns  in  dem  cod.  Paria.  160  tneo.  16  lu^eeignct 
Nncb  .^ufxciebnungeii  von  K,  Krumbuclier  luiilen  die  Ueberachrifton :  I.  Hi^i  Stlmt  li^watai;  xai 
AoTTQiaiut,  2.  thfi  t^(  iv  tüfri  «li  ir  tUäfHii  afoiQOffiinji  tfKatiaf  xat  Jtn^oiin;  itmvtoi  aoi 
aaqxiuatai!  »ni  niöc  iuXtiatier  iijf  /«'«»■  tfi-air  tov  atov  Xvynv  atae^xufiO-iir.  Der  Titel  der 
ganzen  ßolirift  lautet:  K/;  r«  Anoen  ttjt  yQif'it.  Den  Titel  Kit  täi  äaoQla^  itj«  Sttiaf 
yQaa^t  irii(i;l  allerdings  aucli  die  Bricfsitnimlang  Mirbael  Citykas  in  den  meisten  Hss.  — 
k.  Krumbaeher,  Michael  Olykas,  Sitinngabor,  bayer.  Ak.  IftW  S.  391  -4fiO  baii-lplt  Über 
die  Adressaten  der  Briefe,  ihie  Ahfiuwnngiizeil.  ihr  VerhAltnls  in  den  anderen  SeliTiKeu  dei 
(iljrkax,  die  UrUnde  gegon  die  Zutcitimg  an  Konornii  ii.  h.  w.  und  vorJUTontlicht  einen  der 
unedirrten  llriero  (nn  Theodoni,  eine  Nichte  des  Kaiseri  Miuiuel), 

23.   Tboorianos  {QioiQiuröi),  itatatmQ  xtä  ifthminfui,   wio  ihn   Kaiser 

Mainipl  I  KimiiunijB   nennt,    wurde   von   IctztcriMn   mit  dorn  Vorstand  des 

armenisclicn  Kloxters  in  I'hilippopel,   Namens  Atman,  im  Jaliro    1170  zu 

dem  KHtlK-likos  der  Armenier  NeiBC-s  IV  gosandt,  um  die  kirclilioho  Union 

mit  KoMstmitinopcl  zu  but.rc-ibtm.     Er   Itintedii-s»  nwci  Berii'iit«  über  die 

zwischen  den  Kwei  Parteien  gepflogenen  Ileligionsgesprächo,   die  sich 

somit  als  eine  wertvolle  Quelle  fllr  die  Kenntnis  der  kirchlichen  KeKieli- 

ungon  zwischen  Byzimz  und  Armenien  im  1 2.  Jahrhundert  darstellen.    Die 

Grundlage  dereiäten  Uiitc-rrcdung  bildete  der  Brief  des  Kai.scr8  nnden  Kutho- 

Iikos;ihr  Ilauptgegenatand  wur  die  Christologie,  deren  byzantini»che  Fassung 

Tlieorianofl  als  mit  den  AnssprOchen  von  AthannsioB,  BasJlios.  Gregor  von 

Nazianz,  Kyrillo«  von  Alexandrien  llherein.'-timmend  darzuthun  suchte.  Audi 

Jutttin  Martyr  wurde  zitiert,  «her  nnch  der  untei'scliobenen  Schrift  IltgA 

t^täinq.    Die  zweite  Abhandlung  beriehtet  über  die  Verhandlungen  des 

Jahres  1172.  Der  Hauptiiachdruck  wird  auch  hier  auf  die  VäteraussprUche 

gelegt.     Des  weiteren  wird  auch  eine  ünten-edung  mitgeteilt,  die  Theo- 

rianoe    mit   Thoodoro«,    dem    Gi^sandtvn    dos    Katholikos   der    syri^cbon 

Jakobitcn,  hatttt.     Die  Verhandlungen  fährten   zu  keinem  Resultat.     AuK 

der  zweiten  Abhandlung  erfahren  wir,   dasB  der  Bericht  über  das  erst». 


ioHgiMprich  in  melir  ain  )iun<iert  Excinplnruii  in  KotiHtantiiiopel  vvr- 
wordiTi  wnr.  Der  litU-rariwhc  Wurt  beiiler  steht  hiDter  dem  hiato- 
nAta  svlir  zurClok.  Auch  lutKUTcr  Ut  iiodi  näher  zu  beütimmpn,  da  die 
Aogklim  dm  Theonam»«  mit  dva  anneniachen  Quollon  vielfach  in  Wider- 
^nidi  Htflliun.  Nach  dem  P'raginent4>  eine»  uiiodiertcn  Briefe»  war  Thco- 
riuM  den  Lat«iD«ni  »ympathisoh  gesinnt. 

I.  Avsgaboo:  t>cii  «retnn  Korii-ht  nd.  pr.  J.  I.«iiiiclftviiia,  lUsol  I■^T8:  KrgSci- 
i^M  dasu  gab  A.  Hai.  S<^Hpt.  rot.  nova  coli,  ß  (Korn  1^:12)  »14  41%  «iiicIeiHi  mit  ijor 
rf.fr,  der  2.  Ahhandliuig  na«li  Vatj knutschen  Hm:  bnido  lt«i  Migno,  Tatr.  gr.  mS, 
ID— m.  •  Von  nintrin  Bri«fo  lUa  Thcorianoa  Qbor  die  Uloinieoho  Kontrorono  »(«hM 
rncMbi  bei   Migni'.  I'Alr.  gr.  !M.  405. 

1  Hiir.initto]:  Fabricius.  Bibl.  er.  II.  281  t 

X.  I>ie  Sdbnhen  des  «nn«iiiaeheii  lUthoDkM  Ncraea  KUjeii  wuril«n  von  d«n 
UMittraton,  VeHMlif  ISSD  armooisch  mit  Utebtaebur  UcborMteiui^  borauBK«g«bi>n.  — 
l«M  BnafHammtiBiK,  woron  A.  Hai.  Script.  v«t,  dot«  cvll  li.  4iri  434  oiuigr  Kxz«rple 
■Heilt»,  »racbiMi  in  K4»cbini8lsiii  1861^;  obcnda  Ha«  .lioh  dv«  Nrraos  iV*  von  Nvrwea 
lisWMFli.  1875.  "  Vgl.  Artak  Tor-Mikflian.  Di«  Nimeniechc  KiK>bi>  io  ilimi  B«- 
mimgoa  lur  hj-riatnimihaB  (toio  4.  13.  Jahrhunilnt),  Leipzig  IV92  S.  88  ff.  l>ie  Dar- 
«illrag  KtOtit  »ch  abor  «iiwMlig  nnr  auf  die  annaniflcbon  (JuoUon.  —  Vgl.  nach  ABatunanDJ, 
Wbibc»  nriratkU»  2  (1731)  3(M  f. 

4.  Eincin  Tcrmciatliclica  Katbolikoa  ron  Groaaajmanian.  Namnnii  laaak,  dor  im 
II  Jahrhundert  lar  byunlininclirn  Kircbo  nbergcgnngcn  aoin  ooll.  woiiUin  Ü  grioahJHch 
(whMaw  Abhandltia^cii  gtg^n  Bciuu  rriUicrau  Otuubcnag«nosaun  xugeachriobon.  Die 
mk  bMfneht  dea  Hauptpunkt  der  Koiilruvorao.  diu  Lvbn.-  von  cin«T  Natur  in  Chriatua. 
t»  dir  V«r(uiwr  mil  AvHÖprflcbeD  dvr  Vstor  dva  4.  und  b.  Julirbuudi-rls  xu  widerloufn  auubt. 
ht  fwrile  rnclbh  aehie  BokehninR:  daraua  ist  aber  ersicbtlick,  duaa  er  nicht  Kjitliolikoa, 
miin  einfacher  Priester  wu.  Di«  dritte  gibt  ejoen  lleberblii-k  Über  diei  6e«chiobte  Anna- 
na *•■  (Irogor  dorn  Erlaacbt«r  bta  lur  Zeit  des  Vorfami^n  und  ist  identisch  mit  dorn 
»Waa  Teil  der  SohrifldeaDeiMetrioa  von  Kyiikoe.  Ed.  Miftne,  Pntr.gr.  132.  ll.'i»  1257. 
teiri  Uatotwcbiingaii  feblan. 

84.  Hiketaa  [Nurt^ta^)  aus  Maroiiiia  in  Thracicn,  zu«rst  Archiadiakon 
und  riiartopliyhtx  in  Kuitstuntinopul.  nachliur  Erxbischof  von  Thi-H«aloniko, 
^||Mit&txtv  die  Uniuntibi^Htrehunguu  dvM  KaiKi-rrt  Manut-I  1  Koinnenoa 
^^^K~IISO)  den  l.at«iiit^m  gegenüber,  wie  TlieorianoH  ex  bezQ^iirh  der 
ArMnier  tbat.  7m  diettem  Zwecke  vorfa.'^te  or  6  Dialoge  Über  den  Aii»- 
Cttg  dm  h).  Ocist««.  die  erste  Schrift  unter  den  unKfthligi<n  AbhanA- 
kagm  Uber  diesen  Lohrpnnkt,  welche  den  SUmdpunkt  der  1ateini»i-hfii 
Crehc  vertritt.  Sie  erfi-eut«  sich  grosser  Beliebtlieit  bei  den  Hpäteren 
OtxiDBangsgenoMHtn  de»  Xiketjut.  Nikcphoron  Hlemmydo»  lobt  »e;  .lahannea 
tickkiw  wurde  nach  ['achymcr««  durch  ihre  Lekttlre  von  der  Kicbtigkcit  der 
llwiillllnHi»  1»f  II  Lehre  i'iWr/eugt;  Bukkos  »elbisl  bunift  kIcIi  auf  nie  und  in 
l^ridwr  Weise  l>L'nUtzten  sie  Uugo  Ethorianus  und  Kon^tantinos  MehteniotcH. 
Ke  3  onrtvn  Diuhige  geben  die  Einwände  der  (Iriechen,  dio  von  dem 
widerlegt  werden.  Der  -I.  handelt  von  der  Erkläningsweis«  des 
den  hl.  UeiHtes  bei  den  Lateinern  und  vnn  der  Übereini^tinunung 
de«  ltt«iniMhcn  ux  fUio  mit  dem  griechischen  di'  vlov.  Im  o.  werden  die 
Iwtiaa  der  Lntetnor  zusummci)ge»tollt;  der  6.  endlich  bespricht  die  ein- 
MMgiggii  Auaaprtlcho  der  Väter.  Das  Ganze  läuft  auf  ein  Konipromit« 
Uuaa;  der  Grieche  gibt  zu,  das»  die  lateimschu  Lt-lire  richtig  .sei.  wäh- 
imi  iiir  Lateiner  zugesteht,  da^fl  der  Zusatz  im  Synibohnu  wegfallen 
■Im.  Nach  den  biahcr  veröffentlichten  Fragmenten  zeichnet  Bich  die 
Wmft  durnii  Klarheit  und  Ituhu  der  Dariitellung  aus.  Noch  andere 
&hrifteii  güljcii  handüchriftlicb  unt«r  seinem  Namen,  z.  B.  ein  Kommeutar 


90 


Bfutatiniftcbe  LiUerBtnrgMchichU.    l.  Proui»che  Utt«rmtar. 


ZU  den  Hymnen  des  Johannes  von  Damaskos,  einige  tutgiogi-sphiäche  Am 
btiiten,  Kirclicnbyinnon  und  11  AnatheniatiKmen  gegen  Johanne»  Italod 
Letzten^  vurdieni<n  wohl  hui  ehesten  edici-t  und  iiAher  untei-sucht  zu  werden] 

1.  Don  Proloff  xu  den  &  Ditloßon  od.  A.  Mai.  Nora  Pntr.  bibl.  ß,  2,  44.'>  f.,  abge- 
druckt hol  MiKn»,  Patr.  Rr.  UiÜ,  IG9  ff.  FiaKinniitc  ruh  doli  fi  I)Ul(ij;an  od.  pr.  J.  Hoi|:eii- 
rOlhnr  bni  Mignn  b.  r.  0,  1fl>^  221.  —  VoTlRttodig  lingcn  ne  v»r  i.  B.  in  cod.  VatM|[ 
1113,  ModicoO'Lxuront.  pl.  31.  37  o.  *.  —  FraBmentc  noitiar  Act»  S.  lliamaa  «d.  IB 
Bonnet.  Acta  llioiniic.  !>«pue  1883  S.  Vlll  f  ai»  ooa.  Paria.  Ihlß.  ToUnUndic  lit««M 
feto  <ror  in  khI.  Sinail.  hiS.  —  Di«  AaatlMnuitiHnicn  goi;en  Jobannps  (Ulos  in  cod.  Vindtd 
Ibpol.  7'.  -  -  In  uidoren  HtM  x.  B.  in  cod.  Pctrobur^.  <J&  Miec.  12.  cod.  Bodl.  Seid.  4ft  ntfl 
lä  wird  ilim  uin  lli/9i.ay«(  tk  rnc  nf^iscfaiv  uni  npncfK  laMirr««  tov  9tali6y«v  JM 
(«setiriubcR.     Dumnch  liAt  er  w(>1il  sncli  AvIr  S.  Joiuuis  verfust. 

2.  Ililf»mitlvl:  Fabrivius.  Dibl.  icr.  T.  7^  f.  Bior  wird  woki  nit  Unntlit  tia 
untrer  Nik(<lA«  v.  ThoMtlonik«.  dur  um  1131  leblo.  anice&oniinon.  Auch  wird  Niket««  mit 
Unrocjtt  an  den  AnfaRR  d««  13.  .Inhrhiiiiderta  itMtellt.  —  Leo  AllaiinB,  Di*tnlia  4t 
NtMti*  Rd,  A.  Mai.  Novo  Palr.  bilil,  H.  2.  13-14. 

"iÖ.  Andronikoe  RomaterOB  {'Avä^üyiims  Ka/iati,^),  um  hoher  SUuU»- 
beanitur,   mUlU>rlichei-H4!its  aus  der  Fdmilie  der  Dukas,  verfasst«  auf  die 
Aiin'K'ing   dtrs  KaiHers  Maiinol  Komnenos   eine   noch   ungedruckt«   .heiUgu 
WattViirtaminhing'  ('/«g«  «t^uJjJxiJ,  welche  ein  8citen»tUck  zu  der  I'anoplia 
deä  Kuthymios  Zigabcnos  bildet.    Wie  dieser  mit  einem  Lobe  auf  Alcxios  I, 
1:10   beginnt  Andruniko»   mit  einer  übvrHchwvngliohen  Lobpruifiung  Manueif 
und  selireibt   diesem   die   geistige   Urheberschaft   des   ganzen  W«>rkeB  lu; 
ihm  .selbst  sei  nur  das  AK^chreihen  und  die  Abfassung  des  IVologca  und 
des  Schlüsse«  xugi-fallen.     Div»e  Beteuerung  braucht  mau  wohl  nicht  allzu 
ernst  zu  nehnu-n.     I>ie  Schrift  hat   nicht  denselben  Umfang  wiu  die  Pin- 
oplia;  sie  ist  nur  gegen  die  Lateiner  und  die  Armenier  gerichtet.    Der 
erste  Teil  zcrfilllt  in  einen  IHalog  das  Kaiserit  mit  den  rBmischen  KaXit- 
rdXtot  Über  dun  Ausgang  des  hl,  OeLstes.  in  eine  Sammlung  von  TpTtter- 
nussprllchen   zu  Gunsten   des   griechischen  Donnas,   endlich  in  eine  Ucih<' 
von  Syllogismen,  welche  den  Schriften  der   früheren  Gegner  der  Lateiner, 
Photios,  Niketas  von  Byxanz,    Eustratios,    Euthymios  Zigabenos,    Nikolaos 
von  Mcllione,   entnommen   «iiid.     Ganz    in  derselben  Weise   i.*t  der  zweite 
Teil    aufgebaut,    nur   mit   dem  Unterschiede,   dase   hier  Andronikos  Mono- 
pliysitisnius,  Monothßtvtismus,  die  theopaBchitisch«  Lehre  und  den  Aphthar- 
doketjsmua  unterscheidet,  und  jedem  eine  besondere  Abteilung,  aus  Vflter- 
zitateu  und  .Syllogii^men  bestehend,  zur  Widerlegimg  widmet,    I>er  kai.seT- 
liche  Disputtttor  ist  natOrlich  (ibernll  Siegor:  seine  Verdienste  werden  auch 
M   oft   hen'or  geh  oben,    dtuis   man  sich   dem  Eindruck    nicht  versehlteasen 
kann,    das«  die    ganze   Schrift    ganz   eigens   zur  Verherrlichung    der 
kirchliehen  und  theologischen  Wirksamkeit  des  Kaisers  geschricboii 
wurde.     Für  eine  nilhere  Untersiiclumg  muss  der  l>nick  abgewartet  wer- 
den.   Die  Abfassung  scheint   in   die  letzte  Zeit  der  Hogierung  Manuels 
etwa  1170— U7.%  zu  fallen. 

1.  (lodrnckt  int  binlirr  nur  die  SamiRlunic  von  bibliecheu  uud  iiaUiqtiJit^lien  StelU 
^eaun  dir  Lateiner  mit  dor  Widi^rleganK  d«s  Juhannoa  Bekkos  bei  Leu  AUaliiiH,  Ora« 
urUiudoxa  'J.  '^b'—bH  u.  bui  Migse,  Palr.  t(r.  141,  396-613.  —  Die  <ibi|t<in  Ant(ftbcin 
rubfii  auf  di-r  Durcheioht  des  ced.  Monac.  929  uec.  18  fol.  I-SOÖ.  -    Dtui  nm  \nhuft  die 
Ha  befiiidlii'liu  KiliKrainin  des  Oeorglos  Skvlitx»  aaf  die  ^loJhfuq  ed.  Dnmrtrakopnlo« 
*»p.1.  VJJj^fS  a«-29.  —  Ander«  Um:  cod.  IWarcinn.  1.^!^  (nnvoll«Ubldi);),  «od.  Moaq.  Syimd.  ,■""' 

2.  HtirsDiittel:  Kabricius,  Bibl.  «r.  11,  87ä  f.  -  J.  Hersomatlior,  I'boLin» 


1.  Tbvotope.    A.  Dogm&tlk  und  PolMsik. 


:ö-26). 


91 


Mit'BH  pb4  BtiM  Aatirte  dw  INtliiges  mit  d«n  Knrdinftlati,  d«r  auch  Mpanil  uud  mooj'ui  in 

Wtm  mat  —  GMir^iM TMibyDiAniH  nd.  Ronn.  3,  Sl  bcMiiKt  iIm  lioh«  Ansehen  d«r  'onioStjxti. 

S   AU  QeicDor  dpr  I.atcinrr  i»  dnr  2.  llBlfte  de"  12.  .Inlirhundert»  sind  tielCAnDt: 

Jtk*BR«8.  Motropolit  von  Klaudiopolia.  ron  dem  in  cod.  AUiouh  S733  »Mio.   16  auch  oinn 

MbnA  gegm  die  Armonicr  atGlit,  Michael  AnrhJalo».  l'iilriiLroh  von  Kpal   (1109--TT), 

Juluna**.    r«triiuch   von   Jonutolpm,    <jcuri;jcB,    Metropolit    von    Ki^rkyin   (um   117^). 

liiieti»)!.  PolriATcti  Ton  JeruBalein  {t  UM).  DomelriuH  TornikioH  uiid  Thcoiloros 

fitiiianion.   —   (.iedrackt  oind  nur  drei  Abhaadtungen  des  Jvhunnos  von  JernaulBm  über 

it  itjm»  bei  DoBJIheoH.  Tn/ief  äytiniic,   Jimv   16SS  S.  00-1— S3H,   eine  Soluifl  dea  Jo- 

hnuB  von  Kln>idiu])olk  bei  PmvIov.  Kriliaelie  Versudit-  u,  s  w.  S.  189  —  191,  14  Kufinkuta 

titit^tMi  de«  Ijeunli««    von  Jemsalem    in    Macarii  Chrysocephali  Hoiuiliao.   Wi<«i  170S 

ul  tVifBeat«    ruD  iwei  Sdiriften   d«ii   Patriarohen    Michael    Ancbialcs  bei  Ii,    Alla- 

iju*.  ß»  puraatano.   Rom    i6M  S.  871  IT.,    De  eccl  oeeid,    et   orient.  p»rpetaa  conaen- 

^■tw,  Ron  l(S4ti  S.  S26  n.  Bflet«,  --  Urb»  dio  flbrigen  KrbTiften  rgl.  Dotnetrakopoloa, 

Pl«.  '£Ui(t  S,  ^— &4.     Die  hieir  genanoteo  IIa»  liesaen  »ich  unachwer  vennalireii. 

4.  l>oia  KoiM'r  Asdronikoa  [  Komnonoa  (llI^S-Nö)  wird  «du  Dinlog  EOKeD 
iitJadeo  lUfirrignüt.  in  dem  die  gewöhnlichen  KonlrovrmpunkUi  dor  Apalogien  gognn 
b  JadM  behiindclt  «rtdrn.  AhgDMlwn  von  andcien  Gründen  kiuin  dicficr  Diulog  schon 
Wnlb  ■•cht  von  d«n)  Koimr  Aixlroiiikoa  rerlaeet  sein,  weil  nun  dorn  Knpilvl  41  ktur 
kiTefB«bt,  dawi  der  VerCuMer  frillieBteiiti  iti  der  2.  tllüfte  du«  13.  JnbrliundvttB,  nuuk 
mar  unlem  Zlblvng  aegar  er»(  um  dun  Jahr  1310  sciirieb,  --  Cedruckt  iu  iHtetniHuhec 
rtbtnrtiimii:  M  CaniBina-Baanace.  Lcv(iüni.>t<  antiquae  4,  JAK— 881;  wiederholt  bei 
Xica«,  Palr.  icr.  139.  7Mi~824.  ~  Der  fiTi«oliisch«<  Text  itil  iu  niehr«ren  Haa  vorhanden. 
I.  B.  in  ood.  Marcian.  CUaa.  £,  l<8  eaec  14,  cod.  Vatio.  Pii  II  18  aaec.  1&,  cod.  Vindob. 
OmI.  v>:>. 

9f».  Niket&a  AkominatoB  (.Vtiii;ta<;  'jx(j/iir«r«$)  «chlicsitt  dio  Reihe 
dir  PoIi-iiiikiT  «ies  KonmonenzeiUlterti.  Über  seine  Idiintiüit  mit  dorn 
^aduuimigen  OfM-liichtscbreibt^*,  die  von  einigen  geleugiit't  wurdu,  ist 
örfit  der  mindeste  Zweifel  zulbigig.  Da«  thcologi.sphe  Hauptwerk  des 
S'tkfUN,  der  Gi^auv^ö^  öp^todo^iai  (die  liitnd»clirirttii')ion  Titel  sind  selir 
Unt  end  n-i-i('l]<.-n  von  niiiandur  ab)  stellt  sich  als  eine  Fortüictzung  der 
I'Moplia  des  Euthymios  Zigabenon  dar,  auf  welche  Nikettis  in  dur  Kio- 
Ubing  «UMlrticklich  flezug  nimmt:  er  wnlle  die  ältesten  Irrlehren,  die 
IrthyiiuOB  QbiTgirig.  an  ei-stor  Stt^Ue  bidiiiiideln  und  bcztlglich  der  von 
ÜiMiD  bwjprocht'nen  manclics  nachtragen,  was  Kutliymios  unuiwühiit  go- 
llto  hatte.  Der  Theaauros  ist  ttoniit  weiter  angelegt  als  die  i'anoplio. 
IV- Anzahl  der  K irchenetchrift-^teller,  die  Niketa.s  heranzieht,  ist  auch  weit 
pfwK-r,  Nikclas  kennt  einige  Voniikiiner,  Ignatio»  von  A ntiochicn,  Melito 
TDoätfdtu«,  JustiuoK  Mai'tyr,  Gn-gorios  Tliuumuturgos  und  Juliu«  von  Kom, 
fia  drei  letzten  allerdings  nur  aus  unechten  Schriften.  Neben  den  Kii-chcn- 
iltem  dee  i.  und  .'..  .lahrhnndert^  her!l<k)*i(htist  er  auch  spätere  Theotogen, 
wit  Anaiitasint*  Sinait^s,  Kpliritm  von  Antiediien,  l'hotios  ii.  a.  bis  zu  seiiieu 
uiutt«R«n-n  Vorgängern  Nikolaos  von  Methonu.  Thenphylaktos  von 
Mfimt-a  a.  A.  Auch  «^'inigu  LatuiniT  wie  Ambromus  und  Augustinus  wer- 
te erwähnt.  Für  die  Zuverlässigkeit  der  Zitate  bildet  die  Sorgfalt,  mit 
*elcber  die  Schriften,  au8  denen  sie  entnommen  sind,  in  der  Kegel  go- 
mut  werden,  ein  günstiges  Zeichen.  Kino  voll.-stilndige  Charakteristik 
dv  uafiuigroieheii  Srbrifl  kann  zur  Zeit  nicht  gegeben  werden,  da  nur 
tn  klrinrr  Teil  im  Orueke  vorliegt.  Ihre  allgemeine  Anlage  ist  mit 
4ijtti^en  der  Pauoplia  nahe  verwandt.  Sie  beginnt  mit  einer  Polemik 
P|in  (iritH'hen-  und  Judentum.  Huch  2  und  S  verbreiten  «ieh  weit  ans- 
tbrVcber  al»  die  l'annplia  über  die  Trinitttt.-*-  und  Inkarnutionslehre.  Da» 
L  BkIi  bringt    diu   -14  ältuoteu  Uäreeieu   zur  ijpiache,    deren  jede  kurz 


92  BjiADtinischa  I.itt«rBtargQBchiolit«.    I.  ProakUcbe  LitUratar.        ^^^| 

widerlegt  wird.  [>io  Bücher  ä — 16  bcliaDdoln  die  grossen  chrJeto- 
logiscbvn  Kontroversen  vom  ArtaniHmuii  bin  zum  Bildersiruit.  Davon  Ist 
nur  das  T).  gedruckt:  es  zerfällt  in  7ll  Kapitel  meist  geringen  rnifangcji. 
Buch  17 — 22  verbn>it«n  sich  llber  die  Irrlehren  der  Armenier,  Paulikianer. 
Bogoinilen,  Saiazuiu-n  und  Latuiner.  l>io  ö  lutKteii  ittvilvn  diu  thcologiiiclien 
KontruvorHon  dar,  welche  unter  den  Koninenen  Alexio»  !  und  Munnel  I 
und  unter  Alexios  Anpelos  verhandelt  wurden.  In  dieser  zum  Tei!  zeit- 
gen&HHi»chen  I>ArAtelhing  liegt  der  flauptwert  der  ganzen  Schrift.  Dadurrh 
wird  der  Tliesauro»  ku  einer  nnonthehrlicbon  Quelle  ftir  die  Kenntnis  in 
hilretischon  Bewegungen  des  12.  Jahrhundert».  Dieser  Wert  liegt 
besonders  tii  der  Mitteilung  von  Syiiodulukton  aus  der  Koiunenenzeit  und  in 
den  Fragmenten  von  verlorenen  Schriften  der  MonophyBiten  und  an<]eriT 
IlSretiker.  Kine  Morgfiiltige  Quellen  Untersuchung  wird  aber  auch  in  den 
frühei'ei)  Bachern  nicht  ohne  Frucht  aitge«tßllt  werden.  Dazu  Ist  aller- 
dings eine  vollstSudige,  kritische  Ausgabe  von  nOten,  die  man  im  Inter- 
e»6ü  der  Geschichte  der  byzantinischen  Tlieolope  nicht  lebhaft  genus 
erwünschen  kann.  Die  Abfassung  des  Thenauro»  fällt  wie  die  des  üv- 
schicht'ffl'erkeä  in  die  Zeit  des  Aufenthaltes  des  Niketas  in  Nikita  zwischea 
1204  —  10.  Nikctas  werden  auch  einig«  geistliehe  Reden  zugeschrieben, 
die  aber  auf  ihre  Echtheit  hin  noch  geprüft  werden  müssen. 

1.  Auagnbun:  Dia  5  <>nilcn  UUolier  di^H TtiUMturoa  eil. tut.  1'.  Mor«ll],  VHria  IM. 
—  Von  liudi  U,  t^lU,  lö.  IT,  20,  '28-25  ku)'  A.  Mai  ^rOsnere  AbMiiiiitIo  im  Urtext 
licraiis;  aU<-s  viTßinigt  bui  Mi^ue.  I'uli-,  gr.  139.  llUl  -1444,  140.  ti -•!»!.  Hi«r  fehlen 
di«  Aiiszilge  aii8  diMii  23.  Buch«  voii  Tufol,  Aniiao  Coninoiiao  f^iippt.,  Tllbinffi>n  1832.  Eist 
litngpi«  Stelle  tu  tlun  KuDiruvorson  nncli  Mnniiiil»  Tod  und  dem  llamtiknr  MJchmel 
Sikidit*«,  der  dp»  zweilpn  Abeiidmfth!*strpit  horvonivf,  ed.  pr.  Th.  Uaponnlcij.  SktCN« 
lur  (iucliiditt-  der  b}-i»n  tili  lach  nn  Kultur,  I'olitnibarg  18tl2  S.  286— iM3.  --  Kin  Knkomion 
auf  MtchapI  und  Unbriel  ml.  Int  l'ntr.  l'oitiiiniiit,  ToulniMO  1687;  itbgodruckt  bi^i  Htßno, 
P«tr.  ^.  140,  12'-M  l'il-'i  Vioüpiplit  gcbftrt  (■■  «bor  NikoUs  Akominalo-i,  Knbinrhof  von 
Clioiiu«.  <I(^m  Ohchnn  unsnrcn  Nikctiin.  nn.  -  Kidd  Hoinili«  Da  nduratiune  uriicia  stcbt  in  cod. 
PiuJB.  778  miHc,  13  fol.  "-'^'^'  -'.»*'  ■  i-inp  nudcienurüen  PolmsonDU^lDCod.  Paris.  llWo,  1306 
ful.  1—4''.  Von  diuBL-ri  _ili  MilUicht  dnssi-itio.  —  Leo  AIIbIiub  «nrthnt  oiuij;»  liie«- 
logisolio  Abhandluniceri  tivt  Niketua.  diu  wuliraoli  ein  lieh  Rnr  Tml«  dns  Tli«Miirus  siod. 
L*tst«res  int  der  Fall  Dir  di«  Tiüit  d«r  Aufniilini«<  von  Saraxenen  in  dio  Kircli»,  «d.  t'r.  Sjrl- 
burg,  Sainconica.  HeidelbiTg  159&  S.  74  90.  Sie  int  niich  Ausweis  des  eod.  Monac.  CS 
BHQC.  Iß  fol,  IQO'  ein  T»il  iIm  '21),  lluvbe»  do«  Tiiesnuina  -  Urs  dos  IVfuiuros  »ind  nicht 
eniten:  dinlgn  bi^ton  di^n  Tlieenurn»  in  nbgekflirter  liantnlt,  win  t.  ü.  eod.  Bodl.  Mi*c.  134 
s.  Itf  fol.  1—40.  In  cod.  Paria.  1234  s.  ISj  stellt  ein  Indi^x  xum  Tlicaaurm  von  Tboodorv» 
Skutnrinles.     F.d.  Montfniicon,  PnlneogrnpluA  grnccn  ii.  S'i'—^^X 

2.  UilfsRiittel:  FBbricins,  Bibl.  gr.  7.  742-T43.  —  A.  Mni  h.  n.  0.  —  AiM 
Dan d inj.  FnsHcultis  icruin  byiiuitiniirum.  Flurcnx  17Ö4  b«i  Mi|cno,  Patr.  gr.  140,  286—292 
diö  Lislc  dnr  im  Tlicsnmos  jinKefUhrton  .ScbriHälfllor,  -  Für  die  Bacher  24-87  vijl.  diu 
uiitnprochendcn  l'nrtica  im  (loBcliirbtswpike  <k-s  Miketas.  Migne.  Patr.  gr.  139,  TiflO— 5m, 
89:t-8UT.  —  Tb.  Uapunskij.  Vtr  bjzant.  Sdiririat^llcr  NikcUs  Akominnto«  Clion.. 
P«ter«bur|c  1874  (ruex.).  —  J.  R.  A&inu«.  B.  Z.  4  11805)  35  tT,  bnt  Eur  K<>konfrtruktion 
der  Kirchenguschichle  den  Pliiluetur^ios  nirlit  obiie  Nutzen  xu  Nikclas  gegrilfon. 

8.  Dio  IdootiUt  dos  Tlieolo^eu  nnd  <les  •.iitHrbirhtscIireibers  Niketiis  Akomiiintom  iirt  mit 
vcillstSndiger  SJcherfaeit  fiewAhrleislet  durch  die  handsuhrifllic^lie  Uobcrtiefcninj;.  dio  Kin- 
lottung  dn«  TbMAUTo«  und  die  Andeutung  der  unter  Mnnuol  Komnenoa  und  Alexioa  Angolo« 
entAtandonon  (heolnffiacbnii  Kontrovrrsfin  in  dem  UcHchiuIitHwtiTke,  di«  in  dorn  TlieuHntt 
weiUr  aiugof^hrt  wordon, 

4.  Zoitgonosio  den  Nikctaa  wnr  Jobanneti  Kamstsroa.  Patriaroli  von  Kpel.  der 
duTob  di«  Kruberung  ü«r  Lateiner  ins  Kxil  getriobon  wurde.  Nikotaa  «iwlbnt  iu  seinca. 
OcHchiehtawrikc  des  Juliaimo»  Kamateros  Schriften  bei  Anläse  der  Konlroretse  Ober 
die  MvHturien  unti>r  Alexios  AngeluB  und  «eine  katecli ottseben  Roden  (Migne. 
Pati.  gr.  13(f,  893  l.j.    ^'on  leUtoreu  sind  2  vurhanden  in  dem  cod.  Fans.  1303  saoc  18 


L  Tbeologie.    A.  Dogniktfk  md  Polemik.    fS  37) 


BM  SSI— 29S.    Ein  Uricf  il<«  JobsDncK  KuiiAtnro«  an  Innoix^nE  IM  fit«lit  in  ^dh  leUtcrui) 
WSiprit,  «piol«!.  1.  2,  '.HKi.    iiw«i  Briefe  ad  donnc'lbDn  i'iipit  in  äta  Ki!nnnnt«n  Piu-iser  Uti 
M  STO'~  275,  BBil  HwAciittin  Ki.-.i|)uiiiiii  theologica  M.  2'h    2»)1. 

y  VoD  der  fatrctBclica  Uttcrnlur  (Im  18.  JiüirbundMt«  iir]i<!int  nich  nomar  d«an 
Ihil«f;«  de«  SoUti«hoe  PantSOMtios  niahta  crbalteii  in  hnbcD.  KinnRinoii  rnrAhnl  in  snüicr 
hjmUaiKWn  QttohicMe  I.  6,  e.  3,  Mixn«.  Patr.  gr.  1S3,  6IT  dii?  .SrJirift  des  Df<m«lri«« 
■al^aip«,  die  er  bei  Anläse  d«r  Kontroverse  Ob»r  das  Scliriftwurl:  .D«r  Vater  ist  grümer 
<tii«k*  *trfMeUi.  D«« Kanera MoBiMl'Qfioc' t/f  (0  ^  Itai^f  fitÜBir  unr/aiircil.  M.  I.  liodnon, 
bl.  Ulr;».  4  (IX^-M)  4A7  ff-  u.  ilflera.  .%  (1^94  -  8:<l  TU  (T..  94  IT.  mit  aadenn  Akton- 
Nfleken.  -  Kin  «vyyfm/ifia  aigl  tüy  iiimv  ftvottjtiiaii-  il«»  Michael  SikJdil es  uunnt  Nikotuit 
Akaniiwloa.  Uign«,  Patr  rt  1^9.  49S.  —  Drei  Srhiiflon  Äff.  Haiutihfr«  Kgnstanlinoa 
CkTfsamala*  worden  in  dom  KynadHldrkri^t  cbnrnktoriHicrt.  dan  dpr  Pdtfiareh  von  Bpel 
U«  8tjpiol««  (Ilä4-n43|  gegon  riicaclboti  orliniK  VA.  I..  Allntiua,  Da  neqwtun  con- 
MNteae,  Kfitn  164»^  S.  e44-e4».  Ob  das  Onuieuliiin  i:iirv><oinalli  do  hnmililati«  u^ea- 
dteta  b  «xj.  Paria.  208;  wtei.'.  14  fol.  322 -m  dioxMii  KonstantiiiDa  Chr^miDRlaa  Kobert. 
riaht  daJuB.  ~  Dvn  WidemiT  Micbaela  von  Tfaessaloniko,  Prutokdikoa  dor  ilagia  Sopkia, 
•ua*  AnMagcfs  des  Solenchos  raiitengenos  od.  L.  Allatiua  o-  a.  0.  S.  091. 

S.  Eia  tbeologiscbnr  Kriof  d4«  Kaisers  laaak  tl  Anaetoa  (I19&-95)  aji  di'ii  Kathotiko« 
*•■  Atwanim  btnebt  airb  aut  »hi«n  UnioiiaTeraudi  mit  den  Amienieni.  der  una  nur  durch 
Ji'aw  SehnftstOeli  bekannt  iat.  Kd.  t>r.  A.  Papadonufoe  Korameae.  ««»coyMdiirtiiK 
ffL.  •Ariti4i>ttt  in.%y..  Kpol  lKil4  S.  .^9-63, 

27.  Die  Polemik  gegen  die  Lateiner  im  19.  Jahrhundert.  Diu 
Enbenin^  KoiiHtitiitiiitipctü  liiin^li  <li*'  Kr«'U/.fii lirer  ( läÜJ).  wickln?  dorn 
bftantiniMlivii  Kt^'ichi.-  auf  ulK^n  Cii'bick'ii  grossL-ii  ächaduii  Kurügti*.  blieb 
Dicht  ohne  RüL-kwirkuiig  auf  dio  littorartsclio  Thüttgkutt  in  dvi-  Theologie. 
Ilor  Kitiwr  Theodor  n  Laskari»  iat  dor  einzig«?  Dogmntiker  in  dieser 
truirigeii  Zeit.  Um  so  bezeichnender  int  e»  aber,  dass  die  anlilateinisctiu 
(Vtlemik  K«hr  eifrig  gc]>fle{^  wurde.  Au8  der  Zeit  des  lateinischen  Kaioer- 
psicbafi  in  Konstant! iiopLO  »ind  als  Vcrti'uter  dcr^lbcn  bekannt:  Jehannes, 
BisdiDf  von  K>'tro.'i  in  Makedonien,  Nikolaos  von  Oti'auto,  der  auch  eine 
Wirifl  g(!gc»  die  Juden  verfasttt«.  die  Patriai-chen  Johannes  Kamateroa, 
Maximo».  (ivrmunox,  Methodios  und  Arttenios  von  Kon»itantinopel, 
■Ii>banne<>.  Metropolit  von  Naupuktos,  der  UeschichtAchreitier  Goorgioa 
Akropolites,  ßa.iilios,  Metropolit  von  Kerkyra,  Hierotheos  hieroino- 
nacho«,  der  Patriarch  Joseph  (t2ßH— 7&)  und  sein  Schüler  Job  Jasitoe. 
Mit  dio«vr  Aufzfthlung  mUisHon  wir  un.s  begnUgen;  denn  die  Hcliiiften  dieeor 
IViIiMnikcT  »ind  zum  wi-itjius  gröuäten  Teil  noch  nnedtert. 

Schon  unter  Theodoros  11  Laskaris  (12.'>4  58)  machte  t*ich  eine 
iteaktioa  gegen  die  romfeindliche  Thoologenpartci  geltend.  Sie  scheint 
Alt  Worlc  dm  vieUeiti(i;eii  Nikephoros  Blvmmydes  zu  sein;  jedenfalls 
bmat  rio  viervt  £uni  Vorschein  in  dessen  zwei  Schriften  über  den  Aufgang 
dw  hL  Oeistes.  Nikephoros  spricht  sich  darin  fllr  die  Lehre  der  Lateiner 
■u  unti-r  Berufung  auf  Athanasio»,  Basilio»,  Gregor  von  Nazinnz  und  Kyrillos 
»i-n  Ali-xundrien.  Kr  war,  abgesehi-n  von  sein«r  profaiion  ISrlirirtstellerci 
(»gl.  Krunibaober).  noch  niif  anderen  theologiBchcn  Gebieten  thKtig; 
ibw  «eine  Bedeutung  fUr  die  byzantinische  Kirchen-  und  Littmatur- 
fMiiidite   liegt  in  diesem  Kintreten  für   die   Lehre  der  Lateiner, 

r«   nochhitlliger  wirkte  als  das  des  Niki^tas  von  Maronaea  und  ins- 
Tc  d«»  Palriarchen  Johannes  ßekkos   zu  seiner  Schriftatellerei  an- 
nfl«.     Öffentlich  trat  er  allerdings  gegen  die  Lateiner  auf. 

Kncii    starken   Äusseren  Hall,   fand   diese  Itichtung  in  den  Union«- 
iitr«bungen    des  Kaisera  Michael  ralflologos  (I2ül  — 1283),   der  selbst 


BTumtiniHbe  LiM«rBtiirg«B«hicht«.    I.  FroMlMh»  LitUrator. 

ni  Gönnten  der  Lateiner  schrieb  tind  die  Union  aiir  dem  2.  Konzil  von  Lyd 
vollzog.  AiiH»tM'  .lolinniii-ii  Bt-kkus  tnitfii  jodoch  nur  woiiiyi^  iiiiiunsfri-unfl^ 
lic'liu  Tlmulugcn  auf,  und  als  nucli  d<*in  Tudu  Michai'ls  Aiidi-oiiikus  Palueo- 
logos  eich  auf  die  Seite  der  nationalen  Partei  stellte,  da  brach  der  Gegensatz 
mit  voller  Kraft  hervor.  An  der  SpitEe  der  unionsfeindlichen  ParH^i 
«tand  Uregorios  Kyprios,  der  Nachfolger  des  abgeJ^^Uten  Johitiitic« 
Bokko«<.  Um  ihn  scharen  sich  folgende  Namen:  MntthuooH  Angelos 
Panarutos,  der  mehr  als  2U  Abhandlungon  gegen  die  Lateiner  schrieb. 
Melütios  Honiologetes.  OeorgiosMosuhampar.  Theodoroa  Miizalon, 
der  Oeachichtschreiher  (Jeorgios  Pachymerea,  AthanaaioR,  l'atriarcti 
von  Alexandrien,  Konstsntinoa  Akropolites,  Uennadios.  ErzbiKchof  von 
Bulgarien.  Manuel  Moschopulos,  die  Mönche  Epiphanios,  Hierotheos, 
div  Athosnii)nchi<  und  nndoro,  deren  schriftstellerische  ThSligkeit  GeorgioB 
Fachymeres  nur  im  allgemeinen  andeutet.  Alle  diese  Schriften  sind  gegen 
Johanne»  HekkoH,  gegen  Michael  PalilologoR  und  besonders  gegen  die  Union 
atif  dem  Konzil  von  Lyon  gerichtet.  Die  weitaus  grösste  Zahl  ist  noch 
ungedruckL 

1.  Vgl.  <li«  tinscIiictiUworko  von  Deorgio«  Akropolit««,  O«orgioa  I'nchjrmtni  Hii 
Kikniihoroii  tirogornji,  —  Dnmotraknpuloa,  tJ^lt.  thUsc  S.  84  — ß8.  —  UrAseka,  ZoitMkr. 
fllr  wiss.  'rhcnl  M  il><»l)  :i2.^-ä5.  Hier  S.  :t5!t  ff.  nach  Slmonidas  und  Uomo4nkopula> 
(lia  KrklKrung  dnr  Knist^rinwitnr  'riiondorn  gogiMi  ilin  Union. 

8.  Di«  Abhandlungnn  den  Nikr|ihornii  BUmmydeN  Qbor  den  Aasgsag  il«a  U. 
Ceisloa  od- pr.  Lkh  Allatius.  (imocut  ortbud.  1  (Kun)  I6.VJ)  1—00,  ab^udrucLt  bvi  Migo«. 
Piitr.gr.  MS.  ö:13  -84.  -  Kino  revidk-riu  Ausenlio  des  ullMliiiniaclicn  Tcxlws  eJ.  B.  Limm«r. 
Suriptorum  GriLOciaci  orthud.  liililiutb.  bl>]uoU  1  «Kri-iburicmSS)  l>J8-18fi.  —  Andere  8ebrif(#n 
fl((j(  lifu^i  mi  iw*tjatu(,  llif'i  amfinmi,  lhi>i  i]'i'/>ic,  ffcp'  niatfme  und  oinv^Miol^Ks- 
Auiiiriu(('(>n  oraubivoou  zu  Lcinxig  l'><t  (mir  unzu^iLii|tlit')i).  -~  Die  2  lotaton  SrhriflNi  suoli  bti 
Mignoo.  H.  O.  ö8ü-6r2.  Di«  }>dirifl.  ff*(ii  ni'nrfwi  abi-r  frnftiueiitariwh  und  Qbora/bpiW.  D»r 
Piiiilmenkomm«<ntur  bei  Mtenp,  Pntr.  gr.  142,  Iii"2l  —1(122  inl  nur  Kum  grringnton  IWp 
echt.  In  d(<ni  gl*icliMiliK«ti  rod  Monfto.  225  ssoc,  13  ful,  282  -3->2'  steht  nur  die  Krklinio^ 
XU  I*K  1  1(1.  14,  !iO,  Hij.  IIn  godnicklc  Koininonlnr  linl  Ton  l's  It  lui  eine  guu  ander* 
(iratall  und  int  nnim-ntlirb  vinl  klliior,  (ji^brigons  engt  Nikuphoroa  selbst:  V"^f"'t  tir«c 
.  .  .  /i'iyovfiiSrt.  ¥.1  kcimnit  bnndsi-hriftüch  auch  unler  dorn  Namon  des  UewyelWM*  Ton 
Jerusalcni  vor  uod  neigt  inulirore  Kcxensiooou.  —  Unter  ilon  uuedierUii  .Suhriflen  beünilen 
aicli  Buch  tliuolugiacbu.  V^I,  Fubricius.  Uibl.  gr.  7,  B8B— 678.  Domotrakopulo», 
'tjrxlrja.  fiifl.  I  (Leipzig  1866)  ä.  in  T.  Dio  Vitu  l'auli  vom  Barg«  Latros  iai  aua  divMin 
Vdnviohnis  zu  strcicliea.  Kbvndu  S.  380— 3S)&  AustQg»  Ubor  Disi>utAtian«ia  mit  den  La- 
leineru  nua  d«r  Autubio^riiiibie  des  N.  Bl,,  wuHu  er  eicli  wii>  iu  iliir  .Schiirt  fli^J  ni'oKM 
]l«S«n  die  Jjilpiner  auR»]-iiclit   Vgl.  Han«'b<>rg,  Tlieol.  Litt«irattirbl   1  (Bonn  18ti6)  77S   -75. 

3.  Von  den  obengonnnnten  Polemikern  gegen  dio  Latoinnr  liegt  folgondn«  im 
Dmrkc  vor:  I.  eine  Ablinndlnng  von  fieorgioa  Akropolites.  ed.  pr.  Domctrnkoputo« 
B.  a.  0.  8.  SSiWIlO.  —  Kino  2.  nber  denselben  Uegenatand  ist  nodi  uogednickt;  obetiM 
Rehalien  n  (iregor  von  Niiziiinz  (in  cod.  Vnt.  Pnl.  24^  aaec.  14  Fol.  2öl'-  &7').  —  ?.  Der 
SchluM  einer  Selhatniiologie  des  Hierotheos  hjeromonacboa  «d.  Demetrakupuloa 
a.  u.  ü.  S.  Mf.  Huacod  Mftrtiim.  Iö3.  —  3.  Die  Oiiidd/deof  ö/jola^-iRdcaPatriarclion  Joaepb 
vuu  Kj'cl  wurde  niil  der  AnlirrhesiB  dos  Neklarion  von  jeruBalem.  Jaasy  1682.  gednickt.  — 
i.  AuHzUgo  uuB  der  Apulugio  den  Job  Jaeites  bei  Demelritkopuloa,  ^ffl*.  "EiXiit  S.  &9  T, 
'I«>n(>i'n  lun  oj^iri^jninc,  Leipzig  1667  8.  61  f.  Und  bei  J.  UurKenrÜlher,  PbntiuH  3,  t(18  f.  -- 
H.  Die  II.  Abhnudluugde»  Mnttliaeos  Au^elua  Pauaretua  anonym  od.  IIeveraKi"">  Syiio- 
dicum  2  (Ixindon  1C77|  273  ff.  -  20  Abhondlnngon  von  ihm  in  cod.Bodl.  Seid.  42*.  1(1  feil,  lit»  n. 
in  n.  Hb,  Kinine  sind  gegen  Thomas  v.  Ait.  gerjoblet.  —  S.  MeletioR  achrieb  in  Vemon  gegen 
die  Lnleiner;  ninigednTon  bei  A  rgontoe.  faviiafiov  tfo^iVciniic  S.  !t2.  —  7.  DenSobluiu  der  Kt- 
ifäXaiH  MHi^Qt/ii*«  dos  GoorgioB  Mnachnmpar  ed.  Dem  etrakopuloa.bp9. 'KltJ«(  S.  (il  f. 
—  H.  Rine  in  ikr  (leaamtausgabe  Athnunaioa  des  Orosscn  Btehenae  Abhandlung  llbnr  den 
den  Aungang  dua  bl.  Qeistea  aobreibi  Demetrnkoputoa  n.  b.  O.  S.  67  dem  jllugornn 
Atliaaaaioa  v.  Alexandrien  um  126H  tn.  -  .f.  Dus  li'ritiyfia  nrpi  (>;;  (tnnQtraitai  dca 
Ocnttadioa,  Enbiacliors  v.  llulgnrien  [am  12X111,  stebt  in  cod.  Monae.  2t>6  anec.  I.*}  fol.  l 
bis  $7  und  beliiuidolt  in  der  bekannten  Weise  die  AuttprQclio  der  VUer,  die  er  (Ur  seine 


^ 


i 


1.  Theologie.    A    Dogmatik  nod  Polemik.     (§  2^) 


Ihii  b«raazi(-hL  Kino  tir«!!;!  Rh  isl  eod  ttoill.  Ilnrocc.  D  Hnocs.  15  fol.  3ft— fl6.  —  in.  Von 
RmhI  Usaclioptilü«  enrJilint  beinutrukopuloH  a.  ■.  U.  S.  61*  ein»  Abbiuiilluiig  gogeii 
4(  UlMMT.  Sio  ist  wohl  iÜMti^ch  mit  iler  klviiiiMi  Jiiii,t;'t  ntföf  .iHiifOvf  iu  cod.  Bodl. 
ante  AS  aaer.  15  fol.  !H'-98  and  cod.  ParlF<.  969  eavc.  14  lol.  31S'-81».  Er  wurde 
UUipR  Ton  Ge^rffios  Uetoobil««.  V;;!.  8  29  n.  4.  —  II.  Oeorgios  Pacliymvres  widm<<t 
im  Vuoa»kätapt«a  ein«  ktom*  AorrnnrliaRnikeit  in  »oinem  Goscliiclitawerk  (vgl,  Knim- 
iirift).  —  Kine  knn«  Ablundliinj;  Qbdr  d«n  Ausgang  dn  lil.  (<«>ieles,  worin  er  ncli  für 
AiPtnn«!  A*  i-A»- «ntachsidct,  «i  I.oo  Allatina,  Grnnnia  (rrthnd,  I,  •190  —  895:  nhgndmrkt 
MUigDo.  Patt.  gr.  US.  BS4— 92tf.  ~  Andirm  thcotoj^iiiclia  SnhriftoD  sind  uncdiort.  — 
U.  Vit  Schrift  ninna  Metropoliten  vor  Kphasue,  die  L'nioiiHVDreuobc  in  ilea  Julircn  121:!- 13 
bMwi  od.    ArHonij  ISn.    Vgl.  H.  Z.  4  (1895}  20tf. 

4.  Auf  ditn    ArBcoianiMdi«  .Schisma  unter  Miehul  PalBolu-^on  boiiuhl  sieb  dna  .Sohrift- 
ikifa  Mi-IeI  io-t  iiionachiis  bvi  Mien«.  Patr.  gr.  140,  7t<l— 805, 

S8.  Theodoros  II  Laskam  (t^iöStagog  j^äana^g),  Kaiser  in  Nik&a 
(UM— S8).  (l«r  ScIiUlcr  des  Nikcphorott  Bloiiiinidi-s,  fand  wiilirc-iid  »»int-r 
Wt^krigcn  unruhigen  Kt-gioruiigszeit  und  troU  einer  unheilharea  Krank- 
Mt,  die  ihn  in  ein  frOhes  Crab  hrachl«,  Zeit  und  Lunt.  um  .lich  philoao- 
fbflH'ii  und  thoolofiischen  Studien  zu  widmon.  für  die  er  mehr  Neipiing 
(■ffud  a]s  fltr  kriegerische  Thatun.  DiuHO  VorUcbc  hat  auf  seinen 
Utattn  ihren  Auj^dnick  gefunden,  auf  denen  or  sieh,  da»  Kreuz  in  der 
Kttitoii,  «inen  Codex  in  der  Linken,  darstelle»  Üess,  Seine  litfurnristlien 
HndilftigunKO"  waren  vielfältig.  Bin«  erste  Schrift,  die  vollatündig 
«difrt  iKt,  hat  den  Zunnrnmenhang,  der  die  ganze  Natitr  trotz  der  in  ihr 
kmicbeDdon  Gegoiuitzc  zu  ■^'iiu-iii  einhoitlicheii  (iaiixen  gestaltet,  zum 
flUiiiiiiiliiiil  TheodorM  ergi-lit  sich  hier  in  naturwiiiäens(;hufllichcn,  geome- 
biditii.  maUiematischeii  und  philosophischen  Betrachtungen,  diu  manch- 
m)  Ncitt  ei^<.*iitUnilich  sind,  die  aber  eine  reiche  Kenntnis  der  antik- 
UuMchen  Kultur  verrat«».  l>ie  AhfasHUngszeit  dieser  Hehrit't  fAUt  vor 
InBcgierunßRantritt  Thuudoi-».  l>as  theologioche  Ilauptwvrk,  Xfiiatui- 
*a^  lHi>XoYi'u4  Aö/m  öxtto,  behandelt  die  Lehre  von  Oott.  von  der  Trinitat 
nl  dem  Ausgang  des  hl.  (ieinies.  Uavon  hat  A.  Mai  die  ■!.  lU'de  %'er- 
BStaUicfat.  die  aus  lauter  Namen  besteht,  die  von  der  tiottlieit  au?igec«agt 
■Mdto  kOnnt'ti,  und  von  dem  reichen  Wortschätze  des  königlichen  Theu- 
llgn  beredtt-s  Zeugnis  gibt  Der  Frage  vom  Ausgange  des  hl.  (jeistes 
vilnwt«  er  oino  eigene  Streitschrift  gegen  die  Lateiner,  die  an  den 
BÜEfaof  von  Korone.  nach  Drftsek«  an  den  Bischof  von  Kutruiut  in  Ka- 
Urisn  (?),  gerivhUit  ist.  Kr  spricht  von  Heiner  Person  immer  mit  der 
rRiM-hrt>ihiing :  >;  ^aaiifitt  iior.  Ausserdem  hinterliess  er  Iloitiiliun  Über 
ix  Tnnitat,  lleden  auf  die  VerkUndiguuf^  und  auf  die  }lll.  Kuthymios, 
Kmows  und  Doniian,  den  hl.  TiTphon,  einige  asketische  Abhandlungen 
ttir  Tugend,  Weisheit,  Fftslen,  eine  Epitomo  ethicorum,  Gebete  und 
■lAnro  Kanones  auf  die  hl.  Jungfrau.  Der  Umfang  .-seiner  theologischen 
äc^rtflAti-llerei  ist  noch  näher  zu  bestimmen.  Einige  Scliriften  werden 
«eb.  Wühl  mit  Unrecht,  Theodoro«  I  Laskaris  (1204—22)  Kugeaohriubon. 
Cbor  win«!  rhetorische  Schriften  vgl.  Krumbacher. 

L  Atiag«b«n:  DxMiuMiBion«  Mtnrali  11.  ö  UtomiiMjh  td,  Claud.  AuberJae,  HmkiI 
Ufl.  ~  Den  «riMkiKliOB  Text  od.  pr.  Migne.  Pntr.  ^t.  HU.  1207-1296,  ous  cod.  Fmi». 
*W  «Mit.  U.  Aoch  in  cod.  Ambro«.  I>  H.'>  inf.  a.  UßS.  —  Da«  Itoeli  H'pi  Onorv/ilmt 
A  A.  Mai.  NoY«  l'niT.  Iwbl.  fi.  2.  •£>»-26i;  abL'.^dnickt  bei  Mign«  «-  »  0.  764-770 
i^tif  mter  Tbc«daroa  1  Ltakoiia).  —  D«r  grieehbch«  Text  dr«  lianjon  io  rad.  Vntio.  II 13, 
„.■ail.  Baraei:.  OT  «mc.  15  lua,  —  Dea  Anfang  der  StreitHoliiift  gegen  diu  Uteiu«!  *d, 
«•,  aiaUiria  litt««rift,  0«nt  ITiO  8.  084.  —  Der  griediiscbn  Text  vdUiandie  v<lierl  von 


K^ 


u 


92  BrK&ntiniaohe  LittoiKtKrgMcUoht«.    L  FrosaiMhe  LitUrfttar.         ^^^| 

B.  8w«te,  Theodunu  laae^\»  iuoior.  d«  proenBion«  Sfdrilw  >ti  «ntio  ipolajcctictt,  ^ndtl 
18T&.  -  Ein  KAnon  auT  diu  hl.  Juna^aa  Ui  Mien«  a.  a.  0. 7T7— 780.  —  Der  cod.  P«a 
1193  BMC.  U  M.  1—137  «ntliält  di»  meisten  Obrigea  tliMdogiacbM  SdirilW  dM  TIim- 
doroa.  —  Cod.  Anilin«.  C  30^  int.  aaec.  13  mit  OndienM  Tfa*oiari  I^Boaris  «oU  bui  Ub- 
i«it«n  domolbea  ^eacbri*bMi  wordvn  nein. 

2.  lliUsmittvl:  1.00  AllnliDR.  Diatribn  d«  Thaodoris  »d.  A.  H*i  &.  a.  O.  8.  190  C 
—  Pabriciun.  BibI  gr.  II,  062  -664.  -  llnnpUchrift:  Joh.  DrSnako.  ThoodorM  I.aalHiii. 
S.Z.  3  (I8M)  49»'&15. 

3.  ThKdilaeoa  Pelnaioto*  vorCuato  im  Jalire  126ö  ein«  ^lirift  gogoB  di»  Jnli^ 
dia  in  den  codd.  Piviii.  887,  12B&,  äuppl.  gr.  I2l>  uriiallan  ül.  Ciiio  Auuab«  danalbti 
venprii'hl  Mctiifffrl.  Dinloguu  betsftipn  >  OhiisUnu  aod  e  Jo«,  llarburi:  IStMl  S.  18. 

39.  Johannes  Bekkos  {'Imtiivi^i  lU'xxoi.  auch  /J/xik,  B^tttaf)  war  An> 
fän^licli  als  (liartophylux  untor  dem  PatriarL-lifii  Joseph  Getier  der  Lateiner, 
willireiid  die  Aicliidiakonen  Kotifltantinoä  Mt^lit^niote»  und  Ooorgios  Hcto 
chitcs  Hchoii  damalä  fUr  sie  eintraten.  Üie  l'olitik  de»  Kaisers  Micliael  Paläiv 
logos  und  die  Lektüre  der  Schriften  des  Nikephoros  Blominydea  stimmteD 
ilin  um,  und  nun  hlioh  lt  dor  Uiiionssachti  tri^u,  nicht  bloss  als  Patriarch  von 
Konstuntiiiopul  {lilb)  unter  dorn  genannten  Kaiser,  sondern  auch  nach  dem 
Umschwung  der  KirchenpoÜtik.  Bekkos  wurde  abgesetzt  und  Joseph  kehrt« 
auf  seinen  Stiiht  zurück  (12K-i|.  Dan  .lahr  dai'auf  folgitc  ihm  Gregorios 
Kyprios  nach,  während  Kckko»  in  die  Vorhaniiiin^  wandert«.  Er  atarb  im 
Kerker  1293;  in  8oi»vni  To»tnmentc.  worin  er  seine-  Habseligkeiten  an 
Freunde  vennuchte,  brachte  er  seine  Überzeugung  nochmaU  zum  Ausdruck. 

Der  Verteidigung  der  Union  und  de»  lateinisclien  l>ogma8  widmete 
Bekkos  zahlreiche  Schriften,  die  da-sselbe  Thema  in  verschiedener  Weise 
variieren  und  einen  umfassenden  Einblick  in  die  grosse  tbeologinche  tVage 
der  Zeit  gewähren.  1.  Die  umfangreichste  Ist  betitelt  iltg*  rr^  inivttts 
xai  ti^tjiifi  tmr  ii);  nuXatt'ty  xal  i-tac  'Pti/ir^i  ^KxXtjOiäiy  und  zorfSIU  in 
2  Tfile.  Zuerut  »ucht  Bekkon  zu  beweisen,  dusa  die  alten  griecbiacheR 
Väter,  Athiinnsios,  die  Kuppadokicr,  Chryüiostromos,  Epiphanios,  Kyritloa 
von  Alexandrien,  Maximos  der  Bekemier.  das  Utteinische  Dogma  bekannten. 
Es  int  nicht  ein  blosses  Aneinanderreihen  von  Aussprüchen;  Bekkos  wein«  gie 
in  lebendigen  Zusammenhang  mit  den  Einwänden  seiner  Qegner  zu  bringen 
und  demgemAoK  zu  verwerten,  Der  2.  Teil  ist  der  Widerlegung  der  spä- 
teren griechischen  Theologen  gewidmet,  dio  Bekkos  als  die  Schöpfer  und 
Hauptvertreter  der  entgei^engesetzten  Lehre  Hn»ah.  an  erster  Stelle  Photios, 
dann  Johannes  Phurnes,  Nikotaoa  von  Methone  und  Theophylaktos  von  Bul- 
garien, 2.  Dem  ersten  Teile  dieser  grundlegenden  Schrift  sind  die  'Eni' 
Yf<tif^{  verwandt,  «ino  Samndung  von  Vitterxitaten  zum  Erweisü,  dass  der 
lil.  (iei>«t  X«'  ^x  lor-  t'iov  hen'orgehe,  und  die  Formeln  »f  t-iov  und  Si'  noi 
danselhu  bedeuten.  Zu  den  vorhin  genannten  treteu  hier  noch  andere 
Thoologen  hinzu.  Soplironio»  von  Jerusalem,  .lohannea  von  Dama.skos, 
ThcodoroH  von  llaithu.  TaraaioH,  Theodoros  Stiiditos  und  Symeon  Meta- 
phrastes.  Diese  Schrift  rief  später  zwei  andere  hervor,  die  '.irtmtyßay^it 
des  (iregorios  Palamas  und  die  dagegen  gerichtete  Verteidigung  der  'Eni- 
yQatftti  von  Boiwarion.  Auch  die  weitere  Schrift  //»pi  ri^i  exnoQfvatwi  tw 
äytav  nrti'ftatog  gchllrt  hierher,  da  es  sich  darin  um  einzelne  Stellen  aua 
Basilios,  Kyrillos  von  Alexandrien.  Johannes  von  Damaskos  handelt,  welche 
von  den  Gegnern  als  Beweise  herangezogen  wurden.  3.  Als  Weiterfübrung 


J 


L  Tlioologie.    A.  Dogmatik  und  Pol«mi%.    (%  S9X 


97 


I  Jm  potemiechoQ  ToiW  dor  an  erster  Stolle  crwilhnt«ii  Sclirift  oreclioiiit 
rine  Serie  von  Hpvziclk-ii  Abhandlungen  gegen  die  genannten  H&upt- 
Ti-rtreter  des  grit>c]iiacli«u  Dogmas,  denen  Bekko»  hier  Georgioa 
JliMcham|>ar,  Andronikoa  Kamat«roit  und  (iregorios  von  Cyporn  hinxufUgt.. 
Dart'li  dc-ii  Druck  hfikannt  sind  davon  mir  die  Apologie  gogen  Pliotios' 
UaupUchrift  üWr  tlun  Aufgang  des  hl.  Geistes  und  äiv.  gegen  diu  zwei 
hizteu  g«rirht«t«n.  Andronikns  Kamateros  hatte  in  dem  entt^prerhenden  Teile 
Miner  'Ir^  Ö!iXoyi]xi,  die  dem  lat«inii«clien  Dogma  günstigen  Viltcrstellen 
lu  entkräften  vennieht.  Demgegenüber  bviiiQht  eich  Ik^kkos  ihru  Bowciüc 
b»ft  mit  den  AuBspröchen  anderer  VSter,  unter  denen  aueh  irieroiiymuB, 
AugustinUi^,  Gregor  der  Grosse  figurieren,  zu  beleuchten.  Die  Widerlegung 
tiDor  Schrift  seine«  persönlielien  Gegnei*»  Gregorios  von  Oypern  ist  der 
Vorwurf  dvr  letzten  dieser  polemischen  Abhandlungen.  4.  Zu  einer 
i.  Gruppe  lassen  lüeb  die  Soliriften  vereinigen,  weleliu  Bckko»  an  Gu- 
linnungsgenoRsen  richtete.  Hierher  gehßren  die  :)  BQcher  an  Theo- 
doro».  Bischof  von  Sugdaea  in  Moesien,  die  den  Briefen  des  letzteren 
ntaprK'hen,  worin  Bekkos  um  Belehrung  gebeten  wurde.  An  demselben 
Tlit-ödoros  ist  wobt  die  knrze  Abhandlung  .über  allo  seine  Schriften"  go- 
richt«t,  die  wie  eine  Einleitung  zu  einem  grllLSseren  Werke  aussieht,  im 
K(-rk«r  verfasst  wurde  und  Homtt  al«  die  letzte  Schrift  de«  Bekko«  au- 
gwehen  worden  darf.  £inom  gowib-Hon  Konstantinoü  sind  4  weitere 
Blelier  gewidmet.  Bi-kkes  empfand  wohl  das  Unangonobmu  do«  ewigen 
Wiedvritehrens  derselben  ErArterungen;  aber  die  Bitten  des  Adressaten  be- 
fUnunten  ihn  doch  wieder  dazu,  diesem  eine  Zii.'^ammenstelJung  der  Wider- 
^ftcbe,  in  die  Grcgorio«  von  C)'peru  sich  verwickle,  zu  bieten.  Ein 
üderer  Anhflnger  des  Bekkos,  der  Diakon  Agalliauos  Alexios,  ging  zur 
Olgrapartoi  Ober;  »ohald  er  es  erfuhr,  schrieb  er  nodi  aus  dem  Kerker 
u  £eM)Q,  um  ihm  seine  Treulosigkeit  vorzuhalten.  ^.  Kino  letzte  Kate- 
gorie  umfaaet  dio  Schriften,  welche  Bekkos  in  eigenen  Angelegenheiten 
nrfiuHto:  eine  Bede  gelefjentlith  seiner  InUircnisation,  ein  Glaiibensbekennt- 
Ü  an  Pspat  Johann  XXI  au«  dem  .lahre  1277,  drei  Ablmndlungon  ttbcr 
niiM  ongerochte  Absetzung  und  eine  Apologie  seiner  StoUungiialimo  in 
fan  wogenden  Kampfe.  Diese  grosse  Anzalil  von  Schriften  siehern  Bekkos 
4m  emten  Bang  unter  den  Freunden  Roms  in  Byzaiiz.  Neben  einer 
{TOMcn  Odclirsamkeit  legt  er  darin  auch  ein  klares  Verständnis  fUr  die 
NKbluilu  der  Kirchen trcunung  und  eine  wanno  Begeisterung  fllr  den 
brvhlicben  Frieden  an  den  Tag.  Für  die  späteren  AnbSnger  der  Union 
«v  er  die  Tundgrube,  aus  der  immer  wieder  geschöpft  wurde. 

I.  AuMgabeo:  Kuch(I«ni  PetTUii  Arcudius.  Opivieula  auran  t1i«i>logici),  Rom  IG-tO. 
«i^  TWOffonllifbt  liatU'.  %n\t  Luo  Allutius,  Gruiiciu  urthadox«  1.  Rom  pG&2j  ßl— STS; 
!(16M}  1-  Ml  Aiv  ui«itituD  ScbrUton  (lt<s  lii'kkuB  heiHu».  Wiedurliolt  bei  Migne.  Pntr. 
V  MI.  16—1082.  Bintge  Sobriften  uavh  Hm  rcviilicrl  vod  B,  Limmer,  Sariiibrnm 
<MMiM  ottbodaiM  bOJioth.  *AmU,  1  <Fr«il>ari;  l-'ai)  197— G.'>a.  Ebenda  S.  lOl-lüS  dur 
MlkmJi»  Tuat  <l««  TostamenteB  dm  Joliaunes  Bekkos,  —  Dio  Widerlegung  dor  |>1iatia- 
«An  Särtn  ltb«r  den  AlMgsBg  dos  bl.  U«tst«B  eil.  pr.  HmgonrCther  bei  Miuno,  Putr. 
p  4.  ■.  0.  726—864.  AuM«!'  den  Keiitinnt«ii  mna  OMb  einige  nndore  uni'diart,  weim 
*»  7*>i  in  Jmi  Bh  nicht  Mgtn. 

S.  Bitfsraitlal:  Anafnhrlicbo  Nachrichten  hoi  Ucorgios  Pnchjmerea.  -  L,  AllatiaB. 
(•»nttMa  eoMMMiwi*  a  T«t-7fi9.  -  KabriciuB,  Bibl.  gr.  11.314-349. 

8.  KonatautinuH  Malitcniotea,    Arcliidiakoa   und  iipilter  Cbartapbylax    in  Kpel, 
*  lurtii— '■  IM  ii«au,n  IX,   I.  Abiig.  z.  Auo,  I 


98 


Byiantlnwche  LiHoratnrgeseliiobt«.    I.  ProHÜaeli«  XJtt«rfttnr. 


-    Vgl, 


Jvtn  Bvkkus  vifllciclii  diu  Sclirift  an  Kiia>1«ntin  wi^mut«,  rerftmk»  2  AbkandliiBgaa  aW  dH] 

Union  und  doli  Atiagntm  (Ivb  lil,  Utintcn.   Itua  liiiu|>tinti;nMe  bildet  UMh  liier  d«r  KMilmn^  ^ 
I  dau  der  Aiugang  di-a  hi.  GvisIob  \'i)ni  Sohne  in  dcu  Schriften  der  gro—m  Tbcologim  diw  t,  a. 
r  J(.  J*hrhuDd«rCs  uvlvbrt  w»nl«.   IiibnllUch  und  fumioll  ist  KoosUllUnM  von  scio«»  liltera- 

riHrlicii  Vnrhjlil.  Uekkuä.   abhängig.    Ed.  pr.  L-  AlUtins.  Qruok  wilwd.  2,  MS-Kl: 

nbgcdruckc  bei  Migtie.  Patr.  gr.  141.  1082—1273. 

4,  Goorgios  Metocliitee,  Arcliidialcon  an  d«r  Hagi»  Siwliia,  ein  treuer  Anb&it;oi 
dos  Bcklcos,  d«r  d4<eMn  Letd»n  iint»r  Amlrvoikoa  teilt«  und  naeb  ISOS  im  K«ik«r  starb,  rtt- 
fuBte  in  dfltmibcn  Aiigolfig^nheit  und  in  dMna»lb«n  Sinn«  wie  Bokkos  and  KoNoUminM 
mehiDt«  Schriften:  ober  den  AuHgHng  dM  hl.  Ovittm  5  Bfichor,  Qb«r  di«  kirditicb« Uain 
und  ^trfiitaelirirti>n  gi?gi>n  d«n  fatriarchcrn  (trfigarioii  von  C}~norn,  Moximos  Planndes  ttnd 
Manuel  MoschoT-iilofl.     Üic  2  leMirrn  cd.  iir,  L  AilatiuH.  Graocia  orthod.  2,  022— IUT4; 

L  vied»tholt  bei  hlign«.  fair.  gr.  141,  I270-140&.  Die  Abh&ngigkeit  ron  BakkM  ist  hWr 

1  AMh  grlbucT  aln  bni  Knni.Untinaii.  —  Proemont«  «ua  i<n  Qbrigcn  Scbriftcrn  g«Minin«U  b« 

'Migne  B.  a.  U.  1405  -14'i6.    HnndscbrifUich  sind  aie  aber  voHnUndig  ethmtün  s.  B.  in 

cod.  Maiciun-  Class    2.  S  awc.  13.  cod.  Puri».  ]2i;0  aaec  16,  Pnrii.  2761  n.  1541.  -    Vgl, 

Loo  Allatius,  DiuLribo  d*  i;«org;iia  &  346—348.  —  Fabricia«.  BibL  gr.  10,412.  - 

Treu.  Maximl  inonaehi  Planudia  epietola«,  Br«eli)u  1890  S,  211  f. 

5.  Aus  derselben  Zelt  elainmt  die  griechische  Schrift  (Mi^tfnvjia'c  (i}f  *!XfM»t  t^ 
niettmc)  eines  lateinischen  Domlnikaiifirs  Donacursin«  von  BolopiA,  d«r  aicli  slft  Mi 
vinl  in  tirieohenland  aufhielt.  |)er  Domiuikaner  Andreas  Dole  Übersetzt«  sie  1820  ins  LiAti-~ 
ninehn.  KrlikltoD  ist  sio  in  euAd.  Paria.  I3äl— 52iiaec,  14.  Vgl.  Über  ibraii  Inhalt  Qu»  tifci 
Eahard.  Scriplorm  ocdiniH  Praeiliralcir.  1.156  ff,  Sin  inlnrMidftrt  nna  bior  nur  als  KttriuaiUl. 
—  Einen  Tnil  derselben  ed.  f.  II.  Iteusck,  Abb.  bn^or.  Ak.  Uist  Kl.  18  (I889j  680-70«. 

30.  Qregorios  von  Cypero  {ror^yöifiof  Kv^r^ioc)  war  der  Haupt^i^nenJ 
des  Johannes  üokko^  gegen  den  er  zuerst  (Ur  Aie  Latx^iner  nurirat  TooH 
Aiidroniküs  11  1283  auf  duii  l'atnai-olKListiilil  von  Kunst nntinopel  erhoben, 
bekämpfte  er  fortan  mit  gi-OBsem  KilVr,  abor  goringcni  Erfolg«  das  latei- 
nische Dogma.  Nach  dem  Berichte  des  GcorgioB  Pachymeres  wurde 
er  in  einer  Dis|iiiUtion  mit  Hekkos,  der  von  Konstantinos  und  Qoorgim 
Metuehitcä  uiitcrtjtiitzt  war.  besiegt.  Als  er  sodann,  um  tliosu  Nioderiage 
zu  verbergen,  einen  Töftof  njs  Jii'attws  vorüffontliclite,  wurde  dieser  von 
BokkoH  scharf  angegriffen  und  selb&t  von  dt-n  Anhängern  des  I'atrinrchcn 
nii3.strauiscU  aufgenommen,  weil  üregorios  darin  zwischen  vrtüpxnr  und 
vrtan^iv  tx^tr,  ixnoqtv»a!tm  «t;  uidtnv  fxifavttiv  und  t<V  ^'*  tffot  unterschied. 
Nun  traten  auch  Johannes  ChiluB,  Mt>lropoht  von  Ephesoe.  Daniel  von 
KyzikoH,  Theoleptos  von  Philadelphia  und  der  Groselogothet  Muüaion 
als  Oegner  dea  Oregorios  auf.  Johannes  Ohilas  denunzierte  den  TifiCf 
beim  Kaiser:  aber  Qregorios  hielt  in  »einer  'JmoXoyfa  an  jenen  Ünter-'j 
8cheidungeii  fest.  Gegen  den  Vorwurf  des  Theoleptos,  dftsa  sich  in  den 
Tome»  Spuren  der  Irrlehren  eines  M'inches  Markos  vorfanden,  richtete 
aeiaß'OftoloYia  und  einen  Al^fXXoi  an  den  Kaiser.  Diese  Anfeindungen' 
und  die  fortgeuetzte  Weigerung  des  Patriarchen  Atlianasios  von  Alexan- 
drien,  Gregorioa  anzuerkennen,  führten  die  nicht  ganz  fruiwillige  Abdankung 
des  letzteren  herbei  (1289).  Er  schrieb  noch  eine  zweite  Erklärung 
seines  Tomos  und  eine  Abhandlung  Über  den  hl.  Geist,  worin  er 
wieder  »eine  Anschauung  zum  Ausdruck  brachte.  Sein  theologisches  Haupt- 
werk ist  die  Streitschrift  gegen  Bckko»,  die  dieser  nicht  oline  Äntwott 
lies«,  Grogorios  war  als  Dogmatiker  seinen  Gegnern  nicht  gewachsen,  und] 
dieser  Umstand  zwang  ihn  in  erster  Linie  zur  Abdankung.  Hoher  stobt 
er  als  geistlicher  Khelor.  Von  »einen  Lobreden  auf  Heilige  sind  die  Eokd 
mien  auf  dcu  hl.  Georg  und  den  hl.  Euthymios,  Bischof  von  Mudyta  ({ 
989 — 996)  gedruckt;  das  erste  ist  mit  rhetorischem  Schwung,  aber  obr 


1,  TliMlo^«.    A.  Dognatik  aai  Polflmlk.    (S  30). 


99 


jedM  historisdio  Vorstttndiiis  gMchriebon.     Über  Gregorios  als  Profan- 
»c]irtftstel]«r  vgl.  Krumbaclicr. 

1.  Anagaben:  Di«  bislior  v«r<}irenüiaht«n  theoloKiacliea  Schririoa  duQngarioM,  der 
Ti^ist  ni«i«aK,  iti«  'Amltyia  (tlld  'UtitXoyia,  die  Schrift  llt^l  tijt  ixnofeiaiait  Tov  äylev 
»nwjumtoi,  d«B  EnkoDiioo  Mif  d«>n  lit,  (teorn  ^oMmmelt  bei  Migno,  Pnlr.  gr.  HS,  ä38-iM5. 
~  lia  Uagtns  FragniMit  dvr  Sclirifi  go^an  Bokkoa  ed.  Banduri,  Dlasertatio  oritioo- 
MilBrici  de  proe— ion*  Spiritn«  «wicti  a.  anbiii  a.  0.  S.  942  IT.  llendsolkrtlüich  ist  Bis  molirfMh 
ntlm»tei  s.  B.  in  ced,  rnrin.  itß4  s.  14.  und  in  dor  Antwort  d««  Joliannea  Bekko«  bei  Migne, 
Mr.  (r  141.  W4-94I  tmt  TDlhUndig  WMid«rg*ig«ban.  -  Dm  Kokomion  auf  EiilhjrmiuB, 
Vmh.  T.  ÜMlrt«,  «d^pT.  Ar*onij,  Votlcmmgen  in  dor  (inmilliiohAft  der  ('Veande  reli^iOsef 
KldMig.  MoaRu  1888  S.  1—70.  Vd.  dia  Anxeise  von  IC.  Kurti  mit  llencilitiKiini^en 
ma  Texte.  B.  Z.  2(1893)  SI4—31<>.  —  Eine  lii>aMra  Autigsb«  varonatnllot«  B.  Antoniadne, 
M>.«r  4  (1S9S-M)  887-4S-3.  Vgl.  B.  Z.  4  (ISS&J  SS7.  ~  Enkonii«u  nuf  HII.  in  eodd.  {'nrm. 
Sil  >.  1541.  ParUL.  2829  Ba*e.  1«,  Vatic.  Palat  59  «.  IMl,  Vat.  PoUt.  374  snoo.  U. 

2.  HtKämittol:  DaaGwchicbtswerk  dea  Gcorgioa  Paehj-merea.  —  Baniluri,  Impe* 
DOM  DTMatmU  2  (Paris  1711)  ea9~80S  (mit Text«o).  -  FabrieJne,  Bibl.  gr  tÜ.  57—63.  — 
T.  Toiglliniler,  Zeitochr.  f.  histor.  Thoolog.  48  (1878)  449— 4«3  |w<Miig  Brauahbar«»). 

%.  JoliaaBas  Ckilfti,    Matrqralit  vod  BphesM  (um  12S4),   d«r   gegen  QreguriuH 

I  anftnt.  UnterfiaM  «im  Schrift  gegoa  daa  AtMmuiiuli*  Sehuma,  daa  anter  Michael 
alugehrwilan  war  und  bia  1310  Tortduiairt«.  Iithaltaangab«  and  2  PmgnieQle  ed. 
A-VaiTfipieilÄf  Rouaa.  0(RoinlS41)S-XVI  XXII;  nV^dmckt  boi  Migne,  Pntr.  gr,  \Zb, 
HM  f  8ia  aulit  in  l&ngoror  Receniiioa  in  dorn  cod.  Vat.  Ottolion-  "i'l^t  fol.  1  —50,  in  ktlnorar  in 
mL  TnL  OUob.  213  foL  1^-230.  ~  Ein  Frngmont  au»  ninor  ScliHft  Über  Ata  Auegnng 
Jm  VL  U«iBt«9  ed.  Leo  Allatiua.  De  porpetua  eunsuuaiouo  &,  %lhi,:  Migni.' s.  n.  O. 
W— Ua  —  Acht  Briefe  von  iUm  in  «od,  Pnriii.  2022  »mo.  14  (bl.  150-157.  —  Vgl. 
Pahriclsa,  BihL  gr  II.  6IU. 

4.  Von  dcBi  GrMshigothoten  Musalon  nennt  Fabrioius,  BIbL  gr.  8,  61  eine  8treit- 
wia^  PC*^»  Bi'kkoa.  —  Andere  Schriften  erwäliut  Georg.  Pai^hymeree,  od.  Bonn.  2,  26.  145. 

A.  Tm  TheetepluB.  Hotropoliteu  v.  Pliilailelphia,  «nlbalteu  die  codd.  Vatlc,  Otlobon, 
401  MOo.  18  feL  6— ISS.  418  aaeo.  15-16  Toi.  80-112  mehrere  Schriften,  ein«n  Brief  an 
4b  ITiiaailn  Irene,  mehrere  asketiache  Abhandlungen,  eine  Streitschrift  gegen  ilie  Schie- 
Hlilbr.  Qediiwikl  atnd  2  atketisebe  Abhandlungon.  die  Ewoite  uolil  nur  oin  l<>ngniont. 
W  MIbr«,  Patr,  gr.  148,  881—404.  Ebenda  404— 40S  einig«  Hyinnoo  in  lat«inischer 
IMacBMtaac.  —  Z«  vevjtl.  iet  anch  «od.  Tnuiin.  8.S2  a.  14  fol.  251—269. 

6.  ToodemNwdifal^ardeaOTwgcTion,  AnnataRioaMnkedan.  Patriarchen  TOD  Kpel 
(ttSt~83  inid  1804—10)  aind  84  r^äfifttna  vQöt  >»•-  «i'ioitparap«  (Andrunikon  It  Palaeologoa) 
wMlaii.  waldw  tnniMst  Angnl«'&**ihait<'ii  der  kirobUohi^D  Disiiplia  und  des  Knltus  be- 
ImUb.  Bfaiiga  daraalbsB  nach  I)rDckeD  von  Turrionue  und  Banduri  hai  Mign«,  Patr. 
p.  142,  4W-^I8.    EliCDda  471    4K0  die  Titel  der  Qhrigen.    Cod.  Pnrln.  gr.  1^7  a.  a. 

7,  Haximos  Plaoude»  Et  um  1810],  MOnoh  des  Klosters  loi^  'AxataXiimov  in  Kpel 
(atch  cod.  Uare.  481).  doRtcn  tittemrischo  HauntthHtigkeit  auf  dorn  nrofnnon  Gobiete 
fa|l  (vgl.  Krnmbachorl.  trat  auch  ttagen  die  Lalt^iiier  auf  mit  4  ^'i<UD;'iir/iai  Ober  doo 
wgaag  da«  hl.  (leiiilGB,  die,  wie  heraita  erwfihnt,  von  GuutgioH  Mctochit»  und  Hpaior  von 
fWiüie*  Ejrdoa««  und  Be«aari«n  wideriegt  worden.  Bei  Text  mit  den  Wtili>rk'gungen  der 
iaai  latotcnm  bei  U  igne,  Patr.  gr.  161.809—817.  —  Eine  iweit«.  uuediert«  Schrift  gugon  diu 
TaMw  in  2U  Kapiteln  in  cod.  Vindob.  (faeol.  209  fol.  1  -77.  —  Die  Angabe  von  Demetriea 
IffaaM  and  Beaurio».  daas  er  luefst  Anhiloger  de«  lateinisclien  Dogmas  war,  stellt  M. 
Trta,  lUaiat)  Plaandis  Eidalalae,  Breslau  1690  S.  195,  ohne  genügenden  Grund  in  Ab- 

Diaaar  Gafiaoaata  n  MtMm  apltoren  AuArotan  passt  ta  der  geganaMaliehon  Stcl- 
dar  Mwer  Michael  uod  Androniko^i  «ir  Unionsfrage.  Auf  frühcto  Sympatbion 
f^  dla  l^teinar  Itat  auch  dir  UcbnrsctiiUDe  von  Auguetins  Schrift  Do  Trinitato 
X  n  MlllH— an.  woloh«  die  lateinincbe  Lebte  klnr  nnMigirecliein.  —  Die  UobsraelzunKathfitig- 
ktf  4m  ICaxiBa«,  «reiche  noch  «ni«  Sdirift«n  de»  Boethjua,  vielleicht  auch  dca  fhumaa 
*.  Afvia»  Snmnia  Üwologie«  unifautc,  wuiBou  ihm  eine  eigenartige  Stelluüg  in  dei 
liMillBbi  lim  Lütentngaeohicbte  xu.  Er  i«t  der  erste  Byzantiner,  der  die  latelniacha 
Tk«»!«*!*  einer  nUeren  Anfnurksamkett  wnrdigt.  Ea  Verden  ihm  noch  mehraTfl  and«r« 
IhaalaKiaehe  Scliriflea  sugeeohrioben,  von  der  Wahrheit,  von  dar  Kraft  des  Gebatea. 
m»  LoSrada  aaf  den  Mfirtj-ree  Diomedes,  «ine  Vita  dea  Patriarchen  r.  Kpol,  Arsenioa 
(tISMk  dkl  Erklmnc  «bief  Sielte  des  Matlhliui>oVHngo1iiims  o.  n.  —  Im  Dnirkc  liegen 
•w.  MMsar  den  (rwBaatea  SyllngismeD,  eine  Rede  auf  die  Grablegung  di^a  llnrra.  oiu 
iMnIaigaa  Eakosiioe  auf  die  Apostel  Petnis  und  Paulus,  einige  BnichstDeko  iiux  Augueilins 
DaTtäut«  (alle«  bei  UigDe,  Palr.  gr.  147.  9Ü.V-1130)  und  die  Ucbcractzung  von  Boe- 
thai'  Da  niiiwilatjuiiri  pbilomplitM,  weitere  I.itterntumngnbcn  s.  bei  Krumliacher, 
V 


le  Xiitteraturgwohiehte.    L  ProMiseb«  UU»rkt«r. 

8.  Die  ^riot-liisoban  UfbersetcuBKeu  laUiiiisoW  ScJirifl«!)  to«  Kirci 
nnd  apBtemi  shpudlfindisuliMi  Tiieotogen  ttinu  iiucli  nipbl  oinlicitlich  nsUraaebt 
HoittMii  buidNcliriftlü  li  sim)  L'elKireeUungen  von  S<ihrift«<ti  CjfTttm».  Id«tantina',  AKbnwiat'. 
Hiluiua*.  AiiKiiiitiims'.  CassianR.  Orecon  Ata  OroMen  vorbMidon.  dio  wanigtlaBi  sohi  TM 
Tor  Muxinioii  Flnniidos,  DcmctriaH  KydonM  und  0«nnadi<Ni,  Piitr.  von  KmI.  venwIalM 
trui<l«ii.  A.  rBpadopiiloK  K(irnni«as,  'Aniltwia  'ltfo«<Atifiit.  oin/rola^in;  1  (Pet«» 
barg  16911  27—88  rorSlTniitlichto  vinc  griocliiiich«  l'ebonctruD);  der  ViU  Ambraati  r«d 
Paulnoa^  di«  er  zwüichiin  7.-9.  JaJirhvndMt  Migtrortigt  teia  laaat  febi'ri»t»in);eD  s]itlart( 
latainisoUer  Tlicultigen  iiiud  üi  gc^ritigi-r  Ancnhl  vorhiuid^n,  N<ib«i)  d««ii>a  der  ao6MB  ge- 
nullit«!]  sind  tu  vvntcichniMi :  Sthriftoo  Ansoluis  vuu  Kunturliurj',  diu  ««ketischea  AlihaM' 
lougen  RüiiiiuDds  van  Meuillion  in  der  Piuvi-tiFL>  (cod.  Putrobarx.  113  a.  1292).  MB  Atbcft 
dmn  Grusfwii  zuguitbrii'buDes  EumDeudiuni  (cod.  Matrit.  0  9),  mehr«!«  Sohriflao  dtt 
Thomos  V,  A(]uii]i>,  Die  Scbrift«D  des  Eatdioala  lliiiiibert  vnrdtn  auf  BoftU  dv«  Kiit«M 
KonntanlinoH  MMiuiiiadios  ine  Ori«chisclio  Qbera^til.  —  VkI.  Batiffol,  libnirinn  t^yiu 
liöon  h  Komn,  Mi^Unma  d'uobünlngjit  pt  d'hiHinJin  S  lltom*  1887)  <I9  ff.  —  Die  griacbtKbwi 
ÜL'lipnietxiingon  mix  dem  SviiMhcn,  iri<>  x.  it.  iaa  Ankatilinr»  Iiuuik  nnd  des  Martyrinn 
d«T  60  MUrtyrnr  vnn  JornMlom  nua  dem  B.  Jnhrhiuidnrt  (S  88  n.  2).  sowie  diejonigno  am  di 
Arabiachon  Kind  nucli  noch  nUhor  im  unlereuchen. 


31.  Die  Gegner  der  Hesychasten.  In  der  eisten  Hälft«  iett  M.  .lahr- 
huiidert^«  trat  in  der  theologiscliftii  Littoratur  die  Uiiinnsfragp  hinter  «iiiur 
nouon  Küiitrovcrxc,  den)  80geiian)iti.^n  Husycliu^tuiiHtivit,  zurUck.  Di«  An» 
regung  zu  dieser  neuen  litteniri sehen  Bewegung  ging  von  dum  MDikIio 
Barlauin  aus Semintiria  in  Kalabri^n  aus,  der  unt(>r  Andronikos  III  nach 
KonatJintinopel  kam  und  hier  als  Feind  der  Lateiner  auftrat  Androniko* 
betraute  ihn  1339  mit  einer  Oej*andlHcliaft  nach  Avigrion,  tthcr  die  Unter- 
handlungen mit  di>m  Papte  Benedikt  XII  hatten  kein  KA^'sultat,  Wiihrentl 
seines  Aufenthaltes  in  Eonstantinopel  nahm  narlaam  grossen  Anstosa  an  der 
Mystik  der  HesycliaBten  und  bekämpfte  dieselbe  in  Wort  und  Schrift.  Er 
wurde  aber  auf  einer  Synode  im  Jahre  1341  verurteilt  und  kehrtet  nach  Ittüion 
zurück,  wo  er  Bischof  von  Gioraci  in  Kniabrion  wurde  (1346).  Als  solcher 
verteidigte  er  in  Briefen  an  die  Unionsfreunde  in  Byzanz  dio  nbendländi- 
Rchcn  Lehren  vom  Ausgange  des  hl.  (Jeistt?«  und  vom  Primat«  des  Papst««, 
die  or  früher  geleugnet  hatte.  Die  lateinische  Kontroverse  bildet  des 
Gegenstand  der  wenigen  theologischen  Schriften,  die  von  ihm  vorliegen. 
Von  denen,  di«  den  Hesychastenstreit  betreffen,  ist  noch  keine  gedruckt 

An  Barlaam  schloss  sich  der  Müncli  Qregorios  Akindyno«  an, 
der  sich  aber  bald  mit  »einem  Kampfgenossen  entzweite.  Über  seine 
Lebensverhältnisse  sind  wir  wenig  unterrichtet  Die  grSaste  Anzahl  seiner 
Schriften,  5  Bücher  gegen  Karlaam,  fi  gegen  Palamas,  von  bedeutendem 
Umfang,  Glaubenserklüi-ungcn.  ein  Bericht  über  den  Ursprung  des  Streites, 
Briefe  u.  ra.  a.  liegt  noch  im  Staube  der  Bibliotheken.  Wenn  von  der 
Streitschrift  gegen  Palamas  auf  die  Übrigen  geschlossen  werden  darf,  ao 
droht«  sieh  die  Koiitrovei-se  auch  hier  im  wesentlichen  um  die  Väter- 
filellen,  welche  von  beiden  Parteien  filr  äich  in  Anspruch  genommen  wur- 
den. Es  tritt  jedoch  noch  ein  anderes  Moment  hinzu,  Akindynos  wurde, 
wohl  durch  Harlaam,  mit  der  lateinischen  ächolastik  bekannt;  das  beweist 
fioino  Schrift  /h^i  ovaia^  naX  dvee7*^''i  >i)  ^  BUchem,  deren  2  erste  iii- 
haltlieli  und  formell  ganz  auf  der  scholaätisehen  GottOKichre  beruhen  und 
würtliche  Übersetzungen  aus  der  Schrift  des  Thomas  von  Aquino 
De  veritate  catholica«  fidoi  contra  Qentilea  aufweisen:  ein  Unikum 
JD  der  byzantiuiscliuu  Littoratur,  zugleich  der  Beweis  f\li-  die  schon  oben 


OM 

an    I 


L  ThMlogle.    A.  IKigautik  and  Polemik.    (|  31) 


101 


j)rochono  Meinung,  dat«  der  Ilesj'chaÄtonstpftit  in  IoUUm'  Linie  den 
Knopf  dcT  abundläiKliHohon,  rntiontillen  und  tiilditcrnon  ScliolaMtik  mit  der 
morg^nländischßn,  extruvajiantcn,  t.hi.'080plii>Johi.'n  Mystik  darstellt.  Ob  er 
tar  AusfUhning  »einer  I'laginte  Thomas  solbst  übersetzte  oder  eine  frUliore 
Übersetzung  benutzt«,  steht  dahin.  Akindv'noA  stellte  auch  die  Vei'^kunst 
in  den  Dienst  scinur  Sache;  ein  Gedicht  in  TtUD  lambL^n  von  geringem 
poetischen  Wert  stritt  dio  vie]«n  Irrlehren  dea  Palamaa  dar,  während 
udere  [amben  Nikeplioros  Gregoraa  zum  Kampfe  anfmimtern  sollten. 
Ihren  Höhepunkt  erreicht«  die  Kontroverse,  alx  Nikephoros  Orcgoras 
imd  Gregorioa  Palumiis  sich  als  Gegner  gegontibertniten.  Um  beide 
MSiiDer  gruppierten  aicb  allu  hervorragenden  ZeitgonoHsun  und  der  Streit 
vntwickolte  sich  zu  einer  kirchlichen  Angelegenheit  ersten  Rangea. 

Jiiki'phor-o«  (iregoras,  der  Hauptgegner  der  Hesychasten,  rltumtß 
nboa  iii  suinom  (juHchichtjswerk  der  Darstellung  der  barlaamitischen 
Streitigkeiten  einen  grossen  Platz  ein,  indem  er  nicht  nur  !5ynotlalakt«n, 
Nodorn  auch  mehrere  theologische  Disputationen  darin  aufnahm,  die  in 
fieserSachc  unter  seiner  Mitwirkung  gehalten  wurden.  Seine  Kauptschrif  t 
liiliU-n  di«  10  jiöytM  nrn^i^xixol  it  xai  aii^Xntfiinof,  denen  nach  1347 
ODch  fi  andere  fulgtt-n.  Sie  sind  »Üintlich  unediurt  und  könmm  daher  nicht 
niht-r  charakterisiert  werden;  gt-druckt  liegt  hingegen  der  Dialog  «P^wprtno« 
»)  Bipi  aoifiaq  vor,  welchem  eine  DisputaHon,  die  er  1330  oder  1331  mit 
Bariiuun  hatte,  zu  (ininde  liegt.  (Jregoriui  nhmt  darin  die  Dialoge  Plntoa 
nod  Lukians  nach:  inhaltlich  bezieht  er  sich  aber  nicht  auf  dio  ächwoboiido 
Kl  ritrl^v^l^»(^  da  beide  darin  einig  waren,  er  bezweckt  vielmehr  die  Dn- 
kiuitiiiiit  Barkains  in  der  Aittronomie  zu  erweisen.  Oregoru»  behandelte 
aueh  die  lateinische  Kontroverse  gegen  Palamita  in  unionsfreundlichem 
Sbo.  Ao-wenieni  hinterliess  er  mehrere  exegetische  Schriften,  Über 
Ce  Frage,  ob  täott  den  ersten  Menschen  sterblich  oder  unsterblich  cr- 
xkuf,  in  Form  eiuoe  Dialoges,  eine  Zusammenstellung  von  Ausspiüchun  der 
groAWD  und  kleinen  Pmphtten  und  aus  dem  Buche  .lob  mit  Erklärungen 
dua,  einen  Prolog  zur  Kpisodo  der  Husanna,  wovon  auch  keine  veröffent- 
Bebt  ürt.  Im  Drucke  liegt  si-in  Kommentar  zu  SyncäioH*  von  Kyrcno 
ff"i  /rr^TiiMr  vor.  Darin  knt'ipft  er  »eine  Uemerkungen  an  einzelne 
-  '  i- :»  und  AnsdrUcke  des  Schriftchens  an.  ohne  einen  inneren  Zusammen- 
bsDg  nrisclien  ihnen  herzu.itellen.  —  Über  Xikephoros  al.s  Hagiographen 
ad  aU  üeHchichtschreiber  vgl.  ^  90  und  Krunibtiehor. 

Auf  der  Seite  de«  Gregoros  standen  Ignutios  und  Isidor,  Putriarchon 
w>B  Autiochicn.  Georgios  Lapithes,  laaak  ArgjroB,  Prochoroa  Kydone«, 
f^f""(rios    Kydones,   ein   gewia-ter   Petriotes.   Johannes  Kyparissioteg,   der 

irch  von  Konatantinopel  Johannes  Kaleka»  und  Manuel  Kalekas.  Die 
ÜMgHipart4'i  mit  Palamn^  an  der  Spitze  gewann  aber  immer  mehr  dio 
fllwiriiand ,  besonders  nachdem  der  Kaiser  Johannes  Kantakuzcoos,  die 
l'atrijurhvn  von  Ronstantinopel  Isidoros,  Philotheos  und  Kallistos,  David 
■«■rhn»,  Theophanes,  Metropolit  von  Nikiia,  Neilos  Kabasila«  und  Nikolaoa 
ITthMilin.  abgoseiliun  vun  den  späteren,  flh-  die  Uesychasten  eintraten. 

Wenn  schon  dio  That«ache,  daas  mehrere  Synoden  bald  für,  bald 
Sifm  di«  Hesycbasten  entBchieden,  recht  unerquicklich  ist^  so  wirft  da«  vor- 


102  B^antinieche  Litteraturgeachleht«.    L  Piosaiaehs  Utteratnr.        ^^^H 

loumdfrisolie  iind  imi'ilk-  gogenirioitigo  HomnterxiclioD  <ler  KUm|)«u  eiu  w4Miig 
gUngtigcs  Liclit  uiiC  diu  hctviligteii  P6i*onon.  Oregorsfi  hatte  ftm  meisloo 
uiilor  i]iv80ii  Muiiüvt-ni  zu  loidon.  Nach  seiner  doliiiitivoa  Besiegun^;  13I>1 
fiel  er  beim  KaiKer  in  votlstäudige  Ungnade,  ahne  jedoch  zum  Abfalle  von 
seinen  Meinungen  gebracht  werden  zn  kOnncn.  Auf  dic^o  ijcit«  dos  Stretto» 
vDrde  eine  voIUtdndigc  Aui<gAbo  «««incr  Briefe  wohl   tmueti  Licht  werfeiL 

1.  Von  Unrlkam  finden  nicli  boi  MJEno,  Fatr.  er.  151,  ISM— 1S80  dia  TotnfeiDd 
tioho  Sclirift  lltd't  iij(  npj'^c  lov  näna,  'I  Ktulon  ror  Bonediei  Xll  «banda  1332— IStl, 
fine  Alihimilliin^  (Gr  den  AungMig  den  hl.  (idiitfB  am  dpm  Sohn«  1SI4— 1330  (InlMnuelt), 
■ein  Uriufu'i-'cliar.-)  mit  Alcxtoa  Kalocliulo«  und  UcinulriiiH  KjrdMiM  in  8mj1i««i  il«r  Usion 
ia.')6— 18U  'ImI.I-  —  UnudiiTl  Bind  mi-lir  nln  2Ü  Sclirilten  g««wi  dio  Latein«,  d«rMi  TKol 
Denietrakoiiuloa  'i>Q9.  >IU('c  S.  73— 7ö  uufmlirt.  ui«liri>ro  Briefe  Ob«!  deu  Heiavchaaleo- 
alrnit,  ein«  Disputation  mit  Akiiidynos  Ober  das  Licht  d««  Thabor  n.  a.,  dvr«B  Bas  nMt 
sdton  sind.  —  Vgl.  das  Qc«oliicht8w«rk  doa  Nikepbofos  Oregons.  ~-  L.  Allatias,  D* 
pprpot.  Minacnmflno  S.  B2b  ff.  —  Fabricias.  BibJ.  gr.  II.  4fi2 — i70.  —  Mnctacbntti. 
4Ui  srritlori  d'ltniia  2,  1,  (Diosris  IT.^i^J  86I)~3T2.  —  U.  Mnndolori,  Tra  tUrlunno  C'&1>- 
bnue,  mnestro  dol  i'otmra.  Itom  1^8.  —  It«bi>r  sein«  nrofunen  Srhrifinn  <rs).  Krumbarhvr. 

2.  UregOTioa  AkindynoH.  Die  2  N?t«in  KOrJicr  fltQi  oieiai  xai/rifytiaf  cd,  pr, 
J,  Gretaer,  Ingolatodl  lRt6  (dnn  2.  Bueh  iwhrunvoUKlAndIg);  wiodnrbolt  bei  Uigao.  I'atr, 
er.  151,  U^ — 1242.  Dio  Vorlage  dm  .\kindyno*  sind  mahrere  SdirtReu  dea  Thomas  v.  Aq,, 
laabooondere  die  Snniina  oontrn  (ientik.i  1.  I,  enn.  7,  32,  16,  44,  72.  —  Die  &09  lamben 
g«gon  PalHmaa  ud.  pr.  L.  Allatiun.  Ctoedn  orlliud.  1,  TS6— 769;  «bgtdrutkt  bei  Higne 
a.  a.  O.  644— 861.  —  Einiue  Epistuluii  et  iumbi  uu  Nikepbor.  Qregoru  bei  Uiginu.  Patr, 
jcr,  148,  6S  ff..  84  IT.  ^  Eine  HHU|ilhiindHebriri  itit  der  leitmiÜJMische  c^.  MuDm'. 
ä23  folt.  363.  Darin  ßriefe  au  Lu)itlbuH.  Üaliras.  Majiiinos  und  mMiref*  8chrin«ii  des  Akiii 
djrnos,  GlnubonserklKningen,  Streitscbrifleii  gegen  Palamas.  iiisbesonder«  die  G '^fr>^>rri»< 
gegen  Palamas  fol,  65'-3e3,  -  Th.  Uspeuskij,  Das  Svnodikcn  Rlr  die  Wuch«  der 
R«cht«lllabigkeit,  Odessa  1R92  S.  1Ö— 96  jiht  AiisKCge  niis  dioaem  Codex.  Vgl.  n.  Z  4 
(1805)  14.5,  —  Einen  ühnlichnn  Wwt  fQr  die  Eenntnis  der  .SrLrifslellerei  d«a  Akindj-no«  bcnilit 
cod.  Marcinn.  155.  Darin  mehrere  Schriften  (der  Tniktiil  tlc^i  oraiat  urofnsst  liier  ß  Ittlcbet) 
und  M  Brie(<^.  —  /um  Lrihen  einiges  in  den  (toscliichts werken  von  NikufJiuroti  tirogorM 
und  .tcibnnncs  KnnUkuzpnoB.  —  ^in  Enkel  Dionysios  Akindynos  vorfissle  eino  Uintori« 
viclorianim  (Jingorii  Arindj-ni.  Vgl.  Fabriciiis.  Bibl.  gr.  Il.tlü7.  —  In  cod.  I'aria.  070 
naec.  1.}  ful.  4I6*--4!)7''  euio  nnoojnio  (Jonfutnliu  oorum.  uuac  Aoindjrnua  sdv.  Barium 
»oriiMit.  -  Hilfsmittel:  Fabriciua,  ÜibL  gr.  11,  S07  (darftig).  —  C.  Oudjo,  Comra.  de 
Bwipt.  ecoL  3,  915-17. 

3.  NikeuhoroB  Oroguraa.  Den  Dialog  flaiQfviiot  ed.  nr.  A.  Jahn,  Jahna 
Archiv  10  (1844)  4@ä-53G;  Emeudalioueii  lutn  Texte  ebenda  U  (1849)  397-392.  - 
Parisot,  Cantacni^n«,  bomrae  d'^tat  et  liiatorien,  Pari«  1^6  gsb  ninn  Annlyne  und  einiRK 
AiMcOg«;  abgedrucJct  bei  Migne.  Palr.gr.  UD,  643—648.  Den  KommnntAr  xa  Svn«eien 
ed.  D.  Petaviua,  Opera  Synesü,  Paris  1633.  3.51-429;  nui^h  bei  Migno,  Patr.  gr.  US. 
S43— 4)i.  —  Nikephoro«  «rnlLbnt  sein»  .le/ai  oVri^piitiKai  in  s.  Iliat  l.  Iti  o.  7  bei  Migno, 
Pntr.  gr.  148.  1161.  t'obnr  diese  und  die  (Ihrigen  Schriften  vgl,  Enbriciu».  Uibl.  gr.  7, 
632—669.  —  Brief«  Z.  B.  in  rod.  Monnc.  10  und  in  cod.  Mure  44j.  -  Di«  Abhandlung  tob 
J.  Boivin  Ober  I^bon,  Sdinftnn  und  Klogia  dos  Nikcphoros  Orogorts  ubgedrucJct  bei 
Uigno,  Palr.  gr.  148,  19-  96.    Vgl.  daxu  C.  Oudin.  Comm.  de  aoript.  eocL  8,  T70— T8ft. 

4. /u  dnn  Ilarlnamitcu  und  Anb  Angern  desNikepboros  Gregor as, die  tetiterer 
Afteni  im  nllgpmcinon  urwiihul.  g(-h<lrl  1.  Ouergiüs  Lapithos.  der  mit  Dnrlaam  und 
Nikopboron  [irogonm  in  Kormijondenz  «tund.  AVir  bnboii  von  ihm  «ine  kurze  .liai^tatt  lür 
»^(  tiotfiiai  niattmt  »ttfoiniior  \n  od.  Pnris,  2i562  saec  14  Toi.  9(J-87",  cod.  Paris,  Siippl. 
gr.  689  saoo.  Ij  fol,  30*— 31'.     Üeber  Oeorg.  Lupilhes  als  Dichter  vgl.  Krurobacher. 

S.  Von  Procboros  K,vdenea,  dem  Bruder  des  bekannlorea  Demetrioa  Kydonec,  iat 
«ine  Dispnlatio  de  lumine  Thnbnrio  erhalten,  t,.  B.  in  cod.  Pnris,  1241  a.  1Ü6!)  fol.  1  —  30. 
cod.  Pana,  1240  a.  1544  fol,  1—23.  —  Der  gepen  ihn  crlaHseno  Toinus  Hynodioua  (1366] 
bei  Migno,  Pntr.  gr.  151,  693  IT.  —  Kniaer  Jolinnnee  Kitntjtkuiciioa  schrieb  gegen  iha. 
Vgl  i  38.  -  Nach  cod.  Atfaous2128  b.  16  fol.  185''~I92'  Ubemi-brt«  er  Hucb  «ine  Sohiia 
de*  hl.  AugtutinuK. 

3.  DomotrioB  Kydonos  mit  dem  MOm^hsnameD  Niphun  beteiligte  eich  mit  [nterHse 
an  dun  xwci  groanon  IhcologiBchcn  Kontroversen  seiner  Zeit.  Diu  Streitoohrifl  Ktttrf  lef 
tloXAiftü  ed.  pr.  Petrus  Aroudius,  Opuso.  aurea  tb'eolog.  Born  1680,  Ausftabo  von  1670 
8.  446-580;  ukRedniokl  bei  Higne,  Patr.  ^r.  1.54,  836--864.  Andere  Schriften  lo  dieser 
KoatronuM  aind  auch  unediert.    In  der  Iftteinischeo  Streitfrage  stand  or  mit  Borlaam  in 


1.  Tbwlogio.    A.  Dogm&tik  und  Polemik.    {%  32) 


108 


■veiter  Peripda  mt  dor  Seit«  der  Latviner  Er  B|iritclt  diea»  Cebamucuiw  Üi 
acknren  Sckrift«n  bim,  in  rnivm  tbiefean  Barlnnm  «Migii»,  Putr.  gr,  151,  1288-^01),  in 
MkM-  Ahbanilliinf:  lUfl  r^t ititofiiwait rov  üylovrtMiiuaiotiii'ttne.Palr.^r.  Ihi. SG^-Shl), 
ia  iwai  RlreilicJiiirt«!!  K«g«n  Neilos  KJib«mlM  and  Huumo§  iTmiMdMi  (uin  fragmont  dor 
UCit«rf>D  h«i  JJign«,  Patr.  gr.  161,  313).  Mit  Muimo«  teilla  er  deu  iu  I)v»iix  8«II«imii 
Tonng  dM-  Kmtitni*  der  InteiniMlion  littoratui.  nun  w^lebor  er  melirer«  Uritoraetiungen 
vinartaltcto,  von  TboDiH  von  Aqnino»  Rurama  theologioa.  OonCra  OontUes  11.  4  nnd  kleiDereii 
fickriftoB,  von  AnKuatiiin  Uanolagnn  t<!nil.  Sablinit.  379  aaDC.  Ih  foL  16— 6ßJ,  ron  Anmlms 
Bdwift  De  prooewjiMo  Spiritus  sti,  von  lateinischen  Haancn  nudi  d«m  rAmiiohvn  nnd  dem 
aaibTMuuuaoIwD  Ritua,  von  Fsigentiua'  De  fide  ad  Petxuin,  endlich  von  der  um  ISOQ  ge- 
Kfcrabctwn  CoBhtalio  Alcoranj  dea  Prodiger- MOnoliea  Kioanlu»  Plerentinu».  Davon  int 
■or  £•  ktita  iwdnwkt  beiMifnu  a.  a.  0,  Il)3T— ll&'J.  Ah  weitere  tlieologiacbo  Solirifton 
nMrea  Deoietijos  a&:  swei  AbliaadluuKeu  Ober  die  Ueosehwerduiig  uud  diu  Qolüieit 
Cluiatt,  malirere  Honaitien  auf  Feste  des  Herrn  und  der  Meiligen,  die  nocli  niolit  untereuclit 
mai,  sadlicb  die  oft  edierte  «HlcettKho  Abhandlung  Ober  die  Voraclitung  des  Todes,  ed.  pr. 
B.  Seiler.  Uwiel  I-VV1;  niodeiholt  bei  Migne  ft.  L  0.  1100-1212.  —  Ueber  Demetrioe' 
rketoriecbe  ücbiiften  vgl,  KrumbacUer. 

4.  Konstant inos  Harmenopalos,  dessen  Ilnupt^achrifl  siif  dem  juri§tisohea  0«liiete 
U«0.  •cbiisb  oaeh  Fabrieius.  ßibi,  Kr.  It,  Sßfi  einen  Tomua  gegen  pHliURas.  AnoovM  ad. 
L  AllatiuR,  (traeda  oHb.  1  (Ifi.SS)  760-R.^.  ~  Kinn  hOroeiologiecfae  SrJirift  bei  Migne, 
fair.  gl.  tW.  -iO  32  int  cnhndmilend.  Kin  l&ngnrer  Text  Mt«ht  in  ood.  Vindob.  jurid.  11, 
ftaafa  WIM  Abhandlung  Ober  die  Kaatenioiten. 

9i.  Qregorios  Palamaa  {rprjÖQiof  I/aXfi/ttit).  (leburUort  und  Ge- 
bnrbijalir  (iiiw.^.  Haupt wortfQhrprs  dor  He9yo}i«.''U'n  sind  unbekannt.  Wir 
Boden  ihn  zuvrst  am  kai»cr]ic)ioii  Uofo  iii  Kongtntitinopol.  vou  wo  er  eich 
ucb  ävm  Borg«  Atlio«  zurückzog.  Hit'r  Icrnto  or  diu  Mystik  dor  Hc»y- 
duud«n  kennen,  und  uU  der  streit  ausbrach,  trat  er  alsbald  als  Vürtoi- 
di^r  dor  angegrifTenon  MOncho  in  Thcssalonike  auf.  Auf  Betreiben  des 
KuaL>rH  .Tobaime»!  KnntAkuzcnos  wciblc  ihn  der  Patriarch  Isidor  von  Kon- 
atkotinopel  zum  Erzbiscliuf  von  Thossaloniko  (1349);  er  wurde  aber  %'o» 
ier  Stadt  nicht  angenommen  und  zog  sich  auf  die  In»el  Lemnos  zurück. 
tn  Jahre  ll^l  wohnt«  er  der  Synode  bei,  die  ihm  den  detiuitiven  Sieg 
BW  dio  BarUamit«n  sichert«.  Ob  er  nach  dieser  Kntscheidung  von  »einem 
BbchorMtuble  Besitz  ergreifen  konnte,  i^t  ungowi»».  Sein  Tod  oreiguete  »iich 
■m  IMO,  BJiher  längere  Zeit  vor  dem  .labr«  1H7(J,  in  welchem  Philotheos, 
Patnarr.h  von  Kon.stautinopel.  starb,  dor  Palamas'  Leben  in  einer  Lobrede 
vfriiorrlirht  und  uin  Ueiligcnofßcium  auf  ilin  vcrfas.->t  hatte.  Wenn  Palamaa 
Itboa  von  Zeitgenossen  als  Heiliger  verehrt  wurde,  so  hürton  Hoine  Gegner 
nicht  auf.  ihn  zu  verdäi^^htigen  und  al»  Ditheisten  liinzuntellen.  Diese  Ver- 
■Uclittgungen  ^ab  Palamas  in  vollem  Masse  zurUck,  indem  er  die  Barlaamiton 
im  Sabelliani^niu.s.  Arianismus,  sogar  des  Kpikuroi^nnis  besichtigte. 

Seine  Bedeutung  aU  Poloraikur  liegt  vorab  darin,  dasa  er  dor 
lyatSt  der  Hesychasten  eine  dogmatische  Grundlage  zu  geben  vor- 
lüod.  Diu  Uuonichaffcnheit  des  Lichtes  auf  dem  Thahor.  dcasen  die  Hesy- 
chMtno  («Uhaftig  Bein  woUt«n,  atQtzto  er  durch  den  liuuptgruudsat^,  dass  in 
Ontt  nicbt  blosä  di«  Personen,  fiondom  auch  die  Wirksamkeit  Untersehiedo 
lli|,iOlMl<i.  eiue  Aufstellung,  welche  der  Ootteslehre  der  ahendllLndischen 
SdtoUstik  Hlraeks  zuwiderging.  Diese  hat  Übrigens  Palamas  in  einer 
tpoieUen  HcJirift  ungegiiSun.  die  iu  dem  cod.  Taurin.  316  vorliegt.  Er 
blUMich  groasc«  Uewicht  auf  die  Aussprltehe  der  VAter,  die  er  in  seinem 
fisM  criEUrte.  Mehr  als  t>U  Schriften  hat  er  der  Verteidigung  des  Hesychaatcn- 
tBBs  gowiduiut  und  alle  litterarischen  Formen,  apologetiache  uud  po- 


lOj  BfZMitinische  lilterfttargMchicht«.    I.  PraMiscbe  Litt«r»tar.  I 

lcmiM.'lic  Altlm  11(11  uiig,  Dialog,  Sviitenzen,  SammluDg  von  VSti>raussprÜ(;beii. 
Briefi.'  uuj  l'ovsiu  HDgewandt.  Am  liSufigstfüi  wandt«  er  sich  gegen 
Baikaiti  und  Akindynoe,  doneii  er  eiiimn]  oiohi-  aU  50  HSrcMcn  naclini- 
weiseti  suchte.  Eine  zwitit«  Sorio  von  Streit«chriflcn  ist  gvgoD  Niki- 
plioi'08  Üregora»  gcricbU-t.  Jliru  Tt-ndcnz  erhellt  schon  aus  dorn  Tit«l  eintr 
domolbun:  t/*^  rr^;  im'  I'^ijogä  tf'fpioypa^iaf  ö/ior  xni  Jivaafßeitts.  Von 
den  übrigen  fle(,'neni  wurden  noch  Ignatioe,  dem  ratriarchcn  von  Aiitiochipn, 
und  JobaniK-^  Kaleka^,  dem  Pulrian-hvn  von  KonHluntinopcl,  spoziolk-  Widi-r- 
legungoii  gewidmet  Von  nlleo  diesen  Schriften  ist  nur  der  Dialog  ^ot/tirtfi 
gedruckt;  er  verbreitet  si(!h  besonders  Über  die  Vätoraussprilche,  gewährt 
aber  nur  eine  unvollkommene  Auncliauuiig  der  Palamitisclien  Kampfes- 
und  DarHt«llungi«wc)»e.  In  naliom  Xusummonliango  mit  dic««p  Streit- 
schriften stehen  l'ftlanms'  asketische  Abhandlungen,  worin  or  eine  positive 
Dai'leguiig  der  Uesychastenmystik  Rab,  7.  II.  «eine  l.'iO  ht^tikain.  wekho 
die  Lehre  von  dem  neuersrliafleiieii  Liclito  auf  die  Oottes-  imd  Schöpfimgs- 
lehro  grtlnden.  In  anderen  tritt  jisdoch  dieses  IntvrcsHO  EurUck  uiid  ergeht 
«ich  Palanift»  in  Erörterungen  Ober  das  geistliche  Leben  überhaupt. 

Diese  intensive  Beschäftigung  mit  dem  Hcsychastenstreit  verhindert« 
ralamaü  nicht',  mehrere  Schriften  gegen  die  Lateiner  zu  verfassen: 
'Avttmy(aif:ai  gegen  .lohannes  Bekkos'  'Emy^ayni,  die  selbst  wieder  von 
Bessuriun  widerlegt  wurden,  und  mehrere,  meist  unedierte,  Scliriften  über 
den  Ausgang  des  hl.  tieistes.  Wir  besitzen  von  ihm  ausserdem  ein« 
Sauiudung  von  Homilion  auf  die  Sonn-  und  Festtage  des  Kirchen- 
jahres, die  zum  grössten  Teile  gedruckt  ist.  Palamos  vormeidet  die 
cxti-emen  Fehler  der  byzantinischen  llhetorik.  In  den  Soiintugspreiiigten 
schlioBst  er  .sich  in  der  Regel  an  den  Text  des  Evangeliums  an.  Die  rwei 
Homilien  .zur  Bnit(.-2eit'  verraten  Naturverständnis,  sowio  andere  ein 
waniiee  Intiirossc  liir  Wohl  und  Welic  des  gemeinen  Volke«.  Auf  d«m 
Athos  verfasste  er  die  Lebensbeschreibung  des  hl.  Athosmttnches  Petros, 
worin  er  die  Art  des  MeUphriij^ten  nachahmt.  Ob  ihm  speicielle  exege- 
tische Schriften  zugeliüreii,  lässt  sich  jetzt  nicht  entscheiden.  Wie  viel« 
andere  Byzantiner  seiner  Zeit,  hinterliess  er  endlich  eine  Anzahl  von 
Briefen,  die  an  hervorragende  Zeitgenossen  gerichtet  sind  und  sich  vieJ- 
facb  mit  den  barlaamitiseben  Streitigkeiten  beschäftigen.  Diese  wQrden 
sich  zunächst  zur  Veröffentlichung  empfehlen.  —  Ober  eine  rhetorist^e 
Sclirift  des  Palamas  vgl,  Krumbacher. 

1.  AiiHgHbon.  Don  Dialog  Seoiparyi  vd.  pr.  Chr.  Fr.  M&tthaei.  Lectiones  moeq.  2, 
Lpipiig  1T70  S.  T — 37.  —  HeUrpti-  asitalischo  Sohritlun  saonit  in  der  *iiixBXiii  iiiii' Ufmr 
rtiitfixmr,  Venedig  1TS2.  lU  Uomiliva  ed.  Chr.  Fr.  Matlhaei,  Moskftu  1116.  ~  41  Uo- 
milieu  erBchienoo  in  JeniBiiivm  1S57.  —  Dii^  Vita  ^t.  Pätri  Athonitoe  ad,  pr.  Acta  Sä 
Junii  2,  biä^hijü.  Diene  Sutirift«a  voreinigt  bei  Migne,  Vtü.  gr.  150,  Q09— 122.S;  IM, 
9~S49.  -  Boi  Migno  fehleu  2  AbbaadlungOD  gogen  die  LKtoinor,  crschionen  KU  l^ndon 
1624.  vgl.  Kaneborg,  Tlieulog.  LitteratarbUtt  1  (Bona  186$}  314  f..  sowio  22  woitorv  Ho- 
mitien,  die  der  AratSoph.  OikonomoB,  Athen  IS61  adiertn.  —  Bin«  Homilio  /Itpi  niaita>t 
auch  od.  vaaK.Simonides,  'OgaoSaiu>''Eüi^fiof9toloytitmygaiFairitniatic:,'i.  Aull.  l^ondoo 
IHÖ.*!  S.  77—84,  —  Die  '.4rt€myQa<fa!  od.  pr.  Potr.  Aroudius,  Opuaculji  fturnu  thnol., 
Rom  IßTO  8.  4  -M;  abgedruckt  bei  Migno,  l'atr.  gr.  101.  244—300.  -  Kill  npologe- 
liaches  UesnrücJi  Hp«  touc  iMat-c  Xt6i-tt(  nd.  A.  J.  Sakkolion,  ^'""!V  l-"  (l^^öS) 
236—246.  Vgl.  B.  Z.  3  (1804)  213.  Kinon  Bripf  an  DaviJ  dtainatoi  «d-  M.  Tr«u,  .^eJiiW 
S,  Ü29— 34.  —  llauptfundgrubDQ  der  untidiorton  Scbriften  doa  Palamas  sind  die 


i 


^^^^^^^  nsologle.    A.  DogntkUk  und  Polemik.    (|  83)  ^lü& 

Grill.  97—100.  Datu  sind  noch  Manche  ander«  hmaDaiii«hDu.  i.  B.  codd.  Pam  970, 
ISSS-SK,    Bodl.  Lud.  87.  AthoDS  3708  «.  U.  3Täß  a.  1^.  3TM  h.  U  u.  a. 

?.  Ililfomittal:  Fahririu«.  Ribl.  »r.  1).  4!)t-:i0fi.  -  TL  UapeiiBkij.  Skixeen 
nr  OvMOucbU  dar  bvuBtuiMohMi  Knltur,  l'ctiviibiiit;  1^1»^  (riHS.)-  Vgl.  ß.  Z.  I  (1892) 
SS-V  177  f.  —  Ah«  J«r  tltcren  I.ittorntiu-  Ober  den  HwiyohiwUnstrcit  vgl  bpsondcr»  I,. 
Allatia«,  De  »onietiui  MniioiisiDiic  S.  S2i — lO.  —  Fi.  J.  Stnin,  Studi>.<n  flbor  dio  Ho- 
«rnhartwi  de«  14.  JahrlinndArto.  Wion  It^TS.  —  Nikodcmon  llngioritn»  bnrvitotn  nine 
imf.  4.  PalMnaa  vor.    Sein  If^dla;-«:  "(«lit  üi  il<;r  '(>>J.  '.4l.  \  0>i»i-M\  a:)--10I. 

8.  Zstn  Leben:  Vgl.  die  Üeeebtcbtswerku  von  Nikophoran  Urr>^oraii  und  .lobiiimeH 
KanUkoMMM.  —  Bei  Uigne,  Pstr.  gr,  ISI,  552— 7"4  lutuli  früburen  Dnifkuo  oiuo  g«nio 
leih«  vom  Schriften  und  DokiinieBttfn,  die  ekb  auf  Pulainos  und  di>n  IteH^cbaMten- 
rtnM  bMb«li«ii.  Daraaler  die  Vit*  Palamae  von  Pbilotbuos.  Pelr.  v.  K|>vl,  da«  F.nku- 
■MO  drs  Nilne,  Patr.  r.  Kpel.  euf  Palamas.  Vgl.  aucJi  den  Toiiius  baxioritkua  de  quietislie 
W>  Mipnr,  pBlr.  gr.  l-'iO.  133.%-  1236.  —  Kiae  2.  Vit«  PaUinae  von  Hierothoos  Sakel- 
lartoB  ict  UDMliort.  Vfcl.  KahriniU)  a.  R.  O.  .519.  —  Die  Dokumente  inim  Kenvchiutonrtreit 
■kJ  neeh  unht  allo  vtrOtfentlicht.  .^Icbo  auch  bei  Mikl»«icib  ii.  MQllor,  Acta  et 
DifJoiMU  gra««  nedii  oevi  1  {Wien  ISRO)  201  u.  nflen-,  '-'  (I96'JJ  2ÖT.  29.S  f. 

4.  Anh&nucr  den  Palamae;  1.  Von  David  monacboH.  der  mit  David  if«re'iinio( 
idaniiaeh  ist,  aiad  meiner»  Sohrifleji  hnndscliriftlicli  vorlinndeii:  eine  'KmpQaaif  ruf  tav 
■aebwii  xoj  le*  '.^»r^rrot-  in  cod.  Monn«^  50ft  saec.  M  fol,  1— i.  eine  2.  Schrift  in  cod. 
BodL  lliK.  I2D  aaec  M  ful.  ]»7— '205,  »in  Ccdicbt  in  4ßlt  lainbun  in  uud.  U»dl.  Land.  87. 
■ae  4..  Sehr,  an  Ntketüoe  Kebnsilo«  in  cod.  Miircian.  133  u.  In  cod.  Paria.  1247  aaec  14— 15 
M  I-Ä3.  —  VrI.  Fabricins.  Bibl.  gr.   H.  604  f..  M.  Treu.  .Mf!oy  3,  227-29. 

i.  TbeophaooH,  UeU-opolit  von  Nikäa  um  1347  war  ein  fruuhl barer  Polemiker.  Oe- 
IrackI  «ind  von  ihni  nnr  3  Briefe  kn  Kleru»  und  Volk  in  Nikila.  das  itiub  in  den  Hüjiden  der 
V«a4*  hofasd.  Kr  wnmt  darin  vor  den  Bailitamlteu.  Der  3.  Brief  ist  ein  kleinee  h'oinjiendiuni 
Itr  hyMBtitiiaehen  Dogmalik.  Kd.  pT.  C.  Ponce  de  Leen,  TbcoplianJe  arohiepiriropi  Nirjinni 
MM  vxtUnl  Opera  .  .  ,  Hom  l.'ißO:  nb^odriickt  bei  Mi^no,  Patr.  gr.  1-^0,  28$— 3.'>CI.  —  Auf 
M  UaafdtMtciMtTeit  beriohen  Rieh  .'S  .\lihnndlungKn  lUfi  loii  iv  9afogiif  tfoiröt,  2  Itriefu  nii 
4m  latainiaelion  Patnarchuti  von  Kprl  roulus.  2  Din]n(>e.  Kr  Hcbrinh  missentem  H  Bnobrr 
PM^i*  Jndea,  8  gegen  die  I,iiti>ineT.  i>inc  .Abhandlung über  dinTrinitnt.  uina  andere  über  die 
■unaiJMI,  Bb«r  die  K»'igki>|[  dor  Wolt  u.  m.  n.  Dioso  l^rhriftcn  sind  liandsdiriftlidi 
•iiUMb  vorhaadein.  —  Vgl.  Fnbnciu-i,  Uibl.  ^.  11,  221  f.  -  Sipllon  aus  ilor  Scbrifl  getreu 
fc  J«dea  bei  L.  Allatius.  Cuniru  lleltiiiecrum.  Kom  IGÜl  S.  I87^1U1,  De  ayuodo 
nafaao*  8.  MI.  —  Vgl.  Job.  KantakuieuuB.  äutor.  Mignc.  Pulr.  gr.   I.J3,   129.   Ißl. 

5.  Von  dem  Protoetntor  Pkukraaeii  vntbulten  dii-  codd,  Monac.  5ö4  eaec.  IG  fol.  121^ 
ha  140,  AlboOB  3728  a.  1368  u.  a.  eine  "Kaiiofiof  *atn  tn  Jt-yiittir  ii^yinit  .  .  .  Aidtinu; 
fi  *M«aitarwev  ffijyofim  xni  rflfefi  tfiXoai^m;   worin   er  für  Palamafl  Partei  nimmt. 

4.  üsd.  Honac.  ÖO^  aaec.  14  foL  147— 173  gibt  die  Abhandlung  »ine«  Muttbaoos  llt^i 
>ft  itimt  güfiiaf  1}  ni^i  iw  Aii'oe  qpwiu«,  aueli  im  Sinne  dee  Palamae.  Nach  oinem  Soholion 
li  dw  Ha  WH  dieiM-r  Hatlhaene  MCnoh  In  Tlieaaaloniko  nnd  Sclifiler  einoa  Mnnchea  l«nak.  in 
iMaa  Kloatnr  er  atarb. 

A.  Ein  ülaabMwbekenntnia  iro  Sinne  der  [lenjchnaton  und  andern  Schiiftfln  (ein 
KakomioB  luil  den  Mftrtyrer  Phokfla,  Oebcto,  8  Briefe  nie.)  de«  Andrt^aii.  x'VV'^""'^ 
>M*u«*  llri«rrfi'ee  lei'  itif«ir,mi  enUitlt  dor  gloichAltcrigi^  Cod.  Monac.  h'ib  aaec.  14 
Hl* — 117.  —  L'ebnr  einen  Reiwbcriebt  deaaelben  vgl.  KrumbnehL-r. 

<.  1«  d<«a  cod.  Monaoene.  6M  aaec  10  foL  140—174^  wird  Konatentinos  bioro- 
■  taarhoa  vom  Berge  AUio«  als  der  TerfuNer  der  Schrift  flepi  t^;  toe  rQtiyo^ö  ii'ci'dix 
n^it  KCBasnt,  di«  in  tod.  CoIbL  100  ala  von  Oregorioa  Palamaa  nie  änä  rivot  Itifii' 
*frrr'V*'t  «Dv«teb«n  wird. 

7.  Ximtm  NvopbjrloB  Prodromonoa  monanfaea  wird  tn  dem  cod.  Pabnine.  42*^ 
li  aiDe  'Arttktyia  npöc  jöf  Hti^Xaäfi  xni  'AxlvSvmf  lageschriebon.  —  Kinu  Reihe 
Schriften  deaaelbeu  p:e(ten  lialoiner  und  llorlaamiten  in  cod.  Atbeua  3T2.S  n.  1363. 

A.  Ein  aonal  imbcknnntnr  Joeepb  Kalolbelen.  der  aurb  xu  den  lleivohaaten  |!i;>' 
Im,  wM  ron  Nikodemoi  UagioiitM  in  IS.  .Uhrbiindnrt  zitiert.  Vgl.  Pb.  Mojrer.  Die 
'  r,  Zeitsehr.  f.  Kirehong««Ji.  II  (lä90)  4S«  Anm.  2. 

9.  Ea  lcuniNir((in   aueh  anonyme  ßehriftalQcko  gegen  die  Unrlnaniiten,     Solche 
ror   b   den    eodd.    Pari».  1277   c.   14  fol.  1  -Ü.    Monac.  27   »aee    lÜ  fol.  492-99% 

■Man.  ISS-eS.   AtJioiui  '2:>24  s.  14,  372:^  a.  136?.  37ß2  a.  l.>  u.  u.  --  L'uber  Johanne» 
bÄkOMica.  PliUolbeoa.  Neiloa  KabasiUs,  Nikohoe  KeboBitas.  Juhuiinea  Bryennios  vgl.  %%  33, 

SS.  Johannes  VI  Eantakozonos  i^lMÜwtfi  Knvtaxot'^iiVoq)  IIMI— 1^5->, 
itav  dn*  htfn'orragend8U:n  kitiftcrlichen  Theologen  von  Byzaiis,  spielte  in 


106 


Bfuntiiiisctie  LitieratnrgMcfai«hte.    t.  Proa&iachfl  Litt«ratiir. 


dem  Uo6jrcliiU9t«ntjtmt  diu  ati:«««ltlHggi!tH.-n<lv  llolk*.  Nüch  ala  KaUer  Idn 
er  dem  lateiniHrben  Patriardien  von  KoostHntinopel,  Paiiluii,  die  .Blospfae? 
mion*  von  Barlnam  und  Akindynos  dar.  S<?ine  zahlreichen  Struitttchriftvo 
in  diowr  Angclegcidu'it  stammen  jedoch  aus  der  Zeit  noiiier  klösterlichen 
ZurUckgozogenheit.  Die  umfAngrviohste  dorselbon  in  i  Teilen,  wovon  jwler 
mehrere  Bücher  umfawit,  wendet  sich  ge{;en  ßarlaani  und  Akindyno8  8elbst. 
Mehrere  andere  mnd  gegen  ihre  Anhänger  Prochoros  Kydone«,  Isuuk 
Argyros  und  den  Palj-inrchen  von  Kon^tantinopcl  JohaniH'«  Kalekas,  den 
or  134:7  iibKülzto,  gerivhttit.  Diesolbon  sind  noch  alle  un«diert.  Eine 
zvettu  Serie  von  polemischen  Schriften  de«  kaitwrlichen  Hfindiw 
Joaaaph  Ohmt'OduW  kämpft  gegen  Juden  und  Molmmmedaiier.  Dio  Strait- 
Schrift  gegen  dio  Juden  umfanitt  9  Abhandlungen ;  sie  iet  «kenfulU  uii- 
odieri.  Die  Apologie  gegen  den  Islam  schrieb  er  für  seinen  Freuml 
Achaomeiiides,  der  «ich  vom  Ulam  bekehrt  hatte  und  als  MOnch  Meletim 
biees,  als  Antwort  auf  die  Aufforderung  eines  gewissen  Samp^tin««  an 
MeletioB,  die  elirinftliche  Holigion  wieder  ru  verleugnen.  Sie  zerßllt  in 
2  Teile  von  Je  4  Abschnitten,  wovon  dio  4  erst<>»  die  Hauptlehron  dcä 
Christentum«  gegen  den  Islam  verteidigen,  während  die  übrigen  die  ab- 
surden Aufatelhingen  dea  Korans  nnd  dessen  Widersprüche  beleuchten, 
auf  flrund  der  KoranUbersetxung  des  IVodigerniOnche»  Kicnrdus,  dio  er 
wahrscheinlich  in  der  giHcchiMchcn  Aiisgiibo  de«  Demotrios  Kydouc»  be- 
nutzt«. Als  theologischer  Polemiker  kann  Johannes  Kantakuzenos  noch 
nicht  in  abnchliosRender  Weise  gewürdigt  werden.  —  Cber  sein  Ge- 
sell ich  t^wcik  vgl.  Krumbachcr.  Unter  seinem  Namen  gehen  auch  eini, 
kirchliehe  Hymnen. 

1.  Ausgaliun:  Vud  den  Iheotngischen  Werken  ist  nnr  ilie  Solinft  scgcn  don  I 
nnah  der  od.  j>r.  von  Basol  VAS  bei  Mignc,  Putr.  gr.  154,  ^73  Wi  gnilnickt.  - 
cnto  Toil  ndor  die  4  Urtaioylai  vulgürgrinchisrh  von  Mplotios  SyrigoH  Jn  ood.  duin.  1 
A  a.  163.%.  Ddh  <jiin24  viilfiärgriechisi:li  in  eod.  Vindob.  Sujipl.  Koliu.  'i'i.  —  Die  gn 
Solirift  gEgeii  Ilarlnnm  und  Akindynos  in  cod.  Lnurcnt,  |)l.  8.  !^  «aee.  14  toll.  379.  Itnndini, 
CAlalof^UH  1,  3*2  -3'ja  gibt  duruns  dio  Vorredo  nnd  die  (.isto  der  silierten  Aulureu.  —  Die 
ScJiriften  ndv.  Isuue.  Argyrum,  nd  Piinlum  mlv.  Borlimint  ut  Akiiidyni  blaapIiHiuiu,  ndv, 
Jndaeos  II.  d  DcliHt  dur  .\jicilogic  gogau  den  Inium  in  cod.  Paria.  ['it2  foll.  43T.  d«r  von 
JoAMtph  solljHt  13TU— T.'i  EiMieliriubcn  wurd«.  ~  WitIvü11i>.  uli'itlizeilige  Us«  sind  auch  oud. 
Pftris.  1241  A.  laeu  r»]).  h'J.  cod.  Mm'iHn.  1.'<1  eaui.-.  14  röM.  373  u.  in.  a. 

2.  Hilfsmittel:  Daii  ti^V'no  libschirliUvrork  lies  Joliaunes  Kant(U:iix<>no«  (violfdeli 
]«ri«llicli].  —  Nik«pboros  Gri^guras  iinosim.  —  Fabricias,  Bibl.  gr.  T,  TtfT-TSä. 

9.  Ein  ^rilaserM  Wurk  (tCfion  Bnrlanm  nnd  Akindynoa,  von  rinnm  Marko» 
mnnnelios  vorfant,  Ist  erhult^n  in  rod.  ('oi'l,  2M^  nacc  1-5  (oll.  SOS,  ■.  ManlfancoD,  Bibl. 
Coial.  S.  404^00.  Ea  linde)  sirb  dnrin  (lin  Urinf  nn  don  PnbiAr^bnn  von  KpelJohiuiDca 
Kilaka»  (I884~4T).  Dieser  Markos  iel  sicher  nicbt  iilentiich  mit  Horkas  Eugcnikoa  v«n 
Ephuwi.  Vielleicht  ist  «<r  mit  Mnrkoa,  Abba-i  der  I.iiuni  de»  Äthan OHioa  auf  dtrm  AtluM 
lU  idontiflzinr«'n,  dem  eine  kleine  Scbrift  in  cod.  Viit.  Pakt.  101  n.  1373  («1,  lü— 24  tu- 
geaebricben  wird,  Dnfnr  npricbt  iiusscr  dur  Tendenz  der  Sobrin  der  Unistaiid,  dang  der 
Cod.  Cuial.  2)^  der  gnnsnnton  Ijiuiii  augohOrto. 

4.  Dor  Nuchfolgrr  des  abgcHettlon  Johannoti  Ka1(<)[m,  dar  Patriarch  Isiduro« 
(1347—50),  bukHmpfln  KiirlAnm  nnd  Akindjnoa  in  soinen  TostMoonle.  Kdd.  Miklosiob 
u.  Hnil»r,  Aetu  ot  dipidinutii  grueca  1.  2i<T— 2S4  (lOekenhafl). 

34.  Johannes  Eyparissiotes  {'twmvr^t  hmfißiaaiaiTT^i;)  mit  dem  Bei- 
namen .der  Weise"  ist  nach  Nikephoros  Oregoras  der  hervorragendsto 
Oegnor  des  Palamas.  Seine  persönlichen  VorhÄltnisse  sind  uii.s  giitu- 
lich  tinbokunnt.  Es  steht  jedoch  fest,  das»  er  Nikephoros  Oregoras  übei^ 
lobU),  dessen  Tod  eine  seiner  Schriften  vorau^setüt.    Seine  Blütezeit  mag 


J 


t- 


L  ThMlogI».    A.  DogBfttnt  uai  Polemik.    (§§  34    S5) 


t07 


d^er  in  das  letzte  Drittel  des  14.  JahrhuadertH  fnllen.  Dar  cod.  Farn.  124fi 

MUtc   ir>  cntliillt  folgende  Schriften  gegen  i'alftinns  und  d<.<«8L'n  Anliiingor: 

Pftfaunituruni  tr»migrc«S)onDni  11.  4.  AtlvuTVUK  Pidunmo  toniuni  ejuscguo  novam 

fidom  11.  8,  be  Inmino  incroato  advuraus  Pulumam  II.  8,  ('untra  Palami- 

tamm  upostasiam  11.  :).  Davon  liegen  nur  die  Utlßher  I  nnd  4  der  <ir»t«n 

Sclirift  im  Drucke  vor.    nAmach  war  er  seinen  Oi-gner»  an  Scharfsinn  und 

(Ji'k'linvainki^'it    durcliaua  gcwacti.ten.     In  dem  4.   Buch  crwShnt  or  eine 

wi-iteru  ächrift  Nfffi  aiffiatfot;  tu  der  noch  5  Bfichi'r  gegt>n  Nc<il<m  KAbu«ilas 

liiiizukomnicii.      Letzter«    ist   aucli   in  cod.  rnris.  1246  erhalten.     Kavit 

rahririus   vprfaaate   er   noch   eine  Schi-ift  gegen  PalamaH,   welche  rhrono- 

logiMch    vor  die  vorhin  genannten  fallen  und  ihnen  in8ge.samt  an  Umfang 

j^chkomniL'n  hoII.     Die  einzige  Schrift  des  .fohannes.  die  (nilordinga  nur 

iti  lateini»^'hfr  ÜlM>rir«tziing)  volI»l3ndig  vorliegt,  seine  Exiftsi^  otmxttmitfi 

f>,a(«>r  ütoÄoYtmör,  hiel*t  ein  beflondereji  Interesse:  ea  ist  der  erste  Vor- 

■Qoh  einer  systematiHchen  Dogmatik  nach  dem  Muater  der  abend- 

lindisiehen  Scholastik.     Wie  die  Scholastiker,  so  heginnt  .lohannes  mit 

JM*  AHfKtcIliing  von  Axiomen,   Definitionen  und  Einteilungen  der  Theologie 

im  Sinne    von  OottcBlehre.     Er   unterscheidet  eine   mystische   und   eine 

denonstrative  Theologe:  die  demonstrative  xeriUlIt  in  eine  aftirmative  und 

(be  negative.    Die  aflinnative  hamlclt  von  den  göttlichen  Au»g3ngen  und 

Niai45a,  die  negative  von  der  Unendlichkeit  (iottes  in  dun  Kreaturen  und 

in  mch   iwltMt^   endlich   von  Gottes  Einfachheit.     Mittelst  weiterer  Untor- 

olitt'ilungeo  gewinnt  .lohannes  10  Dekaden,   deren  jede  mehrere  Kapitel 

■BllMt.     Auf  diese  Ähnlichkeiten  heschrftnkt  sich  jedoch  die  Nachahmung 

IffSdiotastikor;  inhaltlich  hc!<t4>ht  diuHu  byzantinische  Sunmia  de  Deu  aus 

lint<T  Väteratellen,  die  unter  die  angedeuteten  Gecüclttspunkte  gruppiert 

wrdviL.     IHe  Mauptautoritftt  ist  Dionyjiio»  der  Pseudoareopagite;  neben 

(km  kehren   AthHna.-<io<s.    die  3  Kappudekier,   Chrysotitomos.    Kyrillos   von 

Alfxandrien  und  Johannes  von  Damaakos  am  hauBgsten  wieder.  Die  Grenze 

Dich  oben  bilden  uncirhte  Schriften  .Im^tins,  nach  unten  der  Patriarch  von 

KoMUntinopel   Nikephoros,   der  fälschlich  als  Theodoros  (iraptos    zitiert 

"ird,  und  Kuthyniio«  Zigabenos.     Gleichwie  nun  die  fomiülle  Seite  dieser 

Schrill   den  Einilus«   der   abendlKndi»chen  Theologie  auf  die  byzantinische 

Mundet,   »0   läsat  sie   auch    durch   den  Mangel   selbständiger   Forschung, 

i  (  ii  das  Sichznfriedengeben  mit  den  Aussprüchen  der  Väter  den  weiten 

'  -lind  zwischen  beiden  deutlich  erkennen  und  bildet  somit  ein  wichtigüs 

.  :>'ichnngMibjekt  Rlr  die  Geschichte  der  mittehtlterlichon  Theologie. 

I.  Auaaabcn:  IIdrIi  1  luid  4  mir  llalaummir  9infn;to'iifut>  ed.  pr.  Tr.  (Jüiubefia, 
ivrUhun  aoviMiiBiun  2  (1672)  6S  Wh:  w^isderliolt  bei  Mixno,  Patr.  gr.  l.'>8,  6ft4-  T3T, 
-  DmtMtMH  od.  lal.  Kr.  Turriaans,  Rom  15S1;  «riddvrliolt  bei  Mignn  u.a  0.  m-9V2. 
-~  Site«  Schrift  Btfl  a!^(«fn-  «rwkluit  JoIiuom  in  den  2  angngobiMiaa  Schrdti-D.  bei 
«•■■•  ■.  «.  0.  TZ).  TR5. 

IL  UilfaiBittol:  l'abrieiua.  Uibl.  gr.  11,507-12.  -  Kinigo«  nbcc  aetn«  Lelim  von 
*m  CrdM  bM  J,  Langen.  R«vu«  int^'niaL  dn  Üidol.  3  (ISSfi]  300-30S. 

tt.  Fhilotheos  {'PiköOio^)  mit  dem  Beinamen  KÖKiuroif  Patriarch  von 
Kanfauitinopel,  war  im  Gegensatz  zu  Joliannrn«  Kyparissiotes  ein  eifriger 
Aflhlager  dee  Uregorios  Palainaa,  dem  er  ein»  Lohonsbescli reihung  widmete. 
Kr  vir    Vonftand   einer  Laura   auf  dem   Berge  Atbos,    wurde    nachher 


108 


BfMBtitiiBcb«  LittefKturgMHhiehte.    L  Prosaiache  Litteratsr. 


HiK('li»r  von  Horaklea  in  Thrakien  und  bestii'g  unter  Johannw  Kantakujunofl 
tk'ii  Piitrinrclitilstiilil  von  Konstantinopel  {13'».1).  Vertriebßn  durch  difl 
[{»stuurutioii  ilei-  ruläülog<;n.  wurde  er  1364  in  sein«  frflhero  W&nli| 
wieder  einRe(M>t«t,  die  er  bis  1:175  inno  hatte.  Kr  starb  li(7ö.  Sfiö* 
litteruriiKchc  TliAtigkeit  bewegte  sich  auf  verachiedenen  theologischen  Cie- 
biett'u.  Bein  Hauptwerk  i»t  eine  Streitschrift  gegen  Nikephi^roH 
Oregoras  in  12  Bflcbern,  mit  denen  H  weitere  Abhandlungen,  die  Philothitai 
froher  an  einen  OroHsdomestikoa  gerichtet  batt«,  vereinigt  wurdon.  ¥a 
kehren  hier  die  Ausftlhrungen  llber  den  Unterschied  der  göttlichen  Wesen- 
heit von  der  gfittÜrheii  Wirksamkeit  und  über  die  Unerschaffenheit  de« 
gOttlicheu  Liuhti»«  zui-ück,  WL-Icbu  die  Schriften  der  HesychiiHtenfri'uadt' 
fOlleu.  Philothooa  wiederholt  aucli  die  Aiüclagen  auf  Ariani«nius  und  die 
übrigen  Verdächtigungen  gegen  die  Barlaamiten.  Endlich  werden  auch 
dieselben  Väterstellen  betpruchen,  welche  den  Zankapfel  Kwti<o)ien  den 
zwei  ['«rteien  bildeten.  An  di«NO  HnuptKchrift  reihen  sieh  an:  oinu  Wider- 
legung von  14  Kapiteln  des  BaHaam  und  iIvh  Akindyiio».  Ewei  ^öyot  ioj- 
fittnxoi  gegon  Akindyuoa,  die  er  als  Bisehof  von  Hcniklea  verfaaste,  und 
die  sich  Ober  das  göttliche  Licht  auf  dem  Thnbor  verbreiten,  eine  längere 
tilaubenserklftrung  auK  dem  Jahre  13Ö2,  endlieh  eine  Streitschrift  gogMi 
einen  gawiseen  Petriotes,  Anhänger  von  Barlaam.  Ausser  dem  orstcii 
Wi'i-ke  sind  alle  diese  Schriften  unediert.  In  nielinTon  llss  «-ird  ihm  awh 
eine  Homilieneainmlung  auf  alle  Sonntage  des  Kirchenjahres  zugeacbne- 
ben,  au«  der  nur  einige  veröffentlicht  sind.  Auf  dem  (.iebiole  der  Bxogos« 
liegt  eiiK^  Abhandlung  Tiber  die  Bosch neiihnig  und  die  Erklärung  einer 
Steile  dt's  Buches  der  Weisbcit,  auf  dem  der  Liturgik  eine  Anleitung 
tlber  die  Dienst«  dea  l>iakonH  bei  der  hl.  Hesse  und  den  Öottcsdienat  Ober- 
haupt, auf  dem  des  kanonischen  Hechtes  eine  kleine  Abbandhing  gegen 
Hnrmtnopiilos  xuni  Erwei»e,  dn«K  die  Exkommunikation  wegen  politischer 
Empörung  iiiehl  gültig  sei.  Weitere  unedierte  Schriften  sind:  eine 
Kcd<3  Über  die  Einnahnib  von  Ileraklea  durch  die  Genuesen  im  .lahre  i;i5l 
und  ein  Trostbrief  an  die  Diöcesanen,  als  sie  aus  der  Stadt  flHehteten, 
eine  Schrift  gegen  die  Lateiner,  einige  a-iketische  Schriften  und  einige 
liturgi»cho  Geaänge.     Über  PhilotheoH  als  llagiograpben  vgl.  g  90. 

1.  AuflSftben;  Die  15  Bücher  gogt«  NJkenlioroe  Grogoras  ed.  nr.  DoailLeua,  Teuo( 
«j^nr^f.  Jmwv  löft8  S.  I  -289;  »bg^dnickt  bei  Migiio,  Potr.  gr.  151,  778-1108.  -  Pte 
dio  UliriKrn  ^trriteclitiftcn  gcgon  dji«  UnrUnitiiton  vgl,  u,  tt.  cn<l.  Morbc.  905  Mec.  14  M> 
2'-  »•.  cod.  Monac.  508  luiec.  14  fol.  55-145',  cod.  I'Kris.  13T6  enoc.  Id.  ood.  CeiaL  101 
N.  Ht.^.  -  Kinn  t^hrift  gngnndie  LKteiner  in  cod.  Tnurin.  1-M  s.  16  fol.  14S— 49.  ~  Hniig» 
Uuuiilicn  nuch  frOheri-n  DnickiMi  bei  Migiio,  Patr.  gr.  154,  "20-729,  766—820.  —  Kin» 
grSBMir«  Aiizubl  edd.  Kanst.  Triautnfillia  u.  Alb.  Grnpputo,  Änood.  gr.  I.  Venedig  1X74. 

—  Dio  ,liiitu!i(  ii7(  Itimiirmortn^  bei  Mign  e  u.  u.  0,  745 — 7(!5,  Einu  uinfnli|;r«icbo  Jiäialif 
ii;\  ititovQyiBi  in  cod.  Alhoua  '2175  u,  1545  MI.  11)2.  —  Dio  Vita  PuIuidü«  l>L>i  Mignc, 
l'ntr.  gr.  151,  551—656,  —  Eine  vulgargtiocbiaeli«  ÜebersoUiinji;  dur«i.'lb(<ii  in  cud.  Alhaiu 
S120  «.IS.  —  Die  ßeteaUtio  anatheDtalisiiiomm  gogen  Hat  iiiviiu|)iilu8  bei  Mignc,  t'ntr. 
gr.  154, 821<H25.  -  Kinti  ;;roMo  Anxalil  «eincrr  l'ntriiirohnlcHassn  edd.  Miklüaicliu.  UUIler, 
Acta  tt  dipluniula  entcca  modü  novi   I  (Wirn  1(^60)  295  IT.,  449  ÜT, 

2.  Hilfitnittnh  Fahriciu«,  Uibl.  «r.  II.  51^-51}«.  —  C,  Oadtn,  Cotnm,  d« 
Script.  occL  S,  10411 -.59.  —  Vi.  J,  Stein,  Studien  Über  dio  lIonfrJiMtou,  WJea  ISTt 
S.  Ii8— IS3,    -  Einige  Naohriclilnn  xum  I^clian  gc^boo  Nik.  Uregornii  u.  .loh.  KantakmenM. 

8,  Zu  nnicniclicidcn  von  dem  rntriarrhon  Pliilotheos  ist  nin  gleiHinaniiKM'  M&ooli 
de§  MarienkloateiH  rij;  ftarou  auf  der  SinniliatbiusFl,  d«ni  handBoJirifllicli,  s.  B.  in  ood. 


1.  Thsologie.    jL.  Dograalik  nud  Polemik,    (g  38> 


109 


YiCitL  d&O,  omL  rana.  1091  aaeo.  M  u.  a..  ni<')ii-<'ii>  asln^tixcli«  Ablwidliin^en  xaav- 
Mkhaben  weniMi.  0«4nickt  ist  dav<Mi  nur  uine.  ili^i  lüc  Jrmiiiiy  tor  jrt^n'Qii  ig'iiaif  bei 
P.  I'uaainn«,  Tlicaavnia  aacriious.  Pari*  1684  S.  3)6  IT.;  wi«il erholt  bei  Migne.  Palr.  gr 
lit  729—745.  Mijtne.  Patr.  tr.  98,  1869  f.  gibt  anch  don  AnfnnK  einer  w#il«r«n  aeJt«- 
Schrift  —  Diese»  I'liilolliMta  int  fillur  lUit  ilrr  i'alriatvli;  denn  #r  wird  ri^Ikmi  von 
IM  Sinailea  (fi  6iS)  etwalinl.  Da  ab»  der  t'ilharrh  nitoli  nakotiiriiA  Srkriften  Ter- 
so  erklirt  «oh  iHo  ld«ntlfai«niitg  beidot  x.  U.  bui  Kr.  J.  t^tnin.  Stiiditin  ßbtrr  di* 
M,  Wien  1878  S.  178.    Aach  dnrfta  es  §Dliwiorig  nciu,  (tun  Kignnhiin  boidfr  fcal- 

Doeb  |[«ili9ri«  den  PalriarvtieB  mit  8ivli«rli<^it  *.  B.  S  Abhandlungen  über  die 

l'l  Sdil^ollsB  is  codd.  Ambro*.  D.  29  8Up.  Vindob.  theul.  206  foL  21— HO',  die  an  llolona. 
rib  TboUtf  doa  Johaanna  Kanlakuieno«,  K<«idilet  sind. 

^  AnUiisar  d««  Philolhoon  war  Keilos,  Knbiaihof  von  lUioduH  (f  nach  I3T9),  der 
«tot  »hnmo  fndiUiarR  als  violaniligc  K)iriftflloll«<riMhu  TbUiglceit  eutwirk^lt«  auf  äog- 
mUmImhi.  exacetüchrm.  hasiugr^hiMh«in  and  profansin  fiebiete.  Vier  aetuur  IheolüKiHchiMi 
Blkrjflan,  ain  Lebcnakild  der  hl.  Hatrona  von  (Jliio«  nnd  8  Hnmilien  ed.  pr.  Arsuuij. 
■mH»  1891.  VrI.  du  Itereml  von  F..  Kiirtn.  H  7..  4  (lt«U)  37Q~7S.  Er  verdient 
(iiSatiMiJer  g«wardi|Kt  m  u-i-rdfu.  —  Für  diu  profanen  Rcbrifl««  rgl.  Kruinbarher. 

96.  Neilos  EabasUas  {SttXot  Ka^dciXa^),  ijer  Oheim  de»  1)orfl)in)l«n 

■tikers  Niknlaos  Kabiu>ila.<<,  fol^tn  Orcgorio*'  l'niHiimK  um  dn»  Jalir  1360 

Motro|>olit  vou  TheAsalonikc  nach.    Er  stand  im  lIvsycliA»ti>nHtrcit  auf 

dtr  SeiU-  ätm  I'alatnnM  und  vcrfasstv  nnch  dem  Zougitis  steine«  Nachfolgers 

iw>n  (fi'gt-n  Burlauin  umi  Akindynos  eine  Strflitachrift,  die  in  einem  eod. 

Ulicril.  erhalten  ist.   Oegcn  diesi^  waren  wobi  di«  5  Bücher  des  Johannes 

KypanxdiuUit  adv.    Nütini   Kahoi^ilain  g«ricbt«t.     In  erltobUcht-ri'^m  Ma«iw 

brtt<iligtu  sich  Ncilos  an  diT  Kontroverse  gegen  die  Lateiner  und  wurde 

de^ftlh  von  den  Gejjnwrn  di-r  Union  auf  dem  Konisil  von  Florenz  als  eine  ihrer 

Adtnritititn  gerühmt.    Ih-ei  Schriften,  tlber  die  UrHachen  des  Unfriedens 

nüehon  llom   und  üyzanr.,  über  den  Primat  de»  Papstee  und  übor  dm 

F«gf«Der  lii-gun  von  ihm  int  Drucke  vor.    In  den  xwei  ersten  nimmt  Neilos 

eiM  BchraBe  Stellung  ein;  die  hauptflSchlichste  Ursache  der  Trennung  er- 

hfiekt  er  in  d«r  Weigerung  de«  Papste^i,  die  Streitfragen  der  allen  IVaxis 

BHBlaH  durch  eine  ökumeniBclie  Synode  enUcheidun  zu  lusuen.     Xtichher 

ilnHut  0T  al>er  dem  Papxt  das  Itecht  ab,   allgemeine  Synoden  ku  benifcn 

ni  RUItzt  »ich  dabei  auf  die  Akten  der  6  ersten  Konzilien.    Drei  grSt^sero 

ScbriftoD    Bpuziell    ilkor   den  Ausgang    des   hl.  Ocistes  uiiid   uncdicrt. 

Wie  AUS  den  Hss  z.  I).  aus  cod.  Monac  28  saec.   16  fol.  21—266  er- 

BditHcb  ii)t.  hüngen  dieselben  innerlich  msammen  und  stallen  sich  als  ein 

qvttmAtiiichu  Corpus   doctrinne  gegen   die   l^iteiner  dar.     Neilos   stellt 

Mret  diu  Prinzipien  auf.  die  in  der  Disputation  mit  den  Lateinern  zu  he- 

ahtclit«n  seien,  sucht  dann  die  These  vom  Ausgang  dt-x  hl,  Ueistes  aus 

den  Valur  in  Ti  BUchem  unter  Zugrundelegung  der  chrunologitichen  Reihon- 

Mgfl  der  allgemeinen  (Synoden  y.u  howeiRen  und  bespricht  endlich  49  Uga- 

tmatg  tiif  jiai{vv>v,  denen  er  «iner  nach  der  anderen  eine  Ivatt  entgegen- 

UL    Dieser  3.  Teil  i«t  der  umfangreichste.    Diwtc  Schrift  wird  auch  den 

lUlun  doH  Neilos  bei  seinen  spilteren  (lesinnungsgenossen   in  erster  Linie 

Wgiladet  haben.    Sein  Nefft-  Nikolaos  Kabasilas  scheint  sie  heniusgegebeu 

m  halten:    wenigstoita  schrieb   dioser  eine   ICinteitung    dazu.     Demetrios 

iLjtdmiaB  trat  fllr  die  Lateiner  ein  und   naltm  insbesondere  Thomas  von 

Aquioo  gegfo  NeiloB  in  Schutz,  während  ein  zweiter  Zeitgüno^^se,  Demetrioa 

QtrTBolorai«,  einen  Auszug  aus  der  genannten  Schrift  des  Neilos  veranstaltet« 

nad  die  Oegeaüchrifl  de»  Dvmctrios  Kydoncs  seiner-icits    zu    widerlegen 


HO 


Bfiantinisalie  Litt«ratargeB«hiehte.    I.  PrOMÜscho  UttflrftUir. 


Hebte.     Im  17.  Jahrliundert  wurde  der  Schrift  des  Neilo»  öbur  den  rOOiH 

flehen  Primat  von  .loliannc«  AlatthaeoH  Karyophiltes,  Erzbisvbof  von  Ikooiajjfl 

eine  Widerlegung  in  neugriechischer  .Sprache  entgegengesetzt.  H 

1.  Aungobtin:  Zwei  Rcbrift«!)  gegen  dw  Lalnnor  bei  Migne,  Patr.  gr.  M9,  6!M— Tl^| 

—  lieber  fiflhciv  AiugübMi  vgl.  Fuliricius,  Bibl.  gr.  10,  S3  f .  ^  IK«  Solixift  Bbcr  tUui  Pt^M 
fenei  t4.  pr.  B.  Vulouniua,  Iicidon  lö'Jö.  Sie  felilt  liei  Migne,  ~  Die  QegMMlirift^^B 
Ji>li.  HaUliMO«  KarrophiltuH  encbien  Pana  lß2(I:  «ioilorbolt  bei  Higne  a.  a.  O.  729— 8^H 

—  Diu  Binleitung  iv»  Nikulnun  Kabamlati  zu  dun  uu«diert«ii  Schrifton  td.  A.  DemettaH 
kopuIoB,  ^»e».  >Jlut  8.  IS— so.  —  D«metrako{ititi)B  a.  a.  O.  a  60  orwaliot  eino  alaTÜN^J 
UebeneUnoK  der  Schrift«n  des  Neilos.  —  EiDcn  Urier  des  Noiloa  ed.  Chr.  F.  Matlbka^| 
Dresden  17^  (mir  iiniacSiiglicb).  —  Weitere  Briaf*  aa  DametriM  Chryeolora«,  DemettilH 
nnd  Procboroa  Kjdooee  Ih^mi  vor  in  cod.  Vntic.  6S3.       Bsa  im  Neiloa  niad  ntclit  mUc^^ 

2.  Hiiramittol;  Fabriciua  ■.  a.  0.  20—24.  —  A.  Demotrakopalos  a.  a.  0. 
76—80.  ^  Ii.  Allntine,  Diatriba  dn  Niliü  bni  Fabrieiue,  Bibl.  gr.  10,  20—35. 

Z.  Domolrina  Uhry>ulüraii,  ein  Vtirtrnuter  des  Kaisern  Haaaol  FiIrmImn 
(1891  — U25).nn  doli  er  loci  kleine  IIriofnMhheblMid.ri>ri>.ll»t  uieo.  lä  foL  SQ^-ii).  Uni» 
lices  nusser  der  nbon  nngodoutotoii  Schrift  noch  twei  Dialugo  gegen  die  Iiiiteinar,  nalÜMt 
Reden  uuf  Feste  du«  Ucrm,  MnriU  und  auf  dva  hl.  Dumiytlios  (S  Reden  in  dem  eod.  B»- 
«iriiil.  löl  BWP.  15  fol.  I-IUT";  eine  0.  in  cod.  Uurent.  pl.  10,  31  8«c.  15  fol.  I39HW- 
Üedruckt  int  hciik.'  Disnuttilion  iiu't  Autoniu  von  Aaouli  vor  dem  Kaieer  M&uu«!  aber  dit 
Werl  CbriHti:  Es  wäre  ueeser,  wenn  dieser  Meuscb  tiiclit  ge<büren  wSre,  ed.  lat  Q.  Tromba, 
Flureiii  1018  (mir  nDzn^n^lidO,  -  Vgl.  Fabricius.  Dil)!,  gr.  11,  411-18.  —  A.  De- 
metrnkopulos,  Vip9.  EXXtit  S.  BT.  —  Ein  aus  dem  1^,  Jahrhiuidert  henflkreodM  Vv> 
leicbnis  von  Srlirifteo  de«  Demetrioe  ed.  Sp.  Lampros,  U.  Z.  3  (1894)  GOO  1  LatBKOt 
Mlbst  hat  dio  Cinge  nacb  dem  IlmTang  d^r  SchriftAlellGrei  des  D«m«trioB  wenig  gnftraerL 

4.  Die  abrigen  gleichzeitigen  Polemiker  gegen  die  Lateiner.  Die  PoleniOt 
gegen  die  Lateiner  viirde  auch  im  14,  .Inbrhundert  von  zahlreichen  Tlieologen  nfBkit,  die 
sicli  am  lIcs.vrha«tonfitreit  nicht  oder  wenig  bittciligtoD.  Ausserdem  KirchenhlatonkerKike' 
phnioe  Knlliatos  XnnthopnloB,  dem  ßhetor  Niktphores  Cbumnoa,  dem  Kano- 
ninten  Mattlineos  Illnataroa,  dem  Mystiker  Nikoluus  KnbaailBS.  die  diiTok  Aro 
im dor weitige  lilterariaobc  Thlltigkeit  liekuiuilor  sind,  koniiueu  folgende  Numen  io  B«4rMibl: 
Michnel  Bryennios.  tiregurioa  älrongulus.  Areenios  Studites,  Anthimoa, 
Krahiüchnf  von  Bulgarien,  Jubanni^s  äuitvs  und  Neilos  Damylna,  di>rOD  eüiadillgm 
Solmlten  nilmtlicb  unedicrt  Bind.  Vgl.  A.  Deuietrakouulo»,  1)^8.  TMiit  8,  SS— BS. 
Nur  von  der  'Klf/jnt  ii/r  nlciVijc  rwi'  Jaiinuv  Letitelloo  Schrift  des  Mattlineos  UlaaUm 
finden  sich  einige  Fragmente  bei  Doeitlieoa,  Ta/iac  xtnuXXityijt.  Jeg«y  169$  S.  441— 4&5.  — 
MatthaeoB  Blastares  g^liCreu  wehl  sncb  die  unter  dem  Namen  etnee  Matthaeo»  Hiero- 
monackos  flberlie Ferien  &  bncher  gegen  die  Juden /u,  eher  als  Mattbneoa  Kau takiiMaoa. 
In  coi.  Dodl.  Seid.  44  »nor.  14  fi»I.  100 -IDT  sieben  sie  bei  den  nbrisen  Sehrift«a  4e8 
MnItliRone  ilttialjires  gegen  die  Latoinor.  —  Unter  dem  Nnmoa  einen  Mnttbnecm  bicroniD- 
nnrhne  Btobon  nuch  Schriften  gogsn  tliu-lanm  in  cod.  Athens  3701  s.  15,  —  Mehrere  ÄtT 
gonnnnleii  hnlion  noch  Hndcro  tJienlogiache  Schriften  verfugt,  so  Nikephoros  Knlliston  Xantho- 
puloH,  N'ikopbnroH  Chumnos  (t.  U.  cod.  Paris.  2105  saoc.  14,  wo  ihm  Hemilion,  «i«^«* 
tischn  und  nsketische  Abhnndlungcn  xugeachriebun  werden,  davon  einiges  bei  Mign«,  Patr. 
gr.  HD.  U.V.'-U6.5.  1497—1525).  Arsecios  Stndiles  (in  cod.  Kscor.  320  saeo.  LS  fal. 
10^  -117  Uriofo  und  Opiiscula  gegen  Piilnmiis),  Jobonnue  Saites  (in  cod.  Vtndoh.  theel. 
295  iwei  Dialoge  gegen  die  Juden |  und  NeiluaDunLjlus  (vgl.  Febricius.  Bibl.  gr.  10,  19 
und  B.  /.  1  (li^'it  354).  Auf  eine  voltsUUidigo  AuTzUliiuug  dieser  UDediorten  Sohnflaii 
muiut  hier  verzichtet  werden. 

37.  HaDuel  Ealekas  {Maiovijl  KaX^xag)  Htammte  ans  vhwr  an- 
gesehenen Faniiliti  von  Koiiätuntiiiüpi»!,  auh  dur  auch  der  Fril)ii<ru  l'atriarch 
Johanne«  Kalekas  il'.i'M — 47)  hervorgegangen  war.  Er  trat  in  das 
Dominikanerkloster  in  l*era  ein  nnd  starb  UIO  in  Mitylene.  Manuel 
ist  neben  Andrea»  von  Kolossos  dui-  let/to  Theologo,  der  noch  finmat 
gegen  Palamae  und  dio  lleHyt-hanlen  auftrat.  Seine  Schrift  //*pi  ovm'of 
xal  ivf^ytlfti  wiederholt  die  Argumente  »einer  Vorgänger,  denen  er  hü 
in  die  einzelnen  VÄterzitate  folgt.  In  der  ewigen  Kontroverse  Hlwr  dcu 
Ausgang  des  lil.  0i'i>«te8  gehörte  er  zu  de»  Anhängern  der  Lateiner 
und  legte  seine  Ansiebten  in  einer  g]-*Jsseren  Schrift  dar,  deren  4  BUeher 


A 


L  Theologie.    A.  Degmatik  aaä  PoUmik.    (§§  37—38) 


111 


(bn  Kftchweis  vei-folgen,  das«  die  grossen  Tlif^'ilogen  des  4.  und  5.  Jalu'- 
buuildrte  im  Orient  und  0<;cident  in  diostMn  Lchrjiunkk'  Qbomiifitimmleu. 
fr  könnt  nivlir  lati^iniHclio  VSt«r  a\s  seine  früheren  Gesinnungügenosaen; 
nbea  Äuguslinus  zitiert  er  IlilariuK,  [iieronymuH.  Ia^o  I.  Oregor  I  und 
Anftor  X,  Eine  dritte  HauptHchrift  Manuel»  ist  eine  lysantiniüclic 
DogiBAtik  in  10  Abschnitten,  worin  di»  Oott«Hlchro.  Trinitiit.  lukamation, 
illknmenU>nU-tirc  und  E^^clmtologiü  zur  Darstellung  gelangen.  Von  der 
gUdHiügi-n  Schrift  des  .lohunnes  KypariBBiotos  unterscheidet  »ic  sich  be- 
•tadcrs  durch  selbständigere  Arbeit  und  die  Vermeidung  einer  rein  mecha- 
oiKlMin  Verknüpfimg  der  Lelira8t«e.  Der  Einfluss  der  aboMdiandischen 
ScbolftHtik  iiiucht  ^ich  durch  diu  ganze  Schrift  gvlti^nd.  in»betiondere  im 
Eip.  7,  welche«  die  McuHchwenlung  vom  Standpunkte  der  Vernunft  nun  bä- 
tncbtrt,  Im  wesentlichen  verleugnet  aber  Manuels'  Dogmatik  den  Charakter 
itr  brzantinifichen  Theologie  nicht;  die  VBter  stehen  immer  im  Vorder- 
gnnd,  und  am  SchlasKO  erklärt  Manuel  ausdrücklich,  üüh»  er  keine  eigene 
SpahoUtioiien  vorgelegt,  iwndern  nur,  was  er  aus  der  hl.  Schrift  und  den 
VU«ni  gelernt  habe.  Die  Darstellung  ist  klar,  einfach,  Übersichtlich 
vmt  zwecken t>iprechfnd.  Auiwer  diesen  Schriften  werden  Manuel  noch  ein 
grSiwere»  Werk  Iltfti  ir;5  «71«;  T^iüdof,  jiüym  iftokoyixoi',  eine  Abhandlung 
ÄWr  die  Besehneidung.  eine  Rede  auf  den  Eramärtyrer  Stophanos  und 
ndtfere  Briefe  handschriftlich  beigelegt.. 

t.  AaMcabeo:  Dj•^  3  vM^ffentlicbUn  Schriftm  nncli  ßruokon  von  P.  Stovart  nn<l 
OnkS«  bei  Ui|;nc.  fair  gr  15^.  13  -6BI.  —  Die  vtor  Büchor  ^egcu  die  Oriochen 
■H  te  4«r  latMiuAoh^  l'rl)un«txiuie  dun  AmlirosiuB  ÜamoldulenBia.  Der  ^riorhiRcb« 
t«d  y  kuidMlinftlicIi  nii»tirfacli  Torbnndeii,  i.  B.  in  cod.  Muuhc.  2i)1.  Hiortiiw  ein«  längere 
ftdk  bei  V,  I.ocb.  DttB  Degina  d»r  giiechtaclieD  Kiicbe  vom  PiirKaloHuin,  RegonsbuTg  1H4'2 
S.W-4X.  —  RiM  CebenMsim«  der  Schrift  De  TrinilAte  d««  (luethius  wird  ihm  in  ced. 
Ttm^  161  B.  m  fot.  5&-«r  beigelegt. 

2.  Hllfemittel:  PabrtciuB.  Bibl.  ;r.  ll.4;>3  4T,b.  ~  L  Allatiu»,  D«  pnrp.  «on- 
«mkM  S.  V^'i  f.  —  Qttetir  et  Ecbard,  ticriiihires  ordinie  PfMdicatornm  1  {l'arin  1719] 
718-7». 

S.  tn  deoi  Doi.  Paria.  1277  saec.  U  fol.  196'     199  ist  ein  CompiMidiam  dogiiuitum 

peetvm  «t  pdiloeophicomm  nnlcr  d«m  Xunen  einm  Mniichc«  Jolinnnra  Knpoa 
4ar  rjelleicbl  in  diese  7/rit  gahVrt. 

t8l  Xannel  n  Pnlaeologos  {MmovtlX  //rArioAöj-oc)  i:t'.n  — I4'25, 
'  iler  g«w&ndtA.«ten  Stiliäteu  und  Dialektiker  des  hinitteri)endon  Kyzanz, 
btifhte  auch  der  Theologie  ein  intensives  Interesee  entgegen  und  verfa-iate 
Wtiwe  theoIogiscliB  Schriften.  Auf  seiner  Reise  nach  dem  Aheiidlande 
twde  ihcD  üi  Frankreich  eine  Abhandlung  Über  den  Ausgung  de»  hl.  Oeistea 
(■K^iaiMligt,  die  er  in  157  Kapiteln  beantwortete.  Beide  Schriften  sind 
Xeb  ODMliert.  Umfangreicher  und  bedeutsamer  ist  sein  Jittloytii  nt^l  tijg 
nt  X^vttatw'  ägt^oxtüii  rißt*;  mit  IltQdi^r  in  'il»  Ho.'*prächen :  die  gröasto 
^'»ntinifiche  Apologie  gegen  den  Ulam.  Sie  beruht  auf  den 
Heligionsgi'sprBchen,  die  Manuel  mit  einem  türkische»  Muterieis  in 
lakjT»  pflog,  ala  or  mit  einer  Hilfutruppe  an  dem  Kriege  de«  Bajazet 
ItgOi  «ioen  Emir  teilnahm  (llliXl).  Er  »cheint  die  einzelnen  Konferenzen 
lUeb  •chrifUioh  fixiert  zu  haben,  da  noch  Andeutungen  über  ganz  spezielle 
IhwUnJi  in  d«m  I>ialoge  vorkommen.  Die  Redaktion  der  seinem  Bruder 
Tht4anw,  Despoten  des  Peloponnesos  (t  1-107),  gewidmeten  Schrift  ge- 
«Wi  jodoch  9p«ter:  Manuel  wollte  darin  nur  eine  Auswahl  der  bedeutr 


112 


ByeuitinUobo  UtUntargaacliioht«.    L.  Proatiaelie  Litterkbnr. 


sanieren  Ausflllmingon  de?'  MHtcrizi«  und  meiner  oigen<*n  bieten.  Von 
26  Dialogen  »lud  mir  die-  2  vr»lvn  vi-röfTuntUcht.  Siu  hniiddo  vun 
Engeln,  der  Mvnsi^honiM^vIv,  Himmel  und  Erde,  von  doin  FuUe  Adtiine 
dem  Paradiene  Mohinnmedä.  Die  weiteren  haben  folgenden  Inlialt: 
Tiersoele,  die  krieyei-ischen  Krfolgc  des  [slani,  Moftos'  Superioritftt  Öl« 
Mohammed,  die  Überlegenheit  der  «ittlich«n  Vor»chrift«n  des  ChristoDtuniv] 
VüDH'huiig  und  I'raL'iiu^tiiiation.  Vom  12.  Dialugu  an  wurden  die  Haupt* 
lehren  des  Christ^^'iitiini».  Dreifaltigkeit,  UÜderkult,  Kilösung,  Sendung  ins 
Apostel,  Eucharistie  und  die  reale  Gegenwart  Christi  be^rochen.  Die« 
Reihenfolge,  die  kein  .System  veirftU  ergab  »ich  offenbar  aus  dem  leben- 
digen Flu»«  (lue  Hede.  Der  Gegner  i»t  dem  Cliristentum  von  vornherein 
günstig  geMtnni  und  »uine  Einwände  «ind  uieht  «ehr  gefShrlich.  Doeh  wird 
er  nicht  zur  blossen  Kunstfigur,  wie  das  in  so  vielen  Dialogen  der  Bj-tUf 
tiner  der  Fall  ist;  denn  Mann«)  gesteht,  dass  er  den  Muterizis  zur  An- 
naliinc  des  <'liniittcntuiii.-i  nicht  bewegen  konnte.  Die  Eiitt«tehuiigHwi>ii 
de«  Dialogen  lieew<  eine  direkte  Abhfingigkoit  Manuel»  von  seinen  Vo 
gäiigeni  nicht  zu;  doch  kannte  er  sie  und  verweist  insbesondere  auf 
Schrift  seines  Grossvaters  .lohannee  Kantakuzenos.  Aus  der  Zeit  aeini 
Aufenthaltes  in  dem  Kloster  k}»  tIt^i,ii.niroti  (naeh  1421)  niiSgen 
geistlichen  Kodcn  auf  Feste  Christi,  MnriA  und  anderer  Heilig 
2  Morgengebete  und  ein  dureh  Einfachheit  unt]  wahre  Emp6ndung  he 
vorragendes  Kirchenlied  stammen.     Vgl,  Krumbacher. 

1.  AuBgabenrDle  2  0eaprflci]e  ilo«  Diatogos  od.  pr.  C.  B.  QaBe,  Not.  etestr.  Sflfl 
2.  809—892;  abgedruokt  boi  Uigno,   P»ti.  gr.  Iö<i.  126-  173.  —  VoIUtAndi««  Um: 
Paris.  12&8  smc.  16  Toll.  bl*.  cod.  CoJsl.  130  «mc  IG  foll.  21ß,   cod.  Ambro«.    L.  T-i 
SMC  1&  n.  a.   ~    Von  d«n  Homilien   ist  nur  oine.    In  domiitioncm  Doifiara«.   b<<i  Mifil 
a.  B.O.  SI--108  Kodnickt.  —  Di«  2  Morgongoboto  und  «Ins  KirchoDÜod  obonda  .'iG4 -67 

2,  Hiiriiinitt«l:  Fabriuiiis.  Dibl.  gr.  II,  617  -020.  —  Bergor  de  Xivra] 
M^moiro  nur  U  via  et  \rn  oiivritgcs  do  Tempereur  Manuel  PaUoloSDO.  MdmoirM  d«  l'JT 
stitut  de  Fruiee.     Arndcmio  dos  insFiiptions  et  betles-kttros  19  (ISM)  2,  1  —  201. 

39.  Symeon  {üvfum-),  Erzbiscbof  von  Thussalonike  (1410  — HJ 
ist  ein  vollendeter  Typus  jener  Richtung  in  der  byzantinischen  The 
logie.  welche  sich  selbst  von  dem  geringen  Masse  von  Forschung  m 
Spekulation  fernhielt,  das  mit  jeder  Apologetik  und  Polemik  vurbunden  ist," 
und  sieli  auf  die  Erklärung  dos  Überlieferten  beschriUikto.  Sein  Haupt- 
werk  ist  eine  Darstellung  der  Glaubenslehre,  der  mystischen  und  litni^ 
giechen  Riten  der  griechischen  Kirche  in  der  Fonn  eines  Dialoges  zwi- 
schen ilnn  als  f(px"?'<'?  "ud  einem  »Xr^xög.  Diese  Form  i»t  jedoch  rein 
Husserlicb  und  ohne  alles  litterarische  Geschick  nur  zu  dem  Zwecke  an- 
gewandt, um  bei  dem  vielgestaltigen  Inhalt  der  Schrift  den  Übergang  von 
einem  I^nkt  zum  anderen  zu  erleichtern.  f)ie  Olatibonstehre  wird  am 
kOrzcaton  behandelt;  c»  ist  nur  eine  Xusnmnienstellung  von  UAi-csion,  unter 
denen  die  der  Badaamiten  und  Lateiner  nicht  fehlen  (Kap.  1—32).  Um- 
fangreicher ist  der  Abschnitt  über  die  Mysterien  (Kap.  33— 2yU),  Symeon 
erkliii't  hier  den  symbolischen  Sinn  aller  Zeremonien,  welche  der  offizielle 
Gottesdicni^t  seiner  Zeit  umfasste.  FUr  die  Kenntnis  der  historischen  Ent* 
Wicklung  bietet  er  aber  sehr  wenig.  Interessant  sind  die  Ausßihrungen 
flber  die  kirchlichen  Gebete,  inshesandere  das  Slundengebet  (Kap.  29-1  bis 
359).    Den  Scblu.^  bildet  die  Erklilrung  des  Rcgrllbniaritvs.    Eine  zwcito 


L  Th«alo«ie.    A.  DognwUk  ind  Polemik.    (§§  39-40) 


113 


Hfcrift,  nir  rromnie  Gläubigen  auf  Kreta  berititnmt.  i»t  rein  liturgUchen 
Hwe8  und  ein  AuKziig  aus  den  bctrefTenilon  Ab»L-1iiiitt«n  der  grJlBoeren. 
Broi  kleinere  Abhandlungen  Imben  das  nikjiniecbe  61aub«n6»}'mboi  zum 
Bigewtand.  Ahnlkb  wiu  Anästauioi«  SiiiaitL«,  Maximon,  Pliotioa  sclincb 
Hweon  auch  yuaebtiones  et  responsiones  auf  die  Ani'ttgUDg  des 
Bacbofei)  Gabriel  von  Pentapolis,  Die  83  Antn'orten  bewegen  eich  auf 
BD  oxegvtiKchon,  dogmatittchon  und  voi-nobmiicb  auf  di'in  liturgischen 
HUnte.  Eine  letztv  Schrift  an  t-iuun  Münch,  der  zum  l'rioKter  geweiht 
Hvdan  war.  behandelt  die  WUrde  und  di«  laichten  dca  Friestertinns. 
Kmcon  stellt  sich  somit  als  der  letzte  Vertreter  der  myatAgogtschen  Tlieo- 
BBc  dar. 

^ft  I.  AnigaboD;  Rin<i  (InHunlAUiigabo  TcrniiHlultote  ÜtmithnoH.  JnsRy  1(183:  flhge- 
^■kU  U*  MifDe,  fatr.  er  lüö,  2ii — 1004  mit  Piuvm  umfiuiftroichon  Index.  —  Ka  fohlen 

bna  (ipliFli.-  Dad  ander«  Kl«iD«r«  ScbrifU'u.  z.  tl.  2  Briufo  an  di«  Kirchen  seines  Kprcngcts, 
^^(«f.  Atbuua  3724  »,  16,  <li*  in  den  Hss  unUrr  dum  Namon  Symoous  pchan.  -   Kino  npu- 
^ptMbiielie  AUHn^akv  crw^liii-n  in  VonediK  ITUl  und  int  wiodcrholl  naobgodruokt  wurden. 
m       i.  Biiremillel:  Fabricins,  liM.  fcr.   II,  32^-334.   -   L.  Allutiu»,  DiuCrilia  du 
•nuMtulHM,  Paris  ItiM  R  IH'>  -liM.  —  M.  Sokolov.  Symvoa,  der  Kral>iai:li.  v.  TiirKuitun., 

lMJ)a  in  dcv  (leselkoliart  d«r  tVeiindo  rvIigiQs«r  Uildiuig  1894,  M8— U8.    NutJert  iu  ü. 

1 1  |18S;i)  393. 

40.  Die  Polemik  gegen  die  Lateiner  orreichto  ihren  Höhepunkt  in 

dtin  letzten  halben  .liibrhundert,  das  dem  byzaiiüniselion  Reiche  bcHuhie- 

i$a  war.    Je  mehr  die  Kaiser  die  Unmöglichkeit  einsahen,  ihr  Reich  ohne 

di«  Hilfe  des  AlH-ndUiide.'i  vor  dem  Halbmond  zu  schfltzcn,  desto  fieber- 

bfler  gcHtAlteto  sich  die  litterarische  7hitigkoit  der  byzantinischen  Theo- 

Itgni  zur  Verteidigung   der  Eigentilmlirlikeiton    ihrer  Kirehenlebrc   und 

Kildicndiäziplin,  deren  Verlust  »ie  von  der  Union  mit  der  tateiniscbon  Kirche 

bdBtditeteo.     Unter  diesen  Um.itilnden  fand  die  romfreundliche  Richtung 

unAnfangdeM  15.  Jahrhunderbs  nur  noch  wenige  Vcrtrctei'.    Xebcii  Manuel 

Kdcka«  kennen  wir  nur  Maximos  Chryttobergoi«,  Manuel  Chrysoloras 

nA  BtiaiaB  Kyprios,  Der  erste,  ein  sonst  unlxikiinntcr  Mönch,  beschrieb  die 

Kontrorerao  t)l>er  den  hl.  (ieLst  mit  besonderer  Beachtung  der  Vorgänge 

imtar  Pbotim  und  unter  Berufung  auf  einige  Stellen  bei  Athana.sin8,  Kasilios 

nul  KynIloM   von   Ak-xandiiun.    in   denen   er   die  Lehr«   dt-r  Lateiner   er- 

läckt)-.   Manuel  Chrjsoloras  wurde  von  Johanne»  VHl  1'aliii.iolügoä  nach  dem 

■UrjitUande  geschickt,  um  Hilfe  fUr  Byzanz  zu  erflehen;  er  nahm  bleibenden 

iidvDthalt  in  Italien,   wo  er  als  einer  der  ersten  Vertreter  den  Hiinianis- 

IBV  tbXtig    WUT.     Seine  2  Abhandlungen   fllr   die  Lateiner  miid  iiuch  un- 

HÜerL     Esaias  Kyprios  vorfolgte  dieselbe  Tendenz  in  einer  kurzen  Ab- 

badlitng  an  einen  gewissen  Nikolaos  Sklengias.    Alle  übrigen  Theologen 

pafanÜMcmn  gegen  die  I^teiner.    Ähnlich  wie  bei  ihren  Vorgüngern  liegen 

»oith  hier  nur  von  dem  kleineren  Teile  Schriften  im  Druck  vor.     Der  ho- 

^HiLoiHliite  unter  ihnen  ist  Joseph  Bryennios,  Müncli  des  Kleisters  Studien, 

iu  Lehrer   des  Markos  Eugenikos,   der   aucli    auf  anderen   theologischen 

Qdbäcrteo  thUig  war.   Auch  von  Makarios,  dem  Metropoliten  von  Ankjn-u, 

Kakarioe  Makro»,  der  zuerst  auf  dem  Atlios  und  »piUci'  in  dem  Kloster 

ni  üartmi^MtoQOi  in  Konstantinopel  Mönch  war,  und  einem  anderen  Mönche 

KaBMOa  Lazaroa  ist  j«  eine  Schrift  durch  den  Druck  bekannt.    Uncdiert 

hingegen  die   iwtemiKchen  Sdiriften  dci  oben  genannten  Nikolaoa 

trt  kliw.  «IIMtumnlMiueliin  IX.    I.  AbUs.    1.  AaB.  9 


114 


Byzftutiawcli«  LittwrfttnrgMchicIite.    L  Proiaisebo  LUUrftlor. 


1 


Sklongins  von  Eyponi,  dM  Nikotas  Mursiniotes  und  vieler  Anntfl 
wie  Johüuncs  Kubuklesios,  Kilos  Tarchaniotes,  Joseph  FhilagrJ| 
Leon,  Metropolit  von  Preslaba  an  der  Donau,  Athanasios  Kydonios,  die 
KrzbiBchfife  von  Bulgarien  Hadrianos  und  Matthaoos,  Basilios,  MüncJi 
des  Kloster«  Studion,  die  Mönche  KyrilloB  Petrinos,  MaximoH  uiul 
MatthacoH.  Andronikoo  Dukao  Sguroe,  Nikolaos,  Bischof  iM 
ZakynUios,  Angelos  Gregorios,  Nikephoro»  rhiloeuphos  und  TheP 
doaios.  Die  Lebenszeit  «iner  Anzahl  dioser  Polemiker  ist  noch  näher  zn 
bestimmen;  einige  derselben  reichen  vralirscheinlich  noch  in  das  14.  J&li^ 
hundert  zurück.  tirOssbrc  Dintont^iouen  nahm  der  theologiMchu  tiugvn 
innerhalb  dei*  griechiwlicn  Kirche  nach  d<.^m  Unionskonzil  von  Florenz 
Miirkos  Eugenikos  und  nach  ihm  Georgios  Scholarios  st«llt«n  sich  an 
Spitze  der  nutionalgriocbischen  Partei,  wälirend  Bessarion,  Gregorioä  Mi 
mas  und  Joseph  von  Methone  das  Heil  dei*  Griechentums  in  dem  An»cb 
nn  das  Abendland  nnd  die  lateinische  Kircho  erblickton. 

1.  Um  Abhandlung  ilnn  Maxinoii  Clirj'soborges  od.  nr.  I..  A]latii]8,  Or 
orUioil.  2.  I07<-U't*S;  nlßcilttickt  bei  Migne.  l'«lr.  gr.  151.  1217—1229. 

2.  Mhdui-I  Clirj'siiloriia  fiberaolst«  auch  titurgiacbe  O»l)o|jironn«lii  in*  Griacbtaehfc 
Vgl.  KftbriciuB,  Bibl  gr.  H,  4üa-iJl.  —  Ria«  der  boiJon  Trakutc  fflr  dif  I^tninw  ttvlA 
in  coli.  Piiris.  130U  s.  16  foU.  20.  —  Aua  HOtaer  uinfuiigKLcboii  Korrc^uoDijcnt  mai  dni 
BriHfu  gedruckt  bei  Mibii«,  Patr.  gr.  löC,  21—60.  —  Vgl.  Ub«r  iliii  K.  Logrand, 
Dibliagiupbto  bvll^uiiao  1  (Paris  imi-i  XIX-XXX.  —  Voigt,  Di«  Wiodi^rbt-lcfanng  dM 
klaasiacboii  Altertums  1>  (U«rlm  1894)  2:^2-232.  —  R.  Sabbadini.  I/ultinio  v«ii(mwm 
delta  vita  di  Msnode  Crisolorn,  (Üornnle  ligiirino  17  (18B0)  821— 38S. 

3.  Das  Scbriftcbnn  dmi  RsaiiiH  Kypiion  od.  pr,  h.  AlUliaa,  (jraecia  wtliadaxa 
1.  806-889;  sbgedmckt  bni  Migno,  Patr.  pr.  I.W,  Ö72    976. 

4.  Di«  Abnandlung  de»  MnkaTios.  Mrtiop.  v.  Ankyrn,  od.  Do*ilh*os,  Te/iiof  i^f 
xniiMayi^t,  ■Iniuy   l(i92.     Vgl.  A.  Demetrukopuloa.  '('(»>.  TJXiii  fi.  Hü  t. 

>S.  .SAmtlkha  W«Tko  d«ä  Joscpb  üryonnioii  ed.  pr.  Ragonioa  Ritigaris, 
3  Itdn.  Irf^tpxig  liilS— 1^  (mir  uiungftngliob).  Im  I.  Ud  ciao  lüiigi-'re  Abbnndliing  Obaf 
Buiu  liobcn,  —  Kr  war  Zoitgonoaae  von  Demetrias  K,vduiK!a,  Theoduros  MetitoaiotM  aad 
NikuUos  KubiifliluH.  Di»  Dnlitnuig  vun  A.  Denictrakopulus,  "fie-t.  'Ki.Xat  6.  SO,  dtf 
Drjrpimioa  MHl-Sä  «It-rboD  tftsst.  ist  dalier  falacli.  Vgl.  M-  Treu,  B  Z.  I  (18^)  X>-Vl. 
Den  bier  edierte»  Itriitf  jcnb  duhoii  Eug.  Bulgarin:  daxti  E.  Kurli,  B  Z.  I,  332.  —  Nach 
doD  Um  umfasdt  der  lilt>>rai-isdi<>  Nacblnm  de«  Jusepb  Itr.  Ablmndlnngen  gfgeu  IMeiuet  «od 
Uarlaamiten.  «skotisrbe  Schriften,  lldroillon  nnd  Briete.  —  Nikephorna  Kalogeraa,  Tii 
to/arii  ittr  ir  IlvinrTiiji  iXX^rtxoi  i^iitovt  U.  S.  w.,  'KraiQla  ö  'EXXi/t^^/iöi.  Til  ir  tirif 
yiräfiiya  iirtsyrrna/imii  1  (Athen  1894)  !i — 23  hetruchlnt  ilui  llailmittol  g«gnn  dna  ScIiihim  dar 
beiden  Kircben,  in  dcasrn  Besil«  Joseph  Br.  xu  iwin  behaupteti'.  a]a  einen  diploniatfaehMi 
KuitT,  der  dem  .Snltaii  Angst  vor  der  Icidit  durcbfUhrborcn  Union  einflnssoM  sollte.  Tgl.  in 
doiitn^hfin  Anraiig  nun  der  Abhandlung  in  der  Kevuo   int^mnt.  de  thäol.  2  (l.^St)  !tOS~  Ml. 

—  (trOweie  Unterauchungon  über  Joseph  ßr..  dein  wir  liier  uicbt  gurecht  werden  kOMMn, 
wird  Pb.  Mej'cr  dcininäcbst  in  der  B.  Z.  und  in  den  Tbeulug.  Stadien  und  KritibcB  ar- 
«jieinvn  twuen. 

fi.  Die  .Schrift  di^n  Mukurio«  Mukrea  llcic  reec  .^RriVai'c  cd.  Dositlieoa  a.  o.  0. 

—  Ktn  Knkomion  iiuf  die  b1.  Kuph^iiiia  in  tud.  Cuisl.  307  n.  1Ö52  (ol.  43T  — 442'  und  ciii« 
'ExqQoais  nuf  daii  Uild  dos  Mftit.yrer«  Dcinetrius  iu  einer  Florentiner  lls  sind  unedietl 
A.  I'ApndopuIoB  Keranieus.  .ttktlut  8  (1^921  4M-  417,  edierte  aus  «iner  Utnini'fiia  nvi 
den  als  Heiligen  gefeiert«»  Makarios  ein  kurnes  Lebensbild  desselben.  Ks  beslfiti^it  die  Nn<A- 
riebt  dua  (ieurgios  l'hrantzos,  das»  M.  von  Jnliannes  VIII  PnUeologns  an  dem  Pnpnt  Martin  V 
gwondt  wurde.     Dieselbe  Hs  »nthlill  nnob  nino  lltngere  Vitn  dos  Mnkurios. 

7.  DesMOnehes  und  spAleren  Bisehof»  Laünroi  Brief  nn  den  Metropoli(«n  von  liati 
«d.  Simonides,  ^^.VoJ.  FJXi-r.  iiirXoy.  ye"V"''  ^-  Aufl.,  Undon  1S65  8.  215—1^' 
Er  steht  aneh  in  redd.  Paris.  817  u.  1191. 

8.  Die  läute  der  Übrigen  oben  genannten  Polemiker  bei  A.  Dcmctrukopalo*. 
%UflC  R  91  —  98.  Darunter  befindet  sich  ein  F^pipbanioü,  der  in  nii-breren  una  mit  Cn* 
lecbl  nia  Patrioreb  von  Kpel  bwi-ichnet  wird.  —  Von  einem  Makario»  bieromonacUos, 
der  mit  den  gonnnnton  vivlleicbt  nicht  iduntiaeb  iHt,  steht  eiue  Abhandlung  gegen  die 
Lateiner  in  cod.  Paris.   121»  Mec.  lö  fol.  400—502*.  -    Nike[)bo>oa  rbiluauplio«  wi  " 


(in  V 

I 


1.  TbMiogte.    A.  Dftgvatifc  tmd  Polemik.    (§  4I> 


(i»J,  V«l.  OUobMi.  W  SM«.  Kfol.  117—182  «in  t:tniäv*«i  .  •  .  tis  tir  fiiyaf  Ir  nm^i- 

41.  Harkos  Eugenikos  (J/npxov-  Evyn-txö^),  au«  Konülaotinopel  ge- 
wärtig. Münt-h  uihI  spUtt-r  MotrnpoÜt  von  Ephv»o»,   roprSBi3titiei't  nach  ^er 
r»D  jAluninMi  VIII  Pului-olot;oii  auf  dorn  Konzil  zu  Florenz  (14:-{!))  vollzogenen 
Tirion  mit  Rom  jenen  weitaus  grOeeeren  Teil  des  griechischen  Volkes  und 
KlfTUJi,  welcher  aUR  Orllnden,   die   in  erster  Linie   kultimHi^r  Nnlur   sind, 
l^fer   ÜDion    in    »nversirdinlichcr    Keiiid^chaft    ontgogt^'iietiiiiii.      Auf   dem 
^buQ    io    Forrnra    und    Florenz    suclito    er    al»    Vertreter    des    Patri- 
Pvelien  tod  Antiochien  seine  Meinung    durch   zahlreich«;  Reden  zum  Siege 
I  B  bringen  und   verweigerte,   ü\s   die  Union  tmtj^dem  xu  stände  kam,   die 
I  OettfxeiobDung  dea  Unionsdekretes.     Nach  seiner  Rückkehr  nach  Eplieso« 
I  lennD  di©  nationale  Partei,  welche  ihren  Uegneni  sielfach  Bestechung 
I  tmrirf,  bald  einen  »u  grossen  Kinflu^jiü,  da»»  von  einer  Motisrogelüng  des 
I  Ibrkos,   wie   «e  Eugen  I\^   veraprochen   worden   war.   keine    Rede    mehr 
[  Mb  konnte.     Er  blieb  der  grüsate  Feind  der  Union  bis  zu  seinem  Tode 
I  (nhnchoinlich  schon  1443).    Kurz  vorher  bestellte  er  ßoorgios  Schola- 
rioi  zum  Fort^clzer  meiner  Polemik  und  noch   in  seinen  letzton  Worten 
bnchte  er  seinen  tiegeuHHlz  zur  rönüsclien  Kirche  zum  Auxdruck.     Sein 
URJiliehee  und  politisches  Testament    klingt,    aber   zugleich   aus  in  einem 
I  nnBknenden   Hinweis  auf  einen  ziikflnfligeii  Tag.   an   dem  Qott  seiner 
Sinkt  Friede  und  wahre  Kefonn  verleihen  werde. 

UkTkos*  litteransche  Tliätigkeit  galt  in  vorzQglicber  Weise  der  He- 

hnptong  und  Verteidigung  des  nationalgriechi sehen  .StamlpuTikto.'«  in  der 

rBoufrago,     Zur  Abfa»)ung   einer  gi-iSssoren   poleini»ehen    äelirift    kam 

•T  nidit;  wohl  aber  behandelte  er  in  kleineren  Traktaten,  in  Streit- 

nlriflen  gegen  Bessarion   und  Andreas   van  Kolossos,   in   zahlreichen 

Briefen    siimtliehe  Abweichungen    in  Lelire  und   Disziplin  zwischen  der 

|nMlii«chcn  und  lateiniachon  Kirche.  Davon  ist  nur  oinToil  voritffenl- 

UcliL:   ein   Glaubenubekenntnis,   2  Rundschreiben    gegen    das  Konzil    von 

Rontnz,   wovon  das  eine  von  Gregorins  Mamnius,  das  andere  von  .loaeph 

1»  MHhone  bekämpft  wurde,  je  ein  Brief  an  Oeorgioa  Scholarios,  dorn  er 

T«warf,  zu  den  Lateinern  Übergegangen  zu  sein,  an  den  Mönch  Theophanes, 

aam  l'rritbyUiT  üeurgio»  und  uu  den  Kaiser.   Uiu  erste  Stelle  unter  den  gc- 

dracktflu  Schriften  nehmen  die  ^7  Kapitel  gegen  das  lateinische  Dogma 

m,  diu    bis  zum  Kap.  18  (jeorgios  Bcholarios  und  von  da  an  Bessurion 

vith-ri«.'^t«n.      Ein    kurzer   Dialog  ^artvoi   handelt   von    dem   Zusatz  im 

Sfmbtdnai.     Eine   Abhandlung  Über  die    Epikle.se  verfolgt  den  Nach- 

«ita,  daM  durcb  diese«  Uel>et  die  Wosenäuni Wandlung  in  der  Kuchamtie 

liwcbebc.  AiiHser  dieeen  antilat^tnisclien  Kontroversscbriften  schrieb  Markos 

flilM  Abbandlung  gegen  die  Barlaamiten,  einen  Traktat  Ober  die  (üehrech- 

bUtctt  de«  Uenschen  zur  Begründung  der  Lehre  von  der  Ewigkeit  der 

lUtlltutivfon.  die  von  dem   Kaiser  mit  Rücksicht  auf  die  Schwachheit 

iar  mfoaclitichen    Xntur  und    Gottes   Gerechtigkeit    angezweifelt   worden 

war,  Kno  ErkllLning  de«  kirchliehen  Officiums,  eine  Akoluthia  auf  Synieun 

]|«U|)lira«t««,  mehrere  Poesiet^tUckc,  asketische  ParSnesen  u.  dgL  In  einem 

BriBÜi  u  Indoros  bieromonacho«  beantwortet  er  die  schon  früher  Öfters 


116 


Bjsuitüiiacli«  LrttTKtMychicht«.    L  FroauBcli«  littermtar. 


«rfirtertß  Finga  Qber  <iif  Fk-stinunang  der  Todeastunde.   EiiK-  kleine 
bMpHcbt  eine  phikwopluisGkc  Fragt-,  iliv  dor  Kait)f>r  JobmiRC»  l'alAMl 
im   ihn   geri<:hlet,   Dber  die    ÜDst^rbUchkett   der  onvemUnftigen   W' 
VwIm  andere  ist  noch  uncdtert. 

In  der  tbeologiacben  Dialektik  lag  die  SUrk«  d«»  Markos  nie 
er  wicdorliolt   ntir  die  Argninent«,   welclie   schon  bundertmal  gegen 
I^iUiiiKT  aufgcfnhrt  worden  waren.    Schon  Joseph   von  Metbone  maehi 
ihm  ziini  Vorwurf,  alle«  aas  Falama«  und  Ntlos  Kabaailas  herObergenoi 
me»  zu  hülttin.     In  der  KonMtquonz  jvdocb,  mit  welcher  er  den  natioai 
griechiiicht^n  Standpunkt  festhielt,    li'gti<   vr  i-int^'  Auntduuer  und  eine  Kml 
an  den  Tag,  die  ihn  noch  beute  in  den  griecbiM.'hen  Kreiden  zu  eini-ni  il' 
Heroen  de«  Hcllenismas  stempelt. 

I.  AuHgaboB:  Dm  mobtra  g«dnicktca  Sdiriflan  itebon  bei  Uigne,  PMr.  gr.  IM, 
16-204,  &:W-3S,  A38  f..  lOBO-llll.  UU-Väloi  1(11.  I2-3U  teila  dboIi  rrUlicrai  Dracfcra  vodDo- 
«ithoM,  Siinoiiiil««.  BoimodmI«,  letla  von  1.  UergenrQther  tuorat  husttiigegeben.  iii«hrm 
(ItniolbMi  Kugluii^li  mit  dun  Wiiltrti.-|!unKeu  vou  lir«i^orioa  UftmniM,  OvoriciM  Sch«UnM 
unJ  llfiMBrion.  Diu  Ktifäim«  aij^ojidiuii  aßiii  .laiitovs  irrtOnbck  als  iii«dtta.  fi* 
irarm  aobon  drt^mal  borauagegeb«»  in  l^piig  1757.  Wien  1784,  Petenbu^  1797.  Katk 
iat  HorgMirOlhera  Aimgabe  deraolben  UDVollsUn<lig.  Die  Ki^kmit  mrXkoyiatiKri  kuiJ  i^{ 
alftcuut  tiär  Vfcii'ift'i'iaiBiii'  ed.  pr.  W.  Uass,  Pi«  Mystik  d«s  NikuUun  KnliAMilm.  iSrt-ifii 
truld  IHlfl,  At.pn.|ix  S.  217-282  (f*hlt  bei  Migne).  -  Di«  Schrift  D»  b  om  i  Hin  im  berill  üol* 
«<l,  |ir,  A.  Jnlin,  Kritaohr.  f.  histari«rho  Theologi«  lü  (184S>  4.  43—73.  —  Kinigtt  Urirfr  Ut 
l)emiitink«|>alea,  ^A.  'fXXäi  ».  10^  104.  K.  SimoBida*.  Vp»aif, 'ISUifi'.  Stohoy.  yf%mv{. 
I,i>ntlon  IHKb  S.  811  —  814,  l'apadopaloii  Kernmeim,  .VavQoy^dnrtiaf  S'/lii..  "Art'rf*!* 
iXlt,f..  K|«l  IIW4  8.  9»- 100.  N,  S.  Knlouliioi,  tUvJwQu  ß.4&0-  &2.  —  Km  Ubcoanku* 
«Im  Synvoll  Mrlniilirnatra  und  einigu  Veraalflck«  ed.  Papadopulus  KerannuuB  a.  a.  0. 
100-IÜ&.  ItiTi-lilitiungcn  su  dcu  leWereu  im  ./(1».V  (I88S-89)  679-601.  —  rnm- 
(tllflliib  aini)  mii  einiao  lIoinilicD,  diu  in  Kp«l  eracbiMVO  sind,  ebtuao  die  AuA^ab» 
•inigfr  8cbiifli>ii  ilea  M.  K  von  A.  Norov.  Pnria  18&9.  Bemerkoog«»  dam  gab  S,  Oiko- 
n»m«a,  lN«f  fftjyaiiiot/  ftltf.  l^tciravniiUaK,  AUk<ii  1^1,  CS— 71.  ^  -liWi;  wijt  änafimt 
1*^  «rroMpai«^  '(wnrro*  foi^  IlaiaicJuiycv  ed.  M.  Kniiiigeliil«!»,  Peatachrift  Pta  IVoT. 
K.  a  Kontua.  AIhnt  1808  S,  387-  :i97.  Vgl.  B.  7..  2  (1^93)  689.  —  anf<areiuiil  Mär* 
H7/I1/H1  lutUf  Morkoa*  Nainaii  «recliienen  im  £wi<if  !■>  (I^1I3>.     Vgl.  D.  Z.  4  {I8»S]  tiOä 

tt.  iliKHinittol;  Kabrioiua,  Hibl.  gr.  11.  670-677.  Ili««- noch  ntehnro  Inedita  aagv 
gnltMi.  Iti  Hchririnn  d*a  Marke*  RecMi  dio  lAldnnr  venMcknat  A.  Damotrakobnlaa 
K,  a.  0.  8,  IW-lÜ*J,  '  tJwtior aiiMu  rMBUiutagMi autograplioa  Codex daa  ÜartLo«  mit  >'i4  Scnriftia 
tgl.  A.  ra|iad<ipuli>vK«ram«aB,  im  üi^a^mM  4m  SäiXayttt  17  i\i*t^)  47  (.  nsl 
jr«<f>;^f>/.  ,*,fl.  IL  a.  O.  S.  M~9S.  —  Zu  Pttlamik  daa  Markoa  gegoD  llouaniMi  äboc  ^e 
•Un-aU  <  icl  i-rAr4»f  U  »agy*.  ob  m  für  die  Grivclian  hWBn  aai.  d«D  Liteioern  oder  den  TVrkM 
tinlMlUfin  tu  wtnien,  vgl.  Ain  Ablkandhwg  in  dar  1B*»y«UiV  der  Zeitaug  Itia  'Hu^or  19H 
Nr,  HiM»  S)-J.  J.  Driaaka.  U  Uutm»  Bii(Mien,  ZaitMfcr.  f.  Klr^agaecb.  12(1891} 
VI  IIA.  Itaa 8i>lirinif»««nm(fcai*  iimrMrt  Ucr  41  Honaktra.  Er  tritt  Ar  daa  Jabr  I44S 
aU  «Im  'lW..^ahr  ibw  UatkiM  tm.  -  V.  Lo«h.  Anlrtl  daa  H.  H  an  dan  Fortb«8l^M 
il*a  gl     Svtiiautaa,    AwtbMg   l.'Ml,  A.  Demelrakopnlos.   'I^taifia   lov    «^(«^«(ar  1^ 


I  AoBfOhnui^en  1 

Jnr  l^bmwaaH  «Im  Marktw  «t«ql<rHM>tl.  Krinitw  «M  BaackMi  n  aebr  als  I'artomuNUi 
•rm>bv*M«.  Hin  ibw  l'rtt*)  dar  iiw«b*cU«v  w  den«  IbcMtnMJ  «r  dia  baUm  Gegner  «teUen 
tiiiX.  «iKyektiV   ww4v4«*c«>b>M. 

S.    Sa»  Labe«;    Vgl   daa  lUanktcMawk   w«   DiikM.  «d.   Ben.   S.   118-121. 

Km   kHvUNlN«  OOMmm  »af  MmIm  «M  !■  «ed.  Pm«  IStS  Mac  U  fbL  SlM-3t4 

*<*M*Hi»>  KiimAm  wtwMiiiebiw,     Kiiii    ^äfciUi   iU^giwa   mim»m  Bradar   «üe   aoeb 

«a*4t»tl^  I  •kv«»^*erbt«tVHag.    Vgl.    A.  P»»atrak*p«U».  "laiafia  rar  ayimuaioi, 

t«^|wu  !-^*  S    u:         VtwAwrt  w(  BiKb  ««H  OitoibtaMaiii  Am  PMriaRbaa  OediiadMa 


■^t!*aA.'*n  M  ««4.  Mm^  4M.  —  K^  aadara 
^y»twai»w 


Tf 


Sebrift   daa  P«la- 


mv—nmrwvm 


'  :>.  Ein  Ul^nob  vm  itr  los«)   Inibrus  ricIiUlo  an  Kaianr  JnhsnnnH  VIII   PaldeologoS 
fcbnft.   worin   «r  bewebeu  wolllv,   Uusa   die    Dekrete    ilt>s  Knntnln   von  FlorwnK   dem 
fliaabt'u  Eu«ider  aciun.  Sl«  iat  <«ba1l4<n  in  de-ni  cod.  Muuiie.  256  Fol.  143-1-SV. 
Srhrift  folitt  *ia  Brief  il«a  MarlcM  Eufioutku9  uii  il«ii  VivranHer.  wurin  or  don 
■Iot  Schrift,  äi«  ordeniKaiMrObonnittelneolltu,  busUtigt.  Den  Brief  ed.  Deniotr«- 

i*.  ■.  o,  a  loef. 

Bdrras  von  Knlniuo»  wandt»  «ich  iii  ein»»  Dialog  ([0|ccii  den  obeiienrlhaton 
iMko«  Kugriiiko»  nn  den  Pmibj-Ur  (ioorgio«  [nacU  Simonid««  ed.  von  Driseke, 
'.  KirclieiigciiGb.  12.  IOK~  112).  Kin  KrHgmeot  diwsolb»n  ed.  L.  Allatiu»,  De 
cl.  «itaecor.  S.  löö  f.;  *bg«drui?kt  boi  Migne.  Patr.  gr,  1.50,  Sfi2  f.  Vgl.  Fr.  J, 
,  Studien  abvT  dir  UfoychsBlen  S.  202.  Kinn  2.  Rrlirift  dnii  AiidrMi  ivt  botitolt: 
Flu  üntJiiitririj  liir'  riur  aiyyffiiu/iiiinn-  iit«  /lanafiov  Oiu/iii  .  .  .  nifi  iJJf  Ittiat  cvtlat 
tJ-liit-  Vgl.  <Ju(*ti  t  rl  Kcbard.  .Scriptores  ordiniii  Pmudiontoram  I.1W3.  —  Anitronii 
I  ita  KootiliMi  von  KuubIiiu  und  l!ti»rl  uU  Fn'unil  dor  Unioit  bei.  Vgl.  ItEoriUH, 
>,  ad  an.  1433  n,  37  ff,.  ■<!  hd.  USU  d.  »  If. 

ii.    BessarioD  {Bi^aaa^'utv),   «in    Mniiii   von  universaler  Begabung 

Viimoo.  wurde  um  13Ö5  zu   Trapeziint   gclioron.    Er  war 

OvorgioH  Gemistoa  und  wurde  kurz  voi-  Ii:tH  zum  Erzbiscliof 

iUu  ernannt.     In  <licfl«r  Eigonscliart    kam   er   mit  .Johannci   VIII 

ig08  nncli  Italien   und  bow&hrt«  sieb  bim-  als  ein  vortrefflich  gc- 

r  TliL-ologu    und,    im    Gegensätze    eu   suinem    Landsmann    Markos 

ikott.  iilfl  ein  warmer  l'Veund  der  Union.    Der  Vollzug  derselben  war 

r  Linie  die  Fruclit  Keiner  im  Dienste  der  Versßhiiung  t^tobemlen  Arbeit. 

dem  Sc-hUi»M<  Awi  Konzils  zog  ur  mit  den  übrigen  tiriecben  in  »eine 

at  zurück,  worde  aber  bald  nachher  von  Eugen  tV  nach  Born  be- 

Ko  die  Kardtnaliiwnrde  seiner  harrte.     Hier  wurde  »ein  Haus  zum 

-(•uiidlirlit'u  Siiiamelortc  der  rrimiwhen  Humanisten,  von  denen  keiner 

'rcmd  blieb.     Im  Jahre  1463  wurde  er  von  l*iu»  11  zum  lateini^ehen 

in-b(-n   von  Konstaiitinnpel  eniannt  und  richtete  als  solcher  ein  uin- 

i3irhes  .Kchn-iben  nach  Konstantinopel,  worin  er  sich  unbedenklich  den 

f>üiOffini»i/i  nar^tifx'ii  beilegte,  ohne  vom  Papst«  behelligt  zu  wer- 

Kr  »■larf.   U72, 

Von   neinen  zahlreichen  Schriften   kommen  hier   nur  jene  in  He- 
t,  die  sich  auf  die  Union  und  die  mit  ilir  verbundenen  theologischen 


118 


ByuntiniBolie  LltUiatnrgMchleht«.    L  PriMalaob»  littaratsi. 


nn  als  Fortsetxiing  dur  von  tioorgioH  Scholnrios  begonnenen  KuEndef&brtaj 
ticken   fiiiu   zwi'iU)  Schrift  äea  Markus   t»t  seine  Abliandhing  Ober 
Altar  Buk  tRDivnt   gertchtot;   docli    nonnt«  er  darin    Markos   itidit 
ignorierte  die  Übrigen  Schriften  des  loidfnscbnflliehcii  Gugiiers  voUstindig 
Exegetincber  Natur  ist  eine  Auseinanderiietzung  über  .lob.  21,  25,  woti 
or  sich  zu  Üunaten  de«  griecbischen  Text«»  ausRpricht.    Auf  dem  askc 
tischen  (lebietu  liegt  »um  Kompondiuin  der  MiJncliKrogel  des  hl,  Basili 
ftir   die   siciliuniHchen   und   italieniHcben  Batjiliutii<rinünohe,   wovon    um* 
Einleitung  gedruckt  int.     Mehrere  t)ieologi»che  Schriften  Be*wariotui  und 
noch  iinodtort.     BcAttarion  erscheint  in  allem  als  der  vollendetste  Ge^u 
satz    zu    Mark(m   Kugenikoi«.      Die    beiden    Männer    hatten    sich    eben 
den  Diemtt  ganz  fntgegciigt^'äetKter  kircblidier,  politischer  und  litt«rariaclicr 
Idealu  gestellt,  und  wenn  die  Urteile  über  beide  Männer  auch  in  unser 
Zeit  weit  auseinander  gehen,   so  liegt  die  k-tzte  Erklärung  bicfilr  in 
Fortbestoheii  jene»  Oegennat^e»  der  Ideale  selbst,  den  noch  keine 
bosi^Oii  kennte. 

1.  Auagiibeni  Kine  üinminolnusgnbn  nohst  il«ii  hhtoriscbon  und  rbctorndiea  I 
nitch  fr&horiMi  Dnickon    boi  Migno,    l'ntr.  gr,   ISl.  1.17— 74S.    —   Eiaiga  MÖoer  i 
win  den  iiriof  an  Alnxioa  Iiusknri»  und  eain  RandsclirBibcn  tmoli  Kpel.  Obenetit«  Bc 
NüllHit  in«  UleioL^Ehe;   educr   Kedo  Über   di«  Uuioii  gub    er  nuch  i-inige  l>l«iniache 
niagen  bei.  —  Kitiigr  Uieologischo  Inodit«  in  den  cudd.  Viujub.  tbeuL  2^0,  Muroiun.  583  ( 

2.  Hitfsmitlol:  Ucmikm  Chalkokotiilylca,  ed.  flooii.  S.  15&.  228.  ~  Üvat^ 
riiriuitiiMi,  td.  Bonn.  S.  198.  —  A.  M.  BHudini,  De  BeBMrionia  Cardinalifl  Nicopoi 
Tiin.  rubuH  ^»HtiB,  acripti»  comineiilariue.  Rom  1777;  abgedruckt  hm  Higii«  a.  a,  O.  U-CII. 
Kbuudu  B.  CHI— CXL  linpt.  I'lutiuac  Cremun.  Panegjrnons  in  iaodein  Bess&riiMiis  nad 
die  Orabred«  dtb  Miclin«!  AiiuBtuliuB.  ~  AuUlxp  von  A.  Sadov,  Christ  Cleniie,  Petan' 
bürg  1883  S.  6G7-668,  0.  P.  Beglproa.  "BrirJ.  'Ahia.  2.  Seri»  1  (IW.S)  211-224.  - 
Monogntpbien :  Wolfu-  v.  Ooothe,  Sludieo  und  Forsrbungen  Qb«r  dos  I.«ben  und  di«  Znt  dw 
Kardmüa  BaMarioo,  H^ena  1871.  —  H.  Vast.  l^  cardinnl  Bi^Bsnrion,  Paris  187«.  Sadgr, 
BftSNuion  de  Nic^»,  gon  rAle  au  concila  d«  Kernnu-Florenco.  ses  ceuvroa  tb^ologi^uo»  el 
BB  pluuc  iIuiH  Hiintairo  d<>  rhumaniHiD',  Potcrflbur^  IHK^.  —  Angolos  Kandeloa,  äunfif^ 
7it()J  l'f;iii>ii(((ut'o(  cu(  qtXoiio'iiot),  Athen  188-S.  Kinlgns  Neun  boi  H.  Noirot,  Lattrat  inddites 
iti- Miclii>l  AiiuBtoli»,  l'nriif]K.'*9S.iI9'43.  —  Vgl.  uucbdial.itleralunmgaboiilit'iHarkaaKugMi. 

43.  Joseph  {ltaai]tf),  Bischof  von  Methone,  der  vor  seiner  Weihe 
Johannes  Plusiadenos  hieös  und  in  Kreta  lebte,  war  einer  der  wenigen 
geiHtlirlicn  WOrdentrfiger  von  Byzaitz,  die  der  Union  bleibend  beitraten. 
Der  Verteidigung  derselben  und  des  Konzilä  von  Florenz  gelten  seine 
meisten  Schriften.  Die  umfangreichste  ist  eine  Apologie  des  Konzil» 
und  seiner  .'>  Entscheidungen  über  den  Anagang  des  hl.  Geiste»  vom  Sohne, 
ge^iJLuerte»  und  nngoniUuerteB  Brot,  Fcgfeuor,  Zustand  der  Heiligen  und 
I*rimat  des  Pitpste»,  Die  Beweisfilhrung  ist  wesentlich  positiv;  das  Haupt- 
gewicht liegt  in  den  Aussprüchen  alter  Väter,  die  .Joseph  in  grosser  An- 
zahl anführt.  Die  lateinischen  sind  bei  keinem  seiner  Vorgänger  »o  zahl- 
reich vertreten  wie  bei  ihm;  am  nächsten  kommt  ihm  hierin  Manui'l 
Kalekas.  Da«  Bestreben  de»  Johannen)  gehl  überall  dahin,  die  ursprüng- 
liche Hai-monie  zwischen  Orient  und  Occident  in  den  fraglichen  LehrsStzeii 
nachzuweisen.  Den  Schluss  bildet  eine  warme  Aufforderung,  der  Union 
beizutreten.  Denselben  Zweck  verfolgt  ein  sehr  lebendig  geschriebener 
Dialog  zwischen  sieben  Penionen  über  dieselben  Lehrdiffercnzen.  Waren 
schon  diese  Schriften  indirekt  gegen  Markos  Eugenikos,  den  Führer  der 
Gegenpartei,  gerichtet,  so  griff  er  das  Kundschreiben,  worin  der  Metropolit 


L  TbMlogle.    A.  DoffBAUk  ood  Poleaiik.    (gg  43—45) 


mna  Epliesos  zor  Verwerfung  der  Synode  auffordurte,  offen  an.  Ein 
toil«res  Zeugnis  seiner  Begeisterung  flli-  clii<  vollzogene  Uninn  i!<t  <lur 
wJiwungvoIlo  Kanon  auf  da»  Konzil  von  Florenz.  Jn»e[>li  erwoiet  »ich 
diircli  dieae  Schriften  als  einer  äer  gelehrtesten  Prennde  der  Union,  der 
ein  reiches  Wift»en  in  gefälliger,  einfacher  und  volkxtflmlicher  Spruche  in 
.den  f>it>nat  der  Sache  stellte,  die  er  als  die  richtige  erkannt  hatte.  Sein 
littennitchur  Nachla:>w  ist  noch  nicht  voUslSudig  gehoben. 

W  1.  Ansgaban:  Kino  rorl&ullt;«  GaNUntAUHgitlin  nach  DinckMi  von  Zui*tU,  L.  AlUlJua, 

[^laUw.  pMtoi  bei  Mign«.  futr.  «r,  1&9.  960  13i)2.  -  Dio  Apologie  dea  Konxlla  ron 
^Jlonu  ralgb-gtioelilHch  mit  UtainiiohtT  Uobonrtiuiig  cneliion  in  Rom  1638.  —  Einen  Brief 
J^cod-  ModMi.  190  ed.  Ilardt,  CstAlogan  2.  i!r>ß.  -  Uncdicit«  fjohrifU>n:  In  Oetenees 
llAinuticaa  (M(L  Bonoa.  uaivMwt.  23T8).  Epiitoln  do  oiriUitc  |ouil.  I'ori«.  'iHW  sMO,  15 
r  U  £10'— 220*).  AutirrlMiliciui  2<"  contr»  Mmcuiti  EpheHinuin,  Hl  Ifoinliion  nuf  die  FMtonxflH 

{eti.  Vttio.  6TD.  rod.  Bonun.  kiM.  commiiu.  A  I  8). 

S.  HiHRtniltel:  Fabriciua,  Bibl.  or.  II,  45S  f.  —  Dur  liuUjuiduit  Cupur,  Acta 
.    &  IngMtJ   I.  1!>8  ff,   cwiM  die  ApoIoKie  (Qr   Jim  Koiucil    von  Florenz,    die   xuentt   uuUr 

d«a  Nemen  ian  Goonpo«  ScIinlarioB  gedtiiokt  xoritüu  ivHr.  als  Juevpbs  Werk. 

3.  VoB  oinMii  iMncho  UiUrlnn,  der  in  Veronn  im  Kloster  SS.  Kazarii  et  Celsi  lebte, 

Mdit  täno  koiM  AUundlniig  nifi  iftov  fivoimov  nur  TCUijcuit-  xnj  c(vjUoii  tuV  Aatiriur,  dio 

HM  e»Mi  Nikota«  getiditet  iat,  bei  Migno.  TAtr.  gr.  Ui%.  977— 9M.    Sie  inirde  nach 

HB  Kuodl  voD   Klori-iu  i;riif1iri('l>cn, 

44.  OregorioB  Marnmas  {rdt^yÖQtoi  ö  r^  JV«/j;t^;),  mit  den  Bei- 
oftmen  Melisseno»  und  Strategopiilos.  Hlhrto  liingero  Zeit  Am  M9nch!«leben, 
«rtdolt  »odann  die  WOi-de  vincH  I'mtotiyiikello':«  d(.'ä  PatriArction  von  Kon- 
«Untinnpel  und  wohnte  als  solcher  der  Synode  von  Florenz  hei,  zugleich 
in  Vertretung  des  Patriarchen  von  Alexandiien.  Nach  «einer  ItUckkehr 
Miab  or  der  Union  tivu,  und  al»  er  VAib  zum  Patriarchen  von  Konstaii- 
tioo^  erhoben  wurde,  suchte  er  mit  gi-ossern  Kifor  dieselbe  durchzusetzen. 
filU  üb  er  aber  die  Erfolglosigkeit  seiner  Bestrebungen  ein,  entsagte  dem 
IWiardialfltiihl  und  kam  nach  Itom,  wo  er  \\U\)  im  Itufo  der  Heiligkeit 
rUrti.  Goor(po8  von  Traptizunt  pries  ihn  als  Bekennet  und  MSrtyrcr,  Athlet 
der  Wahrheit  und  Säule  der  Kirche.  Schriftstcllciisch  trat  er  als  Gegner 
des  Markus  Eugenikos  auf  und  suchte  du»  eine  Kundsclireiben  und  daa 
fSubt>n8bekenutnLS  desselben  zu  widerlegen.  Oen  Hauptinhalt  bildet  wie 
W  Jiifieph  von  Methone  der  Nachweis  des  hiirmonischcn  /iiMinimonlinngos 
iwivdieD  den  I>ekrelen  %'on  Floren»  und  den  hehren  iler  «lt4^^n  Kirehen- 
tUct.  Die  Väterstellen  sind  dieselbe»  wie  bei  Bekko«  und  den  Übrigen 
fnionsfn'utiden   und    sind   wohl   von   diesen   herQbergennmmen.     Eine  an 

"Ini  Kaitu>r  von  Trapezunt  g(?richtete  Abhandlung  Über  den  Zusatz  im 
•tum  ist  ganz  älinlichen  Inhalts.    FJie  von  Manimas  selbst  ern'ähnten 

.......uiu  aber  die  Azyma,  den  Zustand  der  Heiligen  und  den  Primat  de» 

Paprtee  »od  noch  unediert. 

I.  ABegaben:  Die  S  udraekton  .Schriften  bei  Migne,   Pntr.  jjr.  160,  18— ^K*.   lUn 

EefieD  Marko«'  OlanlboiiabakoniiUiiK  liier  niemt  von  S.  llcrgenrSthor  odiort. 
litf>tDiilEi<1:  Fnbrioiue,  Bibl.  gr.   11,  393  f. 

46.  Q«orgioa  Scholarios  (fW^j-io;  .l^uJn^«;).  ab  Mönch  und  Patri- 

(iHDnsdifis  benannt,  ist  der  letzte  grossere  Polemiker  der  byzan- 

KJrche   und   der   erst«  Patriarch    von    Ronstnntinopel   nach    dem 

I  K^iehe«.    Kr  war  x^ir,';  i']s  j?«ff</<j(i"c  xfticiatc  unter  Johannes  Vlll 

PilanologoM  und  begloitotu  diesen  nach  dem  Abeudhuide.  wo  er  in  Ferrara 

wak  fhprom  eine  unioosfreundliche  Haltung  einnaJim.   SpSter  war  er  längere 


120 


B^MUitiiitflebe  LittanitcirfMoliIctit«.    I-  FrosMMiba  Littontnr. 


Zeit  schwankend,  bis  ihn  Mnrko-t  Eiigt^niko»  dvfiniUv  gcj;«n  die  Union  ge- 
wann. UnU'i-  Konetnntiu  IX  (.•riebt«  vr  aU  Mönch  in  dem  KlueUr  xov 
IIavtoxti{äto^ni  den  Untorgttng  dt«  Reiches  und  wurde  noch  im  Jahre 
14&H  von  dem  Eroberer  als  griechischer  Patriarch  anerkannt.  £r  dankw 
nbor  nBcli  5  Jahren  ah  und  zog  sich  in  das  St  Johanncsklostcr  bei  Scrrac 
in  Makedonien  /.urUck.  Sein  Todatjahr  ist  unbi^kannt;  er  lebt«  noch  im 
Jahre  1464.      Nat-h  Papagcor^u  stArb  er  im  Jahn*  14Ö8. 

Qemiadios'  schriFUtelierische  Thätigkeit  umfasüt  verschiedene  Gd 
biete.  In  der  Kontroverse  mit  den  Lateinern  war  »«ine  Haltung' 
url.  das»  man  frflher  zwei  Autoren  (Ur  die  botrelI(;nden  Schriften  postutiL-rli 
Seine  4  Itedfii  auf  der  Unionf<8vnode  ennultnon  zur  Versühnung  und  zwa 
auf  der  Grundlage  dogmatischer  Übereinstimmung.  Doas  er  die  Wider- 
legung der  Syllogismen  des  Markos  begann,  wurde  schon  erwähnt.  Auf 
der  anderen  Seite  stehen  mehrere  Abhandlungen  über  die  dugniatiBclicn 
DilT«rünz)>unktc,  die  sich  sftmtlich  gegen  die  Lateiner  aussprechen.  Neu«» 
wird  darin  nicht  geboten.  Andere  sind  noch  unediert,  darunter  ein  längerer 
T>ialog  gegen  die  Lateiner,  der  auch  auf  Thomas  von  Aquino  and  Dons 
Scotu»  Rücksicht  nimmt-  Sein  Interesse  an  der  abendländischen  Schola- 
stik bpzeugen  nuch  Übersetzungen  einiger  Schriften  de«  Thomas  von 
A(|uiuo  und  Auscinander»etxuugen  zu  »einer  Lehre;  sie  sind  ebonfalls  unediert 
Die  übrigen  Zweige  der  byzantinischen  Tolemik  fanden  in  Gennadios  ihren 
letzten  V'ertri'eter.  Gegen  die  Rarlaamiten  nahm  er  noch  einmal  Stellung; 
die  Juden  hckRmpfte  er  in  einem  Dialoge.  Gegen  sie  ist  auch  die  Samm- 
lung von  Prophezien  über  ('liriKtus  gerichtet  Der  alten  Strcitfragit 
Ober  die  göttliche  Vorbestininiung  der  LebensgrenEe,  die  er  in 
einem  Hi-iefe  an  den  MJlnch  Joseph  in  Thessalonike  behandelte,  widmete 
er  •>  Klli:hor  Hf^i  ifftag  jrpom«^  x«!  jigoa^ia/iov.  Die  l'olemik  gegen 
den  Islam  inuHsle  durch  die  unmittelbare  Berührung  mit  den  Türken  neu 
aufleben.  Es  spricht  fUr  die  geistige  Gelenkigkeit  des  Getmudios,  daea  er 
auch  liier  eingi-iff.  Er  hielt  eine  Rede  Uher  den  christlichen  Glauben  in 
ÜL'geuwart  des  Sultann,  die  dem  Christentum  Duldung  sicherte  und  zu 
den  BekenntnisMclirifti^n  der  griechischen  Kirche  gesuhlt  wird.  Diceo 
DisputatioTien  setzte  er  noch  fort,  als  er  Konstant!  nopol  vorlassen  hatte. 
Hierher  schürt  auch  ein  noch  unedierter  Dialog  mit  zwei  vornehmen 
Türken,  Ein  weiterer,  recht  hölzerner  Dialog  mit  einem  mnhammedani  sehen 
Emir  ist  unecht.  Aus  der  Zeit  seines  Hofdienstes  stammen  mehrere  geist- 
liche Roden,  die  er  an  den  Freitagen  der  Fastenzeit  vor  Kaiser,  Uofstaat 
und  Optinmten  der  Stadt  hielt.  Davon  sind  zwei  veröffentlicht,  worin  er 
die  li^ucharistie  behandelt  Von  seinen  Briefen  sind  nur  einige  gedruckt. 
Auch  Liturgisches  wird  ihm  beigelegt  Wir  Dborgchen  die  Schriften,  welche 
aus  Gennadios'  Streit  mit  Plethon  über  Aristotelismus  und  Piatonismus  her- 
vorgingen und  daher  ausHerhalh  des  Kahmens  dieses  Abrisses  fallen. 

Mit  Gennadios  wui-den  die  äusseren  Grenzen  desselben  schon  über- 
sobritten;  doch  der  Fall  von  Konstantinopel,  ro  sehr  er  alle  kirchlichen 
TvrhAltnisse  von  Byznnz  umwandelte,  brachte  nicht  das  plötzliche  Still- 
stohen  der  letzten  theologischen  Bewegung  des  untergegangenen  Iteiches 
mit  sich.     Die  Unions&age    war  allerdings  definitiv    beseitigt;  aber  div 


I 


L  Thsolagf».    k. 


■■tlk  asd  Polemik. 


»1 


*o)omik  gegen  die  Lateiner  wurde  noch  roHgO!;4>tzt,  und  xwiu-  sowohl 

vvn  Gc^noni  als  von  Freunden  Kont-s.   Zu  den  i-rsU'ron  gehören  Oemtstos 

P\)-llion,  Tliuodoro«  A^nllianos,  dwr  Ot'jjncr  des  Johanne!«  Arg>'ropuloK, 

Oesrgins  Ameratzes,  Silveüter  Sjropulos,  der  partvilicho  QoHchicht- 

ehreibcr  der  Cnionasynode,  Makarioa  von  NikomtKÜen  und  der  Nonio- 

hjrlax  Liuin.  welt^ho  lieide  das  Uiiiontulckri-t  unU>rsch neben,  später  aber 

üiro  ZuHtinimung  widcn-icfen,  MiittbauoH  Kamariotes,  Lehrer  der  Kho- 

tdrik  in  KonKtäntinopi<l,  Hichafl  Apostolios,    Khotor  und   Kopist  auf 

Cnta,  Johannes  HoHchos  aus  Lakedämon  u.  a.     Ah  Freunde  der  Lu- 

Uinw  Iralen  einige  griechische  Humanisten,  wie  Johannes  Argyropuloa, 

Georgioa  von  Trapoxunt  und  Thoodoros  Oazu»  in  Italien  auf. 

I.  Aa*K*beii:  Kin«  .Sninmlung  UinoloRischor  Schriften  gibt  Mign«,  Patr.  gr.  160, 
13l>-  TT3,  tinth  frtlbor«n  Dracknn  mit  Aannftliine  clor  l.f.  3  -  &  nipl  9tiat  nftralat  kbI  jioo- 
•fXHnr,  ilin  hirr  luont  enwhiaDtiD.  FUr  den  Dncditen  DUlo«  vkI.  J.  C.  T.  Ott«.  Z«ttsc3ir. 
I.  hUM.  TWol.  -HS  I  läW)  »89-417  u.  U  (1W«I  HI  13),  Kiiie  n^it^tv  Schritt  g^gon 
SlLUmun  icit  'i  Onetm  cd.  SimoDidvs.  tf^-f'  fXti^.  »lol.  yfarfaifi.  42- TS.     '  Don  Dial«« 

Rudi«  JailfD  »d.  jir.  A,  JhIid.  Aiivcdota  (jrtMw  IbooInKirn  mm  proli'gnnir-ni*.  liniirMp  lft&3 
W.  EbMiU  S.  hSSS  ijif-  Siiinmliinf.'  von  Prophoilnrn,  llurAiiF  folgen  S,  HS'I'II  Annloota 
WmbILi  tkMloglea  am  b^unliuiHclii'n  'IlieoloRon  wjir  Nikclnn  Dnvid.  Nikcpliorun  tjn-i^unw, 
llnioriM  PalMM»  n,  a.  Die  AmtOge  aind  aber  m  kanc  und  zu  unlirniiclibur.  luii  i-ißcnn 
ttnnehwl  XU  werdM.  V'i^.  di«  ReMDsion  von  K.  KrtirnUairlicr.  It.  Z.  tUlNtt-l)  641-  44.  — 
Imht  d*n  ob«B  g«nHiDl«n  «lud  noch  uickreie  Ki'htiri«ii  di>i  (ioniimliuH  imvdiL'it,  die 
lU.  in  4an  tQ4i.  Athoos  1161.  Pai-ia.  138{l~I2Ȋ.  von  dciiMi  die  codd.  1289  und  1394 
Utflko  dM  QtOBadiM  seia  sall«n.  vorlieicen.  -  YAnen  Codex  dos  PunlukraUirklMt«» 
■r  im  Bare*  AtliM  mit  9!>  Nnmmeni  erw&hnt  Sp.  I.uin|ir«a.  B.  Z.  2  ltKii:i|  609. 

i.    llilfHiBitlah    0«ilM.   Ilintor.  vd.   Bonn.    H.   14?.   l-ii*.  ÜDorsin»   rbnintunn, 

Urin?,  »d,  lionn.  S.  Sm—  8.  —  K-  Rnnnudoi.  Drus^rtatin  do  (iennadü  vita  «t  nrririliH.  t'im« 
iros:  ihgAdrarkt  Ui  Uignt  a.  ■.  0.  IM»  :iOH.  IHf  l.isto  dor  Schriri«n  nmfiuwt  TU  Niimmon). 
-  Faliriciua,  UM.  gr.  II.  H49  -  ^9!)  fllßt  noch  oiiiiRo  hiiixu,  --  A.  Doiiiotrnkopulo«, 
b,  TUn<  .S.   HO     HH  tb«r  die  Srhriflnn  gegen  die  l.flti>in«>r,  K.  SuthiiK.    OoorpM 

SebiliriM.  IH&Ti  int  mir  nniuglnglich.  -  W.  tinaii.  ItiMinsiliiM  und  Plethn,  Aiialoteliemns  nnd 
BrtMMM««  in  d«T  gnecbinelifin  Kirahe.  Urtudau  IBM.  —  A.  Lnbodcv.  Di«  grioehiach-ÖaUitdie 
GnW nolOT  d«r  Minuiiacfacn  Herracliaft  aach  der  Erobonins  von  Kpd.  Itn(-iwl,  VAstnik  18114. 
iMiart  b  U.  Z.  4  <16Si&)  2M.  39».  -  Leber  daa  ßvinbol  doa  Üenmidio»  vgl.  J.  C.  T.  Otto. 
Dm  Patriarobea  G«itn»diiM  ▼.  Kpel  Confcaaiou,  Wien  lä64.  —  W.  Cnss.  Symbolik  der 
eualBatliaM  Kiivbe,  Bolin  1872  S.  34-S9.  —  U«ber  «.  Abendmahlslulir«  vgl.  Ktoitx. 
«MbliM-  f.  daatarbo  T1>«oI  13  iimS)  073 -TT.  -  DrSsolie.  U.  Z.  4  ([895}  3-4 
kwial  Boek  mamal  di«  Kiiibcit  d«r  »chTift«t«lterisc)ien  PeraBnlidiV«it  dM  0.  Sdu  Die 
rwMaaehrin  d.  0.  8ck.  s.  boi  V.  N.  PnpnRoortcin,  1).  Z.  S.  i(l&. 

S.  Vun  Tli«n)ilinneii.  Metropolit  von  Modia  in  ThraEion  um  14i>3.  aind  Briero  und 
lUuadlting  aWr  d«n  UropninK  dor  Sfvia  in  eai.  PnriH.  \2fl2  «mc.  l!<  orIialt«n:  dort 
«ia  Brief  dea  Uennadion  an  Hinophuieii  Dhor  damvlb«  1'li*niii, 

4.  Dir  AaiklAnge  der  Polemik  gogcndidl.ntdini-r:  /.  (tror^ioiifleniiato* 
Flalhon  goktVitu  luj  gricdiiwliun  KommiiHion  auf  dar  Rynndo  ron  Klureiix.  Kiiiigo  Acusho' 
ia|(*  daaB«lh«n  teilt  äUT«al«r  H]rTOt>ulaa.  ilialor.  rotte,  rioretil.  K.  LS.*)  f..  IDT  r.  mit.  t>  ver- 
faaiaMtben  Schrift««  Über  den  Auagsng  d««hl.  Geist«.  Kino  dersL-tbi-n  vd.  Dosith^os. 
Hirn  »pinv.  Jimtf  IC08  S.  810-320.  abgedruckt  bui  Migne.  Patr.  gr.  160.  »ib-SSlI.  Sine 
mimttoA  iuedi«rta  wurde  von  Gennadioa  bekimpft.  weiTPlelhon  dann  dos  CbrielMi tarn  tils 
«UMBaiTlC  VkI,  Ktriatota  GMiaadii  ad  Plolfaon«m  bei  Migno.  Patr.  gr.  Ifl0.&97— C80. 
-  T|tL  L  Allatiu»,  Itittrib«  de  UeOTRÜ«  bei  Fabriciii«.  Kihl.  gr.  12.  M  -102.    -   Pr. 

8<hqlUti,  (toackidit«  dn  [tiilomfliio  der  ItenaiMance,  1.  llnnd.  Coorgiua  GomiBto»  Plctlion 
«d  «n»e  refannatorinclMin  8a«lrMiuigen,  Jona  1H74. 

g.  Pie  SiraitMdniR  daa  Diakons  und  DilcMMphylax  an  dor  Ilngia  Sophia  in  Kpol. 
Tki>ed»raa  A^alliaoos.  gMeii  Joha,nnm  ArgifTopaluH  bei  Mign«,  I'alr.  gr.  Iö8,  1012 
ha  lOSZ.  -  2  Mtdere  Abhandlnngon  gogon  die  tjtt«iii<'r  gab  I)oBilhuuii  ueraiia.  Vgl. 
A.  Druatrakopulea,  t)(-V.  'KUa(  S.  106.  —  Sclhatliiogrupkiachoe  tu  i^od.  Bodl.  Canon. 
*>  mt.  !■'*  fol  lOft-iaS. 

5.  I>M  8i1t  etiler  Srropalun  lUidcbicbte  der  Ploreiittner  ävnoi)i<  <>d.  Robnrt  Crny- 
■klea,  DagMi  16tiÜ  f.  Gegvn  den  [I«iiuegebor  trolmii«ierlo  f..  AlUline.  In  llolietti 
ihajgfclwii  Bppannun  ....  «xetcitalion««,  fem  IC6&.   -  Dia  unioiiefrenndliche  Dnnilollung 


123  ByzuitiiilBche  littftntorgtBcUcht«.    L  ProuiMolie  Litterator. 

du*  Svnodo  von  DurotheoB,  KnbiBi-li.  von  M^Uleoe.  bei  Htirduiit,  CauetUa  9  (Pwü  l'l  ^ 
1—9S,  Vgl,  Tb.  Fruit) III min.  Kritiücbu  Beitrag«  xur  Ouechicble  d«r  Fl»reatin«T  KikIM' 
oinignng,  Hui!»  IS72.  S.  63-8(>. 

4.  (ioorgini!  Ainorutsns  aus  Trnpeiunt  scbri«b  U*fi  xmr «vfiftf^ötnr  ir  tg^Ufir- 
Ufs'-t-6J^.  VrI  I)em#tr»kopnloe.  '»g».  TUÜc  ».  119  f.  -  In  cod.  P«ri8.  SO«  8.  16£«- 
tcnliuG.  ilnUFIornnlin^ral.  IG'      18.    ))•)«  Misni<,  Piitr.  gi.  Ißl.  T2!lff.  oin  ttrwf  an  B««Mrioa. 

5.  Villi  MiittliB^iOH  KBiiiiiriol«!,  w  dtm  tUl  Kpel«  bAwchrHtb,  Kind  noW  A*- 
toriBcbun  und  pontiai^hon  8t(lrknn  mohr«ra  UiMilogiaobo  Sdiriftaa  Ibccliofcrt  c  U.  ia  aiti. 
l'ah«.  1191,  ViH.  vn.    Sici  nnd  gtigtn  LatmoM'  und  ttorUaintlcii  goriebtot. 

e.  Dm  Michael  .^paatalio«  Ufoaipiüinffui  tit  rivitMiUa  Kurctnvttroif  od.  A. !!»■ 
metrskopulua,  f^>-i")>-  Hfii^iAöytoti  1870.  V^t.  A.  Denetrdkopnlus.  tt^S.  'SUä; 
&  121.  —  In  C«i).  lind],  llnrucc.  'li  nato  !■'>  M.  6!l'6y  do«  Sehtifl  Aber  den  AtutgWf 
il«*  bl.  (leJalM.  ~  In  eoA.  Luurunl.  |)1.  10,  25  Ba<tc.  lö  Tol.  47— M  ein  DUlox  Slttiitro^  v  *"?' 
Tpuiifat.  —  In  cod.  Parid.  1744  bul-i:.  l^ful.  3>-fil  V«ree8iirdie.Sunn- iinil  FiwIUgo  duaJabrM. 
-  Vgl.  K.  l.oxranil,   Uiblio^r.  h.^lknique  1   (P&ria  l^;s'>)   LVIII     t.XX  a.  Krambaebcr, 

7.  Von  Johannes  Muavboa  Mobl  oine  Schrift  ttoffon  die  Lat«innr  in  cod.  Ksmf.  SS) 
aaee.  15  fol.  1-88,  -  Vgl,  Aber  ib»  dio  Noti*  von  H,  Noirnt  «.  «.  0   S.  49. 

8.  Viin  dtin  griechischen  Polemikern  k^'K^'^  *'>'*  I'ntninor  int  Iß.  Jnhrhundnrt  gnJfl 
Hanuol  l'eloponiKisine  f  ISM  auf  PonSnlicIikniUn  ein  I.S.  JithrhitnilortH  tiirOck.  Vgl, 
A.  Demelriikupulos,  \}Qä.  'FJXäf  S.  122  f.  DreiSchrifUn  i|p.-»Dllii>n  gnb  .\r»nnij  hcraiu. 
VgL  lt.  Z.  4  (IK95J  Uli  Anm.  Einn  dtinolbeo,  worin  et  uur  lO  Kouljuvcmpunkta  ant- 
wortet, die  ihm  ein  Dominiknncr  Krnnriiikuit  ror^ielogt  halt«,  ed.  pr.  I.e  U  oynii.  Varia  aam 
1  (Uid«n  16Ö5)  26M-293  (unvullnlniaciigl;  Abgedruckt  bui  MiBn«.  Piilr.  ^r.  140.  46!>-4SI 
(unriditiK  als  Schrift  dos  i:i.  Jiiiirhuiidoria).  —  Ueber  weitere  Polemiker  vom  l(i.  Jski- 
biindcrt  an  V|(l,  Demelrnkopulo«  «bcnda  S.  128—301, 

S.  Frounde  der  Lnleiner.  1.  Johannes  ArnjTOpuIoa,  Lebrar  d«r  Qruuutik 
in  KpH.  npSUr  id  Klorenn,  wo  ur  siuli  der  Gunfd  der  UedidUr  «rfreuM^  Terfaaat«  auf  dia 
Anregung  dee  Dux  Lukas  Dukariui  einu  Schrifl  (ibcir  den  Aiingiuif;  daa  hl.  Gmtaa,  w<rin 
er  sich  mi  ilie  1af«iniHdi«D  Vfller  »llitit.  Ed.  I.,  Allatiua,  Drancia  orthod.  I,  400—416: 
Bb|;GdTur.kt  bei  Migne,  l'atr,  gr,  1S8,  993  —  1008,  -  1'.  Der  Hiimaniiit  (ioorgios  von 
Trnpcxuot  nalim  auch  lebbalten  Anteil  an  iltT  l'ninnKrtnge.  ^jcino  Sebriftra  Ober  div 
Streitpunkte  bei  Migne,  Patr.  gr  101,  829-86»,  806-  iKr»  »ind  rormoll  noch  gutx  byuin- 
tiniHcli  ßchnlten.  —  Uier  mflgen  auch  seine  Acta  mnrtvrii  ä.  Audreiw  Chü  t  1465  (od,  in  don 
Acte  !sS.  Miiii  7,  1S5  -188)  orwllhnt  werden.  -  3.  Cod'.  Paria.  1287  aaeo.  16  füll.  133  cnthill 
eine  Sfamniliing  von  Disputntinnsreden  xwiaoben  (irioobm  und  Lnteiiiem  in  Kerrara, 
die  Theodori's  önzcs  If  1475)  voriinstnltete,  —  äeiiic  UeborNetming  eines  Itriefoa  dea 
["apates  Nikelaus  V  an  dun  KaiBor  Knoatuntinus  bei  Migne,  Patr.  gr.  160,  l'JOl— 12. 


B.  Exegese. 
46.  Charakteristik.  Der  Ahst.aii<l  der  »pät«rcn  byzautinisclivn  I,it 
ratur  von  der  altchristlicbcn  und  patiistinchen  ile«  4.  und  S.  .luhrhundt^rto 
ist  auf  dem  exegctbchcD  Gebiete  weit  grfis-wr  aU  auf  dem  doginattsch- 
polemiscliuii,  WUhrvnd  hwr  vom  6.-9.  Jalirhiindert  diu  Arbuit  d«s 
pati-ii«tischci)  Zeitaltern  noch  im  Fluss  war,  hOrto  nach  Kyrillos  von  Ale- 
xftiidrien  und  Theodorot  von  Kyri'hoB  die  selbständige  exegctischn 
Fortirhung  mit  einem  Scliln^o  auf.  VorhängnisvoU  wirkte  der  111.  Kanon 
dor  Trullniiii^clivn  Syiiodo  (692).  welcher  von*chrieh,  da.-««  man  bei 
dwr  Erklärung  der  hl.  Schrift  dit>  Exegese  der  grossen  KirclionvUlor 
eigenen  Forschungen  vorziehen  solle.  Doch  darf  dieser  Kanon  nicht 
allein  ftlr  den  Niedergang  der  exegetischen  Litteratur  verantwort!i(;h  ge- 
macht werden;  denn  er  wäre  nicht  so  einseitig  befolgt  worden,  wenn 
nicht  viele  andere  Ursachen  mitgewirkt  Iiiltten.  Am  allerwonig^ton  gcschali 
filr  die  Erweiterung  und  Vertiefung  jener  Kenntnisse,  welche  die  Vor- 
bedingung zu  einer  fruchtbaren  Ksegese  bilden.  Die  Kenntnis  der  he- 
bräischen Sprache  ging  den  Byzantinern  ganz  verloren;  nicht  einmal 
Photios  war  den  Hebrilischeii  milchtig.  Man  hielt  »ich  an  den  Text  der 
beptuaginta,   welche  die  übrigen  gnechischen  CbersetKungen  du»  Theo- 


dea 


1.  TheoIoKio.    B.  i:za««H«.    (%  4ß) 


lUioii.  Symmiichoa,  Aqmla»  imm^r  mehr  in  den  Hink-rgruiul  «IrSngt«,  und 
t  B.  von  Ooorgioa  Synknflos  tiin  80ß  atiitdrücklidi  iilwr  dpn  tiebrAit<«liun 
Tüjt  geetelU  wurdo.  Für  dio  bililisoliv  Tuxtkritik  liKrU;  jedf»  Vvr- 
M  auf.  Das  Originaloxeuiplar  des  grossen  textki-i tischen  Werkes 
Origenes  ging  im  7.  Jahrhundert  z\t  Orniide.  ohne  dims  eine  einzigo 
NÜcUndige  Abschrift  davon  g^^noinmon  wordon  wfirv.  Fragmontc  davon 
bbeo  äcb  jedoch  in  KommentHi-un  und  c-xogotischen  Katonvn  crhiUton, 
£e  von  Montfauc^)»  und  Fkdd  mit  grosstr  Sorgfalt  gcsainniclt  wurdon. 
fa)  lebendigen  (iebranch  blieb  nur  die  Hexaplai'isoho  HoKunmoit  der  Septua^ 
[;iiitii,  die  nh<>r  immer  mehr  mit  doni  vororiyoniBti»difn  Text  (der  sogen. 
i«i;)  und  den  Kt-zeui^ionen  von  Hesythio»  von  Alexandrien  und  Lukian 
von  Aotiochien  vermitwht  wurde.  Auf  diesem  Wego  bildet«  sich  seit  dorn 
i.  Jahthanderi  eine  neue  xotw;  heraun,  die  in  den  meinten  grie^hiächen 
B«  d«  A.  Testamente«  vorliegt.  Diese  wcichuR  aber  in  unzilhligen  Einzel- 
iwiten  von  «tnandor  ah,  uod  m  wurde  kein  oinzigor  Vontucb  gemacht, 
'  I,  T<-xt  KU  reinigen:  ein  Umstand,  wodurch  die  (lersl^llung  eines  authoii- 
'  iri  Textes  der  Septuaginta  zu  einer  der  s^^hwierig.'iten  Aufgaben  der 
Knük  geworden  ist.  Kur  eine  einzige  Übcrs^^bEung  eine«  Teiles  des 
k.  Ttvitanienten  wurde  von  eini'm  Unbekannten  Endo  des  H.  oder  Anfang 
in  15.  Jahrhundert«  nach  dem  masorethischen  Texte  hergEMlellt.  Es 
i»t  jedoch  fraglich,  ob  es  eine  byzantinische  Arbeit  ist;  jedenfalls  fand  sie 
in  Üyznnz  k*!ine  Verbreitung.  Für  das  Noue  TeHtameut  hatten  die 
ftfz&ntintT  den  Vorteil,  den  Urtext  Holbtit  zu  besitzen.  Dieser  erlitt  aber 
uch  viele  Veründtrungen,  und  es  wurde  auch  hier  kein  Versuch  gemacht, 
BnprQngliche  Iteinheit  de«  Texte«  wicderherzu  stelle». 

ElhaiMO  fehlt«  dio  Süssere  Anregung  wie  das  innere  Beddrfnis  fUr 
Atishildung  der  höheren  Dibelkritik;  nur  bei  Andn»a8  von  Kä»iarea 
in  k'ajipadokien,  Kosmas  Indikopleustes,  üekumenio»  oder  de-ssen  Epito- 
nutof  finden  «ich  gelegentliche  Ausführungen  über  Authentizität  und 
Altohtit  einiger  Bücher  der  hl.  Schrift.  An  eine  planmässige  Unter- 
Hehnng  der  AbfasmingsKeit  und  des  Quellen  Verhältnisses  der  einzelnen 
r  dacht«  man  aber  ehenitowenig  in  Ryzanz  als  im  Abendland.  FOr 
lisehe  Einleitung  und  Hermeneutik  hatten  die  Antiochener 
von  Tarsos.  Theodor  von  MopüUCKtia  und  zuletzt  Adnanos  (um  140) 
^ndAinent  gelegt..  Auch  hier  wurde  nicht  weitergebaut:  denn  die 
Stkrift  de»  Junilios.  eines  kaiwrlichen  Beamten  am  Hofe  Justiuian«.  die 
hitiblta  fegularia  di\'inae  legis,  wnrde  lateinisch  ge*chrii-ben  und  war  fUr 
htMBMche  Kreise  in  Afrika  b4>rechnet.  Diosolbe  Intere?Melosigkeit  betraf 
fie  biblische  Uoographie  und  Archäologie,  obgleich  Origenes,  EueebioH 
na  KAMirea  und  Epiphanioa  von  Salamis  vorgearbeitet  hatten.  Auch  für 
Ae  biMtitobu  Chronologie  haben  die  Chronisten,  welche  die  alHestanient- 
^Uw  Zeitgeacbtchte  regelniäHsig  in  ihre  Ketj-achtung  hineinzogen,  nicht« 
^■ItbtieiiM  geleistet.  Die  griechische  Kirche  empfand  nicht  einmal  das 
cHBrfiiit,  einen  definitivi^-u  Ahtichlu>^ii  des  Kanons  der  hl.  Schrift  zu 
gtmaa^n.  In  der  Auf/Jihlung  der  zum  Kanon  gehörigen  RilLher  weichen 
H— na»  IndtkopleuHtea,  Leontios  von  Byzanz,  Ana8la»ioi<  Stnaites,  Johannes 
tM  Uunaskcw,  Nikephoro»  von  Konstantinopel,  Photioa  und  selbst  nocli 


tu 


»j    IUI    I 


launimr. 


[jlfälan,   «i*  JoImbmb  Zaoana.  MattJMi—  Bkrtaren    von   cinBnd&r 
ha*   4MB  4iiM  Abweith—gE»  x^  GepaiCiBd  td«  Ittterarisclieii 

*»frmimn§m  odor  «yaorfaba  BBtochiiihiigi,B  yAt  wordt^n  wSren. 
S»  wv4»  4mm  war  fi»  cigcRtlich«  Bxes«M  waitergepflc^ 

[  I^MlHb  «a  ia  rwcibriia- WeiM.  dndi  exagetiKhe  Kat«neii  (S  93)  und  dn 
UMnimwiliiiifliinilii  Komnentwe.     Die  Verfkaser  der  letzteren  waren 

:  ahm  AoMabn*  «Udagig  von  dea  pattütisdwa  Exegeten.  lieferten  je<]<' 
naeb  Ua  m  dnam  gairMwo  Orade  cjSmm  Ariteit.  wlfarend  in  den  Kat«n 
AoMClfa  wu  den  froheren  Exegeiea  Iom  und  ttnabbängig  an  einander  gorcih 
wordm.  Kim-  dritte  Oiittunf;  ron  exegetüwben  Schriften  könnt»  hinzu* 
Jffrfllltt  Werden,  die  'Eeioii\tSn<;  xai  nnox^atii.  wie  wir  sie  bei  Maximofl 
tUtnU^^mw,  Anantiifli'^H  SinaiU'«.  PhotiM  vorfanden,  und  worin  mit  Vorli«bfl 
«M.-)iwr4*ri(;('  Ntellr-ii  huü  dem  A.  und  N.  Tostamcnt«  iHihaiidclt  werden.  Wn» 
diu  Interpretationnniothode  angeht,  so  suchten  di«  hyzantimscheii 
Kx«gpat«ti  die  Methoden  der  zwei  grot»en  thenlogischen  Schiden  diw  Christa 
llfthtnt  AlterliMiiH,  dir  uDegoriMihv  der  Alexandriner  und  die  hiatoriscli- 
(triiniinnlikahiH-he  der  Antiochener,  mit  einander  su  verbinden.  Einige 
hiildigen  ntK'h  uiiH>>(:hli«^«idich  der  einen  oder  der  anderen. 

Am  Kiihlrei<liMl<<>ii  nind  die  Exegeten  im  ß.  und  7.  Jahrhundert,  ver- 
trnUriii  i'r»k'i)tioH  von  Ohkr,  Dlynipiodoro«),  Kosmaa  IndikopleUHte»,  Uregorio« 
vfin  Atinueriliitii,  Miiximo»  (liuift'HHor,  AnaHtosio»  Sinaile»  waren  entweder 
aiiDM'hlieMilti'h  auf  dein  exef^eti sehen  Qebioti>  ihKiig,  oder  wei.seit  in  ihrem 
litLerariiieheii  NuohhuiSo  nuch  exegetische  Arbeiton  auf.  Aus  dem  8.  Jfthr- 
liiiii(h>rt  int  nur  .tehnnne»  von  Damiwkos  zn  nennen.  Pholios  erneuert« 
(he  l'tlege  der  KxegCKe,  die  iinrii  ihm  und  wahrnrheinlieh  unter  »einem 
KliiIliiHM'  vi>ti  AreIhnM  von  Kappadokien,  dem  rKtMoIhnfk-n  Oekunienio»,  von 
MiiHiliiiN  vim  Neiipatrn  und  Leon  I'atrikios  weitergeführt  wurde.  Ihre  höchste 
HKltn  erh-hl.it  nin  im  Zeitiilter  der  Komncnen,  als  Theophyliikf  von  Bul- 
Hiirien  iinil  KiLltiyininh /i^iihemm.  unstreitig  der  bedeutendste  byjumtimscha 
Kxeftt'l,  ihre  iinir»ngrei<'lien  I\ oniinent^ro  «chrieben.  Interps.Hant  ist  e», 
durch  NikeU»  AkominatoM  IThexiitini»  orthodox.  I.  24)  zu  erfaliren.  d««s 
Im  12,  .IiilirliiitidrrI  IVi>fe»»oren  der  Exegese  in  Konsliintinopel  augeKtelll 
waren.  NikelaH  hezeielmot  nämheh  Miehael  von  Thessalonike  und  Niki- 
Ithitmw  It«u<ilNk4>H  nlo  iiäämaXt^i  loi*  ftfl/)-f Aiue  reap.  SiSapttaXo^  anoaiöivr. 
Si'htm  im  l:t,  .hihrhumtert  verschwindet  die  Kxegese  fast  vollstilndip,  um 
in  der  N|iII1eii<n  ralilid.>){«'iixeit  noeh  einniHl  aurzuleuchten.  Manehe  Kxegeten 
aind  (IhriBeni*  noch  nieht  wler  nur  sehr  fragment*risch  odiort.  wührvnd 
Ihm  »ndei-en  die  Lebin-i/iit   noeh  nfthor  zu  bestimmen  ist. 

\Uh  drinitenilvit'  ludilrfnis  und  die  notwendisste  Vorbedingung, 
um  dt'n  iitnen'U  Wert  der  byiantinin-hen  V.\<  :;.  -■  erkennen  zu  kOnnen, 
int  eine  umranneude  kritisehe  t'nter»ui  huni;  ihrer  patristischen 
t4»t<llt<u.  I'iewe  yiielhmuntersuchung,  die  mn-h  fiir  keinen  Exegcten  vor- 
liwgl,  wini  ohne  Zweifel  jene»  Wert  auf  eiu  Minimum  n-duzieren ;  denn 
AI*  »i|K^iH>  KrklftniiiKMtu'tH-it  der  ExegvtMi  steht  lu  dem  Cmfange  ihrer 
KvmmmiImv  in  k<u-  ki>im>in  Verfatitui^  Aue  M«itg«>l  »a  Kaum  kjlnnen  im 
ftJg^'nilen  nur  einige  AtMh^tunyaB  IB  dieser  KklrtBa(  (BBUtdit  wertlen. 
AHJ«'ivm-4t»  lUurf  «U<r  ntvht  vwiftguBa  wwdMt.  ^a» oaa Ät  bjiaotmiischc 


1.  Theologie.    B.  Exegese.    (§  47). 


12& 


■OfilU  viele   FVagmente  »m  verloren   g«gaiigoiicn  ttlLcliriHtlk'hen  und 

■^nratäebon  Kommontarfn  erlialtoii  tinboD.    Darin  liegt  ihr  Hauph-ordic-nüt. 

Ad   <ltc    Ex^^'gc'luii    lasi-vn    »ich    die    Scholi äfften    pat  ri)« tisch lir 

^rhriftvn  unroilien,  (Itu  m-)i  die  Erklärung  von  Kirchenvätcni,  bi<M>ndur» 

der  Schriften  Gregors  von  Nazianz  und  des  I'MOudoari'Opugiten,  zur  Auf- 

gike  ttellten. 

1.  FDr  die  TtixinaBiialiineen  rgl.  die  Littor&tiirRngalKMi  zu  g  4.  —  Di«  auDnymr 
CtbMMbnuig  der  A.  T  »im  itm  Ih.  Jnlirblindnrt  ed.  pr,  0.  ncliliurdl.  Lcipxig  läT.i'uiit 
iiMtEinldtiiiiR  TOM  F^.  Delitzsch,  der  cinRn  Jad<<n  Kli^iCiofl,  einen  Zeit^ienoMon  doe  OoorgiiM 
QmUm  PleUioa.  abVerfsasor  nrwcisctn  will.  -  Din  Stichometrie  dea  Kikephoroa  veu 
bil  nWttt  ed.  Tb.  Zahn.  Uniekiebta  do«  noatoeUrncntl.  KaaDiix  S  (KrUn^en  u,  Loipug 
IW)  £9?— SOI  II.  E.  Pri'uAolien.  Anoloebi,  Freiburg  u.  Loifoie  1803  S.  I5i!  -äB.  Gegen 
bMAeit  a.  K.  A.  Credaer.  Zur  GL-ochichl«  dos  Kanom,  TUllo  IHl  S.  97-112. 

i.  Qilfeniilte):  Eiiuhmi  xur  Ocechiubto  di-r  Rx«|<c«i!  und  du»  Knnens  hoi  R.  Simon, 
ttrioir*  crili^no  des  pniicipMix  ceaiuiiMiiu[«ura  du  Nouruau  TcHtamout,  Pnna  161i3  8.  '3(10—168, 
BtnM,  Beeeniannor,  Cornely.  Kaabi-iiljuui^r.  HoltiniuiMi  und  andor«  LohrbDobor 
ii  Kialoilanr;  in  diu  bl.  Scbrlft  —  Uebur  dio  Sc.bwAiikuiiKe^a  des  Kanons  s.  beeuuders 
K.  X  Crcdnor.  (itwcbiRbl«  de«  neatMtament.licIieii  Kanons,  brsg.  von  O.  Vulkmar, 
Balia  I»»  S.  24I-2Ö7. 

3.  Ktwm  300  Hm  der  Septuaginta  wiirdan  Viv^licli«'n  von  Holmes  und  Par* 
•Mt,  Ttlna  UetaHiefitnin  gmooum  cum  varlia  Inrtionilius,  .'i  Ddit,  Oxrnrd  1798—1^27.  -' 
9  etiUre  Uniialliw  und  Hurrogmont«)  bcndiriobnn  von  Tiacbendnrf,  VotuH  lontnmpntuiu 
piMeiaxtaI.XX  iaterptBtoM.  I',  Loitnig  1!^7S.  Uff.  K.  K  lost  nr  mann,  Analoktu  xur  Sop> 
loifiBU,  BuapJa  «nd  Patrialik.  Li>i[aig  1S95.  Cm  ein«  kritische  Ausgabn  der  SoptuagintA 
köUleiieli  beaoiHlet«  P.  de  Lagnrde.  —  Einen  aehr  To!lsiandit;nn  Katalog  der  grie- 
(käcbM  Bm  des  N.  T.  mit  tUnncbluss  der  I. actio nji neu  vorfnwite  C.  K.  (iregorv  in  dem 
FlaIi|e»MMaibaBd  urEditio  uclava  critiun  niujor  von  C.  Tiscbenilurf,  Lvipeig  lt!$4— 94. 

47.  ProkopioB  (//(«wÖTwof)  von  Gaza  war  einer  der  Vorsteher  dor 
L-iwchule  genannter  Stadt,  welche  unter  Anastu&ios  I,  Justin  I  und 
änian  hlUhte.  ClK-r  seine  Leben» verhSltni.-^8e  uiitl  seine  Lehrthätigkeit 
irftfaren  wir  nianibv»  »uü  Keinen  Biiefeii.  Er  verbrachte  fast  i^oin  giUiKes 
Ubni  in  Beiner  Vaterstadt  Gaza;  unbekümmert  um  die  kirchenpolitischon 
Btwegungen  seiner  Zeit,  widmete  er  «eine  volle  Kraft  dem  [ieliranite  unti 
4r  AhfoKKung  von  rhetorischen  und  theokigi.sehen  Schriften.  Sein  Naeh- 
iiUgtr  tJborikios  feierte  die  Verdienste  den  IVokopios  auf  eraterem  Gebiet« 
in  IlMifsrhwengUcher  Weise,  und  Photios  (eod.  206)  rühmte  ihm  nach, 
■  di>r  bellten  Ithetoren  seiner  Zeit  gewesen  zu  sein.  Er  bitllite  iintar 
'i-uuiaü  1;  sein  Todeitjafar  ist  unbekannt. 

Frokppio«'  Htterarische  Hauptthätigkeit  galt  der  Erklärung  dos 
AIt«a  Testaments.  Der  litteraris<:he  Nachlaas  umfasttt  jedoch  nur  fol- 
Sndc  Scliriflen  de«  Alten  TeüitamentH :  silmtliche  historische  liUchur 
Ton  der  (ivnoais  an  bis  sum  2.  Buch  der  Chronik,  den  Propheten  .lesaias, 
üe  Pruverbien.  da«  Hohelied  und  den  Prediger  Salomos.  Der 
KtomientAr  zu  dem  letzten  Buche  ist  noch  unediurt.  In  der  Vonedo  xur 
(tawsia  unterscheidet  Prokopio-t  ausdrücklich  2  Kommenlarc  zu  den  histo- 
riKben  BQchiTrn,  die  er  verfasst  habe,  einen  ersten  in  Katenenfnrm, 
^BD  >itdert>n  aU  einlieitliehen  und  fortlaufenden  Kommontar,  der  sich  je- 
eli  von  dem  urstett  nur  dadurch  unterscheide,  dasa  hier  die  üborein- 
len  Erklärungen  der   frflheren   Exegeten   nur  einmal  dem  Sinne 

initget<iill,  sodann  die  abweichenden  Meinungen  dersu'lben  vorgeführt, 

ttad  eoiUich  Prukopio»'   eigene  Erklärungen   angefil^t    wnrdi'n.     Damit  ist 
I  Arbeit  authenÜKcb  charakterisiert:  sie  besteht  in  der  Hauptsache  iu 


126 


Byzuitinuclie  littentorgMcUchta    L  Priwalsclie  UttetMur. 


der  zusÄnimi-nfassondt-'n  Wiedergabe  der  groasen  Exegetcn  des  3,, 
5.  .lahrhundert«  und  at^llt  sich  daher  al»  'I^pus  der  byzAntinischen  E 
dar.  Jene  Kinteiliing  der  Kommeiitarf  in  2  Grippen  ist  von  Prokopioe 
nur  für  dii>  Iiixtorisclien  Büchi-r  iic)M.'ugt;  i'«  »pruL'hen  »bor  nianclie  An- 
zotchon  dufÜr.  dsss  sie  fUr  alle  Küionietitare  Prokopa  gilt.  Bt-vor  jedoch 
der  ganze  Umfang  der  exegetifichon  Arbeit  des  Sophisten  endgültig  Im>- 
8tinimt  werden  kann,  sind  noch  manche  kritixehe  Fragen  zu  K'lsen,  welche 
eingehende  handschriftliche  Fontchungcn  erhoiMchon.  Sidierge»t4>llt  siuA 
bisher  nur  die  zwei  Kommentare   zu  den  historischen  Blichor»  und 


M 


Jeaaiaa,  während  die  Autorschaft  Prokopa  für  den  Konimcntor  zu  di 
I*rovcrbien  und  die  Katene  zum  Hohenliede  wohl  mit  Unrecht  angezweifelt 
wird.  Die  Katene  xu  den  historiiichen  Büchern  iat  jüngst  von  L.  Cokn 
und  l*.  Wendland  als  die  Grundluge  der  von  Nikcpboro»  bcrnUägcgebeniMi 
Catona  LipeienniB  zum  Oct^iteueh  und  den  4  Büchern  der  KJlnige  nach- 
gewiesen worden,  nachdem  schon  in  der  Au.Hgftbe  von  Migne  auf  die  Ver- 
wandtschaft, de^  Komntentar»  mit  der  genannten  Katene  aufmerkü 
gemacht  worden  war. 

Prokopios  trat  auch  als  theologischer  Polemiker  auf  gegen  d 
Ncuplatoniker  Proklos.  Ein  Fragment  A  tm-  d?  %ä  UqöhXov  itfoXofutn  xr 
lata  üvnaQt]afü>v  hatte  A.  Mai  verQlfentlicht.  Durch  die  Wahrnohmu 
von  D.  lluxäoä.  das»  dieuo  Streitschrift  derjenigen  de»  Nikolaoti  von  Me^ 
tlione  gegen  Proklos  zu  Cirunde  liegt,  ist  .tie  in  ihrem  ganzen  umfang 
wiedergefunden,  wenn  auch  nicht  feststeht,  bis  zu  welchem  (irado  Nikolaos 
ihi-o  ur»prtlngliche  Oostalt  beibehalten  hat.  Auf  Orund  eines  Scholions 
7M  LukianoH  vermutet  HussoK,  da«»  I^okopiuH  noch  andere  apologeti 
Schriften  verfasste. 

1.  Aii«gnl)oii:  Eiue  G(>Bnnit«BBgabfl  der  KominDnUi«  wollt«  0.  OUariiM 
sorgen.  —  Die  Kümiui-nture  tu  Ana  liiBtorlseh«!)  bncheru  uuil  lu  Jesaias  nadi 
Drucken  von  Andreas  ÜceMiior  (l'>!)i>},  J.  Heuraiuatlti'^U)  <ui<l  J.  Curtorins  (l'< 
bei  Migno,  PnU.  gr.  87.  l.  21-122Ü;  2.  1803-2717.  Dcu  juieeliisc-hen  Test  liw.  Korn- 
■nontnn  lo  (it^nesio  1  —  18  od.  pr.  A.  Mai,  CI.-iMici  aucloree  ü  (Bom  I**:'*)  I-3H7.  Kr  i*t 
■bgtdnickt  bei  Migno,  und  In«  wurde  von  l.ii>riee,  18  an  bis  lum  I'Jido  die  Catrnit  Ij]j- 
BiAiiMia  bgntlUt.  Kint  vnllslandige,  wichtig«  IIa  dca  gADZ(>n  Knmmonüirs  ta  <lcn  bUU>- 
rifchen  BUchorn  ist  der  nod.  Moiinc,  ü.SS  (anoc.  fl— lOj.  Sie  knnn  xiir  (irundluf-u  uuier 
kDnftigen  AuNgnbo  gemnclit  worili>i],  ilie  wir  mit  P,  Wcndlnnd  sellnlil^llsl  i-rwurten,  Nocb 
wlohtiger  wUro  dja  Wiedi^rgewinnuD);  der  KRtene  Prokops  xu  dun  liisliiriHcbAu  Bdchprn 
«U  den  Euhlreirbi-n  llss,  in  duacn  oino  und  dieselbe  Knletio  zum  Oclntvucli  nberlii^fort 
iat,  nnch  den  leitenden  Gesitbtsimnklen  Wendl^ds.  —  Don  Kommentur  lu  den  Pro- 
vurbicn  ed.  ]>r.  A.  Mui,  L'luBsivi  auotures  !)  (Huni  1637)  1--25G;  abgedruckt  bei  Migne 
a.  IL  Ü.  1,  12:^1  — 1544.  Mign«  (Dgti-  als  Siippleinuntutn  miB  dun  Codd,  Itiuxell.  :tK9äf96 
FragmuoU)  hinKU.  dio  vt('ll<^iclil  uns  der  Kuteni^  nu  den  Proveebion  süinimen.  In  ood. 
Moirnc.  131  SMC.  Iß  ful.  \'l2-'i*jU  wird  eine  Kateoe  tu  den  Proverbien  l'rokop  rage- 
seIiri«boii.  —  Die  Katene  txart  Kolienlioil  ed.  pr.  A.  Mai,  Class.  nuci.  V.  257— 4Sü; 
abgodruelct  liei  Migno  n.  a.  0.  2,  lö4-5-I"54,  —  Kbenda  175ft— 1780  als  fragmcnl« 
alift  ans  A.  Mni,  CInss,  and.  ß.  348—378  woliracheintidi  Frngmcnto  aus  l'tokooH  Kam- 
mentnr  xiim  Hohenlied.  —  Dor  Kommontnr  roap.  di»  Kntone  xu  dum  Preuigor  in 
cod.  Monnc.  IMl  snoc.  10  fol.  17S  -270,  cod.  Miitin.  l.'.."!  unoe.  l-'i.  cod.  Murciuu.  22.  — 
Kiue  nnbofttiumto  Nnchriclit  von  oinom  Kommonlnr  l'rokopn  tu  deu  12  kleinen  Pro- 
pUelen  hei  Cnve.  Mislor.  l.iltcrnrio,  Denf  174(J  B.  327.  ~  Daa  Fragniont  au»t  dor  apole- 
Mtisolieu  Sdirift  ed.  nr.  A.  Mai.  Ülwaiti  uucluroH  4  [Uom  ISSl)  274;  abgedruckt  bei 
MIgne  B.  B.  O.  2.  2792.     Vgl.  8.  87  Anin.  2. 

2.  HiirftmittehFalriciuü.ltibl.  gr.  7.  563— 555.  -  J.  Ch.  0.  ErneBti,DePri>copii 
(Ineaei  eonimentntiie  graedii  in  hepUiU-uchiim  ol  cuiitiouui  ineditie  cummoDtatio,  Leipslg  1785. 
—  Zun  Knamcatar  Qber  den OcUteucli  vgl.  1'.  Wvndlaud,  Nca  entdeckt«  FmgmeDte  Phil 


1.  TliMlogl«.    fi.  ExegM».    (S  4^ 


127 


BoUd  I6S1  S.  29-105.  109-134.   Hier  »ifd  nnt  siMgicbige  B«nutxung  <l«r  Bcliriflwi  Pliilwi 

Mwi  dM  Origcnea  bei  Trokop  iMohBciwiaKcii.    Auf  din  BenuUnnK  Pliilca  durrii  I'rnkop  wiir 

■WM  R.  Harris.  IVigmoebi  of  Pbilo.  Cambridg«  1886,  Bafmericaan  gAwordcn.  —  /n  <]er 

KaltB»  Prokftpa  in  Octalfucliuin   und    it«r  CatotiA  IJpaifqieJs  n.  Ij.  Cohn.  Zur  inHirdkUn 

CI*U(li«f*nai|  Pbik«  und  dor  ftlturvn  Kirch«n«chriftat«]lor,  Jalirb,  f.  ^t««t.  Tlii'olugi«  lg 

(IStX)  iti—Vi  mit  tinem  Vtehtiuf.  vcn  P.  Wi.ndlnnd.     Vgl.  $$  91  n.  03.  —  Kine  nonli 

alcbl  K^dnekfa-  QMoltenuBtennicIiung  Über  »ftnitliclie  Komm^ntom  F'rokflpe  voii  L.  GiHnn- 

hxrcr.rrwXlint  Ui  llard«nhi>wer.  Palroloicie  S.  Ö(M,  hnt  ilin  gramon  Kxo^«t«ii  de«  4.  und 

&  Jibikusd^rts  als  Ilnuptttut'lli'n  Pri>)i«p«  narKgcwiMvo.    lu  dun  l'roknpioH  itiiKO')cliriHLviieu 

SUn«  wwdui  na  i>olwt  Pbitn  wht/a  in    d«r  l'elier^chrirt  genannt.        Th.  Xalin.  For- 

wbflngtB  IV  0«sckiehl«    dm   nPuUctiiiniintl.   Knncins   und    der   ultkirrli),  Liltvrotiii'  2  [Er- 

Iobm  1683)   S^  239— 'J.>H   vnrbrcit»t   «ich   Olmr    dip  Qni>ll<-iivurliftlluinsf    der  Kutnnn   luni 

BMMSlied.  —   K.  KI«slorniann.  (>ric«bUchi;  (IxM^rjilo  ano  llnmitron  d«ä  Origriic«.  'rexto 

wd  rnUraacbungea  von  Uebbnrdt  uoil  Ilornack  13,3  (1^94)  S.  1  —  13  liul.  dpn  Kpurcm 

Wsdlud*  fotj^d.  dl»  B«nOtiuii);  der  Humilii-u  de«  Origrndn   Ulipr  d*8  Bucli  JohuiiIi  in 

tei  «NliprMdiondea  Koauntatar  Prokaps  nnoligowioHun. 

IL  Zum  Leben:  Di»  Lobr«de  d««  SophiHU-n  Cliurikio*  llbnr  Prokopioa  ed.  pr.  Fn- 
kiicttt.  BDil.  gl.  1.  Aull.  8,  im  ff.  —  K.  Seitx.  Diu  ^rliulo  von  tiian.  Ifuid^lber);  1^3 
K  ä  -21.  Die  ««(««lisrho  Tlia(i(tkvit  Pioliopti  int  aclir  obcrfliiGlilirh  brlinndelL  &«its  kennt 
alle«  riudnukte.  -  C,  Kirsten.  QuauoiioDcii  CliorJoinnao.  IltMlau  IS9*  8.  8  IT. 


48.  Olyupiodoros  {'Olv/irtiötlmgng),  Diftkoi)  ZU  AJexantirien,  wurde  \'on 

JtBi  P«triiirch«n  Joltonntt»  Nikiot^s  von  Alexandrien  (R05— 516)  gow«i)it, 

nnd   war    somit   ein    J^it.genoitse   <ipa    Prokopio»   von   Gaz-n,      (Tl)er  seine 

«ilwwii  per»i>nlich(!n  Verliältnitwc  .sind  wir  oliiio  jede  Naehridil.    Aiia»tuido8 

Sinuit^tH  t-rwühnt  ihn  »ler^t,  bezeugt  aber  nur  eeino  Eigonsoliaft  nU  Diakon 

in  Alfixandrien. ')     Vollständig  Hegt  sein  iimfangroichor  Koinnicntnr 

II  dem  Prediger  im  Drutkc  vor.  Olynipiodor  vorbindet  darin  dw  IiiHto- 

riidie  mit   der    allegorJM'hen    Interpretatinn^inpthodo.      Frnliere   Kxegeten 

wnit  «■  nicht;  ein  Umstand,  der  die  Qtielicnuiitfu-suchung  sehr  orechwert. 

li»  KomniL-ntar  zu    Jcrvtnias    mit  Eimtchlus!«  Aßtt   Buche»   Baruch 

■od  dpr  Klngelieder  ist  fast  vollständig  erhalten   in  dem  Codex  Burke- 

riniuius  V  4.'..     fler  Schrifttext  ist  hier  in  Kapitel  eingeteilt,  denen  jedes- 

Bil  eine  flii»iHf>i>{a  vorangeht,  die  über  den  Inhalt  kurz  orientiert:  er  ist 

MMTrdem  von  Lesarten   uue  don  ÜbersotzuiiKeu  von  Äquilas,   Theodotinn 

od  SfinntnchoH   begleitet,   die    den    Hexaplen    de«   Origenes    entnommen 

nmI.     Der  Kommentar  selbst  besteht  aua  kurzen  Schollen,  in  welchen  die 

ifltgDrijwhe  und  historische  Hrklffningt^weiäe  gleichmiltsig  xiir  Anwendung 

fannt.     r>io   übrige»  Kommeitturu   sobeinen  nur   in  ({cdruckti^n   und  uu- 

pdrecfck-n  Katooen  fragmentarisch  vorzuliugon.    In  unifuugreieheni  Masae 

lut  der  Katenenschreiber  Xikctaa  vnn   Heraklea  (vgl.  %  £):i)  Olympiodore 

Kanawntar  zu  Job  benutzt.     An*  den   gedruckten  Fragmenten   liUät   sich 

ait  Si<;herhfil  erkennen,  diuts  dieser  Kommentar  dioaolbe  Anlage  wie  der 

Joraniaiikommentar  hatte.     Insbesondere  hat  Oiympiodor  auch    hier  den 

äawtBrti  Kapiteln  lif/oiftM^'m  voran geetellt,  von  denen  Xiketas  die  meisten 

iHrtlNMTiilhni.      Von    einem    Kommentar  zu   den    I'roverbien   liegen   nur 

«nige  fVagmente  gedruckt    vor.     Ganz  vcmtcbollcn   ist  eine  Erklärung 

MM  Bache  Eadras,  dio  Oiympiodor  in   dem  IVodigerkommentar  selbst 

vwikat.')     Ifie  Vorrede   zu    dieaem  Kommentar  scheint  am;tuU-utun,  da-ss 

OIpBpiodor  auch  da«  Hohelied  erklärt  hat.   Ob  er  auch  das^'eue  Teata- 


■)  H  ShxaMiuaim  I.  6,  Higne,   P«tr. 


<)  Mign«.  Patr.  gr.  93,  S32. 


128 


BjB&Dtinia«lie  Litteratofgeacliicht«.    I.  Proiaiwb*  l4tt«rftUir. 


ment  erklflrt  hat,  tcann  nun  dcni  oinzigun  Fragment  aus  t^tincni  Lukt» 
komiiiontar.  da«  A.  Mai  ana  I.iclil  guzi>gi^<n  liitt,  ufTunliar  nicht  uiil  Sicherhtst 
gefülgort  w«rd«n.  A.  Mai  Iiut  ouaäerdem  ein  Zitat  ans  einer  poletniscbeo 
Si^lirift  Olynipiodoi'8  gegen  SeveroR  bekannt  gegeben.  In  hnlierein  Marne 
norh  als  bei  I'rokopioA  von  Gaza  werden  wir  hier  auf  die  Notwc-ndi(^eit_ 
handitcltriftlioher  Forncltungen  hingewitxtvn. 

1.  Aiiiit;>bcn:  Don  KoinmRnlar  xiim  ProHicor  «d.  pr.  <F'ronto  Dni'scoB>.  BibL  ' 
i>atl'.  Krnc^'olat-  2  (l'urin  IßV«)  ß'.<2  S.:  iibgr<lnirJ;l  bei  Brignn.  l'atr.  gr.  B3,  477  ~K2A.  -  Dw 
Kritgiucnto  Uvr  KommvuUirc  xu  Jurumiiui.  dt-a  I'tovrrbien  und  dem  Uuohtt  joh  nw  gedraekUa 
Kuttiiion  zuHunroBiiKc«t«tlt  hti  Migui>  «.  a.  O.  I^--!?'.  62^—7^0.  —  Ob  dir  Koonmalii 
XU  Job  in  den  codil.  Ambro«.  M  65  su|i.,  D  -173  inf..  <»il.  Vati«.  33S,  cod.  StuiL  3 
voUttBndi^  rorliegt,  bleibt  zn  nnlenucbM.  lu  iIct  Psalm tiikatuii«  doa  «td.  Bodl.  Hise,  5 
ucc^  9  wird  «icli  Ol^rapinddr  ücn&nat.  -  Du  Fragui«ait  ntu  dem  LukMltomniMlar  * 
A.  Mui.  Scrit>L  vtt  nova  coli,  9.  Oßli;  bei  Migne  a.  •.  0.  790.  —  Dm  ZiUt  ix  roi 
t^lfef  Xiiyon  xuiif  lt,tijfoi<  aan  A.  Mai  abgedruckt  bei  Hlgn«,  Pate.  gr.  89,  1169.  _ 

2.  HiUamittnl:  Fabritiiiis,  Bibl.gr.  10, 937  f.  und  andere  LitterKtiirldUorikM' 
schwankten  in  der  ZnitbcHliinmung  Olympiodom  iwmlien  dem  &.~I1.  JahrbutulerL  iJit 
riebtige  ZeiUngabc  ergibt  nich  nus  dem  coii.  Itnrbor.  V  4-5.  Die  betrelTende  Notii  bai  ä 
de  Magiatria,  Acta  mnrtj-rum  ad  Ctatiu  Tibmnn,  Kom  179&  &.  S85  f .  —  Uetier  dU  g» 
nannte  Hs  vgl.  A.  Ebrhard.  Die  griochiscbe  Potrinrohalbibliothct:  von  Jemaiitni, 
IW.miMbo  yunrtfll-whr.  5(IB01)  237-239. 

3.  Ein  JCeitgvnoaiie  Olympiudora  war  <]ur  sinaitiaclio  Mßncb  KoHmae  Indiko- 
]ilcustea.  wflchvr  aioli  mit  dor  Erklärung  dur  hl.  ächrift  vM  buscIiOftigtc.  l>aii  rAMl 
iiobon  nua  Hcinvin  ^eugrfiiiliisi^lien  Work,  dus  diiruiii  von  Pbolioa  (cod.  36)  obi  ein*  Et- 
klBniug  lu  dt-m  Octiiii^udi  Hufiii^l'itwt  wurdi?.  -  Ein  vulltilfiudixer  PBatmoDkommentai 
sl(>ht  unti-'r  stinvm  NamoD  in  dem  cod.  Paria.  189  aouc.  14  füll.  207.  D«r  Prolog  dm 
«tebt  am  Anfunic  vieler  handsohriftlicben  Katenen  «i  den  Psalmen  t.  B.  in  oodd.  Vitk. 
842,  711,  rud.  Vallicell.  C  4  und  wurde  von  Montfaiicon.  Oper»  S,  Joaoni«  Chn-Mstami 
8,  539  gedruckt.  Einen  Kmuitz  diutii  nd.  Cirill»,  Codicen  graoci  Mm  regiae  biblmtlivm» 
RorboiiicAe.  Neapel  1826  S.  33  f.  -  Kin  Kommnntjir  xu  den  Cantica  den  A.  und  N.  TuBl»' 
mented  wird  üim  in  cod.  I'nriii.  2743  «noo,  IR  fei.  1119 — 20''  zuguschriobcn.  —  Auch  ')'■*»■ 
!Httie  XU  den  4  Kvnngclion  Ügiiricren  in  mimrhen  Hss  uiitrr  sninom  Name«  i.  B.  Ifl 
dorn  Wiener  «od.  luppl.  Kullar.  ni)  (letiteroa  noch  Aufitdcbnuiigen  von  K,  KmnbaebrX 
—  Üober  da*  topograpbiHclie  Work  dea  Kominji  vgl.  Ktumbnchcr. 

4.  Der  UrmnmritikLT  Ueorgios  Uhoiruboskos  acJiriob  im  6.  JahrlniRdetl  eine 
rvin  grainmatjkuliadiv  KrklUrun^  der  PHulnii^n  mit  EintioliluM  der  Oden  (ed.  Th.  Uaieford, 
3.  Bd.  Oxford  It42i.  die  wir  aU  em  Cnikuni  in  der  byiantiniHchon  Exegoae  hier  vonwich»*" 


^ 


Vgl.  Krumbacbv<r, 

41>.  Oregorios,  Bischof  von  Agtigenlum  in  Sizilien,  wuril«  nacli  sein«m 
Biographen  Leontios.  einem  Mflnche  des  SabaHklosters  in  Rom,  nm  die  Mitte 
des  ß.  Jahi-liiiiKlcrli«  in  l^aetorium  hei  Agrigentuin  gehören.  Im  Aller  voo 
IS  Jahren  roisti'  or  üU-r  Karthago  und  Tripu]i.s  nach  dem  hl.  Lantlo,  wa 
er  sich  einige  .lalire  uufliielt  und  zum  Diakon  geweiht  wurde.  Über 
Antiochien  kam  er  nach  Konstantinopel  und  von  da  nach  Rom.  lütr 
wurde  er  zum  BidchoT  vuii  Agrigentum  bestellt.  Infolge  verleumderischer 
Anklagen  wurde  er  nach  Kein  zitiL-rt;  als  aber  seine  Un.schuld  erknnnt 
wai-,  kam  er  im  Triumphe  in  seine  Biachofstadt  zurQck.  Di«  Bewtini- 
mung  seiner  Lehen.tzeit  i&t  von  der  Frage  abbSngig,  ob  er  identisch  ist 
mit  dem  Bisdiof  von  Oiryenti,  den  Papst  Gregor  I  im  Jahr  tH)^  erwähnt. 
Judonftdls  darf  sie  nicht  über  da»  7.  Jahrhundert  horuntcrge^^et^t  werden. 
Leontios  erwähnt  mehrere  SchrifU<n  Gregors,  dogmatische  und  pan- 
egyrische Reden,  die  er  in  Antiochien  und  Konstantinopel  hielt,  eine 
Abhandhmg  Uher  das  Fa«ton,  oin  Enkomion  auf  den  ApostvIfUrsteu  Petrus 
und  (iXXu  TToXlti.  Davon  hat  sich  nur  ein  Kommentar  znm  Ecelesiastea 
erhalten,   eine  Frucht   des  Studiums   der   hl.  Schrift,   das  Gregor  in  Auti' 


1.  Thttologie.    fi.  Exegsefl. 


49-50) 


129 


ochion  und  in  Ägrigvntiim  betrieb.  Dem  Kommentai-  liegt  tm  Text  zu 
üntnde,  der  von  der  xoiii;  der  tjeijtuagiiitA  abweicht  und  daher  dem  Kom- 
meotar  »«Ibtit  einen  holten  kritischen  Wert  gibt  Er  2«rfUllt  in  10  BUcher, 
ist  9«ihr  breit  ungolugt  und  leidet  un  Uüufigeu  Wiederholungen.  Seine  Haupt- 
tvodeiuc  tat  <lie  Feststellung  des  Litterali^iniics;  doch  8ucht  ürugoi' 
■ach  dvn  höheren  Sinn  (/ifffiixuirc^ot-,  ürayioYfXfoteQov)  zu  erfortjchcii.  Die 
(rtheren  Rxogetcn  sind  flei.s.sig  biüiilt^t,  niAnchmnI  auch  bekämpft;  ihre 
Stxnen  werden  abei'  nie  uusdrückHcli  genannt.  Murcetlt  konnte  jedoch  mit 
Rilfo  von  Natnenaangaben  in  der  von  ihm  benUkcten  Hk  mehrere  Stellen 
udtrrer  £xegeten  identitizieren,  die  Gregor  im  Augo  hatte.  Milien  Beweis, 
iam  Or«gi>r  in  den  Profiuiwit»äeii«chaften  nicht  unerfahren  war,  bildet 
4ie  gvlegenUich  eingeSochtenü  Durätollung  der  damaligen  kosmograptii- 
tdtea  Vorstellungen.  Seine  Sprache  zeigt  ausmergewOhnliche  Bildungen, 
teen  oUiere  Untereuchung  ftlr  die  byzantinische  Philologie  nicht  ohne 
Nutzen  wAre. 

t.  AoRKsbe:  Ed.  pr.  St.  AiiL  Maro«lli,  Venedig  1791;  wiedorliult  b«i  Migna, 
PKir.  gr.  ft^.  741  —  1181.  Di»  diiflomtUscli«  Omndlag»  v«t  ungcnOicoad ;  MoKelliii  Aiuii«t- 
Inufwa  gvbno  ilu-  jnlocli  ninnn  doiKirndpn  Wert  —  Hsa  sind  sellon. 

2.  Ililfatnittnl:  Smith  iknd  Wace,  Dicttonary  of  oLrialiiin  biDgrapIif  3.  77Gf.  — 
H.  Mira,  BiUioer.  Siciliuin  1  (Pfücnno  1^75)  458.  —  Ueber  soin«  lt«ue  nnoli  l'iilJliitinK 
Maliniar  el  Tobler,  Itinorn  hii^rniinlvni.  I«tina  2,  1.  213.  —  l.ttnctB  di  Brolo,  Htotin 
Mb  ChiMu  in  Stcilia,  2  (falonna  18Ai)  3S -57  1«ugnot  dio  Td«atitftt  d«a  (irogonoii  mit 
iMi  TM  Oragvr  1  en>thnt«a  Bii><ihofo. 

S.  Xum  Loben:  Uia  Vita  <}r<igorii  von  I.tfontlo*  od.  Horcolli  a.  n.  0.:  bei 
Ktgna  a.  ■-  0.  h4^~7l6.  Sie  iirt  um  688  Torfwut  und  ontblUt  viele  AuüsirbtnUukungeD 
oikiatarucli«!  Nolw.  In  «D«m  wicbtigon  Tuoktc.  din  Ankingo  und  Ktuisprccbuiig  in  Rom 
Mn4Mi4,  wird  atp  durch  Ilricfe  dw  bolvilii^an  I'jxpslen  (Iregur  boaUlIigl.  vorausgewtct, 
tei  hiar  di«  Bodo  vmi  Gn^urioa  ist.  —  Ein  ÜimuirrugmuQt  difsur  Vita  aü'lit  In  cod.  Petro- 
HÜL  80  SM«.  8—9.  —  Auf  der  Vila  des  LcMiiitiu«  bi-iulit  eine  uiidero.  unedierto  Lobena* 
MtdnihMg  d««  UniRorios  von  Markus,  Abt«  dessvlbon  rOmiBcbou  Sabbashlorton,  Mwio 
db  K»»wiioB  dM  Mf'tablirMton.  Kratern  i.  B.  in  cod.  Vatic.  Palat  IT,  mkx'..  ia-11  fol. 
I-Ul  UtüK*  bni  Mitt««.  Potr.  KT.  llß.  IRO-SDO.  -  Ein«  4.  ViU  d<?»  Ur^oriM  ror- 
imAmd,  Fabfiniun,  Bibl.  gr.   lU.  3^, 

So.  Die  Konunentaro  zur  Apokalypse  der  zwei  Erzbischüfe  von 
Elnm  in  Kappadokicn  Andreas  und  Arothas  «ind  innerlich  einander 
verwandt.  I.  Der  or»t«  ontittand  wahntchcinlich  in  der  or»ton  Hälfte 
'4m  6.  Jahrhunderts  und  wurde  von  Andreas  auf  die  Bitti<  eine»  gewissen 
MakarioH  hin  niederg&schrieben  ahi  der  erate  eigentliche  Kommentar  über 
imm  Buch  in  griechischer  Spraclie.  Kr  ist  in  21  .föyoi  und  72  Kf^rxlaia 
liRgtUnlt,  mit  KQcksicht  auf  die  24  Ältesten  der  Apokalypse  und  die 
DnÜKihing  der  menMehliclien  Natur  in  Körper,  Seele  und  tieist.  Der  pla- 
tMriKlH'n  Triehotoinio  entniihni  Androfls  auch  die  Aufstellung  eines  drei- 
bAea  Sinnes  der  hl.  Schrift,  wovon  der  dritte  in  der  Apokalypse  vor" 
batnchv.  In  der  Durchführung  .leiner  Aj'beit  schlie.ist  sich  Andreas,  wie 
ktt»  «|i4t«ren  Exegeten,  an  die  Kirchenvfiti,4-  an,  deren  An.Hichten  er  als 
4h)  Norm  erklJlrt.  von  der  er  ttich  nicht  entfernen  wolle.  Einen  bedent- 
•uten  Ünterachiüd  zwischen  ihm  und  der  grossen  Mehrzahl  der  hyzanti- 
oäncbeo  Exegeten  begrUndet  aber  die  Kenntnis  der  frUhchrit^tlicheu 
Littcrstur,  welche  Andreas  an  den  Tag  legt.  Ausser  Kyriltos  von 
AUxandrien,  Dionynios  Pi*oudoareopngites,  Eusebios,  Oregorios  vonNazianz 
■od  Epiiihaiiios  keunt  er  Pupias  von  lÜerupulU,  Irenoeus,  Justinos,  Ilippo- 

dn  klH«,  JtlUrluai«tBeuMbkn  IX.    I.  AbtiH.    2.  Aiill,  9 


130 


ByxontiniMbo  Litteratnrgeeohiclite.    I.  ProsÜBche  Llttvrmtnr. 


^ 


Ijrtos  und  Mi>tho<lios  von  UlynipOTi.  I>ic  Zitate  sui»  don  letzteren  zerigen 
zugleich,  (lasä  er  dietrO  Sclirift«telk<r  8e-lb)ft  in  (1er  Hand  tiatl«.  Mit  Hilfe 
dieaer  AutoritUtßn  sucht  er  den  Sinn  des  vermegelti'U  Buchet!  zu  durx-li- 
dring«n.  In  richtiger  Würdigung  der  Schwierigkeiten  <les  Textes  verzichtet 
or  aber  auMdrilcklich  auf  eiuc  volktändige  Kenntnis  der  dann  niedergole, 
GoheimniHBe. 

2.  Dieser  Kommentar  bildoto  die  Grundlage  dos  Kommotitara, 
d«r  Erzbiscliof  Arctlia»  um  dan  Jahr  i*'JT>  verfaü&te.  Er  sprach  das  Abhängt, 
keitHverhältnts  schon  in  dem  Titel  fttiH  und  nahm  manche  Stelle  wßrtJii 
hcrilher.     Trotzdem    wahrte    Arothn»    i4oinc    SolbstfindJgkoit    in    maticrh 
Punkten.     Die  Einteilung  in  24   ^öyoi  liotw  er,  wio  e«  scheJnt,  fallen  um 
gab  den   72  Kapiteln  zum  Teil  einen  andei-en  Umfang.     Einigeuial  ent- 
scheidet er  sich  in  »einer  ErklTinnig   gegen  Andrea«,   wie  z.  B.   zu  Apoc. 
16,  10,  das  er  nicht  auf  Babylon.  Koudern  auf  KunittaiitiuopL^  deutut.    Be^ 
deutende  Abweichungen  zeigen  sich  in  der  Benutzung  der  lUtoren  KtrcH 
schriftateller.     Arethas  fllUrt  ihre  Namen  selt(>ner  an  al»  Andrea»;  wo 
HO  Itbcr  anführt,  bestimmt  er  die  Hchriften  näher,  aus  denen  er  schöpfte, 
besonders  bei  Eusebius  und  Epipliaiiio^.     Bei  Arethas  treten  hinwiodei 
neue    Namen    auf:    Philo,    Kk-nieus   v,   Aluxandrien,   Athanauioe,    Baaiti 
Gregor  von  Nys«a,    7"«  nfir^itt  lid/viw;  selbwt  Homer  und  Aristoteles.   Ii 
OegenMttz  zu  seiner  Vorlage  nimmt  er  endlich  Ufter»  Bezug  auf  den  Arta- 
nismus und  die  christologischcn  Irrlehren. 

Ob  Arethas   noch    weiteren  exegetischen    Studien   oblag,    ki 

ohne   bandflohriftliche   ForKchungen   nicht   entschieden   werden.     GUnsti, 

Anzeichen  dafllr  sind;  ein  Hcholion  zu  2  Kor.  .1,  4,  das  Cramer  untor 

Aufschrift  'AfitHa  Jiaxövov  herauingegobcu  hat,  und  der  Umstand,  dass 

in   Püalnumkutcnen   z.  B.  in   oodd.    Vatic,   744,   752.    1422   genannt   wi 

Es  werden  ihm  noch  mehrere  theologische  Schriften  zugeeignet,  ei 

Enkoinion  auf  die  Märtyrer  Samona,  Guria  und  Ahibo  von  Edet^a,  ei 

Grabrede  anf  den  verbannten  Patriarchen  Enthymio»  von  Konsljintino 

der  in   KüsRi-ca  starb   (917)  u.  n.  m.     Über   die    Bedeutung   eines   Fi 

exegoten  erhebt  er  sich  namentlich  durch  das  Interesse,   welches  er 

frOhchnstlichen    Litteratur,    beHonders   den    griechischen    A  poingete 

entgegenbrachte  und  durch  die  Sorge  filr  ihre  Erhaltung  sowie  durch  AI 

faseung  von  Scholien  zu  denselben  ilu^crto.   Der  Dank,  der  ihm  neuestem 

dafUr  ausgesprochen  wurde,  mues  sich  aber  auch  auf  Andreas  von  Käsareo 

erstrecken.    Weser  hat  vor  ihm  die  iilteste  christliche  Litteratur  beachtet. 

und  viciloicbt  hat  gerade  der  Kommentar  des  Andreas  dasselbe  lnt«re 

bei  Arctlias  geweckt.  —  über  die  profane  Schriftstelierei  das  Arelhas  v 

Krumhacher. 

1.  Seil  KoiiiRiuiit.ar  des  Aii<lr«<a8  od.   )ir.  Fr.  Sylburg,   neid»lb0tK  1-'>M 
einem   BasFTl]irlii.'li('ii   Index  vurlionim  ri-   pbrnseon  iiutalitliornin,    der  ttlwr  seinu  Ätiii 
onentiart.  Wied«rh<>1l  bei  Migno,  Totr.  gr.  IW.  20T-458.  1387     1394.  —  In  eai.  Hm 
318  fol.  151  — 'i4  Fmgment«  des  Aniirons  /m  n/c  DiQBrteitiKtjt  dtvrlpnif  jlißlov.     DmkI. 
ood.  rnrin.  2Ü14  shdc  U  —  Vi  fo).  84>'i'-  ^54.  —  Die  ÜU^t^  Androubandaofarift  ist  wohl  < 
«odox  AthouH  139  {^  l'nali  3)  n.  HOO  ron  der  Himd  ieT  Knisorin  Mum  gMehrieboD.     Er  eo 
hllt  auMMir  dc-t  AiidUaIviiso  din  Apastelgnschichl«  und  dio  A|iostalbri»fo  mit  Scbolimi,   d 
OBOh  8p.  Lninpros   vit'llL-icbt  Biicb  AndroAS  nngcdiäreii.     Am  Anfttni;  AM   eine  Bingntpb 
dM  Andreun,   wuvoii  lAinproB  loidor  gnr  niolita  Nalioron  luijjt.  ~-  l'ebor  diu  Uodculung 


L  Tb*ologi«.    B,  Bxegwe.    (9  51) 


131 


^BButM»  (tr  di«  Textkritik  dor  ApokuljpHu  ■.  Fr.  Uvlittsch,  EuilsclirinJiclio  Ftanila, 

Run.  ui^  läe^. 

2.  Die  2ett  des  Andreas  wird  oock  immor  cwiaohnn  dnm  5.-  9,  Jührliuudi-rl  iw- 
|Mt<>L  Dar  Vcrmidi  von  A.  Hiiriiadi,  ihn  lum  Z«itf:eo(MaiM)  de«  Antthnn  zn  marbon.  slflbil 
fliok  lur  dl<>  StAa  bei  dem  latltMVil:  £  rr;c  xat'  ifit  KmaaQtlaf  ttU  Kartrtni-onltti  uiime  '4^ 
lil*ftiar  iu/tir.  Mi^n«,  Patr.  gr.  106.  B16,  iiod  Ist.  wie  aus  di«tM;r  Notix  anlbiil  Iiervot- 
(«b,  mtta^lEickl.  Di«  Uinwb«itnn|t  cinn«  kurz  rorlier  R<>scbriebi>neD  KommontAn  i«t  nach 
m  mA  biklist  nnwBbr«cbointi«li.  -  Ucgon  dm  r>.  Jsbrliundvrt  und  flu-  tUe  obige  itcit- 
bwliuiJP^IIK  tS.  Jkhrb.)  Kiiricbt  folgondcH:  Uio  Uenatsung  von  Kyrillos  v.  Alexandrion  nnd 
Ditsja«*  P>MidiMr«op«£iioB.  die  Aiilngc  iIcs  KommoDtiirs  in  der  Art  der  Byzantiner  mit 
tewrwlbrcnder  Bnngnaliine  auT  die  V>t«r,  die  Bemerkung,  dua  der  kJrelilidin  Ron^  ron 
^h«w  n  Kp«l  Obcrgcgmiiguii  »ei.  d«r  Bfangel  ««nc«  jeden  nolemiaehen  Int^rpsses,  dio  Art 
w  WeiM,  WM!  AndreM  «aninul  ven  den  arianiachen  Zeiten  Bin  weit  xurlicklinfiiiiidi'ii  spricht. 
kltcBd«»  aber  die  Noiis  den  TbewhMiee,  ed-deBourl.  161,  Ober  i-ino  yrruaiiunit  Kw*' 
loUaii  dweh  itie  UuBiien  im  Jahre  508;  daraor  beliebt  taui  «in  nalUrlidi^itcn  di«  Kr- 
■***■■§  d«r  HnaiMn  in  dem  Komoifintar  des  Andre*«. 

3.  Den  KommentM'  dw  Arethan  ed.  pr.Donatne  in  der  Ausgabe  daa  OokameniM, 
Ttraua  l.'>32.  —  Kino  n«iie  Auagab«  ans  dem  cod,  liodl.  Dniocc,  3  Mieo.  II  boMirgto  J. 
h  Crinier.  CalenM>  in  Nov.  Twtament.  J>(1)MI>]  176  -496,  Der  von  Ar«Uias  aelbat  her- 
rtlirradn  Titel  laDUit:  "Kx  lär  Ur^ffii}  Tfi  fiiat!eiaiiaiiji  ci^x"''""°''V  l^'oionpfi'nc  Kirarro- 
tttiat  lii  tr,r  «rtturiili'U^r  .tfnnng/ii'ra>r  3<np(oiaif  avroii'it  a/oliioj.  itoQattHt'aa  ini 
'tt»m  Äpoji'o»  iinatÖ!t»v  Kniao^ine  KartninfoKiat.  —  Aheodnickt  Imi  Mi^ne.  Pnlr.  gr, 
W4M— Tfci.  -■  Eine  gnnx  gleiche  U»  wie  der  cod.  Ilodl.  irf  rod.  Vatic.  Pii  II  50 
Ott.  VI.  -~  Dif  K«dvn  auf  die  Mftrtyrcr  von  Kdouui  und  din  Umbrcde  auf  Rutbjnnioa 
uck  (rDherrn  Itnickeii  bei  MiKne  il  a.  0.  787—806.  —  in  ticiii  eoJ.  I.nu[ciit.  pl.  S.  H 
«Ml  II  fol  12  ft  ein  langes  Scholion  tu  Clemens  von  Alexandricn.  Vgl.  Unndini,  Cata- 
lina I,  4Sf  r.  —  U  cod.  Honoc.  66  ssec.  16  M.  62  ein  Schohum  de  Deo.  —  Reitig, 
Im  Zengnisee  des  Andrea«  lud  Aretbas  von  CIMuir«a  in  Kaupadacieii  Ober  die  Anokalynse, 
TWe«.  SUnd.  u.  Kritiken  4  (1831)  794-77»,  Kr,  Delitrseh,  Wann  kbte  Ar>^tlias, 
»m  Analefter  der  Apokaljrpw?.  Zeitiichr.  f.  Inthnr.  'llteolog.  24  (1863)  I,  13-16.  -  Th.  v. 
OlU.  t'eber  das  Zeitalter  de«  Knhiarhafn  Amtlm,  Zoilaohr.  f.  wiw.  Tlieol.  21  (lS7d) 
Ut  f.  -    Weiten)  Lilterntur  hnj  Krumbnchnr. 

*,  fnter  I*o  dem  WeiKnn  (SW  DU)  blUhte  auch  Lpon  MagiKtnr,  Anthj-patc)«  und 
telkisa.  von  dem  ein  nnifangreicbe«  Scbotirnwerk  ru  dun  hiiilari.iGhRU  tlQrhc^rn  dca  Altno 
l^taMeata,  la  3  Eroagnlien  jUattiilnt;,  Lukaa  und  Jubaune»),  lu  <[ur  Apuslolgcicbichtn 
nJ  d»D  7  kallioliMih««!  Briefen  bandadirifUicb  erhalten  inl.  Kiuigo  AucaÜKe  aua  dcm- 
iAm  »4.  A,  Mai.  Novs  Patr.  bibl.  6  (Rom  1863)  .')41  f;  abitedruukt  bei   Migno.  Patr. 

tlOR,  lOSOf.  —  Andere  Ansflg«  aus  dein  cod.  Patraiac,  177  saec.  10  ed.  J.  Sakkelien. 
titumj  ftfiti^^nij.  Athen  1890  8.  07  f.  —  Die  Soliolien  lum  A.  Testamente  atnd  aucji 
a  dem  rodcx  PalmiM.  1'^  saee.  10—11  enthnltoo,  sowie  mehrere  Briefe  des  Leon,  Letztere 
•i  i.  Sakkelion.  .Uliiar  1  (I88S-8S)  377-410  mit  Briefen  des  DulsarenkiSniRs 
ijmtmn  ■.  a  —  Die  Scholien  mm  A.  T.  «ind  durchweg  au»  Theodoret  rnn  Kyrrhos  ex- 
■iWtI,  Ander»  [Im  x.  B.  codd.  Viadob.  thnol.  l&T  nnd  230.  A.  Mai  a.  n.  O.  5S9  er- 
■ubI  «iop  VatikaniMtin  IIa  der  Bcptnaginta,  wctelie  neben  nndorrn  Miniaturen  dna  PortrÜt 
4«  I^Mi  Patrikiea  nnd  nein««  Bnidem  Kuniitanlinus  bietet. 

it.  Km  aweitiir  iCritgcnwde  des  Arc^lhoa  war  nacli  A.  Miii  der  Bisrliof  ItaHilios  von 
RfOpalrne  in  Tbeaaalien.  Di™*r  vcrraast«'  einen  Kommentar  lU  sUmtliehen  Propheten, 
in  «nrh  unedicrt  i>l.  Den  l'ruloß  dcstielbeu  cd.  A.  Mai,  Nova  Patr,  bibl,  6.  G41)  f.  Dar- 
au&  •nitte  Daatliva  d»e  Arbeit  der  ViUer  in  der  Erkläruna  der  Propheten  forl«etsen  und 
[■tirandiiii  a»  Mnnäinilin  des  Herrn  den  Juden  gegmaber  erweiwn,  Kinitte  Kxinrpl« 
■i  dw  Vaende  etnM  Anonymen  ed.  A.  Hai,  Nova  Palr.  bibl.  7  (Rom  18.'i4)  1.  Vll-Xll; 
%*^wik(  bei  Uigne.  Pnlr.  gr.  111.  413  4t«,  -  Der  eod.  I'ahiiini:  :U  «aee.  12  enthalt 
BMillna  aiiaeer  dem  Koiamentar  tu  den  Propheten  eine  unvollatiindigc  tüffraic  nt^ii 
MOfMi*'  K'i  litrgatm¥  t^t  Stint  yfvii  in  96  Kragen  und  Antworten. 

&].  Oekomenioa  {Oixovftinoi),  Bischof  von  Trikka  in  Ttio«»ation. 
Niuno  Bt«Ilt  un»  vor  ein  wahres  RüUel.  Er  Ht«bt  in  dorn  Codex 
Mtl.  234  mx,  10 —  1 1  fol.  330'  in  einer  Überschrift,  welche  mit  der.ienigen 
dM  Kotnnitititare  d««  Arothas  zu  der  Apokntyp^e  eine  gro8.40  Ähnlichkeit 
bat:  '£x  ruf  Otitovftfrftp  t^>  itanagi/p  imaxörtip  T^xxi;;  0ntaaKtii  ittoy^lü^ 
iun9njur»>r  tlf  «ijr  <ino»nXvtfHr 'lioiiri-op  xov  ftrah'iYor  ffri-oi/n?  ffxoAixi;.  ,  . 
h  dcrwJlwa  Weino    kehrt  diese  Üb«rHclirift  wiedur  in  ilviu  Cod.  Vatio. 


132 


BjuulUaiscIte  IJtUratnrge»chicbte.    L  Prosaische  Littsrfttnr. 


Pii  n  &0»H«f.  lU  fol.  2tiS.  Auf  diu  Übersctirin  folgt,  in  bcidcii  Hss  öJ 
IVolog,  dessen  Autor  sich  Über  die  Eclithoit  und  Kanonizität  der  kfsß 
kaly|)8c  verbreitet  und  vorsicliert,  dnsts  ur  den  ursprünglichen  Konimentar 
im  fulgoudi'H  odiie  wcscntliehc  LUckon  wiedergebi'ii  wolle.  Nun  Lst  iber 
d«r  dftrauß'olgende  Text,  »titi»tii«che  Aadentngen  und  AuHlusfiUiigcu,  d«iiMi 
einige  Zusätze  gegenüberstehen,  abgerechnet,  identisch  mit  dem  Kon* 
mentar  zur  Apokalypse  des  Andreas  von  Kilsarea.  Die  Abwei- 
chuiigen  sind  besonders  durch  diu  Wvglasäung  der  Zilato  der  frQii«rM 
Exegeten,  sowie  der  parUnctiitchen  Schkssstelton  am  Ende  der  24  j/ijm 
bedingte  Da  die  Autorschaft  di-s  Andreas  durch  Arethaa  verborgt  wird, 
und  die  Vergleichung  der  beiden  Text>e  ergibt,  daiis  der  Text  des  Androai 
der  ursprüngliche  ist,  so  kann  von  der  Abfassung  dieses  Kommentars  XDr 
Apokfliypao  durch  Oükumouios  keino  Hede  sein. 

Unter  denselben  Nanien  hegen  seit  dem  lt>.  Jahrhundert  'A  Kom- 
mentare   m    der   Apostelgeschichte,    den    katholischen    Briefen 
und    den  i'aulushriefen  vor.     Uavou  sind  dio  zwei  ersten,  wie  sclioa 
früher  wahrgenommen  wm-de,  identisch  mit  den  entsprechenden  Kommen- 
taren des  TheophyUklos,  bis  auf  geringfügige  Umftte1Iun$;en.  Auslassiiiigcn 
und   Erweiterungen.     Hier  ist  aber  .Oekumenios*   im    Vorteil;    denn  div 
handschriftliche  Überlieferung  dicKcr   Komtnentaru   reicht  fast  ein  lialbe» 
■Jahrhundert  über   dio   Lebenszeit   des  Theopliylakto»   hinauf.     Der   Kinn- 
mentar   zu    den    Paulusbriefen   weist    auch    Anele   Paralielstellen   zu   diiii- 
jcnigcn  des  Theophylaktos  auf;  doch  hat  er  bei  Oekumenios  ^ne  wesfut- 
lich  uhweicliende  Gestalt.     Es    ist  ein  Mittelding  zwischen  einer  exege- 
tischen Kateue   und   einem   selbständigen  Koniniuntur.     Die    meisten  Au.«- 
ftlhrungen  tragen  keinen  Namen;  sehr  viele  sind  aber  als  Exzerpte  au* 
frllheren  Exegeten   und  KirchenMchriftstellem,   Clemens  von    Alexandrien, 
Methodios    von    (llympos,    Eusebios,    Akakios,    Ohi-ysoatomo»,   Soverianoa, 
Kyrillo.«  von  Alexandrien,  Theodm-et  und  am  häufigsten  Photios  boxoichnet 
Die  Suchlage  wird  noch  schwieriger,  wenn  man  unter  diesen  Namen  auch 
denjenigen  des  Oekumenios  selbst  sehr  oft  antrifft.    Auch  dieser  Kommentar 
ist  schon  nach  der  hundschriftlichon  Überlieferung  älter  aln  'rheo]>hylakto& 
Die  Frage  nach  seinem  wahren  Verfaiüser  wird  aber  noch  dadurch  oi^ 
»chwcrt,  dass  in  einer  ganzen  Reihe  von  Hss  der  Text  wiederum  sowohl 
von  dem  gedruckten  Oekumenios  als  von  Theophylaktos  abweicht,  und  di« 
Hss  unter  sich  selbst  verschiedene  Rezensionen  dai'-ttelten.    Der  Kommentar 
zu  den  katholischen  Briefen  muss  insbesondere  verglichen  werden  mit  dem 
de»  Metrophuiies  von  Sinyrna.  Damit  ist  wühl  zur  Oomige  begrQndct,  doss  der 
Name  Oekumenios  bei  dem  jetzigen  Stand  der  Forschung  ein  Kätsul  bildet, 
das  nur  durch  eingebende  handschriftliche  und  kritische  Studien  und  im  Zu- 
sammenhang mit  der  ganzen  Frage  der  Katenenlitteratur  gelSst  werden  kano. 

1.  AuBfinben:  Don  rruloKun  tv  <lc<ni  KominnDlar  tat  Apukul<rpau  ed.  pr.  Mant' 
l'uuouii,  Uibtiotii.  CuisL  8.  277— 27U.  —  Den  Kunimotitar  swlbsl  ud.  pr.  J,  A.  Cikiufr, 
CulenuB  in  Nov.  Ti-^lntn.  8  (OxforJ  lH4Ö)  iHl—öH'i.  --  Di«  3  Dbri^eii  Komni^nUr«  «<i. 
pr.  Dooatus.  T«rona  iri32,  —  Bei  Higiiu.  Patr.  gr.  118  und  119  wiederhat  •■■&  Att 
Änsgabe  Ton  F.  Morollnn.  rsris  1631. 

2.  nitremittel:  Kiibiiciu«:  Ifibl.  gr.  S,  092  696,  Ein  gut  orientiorendM' ArtUcsl 
von  0.  Hsrdonbcwrr,  Wutor  und  Weites  Kirclivnlpxikon  9'  (Frcihurg  1B04)  708  "IL 
—  Kt.  Ovorbock,  Uio  «ug-  ijebolien  des  Oekumenios  lur  Apaknl>psp.  J^itaclir.  f.  inm. 


J 


1.  Thaologte.    B.  Eingwo.    (S  52} 


133 


7  (1984)  192  SOI  li»t,  wi<<  ich  luiohtrilelich  ««he.  daa  Verhsltaia  dkaer  Sdioltea 
dm  Aiidmnn  richtig  «rkaiuit.  Er  vcrDiutet,  do-in  der  waliro  Sotanenlnr  dM 
iw  lur  ApokoIjjM«  noch  imgcdniokl  ist.  Dhh  inum  dii>  lianducliriMiirli«  Porsohang 
I.  W«lirMlMinli«li  itt  ea  iiichl.  Klj<^r  kurm  Oi>kumeiiioii  dor  Kpitomator  d«« 
itara  TMi  Andmui  «ein. 
S.  In  don  cod.  Valican.  IflAO  «.  1087  ist  ein  Kommocitiu'  eu  den  riiula*bri«>f(>ii  von 
Itikniaa«,  Enbwcbof  voti  Reggi»  in  Kiilulirir>ii,  tnllia]l«ii.  der  mit  den  «ntanrocbonden 
KMnnMBtanfi  iem  Oeknmeaioa  und  T)iou|ili>'liikl<je  vcr^ticlion  wurden  inü»t«.  da  rr  viel- 
Udrt  ««  ZwiMbengliMl  x«iiicli«n  buiden  l»trl«r*ii  büdft  Dio  Hs  wtirdu  vi>ii  «inem  Thoodoro« 
ntar  dar  Aulüclit  dm  Autum  selbst  MehriabMi.  Vgl.  P.  Batiffol,  L'abliHr«  de  BotMuio, 
l*»«»  INI  8.  87.  1&&. 

4.  Eintfa  TheodosioB  ärmnmatlko«  worden  in  d«m  cod.  Vati«iaii.  Pii  tl  22  ■aoc. 
II  M.  W*— 88  Solwlla  in  DaiiieÜH  visiones  iageidiTi*bon.  0I>  cti««er  Autor  ■bor  niiÄt 
lltH  iat  «li  «•  Vstauntadi«  IIa,  hleibt  dahmgMtrilt. 

&2.  Thaophylaktos  (fitvifvlaiitof;},  Erzbischof  von  Arlirida  i»  Bulgarien, 
■  mif  der  Insel  Eubooft  gobort-n.  Er  fungicrtt'  als  Dialvoii  an  <Ier  Ilapia 
-  ;  j  in  Knn^Untinopnl,  aU  ibm  <)er  Kuis4>r  Michael  DukiiR  (1071-78) 
£u  Erziehung  eeinos  Sohno»  Konstantin  am'ertrawt«.  Vor  1078  w^lrdo  or 
EnlitBchof  von  Bulgarion.  Dem  foingc bildeten  ByKuntiner  waren  dio  bar- 
WiMrlii'n  Sitten  und  die  ßildungsurniut  dor  Bulgaren  liikhst  zuwider; 
tr  klagt  häutig  darüber  in  8«tnen  Briefen  und  &ohnt  ttivh  nach  Konstanti- 
Ba|K>l  lorQck.  Doch  scheint  ci«  ihm  nicht  gelungen  zu  sein,  das  verhaiutto 
Biriguion  vcrltt«Hun  zu  künnen.  In  Koni«taiitinopel  hatt«  er  einfluKsroicho 
Fnad«;  muiwte  er  sich  doch  einmal  in  Konntantinopel  wegen  Geldmachoroi 
Tcruitworf«».     Sein  Todesjahr  ist  unbekannt. 

Da8  Uauplgebtct  der  schriftHtoilcriitchcn  ThAtigkeit  des  Theophylakto« 
ai  iliu  oxegutische;  «a  umfasutu  mehrer«  Bücher  doM  Alton  Teeta- 
nunU  und  fast  das  ganxc  Neue.  Noch  unediert  ist  ein  Kommentar  zu 
iti-n  ['Kalmen,  der  z.  B.  in  dem  cod.  Paris.  1-17  sacc  15  vorliegt.    Den  (un- 

i'Ii'lt^'n)  Kommentar  ku  don  12  kleinen  Propheten  hegann  er  auf  diu 

der  Kuiserin  Blaria.  die  ihn  aufforderte,  au»  den  früheren  Kommen- 

Urni  i'in4<  kniiippn<)ifise  und  klare  Erklärung  zu  schreiben  mit  Berücksich- 

ti)piDg  de.-<  dreifachen  8inn(>s  der   hl.  Schrift,    des   Htteralen,    moralischon 

oDHgvgischen.     Thoophylaktos  nennt  seine  Quellen  nicht;  dio  vorzUg- 

derstdbon  war  ThcoJoret  von  Kyrrho». 

Von  den  neuleetamentlichen  Kommentaren  ist  nur  diö  Erklärung  xu 
im  t  Evangelien  'J'heophylaktos  eigen.  Der  Kommentar  zu  MattJiaeus 
wmUi  auch  auf  die  Veranla.'«:iiung  der  Kaiserin  Mana  verfasst,  und  es  liegt 
Bähe.  dafow-Ibe  von  den  übrigen  nn/iinehmen.  Dio  Abhängigkeit  von  t'hry- 
•oatinnoit  wird  schon  in  den  Überschriften  dieuer  Kommentare  ausgesprochen. 
Sthoa  rbryMostoniiks  hat  Theophylaktns  auch  andere  Väter  heroiigoKogen ; 
Bit  Nanifn  nennt  er  fast  nur  (iregorios  von  Nazianz,  Die  allegorische 
lal4T])rt«talinn  kommt  sehr  oft  zur  Anwendung,  besonders  bei  den  Parabeln 
im  Ücrrn.  In  den  drei  Qbrigon  Kommentaren  vorweist  er  oft  auf  den 
KwuiHtitar  zum  BlatthäuM>vangelium  und  sucht  dte«H>tbcn  überhaupt  untere 
ÖBanivr  in  Einklang  zu  bringen;  doch  hat  er  auch  Widersprechendes  aus 
«iMii  Vnrlagen  horflbergenoinnien.  Im  Jnhauneskommentar  kommen 
MuiddUMnu«,  AnaniHmus  und  Ne^torisni.tmus  hilulig  zur  Sprache;  ge- 
hpuHitli  wcrdon  auch  dio  Messalianer,  Axmcnter  und  Lateiner  bekämpft. 


lU 


Bjzantintoolie  UttermtorgsBohUht«.    I.  Proasiulte  Uttormtar. 


Die  [Miranotisclion  Anwendungen  sind   seilen,  und  dann   nur  andouUings- 
•neinb  nuHgeapro(rlien. 

Ein«  gowifttte  ä<-Il)Htäiidigk«it  bewahrt  TlieophyliUctoa  auch  in  dem 
umfangreichen  KoninicntAr  zu  den  Pauluxhriefen.  Hier  nennt  er  viel 
mehr  Namon  früherer  VStcr  alu  in  »oincn  Qlmgon  Kommentaron,  1Jlemi>iis 
V.  Al«xftndrit-n,  Mcthodios,  die  drei  Kuppuddkiür,  KyrilloH  v.  Aloxandricn, 
Diouysios  Pacudoareopagiteft.  Die  üauptinstanz  bildet  indes  auch  hiur  Chrj»»- 
BlotnoB,  bei  dein  er  HOgar  die  abweichenden  Lesarten  des  Svhrifttextai 
berdcJcftichtigt  In  der  Kegel  zilhlt  er  aber  die  verschiedenen  Erklärungen 
auf,  ohne  deren  Urhc-bor  ku  nunm^n,  und  entscheidet  sich  bald  fUr  diese, 
bald  filr  jene.  Mit  Kuthymio«  Zigabunos  »tinimt  Thcophylakt  in  diescnn 
Konimeatar  manchmal  würtlich  Uberein.  Ganz  unseihfltiindig  ist  Thfophy- 
laktos  in  den  Kommentaren  Über  die  Apostelgeschichte,  der  in  :t  Re- 
zensionen vorliegt,  und  diu  katholischcu  Briefe.  Dieselben  sind 
im  wesentlichen  identisch  mit  den  Ookumenioskomnicntaren. 
Durch  diese  Wulirnehmung  wird  das  Ansehen,  das  Theopbytaktos  bialter 
ab)  Exeget  geno&äen  hat,  bedeutend  geschmälert;  denn  sie  legt  die  Vei^ 
mutung  nalie,  äa^  Theophylaktos  auch  fUr  die  (Ibi-igen  Kommentare 
nicht  direkt  aus  den  alten  Exegeten  schöpfte,  sonclom  fertige  Vorlagen 
nur  mittels  unwesentlicher  Abändeiiingen  lÜr  seine  Zwecke  zurichtet«. 

Der  litterarische  Xachlass  umfasst  ausser  Briefen  und  anden-n  pro- 
fanen Schriften  (vgl.  Krumbacher)  noch  mehrere  theologische;  eineStreil- 
achrift  gegen  die  Lateiner,  die  aber  sehr  vei'^Ohnlich  gehalten  ist  und  von 
DcinotrioN  Chomatianos  sowie  den  spateren  Unionsfreunden,  z.  B.  von  Johannes 
Bckkos,  benutzt  wurde,  eine  llomilienHammlung,  aus  welcher  nur  tw«i 
auf  dae  hl.  Kreuz  und  die  Vorstellung  Maria  im  Tempel  gedruckt  sioil- 
Elf  Homilion  auf  die  Aufoi-stehnng  dos  Himii  sind  lediglich  Auszüge  aas 
den  Hvangcliunkommonlaren.  Echt  ist  wohl  auch  uine  Hcdo  auf  15  M&^ 
tyror,  die  unter  Julian  in  Tiberiopolis.  dem  bulgarischen  Stroumitze,  dii) 
Marterlod  erlitten.  Dagegen  hat  Fr.  Miklosich  die  Lebenshoscbi-cibuiig 
de«  ersten  Erzbischofes  von  Biilgarien  ricmens  (t  916)  Theophylaktos  mil 
Recht  ahgci<prochen.  Ihr  Verfasser  gibt  sich  als  Zeitgenossen  kund;  auch 
(>asät  die  darin  x.u  Tage  ti'etende  Liebe  zu  den  Bulgaren  schlecht  zu  diii 
AuiMierungen  des  Theopbylaktos  Hber  Ihilgariens  Land  und  Volk,  Anden-s 
acheint  noch  unediert  zu  sein,  wie  Do  Trinitate.  Contra  Judaeos:  doch 
mtlssen  diese  Angaben  en^t  noch  kontrolliert  werden. 

I.  Au«(cnbnn:  Kine  (iosiimtansgabc  dar  Schrieen  Tlicophylukts  vi»ra»at«llol* 
Kr.  FoKciiTi  mit  Uilfo  voii  Uoa.  t'iiiclLi  und  Ant.  BunKiuviuiiii.  4  Ild«.  VoDudip  l'M  -  «t. 
Uann  »raoliiaueii  (uiii  cniUmnul«  dii-  Kommenturo  xti  'i  klciiii^a  Piui>lift«ii.  Hcieeiis.  Itubukuk. 
Jonasi  Nabum  n.  MivlilUs.  zu  dun  kutlioliBi'lK-u  Brivfi^u  und  2  neuo  ToxtrpzeiiMoooii  dm  Kom- 
itumlkra  xuT  Apost«laoMliic1il«,  diu  ji^duch  mit  dvm  ersten  'l'oxio  wi>«ciitltch  flherainsliiauMn. 
--  AUm  wiederliolt  bei  Mi|;u«.  Patr.gr.  12J-  \26.  —  Di«  Scbrift  gogen  di«  Lataiaer 
•oohboi  C.  Will,  AcUet  sorijita quae de cnntinvorsiin Kocinsinn groocAo »t  lat.  M»o.  uiidMtma 
OOmpMitA  «umtnnt,  [loijirig  I(<ßl  S,  1^9  IT.  —  Kiil«  vnn  J.  II.  Lcdcrün  (t  1737)  VMrbomt4<a 
Aiuglbc  dRH  Kumtnwlarasu  den  12  Prophcton  ist  nicht  nmchionon.  Kehto  Komm<'nt«ro  cg  4ra 
T  ftbriiceii  ktuiiiuQ  I'TopheUn  aind  QbrigruiB  nir.bt  bnknnnt.  Vgl  B.  Ünorgiadcii,  'FjixX.  'AkijS. 
4  (ISK-B-i)  ]t)D-n6.  135-138.  UI  14«:  ö  (IS**  85)  10-U.  Hier  der  Anfang  4m 
HoMMkunimvnliLni  und  cioigo  -ii'/oi  des  Tbeopliyliiktdii. 

3.  Hilfsmittol:  B.  M.  de  Rub«is.  UiesorUtiu  du  Tbeujiliylncli  Bulgar.  aicbicp.  gnsli*. 
BCriptift  et  öoctHua  duque  wiiota  oporuin  ejus  viunium  odilK>ne,  im  I,  Haud  der  Gctguat- 
■mgab«  von  Koacsri  und  b«i  Migne,  Patr.  gr.  128, 9— 1^7.  —  J.  C.  Hagenbuoh.  Es- 


J 


1.  Theologie.    B.  Exegese,    (g  ^3} 


135 


■na*  IKeolojpoe-liUvnriiw  d<?  Iht^phyUclo,  Turici  1760—61.  —  FftbriciuB,  Btbl.  ^r,  7. 

tBÜiS8.  —  Eiaice  Utero  LillcrMur  venMobnel  Hoffranno,  Loxicon  bibliosraph.  3  IIi«iiiiiK 

UIB)  741.  —  Za  d«ra  Kaaun.  d«r  ApoBteI(fea«b.  vgl.  OOU.  Üolebrte  Aiuoigon  1762  S.  105S  B. 

8.  Di»  AbbladgkeH  der  KwniiMnUre  4m  Tbeophylaktc«  nir  ApoatvIgenehieJit«  uBd 

n  4«  kaQMUMbea  itrief««  vom  <l«ii«n  J««  eogenasnlcu  Oukiunento«  orliollt  »hno  woitprcn 

b«  ton  V«rgle(ch  dar  beiden  Ti>xt<*.    An  d«r  Prii>iitlt  di^q  Test«»,  d«r  Oekumcnios  lu- 

foduitbea  wird,   Ituia  eber  nicht  gpfwoirell  worden.    Seine  Landaolirifttit-Ii«  L'eberlier«- 

HM  rstdil  Bit  den  ««dn  Ptm.  223  bi«  lum  Jnlirn  KMA.  wihrond  Tlii'ujilivlakt  cnt  lOTl 

■  der  Gcadikbl«  miflrilt.    Ifech  aitirr  dAnkmewnlaB  JüttoiloOK  von  P.  b».UBol    besieh! 

ad  dl»  Dalwrasg  sllndiag»  nur  nuf  ninMi  Teil  de«  Cedex;   aber  der  nbrig«  Teil  seist 

■Mib  titer«  8eliriftrOTTn«^.    -   Tiotx  eifrigen  Suchen«  nt  «■  mir  aber  nichl  geliuigOD,  Im 

ndodig  wi  machno.  in  dMiea  Ooknmcnio«  aIm  Vcrfuaer  dieecr  KomnurntArg  genwiot  wHro. 

Bit  Hm  dm  l>oiuilu9  botco  den  Namen  auch    nicht.     Die  Keakalalugo  trügen,   vroil  die 

Majsen  Te\ti>  lucli  dein  Vergitngo  äva  DunutuH  uiihvilcnklLoh  OtkmnPuiüH  xu^encliriuben 

•Mwa.    —    l.(rlztriirB    i;ilt   auch    TOn   dein  KoininuiitAr  zu  duii  Pau]uHbrivr«ii.     tjiur  raicbt 

dl  kaedechrilUiriie  l'Blwrlivfurung  necl)  hSfaer  liinauf ;  diu  cudd.  Pai-iH,  322  und  Coial.  27,  die 

tMk  ttaer  (renndti<heii  MitUilaBg  von  P.  Batiffel  den  K'ainnxintar  etilliall«'!),  stammeB  aue 

Int  lU,  JalirlHMdeH.     Der  KoionM^tar  von  Theonli};labt  enthalt   viel«  SteUen,  welche 

i*rüitk  mit  dieaetn  Teste  nberv-iofllinimen.     An  uhlmichon  f^tollcn  nbnr  ontfarnt  er  «<li 

'  '1  .'»■■kunM'nioH*.   Wfut  die  Veraobiedeahnit  in  den  lim  luigehl.  xn  int  der  Kommentar  ru  den 

L     .-tirirren  z.   B.  in  drm  cod.  Mona«.  ST.*)  Mee.   lü  Fol.  110  IT.  vcnranilt  mit  Ookuintiniea 

M  l\*o)ihfl»kt<Ni.  dlimmt  abor  mit  keinem  von  bcidi^ii  Uboivin. 

4.  Jehanncn  v.  Cbalkodou  mit  dem  HciDamen  Hieromn««n(in,  Patriarvh  von  Kuol 
Jim  11^),  ■ehricli  «ioe  Vunudo  ru  dein  Kvangclicnkommi-'ntar  des  Theophylakles,  die 
•MiJ  t'iuis.  234  a.  1818  «rhnltcn  ist.  Di>TiiBe]br[i  Jolukiitien  werden  auch  CimUDMltarll 
t»  avaagelia  anniverearia  in  cud.  Paris.  214  a.  1316  fol.  1— 33(i  und  eine  groaMSwBiB- 
!■■*>■  6onataf;tdionuli«ii  in  dem  cud.  S.  Sepulcri  133  »aec.  14  fe).  I— 49{V  xiigeechneban. 
-  vn  Ihm  iat  .luhanne«  Kaetamouitea,  Metropolit  von  Chalkedon  luitetr  Manuel  I 
Imauiee.  wohl  xa  onterecheid«!,  tob  d«in  ced,  Kecer.  262  s.  13  fol.  324*  -  243  aeolu  nn- 
4wto  Jt-imtttaiJmt  M  r^i  »iayytil^  eotbltt. 

6.  Zu  dea  llltarcn  AuMchreibem  doa  Tbeepbflaktoe  gehOrt  eis  gewiner  NikeU« 
Bif  epulca.  ileaee«!  Tf.u^ra/n  ht  ttSf  /^/ii^tiaif  tov  ItavXya^lac  us  ir  «opiifui  th  f!{ 
•/  irifrtitit  >W  «^Vei-  nnoartiee  Uoelev  in  dorn  cod.  I'arin,  228  h,  13  M.  IS— 17'  ver- 
laß Naeh  dem  Inhalt  diaaer  Ha  gehBrt  dicaer  Nikotan  ina  12.  Jahrh.  Vgl.  K.  Kruai- 
kaeber,  Michael  (ilykaa.  Sitib,  bayet.  Ak.  lt»4  S.  409. 

6.  Dem  Climoisten  Jehanne«  jtonara«  (rgL  Krumbaoher)  eehre«bt  der  cod.  S. 
Hifaliii  STD  MW«.  16  fei.  193-  lÖS"  ein  kiine«  'Eyxoi/iier  ttt  lör  i|wlr>;^R  xii.  Vgl.  i  54 
•l^.  4.  -  Nach  cod.  Vatieaa.  tllK  »ehviut  Theoderoa  llaUamon,  l'utiinrch  v.  Antiocuicn 
w  IIW.  SdialMB  XU  den  Propheten  VKrfiWKl  xu  habe». 

fiS.  Die  letzten  Exegeten.  Nach  MiL-ltacl  PselloB  (s.  ^  20),  Theo- 
fbjrlakt')«',  KiithyniiflHXi{;al)oitnH(H.S21),  .loliannc-s  von Chnlkpdoii.  TheodoroH 
Pndroinü«  {».  §22  Amii.  4).  Muliacl  Olyka-s  (a  §22  Aiiin.  5).  fristoto  die 
Isj^geme  nur  noch  liii  kUminiTlichK»  Uiutoiii.  Mau  yali  siuh  olfL-nbui' 
■ifrioden  mit  den  exegetischen  Katenen,  von  denen  immer  wieder  neue 
mplllfl:!  wurden.  Erttt  Nikophornti  B!e!nmyd<<«  erklärte  wieder  einige 
hlilnM>a  um  die  Mitte  Aca  13.  Jalirhiinderlit  (s.  g  27).  Kin  I'salinen- 
hoiuBnvnLar  wird  auch  dem  GcKcliicht«ctircit)or  Nibciitioro»  KallistOB 
kanitN'hriftli<-h  zugüuignel.  Um  diu  MitU<  de«!  14.  Jalirlitindei-I«  schrieb 
N'ikfpliontä  Grugnr»«  mohrtTo  exegotiachu  Abhaudltingc-ii  [».  %  31). 
l'iii  itiiwtlMi /eil  vorTasste  Thoodnroa  Meliteniotes,  Sakcllarios,  Arclii- 
dnkon  und  Jtääaxahti  riSr  Jidnc»uXu>v,  «inen  Kommentar  zu  den  vier 
.JtYMUpjlioii.  die  er  zu  einem  Oiale^aron  von^chmotzen  hatte.  Er  zei^ 
in  ü  ßQcher  und  jode»  Buch  i»  9  duüi^ti^.  Aus  den  von  A.  Mai 
KH-rten  p«rjinutiiic)ien  ächlussstellen  der  *i  Abhandlungen  dcM  4.  Buches 
iich  kein  Urteil  Über  die  Anlage  den  Kommentar»  und  die  darin  be- 
~ittlt«n  (Jiii'IJen  gewinnen.  Ein  Verwandter  des  Thoodoroa  war  .Inhanuc» 
llitvDioles,  dem  in  Cod.  Ambro».  H.  17  inf.  ebenfalls  ein  Evangelien- 


136 


Britntlnlsoh*  Litt«Tftt(iig«iclLiebt«.    L  Pro«&LaelM  Uttontar. 


koinmontar  nugeHchricben  wini.     Dor  Ictzlo  dor  Zoil  nach  ItestJmmbuH 
byKantiniRchc  Exeget  ist  der  Kaiser  Mntthaeos  Kant&kuzonoH,  doM 
Jolmniics  PolacologOi)  mit  seinem  Vater  .loliannes  Kantakuzcnos  KtUrzl«J| 
In  Mctiior  kl&stoHiclion  Einsamkeit  atif  dem  Berge  Atliux  widmutu  lt  sich 
dem   Studium   der   hl.  Schrift,  dc«»on    Früchte   in  2  Kommentaren   zum 
Hohenlied  und  zum  Buche  dorW«if>hoit  vorliegen.  Die  tu-st«  ist  eiDi» 
iScholicnKammliinf;;  mit  allpporiBt-b-mystiBcher  Tendenz.     Von   dem  zweiten 
simi  nur  einij^e  Fragincnt<>  gt-druckt. 

Zum  Schlüsse  mnchen  wir  noch  cinigo  cxogvtixcho  Sehrifton  namhaft, 
deren  nähere  Zoithe«timmung  nicht  crrciclit  worden  konnte.  Ton  dem 
Rvangetienkommenlar  eines  nicht  näher  bekannten  PetroB  von  Laodikea 
liegen  nur  einige  Fragment«  im  Druck  vor:  darnach  llUst  xich  nicht  be- 
stimmen, ob  er  in  das  7.  Jahrhundert  gehiirt.  Nikotas,  dem  Bi.scliofv  von 
Naupnktos,  wordun  Kommentare  zu  den  4  Evangelien,  zur  Apostel- 
geachichte  und  zu  den  Paulusbriefen  handschriftlich  zugeeignet,  worin 
er  Johannes  (Jhrysostomoa  und  Tliuophylakt«»  beuutzt  haben  soll.  Job 
Hamartoina  nennt  sich  der  Veifawier  von  Schollen  zu  den  Psalmen  in 
einer  Turiner  Us.  Ein  Mi^nch  namens  Pachomios  verbreitet  sich  libw 
den  Nutzen  der  hl.  Schrift  und  bcliandelt  >iogar  die  Frage,  warum  die 
Schrift  nicht  in  der  Volkssprache  gcächrioben  wurde.  Ganz  vereinzelt 
kommt  der  Käme  eines  Niketas  AnthypBtioB  Putrikios  als  des  Verfassers  voi 
Hypothese.s  in  Psalrao«  in  der  P.talmeiiktttone  des  (^d.  Barber,  III  59  s.  9  vor. 
A.  Mai  hat  endlich  anonyme  Schoben  zu  den  4  Evangelien  aus  einem  cod. 
Vaticano-PalatinuB  herau»gegebt>a,  die  noch  nicht  näher  untersucht  wurdeu. 

1.  Dor  pM)mt^nlcomm«Iltaf  <lea  Niki>|i1ivro8  Kflllistog  Xan  thopctlos  atebt  t.  ti- 
ia  cui).  Pari».  140  a.  1560.  Vicileiclit  li«gt  aber  iii  der  jungen  tia  ein«  V«rwe«(itliuit 
mit  Nikcplioroa  ßlemmydM  vor.  Unter  dem  mton  Nninen  gelien  nocli  uiilrr«  tbeolmfclw 
Srhriflon:  vomdiindnna  Ilomilipn,  von  denen  eine  niif  MnHa  MugdAlonk  {«ilraoKt  M 
(Wi  Mignn,  Pnti.  kt.  147,  540-.S76).  eine  Vit.H  K.  AndmneJunioriii,  iDohlttn  Kirol)»B- 
hymncn  nuf  <tic  hl.  .Itin)!;frnu  und  iindcro  Hcüipien.  cmo  theorDtiaeha  Sehrift  Obot 
diu  llynineiuUcliliHig.  Nikeplion«  wird  niich  mit  dem  'I'riodiiun  und  Synaxariuin  in  Ver- 
bindung g^briiclil.  Nui'li  md.  Ksuur.  Ü'iO  mee.  14  ist  ubi>r  i-liur  nn  NtkopboriKi  vun 
Mitjlune  ;cu  denken.  —  VrI.  A.  Khrbard.  Weder  und  Weites  KirvlKmloxikaa  ii'  (t'r«i- 
burg  l»m  'Zbi)-'i62.  —  Eine  Uh  der  Flureuliner  Nntiunulbibliulliek  {ttülitr  CuntildoU  ISUl 
aaec.  12  schreibt  uiD«in  Nikepliuru«  Kallistos  XmitbopiiloH  eine  Vita  8,  Enphrvaj'Bai»  jamlari* 
Ton  Sp«]  XU.  Der  Cod.  Büd).  Mii^c.  79  Biiec.  13  «ntlifilt  Opniicnla  litargioa  mit«r  d«4iiMlb«a 
NuDoii.    Darnach  wSro  «in  lüloror  Naniensvelier  <l«a  Kirrlienlilatorikers  ancnnohmfa. 

?.  Die  AunQae  aus  dt<ni  Komm^ntikr  di?»  Tlieodoroa  Molitoniotea  ans  cod. 
Vatic.  684  ed.  A.  Hai.  Hoxa  Tatr.  bibl.  r.  <Kom  Iti-SSJ  2,  451-.^0S;  abg^iurki  bi^i 
Migina,  Pntr.  Rr.  149,  881  — 9flK,  tn  einem  dernr^lbnn  erwIÜiDt  Theodoroa  «ine  vaa  ih» 
SMohtieben«!  ViU  KonnlnntinH  iIcb  (iroMcn.  —  Er  vc<rfns*te  auch  tnehrero  natrooomiaeha 
SctiriR«n,  dHnmtnr  cinn  'Aaniorofinttj  tQlßtßXot,  Dnvun  die  Vortcdo  und  der  Anfuig  d«8 
nmlnn  Knjiit.-lH  bei  Mipne  il  b.  0.  08S  -lOoi.  —  Vgl.  Leo  Allatius,  Diatriba  de  Theodorü 
bd  A.  Mai,  Novii  I'utr,  bibl.  6,2.  181—93. 

3.  Den  Koninientor  tum  Hohenlied  dea  MattUaeos  Kantakusenoa  «d.  V.  Rie- 
eardi.  Rom  I(J24:  wiederbull  bi'i  Migue.  Pulr,  gr.  152,  997-1084.  ~  Di»  Fragment« 
ABS  dem  Kommentar  luni  Ituolie  der  Wei»lieil  in  den  AnmerknoKen  ta  Nikraboroa.  AMi- 
rrhatic  adv.  Conataiit.  Coj>ronym.  bei  Mignv.  Patr.  gr.  100.  ^'ir,,  411.  41$,  447,  489. 
(iani  whslt«^  i>t  er  x.  D.  in  aem  cod.  Taurin,  181  a,  1$  fall.  58,  —  Matthaeoa  wird  au 
ala  aak«t>«r1i#ir  Sehri (Intel! er  in   den  Hss  genannt.  —  Vgl.  auch  Krumbaokar. 

4.  Di«    Prngmento    auk   dem    Kvnneelienkommenlnr   dos   Petroa  v.  I.aodikna 
Mtti.  Nova  I'nlr.  bibt,  6.  rj4Ü  f.;  al.godnickt  bei  Migne.  Pntr.  gr.  SB.  3.  8324-36.  - 
nnonrme  Krklftrung  zum  Üebclo  de»  Herrn  in  der  Matirinernnsgnbo  de«  Origenes  «rkann 
A,   M«i   nl»   Pelron  xugeliOrig.    —    Der   gnwio    KonmientAT   steht   in   3    vulikanisohen 
aiuaenlöm  in  codd.  Ambras.  D  382  inl,  D  2Uä  inf.  —  In  cod.  Paria.  8u]ipl.  ff.  407 


M  td  I47— 1U:  Totri  I.aDiIk.  ontion«*  S.  —  In  m^bror^n  KvaiiffclicnkatcDiin  bildet  er 
te  (inindaUick.  z.  U,   in  caiL  Bonoc.  bibl.  minniiiii-  A  I  3  so'-c  l!(-14. 

5.  Die  AbhandluDg  dea  llAndie«  pAcbomloK  bni  MiRnn,  l'ntr  gr.  9S.  1333^1360. 
—  I)er  VeKaMor  prniit  iriumaJ  Johanovs  ron  UiniBika«  und  nc^inint  Kuio  Spaibyiantinor 
n  mim,  «r  ntbnBle  di-oD  mit  Paclioinius  HuHunon  iilontisdi  iinin.  von  dcni  im  cod.  9.  8o- 
pilm  Mi  s.  15  inulirur«  doginatiMbtf  Scliriften  ni*1ist  pjnor  Akotuthin  */(  'oiIc  öai'oiv  »it- 
1*>t  fr  Jifo^ritit  BnlluJtrii  ttiiid.  Vgl.  A.  P»pfl<lu|>ulus  Kommous.  'ItfoaoXvfi.  (fijtlio.V. 
1  (Ptttfabury  1891)  380  f.,  wo  oinij^  mir  iiiitiigün^liclip  ],ill«nitur  gnnunnt  wird. 

lt.  Di«  oeale8tunMiUi«ben  Konini«4itw  desNikotAA,  Üiadi.  van  Noufinktn*.  irtohnn 
ti-'a eod.  Uwcian.  SS.  in  cod.  Vaüc.  RegiD  6  moc.  U  foll.  886.  —  Eine  uo Jciv  iU  nennt 
rtkricta«.  BiM    «r.  7,  7S3.   -  Mk*tM  ist  obbiogig  Tun  Tb«uphj>bktoH. 

7.  D»  Kinltiitsng  rana  PfalmoiikotnRiMitw  A»  tAtmehum  Job  ist  aus  Pasini  abgudnickt 
U  Hiene.  t'otr.  gr.  15B,  1050  f.  —  Dcf  cod.  Taarin.  1T8  nwc.  18  foll.  TO  uinfawt  nur 
UPtttat*». 

ft.  Die  Hicayincii  SchoUcn  xu  d^n  4  Gvuigeli«!  od,  h.  Mai.  Clntraci  «nctores  D 
IBa  1884)  37»-S0O,  9  (Rom  ISSTj  431—511;  zii»ninm«ii:L'«UIU  bH  Miüno.  fiilr.  er. 
tMk  imT— 1299.  —  Anonj-rao  Kommcnlnro  und  Schuliun  kommen  Otti-ra  in  Um  vor.  x.D. 
■  mM.  Paritt.  lft'> -I6i4  tutec.  11  — 14  (in  PMiInius).  I7i>  »so«.  16  (in  Ecolewwtonl,  2SI--S:2 
■K.  13  lEvBJifietM'nkomnieiitare).  ciidd.  PntiiiiAi-.  91,  0'<  nod  t!6  (KommeaUn  lu  den  i'auliui- 
'  hirfM  md  u  den  Psnlmon).  Tindoli.  tlieol.  1  (Si^liolien  e.  A.  T.]. 

M.  Die  ErUflrnngeii  von  Yftterschrifteii.  K.i  «^ntAprArh  dom 
AMhfin,  Hvk-Iiu»  dio  SuhrifUMi  ilt>i'  Altorfii  Kircliitivutor  lici  (1l-ii  Byzim- 
linmi  genossen,  wunn  auch  diese  zum  ü(>gent>land  der  exegetist-lien  Arbeit 
fmcht  wurden.  Her  grAsste  Tc.i\  dieser  patnHtJRchcn  Hclinlipn  wurde  den 
Sdrifton  dcsOregorios  von  Nnziaiiz  gewidmet.  Dio  BltoMtf^ii  dorsolhen 
■trdon  einem  Abt>»  Nonno«  zugestelinelton;  niv  eiitstiindL-ii  zu  Anfing  dt'S 
K  JibrbumlertM  und  wurden  von  den  sptlttren  Soholiusten  vivifucli  benuM. 
in  <Us  Rnde  dessolben  Jahrhunderts  verlegt  E.  Piccolomini  die  von  ihm 
«trtffeDlIiohten  anonymen  SchoUen.  Andere  wurden  von  Maximos  dem 
Mmukt.  Klias,  Metropoliten  von  Kreta  (zwi.schen  82Ö— 9(>U).  Basilios 
•  r/s(,  Mviropoliton  von  KüsareA  in  Ka|>padokien  (912^959),  Nitetas 
VDD  Serrsc,  Metropuliton  von  Heruklea  am  Ende-  de^i  11.  .iHluhuiiderü«, 
tiMirgioa  AkropoliteH  im  l:t.  verfasst.  Noch  ganz  im  Dunkeln  liegen 
ÄrScholiea  von  Otegorios  Presbyter,  Gregorioa  Mokios  oder  Mo- 
Wm,  Nikephnroä  Kallisioa  Xanthopuln«,  Eumolpu»  I'hiles  und 
*«  «beni  ungi^iuuuitt-n  Erzbiüchof  von  Bulgarien.  Bei  dem  jet»igon 
Sliiii)  d«r  Forschung  ist  es  unmöglich,  diese  weitläufige  InterpretttÜons- 
nVil  in  ihrer  Entwicklung  und  gegenseitigen  Abhängigkeit  zu  erkennen. 
I!ir  K4-tehtum  an  mythologischen  Notizen  i«t  schon  wiederholt  im  Intoretao 
iW  kUiMiixchen  Philologie  ausgebeutet  worden.  Sie  verdienen  «bor  auch 
ihriT  litt«rari!*chen  Eigenart  studiert  zu  werden;  dieses  Studium  sctxt 
itings  die  krilische  Herausgabe  des  gesamten  handseh riCtllehon  Material» 
vnruiL 

NeUii  (iregorios  Theologo«  wurde  Dionysios  l'seudoaroopagites 
kkuflgHten  erklilrt.  Die  liltusten  Heholien  des  Johanne».  Bi»c)>nfes 
l^ytbotiolit,  sind  verloren  gegangen.  Miiximos  der  Bekennet'  begrümlete 
ch  wiui-n  Kommentar  das  hohe  Ansehen  des  l'seudoareopagiten  in  der 
friKhiK-bt-n  Kirche,  das  sich  durch  Johannes  Scotus  Erigona  und 
'■  .  von  SL  Victor  auf  die  abendländische  verpflanzte.  Der  eod.  Laurent. 
-'  «apc  14  enthftlt  die  .Lobelien  einex  gewissen  Andreas,  die  mit 
^nunu^cn  des  Maxinios  groeee  Ähnlichkeit  haben  sollen.  Die  Schollen 
^  l«txtcntn    8clioint  auch  Germanos  I,   Patriarch  von   Konslantinopcl, 


iJ 


138 


BTSKDttttliob*  LiUerBtorgMchiobU.    I.  Proiftiieli«  UU«ntnr. 


wcitorgtiflilirt  xu  hab«n.  Maximoe  folgt  tiucfa  der  OcfichicbUdireilwr 
GGorgioB  Puchymeros  in  i^iiier  Paruphrase  zu  Dionysio».  Kndlich  müm 
auch  OorniAnoH  il,  Pati-iaix^h  von  Konntantinopel .  und  «in  gcwiitwr 
Goorgios  Hioromnumon  die  arcopagiti.tclicn  Schriften  oi'klltrt  halwn, 
waa  jodocli  noch  uiiicr  nfihercii  UntcrMUcIiung  bodarf. 

AI«  wKJtere  Scholiaatcn  sind  liiw  noch  zu  nennen:  Thomaa  Ma- 
gister, als  MOnch  Theodulos  genannt,  zu  den  Briefen  des  Synefuos  von 
Kyrene  (t  iVA)  und  Nikophoro«  Wregoras  z»  d«r  Schrift  litgi  ^rvnriwr 
dci88olbcii,  Johanno«  Zonai-a»,  AJcxios  AnKtenon  und  Thüodorot«  Bal»amoii  zu 
den  «og.  kanonischen  Briefen  der  Kirclienväter  von  Dionysios  von  Alexan- 
drtcn  an.  —  Für  die  Scholien  zu  MaxiinoA  Confessor  und  Johanne«  Klimas 
vgl.  ^  12  u.  56.  —  FUr  die  Kommentaro  zu  den  Gedichten  dea  Oregorioa 
Thoolugos  und  den  byzautinisdicu  Hymnographen  vgl.  Krunibachtsr. 

1.  Zu  dun  Sclioliasluti  doa  tiregürios  v,  Naiiaas  im  aIlg«ni«iMtn :  Kn brician, 
E>ibl.  gr.  H,  439-434.  ~  E.  Picvoloiiiini  in  dor  Eiul«itiing  sa  dor  natMi  gAiuuintoii  Aw- 
gabo  von  nnao}-in«n  Scliali«n  S.  I  XMI.  -  E.  Norden,  Scholia  in  Gngorü  NaxianMoi 
oTRtion««  modils.  HormM  21  (1$»3)  60i>-643.  Vgl.  I).  Z.  3  (1883)  104  r.  Nonlra  gibt 
hier  narh  unedidrt«  Soholion  profanon  1niialU>s.  Kinigo  nen«  Seholion  Uioolo«Mihoo  Cba< 
nklon  gab  «r  in  d.  '/^ituhr,  l.  wi*».  Tliool,  3ß  (I^B3)  2.  441—447.  —  I.  Die  SeJNliia 
dos  AbtM  NonnoN  xu  4  [l«d0ii  de«  lirnsorias  boubsichtigt  E.  I'alxig  bd  TeuboKr  hcnOB- 
xu^oban.  Vgl.  K.  Fat x ig,  Dn  Nonninni*  in  4  oi-ationos  Urogor.  Nax  conamentacÜK 
Leipxic  1890.  —  3.  Anonyme  Schoticn  od.  K.  t'iccolomini.  KstratU  inodili  dai  codic«  ped 
delfa  Bibliot.  Mi-dicco.  LAurcnxianA.  Anniili  dclln  L'nivontiUt  tosfuin«  16  (18711)  231—^*^: 
auoh  Mirnrnt  Pia«  ISTü.  Korrekturen  doxn  gab  K-  Norden,  Henui«  a.  a  O.  —  J.  K« 
SgIioIihd  £U  Id  Ki.-di.-D  des  Or«goriM  von  Khan  v.  Krolu  grivi-hiscb  od.  |ir.  A.  Jahn  tn 
M  ign«,  Patr.  gr,  3l>.  75T-908  (aimu^woiae)^  lateioiBuh  ncbuu  in  frfihi-Mrn  Anngiibon  CwglM  , 
WeitL>rv  äcbcilieu  de6  Kiias  v.  Kreta  aind  nunh  unodii^ri.  —  Au(i»«r  dem  kanonüchvo  aide 
an  einen  MOndi  Dionyaius  bi>i  Migno.  Putr.  gr.  119.  9S'>-  D3T  wordpii  ibm  in  lim  mphnri) 
BaketiHcli«  Srliriftcn  iiigc«igncl.  —  4.  Von  Üasiliua  ö  riet  sind  nur  tu  4  H<id«n  dio  Sdiotita 
naeb  frlllioron  Drucken  bpi  Migne.  I'str.  gr.  36,903 -616.  1090     1205  TollwUtodig  hcmi» 

Scgcbni.  Kinigo  im^cwablle  8cLoli«n  aus  cod.  l^iaronL  pl.  4,  13  ed.  Puntoni,  Stuü  , 
i  flloiiigift  giccn.  Turin  1.'<S2,  133  (f.,  207  IT.,  «iich  Mipnrnl,  Turin  ISfti.  —  Eise  wU-  , 
sUlodigo  lU  dui  Si-holiun  des  Bnailioa  iet  cod.  Paria,  h'^  siirc.  11  fol],  279;  il*o»b«n  llri 
noch  niolirvru  niidcrp  lls«,  n.  a.  codd.  Vaticnn.  409.  409.  Laurmt.  Coiiv.  ao|>pr.  (I$S.  Coi^ 
240—242.  m  vurKl<^ii:b<:u.  —  Das  Widmungsschroibcn  dos  Biutilioa  an  Kunataiitin  VII  Pw 
]diyrugi-uu«t4rB  bei  Mignu  a.  n.  0.  lUiH  — lOtilO.  —  ii.  VonNikutas  v.  8orra«steb»DSohoUtt 
KU  2  lt«d»u  grii'('hi«Gb  bei  Migne,  Patr.  gr.  36.  !)S3'-dKi>.  lateiniach  lu  mefarprta  ludaita 
bei  Migno.  I'alr.  gr.  137,  I1T7— 148Ü  uud  in  dur  Auseabi' Orogors  von  Itillina,  I'am  1-S6i). 
^dii-lien  EU  16  Roden  in  den  eudd.  Cuisl.  M  tMoc.  Vi.  Sinaitic.  3M'3-'i4  u.  >n.  a.  -  C.  Kint 
kurs«  Erklärung  von  <.)«orgio3Akropolitositi2  Aus»i>racliande«[iuiunii.'ncnat<>hl  in  tvA. 
Valieono-Palat.  2438aec  14  fol.  2&l"'-2&7'.  -  7.G*orgioa  Mokonon  wird  oUSrholiart  de« 
GrutorioB  gowBlinlicb  in  d^n  H«h  d(<r  Dasillowrholion  genannt.  %.  Ü,  in  den  codd.  LaurcnlHn, 
4,  18  aaec.  10.  Nt>apol.  II  A  22  iiaei:  Vi,  .S.  (^omilcri  44  saec  10  11.  Darnac])  scboiat  tIasiliM 
dMMii  Sclioticnwork  bcniilzt  in  haben.  Oli  er  mit  dem  von  tnioa  Cretaasis  genaniilen 
(loorgioa  identiacb  M.  »tclit  cluliin.  —  '/.a  oiuor  Kcdc  dw  (iregurioa  wf  Oet«ru  »toh(<a  di« 
Salioßon  doa  lirorgio»  Mokio^  (lli  sich  in  cod.  Coisl.  238  »nee.  11  fol.  208— 812,  -  H.  Pw 
Sdiotion  des  Nikephürua  Kiillistus  .\anlbo|iulon  xu  30  lt«don  dw  Gmgoriofl  Rtebnn 
in  den  codd.  Mui-iau- 7C  und  77.  -  .i.  ExpüBitiunen  Hrcliio|)]sc.  Bulgarin^  rnju^dam 
sind  in  cod.  Ca«Aeoflt.  jil.  28.  6  naoli  Muceiuli,  Cutalog.  1.  103  vorhanden.  Je.  7m 
Kumotpoa  Philo«  vjil.  Fabricius,  Dibl.  gr.  8,432.  Aiiaacrdam  wftron  noch  manche 
lUui  ilrji  NnxiAnxenotB.  in  don^  der  Tnxt  von  Schollen  beBloit<rt  iat,  wta  x.  B.  codd.  Vind. 
theul.  79.  80,  Maician.  TS  *.  12,  Pntminc.  2  s.  1],  oAlier  xn  nnlorauoheti.  "  Zu  den  KoM- 
uienliilonMi   dor  Uadichta  dM  (inigorins  von  Nnxinnx  vgl.  Krumbaobor. 

2.  7m  den  Soboliaiilon  doa  Dionysios  I'aoudonroopagilea:  Dio  Schollen  t«b 
Uuiuius  und  lieuTgion  PiiebrinerM  xuHunmon  bi-i  Miiino,  Patr,  gr.  4,  I.^-;>77.  -  Otr- 
liiano«  [I.  Palriari-'h  von  Kpef.  und  (Joorgioa  Hiuromncniun  werden  als  .Sobotiaeten  des  Dio- 
ujraios  genannt  vuu  Fabricius,  Bibl.  gr.  7,  lU.  —  Zu  dorn  .Scloliaaton  Andreas  V(L 
»andini,  CuUlogus  I.  50  -&2.  -  Dieselben  Scheuen  hielel  cod.  Taurin.  369  a.  14.  — 
I^  irerlor«ne  Schrift  doa  Pivehyters  Theodoroa,  wolch«  für   die  Kchibeit  dor  psoado- 


J 


1.  Ttawlogi«.    0.  Aaltetlk  nnd  Ifjvlik.    (g  &5) 


1S9 


Wimilii(liB«  Schrift—  omtnit,  Uc  naeb  PbotiM  rar  (ood.  l).  —  AaoariBe  SoholiiMi  rtolwii 
t  B.  in  c«<U.  ViBdob.  ÜMol.  4»,  Morciiui.  142  ■.  IS,  AUidob  it&il7  h.  14. 

S.  bi«  Scbotien  d»  Tli«odor«e  moaaokoa  «der  Thomas  HaRiator  st«boa  s.  D. 
Ia««d.  AKiwtM.  L.  44  aap.  Sciu«  lt«ilv  auf  Gr«$arioa  von  Nuiaru  (e4.  k  Normannne. 
VtaalatnS:  abgvdnMkt  bei  Miana  14&.  316~3öai  Huhmlickfn  ZiUlo  aiu  Ilotnnr.  l'indar, 
iitM,  Doaoatbnwa  und  EitripidM.  —  Smdo  abrigeu  llieologitäliffn  ScirifUn  aiiid  noch 
Bidictt.  1  B.  CID  Knkomtuii  aiif  JohAnii««  dm  Tlufer  |eod.  Vubcon.  PnUl.  374  looc.  U  fol. 
W— IIK),  auf  EuUiyiiiiü)t.  Itücliof  vgo  ÜMlyts,  «lue  Schrift  De  minutiUa  returin  o(  nuvi 
iMHumli  <c«d.  AmbriM.  H  'Jl  «u|>.)  -  Ob  cod.  CoisL  208  &.  16fi6  thni  mft  lUcbt 
ScMmb  cnas  BOmsrhrief  niachivibt.  int  bei  dorn  8eriitfi«n  Alter  dsr  Ud  twoifelbafL  — 
C4*r(*)M  profufoi  Srhriftco  vgl.  Krumbaefa«r. 

i  Dia  Scholinn  von  Johann?«  '/.onaraa,  Aloxios  Ariateaos  und  Tlieodoroa 
'ijt-aaon  Ca  Arn  kanonÜKliea  Uriefen  von  KirdieiivSlDni  xii«aiiiin«ii  W  MigBa<  Patr  ff. 
•  '■'i  U37.  -  Vgl_  J.  Driaeko,  ZonarW  KomnMat«'  xuni  kanon.  UrMifo  dM  Gragonoa 
i-n  NcvklMraa,  Zvitackr.  f.  wiaa.  Theol.  37  i\^M\  240—60.  -  Von  .lohanni'ii  '/.onarmn 
<M  aaMrdMii  notiri'Ti'  theologiscbe  .Schrifleu  unedi«rt,  2  HoinJUrn  au  Kcslon 
4»  Uami,  2  VÜm  d»  bl.  SilvMtM  und  Jm  IiI.  SuplironiiHi  v.  JtnuitJiMn.  roeiiuila  d« 
wiMitiw  8pir.  «U  «t  aba  advMvin  Uliiios.  V|;1.  Fabricius.  Uibl.  f.r.  II,  222-228, 
T|^  Mab  Kr«BibBeb«r,  -  Von  ThoadvroB  HalsanioQ,  dem  Palrurchun  von  Autiochien 
n  IIH,  «nrAbot  Pabricins,  Dib).  gr.  10,  3S2  aoaew  kiichenruclitlidien  Sebiin«n  oüi 
"  rtjTiasi  Tloodofi  «t  Claudii. 

h.  Kwmym«  Svliolinn  tn  UanUioa  d.  Or.  und  (irnßor  Ton  Nissa  bi(-l«t  d«r  cod.  Mitflm. 
I4l-  SoJcbo  m  5  Elotnilien  d««  Job.  ChrvMMtomo«  eil.  A.  Papadopnloa  Kcramoua, 
«nr.  Mfi^.  '^>^»i.  i»-.  Kpcl  Itiai  8.  «6-  »3. 

C.  Askfltik  nnd  Mystik. 

ftS.  Charakteristik.  EiTri'ultc)irr  gi-stutlttt  .4Jch  cIbh  HJId  Avr  byxan- 
Ttieologie  aaf  dem  asketL-tchon  und  mystischen  Gebiet«,  auf 
lir  ein  freierer  Spielnitim  al»  auf  A>\m  dugntatiitchfn  und  exvge- 
i^ahrt  Itlicib.  Allerdings  tritt  luioli  in  der  A^kc^tik  die  Ab- 
tlngigki'it  von  doii  VStern  doa  4.  und  5.  .lahrliunderts  bedeutsiini  genug 
krrrnr,  aber  da»  praktiscbe  Oiriatenleben  und  die  Nonnen  detwelben  waren 
ia  ik-r  {lalrintiwlien  Zeit  nicht  der  (icgernttand  Hynndalcr  Behandlung  gu- 
«onlen,  und  dichter  l'ni.-«Und  wtu'  filr  die  weit«i-e  Atüibildung  der  nHkcti- 
"l"-!)  Utt4>nitur  von  gfln«tiger  Wirkung.  Eino  fortgesutzt«  Anregung  dazu 
'  i  I-'  das  Mönchtuin,  welches  wiUirend  des  ganzen  byzantinischen  Zeit^ 
tlUtrs  in  tinzähligen  KlQstem  und  Einsiedeleien  blnhte.  Die  anketifichcn 
(Uirift^n  ttind  datier  auch  fast  ohne  Aufnahme  von  Mönehen  verfaast, 
«ihn'nd  die  dogmatischen  und  exegcti>tohen  »um  grösseren  Teile  geistticbo 
ud  wplUil'he  WUnlentriiger  zu  Verfassern  haben.  Unsere  Kenntni«  von 
dm  konkreten  /uslünden  in  der  byüantiniaehen  Klost4H-wclt  iat  nun  leider 
■Dck  m  lückenhaft,  nm  den  historischen  Hintergnind,  von  dem  eich  dio 
paxe  Litteraturgattung  abhebt,  f>ennu  erkennen  xn  können. 

Am  Ix-Hten  aind  wir  Über  die  |ialft»tini-t<'liun  Kloster  und  Lauron 
<lu*  (i.  -lahrhuiiderta  unterrichtet  durch  die  Biographien  dej«  Kyrilloa  von 
I^kytbopiili».  Infolge  der  Eroi>erung  von  Ägypten.  Palästina  und  Syrien 
Juirh  die  Araber  w'ur<Ien  die  Klbster  dieser  Länder  emptindüi-h  geic-hüdigt: 
dofh  «rrhiellen  sich  manche  derselben,  wie  z.  H.  das  berühmte  Kloster  de« 
btSahha«!  Ix^i  .lerusulem,  wlUirond  des  ganzen  Mittelalters.  In  Kleinasien 
nkivlt  Mcl)  das  Klosterweften  am  IXiigsten  in  voller  KlUte,  deren  Kcnntnia 
4Didi  die  Publikationen  her\'orrugender  MOnchrtbiographien  in  jUngster 
Z*it  gi>mnliTt  wunie.  Die  Iteiebähuupistadt  Helbtit  bcKflUK  eine  Menge 
vm  KlAfitorn,  an  deren  Spitze  das  berllhmte  Kloster  von  Studion  otand, 
4m  «ino  Koiho  von  hervorragenden  kirchlichen  Fersßnlicliketten  und  aske- 


Bfiaatintiehe  Lltt«rBtarg«a«bIelit«.    I-  Prouisoh«  LltUralar. 


tischen  Sclinffstellern  wie  Thnodoros,  Sjmenn,  NUcetas  Stethatn^,  lion-or- 
hrnrht^v  Keit.  <]t'm  11.  Jahrhundert  tri'tt'n  din  zahlrcictieit  Kifwtor  nnil 
EiiMitidoIcicti  auf  dem  Berge  Atlmn  in  den  Vordergrund.  Hier  bJlJHto  ■ 
Kich  die  Mystik  der  Ih'^sydiHKton  au8:  der  growDC  Kntnpf,  di<ssen  Gegei^l 
stund  sie  im  14.  Jalirhuridort  wurde,  verpflanzte  sich  »her  gleich  vodH 
myAÜRchen  niif  Ann  dogmatische  Gebiet  Ohne  Bedeutung  ftlr  die  AsketOfl 
sind  die  lia-sitinnerklöHtcr  in  Sicilien  und   Kalahrion  geblieben.  ^M 

Dan  byzantinisiOie  Klo^tei-we^sen  erlebt«  auch  Perioden  doe  YftrfalltJB 
die  noch  nicht  genilgoiid  bekannt  sind.    Von  bobom  Interesse  ist  in  diMen 
Beziehung   eine  Hefomischrift   des  trefflichen  ErKbiacliofea  Eiistathios  ren 
TlieBSflIonike   aus   dem    12.  .lahrliundert  (§  66  n.  3).     Sie  ist   mit  gnem^J 
Freimut  gcj^cliriohen  und  ricbtot  ernst«  Krmahnnngen  an  die  Miünche  *4^| 
ThoKsalonike.  Der  Er/.bischor  ntUHr^tt^  sogar  ihren  Mangel  nn  Interosso  fBrd^[ 
Vätorsch ritten  rügen   und   erzählt   mit   schmerzlicher  Knti'üstung.  wie  M^V 
KloBtervorsteher  ihm  auf  die  Frage  nach  einer  Sclirift  des  Gregorios  von 
Nazianz  geantwoitet  habe:    ,VVbs  brauchen   wir  solche  Schriften'!     Solche 
Zustünde  niügen  wohl  nicht  in  Thes-salonike  allein  geherrscht  haben.    Zeuge 
desaen    M  das   etwas   frühere   tiedieht   Katii  ilyovfitrutr    de*  Thcodoros 
t'rodromos,    welches  denselben  Verfall  in  der  Klosterw-oll  bei  Koiifit«ati- 
nopet  voraussetzt  (vgl,    Krumbacherj.     Eine  Ursache  diese»  NiedorgangM, 
sicher  nicht  die  unwirksamste,  wurde  besondei-s  von  dem  l'atriarehen  von 
Antiochien  .lohunnes  zur  Zeit  des  Aloxios  Komncnos  bekämpft:   das   d«io 
Karolingischen    Bem-tizialwoHen    entsprechende    Institut   der   Charisti- 
karier,  d.  h.  die  Schenkung  von  KIHstorn  an  Laien persnnon,  von  wekheti 
sie  mu'  allzu  oft  zur  Besserung  ihrer  Finanzen  ausgebeutet  iivurden.    Dieser 
Brauch  geht  bis  ine  10.  Jahrhundert  ztirtlck    und  erreichte  seinen  Höhe- 
punkt   unter  Alcxios  Komnenos.      Die  durch   diotte  und  andere  Crmchen 
hervorgerufenen   Misstünde    können   jedoch   die  hohen  Verdienst«,   welch« 
die  byzantinischen  KlOstcr  sich  um  das  Kiichen-  und  Kulturleben  erworben 
haben,    nicht   schiniilem.      In   lilterariseher   Beziehung    beschränken    sich 
diese    Verdienste    nicht   auf    das   ai^ketische   (iohiet.      Die    byzantinischen 
Mc3nche  stehen  nicht  nur  in  der  ersten  Reihe  der  Uiunlogisehen  i5chrift- 
stelter;   ohne   sie   würde  auch  die  Zahl  der  profanen  Littfmten  nicht  un- 
wesentlich  zuntammenschninipfen.   namentlich    wenn    man    beachtet,   (Iam 
xnele  derselben  enit  dann  Zeit  und  Lust  zu  litterarischem  Schaffen  fanden. 
oJs  isiü  sich  in  ein  Klnst<>r  zurückgezogen  hatten. 

Die  Asketik  und  Mystik  blieb  indes  das  Liehlingsgebict  der 
mdnchischen  Litteraten  von  Byzanz.  Dieser  Umstand  sowie  die  dunuiH 
folgende  Beschränkung  des  Leserkreises  der  asketischen  Schriften  bedingt 
die  beim  ersten  Blick  auffallende  Einseitigkeit  dieses  Litteraturzweigea. 
Zu  einem  einheitlichen,  alle  Verhältnisse  «nd  alle  ThÄtigkeilsgebiel«  des 
christlichen  Lebens  umfasi^enden  System  der  Sittenlehre,  wie  v»  k.  B.  In 
der  Summa  theologica  des  Thomas  von  Aquino  vorliegt,  brachte  um  di« 
byzantinische  1lK-«logie  nicht.  Das  Mönchtum  mit  seinen  spezifist^hon 
Vorpflichtungun  und  Anforderungen  au  das  sittliche  Handeln,  dieses  Ideal 
des  christlichen  Lebens  in  der  griechischen  Kirche,  bildet  fast  den  einzigen, 
immer  wiedei'kehrenden  Gegenstand  der  asketischen  Schriften,  und  zwar 


> 


1.  Ttioologie.    0.  Askatik  und  Mystik.    (}  A5) 


iBcIstons  nicht  tn  streng  systematischer,  8ci))(]«rn  iii  populAror  BiOiandlung. 

We  d«r  A»lcetik  eigentflnilicho  littoramche  Form  ist  dio  ilwr  KK/älma, 

Iraner.  «phoriMti^clifr  Ahisclmittt^!.   wvlctit^  gL'wU]itilic)i   zu   einer  Xenturie 

(Bunontii)  vt'rt'inigt  wurden.    J«  nach  (lein  Inhalte  wurden  sie  nUherbin 

kU  Ht^tÜMin  TiffantiKit,  •ftiaatiKÖ,  StaXuyixü  hezeio)in«t;  8olt«n  sind  aber 

div   ein£«lnt>n    SAtze    innerlich    r.a    einem    (iaiizon    verkettet.      Auch    dio 

littoraturgnttun^;  der  'Ei^tr^ang  xa\  ünoxiii'atti  wird  (lir  uskctiHche  Zwückc 

■Cewuidt     Kiuu  spezielle  Gattung  hildeu  üodann  die  Typika,  Samni- 

hagto  der  in  bestimmten  KlöHtoni  geltenden  Kegeln,  die  sich  alle  an  die 

j  llgBlll  dee  Begrilnder>)  des  byxuntinischen  MOnchnlebens,  den  hl.  Ba.iil)os, 

I  IMcliloaBen,    und    wovon  die  Typika  des  iSabbaskluKters   in    l'tililittinn   und 

d(i  Studionklostcrs    in  Koit-ttantönopel    die   vcrbreitetstiMi   waren.     Kinc 

I  Wlrdjgang    dioM.'r    Typika   iitt    noch    nicht   vorbnudon;    dioi^elben    bieten 

j  Btk  IwHODiloru  8t.'bwi«rigkvit4.-ii.  weil  »io  in  der  liegc-l  beütiiutriten  l'ensön- 

'  tdtkciU'ii  zugeschrieben  werden,  während  sie  doch    in  Wirklichkeit  das 

Wtrk  zahlreicher  Generationen  (dnd. 

(>«r  L'nU'rH4;Uied  zwischen  A.sketik  und  Mystik  ist  oft  unklai'  oder 
n^  lalwh  betttiniint  worden.  Im  einzelnen  i»t  o»  auch  oft  tiicbwierig 
a  ntsdieiduH.  wo  die  Asketik  aufhört  und  die  Mystik  beginnt;  im  all- 
gWMOeu  aber  Iwhandelt  die  Asicetik  die  Susseren,  vielfllltigen  Pflichten 
;  Im  diristlicben  I.^hetut  und  zorfiUlt  in  die  Lehre  von  den  Tugenden  und 
4(a  fDtgegun^itc'henden  La«tcni,  wiüireud  die  Mystik  die  innerstun  tieitcn 
de»  n-ltgiOiwo  Seelenlebens  bvti-achtet  iu  HOiiion  unniitU'lburen.  Qber  jede 
hriüninto  Fomi  erhab<men,  eminent  geistigen  Beziehungen  zu  Gott.  Weit- 
IDl  die  grOsst«  Anzahl  der  moratiseben  Schiiftfii  der  Byzantiner  fallt  in 
4u  Ouhtet  der  Asketik.  Die  inasi^gebende  Autoritilt  ist  hier  lla-silios  und 
■dmi  thm  dio  Meiitter  dex  geiKtlioben  bebens  aus  dem  4.  und  5.  Jalir- 
bodert.  So  normt  z.  B.  Theodor  von  SUidiun  als  seine  Meisti^^r  die  früheren 
Aik«tiker  Markos  und  KHaiaa;  andere  sind  abhängig  von  Makarios,  Kilos, 
DitdoclMM,  Isidoro-t  von  Polusion  u.  a.  l>iefles  Abhängigkeitsverhältnis 
Um  »rat  noch  genau  bcHtiuimt  werden,  bevor  die  Arbeit  der  byzantini- 
wätm  Afketiker  in  ihrem  eigeutliehen  Wert  gewUrdigt  werden  kann.  Ein 
«wentlieher  FurljM-'britt  über  die  patristisc-be  Asketik  hinaus  wird  sieb 
iüwi  kaum  herausst^dlen.  Das  Ideal  des  MGnchtums  und  im  Znsannnenhange 
itMÜl  die  AuffaDKUiig  der  .Sitttitdikeit  blieb  itnveründert ,  und  von  den 
ätllichkdUiprohlemen,  welche  das  Abendland  auch  im  Mittt-lalter  beschäf- 
tjgfam,  Ut  kein««  in  der  byzantinischen  Kirche  behandelt  worden.  Doch 
zu  einer  vollfttändigen  ObarakterisÜk  die  Uesultate  der  geforderten 
ichung  abgewartet  werden. 
Hoher  ttUiht  die  byzuntinittche  Mystik.  Den  Ausgangspunkt  derselben 
die  myotischon  Schriften  desDionysios  Pscudoareopagite», 
denen  aie  ihre  Eigenart,  ihre  kultisch-synibuliscbe  Itichtung, 
pEdagea  hat.  Maximoa  Confe^sor  gebührt  aber  das  Verdienst,  die  Mystik 
pMudoaroopagiten  von  ihrem  neuphitonischen  Hintergründe  losgelöst 
1  innerlich  mit  der  orthodoxen  Lehre  in  harmoniseheu  Einklang  gebracht 
■  luU'R.  Maximoa  ist  daher  auch  der  eigentliche  Schttpfer  der 
kjliaatiuiiivlion  Mystik.     Ihr  bokanntestor  Vertreter  iu  der  spStbysan- 


t4a 


BjiantiiiiBche  Ljtteratiirge«chiehte.    L  Proiaie«lie  Ijtt«nttiLr. 


tinisohpn  i^t-it,  iNt    infolge   <lor  Mniiui^injihic  von   W.  tioss  der  ErzbiäcÜB 
von  TliütiKftlonike  Nikolao»  Kuljutiiläs.    Uic«iiir  liattc  jedoch  im  11.  Jah? 
hundert  einen  Vorläufer,  Symeon,  dun  Vorsteher  doH  MamasIclosterB  in 
Knnj<tantinopel,   der  jenen   an  Tief«   der  mystischen  Spekulation  zu  Rhcr- 
ti-offüti   scheint.      iMuk    diesen  beiden   Mystikern,  an  die  »ich    NikclAt 
Stotliatos  und  Kallistot)  Kataphugiotcs  anreihen  lassen,   braucht  die 
byzutitini»i'he  Mystik  den  Vergleich  mit  der  abendländiseh-ronKiniächen  im 
l:t.  und  mit  der  germanischen  im  14.  und  1'),  Jahrhundert  nicht  zu  f>cheuea, 
obgleich  aie  die  letztere  niclit  erreicht  hat,  und  auch  inhaltlich  wesentliche 
Vorsdiieilenhoiten  zwischen  beiden  obwalten,  ('hnrakt^ristisch  Tür  ilie  by« 
xantitiiächc   ist    der   innige   AnBohliiiie  au   das   Kultleben    der  Kii'che,    das 
schon  dadurch  zum  Ausdnick   kommt,  daes  die  byzantinischen  Mystiker 
ihre    Theorien    vielfach    in   der  Üestidt    von   Erklärungen   der   tieferen, 
symbolischen  Bedeutung  der  Susseren  kirchlichen  Zeremonien  dariegtwi. 
Hio  kilmpfUin  gegen  die  VerfiuSKcrIichung   dos  cliriütliehen  Leben»,   geg«R 
das  Aufgehen  di^sselben  in  «tereotypen  Formeln  und  mechanischen  Hand- 
hmgen;  sie  leugneten  aber  die  relative  Bedeutung  äusnerer  Formen  niclit 
die  eine  kirchliche  Organisation  nicht  entbehren  kann   und  deren  Berech- 
tigung in  letzter  Linie  auf  der  sinnlicIi-geisUgen  Natur  des  Menschen  »elbtl 
beruht.  Sie  suchten  vielmehr  das  Wesen  hinter  der  äusseren  Ersclioüiuiij. 
das  nicht  in  Gegensatz  zu  dieser  steht,  aondoni  daiin  zum  Vorschein  koniml. 
Ks  muss  aber  auch  hier  auf  die  Notwendigkeit  von  Kinzcluntersucbungeo 
aufmerksam  gemacht  werden. 

1.  ToxtKfinimhiiignn:  P»tr.  Posainiis  TheMunu  nBOstianii,  l**ri*  1884  («olhtt 
nur  oinin<>  bj^7.iintmiHrli<i  ^diriftan).  —  UmfuiKraioiier  i*t  die  von  Ji>fa*iino*  Hcnr«- 
korilntoH  virnnlaiiiito  Snmmluii): :  •filatBUa  ttär  U^iür  rr^rtiiKiüv,  Venedig  \7fS.  --  StU* 
i^niniluiigr-ii  bliebnii  mir  un/ugiliigliih.  «in  wiinlrn  nbor  Mignes  Pstr.  gr.  cinvMidbt. 

'i.  Ililftimittcl:  Ujo  llvi^jLiiliiinr  fnndrn  bislinr  in  drn  UarsUllungMi  dar  ticMibieU« 
Am  clirinllivhcn  Klliik  u-i-tiig  (icinlituD^.  Chr.  K.  Lutlianlt,  ()«Mhiebl»  der  chrialliolM 
Ktliik  I,  l#i|)£ig  iÖKS  S.  13ü  I.V2  Doiint  nitlit  Qiiimal  NikoUoa  KabaailH.  —  Uebsr  J» 
Kii'liluiiy;vii  <l«r  grii-uliisdien  Mystik  b.  W.  üasn.  Dk'  Mystik  de«  Niholiuia  CaltwilM. 
Omhwuld  1^9  S.  31  -G3.  -  lii  di-r  (fencbichtu  <lt-r  thri9t1ii.'bcii  Klhik  vou  W.  Gas»  1 
(Barliu  1^81)487-4^7  ist  dii>  auf  Uyinm  bv^KÜcbc.-  Daratvllung  aiiffallonil  oiivo1lBUndi$. 
--  0.  /.Sckler,  Goscliiclit«  dor  A«ki»Bi>,  Frankfurt  IS":t,  war  mir  nniugknglich, 

S.  Sehen  tttüiar  wurden  die  griediischen  Asketen  in  .Sanimolcodicrs  VM«iiügL 
Pbotios,  cod.  801,  b«aolireil>t  ein«  Hh,  die  Markos,  Neilos  und  KnTpnthias  «nthjolt  Nabca 
dimon  Sonim langen,  von  denen  aa  alte  H«s  gibt,  vi»  e.  U.  rod.  Angolio.  U  5.  7  aaMi.  lO, 
md.  I'nri».  918  nac.  10,  cnd.  Mntin.  13  aaee.  II,  cod.  Vindob.  Ilieol.  238.  twd.  Atlwat 
!)0T8  x.  II.  '.i(Si<\  H.  11  a.  in.  a..  wurden  Aii^d^n  nu«  vprurliicdtincn  Askclikero  lM>rg«(rt«lt(i 
wie  t.  II.  cnd.  Mnnni:.  Slü  sacc.  15  teigl,  in  linndlidiom  Kuraiitt.  nu^enacliiMDlicb  xa  pnJt- 
tiolicn  Z wölken . 

4,  Vür  ilic  bj'EuitiniBcli«  Honnsleriologie,  die  noch  «in  weite«  Arbeitaf^ld  bielM, 
vgl.  Sd.  Lampren,  U.  Z.  1  (l^SSf  IST  (ganz  allgemein  gebalUne  BetraobtuMen).  —  1. 
Sokolev.  Die  Insaero  und  inncTO  Lngc<  des  byzant.  Münrhtiuna  von  itt  MiU*  dea  9.  J*lii< 
biioderta  bia  »iin  13.,  Praroel.  aebe^odaik  1SU-J-U4.  Vgl.  B.  Z.  2,  850;  8,S09f.:  4.l$tr. 
—  Woitm«  liittoTatarMigaben  tn  ^  88  nnd  bei  Krambacber. 

h.  lieber  das  Cliariatikarierwcaeu  rgl.  Tb.  Uapeaakij,  Diw  lynko«  de» 
Kleoloi«  de»  hl.  MamM  in  Kpol,  OdeaaMr  Jabrb.  3,  1  (Odem  I8S2)  72.  7.'>-7t(.  Vgl.  t).  ^ 
ü  (1S9S)  1S7  r.  —  W.  Kissen,  Die  Diatuia  d«*  Michael  Attaloiato«  vun  lOTT.  Jena  MfH 
8.  52— U4  (etwas  otnacitig). 

ß.  Dna  Typikon  dea  hl.  Sabbna  ed.  pr.  A.  Dmitrijevski,  Di*  KlostorrageU 
dM  hl.  Sabbaa.  IVudy  Klevskoj  ducb.  nk.  IK90  1.  Heft  a  170—198  (roadsck).  Tgl.  E. 
Xnrts.  B.  Z.  8  (1894)  167—170,  der  einen  rerbcuaertsD  Nenilraek  des  IVxtM  vetis- 
•taltol«.  —  DImo  TexteardUAsieu  ist  eicbur  nicbt  die  BrB]>rrSii):b<'be.  Auch  ia(  «•  ftac* 
lieh,  «b  der  knne  Text  vollstSudi);  ist.  F.in  weit  Ungetee  Tipiken  rteht  in  d^m  dm, 
Coisl.  m  Stec  14  fol.  318  m  iuit«r  dem  Ti(«l:  Jmtoi>(  fir  funrm^wr   mtI  äjitm 


I 


i,  Tlwologie.    C.  Amketik  and  Hjatik.    (g  S6> 


143 


Wt/fiW'  Stif»  tt  I»i'  liiyäXnt  Kai  HtoJooiov  loi'  xvtroftdQX''*  "'t*  r""''  Uorajüv  .  .  .  , 
im  Anhnx    alitninl    nirbt  mit  itvin  kURon  Text  fibomin.  I^m   Typihnn   ili«   Staditto- 

Un(ni  ei'ht  unf  Tbeoduro»  Sludite*  mrdck  (vgl.  $  Qlj.  —  Durch  AlhanAciu».  A^n  QrilnJnr 
IvUnra  aiir  A»xa  Athoa.  viiril«  es  tarn  ü«iiitiiugul  itur  AtJioriklGKkr.  Die  drei  ima%it 
LdttÜdmi  Sclirift«n  de«  Alhuaaaios  (c.  070-1020)  eil.  I'b.  Hnynt.  Die  Hiiupturkuiid«n 
(b  £«  HMcUdile  dur  Allioaklüaler.  liOipci^  1804.  S.  102-140.  -  Eioi^e  andorv  T.vplkft 
Aaaw  Art  veRMchiMt  W.  Niestfn  a.  a.  0.  S.  S  T.  ~  Sie  »ind  niclil  tu  venreohMla  mit 
in  titontisrliMi  Typikon,  w«von  L  AlUtiuH,  De  Itbria  «oclfs.  Oraecoruin,  Poriii  164ß 
9  4  10  budelt,  iMcb  mit  don  Tatmü  »iijtDfiKH,  dio  flbng»n«  manoliiniil  auch  «inen  nalc«- 
ImIitr  TeD  bi«l«a.     Vgl.  NiiRrn  n.  n.  O.  5     SI. 

7,  K*  ^M  Msig*  bMtitnmIn  ThcmntA  wiknlischDr  Nalur,  din  nicht  mir  von  den  By- 
HBhBWU  vrnichirdMitlich  h<>hiuidu]t  wurden,  sondern  ihr  (iogrnBtQck  auch  in  «ndcren 
UtUnlarsn  besitzen-  Vgl.  ilin  Studicu  von  Tb.  Bntjuskov,  Ujo  Krtilhliini;nn  flbnr  Hmi 
Sm  ntMlii'D  der  S«ule  lind  dem  KOrpur  iu  der  iiiittulalturliuheii  fiilturittur,  retorshnrg 
M  <b.  Z.  1  {Wm  ns  r.).  K.  8.  ähuckburgh.  TIio  suiil  and  Uiu  budy.  Cumbriüso  11^ 

A  Z  4,  1T2  n  und  J-  Kdanov,  Du  Gtapttoh  der  drei  lieiligttn  VAtnr  und  die  iocA  monA- 
«bnn,  Jeoni.  Hin.  Bd.  279  (169?)  1&7-194  (B.  }{.  I.  3GS  f.). 

8.  Von  Inlerene  ist  die  von  Jul.  Nicolo,  Vd  tnaii  do  murale  |in>*cnnn  diristinnisil, 
•W  Ifl92,  fo  dem  wd.  Qener.  41  s.  15  walirKeaummi-De.  fDr  die  Jiiguid  losUmmte,  ehrist- 
lirtu  llraibeitsDM  d«e  Konunenlan  d«e  Uierukiv«  iii  den  K^ildi-iion  ^teben  dw  l'j-thagonui. 
V;],  1).  X.   1  {\o^^  3r>2.    Die  KnUtebiuigMi»i(  divavr  Ufurboilung  Ist  noeh  so  bMUmmcn. 

56.  Johanne»  Klimax  (7w«i-i»j5  Äi(>i«f).     Nach  oiucr  von  Daniel, 

■Mira  Mriiic-Ii  Jus  KIo»tiT>i  Ituitliu   am  roU^n  Mfier,  vorfassten  Biographie 

nrd«  JohanitcH,  der  iHt;  ßeinamen  .Scholaetikos,  SiniiitcH  und  nach  Beinern 

Hn|tw«rkc  Klimax  fllhrt.  um  hZ'>  geboren  und  trat  im  Alter  von  16  Jahi-en 

Id  Äan  !*iHaik!i..si*!r,  wo  Martyriw  und  Aiin.sta»ioK,   dor  Npätoru  I'ntriarch 

mn  Anliochii-ii,  ihn  in  da;-  Mönchsk-boti  C'iiifUhrli.-n.     Nach  dum  Tudc-  dus 

Miirtyrios  wählt«  er  da»  Anttchorvt«nlehcn  und  verbrachte  10  Jahro  in  «iiicr 

'!"!■    iitn  Fu8s»>  dps  Sinai,  \-iel  besucht  von   Asketen,   die  seinen  Rat   or- 

I     Der  Unf  der  Mftnelie  vom  Sinni,  die  ihn  zu  ihrom  Abt  erwählten, 

ihn  in  dmn  Kluntcr  zurUck,  wo   or  das  Vorittc-Iieranit  oinigo  Jahre 

ilii'ti.'.  um  bald  wieder  in  die  Einsamkeil  xnrDckzukehren.    Er  utarb 

s  Jiüir  r>(HI. 

Sein  asketisches  Work,  da»  or  auf  <tie  Bitten  des  Johanne«  von 

Bdthu  Diiik-nichrivl),  nnnnt«  er  KUfia'^  mit  Bezu^   auf  die  .lukobsluiter 

■ad  tciltf  e«  in  'M\  Abücbniltv  ein,   entsprechend  den  :W  Jahren  dea  vor- 

hvgHtt^u  l^W'im  des  Herrn.   Inhaltlich  zerflillt  es  in  nwc-i  Teile,  wovon 

fcr  nstu  die  dem  chrisliichen   I*ebe»  enlgegenttteb  enden  Liisler  behandelt 

(Kap.  I  —23).  wAlirend  sich  der  zweite  über  die  moralischen  und  theologischen 

TI|]Jmm)«u  verbreitet  (Kap.  24—30).     I>er  genelisdie  Zusammenhang,  dou 

JakutHM  Qberull  horjCUHtellcn  sucht,  ist  oft  rein  itusserlich.    Seine  (pullen 

md  di«  hl.  Schrift  und  BOJne  persönlichen  Erfahrungen  im  Geintcaleben. 

Di»  I)«nit«llang   dersen>en.   die  auf  unbedingte  M'ahrbftftigkeit   Anspruch 

■acht.  unt4>rbr)cht  OftorK  den  Gang  seiner  Ausftlhrungen.   AusKerdem  zog 

V  (rflherv  Asketen  horbi»,  von  denen  er  aber  nur  Euagiios,  Kaaslaii,  Paput 

ir  I  und   einen  gewissen  Georgios  Ariilaites  nennt.    Die  Darstelhing  ist 

und  entbehrt  jeden  rhetorischen  I'runki's,     D*'r  vulki-tUniliihe  Ton 

iriht  «ich  auch  durch  die  hliuligo  Anwendung  \'on  Sprichwürtcru  kund. 

jeLtl  «jllwtifindigo  .Buch  a»  den  Hirten'  bildete  ursprünglich  den  letzten 

_     hnitt  der  Klimax    und   ist   an  Johannes  von   (taithn   selbst   gL>richtet. 

Ib  BewetH  für  die  Beliebtheit  der  Klimax  in  den  byzantinischen  Müneb»- 

knim  int  dio  reioliv  Aiuuhl  von  Hss,  in  denen  sie  ilberliofert  ist. 


144 


BjsmatiDÜichB  LittflTatargeechiohte.    L  Proeaiaobo  Littöratori 


1.  Ausffab«ii:  K-1.  iir.  MatthSus  Raderus,    Paris  lÜiS,  mit  aiocr  aoaitUiTlikkM^ 
KinUituiiK.  iti  Vit«  ii(«  DadioI  nnil  Scholim;  wiod«rhall  M  Mittno,  Patr.  gr  9B,  5M-i209. 

—  Kitiv  n«iip  Aiuignba  b^iorgU  8o|>hr.  Kremiton,  Kpol  18H3  (nir  ■nzmsitiiglicJiV 

•2.  üilfHiniltal:  C.  Uudin,  Cumm.  ilo  iicripL  ocel.  1,  1437—39.  ~  J.  F«*til«t. 
IiMlituI.  I'atrol.  -.'.  UDO-  8»7.  -    Kabtiniu«.  Bibl.  gr.  9,  ä22-S£ä  hat  viol«  Ihi  vonoiebad. 

—  Diu  voll  Jubnniioa  Klimax  uiiKcnkitun  Sprichw&rter  lUMaineBgMtolll  b«i  K.  Kram- 
baoli«r.  Uittolgrieehiadio  SpriobwarUr.  UQaGb«ni  l>*St3  ä.  220-232.  Eb«nda  H.  KH  f. 
«iniiKu  SiiriubvOrtn  mu  iaa  Pntuui  »pirituale  iIhs  Johaan««  Hoacboa  (vgl  g  St).  —  Haa  dar 
Klimax  mit  Hiaiataren  hobaiidelt  .1,  J.  Tikkanea,  Acta  mu.  »oiMittar.  Founicae,  IV 
(».■iMii^fore  1893)  Nr.  2.  Vul.  B.  Z.  4  11890}  2ä.V  -  Eine  rnciallis  der  Klltnax  ist  mi 
VaUcan.  8059  mm.  10;  Üt^  ml  cod,  Paris.  1069  «aM.  ».  —  Einige«  bei  O.  ZSckler. 
Das  Uhrainck  ren  dnn  7  Uauptaanden.  ManchoD  1893  S.  47  ff. 

8.  Zum  Leben:  [>ie  Abfamfun^atcit  der  Biograpliie  de«  Jobannea  von  Danini  ««■ 
Raitlia  (bei  Mignn  a.  a  0.  596—608)  ist  nocb  nOhor  tu  beatjmmnn.  H«i  Miga<>  rhir()>)j 
60^-609  andef«  biograpliiai;!)!)  Fngmente.  —  Kine  Tal|$lrjrieeliisrho  Uob^raotxung  ilicaHr 
Vitu  Ton  Sopbrunius  IliuruiDunnchua  äUbt  in  oed.  Athoua  SiSTS  a.  IC. 

4.  Srhution:  Sulcbo  werdon  Mobon  Jubunnea,  dem  Abte  von  Rnilbu,  EU^eecbrieWli; 
Intoiniadi  bui  MiuUH  a.  ^  0.  1211  -  121S.  ~-  Das  gioMg  Scbolieiiwork  des  Klioi  v.  Knt« 
(tluhl  t.  B.  in  cuad,  Memsn.  128—131).  EiniKea  davos  mit  ScLuLen  vna  Pliutioe  n.  Am- 
sOgen  aas  andeien  AHketik^rn  steht  bei  Migne  aiii  Sclilueae  eines  jeden  Kauitelii.  ~  Frtf,- 
■nanto  von  Scbolien  dm  l'halioe  ed.  A.  Papadonulos  Keramena;  vkI.  S.  77.  —  Ced. 
Sabbait.  407  »wo.  1'2  -13  cnth&lt  «in  laogM  Kcholion  von  Midiael  Piello«.  -  In  oed. 
Ambro*.  O  8  lap.  aaee.  11— IS  «lehen  Sdiolia  Dindnchi  znr  Klimax.  —  Cod.  Tiodob. 
tlii-el.  1^0  eiitbnit  EinlHtun^iwIUcke  xia  Klimax  von  «innni  Mftnchc  ilit-rothueit.  —  MfdiraN 
IIhh.  t.  B.  c»d.  Vutit.  -tlU,  oudd  i'BriN.  K6H.  684,  Mb,  Ml,  eod.  KUraiiio.  Cl.  2,  l»5  mm 
III  otc.  (SDtbullun  unbukuiintp  Sobutitn. 

ö.  L'ubersetzuuguD  dur  Klimax  sind  in  rerscbiedenen  Spracliun  vorhaatoi: 
«iiiu  IntuiiiiBubu  von  AngvIuH  Je  Cingulo  12!)4  wurde  von  Ambraaiu»  CnmiLldaliriiiiia  rrri- 
diert  nnd  («rscbien  Venedig  1581  u,  Cfters.  eine  vulgBrgriechjscIie  beeorgle  Maxiinot 
Margunioa,  Veuodtg  l&BO,  eine  altiteüeniache  liegt  vor  in  derCellcsione  «i  «pi-ro  inediii 
o  rare.  31,  Bologna  187.^,  sogar  eine  aiabiscbo  in  cod.  Panorm.  bibl.  uatten.  III  D  2.  Eist 
elnvisclie  erwnbnt  Knbricina  a.  n.  0.  Ji"27. 

ß.  ?i<<itgnnii>isn  dra  Johaiinni  Klimnx  war  Johannes  dnr  Fniitnr  (i  r^jartn^i 
Patriarob  vnii  Kpnl  r)>{2— ->D'>,  bekannt  durch  »einon  streit  mit  (ircgor  I  wi!g<>n  d«  TilcU 
UaiQia^jxli  oitavfiinmt.  Kr  «alt  frllliuf  aU  Virrfnasor  einer  Anloilung  lur  Vervolluna  dn 
BuaiiHakrampnt'^s,  dio  in  *«fi  Koci-iiaiom-ri  bei  Mi^nu.  Pulr.  gr.  8S,  1889— 19S2  itaVut^- 
i.  A.  Bintorim.  Diu  vonBgliibstun  Doukwardigkpituri  der  ehnstl.-kAtbol.  Kir«he  j.  ^ 
(Maliu  lt>29)  ä8!t-:ttlO  wivH  ibrpii  niiill«ri>n  UrHpruii;;  nach.  Sie  wird  xiier«t  ran  Km* 
ataiitinuH  Hnnneiiupiitus  und  Malthaeos  Blastorea  bentitit.  Pitra,   Spicileciiun    Sei» 

menHei  4  (PariH  \fi:A\  410-444,  und  Jaris  ecoles.  Uraecorum  hisloria  et  Tonnen ta  t 
(Rom  |H<!R)  Tii  237,  bat  indessen  nenn  PoenitontinlaRhrirten  iinlnr  arinem  Namen  vtr 
nfl'nntlioht,  »)  dasa  die  Frage  Den  zu  iiiit«niHcJir>n  ist,  Ein<>  Homilio  UiqI  fiiitirmm  ki 
Mi(;nr  n.  n.  0.  111117  —  1977,  die  such  .Inhanni^»  (t<>ni  Fnator  xugcnclirii.'bi'n  wird,  bowift 
xii'ii  unT  di-mnrlbDn  (inbiet.  —  leider  ron  Sevilla,  De  viris  illuabibus  cap,  H9.  berichtet, 
itoH  JdhanneH  dor  Fuater  «ino  Söhrift  Über  dia  Taufe  an  L(-uider  von  äevilla  achickto.  Sie  W 

Jant  VPMrlmllon.  Kin   Aäyof   ntQi   itäfov   i^"(   ^i'/^;   ■■'«u    roö   erujuvrn;  «"iid  ihm  il 

um  ead.  Tniirin.  HS  ».  15  fol.  IU6  — Uli  buigulegl.  —  Von  der  Biographie  d«i  JobnmM 
Neatouten,  di«  der  Pri.'sbyt«T  Photinus  in  Kpel  bald  iiuob  denen  Tod  verfaßt»,  habcB 
diu  Akten  de«  7.  Koti/ik  ein  Fragment  erliolten  (M&riai,  Coneilia  13.  80—80), 

T.  Jobannt-B  Klimax  nennt  einmal  den  latoinisrben  Abt  Ktinsian  (Migne  e.  a.  O.  71&X 
deaaon  Schriften  Hiiinil  >ii'hon  im  G.  .Isbrhanderl  in  grincbiachor  tTobersetirnng  voriam, 
nicht  rnil  cur  '/M'\t  äe*  Pliotins,  der  in  dem  Myriobiblion  cod.  197  droi  Opuflcul«  deaaelMB 
orwäbiit.  M.  Petflohonig.  Jiihannii  Cnimiani  opcra  1  (Wien  l.St^)  XCVI  -Ctlll  bietet 
einiges  xiir  Ki>niitniii  dieser  Uobomebtungen,  die  noch  nAbor  tu  untcniudien  aind. 

8.  Anantiisioe  II.  Patiiareh  v.  Atiliocbii-n  {399-602),  übcraotzle  um  dttwe  Zeit  db 
fiegala  fmutoriiÜB  des  Pnpeles  tiregura  I.  Vgl.  Urugurina  1.  Regiatr,  epiatul.  I.  9,  ISQ;  1.  12, 21. 
Dieau  t.cl)uT«utjiung  ist  noob  nicht  wiedergefunden  wurden, 

57.  Symeon  Stylites  der  Jüngere  {ivfituir  ä  vt'a;afviXii^i).  »o  I»- 
nannt  zum  Unkmchiedi!  voi]  dtMii  gioäüeu  ätyliten  dos  5.  Jiilirhundtit^ 
int  einer  der  hfirvorragt>nd.sten  Vertreter  der  griucbiscben  SäulutibeiligtiiL 
Seine  IHiltezoit  filllt  7wi»elti>ti  521  —59ß;  er  war  ein  Zeitgenosse  und  pei^ 
tH>iüit.-lio-  Bvkauuler  dea  Kirdiuolibtorikei-s  Euagriw,  der  iltn  wiederltult 


J 


J.  ThMlogi».    C.  Aaketik  and  Mystik.    (§§  57—58) 


145 


t.     Von    Hvioc-m   frü)ii-»tcu  Ju^ciidoltvr  an  lUlirto  er  das  StyUt«n- 

Mf  «inmii  IlQgol  in  der  Nähe  von  AntlochJen,  der  von  dvn  wuudvr- 
hnn  Begebenheiten  im  Leben  des  Heiligen  ,der  wuutterbAre  Borg*  go- 
DtttU  wurde.  Tnter  Btiinem  Namen  siind  'Mi  aeikoti^cho  Abhandlungen  cr^ 
hdUm.  wi'Iclie  i«irli  ii)M.T  v<;i-)>i.']iiL-di-iic-  i'unktv  dv»  cbriHtliclu-u  Tugendlebena 
Ytrirvitcn  mit  spt-xifi^tch  niöncbifH^her  Färbung.  Symeon  wäre  aufrichtig  zii 
Wenn  dio  Aoficbt  von  Antonio  Iloct-lii  zuträfe,  das»  er  difjie  Al»- 

ngen  im  AIUt  von  etwa  14  Jahren  niederge^chrielM'i)  habe.  Diese,  un- 
liebte  des  toancbma]  ))«dentcliobeD  Inhalts  der  Abhmidlungon,  wahrhaft 
iUnIo  Aufittellung  beruht  auf  oiner  fatscliuii  Vorstollung  des  Styliten- 
bkna.  Von  dein  lutervtuiu  Symcoiui  an  dun  gleichzeitigen  theolo- 
liickon  Koiitroveraen  und  kirchlichen  Wirren  zeugen  t'i-Agmento 
m  Rriefen    an    Justininn    und    .lustin   II,   die  sich   auf  die  Ne»<lui-ianer, 

!iyi(iteii  und  die  Sekt«;  der  Sanmritaiicr  bciciehcn  und  von  Suphronioe 
T.  JttUMlvni  und  .lobauiiuä  von  DanmiikoH  bor^utzt  wuideu.  Ks  wird  Ihm 
■Mk  eine  Apokalypse  ziige-sehrieben,  die  das  beliebt«  Thema  vom  Ausgang 
4rr  Swl«-  au»  dem  Kilrper  behandelt.  Ausserdem  gehen  liturgische  Gebete, 
Ujniiwn  und  Troparieu  unter  seinem  Namen. 

1.  A*«Kab»n:  Die  30  uk«4ischMi  AblunitliinKcn  ed  [ir.  .1.  C^txa-l.mi,  Nova  Pittr. 
ttti.  S  lB«n  1871)  Ä.  4— 1S6.  —  FVngmenta  kns  dnn  WzMoa  bei  Migne,  l'iilr.  gr.  86. 
'  £14-  SD.    •     Diu  ApacaljriMB  Ulflinwofa   in  Bibl.  mHxinm  rntT.  Lugd.  7  |1U8T)  1228  ff, 

2.  I]ilf«iDil(«l:  [.   .MlatioH,  De  Rx>>>oonuTn  tcnftin  ilinbibo,  l'uitt  ISlH  S.  lT-ä2. 
Antonio  ttoL'cb).  D«  uttbonlicin  wraiouibui  S.  ^^;^K>(lIlU  KtyliUo  in  der  AuHgHb«  von 

fxia-luii  .S.  XVII— XXI.  —  A.  l'kpadopnlon  K«rumeuii,  Iv/inüf  i  ffaffiri«re«ffirw 

iK  .,«ve"V«f  «"'  f*^*'f-  Vi».  Vr.  1  11894)  UI-löO.   Vgl.  U,  t  4  (I89i)  IW.  -  Uebw 

'  liien  UiMluupt  n.  die  intriviiHntc  Studie  von  H.  OcUbaj^e.  Lvs  StylitM,  St.  Simäun 

iimUIcots.  lU-vue  il.  ^uMtiuiui  biülur.  Nouv.  S66<).  13  (1891))  :>2-\QZ. 

i.  2«m  L^ben:  Auuner  4rn  Nodiricblun  tob  Kiugnus  Ilist.  occi.  6.  21:  0,33  Iw- 
atan  wir  8  Itlattniiibieii  Symeonn.  Di«  lJt«at«  wurde  vuu  «oiui>ui  SubQlor  Arkadlos, 
frtwiliiif  roB  Kusslanliii  auf  C}'|)»m.  verfuat  und  tou  Jobann««  von  DomnAkiM  und 
ttl  itt  1.  Synod«  lilicil.  Aiiffitlge  ans  dctMlben  gd.  A.  Papado^nlns  Koramvun 
i  «.  0.  UA— 148.  aDI-«H.  Oani  erhalten  in  oodd.  Sabbait.  IOSIl  11.  cod.  Rodl.  Itarocc. 
SU  k.  i:;.  )l<iaae.  8H  a.  II.  Eine  vollatindige  Auagsbn  w&ro  whr  wflnsrlioiiHWcrt.  V»!. 
^  '  ^  "^  '.;  S80.  -  Di«  iweit«,  von  Nikoplioros^  Ovgaröt,  Magister  in  AnlioRliion, 
pr.  AcU  SS.  Haii  5.  807—401;  nhgcdnickl  bei  Migno,  Pnfcr.  gr.  S8,  2. 
..'^  ■...:.,  wt  nn«  rhrioriiKliD  t'vbnrarbtiitting  dor  orston.  Uimo  bpatelit  nux  vielen 
fiMabntblonErn  >tin  M'andcrUiattin  den  Ik'iligcn  und  bi*t«t  in  lUHnobrn  IVrticii  kiittur- 
Uiinnt.  l.i  •  InIcTcww.  Üvo  Lc-brnMoit  dta  Nik«uhor«ia  Uranos  fttllt  in  die  Kipgi«rung  tJuai- 
t  102.^1.     ßoncUnng  v*fdi«iien  audi  aie  Itixot  toi-  Ovpafvp  iif^c  iiir  Svfttoira 

•<'  I ,   att;f  in  cod.  Valican.  Ollab.  834  aaoc.  15  fol.  198.  —  Die  dritte,  <run  einem 

'■«annca  retria«»  Terfannt,  int  noc^  uncdiert  und  aU>b(  iu  d»in  cod.  Monac  8  auc. 
14  M  137—143.  —  AtuallgK  aua  der  erBtou  Vita  bei  Hunai.  Cuuoilia  13,  73—30. 

4-  AI«  2ellf«aMse  SyniMina  gilt  laaak  der  Syrer,  dcwau  ultvUacbs  Ahhandlnngon 
•w  irv  llABchcB  d««  Sabbttakloalera  Patrikios  und  Abramios  in»  Uriocbiac^ho  Dber- 
MU  «MrdeR.  Kd.  fr.  NikapfaorosTheotokea,  Loiiwig  1770  (mir  nncnRflnglich).  Kinnn 
IM  M  SyaiMo  (Slylili-H?)  od.  Costa-I.uii.  Novo  Fatr,  bibl.  8  (Rom  1^71)  »,  157.  In 
4m  Rm  iai  itiii  AuäU  dimrr  Ahlinndlnn^on  v»noliJ«d«n.  Vgl.  A.  Khihnrä,  Diui  Klo*tor 
MbEMa  ia  PalJMiM,  lUtn.  IJu^aUrbr.  7  (1893)  MI.  Der  altrrio  /.«ngo  der  i:nbnf 
«toi«  i«  ibr  Vnülciod.  Paria.  Suptd.  gr.  698  (a*n.  8-  9  roll.  7tS. 

&  Km»  MkelMoliv  Abk*»dl«itg  «in««  Symeon  ■■'taanois^Mced.  Coxm-I.nxi,  Nova 
fitr   UU.  R  (RaH   1871)  8.  t— S.     Nab«r0R   int   Qbcr   dicKD  ['orvUnlirbkoit  nicbt   bnkiinnt. 

&6,  Dorotlieoa  (J»eöit€o^),  Arcbimandrit  in  Pulilstina,  war  ein  Schaler 
il»  Abtra  .Icibanne«  tov  Ste^äov,  der  selbst  BarKuituphios  zum  Meister  ge- 
habt katte.  Damit  it«!  neim'  Lebmiszeit  um  Endo  das  6.  und  nm  Anfang 
it»  T.'Jahrbundi^rts  feutgentellt.   Wir  besitzen  von  ihm  ausser  8  kurzeti 

IMtaMfc  4m  IUb.  AlttrloiBdrlHawlan  IX.    1.  Ahl1(.    2.  AuS.  10 


U6 


BysantLnlBch«  UUentargwebIchte.    I.  Pfoaaisclie  Uttoratnr. 


Briofon  utskcUüChon  Inhalte  eine  längere  UHketiüclie  SchriTl  ^/lAm 
xttkiut  ifii'xtaiftitTi  iiä^oQo*  in  2-t  Abxclinitten.  Sic  itit  ausHchliewtlicIi  Mp 
MOnchskroJB«  bestimmt  und  bekandolt  in  zwangloser  Itcihonfolgo  die 
Pili  cht  veHiültitiiuic  du»  Klost«rU>bcns,  von  der  W(>1U-iiti^ii)^ng,  Ot-inat, 
Ciotti-}>fitrcht  an  biB  zu  dt>m  Amte  des  SpeiRemeieters  und  d<;i'  GeHtalt  ies 
Mönehskleidei).  Wie  bei  der  Klimax  sii  bilden  auch  liier  die  eigenen  Er- 
fahrungen des  Agkelon  und  seine  Uiiton-fdtiiigen  mit  anderen  r*'pnri»s  liic 
HauiJ^uclic  V'on  Kchriftlicbun  Quolk-it  lienutztci  er  dati  rfff'nitxui, 
BoHilioa,  Gregor  v.  Nazianz,  Chrysostomos  und  Euagrioa  Die  Daratelliing 
ist  sehr  einfach,  nQcliteni  und  ohne  rlieti^nflchen  Schmuck.  'I'hcodoros 
StuditcK  zKhIte  ihn  zu  den  liorvorragen<i»toii  AHkeU>n. 

1.  AuNgahuu:  &I.  pr.  Bnuil  1^6!*.    Satti  ilrr  Auii):iLh«'  von   KnMito  Ducjicih  and 
Gallanili  bei  Migiie.  f«lr.  jjr.  HS,   160Ö— If^H.     Der  24.  Alnctiiiilt  nur  latvinwcb. 

2.  Htiriimitt«):  C.  Ouilin,  OuuiDi«iitariui  ilo  Hcriptor.  etd.  1.  1623  16W,. 
FabrioiuH.  Itibl.  Kr.  U.  103—108.  Bi«r  du  Vercnchiiia  der  von  Dorothiemi  gctuuinipii 
MOncJie  null  vuu  Haa  4er  DoctrioBe.  Die  Zahl  im  l<>Uti.Tau  li«am  aidi  Iddit  Tormobroa.  - 
In  die  jetzia«  OvstaJt  Bcbeioeo  die  DoctrioM  «rat  durch  viueu  Maacb  dwKt<Hrt«n  Stadion 
imlur  iltMii  PnlriitrclieD  TarAsios  v.  Kpcl  geliraclit  wurden  lu  sein,  Dieser  ve/sEiaU)t«4e 
jedvufHlls  «ine  Ausgabe  ileraelbe  mit  einem  Vorwoit,  iIia  einif[e8  BiaKrapliiacfae  ealliAlt.  — 
Eine  Untenncliiuig  Ober  die  Tnnrhi^denen  Trfliter  d««  Namen«  Doi^faeoe  fehlt.  Ondiit 
Aufatellongen  mOsecn  necbgeprnft  nnd  namcntlitli  miuse  dM  Umfang  der  Dodnnae  noeli  ent  ^ 
UDigrenit  werdi'n.  ^m 

59.  Antiochos  {'Arfhx''i),  Münch  des  Sahhattklosters  in    PalästiniH 
wurde    nach    einer    Noti^    in    einer    Wiener    Hs    in    M«do»aga    unweit 
Aolcyra  in  Oalatien  geboren.     Änf  diL>  Bitte  tyKinv»  Land^manne«  I^u>4«- 
thioe,    Al>tee>    des    Kloeiters    Attaline    in    Ankyra,    der   auf  die  i^chwicri^- 
keit  hinwiott,  hei    den  damaligen  Kriegttwirren  viel«  ßUchcr  mit  sich  »i 
schleppen,   verfajwt«   er   um  620  den    Ilarät'xt i^g  trg   äyta^  ynntft^i  in 
130  Kapiteln.     Dieser  Abrlas  der  Schriftlehre  «mfasst  nur  die  Sitten- 
lehren, welche  die  MSnche  intereBsieren  konnten;  nur  das  erste  und  Aoa 
Mziü  KnpituI  hi^Hlhren  die  Olnubenslelirc  mit  unverkennhnrem  Seitenblick 
auf  die  Munophyisitc-n.    Alle  übrigen  verbreiten  )«ich  über  die  Laster  und 
die  Tugenden   des   praktiach-rcligiösen    LebLins.     Wie   Johannes   Klimax 
80  sucht   auch  Antiochos    die   einzelnen  Kapitel   logisch   untereinander  zu 
verknüpfen.   Neben  der  hl.  Schrift,  auf  welche  der  Hauptinhalt  der  Schrift 
zurückgeht,  benutzte  er  fluch  Väteriichriftim,  die  aber  nur  Heltcn  mit  Xamon 
genannt  werden.    Daas  durunter  Ignatios  v.  Aiitiochien  und  li'cnaeos  an^ 
drücklich  erwiUuit,  die  zwei   Klemens  von  Rom   zugeschriebenen    Bri' 
über  die  .lungfrauBchHft  nurigiebig  verwertet   werden   und   der  Brief  Pol; 
karps  an  die  i'bilippor  Antiochos  nugunscheinlich  vorlag,  da»  alles  ist 
Beweis  fUr  da»  Interesse  des  Kompilators  an  der  ältesten  cbristlichfi; 
Litteratur    und    verloiht  seiner  Arbeit   einen    neuen   Wert      Das 
Schrift  angehängte  Gebot,  eine  ergreifende  Klage  über  das  grosse  Klei 
welches  über  Jerusalem  und  das  hl.  Land  hereingebrochen  war,  rührt  au 
von  Antiochos  her. 

I.  AuHgnben:  Nnob  einer  taUiDtHcben  Ausgnbe  von  GotlTr,  Tilmann,  TariB  154 
ed.  pr.  <Ftontu  Ducaou»>.  Ribliolk  votorum  Patr.  graceo-Iatitia  l  (Paris  1624)  1019— IM 
■bgednicltt  bei  Migne,  Pilr.  gr.  m.   M15-1B4D, 

3.  üilfsmittel:  Fabneius,   Bibl.  gr.  10,  490  -504.    —    Ducbosne,  MiseJon 
mont  Allioa,  Archiv  des  tniAsicne  eeieDtinques  .1.  !t  {Väx'w  I^Tß)  438  hnt  FraRmente  nt 
Uuiialha  ateo.  7—8  wahrgenommen.    -    Die  BenatnmR  dnr  («oitdok  lernen tiniitclien  Brie 


I.  noologift.    C.  Aaketik  and  Kystik. 


59-61) 


Tml  de«  ra1ykHr|>briBf«a  wurd«  lueret  BHcbRCwieiseii  von  J.  M.  Coltcrill,  Moil«tn  Cntioimn 

I  •sd  ClomonU  KoMtt«ii  to  Vtrgiiia  (tlrat  prinloii  ]7.'>3)  or  tltfrir  Or«ok  rcnioii  nowly  dücafiir«d 

b  ADtJoeliiM   Pda««tiiMinfli^   EdinbiirK  1^84;  dorselb«.  Tb»  Egiistle  of  Polycurp  to  tbo 

ni>1ip|>iuis  *mi  the   BamlliM  of  Aatiorha«  Pnlflpslinensis.   Tlie  Jonmal  of  Philoloej:  19 

\\y9\]  'Mi— 286.    —  Der  Atwiclit,  w«Mi«>   Colterill  xujRloich  Saesertc,  AbümIim  sei  il«r 

wulilirfae  Vurfuaer  d«e  Polykupliripfc«,   hitt  C.  I'aj-Ior,  St.  Policarp  to  tbo  Pliilippianfl, 

'TW  Ja«««)   of   rh)>nloB7   20  (i^i)  e.'i-lIO.    zu   vjpl  Khrn  onricevn.    --   Dur   Drk'f  Jm 

:  Arttocböa  «n  Em*thiM  «nthnlt  rinigc  wertwollo  Niioiiridhlon  tut  Gmrliic.lite  d^  Sttlibas- 

tWiim    TrI.   A.  Ehrbard.  D»  griccbiiicbe  Kk>t«r  Mür-Kobnin  PnlAjiIinn.  ROm.  (JuartAl- 

•ckrift  7  (1^3)  Sft.   —   Di«  kuixo  Noiic  flbor  diui  I>cbnii  iIcs  Antiochnii  ncbut  Vorwii  oitiM 

KaBalantinoa  Tmrait««  auf  den  PaiiJüVtea  ed.  nlui  dotn  uod.  Vindob.  thnol.  73  r.  1129 

Laabaciua  Kollar..  Comra«uU  d«  bibl.  Cfl«ear.  8,  8üO,  354  f.    Vgl.  Mob  9  65  Anm.  1. 

S.  Zwei  ZcDtBcien  uk^tiacber  AiimpiUch«  an  «inun  gewiiMn  Tboaduloa  sind  g«> 
<niekt  naior  d«m  Nunen  d«s  ProiibyUra  He»)-cbios  vuii  JeniBa]«iii  (b.  Jalirh.).  boi 
iigBv,  Pkir.  gt.  9S,  148ä~l&44.  Sic  Keb3n<n  aber  «nom  Hrafcbfos  an.  d«r  Kiitbcgu- 
wtaim  de«  Klo>t«n  t^c  i<n'«D  nnf  der  SinaibalbinMl  war  (so  nacb  U<<bi>r8ebrift  in  t^oil. 
VaDicvIL  B  21  Mec.  U  fol.  2C0'.  Dodl.  Cromw.  .'■  snoc.  15)  und  wobt  in  das  G.— T.  Jabr- 
knderl  ^»bArt.  Dia  lill«4sri>ich<<  Matt^rinl,  wcli^lio^  iint^r  d<^m  Nnmeii  Hemrhioa  g«bt,  Jat 
aMh  n  siditvB.  Die  von  A.  Mai.  ClomiH  niictorm  in  fitont  l«:!")  S.  XXXI  uigoldlndigla 
tmgfb«  iat  nicht  n  atando  fti-konitiirii.  Die  Krklnnintf  di-x  liucbnn  l.«Titicna  bei  Mign» 
LL  0.  T87— 1180  (nur  lat^nisoh)  int  aichDr  «odcT  von  Hc^^ios  noob  von  einem  andcron 
Marhen  Tcrfaa»!,  4b  aio  den  Vulgatatext  zu  Örundo  logt 

60.  Thalassios  {^aXtkaioi).  Prit'«ter  und  Vorstolier  oines  ICIostors  in 
Ai't  liLywrlii'ii  WiUlc  um  OrjO,  war  ein  Zeitgenosse  des  Maximns  Uomo- 
logftcs.  der  ihm  Keine  'Ef&>Ttjtriii  7.\ir  lil.  Scbrift  widmete  und  in  Korre- 
spondenz mit  ihm  stand.  Er  liintorliess  4  Zenlurion  ff»pi  öyärTr^s  xal 
ijn^itiai  Koi  «rjc  xcirti  rovr  nohtn'ai,  die  an  einen  Presbyter  Paulos  ge- 
riditct  ttind.  Dio  Anfangsbuchstaben  einer  jeden  Zenturie  bilden  ein 
Akrusticbon.  InhaltJicti  »lind  4)i>  kui^EO  Aphorismon  Ober  dn-s  ttskeÜscho 
Üben,  ohne  weiteren  Zut^umnumhang.  nU  den  durch  den  Üogvnstand  selbst 
gqpBbwieii.  Gegen  Ende  der  4.  Zunturie  geht  Thalusäios  nuf  dogmatische 
Lehnm  Ober,  aber  ohne  ausgesprochene  polemische  Tendenz. 

l.  Auagabcn:  Ed.  pr.  <Kranto  Dacaeua>.  Bibliutbeoa  Palr.  sncco-Utinn '2  (Pnria 

^nilllTVa.:  wi«Jerbo1l  kiOallandi.  Vct«r.  PHtr.bibtioUi.  13(1779)  »-■>]  und  hjernua  bot 

HpEa«,  l'atr.  gr.  91.  U28-Ui;9.  —  Eboiida  147S— U80  oin  LibeUus  ad  Thoodoaium  impn- 

VwMi.  weirber  «in^ni  ZcitKenoBaen  Kjrills  rnn  AlexandrioD  naroena  TbnliuMion  EusahOrt 

3.  Iliifsmitt«!:   Fabricias.  ßibl.   rt,  II,  II-2     tU,    -  Aettvr  ala  die  biet  «r- 

"llaliin  U«s  ial  «od.  Polropolit  SS  mwc.  9     10,   Hi^  fol.  21  Toii  ctvtov  HaXaaaiov  ttaxiifm' 

wl  ^av/iiain'  ngiXoyot  ih  rifr  rteiinpcuioiiitji'. 

S  Wenig  bokannl  ist  Jobannoa.  Disrliof  dor  Inaol  Karpatlioe,  der  wabraclicin- 
Utk  m  da*  7.-9.  Jabriiaiidnrt  gohnrt.  Tnlir  «i^inom  Namen  geli«in  CnpitA  linrtatoria  ad 
■■atrknu  ia  ladia.  latainisr-b  bni  M  igno.  Patr.  gr.  Sh,  T91--827,  griniihiBrli  in  dar  •^■la- 
taiit  imr  Ufär  rtpitutir,  VnRDdig  1782  S.  241— 'J57,  die  Pbutios  in  acin«r  lliblinthoc».  cod. 
Sil.  bmpncbt  Kino  xwpitc  nakdincbo  Sohrifl.    117   Ktaiikaia    .ftalojizii   xoi   j-nunoifJ 

■haand.  aUhl  in  oi.  Sabbait  408  aaec.  9-10  fol.  12—34.  cod.  Subbait.  6(1  ita-ic.  Vi 
kd.  IltV  — ISS.  co<l.  AaKdio.  fl  &.  7  Baac.  10  ful.  24j  ff.  No<ib  weiti>rc  Kttfiilnta  in  cod. 
TaU.  Ibrot  3u7.  --  Di«  Um  nenn«n  ihn  duichw*«  Biacbof  von  b'arpatbua.  -  Vgl, 
Filiririn»,  Bibl  gr.  10,  73.S  f  ;  11,  \Tt.  Sab  Zweifel  an  der  Eigeu§<'.bart  dt<a  Joliannca 
■b  hiMik*r  iat  nagerecktrertif^t;  wohl  aber  mnss  die  Lebensz«!!  dogsolbcn  nocli  naber  be- 
litmä  wardan. 

81.  Theodoros  {fifi^w^o^).  Aht  des  Klosters  Studinn  in  Konstnnti- 
Bnpd,  iitt  oino  dor  odtiUtt-'H  GiiitMiten  dvr  ganzen  byzantinischen  Kircht.-ii- 
luil  Utterattirgf-schicht«.  Er  wurde  geboren  zu  KonstAntinopel  im  .lahro 
TSB;toin  Vutcr  PhotinOK  war  kaiwriirher  Zolleinnehmer,  seine  Mutter  hiesa 
TWiktiati».  Thoodorofl  hat  ihr  in  uiuer  Urabrodo  ein  »ohOne»  Denkmal 
hpr  I-ielx!  gesetat.  Hier  erzahlt  er  von  seiner  ersten  Eraiehung, 
i  I-  Werk  winer  Mutter  war;   apllter  wurde  «r  einem  Lehrer  an- 


t 


10' 


146 


BjniatitiDiMbe  LtU6r(ttarg«Hchiaht«.    I.  ProaaiBobe  LitUratur. 


vertraut,  der  ihn  in  der  Grammntik,  llhetorik,  bialeklik  und  Pbili>äu|>lm- 
untcrricliteto.  Bcstiniinciid  für  »eine  B«ruf8wn)il  war  dfv  KinHiii»  »eiiKs 
mUtltM'lirhon  Oheim»  I'lutun,  dt-s  Abtei)  von  Sukkudion.  der  auch  die  gaiiz« 
Familie,  die  noch  aus  2  Sühnen,  .lost^ph,  dem  späteren  ErzbiBohof  von 
Tliematoniko  nnd  Hyninographcu ,  und  Euthymios  eonie  einer  Totlitor 
bestand,  zum  KintriU  in  da»  Klu)sl«r  bcwog  (781).  Hier  genosa  Th«o<lor 
seine  klOütorliobo  Erziehung,  worüber  or  EinzeUu-iten  in  der  (iralirode  a«if 
Ptaton  erz&KU.  Um  787  wurde  er  zum  Pi-iuatcr  gt'Weiht  und  folgte  7*1 
seinem  Oheim  norh  bei  def»on  Lebzeiten  täs  Abt  nach.  Jetzt  entfaltete 
Theodor  in  Sakkiidloii  und  von  79S  an  in  dem  KloRler  Studion,  wohin  er 
mit  »einon  Möndmn  üborsiedeltf,  eine  rogo  rcr«rniat(irisch-ft.sketi»ch(j 
TliKtigkoH,  von  der  seine  usketischi'n  Schrifton  ein  borcdtos  Zougnii 
ablegen.  Dieses  stille  Wirken  wurde  melirmals  durch  die  kirchlichen  und 
kirahenpolitisohen  Wirre»  unterbrochen,  in  die  Tlieodoros  mächtig  ein^rilT, 
und  die  ihm  ei«  dreimalige»  Exil  zuzogen.  Ute  erst«  Verbannung  war  die 
Folge  »eines  mutigen  WiderutunduM  gegen  Kaiser  und  Patriarch  in  der 
Eheangelegunhoit  Kon»tuntinü  VI  t7Ö<>).  Infolge  de»  TbronwtM'hueU  koiuit« 
aber  Thoodoros  schon  7D7  zuiilckkehren.  Der  mOehiauiacbc  Sti-eit  kehrt« 
unt«r  dem  Kaiser  Nikophoros  und  dem  gleichnamigen  Catriarchen  wii-der 
(806).  Die  Weigerung  de»  Äbte»,  die  kirchliche  Itchabilitation  des  Oek»- 
nomo«  Joseph,  der  di«  zweite  Ehe  Konst^intins  einge«'gnet  hatte,  an«- 
eriiennen,  führte  zu  setner  xweijährigen  Verbannung  auf  die  Prinzeninseln 
bei  Kon^antinopel  (809 — 811).  Nach  dem  Tode  des  NikephoroA  kehrte 
Theodor  als  Sieger  in  sein  Klo.stx'r  zuHlck.  Als  drei  .labre  nachher  L« 
d«r  Isaurier  den  Bilderstreit  erneuert«-,  fand  der  Kaiser  keinen  nmtigoroit 
Gegner,  der  Bilderkult  keinen  «nergischeron  Vorteidiger  als  den  Abt  von 
Studion.  Ein  drittes  Exil  in  Metopa,  Bonetä  und  Smyma  kannte  jedoch 
Theodors  Mut  nicht  bre<!hen.  Auch  jetzt  Überlebte  er  ^nen  Gegner;  infolge 
der  schwankenden  Haltung  MichaeLs  li  verliesw  er  bald  wieder  Kun»tanti- 
nopel.  de!<sen  Thoro  ihm  geöffnet  worden  waren,  konnte  jedoi-li  keine»  ruhigen 
Aufenthaltsort  mehr  finden,  bis  ihn  der  Tod  am  11.  November  82Ö  ereüto. 
1.  Die  schriftstellerische  Thätigkeit  Theodors,  dessen  kirchen- 
pntitisohe  Bedeutung  Ober  die  wisseu.'<cliafthch-theologiMbo  hiiiau»ragte, 
bewegte  sich  in  erster  Linie  auf  dem  asketischen  üebieto.  Diu  Hsupt- 
maitse  der  a.-'keti^ehen  Schriften  bilden  die  zwei  Sammlungen  von  Kate* 
ehuson,  die  ^hon  Theodors  Biograph  Michael  als  fuxfä  und  ntyäXi{ 
ix*n\Vfl*i  unterscheidet.  Die  erst«  amfasst  134  AiLtpracben  an  die  Mönche, 
•»<*\\\  eiiM>  Auswahl  aus  den  Ann-den.  die  Tliei>dor  dreimal  in  der  WodM 
hielt.  Sie  halH"»  alle  die  l'äichten  di«  Möudislebens  zum  Gugcnfitandc; 
Tlwodor  logt  aber  «in«  gro!»e  Kihigkeit  ao  d«Q  Tag,  demselben  Thema 
immer  neue  Sotten  abzugewinnf  n.  Er  knQpft  an  seine  eigenen  Kriebnisae, 
an  die  TageM'reigniMie  innerhalb  und  ausserhalb  dea  Klosters,  kirrhon- 
poIi(iM.'he  \\'tm<n.  Abfall  von  Mi>neheu,  Tod  von  Brfidem  an,  sogar  ao 
den  WiH-liM'l  der  Jahrtwxeiten,  uu  bald  in  schwungsv<^l  poetischer,  bald 
tu  eiuraeher.  aWr  wtn  imierer  Bflgeütomag  getragener,  bald  in  väterlich 
«luahHcnder  Spruche  soitw  Mönche  auf  die  IdtNile  christhcher  Vollkommeii- 
hoit  huuuwMittta.    Massgebend«  AuturiUt  IXlv  das  geistliche  Leben  ist 


1.  Tb«oIof!e.    C.  A«ketik  and  ÜTstik.    <%  «1} 


149 


BftBilios,  nicht  der  PsPiuInarHipagito.  Er  schiSpfl  aber  meiRtene 
kl  itiiü  der  hl.  Sciirifl.  und  aus  sciiic^r  pcräOiilichen  Krfaliriing,  Di« 
ti»siy  Katechese  war  ui-spriinglieh  in  :i  Tiii'^fiata  geteilt;  d'imc  Eiotei- 
g  hiit  sich  aber  nicht  erhalten.  Auch  liogcii  nur  77  Katechesen  ans 
r  2.  Sammlung  vor.  Inlialt.lich  mitert^dieidun  sie  sich  nicht  wesent- 
lich von  der  kleinen  Katccht-so:  doch  hüben  einzelne  einon  grösseren  Um- 
nnd  macht  sich  hier  das  Strebon  nach  gröaseror  .Systematik  geltend. 
ido  Sammlungen  war«n  ursprtlnglich  naih  dum  Kirchenjahr«  geordnet. 
Von  der  HoehschStxung  und  hitittigcii  Benutzung  besonders  der  kleinen 
n  zeugt  die  rühmende  Erwähnung  derselben  in  den  liturgi.'^chon 
em  und  die  grosse  Anzahl  von  Hss,  in  denen  sie  Uberlierert  »nd. 
Nahe  verwandt  mit  Thoodoros'  Kat4>che)!en  sind  seine  geitttlielion  Kodon. 
lümw  waren  unsprQnglidi  in  einer  fl«if;yreix/  lii'ßXii^  vereinigt,  welche 
■acb  Michac-I  Heden  auf  di«  Fesl«  des  Herrn,  Mari«  und  anderer  Heiligen, 
besonders  aber  auf  die  des  Patrons  von  Studien,  des  -lohannes  ßaptifites, 
aitfaidt.  Mit  dieser  Andeutung  stimmt  der  Oegenstand  der  unter  Thoo- 
den  Nanuyn  gedruckten  12  ItiMlen  ilborein.  Duruntitr  bufiudc-n  steh  auch 
4e  2  Grabreden  auf  Theodors  Mutter  und  den  Abt  Piaton,  deren  histo- 
ris.-lie  Kedeatang  schon  hervorgehoben  wurde.  Unter  den  kleineren  as- 
ketinL-hiMi,  liturgischen  und  knnonistisohen  Scliiifton  bieten  jene 
ilaa  inuiMto  Inti'ruRMe,  die  uns,  wio  besonders  die  /iidaoxaXi'a  zponxi;  und 
£■  'tnoftvTitKiii  i!j(  xaiuetnatiii  ti;<  /tuvi;;  loi*  2irovJiov,  einen  Einblick 
in  du  innere  Kloster  leben  von  Studien  gewjLhren,  und  damit  auch  in  dio 
EloatcrdiKciiilin  der  zahlreichen  gneehischeu  KlOstor,  welche  die  Kegel  von 
Bladion  annahmen.  Asketiselien  Inhaltes  ist  auch  Theodors  Tustainont, 
dubuigej^eit  an  seinem  Feste  vorgelesen  wurde.  2.  Gegen  die  Mfiohianer 
^■fahti^te  'ilieiidor  zwei  Schriften,  die  verloren  gegangen  sind.  Die  eine, 
^■Dd  ihm  Hel)*st  unter  dvr  Bezeichnung  Ttt{iii<Sts.  2ivrtayfia  «rwflhnt,  cnthtolt 
fi»  AnssprUc-ho  der  Vater,  die  in  diesem  Streite  filr  Theodor  massgebend 
nmi.i)  Ihp  zweite  war  betitelt:  Ih^l  r»"<  tutäälov  olxotofu'ai.*)  Es  ist 
jpdocb  nicht  au-tgetichlossen ,  das»  beide  Bezeichnungen  einer  einzigen 
Scfarin  gelten.  3.  Auf  den  Bilderetroit  bezieht  sich  eine  grCsaore  An- 
ulil  von  Schriften.  Auch  davon  sind  zwei  verloren,  der  jii'yig  ctijlttn'- 
»«ic')  und  diu  Tupnrf*;,')  vorausgesetÄt,  das«  nicht  auch  liier  bloss  eine 
'  '  I  fl  (jcmeint  ist.  Die  griisste  unler  den  erhaltenen  zerijlllt  in  '^  Bücher,  dio 
'i'<r  wie  sein  fteitgenotti^,  der  Patnareh  Nikephoro».  jtöyoi  litn^Qt^tiKoi 
'  Itt*.  Die  2  ersten  sind  in  dialogischer  Form  geschrieben.  Von  den 
'  ren  Sihrine»  über  dies>L>lbe  Streitfrage  ist  dio  Widerlegung  büder^ 
l.i-her  (iedichto  wegen  der  Erhaltung  dieser  Proben  der  büdorfoind- 
!"  II  Dichtung  interessant.  Theodors  dogmatische  Aiiffassimg  gipfelt 
~.ilz.'.  da«,i  die  Bibk-rfcinde  christoloi;iT»che  HSretiker  sind,  weil 
.  .ijtrfitellitarkeit  (eigentliib  Umschreibburkeit)  Chriiiti  und  damit 
iMitwendige  Eigenschaft  »einer  menschlichen   Natur  leugneten.     Er 


•1  tpkL.  L  t.  48.  Migno.  I'ktr.  gr.  09, 
}pUt.ll,i9.  UigBa«b«ad«  I08&. 


')  Antirrhet.  1.  l.  Mißno  (iliond«  320. 
')  Knirt.  1.  I,   U-17.    Migno   «bendo 

iieoff. 


l&U 


Briantiaikcb«  LitUiAtnrgeMbicfaU.    I.  PiOBklaokt  Lltt«ratur. 


iift  v'ivlluiclil  rlur  »cliiirrMiinitpite  ddUt  i1i>ii  Vvrtoidigern  <les  ßiliivrkntU; 
doch  miuiti  B«tno  ßildertheolngie  auf  ilir  VerhäUms  za  dorjenigen  il«a 
Jotianiies  von  DamaskiKt  und  de»  Patriftrchen  Nikephoros  noclt  niUnr  tuitci^ 
isuclit  werden.  4.  Einen  uiufftäi^endbu  EinMick  in  die  gc«anit«  iisk<.-liHcli<', 
puMtöralo,  kirebongwlitischu  Wirkfitinikuit  llifwlors  vcnnittolt  seine  iitn- 
Tangruiclie  ßriof&ammlung,  die  auch  vom  litterarischen  GesichUj-tinkt 
w>hr  wertvoll  ist,  rrsprllnglicli  wiu-en  seine  Briefe  in  5  Bilchern  gcsamnitlt. 
Davon  scheinen  nur  die  2  ert^n  ganz  erhalten  zu  Kein:  bvi  weit4!*«n 
277  Briefun  fehlt  die  BQc)ivi-oiQt«i)ung.  Et)  kauo  (Über  nicht  entschieden 
werden,  ob  in  diesen  50(1  Bnefon  etwa  die  ganze  Kon-espondenx  Theo- 
ilors  vorliegt,  lubnltlicli  bezielil  sich  ein  gruKser  Teil  auf  dun  uineii iitiii»clivii 
Knnlltkl  und  den  Bilderittml.  Letztere  eind  bistonttch  sehr  wichtig:  im 
tx^eugen,  mit  welcher  Energie  und  in  welch  groBsurtigem  Umfang  Theodor 
dun  Kani|)f  um  ilie  Bilder  mitten  unter  Verfolgimgen  und  Drangsalen  jeder 
Ai-t  aufnahm  und  durchfocht.  Andei'eu  Uieologi^hen  Fragen  sind  nur 
wenige  gi^widniet,  ein  Beweis,  wie  jcm^  Kampf  das  ge»amtu  religiöse  und 
kirchliche  liiteresse  der  Zeitgenusson  beherrschte.  Um  so  zahlreicher  sind 
diu  Pastoralbriefe  Theodor».  Mit  feinstem  psyehoingischem  Takte  wei 
hier  Theodor  einem  weiten  Kreise  Worte  des  Trostea.  der  Aufrichtung 
Leid,  der  Mitfreude  im  ülQck  zu  spenden.  Unter  dies«^in  Trost-,  Empfeblun, 
mid  Freundscliaflsbriefen  linden  aich  wahre  Perlen  der  byzantini 
Epiatotographie :  alle  aber  erweisen  sich  als  der  Niederschlag  eiiteB 
Qottealiebe  und  wabix^r  Humanität  beherntcliten ,  reichen  tioistcs- 
OemUt^lebens.  Zugleich  olTenburen  «ic  die  zwei  gry»!Wii  Triebfudern  seiner 
Tlmtigkeil:  eine  leidensehaltlirhe  Liebe  für  die  Freiheit  der  Kirche  und 
einen  selbstlosen  Eifer  ftlr  die  l-^rbaltnng  der  kirchlichen  Einheit  zwischen 
Morgen-  und  Ahcndlaiul.  Dadurch  wiinlc  Theodor  einer  der  letzten  grosseti 
tiegner  di^vt  byzautiniseben  CiicäuropapiKiiiufs;  da»  flthrtu  ihn  auch  znr 
energiseliun  Behauptung  des  rllmiscben  Pi-imates,  die  seinem  Ansehen  in 
der  griechischen  Kirche  keinen  Eintrag  gethaii  hat.  —  Über  Theodor 
Dichter  vgl.  Krnmbaoher. 

I.  AuRgnlicin:  Ad  der  Uoraasgaba  dvr  Schriften  Tbi^odnn  liul)r'ii  UnrunluK,  Sir- 
mondi  Hin  Mnurinur,  Anlaiiiua  Arvudiiii),  A,  Mui  uiiJ  J.  Coxt*-Luzi  gniuhcital, 
nfan^  doM  HJ«  abgpuclilowon  vr&io.  Dio  Viiriiilinitcii  dnr  Miiuriticir  in  codd.  l'arin.  Kupp]. 
BT.  276.  2S7  f.,  804,  402  f.,  WS  f..  412-41$.  Dipjomgoii  de»  .VolouJua  Arcudiua  in  cud.  ÜatbtT. 
VI  22.  -  t.  üio  l'nrva  CatochonU  etih  Job.  I.ivJnciuB,  Aalwerpen  161/2.  lucnt  U- 
(rininch  hemus;  nbgedruokl  bei  Mipn«,  l'ntr.  gr.  39,  hD9—6i<»  mit  dem  gricK^bisubcn  Test 
oinigtir  K*t nehmen.  Den  griochi»cliDn  Toxt  ed.  pr.  C'uexA-Luii.  Nova  I'Htr,  bibl.  S 
(Itom  ISfW)  1.  1— S18  auf  ungonOKcndor  Imacliriftliobur  Grundlage.  Kino  weitere  Aiistub« 
MtMSnchmZAckartikü.llpnnupohBlaurSyra)  I88T,  IM  mir  uiiiugUiiKlich.  "  Kiiie  kriti»cbe 
Amg^M  iMMTRt«  fudlicb  K.  Auvrn,v.  Tbeoiloii  porra  talvcbosia.  l'nriH  1S91.  Dm  T«xt 
n&di  18  Hm.  oi«  Aiivray  in  2  Fniiub<-ii  crutipiert  (1 -^'l):  noch  maiirlie  ändert)  lim blUon 
BMChtuiiit  v«nliuiit.  8.  4T2  — 684  felgt  der  tritiflcho  Ajiparat,  und  um  die  Amtgabe  roUentb 
unpridtlisoli  in  ai*ob«4i  S.  G3A— 6M  AdnoUliones  faislonca».  Die  EinUitung  S.  I— CXII  bo- 
aprlchl  di«  beonlzItMi  Rn  und  verbr«lt«t  eicb  aber  lliwdora  Leboi  and  SchnfloD  (dieuM-  Tvil 
Ist  von  A.  Toaicard  bemioitet}.  -  2.  77  Sermon«  dw  Magna  Cnl*choiiin  ed.  p».  J. 
Cotiu-Ittiii  a.  B.  O.  2,  I  — 217.  Dio  Qbrigon  Hind  fUr  doa  10,  Bd  der  Nova  l'ntr.  bibL 
bwtiianil,  dut  noch  nicbt  erachienMi  ist.  K.  Auviav  kennt  ITH  gr»»«  KiUeclicaen  uoA 
■dimnl  *«oh  dioco  h^mMg^beo  tu  wotltin.  Die  volliitAndigitc  lU  der  Magna  CstecliMia 
Ü  eod.  Piria.  891  «.  1I8S.  Za  rorgl.  sind  au«Ji  ood.  Paris.  1104  itaec.  II.  eod.  Mm8aii. 
SS  >.  UM,  ood,  Matrit.  4  um.  18.  cod.  Ambras.  E  101  nin.  —  S.  Die  geiBlIiclii;!!  lifdeu  naeb 
Mhoroo  Drucken  bei  Htgne  i.  ■■  0.  688—901.  E«  lind  der«n  13;  di«  ort»»  gehört  nl 


1 


1.  Theolo^i«-    C.  Asketik  tmd  Hj-atik.    (§  62) 


151 


^E|Wr  m  Jen  K«t«eli6Mit.  Riae  in  don  Ada  SS.  .UmW  '<,  r>ll  IT.  auoajm  atehcnibi  Rod« 
^■JulMDiies  ita  'ÜuFer  wird  in  cod.  S.  Svpulori  U\  n  1  >^0  fol.  378* -282'  ThooiloTM 
»^Mrlirn-tien.  —  RlointiroiiiikrliiielieSobriftci]  xuiininm(inffnel«1|t  bei  MiRno  »bonda 
Wl-n'M,  t8IS-l^.  —  4.  l'io  daemntJBcbeu  Sohrifton  l>d  Miffno  cliiviilu  32)*-i>05. 
—  &.  E|ii>tftl*(UiD  1.  I  ti.  2  Oll.  [ir.  J.  <le  la  Uenunv.  Siniiaadi  üpcrii  >'.•  (VduediK  17^8] 
JX7-iSii  Ubflodnickt  twi  Migne  obd.  904- leS'J.  —  Wciture  2TT  Ilriofn  od.  ur.  J.  Cotxa- 
li,  Nw«  P«tr.  bihl.  8  (Rum  1871)  1.  1 -2+t. 

2.  lliUemittfll:  L.  Allaliu»,  Dbtriba  ilo  ThWorift  bei  A.  Mni,  Uov.  Putr.  bfbl. 
■HJ8.  —  KnbrieiuB,  Üibl.  «tr.  10,  43*  -474.  --  Dw  Piulugomonn  d«  i;onannl«a 
—    J.  Im.  Mflllor  et.  J.   V.  Boumolliiie,    Studium  ootMiubium  Cpit.,  Leipzig 
21     44  (mo^i-r).  —  C.  Tbomas.  Thoodor  Ton  Sludicu  und  iwiii  Z«iuIUir.  Oraa- 
imi.  »thiUett  'l1»Mdor  bMODd«ra  sJs  Kirchcnpolitikw.    Die  Ausfaben  der  kltjaen 
._        kme    von  K  Auvrajr,  der   ^roaMn  Kat«ch«a«  und   dar  xw«tton  Brltfaiunmlung  von 
Caa-Lou,   wovun  ktctere  ilurdiwvg  neu*  Aditimiutv-n  nufwcjst,  «ind  Tlioiims  uubokanat 

Jibliebmi!  —  J.  Rlebtt>r.  t'fber  dio  L»hn>  Ttioodon  vom  I'rimnt  dir«  rAmiacbon  ItiachofN, 
«tb«Iik  .'>4(l'^74)3.  3S'V4I4.  —  U«bor  Thnodon  Uildcrtboulugje  iiichrnroK  boi  ICSobwarx- 
]«■«,  £>er  Uildvrütjint,  liulha  1990.  12311.  —  A.  Tuugurd,  Ln  pomti-ation  ioooocloärf« 
Cmt*«  U  twn-^foadanve  du  St.  Tböodoro  ßluditu,  Revue  doa  queatiuns  hintariqaea  &Ü 
Itni)  00-118  (rveht  mniErr)  und  Kopint  Puri»  18D1. 

9.  Zum  toboD:  Wir  bcniltcii  zw«!  I,oboosbeaohreibans«n  Tboodor»,  dip 
«ria  lA)  od.  de  In  Bobudi!.  Ouvru  Siimoudi  5.  1—88.  di«  sweite  |B|  od.  A.  Mui,  Kovii 
rar-  biU  6  (lUim  IfiftS)  2»2-SeS;  bi-idi-  «b^i'druclct  boi  MJKii«  a.  a.  0.  lt3-»2^  Viu  B 
irt  Ha  Alli'ro:  nie  wird  «Jneni  M6ncli  Micliui'l  lunieHcIi rieben.  Jedenralla  wurde  aie  im 
tlwUr  budioii  BeBchrieben,  aber  nicbt  vur  MÜ,  dem  Tode^abro  ilva  Nikolu«,  eine« 
SdMlara  Tbaoilot«.  de«  iler  Biograpb  oucli  k&nnto  (MiRno  293).  Sie  steht  vielfaoli  in 
VU««jiru<Ji  mit  den  Aua(;«b«D  Tbcodora  selbst  in  »einon  ßriefen.  —  Ü'm  Vita  A  wird 
■abl  BÜ  Unreobl  audi  I'iumu  Mftnobe  Hicbael  iuK''s<^^ricbnn,  fa  Ha«,  x.  D,  lu  cod.  Mouao. 
4(7  wBc.  11  fol.  191  wird  ancb  Theodoroe  Daplinopat««  nla  Autor  gODRont.  Erboitemd 
«irkt  der  Vtrrsucb  vnn  C.  Thom«i<  a.  n.  O.  8,  22,  dies  nus  der  ullbeluinnt^n  und  viel- 
kauMMi  UnUndurifWoriiivI  d«T  fcriechiacbcn  tlmuiehrfiibor  ^coii  tö  dtüpof  nnoh^wojsan. 
,  Dia  Till  A  befiilit  im  w«mtillirh«n  auf  Viln  II  und  int.  ubgMcben  von  einem  i>ing«h«n- 
tmta  iUrirht  Dtier  Tbnodoin  Klnatr rieben,  nirhl  viel  indir  nis  eine  jttnj;eii)  lUtxension 
d*r  ViU  B.  -  ■  Die  twni  Hltratcn  Biographien  'rbnndum,  «inv  pnf'Iinvhe  utiil  «ino  prnanische 
)■  dw  Perm  eölM  £nkoliiioD)>,  die  aobon  in  der  Vita  U,  U  ignt-  223,  cmilhnt  WNdcn,  siad 
Baganiien. 

4.  liankralie*,    der  Liebün^cbOlor  Tbeodani  und  aoin  Nacbfolsor  in  der  Abta- 
r.  nigte  4an  Tod  do«  MeiatMs  dca  wrstrL-ulun  MSacben  von  Studion  duroh  ein  Zirkulnr- 

wbvlban  an.    Uodruckl  bei  Migoe  a.  a.  0.  1826 -1849,  ~  In  cutl.  Paria.  1018  sncc.  10 
U  314'— Sl.i  Ananj'iiii  vtniud  «tcgioci  in  luudom  Naaoratil 

5.  Der  iwüile  NafliMgor  Thuodura  wnr  Nikolaoa,  dessen  Tlieodor  Öfters  Krwilh- 
•aw  tbni.  Wir  bcnilzen  «ine  anoRf  mo  Biographie  desselben,  die  sieh  bt>BDndon)  über 
fa  Laidm  vcrbrett«!.  die  Nikolaoa  mit  Theodor  im  Bilderstrcito  sa  ertrage»  halle.  Nikulaoii 
«Itble  noch  die  iKnalisnisch«!)  Wiireii  und  stund  auf  d«r  Seil»  des  Igoatius.  Kr  atarb  HAH. 
S>«>  nkclaiten  KsMiMKer  waren  Klvmens  und  Illlnrion,  Dican  Vite  ist  nicht  xeitgenBaaifidi ; 
•>  «stda  aber  vor  der  VertreibnnK  dvt  Snriar-non  nnn  Kintu  unter  Nikephoros  l'bolcaa 
iHrluM^Hia.  Ed,  pr.  CombeTiR,  Novnm  nucinr.  2,  )<S9— 9<^3i  ahgedrackt  bei  Migne, 
Pill.  (t.  loa,  W4    92.S. 

C  Ema  uiafaflM<ndr  MoooerapbiB  tbcr  die  Oenobichie  dos  Klosters  Stndiun, 
Ihv«  mtfl  lirnaM  TbRnd<>r  int,  hat  ¥,.  Uarin.  i'rafcaaar  um  Colltg«  de  la  Mnlgrango 
■  J^nvlli'.  al>i:rf;iul.  aber  ouvh  nicht  vcrillfcaUicbL  I)ie  buhe  Bedeutung  dca  Kloütcre  in 
inrblirbrr.  Iiitrh<'npcliti[idb«r  und  lilteraruichcr  Hwcieburij;  nnitht  eine  Spcnialnolirift  in 
4m  n«t  M4ir  wltnBckeaaweri  Auch  rQr  die  prtucbiachu  I'ulilu^upbic  iat  .Sludiun  mit  m'iner 
SdnalMvei-linIr  von  WicJiligkeit.  Im  Kluster  i^Iudion  geschrieben (>  Cudice»  sind  in  manchen 
IWiitfciikwi  vorhaadoB.  Als  Belog  dafQr  seien  geuunnt:  cod.  Paria.  TU  n.  974,  codd. 
^mtm.  I«6U  B.  »16.  IK9.  1971.  1G7.\  cod.  &  &e|.alcr.  1$  aaec.  10,  cod.  Sinait.  319  o. 
MK.  »4.  AUwoB  10»  a.  l!-«2. 

88.    Theodoroe,   Bittchof  von  Edoasa,   lebte,   wie  jetzt  durcti   eoino 

BN>(npbie  vno  Bssilios  von  Kme^a  feststeht,  in  der  1.  Üälfte  des  9.  Jtth> 

kawlMtN.     Qeboren  in  Edo»«»,  trttt  or  in  dn»  Kloster  di-s  hl.  Sabba«  bei 

'nwiIvii)  ein,   örinnjrtv    hiur  in   suiiicm  SZ.  .fuhru  die  AbtHWÜrde,    wurde 

•^ter  mm  BtKchof  «einor  Vat«i-Htadt  prnunnt  und  fand  sein  Grab  in  dorn 

MiUiklqgter,  nBchdom   er  im   Auftrage  des  Sultanrt  der  Perser   in  Kon- 


n 


152 


BfiABtiniube  LitterabirgMohiohta.     I.  Pr««aiMha  Uttorfttur. 


stantinopol  gewctwn  war.  Unter  scinom  Namitn  1ii<gt  ciiio  kurze  n»k»fl 
ti8cli4H  Srhrirt  in  100  Kufäluia  vor,  diu  vr  wob]  alit  A))t  Av»  Sab1>»«^ 
kloxtvi'H  vcrfiut)<U'.  llir  liitmlt  bt-wegt  «ich  huT  doia  gcwUtinlkhun  Cii'!<i«td 
dur  Tlioorio  des  asketiHchcn  I^buiui.    Anderes  ist  noch  unediert.  ■ 

I.  Ati§Kabeii;  Die  100  KttfäXiatt  afwtUMä  ed.  pr.  P.  Posftitiiis,  Tb««a,tirus  as4^H 
ticus,  Pari»  1^  S.  S45  ff.  (feblt  Wi  MigDo).  —  Inedil«:  JiJiMx^ia  tttfl  rtlvfiiot  if^lU 
Jot^v  in  ood.  Uawj,  Tjrpogr.  6  üi  4*  8*eo.   16,   Aöyof  ni'tfifoK  wi  Aa>p'a(aK  alfni*vr  It^ 
cod.  SobbAit.  409  Mac^    13  fol.  aiS-  382.    -    In  Oh,  t.  11.  in  cod.  Atfa«ti.  831.    wir4  m 
M«li  SmAo^oc  i  iBffitiUijc  gouanat. 

S  Hilfüinittnl:  Dio  Affgib«n  b»i  Fabricina,  Car«  o.  tt.  aiail  darch  ilio  Pul)Ii- 
kalion  dM  ttiographi«  den  ThmuttniMt  gHnxtidi  ab*riMlt.  —  Aasfinanui.  Oilitiotb.  urieDUlit 
2,  231,  3Ti>:  3.  1.  143  anlorschridot  vvrHciii«d«nc  Thcodori  Mmmw,  di«  noch  nicht  ge- 
nQKond  idnnlifouerl  nod- 

3.  ÜiA  LobonsbenchrciLuni;  d«a  Tb^odnros  wnrdn  von  ii44n<>ni  ScbwMC?rs'-)in 
BkailioM,  Itittcliof  von  Kmi^B»  ia  S^«ii.  vsrriuut,  der  Theodor  in  diir  2.  Uiin«  aeinM  I.ebviu 
Mhr  nalio  «tunit.  Hi«  ist  nuch  «i-rlvoll  (Ür  di«  Kircliongt«obi«ht«  dw  fl.  JahrhiuidoiU, 
besoild«n  für  die  KonntDis  dm  Verli&lUiiMi's  der  CliriHtcn  m  den  mahamDiodaniiirliM 
Herracfaera  in  EdesM.  Ed.  pr.  J.  Poiiijalovakij.  rolvrebur^  1892.  Vgl.  Ü.  2.  1  (I«>2tis:!:i 
Hier  wird  aucli  «Um  slavisdie  CebcrMliuii);  erwAbnt.  x,a  »eklii-r  V.  J(ugt^),  Arcb.  «Uv. 
t'hil.  U<  (1(408)  SlO  f.  HsB  and  Litterutnr  norieHe.  —  PonijalovHJiij  bumiUtc  dj«  mM. 
Mneq.  Srnod.  lA  n.  1**,  ein*  Qs  de«  Klosters  der  hl.  Jungfrau  auf  Ckalki«.  Kr  kanal« 
Rurh  rod.  Puiit.  T7(i.  -  Andnro  Uss:  cod.  Ang<Jic.  tl  1.  S  «aec.  II  fol.  219— 205.  e*d. 
Tnnrin.  14T  Hti«c.  16  fol.  191  -  284.  cod,  Pwis.  Sopnl.  gr.  441  saue.  IT  lVorarb«it  w  vinH 
Au)i6>bc).  V.  VaoilJDT.  Jniirn.  Min.  Itd  3»ß  (It^snt  301-210  macLt  auf  etiw  arabiKb» 
L'nbcnmteiing  in  dn-  Pnriiiiir  Nntioniilhihliotliftk  anfmerksAin  und  vorbreiUil  sidi  tkvt  dro 
in  der  Vitn  nmaiinton  Klialire»  von  Bngdud  Mnviat,     Vr),  lt.  Z.  2  (181)3)  M9. 

fl!).   Symeon  (.^'t'/ifo>i')  mit  dem  Beinamen  Miog  itfokäyttq,    Vni-atehfr 
des  Mamfi^lcluMtori«  in  Konhitnn tinopol,  wurde  in  Pnphlagonicn  um  Ana  Jahr 
I02ü  geboron.     Diircli  diu  Wnuittcluug   t-inua  finflussrciflion  VorwandUtn 
kam  er  an  den  Hof  und  bckluidLlf  noch  in  jungen  .lahren  das  Amt  cinos 
SpatharoknbikularinH.     Nach    dem    Tode   seinea   GAnnem    ging   er  in  das 
Kloxter    Ktiidion    und   le^te   hier  bald   ein    aHmterordentliche»   aaketiKcbeti 
Streben  an  ilc-n  Tuy.     IHnii  Al)te  gefiiO  sein   Wesen  nicht,  or  musxtc  au.-»- 
trüU-n.  wurde  iibor  auf  die  EnipMiluti):  des  Symeon  Studitctt,    dun   er  al.s 
seinen  M«iHt<>r  verehrte,  in  dita  Mamasklostcr  aufgenommen,    liier  golaiigt« 
er  bald  7ur  AMawUrde  nnd  brachte  das  Klnnt^r  7.\\  neuer  BlUte;  hier  bi]d«t« 
or  auch,  oline  in  der  schuhnÜMisigen  Tlieologic  bewandert  xu  .sein,  seine  mysti- 
schen Thoorion  an»,  weli-he  ihn  neben  Nikolao«  Knba»ila^  eX»  den  grOssten 
Mystiker  der  griechischen  Kirche  erseheinen  lassen.    Nikolao»  übet^ 
trifft  er  an  Originalitüt.  an  Kral't  der  Empliudiing  »nd,  soviel  sich  jetzt  ur- 
t4)ilon  lÄsst.  an  I )ar.''tellungsgabe.    Heine  my-itL^eho  Uichtung  zog  ihm  viele 
Feinde  zu,  zuerst  nus  der  Mitte  »einet-  Mi'mi^he,  dio  abi-r  dnrch  den  Hymeos 
gtlnntigen    I'atriarcheu    zurückgewiesen    wurden.      Den    Anla.s»    zti    neuen 
Feindseligkeiten  gab  der  Tod  des  Symeon  Studites,  dem  Symoon  der  JQngprv 
Hymnen    widmete  nnd  <)ffentliclie  Verehnmg  erwiea.     Patriarch    Sergio« 
billigte  da»  Ueschchcne,  aber  der  Synkolln.')  de^s  Patriarchen,  ^l«phanoa, 
frllhor  Biachof  von  Nikomodien.  erhob  meh  g<.-gen  die  Verehnmg  do.-^  Stnditen 
und  nihrbe  diu  Verbannung  Symuons  nach  Clirysopoli»  herbei.    Symcoa 
wurde  jedoch  bald  zurUcrkgcnifen,  zog  aber  den  angebotenen  Wflnlen  die 
Einsamkeit  vor,  erbaute  da»  Ivloster  der  hl.  Marina  und  blieb  fortan  unt«r 
Sergios  und  dcaaen  Nachfolgern  Eu.stAthiofl  und  Alexios  unbehelligt.    Unter 
soinoQ  ^itgODosaou  zählte  Symeon  auch  viele  Anhftnger,  wie  Hierothoo«, 


J 


1.  Tbeologi«.    C.  Aaketik  and  K;ntik.    fS 


ISS 


<l«i>n  Vorsteher  dos  Klo*i«rs  ttji  ff'iY'i?,  den  Grnssnieister  Alcxios  Philo- 
MphoA,  Biir^ilios  IVoto(iäukr(.'lis.  (K>ti  (imniU>i-  dea  KJoetors  nj^  Ei'fpY^'ti4»i  ti.  n. 
Deaundt-ni  irugethan  nar  itini  Kikctti»  St^thatos,  der  ihn  in  cii>or  vigvnon 
Schrift  verteidigte  and  Hein  I«bon  bcticlirioh.  Sein  Todmjahr  int  unli«kannt; 
Bcher  ertehlfi  er  noch  duK  Jahr  1092.  Im  Hnsycliusttnstruit  wurd«  er 
von  dun  ßMimaniiten  z.  Ü.  von  Doniotnoü  Kydoncfl  aU  der  geistige  Ür- 
brbor  des  Uosychaiit«ntiimH  hezeidmet,  Demefrios')  atlltzt  sich  auf  eine 
Stelle  in  SymeonR  Kpde  /Ifpi  ci^'i/'*«!;  »ni  hqoooxT'c.  wt-lclie  dio  (Jciltot«weiflp 
der  Ho^yoliaÄlcn  HiiMirilcklich  lehrt,  in  .SyiiieoriN  yudruckten  Scliriftvii  nb«r 
nicht  zu  findon  ist. 

SrtneonR  Kahlreictie  Schriften  rIiiiI  ikk^Ii  sohr iinvnllntKRdiß  bdiannt. 

Lmi  Attatiu.t  ßibt  die  l'ilel  von  79  AbliAiidttiii^oii,  von  dciR^ii  t>ii-h  nur   12 

ia  dvr  h>tcitii*ioh«ii  Suminluiig  von  .Symcon»  Schriftmi  bttfuidon,  dii>  .1.  Pon- 

taiiuB    vt'ranstnitet«.     Dii'^e  bringt    zunächst   \V.\  Heden,    welche  Symeon, 

Uinlirh  wie  Theodor  von  Stiidiou,  vor  Reinen  München  hielt.     Parin  wird 

lin  hohe»  Ideal   sittlichor  Vollkumnieiiheit   t-ntwir'kt'lt   und   dessen  Krstre- 

biug  von  den  JtiihOrern  verlangt.   Synieun  »it<<lll  hier  auch  eine  Uc-ihe  von 

ögentOtnlichen  Lehren  auf,  die  .).  PontanuR  durch  wilikilHicIiu  tnterprt^tAtion 

vergebens  z«  eliminieren  auchl.     Aul"  die  (iahe  der  Tliränen  wird  jtrosBO» 

(»pvirht  gelegt   l>ahei  stfltzt  moIi  Synieoii  innner  «-ioder  auf  die  groHsvn 

Asketen    der  Vergangenheit,  Antonio».  Euthyinioä,  Stthbiu«,  ArsenioB;    er 

Dtiürt  mil   Vorliebe  Uregor  von  Kaxianz  und  .lohunni-s  (^hiytioftoniOK  und 

btrnft  eich  uiehrniuls  auf  seinen  Meister,   Symeon  Stniiites.     I>je  beliebte 

(iitlung  der  httfnXaia  yrwanKä,  iteoXoYiMti  xui  TtftuituHii  hat  Symeon  aiidi 

trpflegt.      In    kurnen    Sülzen    werden    hier    die    I'flichten    des    M<inehturaa 

rnnnnliert:    intere^tMint    iitt   hiebei    die    Wuhrnehniung.   doHt«   8ymeon   die 

I  inigkcitKÜuHserungen,  Gebet,  Liturgie,  Fasten,  nicht  vur«dimaht,  son- 

'Uii,  in  ihnen  Mittel  erblickt.,  um  Kur  wnhi-en  Vollkommenheit,  die  in  der 

Lj»b»  zu  (iott  und  »1  dem  Nfiehmtcn  gii>felt.  /u  gelangen.     Der  Feier  der 

ütHTfiM-hün   Fente  und  dein  ßihlerkitit  widmete  er  sogar  spezielle  Abhand- 

tfin.      Der   Oott^siliebe   gilt   sein    llnuptwerk:    f^    /(*«»*«    iwi-    üiiwr 

eine   nur   in  lateinischer  Übersetzung  gedruckte  äammlung  von 

t&eken   und  Hymnen  tlber   diese«  Urundlhenni   aller  Mystiker.     Das 

dhi  AtiMiheu,  welches  diese  Schrift  genoss,  gibt  sich  kund  in  der  Vor- 

nU,  welche  Niketiu»  Stothatos  dazu  schrieb,  nnd  in  den  Gedichten,  womit 

SmtiUKw,  AlexioH  F'hiiosophos,  Niketaü  Diakonos.   Basilios  Protoasoci-etis, 

IttolWMi  von   Kerkyra  unti  'niirnjiliytakt'Os  von  HulgArien  dasselbe  verherr- 

elit«ri.  Durch  den  Schleier  der  Überselzung  leuchtet  die  Uhit  der  mysti- 

tn  Kinptindung  hindurch,  die  Symeon  ebenbürtig  an  die  Seite  der  besten 

Ijatiker  des  abendländischen  Mittelalters   stellt.     Iteiderseits  dio- 

*Äe  Weltflucht,    dasselbe  Bewusslsein   der   eigenen  Schwäche   verbunden 

M  dem  Itingen  nach  Geistesfreiheit,  dieselben  KrgHsse  mystischer  Liebe 

ta  iatimen  Verkehr   mit  der  Gottheit.     Mit  den  originellsten    unter  den 

dobubon  Mytitikoni  hat  Symeon  die  pantheit^ierende  Tendenz  gemeinsam. 

Ai  M  ihm  Oftora  horvortriU,  obgleich  J.  l'ontanus  viele  anstääing«  Stellen 


•)  HlKae,  F>tr.  gr.  IM,  B40. 


154 


BjTMtiUtuMh«  LittoraturgsMihiolite,    L  ProauMh«  LItt«ratar. 


tii<;ltt  in  eoinc  Ol>cr»cUiinß  aufnnlim.  Aiirfnllend  ist  e»  auvli,  dass,  wiii 
di«  deutsvho  Mystik  in  feiner  '/mH  crbiaht«,  aIs  ditr  iiU8»or(!  ßlunz  tmi 
U«idi  und  Kirche  iiiiinL>r  mehr  ürlili'ifhi«,  äymoono  LoWn  in  die  traurigtito 
r(>rio(le  deü  byxantini»cli«n  Kt^icIieH  fallt.  Oetdurseits  regte  der  Vi-rfoll 
dffs  InlisL'heii  zur  Bctrat^bhing  dos  Ewigen  uii,  das  durch  dio  Kinkvbr  in 
sich  i«>ll>»t  gofiiTidcii  winl:  ein  [towcin  fllr  Aaa  Walt«»  «iooii  grtMsen 
Annlo^ivKt^tietEi'd  und  für  diu  Vcnvtuidt^chiitrt  di-r  goUurfullten  äocien  zu 
utk<n  Zeik'ii.  äyincM)n  ist  uiizweifvihnft  mnur  der  tdcUk»»  in  dieser  Gcuind* 
scliaft  der  Liebhaber  Gottes.  Wie  sein  ganzes  System,  so  bleibt  Meli 
sein  Vcrhiiltnis  zw  dem  INcudonreopagiton  noch   nilher  ?.u  Hnt«r8üchciL 

1,  AuHgtibon:  Dio  Siiiiinilniig  von  .1.  I'oolanun,  IngalMtailt  1Ü03,  eatlillt  in  Utn> 
ninlicr  ITolinninUuni;:  Onititiii(u>  ii:l,  IJJvinnmm  oniorum  liW  lingdHna,  CSipiU  (tscÜM  « 
theologicn  '22><,   11«  nllitrolionibiu   tnvntis   et  curporiii:   allus  &1i|^vilniokt  bai  Mign«,   P*lr. 

5r.  ViO,  321— 6Q4.  Hior  ntM  doT  4-iXaiiiiiin  i<ür  U^r  ri,-»ii*nir  dc?r  ulriucbiaclM  Twt  n 
Ot>  Cnpita.  soviio  iiiiio  vulgireriuohiichc  IteePimiaD  dur  AIiIuikIIuhuvii  /fr^ii  nlvttmc  ni 
diänaxakiat,  I7(pi  nur  iQuäf  ii/inoir  t^t  ii|ia<t(i'W;  CST  — 7ü9,  onilljt.'li  Scliolsntici  eonudia 
«lialugu»  Jo  Deo  nd  Sjmcionpin  Tbuulugiiiii  7üü— 712.  —  Eine  uriocIiiBfln!  Auagvbe,  dw  lBt$ 
in  Srayrus  endiien,  Ut  mir  uicJil  xuidluK^icJi  jioworduii. 

2.  Hilfamittel:  lijo  Titi-I  der  IncdiU  hei  L.  Allntiua.  Dialfiba  du  Symeon.  acrifHt, 
Pikrie  10G4  S.  1.'>1  — 17^  mit  B(?lru(-liluiif(«n  Obur  Syinouns  ZuMmtnonluiig  mit  den  IImt- 
cbaslsD:  abgedmckl  bei  Mi^iii-  a.  h.  O.  287—317.  —  Fabriciue,  Dib],  gr.  It,  3l)3~3w 
HU>r  einig!»  Haa,  durfii  Zabl  leicht  vi^nuuhrt  worden  kann.  —  Am  wDnacbenHitrrtuaico  itl 
die  HnraiieKübe  ilor  T^ui«;  twr  ffd'nii'  r/iriuy,  woldi«  e.  B.  in  codd.  Uodik.-.  177  a.  IlHI. 
5211  noc.  )>'>,  Pnris.  Su|>i>l.  p  103  t»w.  U.  cod.  PatmtRO.  427  rncc.  14.  Maictaa.  494  o.  IX 
IWÜ.  24S  «noc.  13,  bior  .cuil  nnti«  innsicis*  varliogMi. 

R.  Zum  l,ebi-n:  Kino  InlinllsAnK^be  der  imvdiorton  Viln  Synmonis  von  Nikol« 
KInMintnfl  itnb  Fr,  L'oiiibufis  in  <lvr  Vonodo  zur  AuNgaho  duM  Mnnucl  Kuldkiut  {\tri  Hi|(D«, 
f'atr.  ür.  1.'>3.  im  270).  —  Ob  S«  anoRymr  Vita  Kymconn,  x.  tS.  in  rod.  Part».  1« 
en^c  II  r«l.  1  -  09".  ood.  Coisl,  iil'i  iraoc.  U  fol.  180-20!J  nüt  jracr  idcntiiK'Ji  iat,  ' " 
dubingcHlplll. 

4.  Sym«oii  8tudit*s,  der  Mpiintnr  l^ymcon*  i<-x  .liln^cmn.  suhriob  nncli  Nik« 
StoIhntoH  /iii^Xo!«  olrjf  lutfiXtiat  orani'  ni-cr/iaiu'i'i äyt/iiauaiot  mr  (ti'teao,  Patt.Er-  1-W,2i 
Dimu.'  itßbrift,  wricho  don  Voi'bllttntn  Syiixionn  xu  m-iiiciii  (ErialcsJäircr  erkennen  \ua», 
Hc.hi-int  VRrMbolInn  zu  seia;  nin  mllKtli^  dnnti  idoiitinnb  nrio  mit  den  32  Sormuüos  >Hc;oti«i 
i-invH  &]rni«on  Muniirbn»,  din  in  rod.  Junui'nn.  KCl  sacc.  l'i.  cud.  Itodt.  Ilarocc  107  n.  1314. 
cud.  Paiiii.  I13S  Mivc.  14  u,  H.  orlmllcn  siuü.  lljrr  uiOhbIp  xunäcliat  featat«Jirii.  ob  ilie 
[■alBoftrapIiiiiohc  ['ebL'rllL'rcning  dicaer  Si'niiüiirs  niobi  Qbur  dio  Zuit  Symvona  binausruichL 

5.  In  d«r  1.  lUlflu  dm  II.  Jubrliiiml^rrls  sobriob  Mnrkua.  dvr  VvrBlchur  d«r  gmiea 
Laura  duH  hl.  tJubbHs  in  PnlJmlinii,  «im-n  KuinuKMitiir  xa  drin  Ty|iikuni  des  hl.  Salibiii.  uäriu 
die  acli  wi«<rii|[un  Slvlkn  dt«  vielbi.>nutzli<ii  Buchi'B  crklfirt  wcrdvii.  Dieser  Komiucut^ir  lat 
vielravb  diMii  Tyiiicuin  Giiifcuruin  lUiiiehltti^t,  i.  B,  in  der  Ausgabe  von  V«flediK  lö4^.  — 
Von  einem  Miirku?  njtt  dem  Bciniiineri  MakrrinuH.  der  aiicb  kIh  VursUik«r  d«r  Laum 
dm  bl.  Sabbns  bezeiobnet  wird.  enlliAlt  d«r  Cot),  Vslicuii.  703  mehmrn  AbliNndlungen  mAn- 
lisclien  Inliultes,  Kd  int  7,.  7,,  nirbt  möulicli  zu  nnlersi'bfiidi'n.  ob  beide  Autoren  tdeiili-iOj 
■ind  oder  uitbt.  Der  Noine  Marko«  kommt  noeh  ilflers  bandnebritUipb  vor,  obnu  mit 
i^icberb^it  identifiziert  weiden  zu  kennen. 

fi4.  Nikotas  Stethatos  (AVjti'*«v  —ii.'>rtioc),  bei  don  I,at*.'incrii  Niicta? 
P«ctom|.u!i,  war  um  dit;  Mitk-  des    11.  Jalir hundert»  MOiich  do&  hlo»t 
Studion  und  ein  eifriger  Auhüngor  Syiiieon»  dos  .lUiij^eren.     Aus 
Stille  seines  Klosti>rH  wurde  er  durch  das  Wietli>raHfli)ben  der  Koiitrover 
mit  den  Lnt^-inorn    h(>rau9geri»flei).     Diese  Kpisoiie   seine»  Lehens   ist 
zeichnet  durch  niohrero  Schriften  gegen  die  Lateiner  (vgl.  g  20).    l'nlenuttcdu 
Natur  »iiid  auch  einige  unedierte  Abhundhingun  gegen  die   Irrlehre  d< 
Armenier,    Niketas'  litterarische  llauplthätigkeil  liegt  jedoch  auf  de 
Gebiete  der  Asketib  und   Mystik.    Von  den  zahlreichen  Schriften, 
denen  er  seine  Anschauungen  niederlegte,  sind  nur  eine  kleine  Abhandln 


1.  TkeoIoRl«.    C.  Aak«Uk  und  Mystik.    (§g  64-  65) 


155 


iltfi  toi  diä  X*'e^  mfnttaftw  un<)  drei  /«nturicn  von  Keiji'duia  Ti^nKiDtä, 
^rßiiui  xal  yrtsatimi  im  Dnicko  Vfirliaiiden.  DiKSon  üoat  «iio  Einteilung 
ilvr  iirvi  Stufen  di-tt  ntskclit<cli^n  Li.^lii.-n»  zu  Grunde,  tn^n  na^nginiij,  ifoni- 
fftu»;,  fiftniKv,  dvrcn  Iniiült  und  innorer  Zusammenhang  in  kurK«n.  prftg- 
iwntcn  Sätzon  dargelegt  wird.  Den  Anfang  bildet  die  pmktisulio  Aekose. 
von  da  erhobt  sich  die  Seel«  zur  Bctrat-btuiig  d«r  Werko  Oottt«  in  dur 
Srlnl|ifiing  {ifvann^  .'ftta^'a),  um  »ie)i  dann  aufzutH^'hwinguu  zur  [H'fftiuij  %ov 

K'»e  ;ttolopa,  in  welcher  sie  ihre  Ruhe  findut.  überall  bewährt  er  sich 
SehQler  Symrons  des  JUngeren;  er  hat  jedoch  den  Fantlieifmii»,  an  den 
leoo  vielfach  stroift,  llbcrwiuide»  und  den  Begriff  der  Mtacig  der  Men- 
•dltiti  lN!«ünunter  gofiui»L  hivw  Vorzüge  »iclieru  ihm  eine  liervurragi^nde 
StaBv  unfur  dun  byzantinitiche»  Mystikern.  Die  Titel  der  handsL-liriftlich 
■  rhaKenPH  .Schriften:  //fp!  il'vx>,y,  t/ffü  naffti^fi'vov,  Ete  rr;)'  ov^nifffv  xal 
iixli^atrtatiKiy  {«^ipj/n»',  Aöjoi  n(inifft;tii*tii  »rj  »rjr  /imovtar,  ttfifl  loti 
m^  dttöra  a.  a.  w.  laicsen  deren  Inhalt  mehr  oder  weniger  erkennen. 
Hiinuw  geht  auch  hei-vur,  diuts  Niketiut  unmittfUiaror  ola  Synieon  äer 
Jtagore  an  den  Paeuduareopagiteu  sich  anlehnt. 

I.  AuBnbva:  Dia  3  Kviitnripo  ed.  |ir.  -filoicnlLi«  mii'  f»(>iiii-  i'r;^! rijfui',  Vonrtlig  1782; 

lABHlrarkl  bei  Hlgn«.  i'alr  gr.   120.  '^>2   -lUOU.  —   Di<>  Abbanrlluu|;   llfgi  lov    Jui  //(poc 

>»r  pd.   |ir.  A.  Mai.  Nova  PiUr.  bibl.  b  (Uom  18411)  4.  ll'<  IT.;  wm<l«rliolt  b«  Migna 

"    10)>S~1012.    —    KiiiiK«    rrMinente  ans   a«ini-r    Vurrodt*   tu   Symoonn   Ilymnen- 

MsaÜMW    bei    L   AlUlins,    DUInba  da  Syinconuiti  ecriplis  ^.    |.'>2.      IMi^m!    Vurrv<)u 

nlUto«it  L  a  in  cod.  fari«.  8u|>i>l.  ^.  10»  moc.  14  M.  I     14'.  —  Ui»  Sohiift  nur  Vor- 

tmÜgmifi  SriBVOtiM  (scheint  wrlorrn  zii  sein.   -   U«iier  dio  ViU  Sym^onia  \g\.  §  63  Aum.  3.  — 

Bi»8«bflil    e«ecn  diu  l.atninrT   in  ilnr  IT^üerRetiiing  (Ina  Kuidinnls  Htiitibert  und  mit 

n  WidvHnßaiie  bai  C.  Will.  ArUi  i>t  iwri|irM,  üvrim  IftCI  S.  126  — lüO:  nucli  >ipI  Mignv 

a.0.  K'll      1022.   J>aii  gricdiiaehcii  Tnxt  M.  pr.  A.  D^nKttriikopuloB.  'liril'it.  Iltlllio».  1 

Dg  l'*W)  18— S6.   —   Ein«   twcitc   Rcbrifl   ßngon    dio    LnUiui-'r   uiiil  Arineiiior  tit.  ur. 

largwnrfllher.  Monnmcnla  K»eM,    Kcgi^nHbiirg   IW9  S.   I»'J     ir>.'i.     Kiriu  aiidurv  Ab- 

llnBf;  s<«<?0  di*  AnBcniur  «Wit  in  cod.  Vindob.  tbool.  2S3  M.  UU'— 124'. 

3.  UilfHiniltel;   L.  Allatiua.  l^iulribn  de  Niwli«  od.  A.  Mni,  Nova  Palr.  Uibl.  C 
lK.;(f  2.  10-12.  -  Kinlg«  II™  » t-m-itlinel  FubriciuB.  Üibl.  «r.  7,  7.'>3  f.  -  Kiiia 
4(7  .^btirU'H  d»«  NikuUd  mit  37  N)iDinii>rii  boi  A.  Di'uielrnkopiilos.  'Kr*L  ^i^Xiii^,l, 
i'i.    Xthrrt*  4vt*t\luin  wollte  DcDietTiiltupulo»  in  seinMii  2.  liando  hcrauecobca. 

6Q.  Nikon  iNfxm).  Mönch  des  Klosters  Haitliu  auf  der  ttinnitisdien 
RtDiiDKd,  verfallt«  eine  noch  unedierte  iimfangreiphe  asketische  Schrift, 
Ai-nn  liandschriftliche  Titel  verschieden  wind.  I)or  kllrKeste  lautut:  '£■(>- 
tUjtiia  twr  ütiuv  irtoXiär  ro?  Kr^i'ov.  Nach  einer  Vorrede,  die  Montfaucon 
T»rtffentli<;bt  hat.  lobte  Nikon  unter  Konstiintinos  Üiikas  (Hir.l!  liu;7). 
Dw Zweck  «einer  Schrift  war,  ein  Kompendium  dur  Askctik  zu  schaffen, 
4i  die  vielen  Bücher  erseteen  sollte,  welche  hei  den  durch  die  KinfilUe 
^vSuazeoen  verursachten  Wandoningen  der  Miinche  nicht  tnitgcnoninicn 
wrfwi  konnten.  Nach  jener  Vorrede  befolgte  Nikon  das  Heibpiel  dos 
Vilnrli««  Antiocho«  (vgl.  g  59).  Im  Unter»oltiedo  von  der  Schrift  des  letz- 
twiB  boKtehen  die  G'i  Kapitel  der  'EQUtjn'ti  t]vs  Nikon  vnniclnnlich  au» 
^^tentellen,  an  die  Nikon  sein«  Bemerkungen  anknüpft,  während  die  hl. 
^hntt  bei  ihm  in  den  Hintergi-und  tritt.  Seine  Ilauptnutorität  ist 
■''•hannan  Chryttoftloinos.  dann  Bai^io»,  Orcgor  von  Na/.ianz,  Athanasio« 
"w  Alfiandrien  und  alle  früheren  Asketen;  von  dun  V'üniikänern  kennt 
«■  wiiugHloiiü  (leniena  von  Korn  und  Ignatios  von  Antiochien.  Auch 
Udi((inlobea  uud  Synodalbcstiminungen  werden  hier  in  grUt»er«r  Anzaltl 


156 


ByuatiBlHk«  Lttterktai^sohlcht«.    I.  Prosalach«  Lltteratnr. 


herböig<«zogCD.  Dio  Zital«  sind  in  der  Regol  «ohr  genau  bortiminl.  In- 
hiiltlich  konimcin  dii*  verschifdonsten  VvrliUltiuHite  des  pr»ktiü<:li-rfli}Hi'i.wa 
Lfiboiis  ohiio  «ystiimatij'clio  Ordnung  xiir  Darhlelliing.  l>eiiir'fnK'ii  Vtr- 
fmsitr  u-ird  such  t^'iiio  kiirzo  Ahlmndliiiig  (Ihcr  das  Knstuii  Marift  und 
cino  Strcitocltrifl  gegun  diu  AriiieniiT  EUgc»cliriobon. 

1.  l]#ii  I'Tolog  mit  Niirl<rii:>itnn  nhnr  Nikon  nnn  cnil.  Coinl.  117  n.  13S2  ai.  Maut- 
rmioon.  Bibl.  (!oi»l.  K.  ISB  f.;  HliRoilnickt  boi  MiRno,  Pjitr.  gt.  127,  513-516.  -  DW 
Kni'itrtübF-iHvIirifti-n  iinil  maa  (.iHtc  iIct  dnrin  nngnfQliiloD  VAtsr  nua  ead.  L«ur.  f\.  ß.  4  miet. 
HWi  lluiid>iii.C«li>lagiM  I.  US- 100:  wiodcthciU  liui  Higao,  Pntx.  gr.  106.  1360 -IS'«!.  - 
Alliiere  Hw;  CoJ.  I'nri«.  1077  hbpc.  13.  codd.  CoUl.  l'ja  oae«.  U.  i97  »wc.  12.  298  ante.  IS. 
cu<l.  Taurin.  :!U<  luiui-.  12.  cud.  Moiiilc.  1+<  ew.-u.  13  u.  m-  a.  Di«M  Uim  wbeÜMn  beiUnlaol 
vuti  «iiiHiidtir  iLlixuwL-icliuu:  Hl^)l^  oft  fühlt  u'k-Ii  dur  Niimu  dM  TerEuso».  —  Das  OjMuadBa 
ii4<  JHJiiiiiu  ndpuiii«  iD  cod.  l'ailn.  1:{T0  u.  1297  Tu).  (16-  TU.  Hier  iMrun  skh  Nlk«ii  M» 
■ItOoklii'li  surfteiii  Uuub  iwr  V,'"^''i"'>'  ""'■'  ''''u<ta)i-  r«il  xi'pi'on,  Vjtl.  Cotelortus,  IwcImiu 
grnncn^  monuni.  3,  M4  f,  Hivr  vird  it  auch  aU  MCncli  d««  Klcat«T8  ßaiiku  bMcieha*!, 
wkhrr^d  im  rod.  UoIaI.  122  ein  IUtk  ini  I.ilisnonfioliiel  al»  sein  AnfMitWtsort  onsngtbfi 

wild :  ir   tip   Ö(mi    JVitiipti   r';i   l4ynu^ria   Ilnyii6ilf4inr. 

2.  Voll  All aHtnsioa.  Disriiiif  von  KÖsArvin  in  PaliUtinii um  Kndo  du«  11.  Jiilirlmndrrti. 
gab  Cittelcriui.  Kvcl.  gr  niuniiincnln  :i,  4:13—^7  fbei  Mignr.  I'atr.  gr.  1^7,  h'iO  .VJ.'-l.  rin 
tiFliriftcbun  n»p'  ci/orfinv  iijc  Afornioi'  hTnuii.  da»  mit  dem  sonbon  trwilhnten  *on  Niku« 
8«ibr  nubc  vurwimdi  scio  null.  —  Kinc  Wionnr  11»  onlliKll  von  AnaBtuBius  pino  Abband liint: 
aber  dl«  7  KiulviiwuebcTn.  trod.  Cbisiiui.  K.  IV  11  ancc-  12  bringt  vun  ihm  tVagmeuta  «i 
tibru  Iheraimutioo  do  roniirfcotionc. 

WIt.  Johannes,  Pati-iartdi  von  Antiochien  unter  Alexio«  I  Komnonm 
(11181  — 1118(,  fiüh»n- Mönch  *r  r;j  "WJ*('p  ii;ff(ji,  <>rhob  ach  in  einer  schuf«) 
Schrift  gegen  den  Missbrauch  dpH  Charit^tikiarierwo^enB.  daa  unter  den 
genannten  Kni)i»'i-  bo-sondi-rs  im  Scliwnnge  war.  Kr  erblickt  darin  eino 
Aufeindung  des  wahren  Zwecks  der  KlUster,  diu  er  wie  alle  Übrigen  in 
den  frilhoron  .Jahrhunderten  auf  dio  Mat-binalionen  doe  Teufel«  xiu-ikk- 
liihrnn  zu  uiilHson  glaubt.  Es  herrmdit  in  der  Sehrift  ein  Ton  edler  EnU 
rilstung.  wie.  mnn  ihn  in  Byxanic  mir  selten  hlirt.  Johannes  zeichnet  sich 
darin  auch  aU  ein  gut«r  Kenner  der  ib«keti»ehen  Littcratur  aus.  dei-on  Enwiig- 
niAKu  er  hl»  auf  die  KatcchiiHcn  Theodors  von  Htudion  fast  alle  uufxihlL 
Theodor  Iial»tini()u,  einer  seiner  Xachfolger,  erinnerte  lui  dieise  Schrift  id 
»einem  Kommentar  xa  den  Konsilien;  wir  kennen  aber  da»  Klosterlebeo 
von  Byiiauz  noch  zu  wenig,  nni  sagen  zu  kftnnen,  ob  dieser  l'role«!  ein«! 
Erfolg  hatte.  Die  übrigen  Schriften  des  Johamics.  —  darunter  auch  eiM 
Stroitechrift  gegen  die  Lateiner,  —  sind  noch  unedicrt. 

1-  AiisRab^ii;  hie  Hckcitt  lUei  fionaotitc^t  diitttaraXint  «A.  pr.  J.  lt.  Coteleri 
Kccl.  gr  nionumcnta  1  (Ili77]  l^d-  191;  itb^iednickt  b«i  Mij^iio,  Tutr.  gr.  \X1.  MIT— II 
Eine  Steile  siis  dem  Dricf  «n  den  Kntbisi'bof  Thtmdoron  von  KphMo«  fd.  k  Allatil 
Do  Hotflto  pt  interetitiin  in  lollntionc  nrdiniim  elinin  npiid  (Srnncon  Hurvaiidis.  Kon  1838 
8.  •iih.  ~  l'ncidiertn  .'^obiillnii:  lUgi  nCi'/Jw  in  rodd.  Ma»|.  Kyti.  tOH.  'ihi^.  3.^5,  toi. 
Booon.  biU.  univcrx.  2412,  Vnlicnii.  .'MO,  Vallirnll.  B  43  »iidc.  1»  fol.  183,  De  miflnito 
Mr|ioriH  et  nnngtiiniB  Chriali  in  oodd.  ruriK.  Wl  naet.  14  Toi.  £32*^40,  iltria.  IIKI  MM. 
18  fcl.  2U2-314,  r.*Xo)-«i  »<i*<;u*-i  in  cod.  Vindob.  thool.  241  fol.  1—136'. 

2.  Biir«miltel:  Oudin.  Commonlar.  de  acriplor  eucl- 2,  )m2 -850. 

3.  ItcfoiniutiMiHelic  HcBlrohun(:iMi  tnten  noch  krSfliicur  bpi  Enstnlhine.  dMn  bth 
lObmten  Metroi>olil«n  vua  'J'he.-oiiilonike  lll'&'-c.  1194).  hervor,  besondvrn  in  dor  SdiriR 
'l.'n  1*0X1  Uic  fliaii  iioi-njrinoi!  ^jii  dtD(i9»>n(i  luir  ntg'i  nrisr,  «uf  deren  Tondunn  ivlion  oben 
(S  !•!>)  hin  BD  Winsen  wnrd».  Ed,  jir.  L.  Fr.  Tufui.  Franbfiirt  1832;  Hheedruekt  hei  Mign«, 
Pstr.  ST.  13&.  T2fl-»00.  Tun  Tafel  auch  iti»  Deutsche  abenebit:  Hotrnchtungrn  Ober  d«a 
MihicfeasfMid.  Ana  dem  Griechücli»n  des  Eiwtalhine  von  Thewaloniob.  Iledio  Ü47.  -  Bt* 
Miena,  Palr.  gr.  136,  217— S64  ein  llrier  de^  Kiintulhio»  an  oinon  äl)-]il«n  von  TboaMr 
lonilo,  worin  dicanr  «indrinRÜch  «n  «ein«  l'flielil'in  «irinnrrl  wird.  —  Einen  trwffbchM 
Hewoix    fdr  den  tCrnst,  mit  volchem  Ku«t«UiioH  dnn  ohriMlichn  Leben  seinon  Di'Sc«Mn(o 


in^ 


i 


1.  TbeoloBio.    C.  Asketik  nod  Kjetik. 


66—67) 


157 


•intcIlAffte,  crg«b«it  twiac  4  l'aiiteiiiiredigteD.  bti  MiuiM  l:'..'.  ->'U— TZ^.  Eliuoiiu  V20— iieD 
•«Itara  L'ebemotc  einer  fnidilt>arMi  boniiletincliiMi  Sjiiifi.-.l>'l!<<rio,  dflnirtli»-  uiiw  RmIi* 
ütf  4(a  Begtaa  üca  JiUir<^  wotdie  uaf  ilio  Kabeln  ilrt  H]>liinx  anil  lior  ,SkvlU  anqiicJt.  Ala 
fwmt^fjräuit  Icraua  wir  ili»  keiiii«n  Onrcli  Hciijv  Lubivdi-n  auf  d*ii  lit.  Aliikpo«  und  Mino 
Qmommi.  m  der  er  rioe  Hißi'nx'}  aryyiivqi]  \<vimir.\v.  auf  Dl■ml^trio>.  den  .SchutdisiliMi 
Mb  TliiinniilniHTrn,  und  auf  Philutlieos  0{>Hikiiii>us.  ilio  nicli  altv  von  il?r  vchciuatiaolMii  B»- 
badttoBit  des  M«tubras(«ii  WMuntlicli  eiitr«riK'n;  l<t'i  Mignr.  Putr.  i,t.  13ß.  Hl  RÖl.  — 
Im  eod.  Esevrial.  3&  M«c.  IS  rol.  !>6'  — 60'  eino  A1>1iiiii(t!iiiiic  «Iva  Kuslathios  £iV  ro  AVpit 
fl/y»*.  —  U*twf  Bubilbin«  als  frofansohriflRtciUr  vgl.  Kruiiibacliur. 

4.    Wvitar«    askottsrli«   Srhrift«t*ilor    des    12,   nrifl    13.   Jnlirhunilurt«: 

I.  In  dM  12,  vicilnidit  noch  in  dnii  II.  Jalirli.,  nilt  di<i  l^^bonntMl  dos  Bi^otiofeD  Tfaeo- 

dar««  von  Andida  in  Küpiiadokifiii,  düT  in  andcrRB  Hu  t.  (t.  codi).  Vatic  430,  640.  1  lAT.  Parib. 

13Aä  awc.    H.  AUicn.  360  h.  12  Nikulaoa  gnniLunt  wird.     L'nli^r  di^in  »rdtoren  Nain«n  gab 

S    Mal,  Nora  l'alr,  kihl.  6,  2,  M7— SM  «ine  »p'.anupi'n  nfpi  riüf  (V  15   Sti^  Ititov^yiii 

}ti«ftirmr  atfipoXar  rat   ^cdrijpi'air   burauB.  wi-ltlie   den  UHkflmclicn  Zweck  verfolgt,    üon 

Mmtmn  die  SytnbuJisicrung  dea  |;aii£cn  irduiclicu  IivIil-ilb  tl»  Hcilundno  dumb  diu  Liturgie 

atoilprigwi.   Wiederholt  bi'i  UiKD'!,  Putr.  )cr.  I4i<,  4IT     4<J?     Auf  ditai- Svlirilt  i;«<bt  unvb  N. 

Craanoaeljcer  d^r  (trltwl«  Teil  der  M}'6tjiK<-uie  lii-s  P»euJu*^'i>pbioiLj(js  xuiUck.  \)et.  S.  67  n. 

%^<.    -  y.  Line  kinoe  AUiandliini;  1I((>'  i'ovr.Knji,-  rnarirniiJaisii«  von  ein«'iii  K!<iatervortitub«r 

I  >•  au«  dem  12.  Jahrbaiidvrt  »tebl  lateiniacb  in  der  Dtbl.  maxini,  Psir.  l.nt(dun.  23.  750 

■-    Uricrliifleb  ist  w  in  mebraron  Itsc  vurbaiidon.  z,  ß.  in  cod.  VaticAn.  ral.il.  ßl  naue.  13. 

M.  m  -  1^.  rod.  Pnris.  1680«««.  14  fol.  74 -TG.   In  md.  l-Af/>r.  4t>4  •>.  U  M.  lli  Unt*t  dn 

tltal:  Km«titiof   ^wwjfvp  n^nfni^tv  «n!  ■J/aii/iiVoi'  Uitfiiti  icür  Mithjitiuf.   withtond   dio 

Haliwailiiii  ihn  tam  Vomtand  d««  Säbbaakloalnr«  Wi  Ji>ii]«nli>m  mnrblcn.  /Ht  und  AurnnUialtn- 

Drtd««B*Kilio*  "ind  noch  nühi^r  za  bnitinunon.  >   3.  Mehrrri*  jittkctiHrliii  Schriflcii  dm  I'otroa 

Damnufcoii.   au<-h  Potro*  Mannin  genannt,  dar  uni   ll.^Cf  gelnbt  ha\ien  soll,  sind  vor- 

id'D  ^.  II.  in  doD  rudd.  Monao.  318aaee.  IS  fol.  28tj-291.  Pnriii.  11:14     »7.    V|(l.  Pubri- 

n.  MM,  gr.  ö.  7lf*;  11.  336.  —  Dioaer  Petron  wird  uucli  iila  Vcrfiiüser  von  iwri  SfUrilt- 

Mfk'ii    Ol'Fr  da*    Abendmahl   bulradibet.     Vgl.   äteiti:.    .lulirbCichi'r   fdr   deutdcbe   Tlieo- 

hei*  IS  itMJ^I  23—31.  ~  4.  Uebrure  Schriften  einoaTbeoduru^.  BiBdiufa  von  Aluiiia  in 

HitlBwIiiid    tat  Zeit   de<i  Utcinisebtiu  Küiüerreioboa   in  Kpd.    bowiLbrt   ein  ciid,   Vuticauus, 

I  A.  Hai.  wie  gewObnlidi,  nicbl  nh\wi  bcztii^bnel  baL     A.  Uui.  Nova  Patr,  bibt.   fS,  2, 

l'-U97,  eatnabn  dettiHvIbeu  nur  «iu^ti  Ueridit  Tlieodon  Qber  seine  iiastornle  ThUlJgknit 

l^nd«  dar  AlaMW  an  die  avraiot  /rilijuuran  in   Kpel,  die  hisloriscMS  Inleressn  bietet. 

'VUMholl  be>  Migae.    Pati.  icr.  140,  3>i8-413.    Kiuo  dincr  Scliriften  in  10  Abschnittan 

irt  VStu  biititKll  und  wi>bt  aMkeliseben  luliattes. 

67.  Qregorios  Sinaites  (rpr,r''pi'>s'2ii'nrfi,$).  geboren  in  Kukuloa  b«i 
KlitoneiiBe  als  Sühn  eiiK^r  nnohc-ii  und  voniehiiii'n  Kiimilic,  tiol  in  die 
Gffan^tuichafl  der  TUikun .  aiw  dur  «i-  aber  duR-b  diy  llilf'o  oinigt^r 
'ibu)i«iisgono««sen  Iwfreit  wunle.  Von  Cypuni  kam  or  imch  dein  Büfgo 
Sbai,  wo  er  MOiich  wurd«'.  Von  di^rn  Ijiiiaikloäter  Hiedelt«  er  nach  dem 
B«8»  AüiM  Qbvr  und  ti-iit  hier  unter  Androniko»  l[  Halaoologo»  (12B2 
fa  l:)28)  reformatoriiuili  auf.  Er  gilt  aU  dor  BogrUndor  des  Uesy- 
nhims  auf  dem  Bi>rgu  Athnü.  S<.-in  Schiller  Kulli»toT<,  Avr  »tpStcfO 
v\\  von  Kpel,  widmete  ihm  ein  Lebennblld,  das  reiche  NathriobtL-ii 
IW  Min  uiistctee  Wandern  von  Klooter  zu  Kloster,  von  Land  zu  Land 
{Sil.  Tnlor  (licM'ii  Uin^ilAndon  konnte  Oregorios  keine  bedt-utende  bttera- 
iMw  Tlifttigkeit  entwickeln;  dock  hiutoHitiiH  er  einige  kurze  aakotiRche 
S'rliriftoii,  voll  denen  eine  Sammlung  von  137  KuffiXmit  die  umfang- 
rriLh>u-  tot.  Da»  durch  die  Anfangxbuclistabcu  gebildete^  Akrostichon  -iiiyot 
ii«q*^  rttffi  t'noXiZt;  Joyftäiur,  ajtftXöif  x«i  ^nayyrXimr  ■  trt  Si  7r*pi  Xvyia- 
JMT  jtti  ^a^mr  xai  rt^fcÜi-  -  in  di  ntfii  t'^avy^iui  xa!  n^oitfi'X'^i  ^bt  den 
labalt  diiui«r  Uim!  aneinander  gereihten  Sentenzen  zur  üenflge  an.  In  zwei 
■mit'Trn  kurxeu  Abhandhingen  spricht  Gregoiios  im  Sinne  der  heiü^'chaa- 
tiMibwi  Uytttik  von  dei-  'Havjii'a  na'l  ^^oafvx'l,  "'""^  jedoch  die  Theorie  vom 
Lichte-  vorxuttugeii.     Kr  emxitiehlt  nur  einige  Asketen,  wie 


ISS 


Brsuittiii*ch«  Litt«ret«rg«aehiclit«.    L  Pro«u*cb«  liitWTktBr. 


JotianneB  Klimax,  Maxbaos  ConfeHSor,  ijymeoti  den  JQngeren  und  d«eeM 
äclitller  Niketiw  St«th«to8,  eadlicb  PliUotbeoa  Sinait<>.4,  Kor  LektUre.  all?' 
andiTAn  oolk«  d«r  A«k«t«ii»<;hQl«r  bei  State  Iumil    Kinigo  andere  .Schrift«» 
d<M  Oregorios  eohctnvn  noch  aDvdifrt  zu  sein.  M 

|.  Aunitabe:    4  Schriften  das  äri>i(oriM  ad.  nr,    w  #tlo>alia    rvr  Itfitir  nf<ifi«^P 
VenMli«  ITH-2;  abiir^rurkt  b»i  Mi^ae.  P»tr.  rt.  IM,  1240-1886. 

2.  Ililfsnitteh  Fabrieius.  BiU.gr.  II.  632  TenakliDet  ünigtUm.  —  Dun  et* 
Puri».  ämnl.  cr.C4  sa»c  E5  fol.  119-184:  Efistoh  ad  NipltMen  i«  nodi»  vnaii.  roi 
aüib«il.  378  «u  18  toi  117'— 126":  U«^  >}«i';>i«imV  ttc  —  Du  UbM  da*  Gragorie»  8üiuto 
voaKatliitlnii.  rntrinicbenmiKH  (13-^  &4. 13U— 1868).>iL  p.  P»mj»1ov»kij,  Pclm- 
burR  l^tM.     Vgl.  II.  /..  4  (inSb)  EOO-  202  u.  S  »1  Kum.  4. 

S,  Ili^r  rnd.  Vnlicaa.  TSO  brvahrt  .10  -liyM  ijav/avrtxijc  nap«xllj7efni{  von  «iiwm 
Kalli*laH  Unlit*(iiot«s,  il*r  «mbncbniilkh  n  der  iw  14.  Jahrbandert  blobondeii  Fanuijj 
itr  MulitMikilaH  gnUrt. 

BS.  Nfkepbmxu  f  A'ix^V^?*^')-  MSnch  auf  dem  B«rge  Athos.  üt  n«li 

QoorgtCKi  Hinailoit   der   frata   litlerariRche   Vertreter  des    lie^ychast^ntui 

im    H.   Jahrhundert.      Er   gilt  »l8  der  geistliche  Lehrer   de»  (iregoriM 

l'alaniUM  und  iiIk  der  Verfu«M>r  einer  Ähhundhmg  //(pi  vr^tf'tbh;  »al  yvia*^ 

tietQr)iiii,    welche    ans   Exzerpten   der   Biogiaphien    verschiedener   Askoti.'a 

von    Antonio»    und    Thendasio»  K<%iiohiarchoii    bitt   Symean    dem  .IQnger«ii 

hc8t«ht    Miil    einer  jeweiligen    Erklurting   der   darin    enthaltenen    Leli 

Zum  SchluMO  empfiehlt  er  das  hef>yehaetiHcho  Gehet. 

Ed.    pr.    P.    Poasinus.   Tbeuimta  Mceticu«  S.  404  ff.;   «u   d«r    •hXoxaXia 
Ufü»  »•ijnri«uc  wj«dnlialt  bei  Mif[ne,  Patr.  gr.  147.  W-S— 965. 

69.  Nikolaos  Eabasilas  {Sixihioc  haßtiaiXai),  der  in  einigen  Hs 
Bchriftoti   den    BL-inamcn    Xttjtiutög  ftlhrt,    ist   der  letzte   hervorragend 
Mytttikar  von  Hyzunz.      Die  erste  Würde,    die  er  nachwei^thar  bek)ei<l 
war  die  eines  Sakellarios.    Wahrend  des  Bürgerkrieges  zwischen  Johannes^ 
l'iilaeologos    und  Johanne.^  Vi   Knntakii7.enos   nahm  er  Teil  an  den  Erei| 
ni.ssen  dureli  mehrere  OesaiidtÄchafkin,  die  ihm  von  Johannes,  dem  Pati 
arehen  von  KonUntiuopel,  und  Johannes  Kantakuzeuos  .seihst  auf^etrage 
wurden.     Letzteren   begleitete   er   mit  t^jmetrios  Kydone«   in   da«  Khx 
räir  MaY-ytivm;   wohin  der  Kaiaer  sich  xeitweilig  zurückzog,   und  erfreu 
sich    (lalior   der  hc.'fon deren  kai.serlichen  Oun.'«t.     Nach  der  definitiven  AI 
dankun^  rloM  Jnlnunies  Kantiikuzenos  bestieg  er  den  crzhiRchflflichen  StuI 
von  TheNsalonike  al»  Naclifulger  seines  Oheims  Neilot<  Kaba-tÜns  (vgl.  g 
und  ftUrb  im  .lahrc   l:i7I. 

Den  Uulim  ileH  Nikolaos  Kaba»ilas  aU  Myfttikera  begründet  in  er 
Linie  eoino  Schrift  /?*?»  rt"?  ^v  X^tai^t  f«»;«  in  7  Büchern.  Er 
von  dem  Grinidsatze  aus,  das»  der  Christ  da»;  Lehen,  da«  im  Jennoit»  seil 
Vollendung  Hndot,  schon  hienieden  beginnen  müsse.  Biesos  Leben  besteht 
aber  in  der  '\''«reinigung  mit  ('hristiLi  und  wird  durch  die  ft  grosäen  Myste- 
rien bewirkt:  Die  Taufe  teilt  e«  mit.  die  Firmung  verleiht  Bewegung  und 
Wachstum,  die  Euchiuistiu  verbindet  die  Seele  mit  dem  auferstandem'ii 
(^iristns  (1.  1—4).  Der  Ocilnnke,  da^s  der  Altar  die  Wurzel  der  Mysterien 
itei,  leit(^it  über  zur  Betrachtung  desselben,  seiner  Weihe,  seiner  versehi*- 
denon  Teile  und  seiner  Symbolik.  Ihirch  die  Übung  der  Tugenden,  d« 
Oebetes  und  der  Hetrnchtuiig  wird  das  Lehen  erhalten;  es  findet  seinen 
AlwchluxH  hieniodon  im  Uenusso  (Jutt<^'s  durch  Liebetuchmcrz  und  Liet 


1.  Tbeolofi«.    C.  Anicetik  und  Hyatik.    (g§  $8-«dj 


159 


b  (L  & — 7).     Id  dieaer  Anlago  seiner  Schrift,  zu  welcher  sich  in  der 

■rtinischon  Askotik  kein  Gegenstück  fiiiJel.,  ist  Nikolaos  durchaus  t«!li>- 

m^.    Inhnitlich  int  ur  Hhhiingig  vun  den  Hchrift^^n  de^t  I'üeudnai-fopat^itori, 

■nzigen  SchrinMiuHcrs,  den  er  «•imnal  unfllhrt,    Mysttii^chen  IiihaltcH  ist 

F  twiue  'Kffiit^rn'a  tjj<  Ötiaf  i.fnorfy{ac,  welche  die  inncir.  HymboÜReho 

eotunfi   der   UtnrKiBcIion  Handlnngen  und  Gebete    uiiäführÜth  darRtellt. 

k'n-  liturgiwhe  Sthrifteii  sind  noeh  unediort;  ebenso  eine  Ahhandliiiig 

diu    Menächwerduiig ,    die    judeufttlU    auch    zu     «einon     ni>':iiti»chen 

gebSrt.     Nikolao«!  beteiligte  sich  anch  an  don  theologischen 

rovortien   seiner  Zeil.     In  dem  He^ychaxtenntrcit   stund   er  auf 

L<itu  den  PalRina.'',  wie  die  Unterredung  zeigt,  die  er  mit  Nikephoros 

>T*8  hatte,  olino  «ich  jedoch  nuf  die  Tlioori»  des  unerschuffenen  Lichtes 

nJBTJ —       Näheres   Über  seine   Stellung   in    diesem   Streite   würde   die 

iptoUichung   Heiner  Schrift   Adver^un   (iregorae   deliranti»   Konuiiu   er- 

n  buMii.    Sein  Standpunkt  in  der  lateinischen  Kontrovome  er^ 

ams  der  schon  frflher  erwilhnten  Vorrede  zu  der  grossen  Streitschrift 

I  Oheirnt)  NeiluK.    Auch  in  tier'fiftfti^vn'a  n';  !ftiai  itnovQyiat:  spricht 

ib  gegen  die  Lateiner  aus  (Kap.  29  u.  :U>J.    Eine  weitere  Gruppe  von 

ten  boiit«ht  aus  Homilien  auf  Feste  dc^  Herrn  und  der  hl.  Jungfrau 

uui  Hoden  auf  tieilige.    Davn»  nind  die  bhikoniien  auf  Demetrio»  und 

Ipn  %'on  Tliei-^alonikc  gedruckt,  nebst  einer  Hede  gegen  die  Wucherer. 

zeigt  darin  rhetorische  Gewandtheit.    Hundscliriftlich  gehen  auch 

riselte,    philosophische    und   logische   Schriften   unter   seinem 

Gednu'kt  liegt  davon  ein  Fragment  steinef"  Kommentarji  r.n  Ptole- 

vor.     Uistori»chvs   Intere»»»   durften   »eine    Briefe   bieten,   welche 

Korreflpoiidenz  mit  der    Kuiseri»  Anna,  Dunietrios  Kydoncs  und 

rn  hervorragenden  Zeilgenossen  zeigen. 

I.  AD«£Ati(in:  De  Vita  in  Cliriato  II.  7  ud.  pr.  W.  Gnss.  Die  Mystik  ilca  Nilcolniiit 

H  nm  LotK-n  in  Cbriato,  Oreihwnld  ItMiP,  i,  \^2(I9;   »bgc<)ru<<kt    bei   Migiin, 

',  150,  49S  -IUI.    Einige  Annftge  sdion  frObcr  von  P.  Arcudiua,  lA.  7  du  conconlia 

mmImiI.  «1  ociratrü..  Paria  1628  S.  180-  IS»  und  von  A.  Julin.  TIicoIük.  Studien  n. 

lA  (IWS)  729-"46.  —  Vit'Kf/iijrtla  nj<  Oiitif  imatQyiat  ed.  pr.  <Fruntu  Du- 

~il.vH.Patr.BTHecolaL2|FarislA34)200ff.;abg»Jrucktl><-iMigD«a.B.  O.SG8-492. 

_rMl««i  aar  dl«  bl.  'rh«od<ira  in  Acta  SS.  Ai>ri1.  1  8.  I.V  -  LIX ;  bei  M  Igno  a.  a.  0. 

~    Dm  RnkoMiion  auf  Domatrioa  ed.  pr.  Theophilos  Joannn,  MnifuT«  «ym- 

I,  Vpnc<li)t  1^  8.57—147.  —  Dur  ^i}oe  x-ttl  toKiiörtmr  vtTto\\»tHmii^t  nach  coid, 

(170.  P213  W  Hignn  a.  o.  0.  TZ»    749.       2  llrinfn  oil.  A.  PnpfldnpiiInH  Rora- 

U,  Xrilpyt.  IltilaiBy^aif.  ttskilar,  2.  iloilnXP  zu  Itd   IG  (Knol   IK^.i)  14,17  f.  oiw  coi), 

Ik.  1&7.  irt  \0  autogniplii^  Ilriofn  dfw  N.  Knli.  an  s^ini^n  \'iil«r  und  an  |  Dcmcttio*'.') 

wmm  miUiAK.  —  QaaptfunJeruboD  für  din  unpdinrtcn  Scbritlun  sind  u.  u.  ood.  Carin. 

Ih  fol.  1  —  309   leDtliAlt  licnnndm  liüTnilnli»ch(-  und  rhutorinoliu  i^clirirteii.  anHi 

^Hgramne  n.  Il>  tlnefe),    cud.  Cui>l.   S\b   suou.  IT.  wulimelK-iiilich   di«    Abeulirift 

BptMi  Ms.  ttxt.  Viudub,  tb«ul,  207  fol.  1-   4Ü8   (Inbult  u.  AnoidiiuiiK  ftt^nan   fie 

1218).   ood.  Fiiriii.    I24t!  HUitc.  15   fol.  11t)  -i:i:}  (niolimi^    llomilien).   cud, 

5  Fol.  7^^139'    (CummvDtar.    in  IHulouifici  consttiiclionia  1.  3).  cud. 

pL  74.  13  (Briwfe). 

lliiramittol:  FabricioB,  Bibl.  er.  10,  25—80.    —   Meliroros  xu  seinem  l.obnn 

c»  Kantakuuno«,  IlMtoriau  I.  3.  Mignc,  Pflir.  p.  lUX.  1131.  I3R0.  1293;  I    4, 

12-'>.  2S■^.  IKn  UnternMlnn|[    mit  Nikculi'^us  (!ri>tj;«nui  fliiAfUbrlirli  nnilbtt 

in  »einer  iri»lnr.  1,  22  r.  4     I.  24  p.  1,  UifCn»,  Patr.  rt.  14S.  132«     1433.   - 

Daral^ituni;   Rainer  Mfatik   gab  W.  üasa   ata  Kinicitnng   xu   der   oben- 

I  {8.  63    Sie). 

EfldedM  14.  Jakrfcunderia  vcrfamtm  Knlliatos  und  Ignnlios.  beide  mit 

Xantliopatoa,  sw«i  M&ncli«  aar  dorn  Brrgn  Atlios.  ein«  Siliiift  unl»r 


100 


BjsaaUaiaclis  UtUntturgeBcluctaU.    L  ProcaiHliB  Utt«ntiir. 


il*m  lltcl  U{9oSot  xoi  «nruV  air  9t«>  nv(i,?yVi  wuria  uie  den  VenMcli  Rmelitoa,  eis 
tiscbus  Lbbrnyatom  berzuHtolW.  Dii-tter  Vi-nudi,  dm  SjmMn  von  Thn—Uaik»  i 
lobt«,  iat  nicbl  gelungen;  diu  cinulnvii  Ka|ii(el  rabMi  meb  am  tkunmaiich  »aeiiaaidet 
der  FortHvbnll  iu  d«  Erörti-niuK  «ird  tmr  darcb  sckwoifHllif-p  l'ubotjlag«  cnklt  \m 
einieloen  «iilbOlt  ubei  dio  Sclinlt  uiuucbBS  Wertroll».  Auä  d«i  +ailiHr«il(R  rwc  b(Wr  nft- 
rour  «liKvdrackc  b«i  Mign«.  pAtr.  gr.  147,  G3<t-  812.  Ein  PrachlexeiatiUr  dicMi 
Sclirifl  isl  d«r  codex  Taiirin.  3&2  »aac.  14.  '-  Kalliato«  wurde  später  Patnu«b  vo«  Kpl 
(139T)  and  veffAWite  nabracbeinlidi  die  Kttfoktiia  ,i«pi  npAati<j[ijv.  welche  einem  KiUkldi 
XiiKiuiHmolion  wordon  (bei  Migne  nbonda  813  -817),  »owio  di«  (iebvtc,  welche  NtkeplNna 
KnllixloH  ziipctfiilt  H-iuiliii.  Sein  <ilnubuiiibci«nntniii.  du  bnMndvfn  »nS  SotvrichM  PaDt- 
oug^inoH  und  IIii.TlnHin  Itcjiig  niniint,  und  2  Rrla«M  odd.  HJkloiieli  u.  Uollar,  A<da  et  diplft- 
matA  grHDcn  2  (Wiim  166^1  293— S&.  347—3^2.  Homitien  auf  Kirciicafeat«  rcruiclml 
CabriciuN.  Bibt.  gr.  10.  247,  2ü9,  283.  Di«»e  gebOmn  nbor  ebnr  möimii  gteiebnaniigiM 
VoTgfin;;»  Knlliiiloa  I.  Vgl.  ^67  u.  tii.  —  Eiii«  klBino  Abbundlune  iuil«r  d«in  Nanu 
roii  irriitiv  KnJiJii'Eirot'  lov  r^Aiaordij  ntni  ija»/i«iiixfj<  'p'i''^  bei  Hign«  ebenda  8IT-83S 
biit  Acluiliobkcit  iriil  dvr  Sclirirc  de«  Kallutoe  und  Ignatioe  und  gebt  vtubl  iitu  dunaeftaa 
Kieiseii  biTvui-.  Mi)  dem  Pnlriiui-hen  Kallial«a  ist  niohl  lu  Terwv<bH(-la  K>1li«le* 
KntapbQgi«t<-a.  von  dem  !<2  KriftHam  nf^I  9*lv(  inäatiut  khj  tliov  atiuptiiirti  bt» 
MifEne  a.  a,  0.  ^6—941  abRedriiclit  eind.  Der  Stil  dieser  kKftilom  ist  ganx  abweitbrad; 
ei«  sieben  iiihiütlicli  vitil  lifilier  und  küniicn  A<!b  besten  KraeufinitMR  der  bjiniitiiiiKbrai 
Mjnlik  KOjiodlbH  werden.  Dieatir  Katliiikni  iHt  finnx  iinbciknnnt;  eine  nlÜiere  ZeilbeslimmHtV 
iel  nuH  dnr  Srhrift  selbst  nicht  zu  gewinnen.  .Sic  zitirit  iwllen  frQbero  A«liel«n  nnd  iaia 
alt«,  wie  Bimiliotj,  Diunjüius  Psriidoiircupvgitca  und   MnxiinoB. 

4.  Von  Alexius  Makrumbulitc s  nun  dem  H.  JubThundttil  bewahrt  d«T  cod.  SalibuiL 
4I~  xwi^lf  Schriflen  moiet  oEketiacbeD  InbiiltKii.  Vfil,  A.  fapodopulo»  Koraman«,  'ItfMt- 
kvf,.  ,4r>iLioS.  2  [PoUreburg  WH}  Ö3'2  531},  Denelbe  tiulobitc  hat  ein  hiatoirwchMi  Stick 
voD  AlfsioH  b«riiuage(;ebeu.  uud  verttpriclit  nouh  woiterM  lu  pubtixiercn,  'Ji^X.  Ve^oeglr^. 
£r«x»'el'i'y.   1  (Pftersbunt  1S9I(  U4-1&9. 

5.  AuHwr  dpa  im  Vuretebeudeii  wiifderbolt  nfiinhaft  gemaobten  unediorteo  Ankr- 
likvrn  verraicUiK*»  wir  bier  eine  Reibe  nuderar,  deren  Lebensiett  Hieb  nicbl  he- 
stimmen  liesH:  Daniel  monacho«  scliolastikoe,  .UiaatnXiii  n^at  ÜQnafioit  iiornfni:  in 
cod.  Atliüiia  4t  18  saec.  16,  Dion^sine  monnclios,  Orgsniim  HSi>i«4il)He  epiriloaltfl  m  rodd. 
Paria.  SiiO  e.  15  u.  Parie.  8,M)  a.  1389,  Kuaebioe,  EVeab^ter  und  MOncli,  Opusculwm  adverms 
aalronoinoa  tu  cod.  Paris,  1098  enec.  11  fol.  SB'  — 94,  hsnioa,  Mf>D<Tb  und  friester  in  Nik» 
modien,  S«nno  de  liliiTcii*  in  rud.  Coial.  301  tutet.  14  fol.  2  3.  andern  noketiacbe  Ab- 
bnndlungnn  unter  dum  Nnninn  ninoa  Eaaiaa  presbyt«r  in  cod.  Pari*.  Supfil.  )^.  28  «ncc-  15 
foL  Ufl^-'  101  gcbCrrn  vii.-lktrht  dem  Abte  KsBio«  aus  dem  4.  Jabrliandrit  an.  doiM* 
Subriflen  noch  unvollkommen  bi?kunnC  niud.  LSoorgios  Nouapbylni,  De  origine  Klli 
et  tentuliotiibun  in  rod,  Paris.  Snppl.  i;r,  64  eneo.  \7t  fol.  86-44.  Hermaeon.  Mflncb, 
ein  ürief  iin  den  Abt  Duliu  uud  deoticu  Antwort  iu  cod.  Paris-  lläl  saue.  VA  fol.  IUI  -171'. 
Jobaiiues  Kostuniutrus,  Mvirupulit  v,  Cbulki'dvu.  Opustult  8  de  ublatiuaibu«  mjaticit 
in  cod.  Pmis- Suppl.  gr,  1089  saec.  Iß  fol,  20—24,  JuliHrines.  Abi  auf  dem  Sbai.  SB 
AbbaiidhmKen  in  dem  cod.  Ambros.  M,  4&  rnip,  Isakios  Kunetantinos,  De  atatu  pw- 
fecli  hominis  II.  8  in  einer  Vatikanieoben  His  Koaiuas  i  rttctCttovKioc,  Uifi  Ao- 
yrmoiiae  tiir  oMiu  Xoytafiiür  In  cod.  Vntipan.  Ottob,  41fl  snec.  16  fol.  67—108.  Lukas, 
MOnob  und  Presbyter.  Aöyoi  nn^Buntmi  n^ö(  naQ.lirovf  in  eod.  Vindob.  Iheol.  238  feL 
SEI— 32&,  Micbnel,  Metropolit  Ton  Kuchailn,  ein  Driof  niJcf'tiNi'.hMi  InlisllHnn  einen HSntl 
iobanOM  ia  cod.  Vnllicell.  K  21  n.  14  fol.  162-  169.  Natbannol,  MCndi.  oaketiscbe  Ilnleo 
in  codd.  Vntican.  Palnlin.  »ß4  hocc.  14  fol.  149-1Ü6',  Mnrdnn.  Clniw.  2,  87  anec.  14,  Sidmib. 
/Irpi  (Jyiirrjjc  ete,  in  cod.  liodl.  Mincell,  56  hucc  15  fol.  92— lOO.  Theopbanea  S  rfot  rai 
ifiiöaoifae,  Aöyoi  didnxtixoi  ti't  t^i'  ihirnXoyny  in  cod.  Bonon.  bibl.  uiiivera.  3642  a.  töOS, 
Tul|;Argiienbiiidi.  vielleicht  nii^bl  mebr  uuh  der  byurntiniscben  Zeit.  Aus  dioMr  atamnl 
die  anonyme  KrklArung  des  Dekttiü(!es  iu  cod.  Viudob,  tlieol.  188  fol.  15—24.  —  Anonyn« 
SaiumlunjjEeu  •und  in  vielen  Hm  vurlinndeu.  t.  U.  in  codd.  Paris.  1137  A  nt«.  I2L 
1131:1  saec.  14.  Coisl.  119  s.  15.  Vatitan,  Iteg,  48  s,  14.  Patiniac.  1  s.  II  nodS02aM«.  Iä 

D.  Geistliche  Beredsamkeit. 
70.    Charakteristik.      Aul'  kciiivni  (.ictiitite    der  Theologie   hat 
byzan  Ulli  seile  KiicIil'  h»  viule  (.-iiizi'lnf  LitU^'iitui'deiikiiiüler  Iicrvargubr« 
wie  auf  Avm  der  geistlichen  KeredAtinikcit ;  keines  hängt  ja  auch  so  im 
mit   dem   iiraktinchen    Kirclioulehcn    xuAaminen.      [)ie    Erinnerung    dtu*! 
Ua-ss  die  Predigt  das  ordcatUt;h«  Vorbfeituiiösuiittel  der  christlichen  Lol 


1.  Theologi».    D.  Q<istltche  B«tedsamkeit    (§  70) 


161 


war,  bevor  die  ersten  theotogiachen  Schriften  geacbriobeii  wurden,  erhielt 

■cfa  in  di-r  (!rit*t;Iiischtin  Kirchf.  immer  wach.     Die  Iit-rvorraiftMKie  Stolle, 

«eiche  die  Priiligi  in  di-r  AltoMton  griocliiitehuii  Liturgiu  iane  liutte.  wurde 

■ilvrdin)2:H  später  eingeHC-hrünkt:  gepredigt  wurde  aber  auch  in  der  byzan- 

bniachen  Zeit  »ehr  viel,  an  Sonn-  und  Festtagen  wohl  regelmässig,  und  be- 

Modimt  in  der  Fastenzeit.     Die  IVullanisehe  Synode  (692)  veipflichtL'ti'  die 

Bischöfe  uusikacklich  dazu.   Religiiiite  Vortj-Ugu  wurden  übrigens  nicht  blotu) 

b  den  Kir<.-h<<a  und  [C10sU.>rn  gcdiaJt«n:  Hclbsl  um  kaieerUchon  Hofe  hatte  »ich 

die  Oi'wolinheit  heraUBgefaildet,  die  naeh  Eusebiog  von  Kääarea  bis  auf  Kon- 

•tautin  den  Grosiien  zurückginge,  dass  ein  religiAtter  Vortrag  an  Sonn-  nnd 

Ftwttagen  vor  dem  Hofstftat  gvhalten  wurde.   Dadurch  crklili-t  »ich  die  auf 

jm  enUta  Blick  auffallende  Erscheinung,  doss  äich  Kaiser  und  hoho  Staats- 

bMUnten  unter  den  b,vziiiitiiii»chen  Homiletikern  und  I'ancgiF'nkern  vurBnden. 

Wi«  dif  byzanliiiiM'he  Ithutonk  übtrhaupt,  so  ist  auch  die  geistliche 

Beredttamkeit  in  formeller  Hinsicht  abhüngig  von    der  altgriechiacheo 

":      'irik.  die  von  unflliertrofrencii  Meisteni  de^  Stil*«  und  der  Itcde  aus- 

■  H.I  worden  wai'.    Dicm)  Abhängigkeit  tritt  besonder»  bei  de»  Kuiusel- 

ndneru  des  a.  Jahrhundert«  und  der  IVIüologenzeit  hervor,  die  sich  be- 

"''ti,    ihre  Heden  mit,  Zitaten  aus  den  Kla-isikern,    mit  m)-thologischen 

>  lungon  u.  dgl.  auszuKelinUliken.     Noch   nShor   lag  nber  filr  die  Oe- 

uinilheit  der  byzitntintttchen  Homiletiker  der  AnachlusH  an  die  grosscii 

kirchlichen  Kudner  des  4.  und  5,  Jahrhunderts,   die   auch    hier  diu 

msgebenden  Vorbilder  wurden.     Ab  solche  wurden  sie  auf  der  Trulla- 

Synode   (692)   autulrflcklidi   proklamiert   durch    die   Bestimmung, 

man  nieh  l>ei  der  Unterweisung  de»  Volkes  mehr  an  die  Vftter  halten, 

■bvigvne  Keden  vortragen  solle,    Jetzt  fing  man  an,  Honiilien  von  früheren 

KinlieDVätem  zu  Ubi-rarbciten  und  dem  Geachnmck  der  Zeit  uniinpaÄsen, 

Ittadv  wie  ch  auch  im  Abondlande  üblich  gewnrdt-'n  war.     Kin  treffendes 

B«tk]M«l  hiefilr  iat  die  9.  Homilie  des  Kyrillon  von  Alexandrien,  die  ßichbi 

nim»  wt  aU  die  Umarbeitung  seiner  4.  ephesiulscheu  Homilie.    Zugleich 

nnivo  den  Kirchenvätern   de«   4.  und  5.  Jahrhunderts  Ilumilien   unter- 

•ekobcn,  entweder  weil  steh  bei  diesen  keine  Homilien  gleichen  Inhaltes 

wfiuden,  oder  weil  man  den  neuen  Elomilien  grossere  Autorität  versuchaffen 

»«Jlt«.    Daher  die  grotwe  Aniuihl  von  uiiediten  Homilien  der  Kirchenväter, 

btawitürs  de»  hl.  Clir)i»o8ionio8,  der  ersten  rhetorischen  Grösse  de«  chriet- 

idiwi   Altertums,   dessen   Lob   zu    verkünden   die  Byzantiner    nicht  müde 

nnlea.     Eine    weitere   Ausnutzung   der   frfllieron  Redner   he»tand   darin, 

4m  die  Stellen  au«  deren  Schriften,  die  denselbeu  Uegunstfind  behandelten, 

(Mnunelt  und  zu  einheitlichen  Homilien  verarbeitet  wurden.    Dazu  warcu 

haanderH  die  exegetischen  Kommentare  des  ,Johuimes  Chrysostomos  mit 

imi  umfangreichen    Partoeaen    geeignet.       Neben    den    .'Anmitia^aif^, 

CillKOilmtHS  DnphnopatM  im  10.  Jahrhundert  veraustaltete,  gibt  es  noch 

wkrM«  atwnyme  'ExXo^ai  dieser  Art. 

DiMe  Verhältnisse  brachten  es  mit  sich,  dasa  dieselben  Heden  Rowohl 
HnAtiwben  al»  byzantinisclieu  Autoren  und  selbst  wiederum  ver.<(chiedenen 
^uattiüttchcu  Schriftstellern  zugeschrieben  werden,  und  dalier  noch  manche 
Ecbthoitafragen  zu  Itisen  »ind.     Wenn  nun  auch  die  Abhängigkeit  der 

AltMtOBMMMDMblA  U.      1,  *I>U«.     ^t.  Allll.  II 


162 


BjumtiiiiBcbe  LitteraUirgeBcliichte.    I.  Pro«&iache  Utt«rfttor. 


Homilotiktir  von  der  patristischen  Litloralur  nicht  so  weit  ging  als  bfl 
den  Exegetcn,  i<o  cr^bt  sich  doch  aus  dem  Geeagton  die  Kolwcndi^ufl 
einer  oingcliondcn  Quvliciiunt«i-8uc)iung  nU  der  iinerlässliclien  VorbedingnM 
zu  fincr  abschlii.'issendüti  1ittuntniM;lK,-ii  WUrdi^ng  der  byzautinischi^n  Hfl 
mileUk  und  I'anogyrik.  Ob  sie  einen  inneren  Entwickelungüf^ng  durcH 
gemacht  hat,  und  welcheR  deflB«n  einzehte  Stadien  ttind.  ls««t  sich  «n 
Abttchhiit»  jener  Vunintersuchungen  nicht  uniiCHM^n:  vorläufig  sind  vm 
zwei  relative  Blütopc-riodcn  im  9.  Jahrhundert  und  unter  den  Paläologeo- 
wfthrzu  nehmen.  fl 

Im  grossen  und  ganzen  Dbertrifft  die  byzanUnischo  peisUiclie  oM 
redsamkeit  die  Predigtiitt«r»tur  dea  abondläudii^ohLMi  Mittolallors  inH 
mdge  ilire»  engon  Zusammenhangs  mit  der  griechischen  ICIai^izitat  und  in- 
folge dei-  naturliehen  Kednergahe  der  Oiiechen.  Auf  die  IlUhe  der  kirchHclien 
Beredsamkeit  des  4.  Juhrhundertü  hat  »ie  («ich  aher  niemal.i  mehr  hinuf- 
geschwungen.  Vielmehr  haften  ihr  in  liUerariseher  Beüiehung  hedenteiKlc 
Mängel  an.  Üherschwenglichkoit  der  Lobsprüche,  alhwigroJüBe  Häufung  voii 
rhetorischen  Figuren,  Tropen.  Antithesen,  ProsopopOien,  gesehinacklo«.' 
Anwendung  dos  Dialoge»,  ermtldender  Öehrauch  der  Aasonanz  und  Isokolie. 
Langatmigkeit  und  Breite  der  oinzeluen  Äusfljhrungen.  Unebenheiten 
der  Anlage  des  Ganzen.  Dazu  kommt  ein  empfindlicher  Mangel  an  bist 
riBchem  Sinn,  infolgedessen  Vorgänge  geschildert  und  dun  geft-icr 
Persönlichkeiten  Reden  in  den  Mund  gelegt  werden,  die  zu  den  betreffend 
Zeiten  und  IVrsonon  durchaus  nicht  passen,  über  die  Regeln  der 
liehen  Doredhamkeit  scheint  man  wenig  reflektiert  zu  haben,  da  keil 
einzige  Theorie  derselben  aufgestellt  wnrde.  Der  Inhalt  der  geihttlicb 
Reden  apiegelt  besser  als  irgend  welche  andere  Litteraturdenkmäler 
EiROntilralichkeiten  der  griechischen  Kirche  wieder,  ihre  Vortieho  für 
matische  Krörterungcn  gegenüber  den  praktisch-kirchlichen  Tendenzen 
Abendlandes,  ihre  heitere  Auffassung  des  ChriHtuntums  gcgeuQl>t>r 
ernsten  Religiosität  der  germanischen  Völker,  aber  auch  ihru  starre 
zwängung  in  dieselben  Hahnen  und  ihren  Mangel  an  Vci-stSndnis  lllr 
BedUrfni»i<e  dm  Volkes  gegenüber  dem  fri-sch  pulsierenden  Leben  und 
innigen  Verbindung  der  lateinischen  Kirche  mit  dem  Volke  und 
vjclgeslaltigon  Lebensformen. 

Als  litterarische  Hauptgattungen  kttnncn  unterschieden  we 
Fcstpred igten,   Panegyriken   anf  Märtyrer  und  Heilige,   Epitaphien 
Grabreden  und  Homilien  im  engsten  Sinne  des  Wortes,  d.  h.  KrkliSrunj 
der  Evangelienpcrikupen  an  den  Sonntagen  des  Kirchenjahres.     Am  xah 
reichsten  sind  die  2  ersten  Gattungen  vertreten;  sie  entstanden  im 
Schlüsse    an   die  Feste  des  Herrn,   Maria  und  der  flbrigen  Heiligen. 
Fostpredigten  auf  den  Herni  und  die  hl.  Jungfrau  sind  in  der  Regel  dog 
tischen  Inhaltes,     Die  Panegyriken   auf  die  Märtyrer  und  Heiligen  su 
nahe  verwandt  mit  den  Denkmäleni  der  Hagiographie.   Abstrakt  gcnomtn« 
verfolgt  die  panegyrische  Rede  parfinetisclie,  das  Heiligenleben  historis 
Zwecke;  beide  Gesichtspunkte  sind  aber  bei    den  Byzantinern   meia 
miteinander  vereinigt,  und   nur  da^  Vorwalten  des  einen  gegenüber  da 
anderen  kann   die  Zugehörigkeit  zu  der   einen  oder  anderen  Litterutii 


iTThSöIOBie.    D.  0«Mtlicfae  Bereäaunkait.    (S  71) 


163 


guttung  bogrflnden,  Aio  im  einzelnen  oft  zweifeltiaft  blcibL    Am  spfitosten 

tritt  die  eigcnt]toliv  UomilJo.  die  zur  patritttiselioii  Zi^it  bitii-bU-ete  Gattung, 

wieder   auf.      Duh  Kircli«njiiiir   fand   iu    der   giiechiöcben   Kirche    nie  die 

i-inhcitliche  und  lebendige  Aut>g«staltung,    welche  ea  im  Abendland  durch 

den  ••iifj;i^ii  Ansrbbiha  an  das  Xuturjahr  empüng.   T>ie  einzoliiou  Festkreise 

■ind  nur  U'kv  unoiiiarider  gereiht,  und  die  dazwinchcn  Megoiidon  Sonntage 

«Brdoa  nicht  noch  den  Festen  benannt,  denen  sie  vorauKgeheu  oder  folgen,  J 

jondern    nach    den  Evon^ohen,    die   an   donuetben   verlesen    wurden.     Die 

Stete  Siunmiung  von  SonutHgsprodigten,  die  sich  über  das  ganze  Kirchen- 

jithr  eratmekt,  ist  die  des  Patriarchen  Johannes  Xipbilinns  von  k'onstanti- 

DD|M-I  (t  ll>75),  wiUirend  «ich  aus  der  fi-ilheren  Zeit  wenigNtons  keine  er- 

Wt4.>n  liulx-n.     In  der  Folgezeit  nielirten  sie  sich;    die   inoisteti   dt^trsolben 

«od  abt^r  enlwe<ler  gjiuz  oder  wenigstens  zum  grOfifttou  Teil  noch  unediert. 

I)M  KuttN-heiBe  veriKchwindet  mit  dem  Katechumenat  schon  vor  dem  Be- 

gina  der  l>yzantinis«hen  ZeiL     Es  gibt  wenige  byzantinische  Theologen, 

hntiT  deren  Schriften   keine  Homilien    nder  l'iineyynken   vorhamlen   sind. 

mbt  folgenden  worden  nur  jene  Schriftsteller  behandelt,  von  denen  uns  nur 

1  gnrtliche  Reden  Überliefert  sind,  oder  bei  denen  dieoe    diu  liauptmasse 

I  im  IHlvrarischen  NaoUasoM  bilden. 

I  1.  SkinEnelAUs^abeii:  BiblEothscii  lioutiliamm  et  sernionum  {iriacomm  EcalesiM  Pk- 

I  InM,  tn  4  tUva,  b«gonii«n  von  I.niir.  Cuodiua,  vollendet  von  0er.  Mosanus,  hyoa  I&88,  , 
I  IM  na  inuaginglJeli.  -  Humiliae  stMcorain  Psiruiii  ed.  Th.  Poltanns.  Iiigotstadt  1579. 
I  '  J  r>r«tA(-r,  £^  «tire  Clirieti,  2  (tneoliitadt  IGOO)  nnd  in  den  Oiwnt  omnia  2,  lU'^enBburg 
I  ITU  IuJ>lr«kh«  ü«inili«a  nnf  vnnichinddn«  VtMbf  [I«h  IiI.  KrauM«}.  -  Fotr.  l'antinus.  Coli- 
I  mmm  ^rwoorum  pAtTum.  AnlwnrpRn  Xd'ii.  --  DI«  rnnfangwohBt« fjnminbng  ist  iJJo  von  Fr. 
I  C*Bbiria.  lin>liothc<A  I'AÜ'uni  cancionnlorin,  8  Udo.  Purk  1662  (uiicli  dem  Kircii«'iyAlir 
I  ylu»! :  ilM  griKliWchon  lIomilioQ  nur  ktcininiih i  vgl.  Ci>inbufia.Rcci>n8itiauctoresBibliotli. 
I  nirem  cuadiHMiM.,  I'mw  166S).  —  A.  Uallcrini.  äyllogu  tnuiiumcutoriun  nd  mj-Ktoriiim 
I  «MBifboBH  imnMsUUui  Virgintti  iltuBtrattJuin,  2  ttdo.  Kuin  l'<ri4— ^6  (vido  ^ieubieobo 
K  KirhMMniUtrB).  --  Die  lU^igtiocIiiBcb«  Huu|>(!iuianjluiig  ül  der  «'r^aniitin;  do«  Btudit«n 
I  fttHiakanoa.  Veaedig  l^TO  u.  Öfters,  äic  enthält  uurb  fiPreiligten  dos  PicHbytcn  Albertos 
I  lariDM  Mu  Chioii.  V^l.  E.  Lcgrand.  Uibliogr,  h6\.\*u.  2,  12  ff.  und  die  Mütixun  van  l'b. 
ftll(J*r,  H.  Z.  2  (IKiS)  35«  t.  —  JiAirui  des  Preebyt*ra  Alexioa  Etutrtoros  nua  K«rkym 
■  ■ill  1:>6D.    Vgl.  I.oitrana.  BiblJoar.  UÜ6n.  I.  308  IT.;  2.  356  (T. 

H  i.  Uilfsmiltel:  R.  Rotb«.  (ioBcbicltte  dpr  Prodigt,  ber^f;.  von  A.  TrOmpelinantt, 
■bn»B  1M7  8.  I^'ITI.  203  im  (sehr  unvollntAndig).  -  N.  Katfljev.  Ueacbichte  der 
^bvAist  in <l«r  rataMcknn  Kircbo,  dnuloch  Ton  A.Mnrkov,  Sluttgnrt  1X90  (mir unxugAnglich).— 
^MH  ZttHUMiwMiluUiB  drr  cbriHtlichoD  tkroduninkpit  mit  dor  luitikon  lihntorik  vgl.  Job.  Dnner, 
^Bh«  Tn*ljwd«n  dM  tiM-gotion  vm)  Nyua  in  ihrom  Vriblllnis  (ur  nntikeii  Hhetorik,  Mnr- 
HkK  um.  Pub  di«  Bvncrknn^^o  tod  Job.  UrUai'fce.  Wochonacbrift  f.  kinss.  Pliilol.  Iä92 
^HllTSC  -~  B.  Tb.  l'^vnickij.  Div  Bildung  der  lil.  PicdigL'rvatc'r  im  1.  Jabrhuudort, 
KMy  rmdioj  dndi.  »k.  18»-2.  8-61.  2(11-304.  Vgl.  B.  Z.  ■^  (18ä3>  347. 
r  a  I,.  AlUtiis,  !>•  lihriafoelefl.  Gnt»ooram,  l^s  1646  8.  03— 95  vuneicbuet  tinter 

[    hm  gntrhitftrtw  KErdMiUtacbMn  tUs  tlKr^yvgiKÖr,  nU  Saioinlutig    von  Reden  auf  die 
1    FM*  ir»  Uam  nnd  d«r  HetliseD.    -  Samni^tcodires  von  «eistliclien  l{«den  sind  sehr  Eahl- 
I  aaJ  raicfcn)  U»  ine  ff.  Juirbundert  xorllck,  wie  x  h.  cod.  Pann.  766,     Die  Anord- 
iv  Bomilian  iat  rusdiMdwi:  aacb  Mon>l<m  »nd  TKgen  od«r  ohno  bMÜmmtc»  Ord- 
nip,    Ulla  ntil  mIcnnilKdilmi   IIMligonl^bon.   teil*  obno   dioaolbnn.    Kino  Unter- 
Jm  aiugüdcluitm  IlHnuiterial*  fnblt.    Miincba  diosM-  Hmi  mQMion  bei  dor  Krfor- 
d«r  LaKeBdaiiinenJI««  nittb«ifl«kKiehliEt  werden. 

71.  Qregorioa  {rii\yöetoi),  Patriarch  von  Äntiochien,  war  nach  dem 

.  Z"^^^1i-■'•e    de«   Johannes   Mo-schos  Vorsteher   des  Kloster»   iwv  Bv^arifusv 

a  ^jnen.  der  Laura  I'haian    und  Kuivtzt  dos  Sinaiklosters,  als  er  von 

iortiiiB*  n    an   Stelle  dea  vertriebenen  Ana»tasioä    (vgl.  g  10)    auf  den 

htharduiUtahl  von  Äntiochien  erhoben  wurde  (57U— 93).  D«r  Ooschichtr 

— U" 


I 


IM 


ByxdBU&lMh*  UtUnttargMducbU.    L  Pnwuaok«  Utt«ratar. 


1 

.1.« 


Hvlirciber  Euagrio«  utand  ihm  sehr  naho:  al»  äregorios  sieb  in  KoueUii 
nopel  verantworten  mufiste,  begleitet«  t-r  ihn  al«  Anweit.  In  seiner  Kirch« 
geechiclito  gibt  er  eine  Keihe  vor  biographischi-n  Angabvii  ijlier  fl«n 
Ottnncr.  mit  deiwon  Tod  er  »ein  Ueschichtswerk  abechliesst.  Er  t^'ilt  di 
de»  Wwrtlaut  der  Kode  loit,  welche  Gregor  an  das  aufatündiBche  IK-ep 
Lilurba  hielt  und  die  von  Erfolg  gelcixint  wurde,  (tregor  weiss  geschii 
an  den  Ruhm  de»  rOmiechen  Heere«  und  un  einen  Soldaten  wie  Manl 
TorquatUB  eu  erinnern.  Von  den  eigentlichen  llomilien  Grogora  hal 
»ich  nur  wenige  erhalten,  eine  auf  das  Leiden  und  die  Auferstehung  i 
CW«i  auf  diu  Taufe  de^i  Herrn,  die  Gregor  an  zwei  aufeinander  folgern 
Sonntagen  hielt.  Gregor  scbliesüt  sich  streng  an  die  Bericht«  der  S][ 
gelic-n  UL 

1.  Auipa1i«n:  Die  Anicile  an  du  rSmlAcbe  Hnit  bei  KuagriM^  Iliator.eeeLI 
-  Dkm  und  di«  3  andnuD  nHcb  den  Druck«»  voll  Coiubefts  Vlid  A.  H*i  b«i  Hie 
Palr.  Kr.  HX.  ]84S-  lim.  —  Die  Bomlhx  ui  itiimrtuiii  PomIi«  in  «od.  Paris.  1174  mm.  IS 
tSb-WV  «clioint  davOD  vencJiiedMi  xa  sciii.  ~  >4R0  Itamiti«  Eit  lör  irt4i<fiiffiiw 
Kt^lai  «Übt  in  cod.  Atboua  360&  s.  10. 

S.  Uilfvmitlo]:  UiogntpbiMhw  boi  Kuninia<s  llist  m-cl.  1.  &.  S,  9;  t.  6.  T.  11- 
19,  W,  S4,  bei  Jobmot»  Uoscho«,  Pntum  niiritiin}«  t.  139  ii.  14Ü.  —  (irvgat  d«r  Gn 
Itci^.  «Mit«).  L  5.  16;  L  0,  88.  ricklete  2  Briefe  aa  ihn. 

S.  Dem  6.  JabrbimdMt  gehttrt  auch  d«r  Mfiucli  Alexaudur  an,  von  den  wir  *i 
UfnlknBBiclieil  Aiyat  tif  ri;>-  t'\i}ieir  ror  ti/iiov  xni  Cn""l<X"<''  "»■'pot'  bMÜMO.  Auf 
UnÜiüug  von  der  Äuftinduti^  dei  Krt-iufs.  die  weil  aiubolt  iind  bin  mir  Solii>]ifiing  i 
Dinge  dnroli  dpii  I.o^oa  mrilck^ebl,  fut^t  «iu  Enkomion  auf  da«  Kr«u  in  d«r  flbie 
fcjantiniHcheii  Riietonk.  die  m  wiibrsi-h«iDlich  niHclit.  daas  dns  Gant*  eäno  Red«  bei  Aa 
dM  KrMiaBrflodiinaafeateB  ist.  Ed.  pr.  J.  Gretsvr,  Opern  omnin  2  IKtgenaban;  I' 
I-SOj  abaadrackt  bei  Miicn«.  Patr.  «r.  87.  3.  4015-4076.  Kbondn  4077-4087  t-ia  k« 
Auatng.  DMiuvIbMi  Akxnnd«?  «iid  »in  Knkomion  niif  dnn  Apoat«!  Bnrnabaa  ii 
Bohiioben,  daa  allMn  Anncheino  nach  in  d»  linmnbonkiTvIio  auf  Cypcni  geJialtao  VB 
Darnach  wird  CjMm,  inexicll  Rnlamiii.  al»  die  Heiinnl  Alexnadera  hu  genommen.  POr 
]deutilfit  des  VvrliiuiL'ni  kann  üif  f!laii!lib«it  di-r  Aiilugu  uiid  diT  Rlietühk  in  dm  bei 
R«don  ({«llond  jieiiiaübt  vmdcii.  Kini;  iidbeiu  ITulvraucbunf;  fehlt.  Die  R»de  auf  d«a 
Barnabaa  latein.  bei  Mifcn«  a.  a.  O.  4U8T— 410U.  V|i;l.  duzu  R.  Lipsins,  Die  apokrr; 
ApoatirlKnBrb teilten  niid  AiioalelleKeudeii  2  |  Brftuneobvieig  1884]  2.  298-  304.  -  Von  i 
Proiibvtei'  Timntlioos  in  Antioolüen,  der  am  &85  lebt«,  ist  «in«  Homilie  auf  die  Vn 
nuig  dctiDerrn  KndruckI  bei  Mlsne,  Tnlr.  gr.  h6.  1,  256—265.  —  Kbmdn  S^7— 2S3 
eiuum  iindorco  xeiteonOiuiiiichfln  Timnthnos.  {'rrsbytor  von  Jerusalem,  eine  Hen 
auf  den  hl.  Sjmoon.  -  Abmmios,  Uini^bof  von  K|)bi!Ko»  im  6.  Jubrbuiidert,  hinlerl 
eine  Huniilie  auf  die  Voratellunu  den  llurni  im  Tenifiel,  die  noah  unediert  ist  (eodd.  Pl 
1174  wioo.  12ful,  102-106  u.  11«0  11.  K>Ü8  fol.  lÜS'-UO,  Taurin.  »Sa.  16  foL  SS'- 

72.   Modestos  {MöSiatoc),  Aht  dos  Theodosioskiosters  in  der  WO 

Juda,  dniin  Sk'llvertretor  und  Nachfolger  des  Patriarchen  von  Jenisal 

Zacharias  6^1 — &a,  zog  schon  ilio  Aufmorküamkeit  du»  Photioi«  auf  si 

Dieeor  gibt  Auszüge  aus  zwei  Homihen  MV  '"i  fiVQO(/ni/o>ti,  Eic   n;r  pj 

nniTjJi-,  die  wir  nur  dadurch  kennen,  und  erwähnt  eine  dritte,  die  iin  Dnii 

voliatAndig  vorliegt     Sie  verbreitet  sich  in  Überschwenglicher   lihoU 

Ober  den  Tod  und  die  leibliche  Aufnahme  der  hl.  Jungfrau  in  den  Hinui 

14  SflUe  beginnen  mit   Si  nafi/titKUßia  xotfit^at?  t^^  vnt^frSöJliiv  i>*«i« 

15  mit  Xafgotg,  It  mit  ii  i'^^oyti^«  auffirrov.  PhoUoH  hat  dun  Unlerxcl 
zwisehen  dieser  Itrde  nnd  den  beidon  snduren  nicht  Qborsohen;  doch  schi 
er  die  Echthvit  nicht  in  Frag«  ge»ti.'llt  zu  haben. 

1.  Dia  von  Photioo  frrliflltnncn  Fragmente  ali^hen  in  Beiotr  Bibltutb.  eod.  27.S.  Mi| 
Pate.  gT.  104,  1M4  f .  —  Die  Huiniliu  ^Y(  njV  xoifiiiciv  iijf  wtoioxai'  bei  Miune,  l'atl 
86.  2,  8277-  3312.  -  Kbenda  äl!38-3?0S  ein  Upuaculum  De  pM«ica  o^ivjute.  dw 
viollatoUl  d«n  Pnir.  XaeliRriaa  cnm  Vurfoaacr  liaJ.  -  Krogmenlo  dn«  Mod«atoä  bielel 
(■■fttOMulEaleue  im  cöd.  Tatir.  342  a.  7-8  fol.  207,  208',  208",  216,  246'  u.  a.  w.    " 


"A 


1.  Th«oli>gie.    D.  Ooiatliolio  B«r»d*&iiikeit. 


72-73) 


165 


^K    fi.  Die  n«  l4>Kend&re  und  apokryplin  I.rb<<nsb»8clireibuD^  des  Morlnato«  in   zwei 

Mmlw  4m  Mbn  Selirifttnnm  Heft  91  (P«l«nibarg  1892)  IS— SS,  buxiobt  sielt  nicht 
■f  In  btatoHacliM  Patriurbon,  Ronilpra  gehört  lu  ior  (iattuag  der  apokijpbvD  Li^gcnd«i). 
1  Ein  EDkoffiioH  dua  Knbincbnfii  l'Iotinoii  von  TheaBalonilEe  &ur  den  Blltrtirrar 
Bliüi»  vi.  fg.  Tbvoph.  Joannu,  Hi-i;fiiiti  äyeloy..  S.  40— S8.  Nach  dem  Heraus- 
fiWr  IrbU  dv  MMM  uubokiinnt*  Plotiso«  xur  Znit  dm  Knincn  rbokiis  (002  —  10). 

^  7S.  Andreas  (^itf^af),  KrzlnHchof  von  Kreta,  wiirdo  um  dio  Mitte 
H?.  Jatirtiundert«  in  DamSHlcofl  geboron  und  lebtn  lange  Jahre  aIs  HUnch 
■I  Jenwalem,  daher  auch  sein  Bvinamo  Hieroftolyniit«^.  Tlieodor,  Patriarch 
tan  J«nisalvni.  Kchickto  ihn  als  twinvii  VortrHer  auf  das  6.  Konzil  (680), 
[|  dcesen  Akt*«n  er  als  Tonoti^^i^i^i  toi'  nntifftiXixuv  ^^irov  'If^oaoXvjttav 
hofichnet  wird.  Tnter  PhilippikoB  Bardaaos  (711 — 7i:t),  der  de»  MoncK 
tktleliiunuK  nooh  einmal  zur  0«llung  bringen  wollte,  trat  or  mit  anderen 
bchOfMi  auf  di'KHun  S«itv,  kvhrlo  alter  nach  <Ioni  Sturze  des  Kaieera  zur 
vUiodoxen  Lehre  zurUck.  Nach  einem  Frn((nK'iit  über  dit'  Verehrung 
dtr  Bilder,  (las  ihm  in  cod.  I'aris.  HV-iO  zugeischneben  wird,  erlebte  vr 
Mrh  den  Ausbruch  dett  BildcnttreiteH  unt«r  Leo  dem  laaurier.  Unter  diosor 
V<niiMM9t2ung  fallt  Kein  Todesjahr  nicht  vor  726. 

Der  grOfinte  Teil  des  litt«rarischen  Nachlasses  des  Androas  best«ht 
an  Kodon  auf  Feste  des  Herrn,  Maria  und  anderer  Heiligen,  und  au» 
8«Dnlag»liumilien.  Dieselben  scheinen  alle  aus  der  Zeit  .seiner  Wirk- 
imkeit  als  Erzbischof  von  Kreta  zu  Ktanimen;  von  einigen  wie  von  der 
Ftatn>de  auf  Titos,  auf  die  Enthauptung  des  .fohannes  Baptistes  ateht  das 
fcrt.  Andrean  gibt  die  OiKpo^itinn  seiner  R^^len  immer  genau  an  und  be- 
Hlirt  Mrh  tUwrall  nU  dogmatisch  ge^ebiilten  Kiietoriker.  Bei  den  Fest- 
Mif  Ueiligo  benutzte  er  walirschcinlich  KItcro  Vorlagen,  wie  z.  B. 
Bede  auf  den  hl.  Nikolaos  von  Myra.  wo  er  dioß  ausdrücklich  be- 
Itfi  den  Übrigen  »chliesst  er  sich  meistens  an  die  Perikope  dee 
iiuniH  an.  Au8^r  den  22  gedruckten  Beden  geht  noch  «ine  7m\x\ 
welche  derjenigen  der  gedruckten  fäst  glcicli  kommt,  unter 
Nomen.  Nicht  selten  werden  dieselben  Reden  aber  auch  anderen 
nilclikern  zugeschrieben:  ein  Umstand,  der  eine  bestimmte  Umgrenzung 
«bw  litt«TariM:hen  Kigentiims  schnnerig  macht.  Andreas  darf  wohl  al» 
bwlff  kirchlich«  lt«dncr  der  byzantinischen  Zeit  boselchnet  werden. 
IJhvr  Andrea»  iils  Dichter  vgl.  Krnmhacher. 

1.  Anagaltpnt  21  (i«d«li  nocii  Kr,  Combofis'  AusRnbnn  l>oi  Mi^no,  I'nlr,  gr.  97, 
•lilDI  -  [)ia  Ht>Ao  tat  d»n  Aponlel  .Inkiibim  od.  pr.  .\.  !'a|>ndopi]Ina'Kernnieus. 
na  Itfottt.  aimji-vl^jiiac  1  (l'otdinburg  1H91)  1-  14.  Vgh  duu  J.  llausslcitur, 
hr  I.  KiroboBgoaeb.  U  (189»)  73—78.  —  Rin  wHturos  Uomilivnfra^ent  cd.  Sak- 
Uliu»,  Ibflt^^  flnr^iAjci;,  Athen  1890  8.  SSO  f.  —  Diu  Kru^sniciit  De  imagianiD  wdo- 
toiM  vrMniioa*  au«  rod.  .l'aris.  1680  aae«.  M  ed.  BuiaaoDade,  Aoecd.  gl.  4.  471; 
htMi^aa«.  a.  O.  ISO]  -1804. 

II    i.  Bilfiinittel:  Kai«  lAate  ruu   18  iiiiiidii'rivn  Homilien  bei  FaliriciDS,   BihL  fT. 
M  (,     Kb  fvhlon  iu  di««er  Liste  t.  II.  Kiikutriiuiii  in  martyres  Cn}t>^nsn8  (cod.  Taunn.  ^0 
[1,1  U.  H—2i<'i.  Hoanüta  in  eilpotiuru  S.  ^^hario«  «1  nntj>-itat«m  S.  Jouuiia  (ood. 
i  »4  aaK.   M).  mm  8.  Uoroili«  in  I^HVinun  [cod.  8.  Sepalcr.   133  n.  1592  fol.  432'  bia 
i.    ~-    Di»  handacbriniich«   Zunigniuift   von    KoTiiiiirnlRivn   zur    hl.  Schrift   beruht    auf 
mit  AndiPa*  von  KHaart«  in  Kappndokinn.   '--   3  IVogrammn   UW  Lcheii    u. 
da«  Ä.  T.  K.  von  (t.  Wallin,  Üpaoln  1~30    :!2,  blicbon  mir  uasuglUigbidi. 
Xsn  Labnn:  tUniga  Nachrirhtm  über  Andres«'  l^bnn   ntchcn    in  cJDar  apBtaran 
(Udo  aof  dcB  bl.  Patupio«,  bei  Htgne  n.  a.  O.  ISü-J—USS.  —  Kin«  Vita 


186 


ByunUnUdi»  Utt«r«tarKMeliicht«.    I.  Proauache  Littorktar. 


AndnM  Cntenaia  b  e«d.  EacoHal.  319  mw«.  12  fol.  lft9--209.   Eine  Viu  Andnoe  < 
TMNiketaaPatrrkioain  dan  coJil.  Arbui  48a.  I&.  laKi s.  U, 3Kä2 a.  IS. —  Bio. 
Aagaban  aua  d«n  Triodtoa  Bl«bBn  in  Onteera  Aitagata  des  GewRioa  Kottiaoa  bei ! 
Palr.  gr.  167,  ft^S^  f.    —   Rm  Krivclittr-ha  Vita  nitt  iUlieabcber  ÜebereetiUD«  od. 
|)h»roa  I'aiirfaaln.  Vvncdif;  1573  (mir  iiiiinKiUlgUcb). 

4.  Eine  Kt«]k  nt»  ninnr  Rndn  aaf  nlla  Ulftyntr  vcn  KoBatantisoB,  Dil 
C\ttaiop\ij\tx  an  dor  Hugia  Sophia  in  Kp«J,  wurdo  in  d^r  7.  alLtanMnon  ^ynoda  vo  _ 
n>n).    Dio  anoxo  Bcdo  «il  pr.  A.  Mai,  Spicüeg.   Komati.  10  (Rom  1844)  d4— 16$: 
draokt  bei  Nigne,    Ptta.  gr.  88.  ifO—iW.    Au«  (tom  Texte  iat  ein»  atken 
wung  awiachen  O.—d.  Jaliriuiodert  nidit  in  gcwinnc^i.    KriÜier  ab  doa  6.-7. .' 
darf  aia  jedonf alla  nicbt  an^eaMit  ««rdun :  der  buttorinvlie  UinUrsnuiI  ist  vAlUg  v« 
dis  hfArgTcr  aprocfaen  wie  die  byzaiitiniachou  Tli«ol<iK*n. 

h.  Joliannon,  Pnxlijlor  (nm  744}  and  aacLh«r  BiacUof  ron  Eubfia,  biab 
«inigD  Iloniilira,  von  den  2  «diort  sind,  bei  Mi^n«.  Patr.  gr.  94.  UGO  -1006.  6ie 
dio  Kmprunsni*  hlariu  und  da«  Martvrium  der  unschnldigeD  Eind«r  lu  BoÜeboBi. 
Homilie  aiil  die  Ceburt  de<i  Herrn  ninhl  rn  «od.  Pari«.  1179  M»&  II  fol.  95— lOS. 

74.  Qeorgioe  (r^wj/io;),  Metropolit  von  Xikomedien  in  Bitbyoien, 
iUb  Ctiurtopliylax  an  <Ier  Ha^a  Sophia  mit  PhotioH  ong  bcrr«uti(lct  und  wm 
von  dienern  um  860  zum  Metropoliten  von  Nikomudion  gowoilit. 
Rolchor  stand  er  in  reger  Korrespondenz  mit  Phottos,  dem  er  auch  im 
glUek  treu  blieb.  Von  »einen  vielen  geirtliclien  Heden,  deren  Zahl  anl 
angegeben  wird,  sind  nur  i(  im  Trlexte  verüfff-nftieht.  Die  meisten 
«ulben  beziehen  sich  auf  Marienfesto  und  offenbaren  einen  gänzi 
Hnngol  an  hUtorischcm  Sinn.  Er  beruft  eich  in  der  Kegel  auf  apok 
Schriften;  in  der  Aui^mnlung  der  Situationen  im  Leben  Mariil  legt  er 
unbesehrankte  Phantasie  an  den  Tag.  Die  hl.  Schrift  tritt  ganz  in 
Hintergi-und;  um  so  breiter  sind  die  tlieologi»chen  Erörterungen.  Übr 
iitt  Hi'in  litterariRclic»  Eigentum  von  dem  anderer  Träger  des  bfili« 
Miimens  Georgio»  isowie  anderer  tiemiletiker  abzugronzon, 

I.  AnnKuhon;  [ppnliln  Mnraeci  wollt«  minn  Mnrii^nharniliCD  anter-doil 
Uariale  (inoripi  Niromodiooais  bcmuigobon.  --  l>in  godrackt«n  Komilio»  ijeaaiiiflii 
Higne.  I'ulr.  gr.  lOU.  1S3$— 1528  (10  UomilioD,  wuvdd  uino  nur  lutcioiacb).  —  ün 
findan  sioli  in  inandien  Bas.  Uebnr«  kainni«Q  auifa  unter  andreren  Nuneti  var;  i 
%.  U.  in  red.  HoMac  146  a.  1019  fol.  S69-888  tbu  »eian  üomilien  einen  Tbeo 
Pndtylor  iMid  SyitkeUos  in  Kpel,  ■ugawbrid>en. 

3.  Ililfsinittol:  Fabrioins.  Bibl.  gr.  13,  9—14.    -    tTober  Hoin«n  Aotail 
IgirtJaniarfiew  Wirrca  e.  J.  Horgniiratber.  Photim  3.  21%  318.  967  a.  a.  f. 

3.  ADd«re  Il«niil<>(ik<>r  di>a  9.  Jahrhundorta;    I.  Chrialopbarus.  PatI 
T«M  Alrxandrieo  (t  S36),   hinlDrIi<«  «ira  karte  Uomili«.   worin  er  daa  iileiülims  von 
Haaritedtier  und  der  Sichlnnft«  «entwickelt,   bei  Higno,   Patr.  er.   100,  1216-1299; 
Brief,  den  er  mit  Job  von  Antinrliten   und  Baailioa  vom  Jeraaauan   JR  8aab«Q  Je* 
atrrile«  ui  Kaiaer  lleaiibiloa  riobtele.  Mcbt  iuat«r  d«a  Sobriften  dca  Jokaniwa  v.  Dan 
bei  Mifin«.  Patr.  gr.  M,  84a-S8JV.  -  S.  Veo  Prokopioa,  Diakon  and  Cbart«]i^ll 
■in  eiaa  Lobrada  auf  di«  RmiigaliataK  Marko»,   dt«  utrh  ab  ItodandtMl  euer  grt 
■wilinl"-«  kvndsibt,  sedmekt  in  den  ActaSS.  Apnl.  S  .«i.  XLVIII  -  L;  wi*dariiolt  bai  II 
Ihir.  gr.  100,  1188-  li>X>.  i'rakopMa  verglaicbt  darin  .Varkosnut  l^tbagonw,  DesM 
OiplMM  uad  aacbt  AmpnJhomii   a«f  di»  piadinche  Mf  tltologie.    Eine   griiaacra  j 
VOM  Baden  asf  andacr«  AMataI,(Cra  Mtf^rarPnkotiioa.  dioKrmHl)licbac4aadtiabti 
M  in  Ha»  eilMlIaa.  Eim  danalban  (Weit  daa  Fest  der  Ortbadwda  (HS);  aadmiMt 
dta  HUocrasImelw  UabatrUafbraig  bia  in  daa  la  Jabrlmdait  nrCefc.  —  3.  UJebmai 
ltall«a<rMi  )«nMJain.aia  7/nt-  und  LaMaaigaawa»  daa TWodor«  Stedita«.  v*rti 


kaadoH  bmT  DkoyaiM  den  Pw»i»doaiaapagi«aa.  Ed.  pr.  Pvw  I&47  S.  »^:  bei  HlL 

r.  4,  SIT— 488.   Kfai  Pnis<*«nl  ans  aMmn  Enkoni«  aof  Ifsatmi.  Patriaicliaii  v«b1 
aderua.  Acta  CoMitä  ooUfi.  Ingabtadl  IMH  8.  t«6  -  V»:  voUatSMÜg  artialtfn  iA 
omI.  E»r«rial    U*  »»e«.  1«  fol.  S4-   1.18.     -   Seia  UlattbeMbakanbaiB.   Aiftll-n  nr 
dfJiWf«»  i.atf.K.  ed.  pr.  Munlfaacon.  HtU.  Caial.  8.  90— 99  av  «ad.  Coial.  St  ■ 
^  Uawbtftuitttieb  aind  wwk  ander*  BokewiaB  de«  Hicba«l  ^rskeUea  ^rballen.  a. 
Rad»  auf  JoImmm«  den  TlHlu  (e«d.  Paria.  ISSl  aaM.  1*  foL  &S  ~«1).  auf  die 
MMmI  «ri  QaWal  {«ad.  CbiaL  146  aaae.  14  M.  SI7-Sn).  —  XiM  wediertc 


1  TltMlogl«.    D.  a«iatUofao  Beredsamkeit. 


74-75). 


167 


Tb(ri[Aiii  de*  lUeliM>)  Syiikellos  alekt  in  cüd.  Jai:iii-ii.-<   ^3  »irio.  10  M.  T— 44.  —  4.  Von 

MOB,  l^tr.  von  Kbel(842-  4G),  gebUrlig  hiib  :>jTi>kun.  Hind  nnr  einig«  llumtlion 
r»  (»«IniclEt  bei  Migae,  Palr.  kt-  100.  12T2-1!I'^.  Doxa  koinmen  dn«  Martvrium 
loonopa^lon  bei  Mignt>,  l'nlr.  gr.  4,  669— SM.  und  2  Rodea  nuf  den  hl.  NtkoUw 
M  Kjm.  ed.  pr.  N.  C.  r»l«oiiinii,  Suioti  Nicolai  eota  primigwis,  Neapel  1(51  S.  39—74. 
I-  E(D(i  «oitftr*  Rode  auf  den  MBi-tj-rar  Aeatlionikos  iu  cod.  Valliocll.  B  34  naec.  12 
iLlüß'  ff.  —  Naeb  dnni  JinnHcuin  aclimb  er  g(>s»n  iliw  biIderf«iDdo,  und  sein  Itiograpli 
nfbnl  Tifivw^  ir*/^nriioiii  ijnM  öpoe«  iiiSoitiiiat,  die  Methodioe  dem  üiiiaer  Michna!  11 
toracMe.  Küi  -liy^s  ittffi  iiür  lipior  ttxöriar  «rurdr  in  di-r  TItat  von  B.  A..  I8!I3  verAITent- 
liAL  V|;].  B.  Z.  4  (lä9&)19i^.  ~-  8eine  Biugrajihit-  dex  ChronintrTiTliconbnnes  Ceiifeaaur 
i4  to  Genftliliu  deaaelbtu  Hoj^olo  ist  iDckfuhiift  urliultun  in  dem  cod.  Mom).  Synod.  160. 
r^  B.  Z.  2  (iraS)  312:  —  Srholivn  eu  dem  MRrtvriuin  dvr  lü.  Mnrinn  ed.  pr.  II.  Csener. 
Mb  S.  UariM*  et  8.  Cbristnpbori.  IIoud  1886  S.  48-53.  Vgl.  y  82  Aniti.  I.  Dies« 
Attw  eiiid  ron  Interewie.  veil  ei«  xeigen,  wie  itlelliodies  die  wunderbaren  Begelionlieiten 
Utk  AlUhforiaiartuig  ntniudeaten  sucht«.  ■■  Die  aooDj'me  Biographie  des  MclJiodio« 
.b*i  HicD*,  Patr.gr.  IS44— I2Ö1.  -  Vgl.  J.  LogoleU,  Commentarius  erilieo-tluulupDiis 
*  lietbodM  SfnMunuM,  L'atania  1766.  —  5.  Pantnleon,  Diakon  in  Kpel,  wunlu  in» 
X.  JiMiundert  gcactxt;  diese  Zeilbealinnnung  wird  Hchon  durch  die  nnndiiolmftJiclio 
hbuKereniag  widerlegt,  die  mit  cod.  Uaroisn.  Cl.  2.  IT  bin  in  diia  9.  Jahrhiindort  Enrüek- 
dda,  TurauasMeUt,  daaa  PhüUIouii  Diakonoa  mit  Haiitulubn,  l'rcsbyter  den  KloKters  iwr 
{•{cn^Mr.  idcntiecb  i«l.  Unter  buiden  Kamen  geht  vtno  duailil  von  Uomitien,  nun  der 
I  TfflHTratliclil  (aod.  Kacli  früheren  Drucken,  2  davon  nur  lateäniMb,  bei  Uign«,  Patr, 
^.  m,  1344-  ISCä:  140.  hlZ  -&92.  Sie  beliehen  aivli  auf  rerechlwleDe  Feele  den  Horm. 
U  (Mtnfen  Cnfanges  und  rein  theologieclien  Inkaltes,  —  Eine  Sehrift  Di.>  «rrorrbiui 
Imwwhuh.  die  nr  spUea  Dfiti«ruiig  Pnntaleooe  den  Anläse  gAb,  stainml  aus  latuiniHuben 
Mtta:  Mdrockt  bei  Uigne.  Patr.  gr.  140,  4S7— &T4.  —  e.  Petroe,  Bischof  ven  Argua 
taicb  1^).  gebaren  um  850.  rerfaiwlo  nach  dem  Zeugnis  seines  Biographen  viele  Enko- 
lU>  asf  HXrtjrer  und  llniligc,  von  dnnon  nur  4  bishi>r  ediert  wniden:  2  davon 
MB  A»  hl.  Anna,  ein  dritti-.i  diu  IUI.  Koamn.i  und  Dnniian.  diu  vierte  ist  eine  Grabrede 
U  ilfcwwatiM.  Diitcbof  \oa  Mvtbone.  Obgleich  l'ctroa  wiederholt  noin  rhotorineheii  Un* 
MatatB  UMifncht,  bowftbrt  er  aioh  in  allen  4  Reden  aU  ein  finpigur  byMiritiniiicIiDr 
Mltnur.  In  der  Grabrede  auT  Atbanaaioa  findet  er  diu  (iclegcnheit  Lykurg,  llomor, 
MM,  KUBtheiua,  Sokratea  o.  a.  ku  erwSbuen;  dii-se  klaBslBchi-ii  Krinnorungcn  »iad  ikm 
Imm  Mlbtig  als  die  bibliscben  Namen  leaac,  Jakob.  Joeuph.  Job,  Mosea,  Aurun,  l'hineo«, 
M^  DMriel.  Jobaanea  der  Tsufer  und  die  Apostel,  mit  denen  ur  dun  Bischof  von  Mt'thono 
iVa^aMk  bringt.  Der  .fiyoc  irfgi  qi'yjt,  den  er  verfasste.  aU  or  daa  Erabitilum  Kuriutb 
■HlHg,  M  noch  nicht  wiedergefunden  worden.  Die  4  Hedeii  nebet  der  Vita  cd.  xuja 
il  Hm  «nrtaiiiDBl  J.  Coixa-  Lnxi ,  Nova  I'atr,  bibl.  ß  (üom  ISSä)  3,  1—80.  mit  einer  Ein- 
HMgebeada  S.  XXII  — XIJV.  Vgl.  aurb  Daniel,  Itiiohnf  von  Arge«.  'ArolavSia  tat'  naig, 
ft,llfrfe>afi/ii)).,  Atben  1^70.  -  'JandcreHrdonütrhoninroiI.  l.esb,  S.  .loau.  7s.  13fol.  137^  O. 
I.  Vm  Tbeopkanon.  Metropoliten  von  Klwura  in  Knppndokion  um  S8G,  ist  eine  Red«  auf 
iiHlrlyrer  llenae.  UermogencH  und  Kugruphoa  crbnltcn  in  cod.  Parin.  USS  saee.  11  Fol. 
'''  --  S.  Arecnias,  Bischof  von  horkfrn  im  if.  Jahrhundert,  htntorlieea  3  Enkomien 
'1.  AndieBH.  Barbara  und  "nicrinoe.  Di«  2  eraton  od.  Muatoxidi,  Dotle  coao 
B".  Corfu  IMH  8,  XXIII-XXXIV.  da»  8.  ed.  Sp.  Laraproa,  K«pairpnia<i  '.irinSoia. 
B  1^3  R  11-22.  —  ;'.  Uebrere  Bumilieo  sind  von  dem  Encbiaoliof  Joeoph  von  ThcH- 
aikc,  dem  bekannten  Hymnendirbter  (f  um  630),  erhalten.  Das  Enkomion  auf  De- 
xtiMa  Ten  TkeMalonilce  ed.  Aisenij.  Hoekau  lEt69.  Vgl.  E.  Kuitx.  B.  Z,  2  (1803)  63t  f. 
;Ba  «)dl«r«a  auf  den  Anoetel  Dartboloimaeo«  lateiniscJi  l)«i  Migne.  Patr.  gr.  10&.  1421 
b  U7T.  Anilore  aiud  noeb  nacdiort,  x.  Q.  eine  Homilto  auf  den  lil.  I.azarDs  in  cod.  Atbooa 
Ria  13. 

36.  Niketas  David  {Stxi,xu^  Mivli),  Bischof  von  Dadybra  in  Papliln- 
um  890).  mit  den  Boinnmcn  riiiluntophos,  Itliotor  und  Paphlagon, 
^rinigCD  auf  zwei  PcrsoiMsn  vt^i-Unlt  wurden,  ist  »oben  Photioa  der 
tmamgundst«  Panegyriker  des  9.  Jahrhunderts.  Er  ist  der  Verfat<80r 
MT  Rrihu  von  gcistticheii  ttwien,  von  denen  20  im  Druck  vorliegen. 
inntuT  Mnd  die  lA)brcdon  auf  die  Apcttol  interessant,  weil  üiie  den  voll- 
|atig»n  Uangel  an  historiftchui»  Ven^tündiü»  fllr  dio  apostolischen  Zeiten 
f  dw  klunttt)  ilarthun.  Wio  in  diettor  Kritiklosigkeit,  »o  zeigt  er  auch 
Bbutorik  t^roeiie  JÜiiilichkeit  nitt  Georgios  von  Nikomcdion.    So 


168 


BTtADtlnisob«  LftUnttargaubicht«.    I.  PrOMiMh«  liUentar. 


bostohl  die  PVstmil«  auf  Putnis  und  Paulus  aus  einer  einzigen  Äpootrophe.] 
Faot  reg<>linä8äig  kehrt  am  Schlüsse  da«  endlose  Xwqt  wieder. 
Apß&teh-edenhatNiketa«  dipapokryplten  ApoHtelgeflchichtenalsl 
quoU<^  bnnutzt;  fllr  die  Illingen  frHhere  Mfirtyrcraktou  und  Hcilif 
Ii^gondcii.  Die  üc-de  nuC  diu  Märtyr(ir  Eusläthio«  und  TheopisU.'  )w<r 
Huf  Akten,  dio  Nikot«»  im  wfML'utlichcn  wiedergab,  aber  bis  zur  Unkenn 
lichkeit  mif  rhotfliiachen  Floskeln  auaschmückte.  Er  ist  ein  Vorläufer  de 
Synieon  Metaphraatefl.  Von  hi8ton»chem  Wert  ist  nur  dio  Kiugraphij 
d»8  Ignatios  von  Konstantinopel,  worin  Nikotaa  eich  ttcbarf 
Pliotiott  wendet. 

I.  AimeabnD!  20  FertroHm  nitoh  den  Dmoken  von  Fr.  Conberja,   bcoimltn  { 
AaeUriiiin  iioviiaim.  1  (Cnrin  1«7'2)  327—477.  geMRimelt  bei  Migne.  Piitr.  g;r.  lO-S,  l«- 
Dio  [.»brudo  buf  lirngar  von  Nuihiii  nur  lalouiiaob.    Der  grifcliinclKi  Text  i.  H.  in  ' 
PuHh.  IXS   scvc.    II  fol.  167— tH9.    —   Weitera  PoncgyrUEen  auf  Aie  itoi  Jftn 
Fi-iu-rofrn,  iliv  MArtvror  filcphiuios.  Kosmoa  und  Duninn,  Johannva  (^rj-uMitoiiMS,  I 
Paiilcli-omu».  TliL-uiluroB  il  a.  iu  luehroroii  Hae.  br-Kdudcn  in  coil.  I'nria.   llSOoaM.  Id 


Dil-  Vitii  Igijulii  Ciiolit.  od.  pr.  M.  RaderuB,  Act«  Cutiiilii  otUvi.  Ingoliriadt  16W  S,  78>I1 
wiod^rliult  lit>i  M  iK  u«  a..  a.  0. 498— A73.  -'  Kbendn  576  i.  nucb  Dnick««  von  A.  Hai 
m<<nt<'  AUS  f'iiipm  liukaskommentdr.   die  abvr  wohl   nur  AunOfe  sind  am  Reden. 
Nik«Ua  diM  linka««TAiigoliuni  horanKog. 

2.  Hilfemittel:  L.  ADatiue,  Diairiba  de  Nicetib  ed.  A.Hai,  Nova  PaU.  bibtl 
2.  3--R,  —  Fnbricins.  Bibl.  gr.  7.  747-749.  -  Ueber  eine  Schrifl  «gen  da«  i 
Brot  dri  t.«tetner,  die  ihm  hondschrirtlich  KUKeschrieben   wird  ona  ajcher  fjtlaoh 
Johanne«  Philoponos'  Namen  lioraiHkani.  vgl  A.  Domelrakopatefl,  ^9.  'RU«(  &  4. 

9.    Von  Konetantinos.  Diecbof  von  Tion   im   Ponte«  um  870,   ist  «oe  Fe 
nur  die  Aufflndung  der  Itetiquien  der  lil.  Eniiliemin  in  den  Act«  SS.  Septemkr.  &,  214-1 
gednidtt. 

7«.  Leo  der  Weise  {Aim  «  1709«;).  Kai.ser  (886—911).  \tr 
oinc  Envübimng  unter  den  byxAntini.sc)ien  Panegyrikcm  wegen  dur  lleuülifl 
und  Festreden,  dio  er  in  kirchlichen  Versammlungen  selbst  vortrug.  Hil 
Zahl  beträgt  in  einigen  lläs,  t.  B.  in  dem  Codex  Veronensis  121  saec  1^ 
nicht  weniger  als  Hß  Nummern,   wovon    I!)  gedruckt  sind.     Ihren  Oeg 
stand  bilden  Fest«  des  Herrn  und  von  Heiligen,     Unter  den  letzteren 
dio  Rede  auf  .Tohanne»  ChrysoHtomos  die  umfangreichste;  sie  beruht 
im  WL-senUiclimi  auf  der  Biographie  dieses  Heiligen  von  Gregorios,  P«t 
arehen  von  Alcsandrien.  Dogmatische  Ausfllhrunpen.  meist  christologiscb 
Natur,  nehmen  darin  einen  breiten  Kaum  ein;    lico  heküinpft  auch 
die  Juden  und  in  der  13.  Homilio  die  Lateiner.   Die  Anlage  der  einietno 
Itodon  ixt  fast  imuior  die  glei<:he:   von   der   hl.  Sehrift   macht   der  kODi| 
liehe  Prediger  einen  sehr  massigen  Gebrauch   und  licht  t>s,  klas»is«l 
Reminiscenzen  anzubringen.    Er  verfasste  auch  Hturgische  Gebete  DI 
schrieb  einen  dogmatischen  Brief  an  den  Kalifen  Omar,  der  verachiBdcD 
Kontrover»punkto  behandelt.     Dieser  theologischen  Schriftstellorei   hat 
wohl  den  Beinamen  n  oo^tii  zu  verdanken.  —  Ober  seine  fibrigcn  Sclinf 
vgl.  Krumbacher. 

1.  Ansgaben:  Die  19  HomUien  nocb  frühere«  Dracken  von  Combefis,  I. 
rneoi  (booni«  Mariale.  Itum  16bl),  üretsor,  Sc  Maffei  itesaminelt  hei  Migne, 
gr.  107,  fl  29ß.  Kignntlich  sind  e«  mir  19;  denn  die  6.  flomilia  iet  nnr  «ine  Reo 
d<ir  A.  Itui  Mißnn  a.  n.  0.  ftOO— 324  HUch  die  ilbri|;(in  theniogisohcn  StQeke.  irnedit 
■ind  niuciDr  den  14  Hamilion  (diVsc  z.  I).  in  cod.  Vatikan.  HOS,  Voronen*.  121,  Ma 
Cl.  2,  i9ü)  ttovh  flinigc  nskctiarh«  Alihnndlungen,  x.  li.  in  cod.  l.aucent.  Conr.  mipnr.  ^ 
fol.  321'^— S2S:  HtQi  nnxijrix^t  xomniitatai;  jipdt  tira  fiorriCorin,  in  ood.  Paria.  396  a.  1 
fol.  638—675:  CupiLu  190  de  monnchia  inatituoudin. 


L  Bilfsniiltel:  Paliriciu«.  Bib),  ^r.  T.69S-TIS.  —  Ondin.  Comm.  doMcript.  ocd. 
^  I.  —  In  cod.  Vonm.  121  findet  ai«h_nub  J«r  IS.  Homilin  diu  Kotix;  'Vfuiiit  ii' 
Hff>ftwt  imtt^mrijfi^rti  t^  Xti^  ir  ii^  mwim  Hup  nin  rigr  Ufär  tr,(  itiiiwatoif  rav 
iit  fi*9t^vi'  tiftifttr,  tr,t  fitviiix^t  n»^ai<r<A(  inlp9tierit  Jin  iirai  riQeyuHiiar  tlit;[£XoPt 
•*ihirtti(.  woraiM  bervorfHit,  dOM  IiM  «ein«  Hoiiiillt>ii  in  der  Hc^d  notljnl  vuiini):.  - 
Captv,  Kaimr  I>*<i  VI  and  Mino  ft^KJaruoK  in  lcircli(-nK<'Hchicli(licW  Uinwulit,  M<nk*u 
Ml  V|L  •!••  Bapr«clMMg  von  Tb.  l'Hponxkij,  li.  Z.  2  (IS98)  682-84.  -  -  J.  Herren- 
ir.  Plioliw  2,  66fl— 691  OW  laiu  Vprhnitnin  «i  l'bolin«. 
i.  Von  Nikolao«  UyiitIkciH.  ratiiurrhin  von  Konitnntinopol  (AD.^  DOfS.  911  — !>2&), 
I EpMolOicrnpli  *oo  Bedoirtnog  iM  (vgl.  Krumbacbdri.  p;uh  A-  Mai,  Spkilof;.  RiiniHn. 
I  I8U)  8.  XXVI  f.  «in  hVagincnt  iluii  vincr  Hoinili«,  die  er  lici  Anlnai  dcH  I'allra  von 
okik«  (904)  an  da«  Volk  hielt,  luid  durcn  Anfang  imf  eino  wcilnrc  borailctiiKJiD 
keit  MhlicMea  liait.  Diu  Pflichten  dea  Hfloabtloben«  bubnmlrll  «r  in  «nor  L'ol«r- 
iaag  aa  den  Klwl«rvonAand  dM  Atheabet^M.  Ed.  yr.  A.  Mui,  ?Scri|ilar.  v«lur.  nuTa 
UkI  V  (Ron  1837)  611  '619.  -  Vielleicht  R«hSrt  aurh  ihm  der  TrakUt  Ober  die  drvi 
«banüni  in  in  cod.  Paris.  1133  ut-e.  13  fol.  814  3!t2'.  AnHcto  R«moam  ad  inlor- 
■)a«ia«b«rani  Hngioiritanim  von  Nikolatn  sl«li«n  in  c»d,  Paria.  IS21  saec.  IS  fol. 
DI'.  -  Smm  AbdankanBKDrkunil«  ed.  Sp.  Ltiniproa,  a  Z.  1  (l!(92j  A.')», 
^4.  Johannra  Kyrioton,  mit  dvm  Beiaaman  OenRiHrnH,  Proloapothorioa  und  nach- 
'"nah.  i»abnii'l»iDlich  iin  KloatM  Stadion  in  der  S.  Hitifto  den  10.  Jnlirhnndert», 
Uauptkcdtiubiag  auf  dem  Clcbintn  der  byiantiniaehoR  l'oaxie  li«gt,  hinlm-limiii 
•  gtMtlioh«  K«<tcn  onf  da«  Ii«iden  Cluisti.  naf  UariS  Verkündigung  und  Morili 
(köliea  m  Grecor  von  Nuinnx  und  Johann««  von  I>ama«ko«  u.  n.  Kdicrt  int  diiviui 
nkrede  auf  Maril  Vtvkitndigunc  (ed.  A.  Bnllerini,  Sjrllagc  Rlunuiiii<nloruiii  'i 
~B)  141— a06;  ali|c«dru«k(  bei  Uignc.  Patr.  gr.  tOO.  812-848)  und  bVuKmvnlu 
Enkatnioa  Mif  Onaor  v.  Pia«iuni.  Dur  Uunuistiober.  P.  Tucehi- Venlnri.  Du 
<tn  cjiMop«  in  &  Gi«g«riiiin  iu«dita  UudiiliorMi.  Studi  rt  dociiinenli  lü  Sf^iin 
14  11998)  182— 1l>2,  hat  n«ch««vi«««],  dam  Jobann««  die  ßioxrapliio  dM  Gn- 
Ttn  Nnflaat  tm  OiesorioB  Ww^ter  aln  Grundlage  nahm,  im  Stil«  Mwr  tirc^M'  v. 
•rllKrt  nnclishmle.  VrI.  U.  Z.  3  (18fr4)  SU  Ift.  -  Die  Kcd«  vcilhtandig  in  cod. 
Mk  PüM.  4U2  aaec.  II  fol.  S28-3&2'.  Hier  »udi  SelWhiogniphiKhca:  In  ae  ipmm. 
MMt  piTMbytor.  fol.  S«0*— 363. 
_  da«  10.  Jnlirliiindert  apItealoiM  flllt  «noh  «in  aonat  BJini  nnbokanntfr  Koama* 
Tr  tKaofi«(  D(0((;i(u().  Ton  dem  biindicliriftlicb  niehmrw  Kndcn  erhalten  HJnd,  auf 
[■barlragimg  drr  Hnlii|«i»n  dmi  hl.  Chryaoatomos  (cod.  Cnninona.  277  nnec  ID  fol. 
I2T.  rod.  Pari*.  .'i.^U  ucc  14  fol.  67*  — 74),  auf  Aen  l'n>|)hi<ti>n  Za^haiiaa  (cod.  SabWt. 
rr_  1:;  fol  I-.<t),  auf  Tadiariaa  pontifM  (coil.  Purin.  76U  sm'c.  It  ful.  14-l(tj.  iiuf 
in  luid  Abim.  LrtxlRrn  ed.  pr.  Ballerini.  Syllwgc  monnuipntOT.  2  (Rum  I^Iitll 
*-Wt;  abgedmckt  bri  Migao,  Pktr.  gr  lOß,  lOOA— 1013.  Vau  d«r  luerat  genaant«n 
1^  FncmMite  bei  Uign«,  Palr.  gr.  fi&.  82!i -831.  —  Die  HoAitlla  de  S.  Joanne  Clirya»' 
■■  et  de  ejua  (iMSOMriMae  ia  omL  Pnns,  I4ö4  booc.  10  fol.  ]6S-lit  ecJieint  davon 
ndiodaa  m  aein. 

(.  Ocoraioa  oder  Oreforiua,  Pr«ebjrter  in  Ktanrmi  m  Kajipndobien.  d»r  um  940 
LU  haliira  MiH,  iat  der  VerfaMer  «Inar  pan^ttyriachen  Rodo  anf  dio  Vlll«r  den  Niküniachon 
Fr.  Comb^fta,  Novum  Auctarium  3, -H^  -568:nbpndnickt  b^iMigne.  I'ntr. 
140.  —  Vgl.  t'abric.iua.  Dibl.  Kr.  H.  627.  Die  liobcnRu^il  dinicii  UrRgoriu« 
nAbnen  (.^ntemuclinnf;.  iiowi<<  din  Prago,  ob  or  idrntiarh  Inl  mit  dem  ubcn- 
(lr«god«B,  von  dorn  ein  lanf^ea  Knkoniion  auf  lirrgorioB  v.  Kotiuui  cednickt  iat 
Ip«,  Palr,  gr.  35.244-304).  DtMoa  wird  m«ielen8  in  doaH.-  10.  JitlirliunJert  viTlegl. 
iliWaro  Zeit  int  aidiGr  eu  a^t;  dann  daa  Eakomiau  ist  srlioii  in  dvm  i'aHi>or  rnxiäl- 
hi  4m  Otügorioa  von  Nouanc  (cod.  r>10  anec.  9  fol.  Vii'—Ü'S]  vorhanden. 

1,  Selbst  Art  urcMo  BnKjkluiindiiil  de«  10.  Jahrhundert«,  Kon«tantinoa  Por- 
•  i*C*an«laa  (vgl.  Rruaibnobui!.  ist  hier  xu  iii^nen  wegen  «Mner  Ki-de  Qber  dan  iiotih 
■I  irtfarachla  ChriMuabild  tob  Edea».  Ed.  \"  Fr,  Combofiii,  Originum  mrumiinu 
»hfitiarBin  nanlpaliM.  Paria  1664  S.  7&  -  101:  abg«drnfkt  bei  Migne.  I'nlr.  gr.  113, 
t-  IM.  —  Ein«  >wf  ite  gviattielie  Hede,  nber  die  Uol'tirlragHng  der  Reliquien  Ata  .lohiiniies 
"i — ''-rnaa.  wfH  Konatantinos  in  ood.  Bnrberin.   V  10  fol.  ^'A  tT.  xugracbriebun. 

Von  eineni  Leon,    Diakon  in  Kpel,    Ai\t  vinlleiulil  mit  d«ni  lleachiditnuhreibor 
--   m   idcalifitieron   iat.  entbnil   cod.  l'iiris    1*85  aaec,  lu  fol.  81— 84"    eino 
i'rtnng«!  Wchaol.     -  Rinvin  Lnon  Presbyter   in  Kpel  wird  in  eoit.  Pari«. 
r-    •■■     ■  ■  -i   aaeo.  14  foL  32    40  nina  Elomille  xugr<'ijj;iiHl. 

9.  Thuadoron,  Uatronolil  ron  Kyiikoa  im  10.  Julirbundort,  vurfusite  «in  Knkomion 
4«B  M.  Umm,  daa  c  B.  in  cod.  Vallicell,  B  34  muc.  12  fol.  132  B.  erhalten  Iat 


It^jHBfl 


I7M 


BruattaiMb»  LiUantargMcfckkta.    L 


Ltttsntw. 


lOUbxln  10  Jakrh.  *4.  TL  J.  l'>ptaiikij 


lllWiltMigl«   ta 

JifafcL  4.  t  (194)  48 


1 

n  vffl 


77.  Tbeodtn-OMDaphiuipateBf^tovJwfoctf^afTwtitfrr^,  aadiA/oriffi^l 
PrAfcoMknUr  und  Patrikioa  in  Koiwfamtiiiopd  bb  die  Mitte  dw  lu.  Jul 
Uundf-tis,  venroIUtAndigt  durch  setne  ExurpteoiBnunlaiig  ans  den  Ilomi: 
dem  Johtaavn  OiryMMtMDM  dait  B3d  dee  enn-kJopSdiachen  Zeitalters 
KAiM>r«(  KniiMtaiitinoB  VII.  Von  den  48  'Exlojm,  die  anonym  in  den  A 
tfaiNru  ilfio  nir>-<HiNtomo8  atdien.  wird  ifam  bandnchriftlicfa  d«T  grSssk'  Tvil 
zugiMKhriwbeii.  Nit-ht  ulinv  detichui  «ind  hi<^  di«  .SUtUc-n,  welche  in 
Mchiudttnon  Moniiliun  da»  ChryttontoDiM  daNtelbe  Thema,  «-ie  z.  B.  die  Lii 
du  tii'bitt,  tili!  BiiMto  beliandeln,  zusammengetnigen  und  zu  einem  0  _ 
vflruinigt.  UU-  lM->wereii  Hw  gehen  jede»<nial  die  Schrill  de«  C%rytio«toB>or 
an,  niM  der  dio  betreffende  Stelle  eatliehen  i«t.  Indemen  weichen  dn 
uiftxelnvn  IIhh  W)  bedeutend  von  «innDdcr  ab,  dos«  eine  Umgrenzung  der 
von  TtiiixInruM  angelßgten  Exzerptensammlung  nur  auf  Grund  ttorgfllltiger 
Unlerf>ui.'liimjjen  vorgenommen  werden  kann.  Von  den  i'igenen  Homili 
des  Tlieodoro«  ist  nur  diejenige  auf  die  Übertragung  der  ICeliquton 
hl.  .loIuuuMM  BaptiifteH  von  Anliochion  nach  Kon)^tanliiio[>L-1  gedruckt 
wurde  un  «niten  Jahrestag  der  Üht^rtragung  gehalten  (!).i7).  Bei  andei 
unodierteM  llomilion  streiten  verHchiodene  Verfasser,  die  den  Namen  Th 
doro«  b-ugvn,  um  diu  Autorschaft. 

I.  Auixaben:  MTtnXoyai  änn  iiaififtmf  löyair  laf  'laiärvov  Xt/Moatiftov  MMi^i«. 
Pair,  Rf.  6!t,  M?-  902,  Davon  werden  nur  din  .10.  und  4R,  Thoodoro*  n<udiOrkli(ih  luir 
Mchhfll»>n.  IHn  IIh.  di«  Kcinnti  Naiii«'»  nnnn«i,  nie  dinradd.  Vntifjin,  h^\  u.  ItS'A,  Vindol). Iti«iil. 
1.VK  II  LM  (In  biiidim  :m  Homilien),  -md  «eltcn.  In  dorn  l^□d  Paria,  l.>3!)s.  Vi  M.  HH-t'»- 
»tnlil  nin  Mnrivriuiii  S.  (i oorgii  uutor  BOiuoin  Namen.  —  Die  Kudo  auf  JobojiD««  Uaplialm  m 
lut«ini<iflliboiMiKriu.  Patr.  gr.  111,  811—620,  Der  gneoliiaobaTcxtiitelilE.  B.  in  cod.  VinM 
lliool.lll  fol.  H7    U3.  ood.  8,  Seimlor.  18  weo.  11  fol.  M'-6ü'.  -  V«L  «i»oh  «61  Abb.» 

'i.  IliUHmitlul:  FabriuiuH:  llibl.    ^r.  10,  3:^5  f.   —   L.    AlTatiua,  Dialrib*  ' 
8yiLipuiiiiiii  Hi'ri]ilin  S,  87.  scihrvibt   iliin  rini-  Ri-du   Huf   diu  Gvhurt  At»  JuliAnnM«  Ba[ 
III.  ilio  iiiilvr  (IdU  VVrrkoTi  Tbouilurvts  von  Kjrrhoti  iMign«.  Patr.  ^.  >^,  33  If.)  rf«H 

'A,  >ii>iiiinii'ii,  Palriuirli  vuii  Kpd  (U96— 999},  liintorli«a8  «in  Knkofliiuin  tat 
Mnrtyivr  Ki'rvko»  iiiid  Jiititia  (oi)d,  ^lam.  .'lOl  »aec  13  (ul  TC-  96J  urnl  *iae  Itcds  i 
i>iii  Wund«  (Idh  bl.  MirlinrI  iii  Chonnp.  l^otltM«  ist  f^odrackt  in  don  Acta  SS.  Si-ptPinlir.  ^ 
41'  47.  X.H'ri  DamMbiiiitnii  dpuMbnii  Wundcnt,  dl«  nin»  von  Synirim  MotaphrasUH.  ili" 
Blidwra  Tim  dem  l'niiLtiioiiatIo»  drr  Miclini'liikiichi'  In  Clionaii  .^rchippos,  ud.  pr.  M.  Dunacl, 
Anali'cl.  ll<illi>i>a.  8  (lri»il|  IW— 316  u.  Mipnint.  Pnm  IHW.  LoUIcti«  bilduti»  diu  VcrlMV  d'' 
Siainnioa  u.  Je*  M^Uphnatan.   Uonn«t  Icujni't  diu  witklicbo  Rxistcmi  di»  Arebippo«.     ^ 

7ft.   Johumas  ZiphUiuoe  ('/nfniii,«-  ö  Si^tXtroi),  goboion  in  Tr-up^zuil 

um  lOlfl'  12,   kam  als  wisshegieriger  JUngling  nach  Kon»tanliiio])e]  uiiJ 

sohhuw    hier    bald    einen    iniiigf»    Kreiind.schaflabuud    mit    dem    gronwi 

IVlyhintor  Michael  l'):iol)o».     Nachdem  er  in  Kon.-<tantinopel  als  Rcchla- 

anwalt,  kaiwrlichor  Itichter  und  Noniophyhix.  »l  h.  A'orstcher  der  itclil»- 

wüuM'nsH-haftlichen  Abtcihnig  der  neu  erstandenen  Akademie,  thätig  guweewi 

war.  ton  er  »oh  im  Inviliii  Maunesalter  infolge  niedriger  Angi-ilTe  auf  scint 

IVroon  in  ein   Kl«--I'  r  ili.s  l>i<rflhuilcn  Korgos  Olympos  in  ßithynien  zurück, 

urohiu  Michaol  lNi'll»s  Iktilil  nai-hkam.     Withreud  Pi>elW  das  Kloster  htÜ 

uMm  vcrlit-w«,  kam  \i|thitino(<  entt   nach  Kon»tantinopol   zurQck,   als  er 

auf  den  ratnari'haUtiihl  der  Hnupl^tadt  K-iufen  wurde  (101^4).    Als  solobM* 

entfaltete  er  fiiie  ix-gt-  uskelisch-reformatorische  Thätigkcit,  bosoitdon 

auf  dem  Itebivte   der   tiveetEgi'hung  und   der  Klerikaldisziplin.     BCit  dem 

lutvrviKH*  (br  die  Aruienpficge   nvband  er  die  Liebe  cur  Kunst,  die  er  in 


A 


1.  Tliwlogl«.     D.  Oetatlioha  B«red«avkeiL    OS  77—78} 


^^Kn  Restauration»flrl>uitcn  bcthätigte.  Bei  aoinem  Tode  (2.  Aiiguat 
IB^plt  ihm  MichaH  I's«llos  eine  Leichenrede,  worin  er  ein  anfn-hau- 
rhi*  BiW  von  der  Wirksamkeit  des  bedeutendsten  l'atriiu'chcn  von  Kdii- 
antinapvl  im  11.  Jtthrhundert  entwarf. 

AuK  der  Zeit  seines  Putrinrc-Imtcti  »tummt  eiiio  umfutiKruicIie  Iloini- 
latammlung  auf  daa  ganze  KliL-hL-njuhr,  uns  der  biä  jt^tzt  nur  0  lloniitien 
Dfi.  Nach  diesen  Proben  zu  urteilen,  zeichnet  sich  diene  Sammlung 
iorch  Einfachheit  und  massigen  tiehrauch  riietoriseltor  Sprach kUninttf, 
durch  eine  eingehende  Kenntnis  der  hl.  Sclirift'.  an  deren  Honntagnt- 
Hkopon  Xipbilino»  sielt  anschliei^t.  In  meiner  frOherun  LelmDMstotlung 
Huale  er  juristiiicho  äcliriften,  von  denen  «ich  nur  RAndsdiolieu 
BD  Batiilikon  erhalten  haben.  Gunz  verloren  sind  »eine  philosophischen 
ifiriften.  von  denen  l'seltos  einige  Titel  nennt:  //*pi  yinatut  xul  pyogne, 
t^  f^nfff,  Bi^  tivi/^.futr  tfvoftoq,  Ut^l  {^tptor.  Er  war  Ariistotcliker 
h)  bdkimpftv  den  i'latonixmü)«  seine«  Freundes  Psullotf,  dem  er  hart  zu- 
tat«. Der  He^ensatr  zwischen  diesen  zwei  hervorragendi^n  IVreönlichkeitcH 
kll.  Jahrhundert«  ist  ein  deutlicher  Beweis  i\\r  das  Leben  -~  denn 
I  <iff«ul>art  sich  mehr  durch  Gcgenntittzo,  als  durch  Harmonien  — , 
IM  in  wiBMDSehaftlichen  Kreisen  wieder  pulttierte.  Düss  dieser  Oegen- 
itt  auf  theologischem  Gebiete  zmn  Ausbruch  kam,  ist  ein  Bewei»  für  dio 
ikraide  Stelle,  welche  dio  Theologie  einnahm.  Johannes  XiphiÜnoH  scheint 
i(  philo«ophüicheni  und  theologischem  Gebiete  P.tellos  weit  nachgestanden 
ihabi>n:  M'ine  Stärke  lag  in  der  Richtung  de»  praktiacli-kirchlichen,  aske- 
«lien  und  kirclienrechtlichen  Geiste«,  der  eine  sichere  Ba»iä  braucht  und 

S  allen  Spekulationen  al)hold  ist:  es  war  ein  GlÜek  fUr  die  Theologie, 
ioine  Tendenzen  nicht  allein  das  Feld  behaupteten. 
1.  A«ii|;abcn:  Uin  <S  Hnmilion  und  dor  Anfiuig  «iner  T.  nach  Drucken  von  Clir. 
allliBi'i.  G[cl»«r  and  Mingatolli  bni  Mi^ac.  I'ulr.  gr.  1120.  12al— 129^.  — 
erkalten  in  vcruchiodraon  H».  t.  B.  in  mil.  viitic.  I'ulut.  221  auoc.  13,  cod.  Murcion. 
S7  •auf-  H,  cwl,  Vi>ron.  l'ij  bocc.  H-  1.>,  cud.  Mutin.  1Ö8  Bn<?c.  1&,  cod.  Monno. 
M.  I(!  tliicr  im  isiiacn  M  Uomilion).  —  Di«  Sclmlia  iu  Evangelia  in  i'ud.  Siniiit. 
It  laM-  14  und  Wühl  idunliacb  mit  den  Ilumilion.  —  Eine  Liei((<udi>  der  trapezuiitiBi'liiiii 
Utfnt  EagenitKi,  Konidiu«.  Valeriana  und  Akvlae  witd  ilim  in  «iuer  H»  von  Clialko 
'Makro.  Val.  B.  Z.  2  (1693)  631.  Sio  sU>Iil  »ich  in  den  codd.  Vnr'a.  1467  eaoc 
fol.  834-S4«  luid  AlliouH  3688  «.  |.'>  fol.  :i»-  *!••. 
HilfaBitl«!:  W.  FiBclier:  Studien  xiic  hvxnniiniachen  Oascbiclite  dos  tl.  .lahrh., 
BSD  TOD  Planni  IdSi  S.  1-49.  -  V\*ebpT  a.  a.  (I.  S.  27  nrklUrt  dio  Ilomiliiin  fllr  du 
:  ■Ibm'HSmIm«  an»  dem  1>^.  .Tahrhundnii:  nin  onjir  rndikiiku  Vnriji^bcn,  diin  indnuon 
dia  baadachnftlicli«  Unbm-licf^nuig  widoricgt  wird!  —  Di«  limbrcdu  dos 
.  fWlM  anf  JobaoMM  Xipliilinoa  cd-  pr.  K.  N.  Si.thas,  Aha  ^i,1i.  i  (1874)  4^1-468. 
van  ll«tropkan«ii  i.  J.  lASl  nuT  diis  rii-disU-n  Am  .lutiomies  Xiidiilinos  ge- 
I  Tvtraatieham  at«bl  in  tiiour  Us  d«<  Uiuolugibcliuu  Scbulu  von  Clialki.    VgL  B.  Z. 

Ein  Uterar  Z(*tjMnMBe   de«  Joliaimu«  XipliilinDS.  Joliannes   Mnnropus.   von 

MatrofMUtaaeitx  Eucbaitet  Eubon&nnt  |iim  die  Mi(l«  dL>s  U.  JahrlinndorUI,  ntn« 

■>nt«8t«B  P«nQBliclikMt«ii  der  byzantiiiisclien  '/,«H  nnil  tiiii  hcrvoirnftcndor  [>irhtcr 

inbacbpr),  liiDt«rii««S  tn^hrcr«  «oifitliHio  Heulen,  die  inlinittirli  und  furmoU  liOhor 

ala  ilia  HiMiitlian  da«  Xliikilino«.    Die  mci«t(^n  wiinlon  ttii  Festen  Uitriä.  der  Kuu], 

0*af|ii<iw,   an   ilom   von  ihn  gratifUlnn  gninninHnmnn  Feste   ilca   lil.  Uosilioa,    uro- 

ThaoloftiM  und  CbryaoatoniM,  and  droiar  Hftrtvmr  oAmoon  Theudoros  gehollMi  und 

ti»  alAric    rhatoriaehea  Ooprtc«.    Zwo!  donallion  »ind    bei   wtahtiicen   hiHtori«ch«n 

n  <lia  Diaaawnea  doa  J«hannea  gerichlut.    hji  sind  wühl  nur  UeborrMto  nlncr 

kottulotiaeken  ThltudtMt.     Dazu  komineii  zwei  Uioi^rnphiun  dM  Porothoos  tlea 

im  Qitodcn  d«a   Klosteira  Ckiliokomun    in  Punto«,   seine»  Zeitgenossen,    und 


iteeh 


172 


Byiaatitiiieta»  LiUerittnrgeMbichte.    L  Proaaia«he  Litt«ir«tai>, 


I 


doH  Mltnclimi  IlMrim,  der  um  F.nclo  •)<>*  fi.  Jnbrhtindi^rls  itsa  retraktoaler  ta  Kpol  Gttalrid 
Ili(uptauvgiilir>:  I'nul  il«  Lu^unli'.  JuliHnnia  Kuclinituniin  in«lii>|ialtlae  (|Unf'  in  csdiM 
THticaDO  (;ra«ro  676  supi-mml.  i4bl)a[iHltiii{:i'(i  ijer  OMIinger  ücsolbcJi.  d.  Wm.  Ü 
(1&82)  9S— Sltf.  —  Die  Uiugra|)lii«  dc-i  Iklüni'Iu-^  BaiHS  ei.  jif,  fnpadopaloa  KcrKinett, 
^«»po^-MiTMlflix  »(/f;ii'>.7<>>;,  -.IrtMaoi«  iUt.nt'i.  K|iol  1864  S.  SS-^A.  -  C<hL  VmL  l'küi 
188  a.  läil»  ful  3U'-'2IS'  vnÜiiM  oiii  litnrftiKliM  OfBcium  und  tiam  Kaaon  aiir.toüag^ 
Maiuopii»  von  efinoin  Neffen  Tli«odoroB.  KabÜnüarioH  und  kiiM«licbi<ia  Not«r.  —  2iu  Ih» 
gnphitj  vitl.  K t uniliaclier. 

4.  AU  ein  Ilnniüelikfr  df«  II.  Jnhrhnnildrts  gill  nach  Jakob,  lUiHjb  des  KlMlm 
Ki>kkiii»bnplioA.  rnn  dem  ß  Rrilrn  auf  Mnnpnrr«t«  im  Drucke  Torlie^n.  Kruigl  «ihm 
Auhnliehkdit  mit  (icorgioii  von  Nikomcdieu  und  Nikotwi  David  townlil  in  ib^^nwkr 
llcxii^bung  Hl*  (lurcb  Hninan  Mangel  an  hiaU>ri»di«ni  Sinne  und  diu  llfnuUung  dpr  Afo- 
kry phcnlittcrulur.  (Seorgios  liliorl  er  in  dM  Red«  auf  die  VoTstclIang  Marik  in 
Tümpel,  und  die  li-dc  nuf  MnriA  Gebart  beatobt  wie  die  dea  Nikctaa  aua  (-iDera  7.vm- 
K«»pi*tdi  EwtBcheD  Jundiim  und  Anna.  ~  Die  eben  mvlbnt«  Rede  od.  pr.  Kr.  Combofit, 
Kovdhi  Aucturlum  1  (I'aiia  1648)  1248—86:  die  !>  andorvn,  wotod  di«  l«tj(l«  mr 
raentariavh.  od.  pr.  A.  Balletini.  Svllot;«  mnnnm<int(ir.  1  (Rom  I8M)  163—193  o. 
«na  dem  ond.  Vntic.  1162,  der  durcli  d«n  neulich  nn  leiniin  MinJAtnrMi  verllbteti 
•Uhl  «relthoknnnt  g*wordra  int.  Alln  6  tanunm«a  bm  Mignti.  Patr.  gr.  127,  M— 
—  Kine  giOKMtro  Anzabl  von  Mnrionhomilien  do*  Jakob  fintliült  d<tr  cod.  Paria.  I2ÜÄ  mm, 
13  foll.  260.  -  Di«  HinintQren  der  beiden  ilas  wurden  bexptni^ben  und  xnm  Teil  reproduBNt 
von  A.  Kirpifnikov,  Zur  byxnnlimiidien  Miniaturmalrrei.  B.  7..  4  (1'*^''^)  lOB— 134.  - 
A.  Kirpifuikov,  Der  llricfw«ellBl^t  des  MOiicbe«  Jukoboa  mit  der  Kniaorin,  Odiwaw 
Jalirh.  a,  1  (18921  255—2^0  (nisaietbi,  eohreibt  demselben  Jakob  die  43  Brwfe  an  tino 
Kaiserin  Irvue  xa.  die  in  ilrni  cod.  Pftris.  3089  asec.  12  einem  MOn«bn  Jakob  m- 
fl«ei|iiiel  werden.  Die  Kaiserin  ideulifixierl  er  mit  der  lierQlimlen  Gc-^nerin  der  Bidot- 
feinoo.  Wenn  die«e  Idontinzierurii^en  iiilretTen.  nillHMt'i  J«kub  in  das  Knde  doa  6.  Jlll^ 
htmderla  vereotxt  werden.    t)ie  FrnRn  iint  vor  dir  Publikation  der  ItrJefe.  von  d«nen  A.  Ki^ 

[ifniknv  nur  Awun««  millnilt,  nicht  Hpnichroif.   Vgl.  Q.  Z.  3(1892)  HO  f.  and  SS2f,  tor 
'otemJk  EWiHcben  Kirpic'niknv  nnd  Vaxiljnvnkij. 

79.  TheophaneB  Eerameus  {Sfo^iivr^t  «  AV^n/tfrc).  Unter  dicMm 
N'nmcii  iiiid  mit  Acr  Hi'zcictiiimii:!  .scinc.t  Inlinbprs  al«  Krzhisfhofs  vob 
Tuorniinn  in  Siziliuti  odk^rlo  Fr.  Öcur-'^o,  Pari»  1644,  ilie  unifungreicli 
Sammlung  von  Sonntag»honuliun  und  FoHtrodoD,  dio  uns  aus  der  hyi 
tinieclieii  Zeit  im  Drucke  vorliegt.  Leider  liegen  aber  die  VcrhiUtnis 
diotter  inlerea.'ianittn  Sammlung  nicht  ho  einfach,  wie  der  ftmUi  und  noch 
der  zweite  Hcransgelier  dfradhi^tn,  Orcgorios  Palama.'».  Mi^nch  de«  hl  Grab- 
kloätcrs  in  Jorui^alem  fI8(iÜ|,  sidi  dic-Mdbon  daehti>n.  Hnndt^chriftlich  geht 
die  Sammlung  in  verschiedeneni  (Imfango  untor  ß— 7  Namen:  Theophaues. 
Johannes,  Philippoa,  firegorioa  rettp.  (Jeorgiop,  Nikephoro«,  all*'  mit  dem 
Iteinamen  Kerampu.i.  Dazu  kommt  Codox  Mab-itenst,  16  resp.  3.%  «ior  dieselbe 
Sammlung,  die  liier  91  HomiltL-u  umfat^t  (wovon  nur  C2  gmlrudct  sind) 
oiucm  Philagatho»^  Plulosophcis  zuschritibt.  Scorso  idontifizier|.e  kumer 
Hand  UregorioB  und  Thcophanes,  wogegen  Montfaucon  sich  aussprach; 
Iriart«!  erklärte  Philapathos  fUr  den  Mfinchsnumen  von  Theophaups.  was 
wiciiorum  von  Villuison  in  Ahrode  gestellt,  wurde.  Trot7.dem  blieb  die 
Meinung  vorhcrratht-'nd,  diiss  dor  Erzbiscliof  von  Taotmiua  Theopbanee 
Kerameus  der  Verfasser  dieser  Uomilien  sei,  bi«  nouording«  Lancia  di 
Brolo  den  Erweis  erbradit«?,  das«  sie  von  einem  gleichnamigen  ErzI»is<:lM>f 
von  liossano  in  Knlabrien  im  12.  .Iiihrbundert  henübron.  Seitdem  hat 
V.  Batilfol  noch  einmal  die  Anfmerksamkeit  auf  eine  zweite  Ha  des  .lobannes 
PliilagatboM,  Mönche«  und  Pliiloi^ophcn.  eines  SchOlera  des  Kalabiiiolien 
Abtes  Bartbolomaeo»,  in  dem  Codex  Vatican.  20u6  gelenkt  und  die  Ver- 
mutung ausgesprochen,  daes  die  Sammlung  unter  diese  beiden  Verfasser. 
Theophanea  Keramoua  von  ICo^ano  und  Johannes  Fhilagathos  zu  teilen 


A 


L  ThMlogt*.    D.  0»iatUcbe  Ber»aBuiikMt.    (§  19) 


173 


■    am. 


m  R'i  die»«r  Stichlii}^^  ist  <-iii(i  metliodJHcho  Untemiichung  des  umfaitg- 
nidipii  Htunmtoriuls  daei  erste  Bedürfnis,  iini  »irliereii  Boden  f.u  gewinnen, 
Die  nSchste  Forocliting  muso  von  den  oodd.  Vationn.  2006  und  Mutriteii». 
Ut  n.  '£i  aimgchon  und  festttMleii,  ob  nur  «ine  Ausscheidung  der  Uomilien 
Bm  MOnche»  i'liilagAtliOK  urid  dw  Tlioupliuni'»  Keraineus  vorgenonimon 
■tfd«!)  miiMt.  oder  oli  die  übrigen  Namen  uuch  in  ßetnicht  zu  zieiien  sind. 
ntglfiKU.'  Zahl  der  gedruckten  Honiilieii  otfonhari  riicli  als  da.s  Werk  oincti 
ill4  desselben  Verfasnorn  durch  die  Ätiidi<;likeit.  in  ihrer  Anbige,  die 
liÜBtische  Verwand  t^lmft  in  den  atebeiidun  Übergangitformeln.  die  Be- 
■ttnug  dei-s^dben  K ireheiivStor.  de«  MuximoH.  der  3  Kuppiidokier,  de» 
Kytük»  von  Alexundrien,  dejf  Eii»ebiuä  von  Ka&urua,  eiiiig<'r  Asketen  und, 
tk  iQagaton  Schriftätellers.  des  S>'meon  Mehipbrastes.  Nach  Inhalt  und 
fma  sind  sie  aber  dieser  Bemtlhinigen  um  ihre  eildgllltige  wissen- 
idiaftliche  Idetitiflzierung  nicht  unweit.  Kiiie  derselben  (die  ^5.)  wunle 
W  KGuig  KogeriuM  (I12d — 1152)  gehulti^i  und  gibt  eine  ansprechende 
Buehrwhung  der  Cappellu  pHlatina  von  Palermo  und  ilirer  berChmten 
Umiktn. 

i.  AiiHjtabcn:  Ed.  {ir.  Kr.  Soata«,  Pari«  IG-II:  ali(;t.' druckt  l>i-i  MiKHU.  i'ittr.  ifT. 
'.134      ll>7?.    —   Kju(^  2    Xuitfiphe  lieMr|te  Ur.  i'uluuiUB,    Tot'  «nrfpuiiiiinv  .   .  .   Htafii- 
rmi  .  ,  .  tifzim.   TKtfo/jfn'ov  tiji  ^Uxdtiai  öfiiXim,  JvniHiilein   IHHO,  tiurli  2  Hstt  aus  K pol 
tri  CUk«.     Die  diploaialiwil»'  ■.irumllagi!  isl  in  lieiiltici  Auisiul-""  iiii|(^>iilReiid, 

%  RilfHBiillpl;  IJm>  uiitrAnftr«lc.hfr  Kirileitiing  von  Fr,  Scoiho  ist  xum  'IVil  un- 
tnaaUar,  weil  «o  nich  in  ganx  *<ir(»hlt<-r  tt>i8o  mit  dem  Kmoisc  abmOht,  dam  diu  llomiliBii 
»ifr\  tof  ifta  bviflDtiiiiscliKn  KaiHor  gehalten  wiitrien!  —  L  Allntiux.  Uiutritiu  itn 
Gfwpbi  S.  4l4-4iß.  Fnt>rii:iafl.    llibl.   gr   M,  ä08 -218.    -    Kino   nuofUlirlicIii'  ti-i- 

Klmbmi;  der  codit,  Untnli<ii*cH  Ifi  und  SU  (der  ursprOnetioh  «inon  1'«il  di-a  cail.  16 
ytaij  gibt  J.  IriarU,  ISibl.  .MntriimKix  rodicc»  erociii  1  (Mndrid  17'^'.))  S.  bb—lD.  133  f. 
Ur  «FrtToll  jund  bior  dio  AnKibcn  der  'Vngii  und  iirtct»  uiicli  dt'r  Orte ,  Reggii» 
<•  Kaltkii-n,  Aleeaikl,  Tacrminn,  I^J»^n<l,  an  doneu  i>iiul-1iii>  Huituliuti  Kobultun  wurd<Mi.  — 
Uau»  dl  Brolo.  Storia  de4U  CliieM  in  Sicilin  2  (Puk-rinu  1884}  i^J-idi.  Di«  llaujit- 
niillal«  aein«t  l'nlcnncliiiiii;  sind  durcli  diu  trufflicliv  ItuweinfllliTung  geeiclicrt.  Sio  stQtit 
•4  aar  die  'rbataaube.  daas  1'auriniiia  im  12,  JHlirLiindi>rl  gar  kein«n  Elisehor  beuaa,  nuT 
Üt  AifibvB  des  cod.  Vaticun.  21)Üti  Uhor  den  Ott.  wn  die  llomilion  gebalteii  worden,  auf 
Ai  Ulm  Krwlbmitifi  einer  '.4KHfiineir;i<ie  fUaiy  der  lil,  Jungfrau,  die  in  Rowiflnn  vfir- 
•bf  «nrd».     Auf  die  Kinwllioil^n  kann   hitr  nicht  »ing^gangcn  wttrden.    Zum  Kclilnu 

rlitixt  Lancia  di  Urolo  n.  a.  0.  4tlH-'4'Jä  <>inn  der  unediMtnn  Ksden,  De  Inudibus  Sli 
K,  fiaidiAlotnaei.  in  IdoiuMchor  Urberectxung.  -  I',  Uatiffol,  L'abliNVu  do  Kossitna, 
y^k  1981  8.  XXXI.  Stf.  t>6.  -  i.  Langen,  Kcmiiteho  KnlsolinngMi  griocbischor  Sdirift- 
*iUm.  RaTiM  ifttcmat.  d«  Ui^«l.  $|lä9&)  122—27  will  den  Krwi-is  i-rbringvn.  da£sdlu  5.>.  Hu- 
■)>•  Dt^ea  di«  Üriecbvn  inUrpoliert  seil  Lmgen  li&tte  gut  durnn  getbiui,  die  Vurrragcn  za 
'  I«.  —  Chr.  Fr.  UalthaDi,  ProKr.de TkuoplLCeTUiieu,  Dtvadi'u  1788  (llhLT einige  Hm). 
S.  Anaacr  Theu|>1iaiiM  Kerameua  tkind  ale  gtisUidi«  Itudnt^r  dv«  12.  Jnbrhundorts 
'■•d  KaslatbioB.  Bischor  von  Tlieasalonike  (vgl.  %  6Gj.  Neujih,vles  KnklnintoK  (vgl, 
[nBbacber)«nd  Michael  Akominato*.  KrabiscW  von  Atlien  (vgl.  Krumbncher).  tn 
«Hbn.  Von  NeopbrtM  l>^k!eislo8  antbfiU  dor  <wd.  Paris.  1180  h.  13  14  fulL  23&dreiaHig 
iHdh«,  VM  deBCM  nur  10  gedruckt  (und.  Mohior«  dvrsvlbcn  biuinhon  Bich  auf  byxautiuiBchu 
llttp.  Zn  bnadilMi  iat  auch  dor  cai.  IjAab.  2  snec.  I.*),  Walimchuiiilich  cebDrt  ilim  aucli 
te  rw  K.  SatbaH,  .Mm.  bfX.  1,  274  «tnrahnt«,  auch  in  dotn  «od.  Alhoua  3628  a.  1322  vor- 
^|t^d^  Pvalinenkomineatu  lu.  Vgl.  §  93.  -  Zu  den  I'Htiug;riknn  kanii  auch  Leon 
■•litalln»  careebnel  werden,  vuo  den  einige  Koden  in  eud.  EMorial,  262  aaee.  I!t  fol. 
1*  l<7,  lt)2*— IM'.  Ml  f.,  542— 4ß  erhnllrn  smd.  Leuu  war  ZeilgonOMe  des  Patrinrrhon 
>«Kp*l  Uuiliuti  II  (1183—11.86).  Die  gi'unnntu  Hb  ist  »ebi  wertvoll  fQr  din  Kcnnlniii  der 
t^iMinacben  llbetonk  im  12  JuhrliundurI,  Vgl.  W.  Regel.  Fonloa  rcrum  byuiDlinnruni 
1.  I  (PeUrabarf  l><92|  S.  tll  t.  -  I>«m  rutriarchen  von  Kp«l  L»en  (1134-1143}  wird  in 
•od.  Hanian.  Claas.  2.  101  ein  Senno  de  llne  miindi  lugMchrioben.  —  Rine  Rede  d«« 
■rabtm  von  Alh«n  neorgios  liurtzes  F.ii  ttjr  Myiiw  ra'i  fityakt^v  Wij-jrijr  od. 
<l**tciade«.  Albea  18S2.  Nacli  ntnT  Inschrift  tm  Poithenon  Htiirb  Biirtjna  im 
IIW.     \%i.  tt.  Z.  2(18tl3)M»  1.  nndUregoroviuR,  (icMlu  der  l^tadC  Atbon  1,20». 


P>^Ka 


174 


BjxuttinUclie  liUenittiTgMctdcbU.    L  ProMiB«lw  UtUr&tnr. 


80.  Qermanos  TT  (riQ/iaföt),  Pstriarcli  voti  Konstunlinopc-I  zur  Zdfl 
des  UteiniM'hc'ii  KaiM-ireichci)  (1222—40),   wurde  zu  Änaplus  in  der  Prtfl 
pontift  geboren.     Er  wnr  Diakon  an  d«r  Ha^a  Sophia,  als  KonstAntinopfl 
von   di'n    LaU>in«.'rn  erobert   wurde,   und    zo^  »ich    in   <la.i  KlOHter  des  bl 
(■eorgios    T'uneumorpboe  zu  ÄchyreiMie  zurück,   bis   er   zum    orthoiloien 
Patriarchen  bestellt  wurde  mit  der  Iteeddenz  in  MtkSa.   Von  zwei  Synodi-n. 
die  er  1232  und  1234  abhielt,  wind  die  Akten  noch  vorhanden.   Die  letzl<re 
wiinic  durch  dto  Ankunft  von    vier  Ix^gnten   dvn  Papstes  Gregor  IX   ve^ 
aidasst,  dt«  in  Suchen  der  Union  verhandeln  sollton.    Die  Verbandlang 
Vfirliefon  ohne  lieaultat;  der  Zeitpunkt  war  nach  don  jüngsten  ErBt| 
schlecht  gewählt,  und  Ucrmanoü  .selb.«t  liei»  sich  an  Abneigung  gegen 
I^tciner  von  niemandem  übortjoffen.     Diese  Abneigung  tritt  in  mel 
Ilricfen  au  den  l'ap»t  Uregor,  den  lateinischen  Patriarchen  von  Kor 
nopel.  an  die  (Iriochen  auf  Cypcrn  zu  Tage,  «owie  in  mehreren  unedtcrt 
Ahhitndluiigun  über  die  Differenzpunkle,  Hifi  ir;<;  ix^iofffvanai  top  tr, 
TH'tvfutioi,  //*((  tiäv  ä^vfiioy  a.  a.     Sein   titteranHcher   Hauptnachlas« 
steht  aber  aus  geistlichen   Kedcn   und   Homilien.     Tn    dem   Cod. 
linianuH  278  umfaKitt   »eine  Honiilieiisaminliinp    iü  Honiilion   und    6  KntfP" 
ehuffeii.     Nur  8  Homilien  mnd  gedruckt  und  davon  werden  mehrere  au 
dem  älteren  tiormanos  1  von  Konstiiiitinopel  zugo»ehrii-ben.   Eine  Charakfl 
riatik  des  GermannB  TT  al«  llomiletikers  setzt  dalier  ausser  der  VcrßfFenS 
lichung   einer   grösseren  AiiKnhl    van   seinen   TTomilien   auch    eine   sichere 
Ausscheidung  der  dem  Altorcn  (Icrmanos  zugehörigen  geistliche»  Itedcn 
voraus.   Anhaltspunkte  dufllr  Iiilden  auf  der  einen  Seite  der  Cod.  Coisl.  278, 
auf  <ler  anderen  die  GennunüHh»ä,  welche  älter  als  dos  13.  Jahrhundert  sind. 

1.  Ai]H|tali«n;  8  Hnttiilieii  (loa  Gitiiihdq^i  tiacli  den  Dracken  von  D.  HSecbel, 
tirctiiiir  iiiid  A-  ftnll«rini  lusoniinengestelil  bei  Mign«.  Patz,  fr  140.  ß21— 757.  Ein« 
der  von  A.  Ilnlloiini,  Syltncn  nioniimenlnr,  2  (Kom  l^i>}  2&8-3T6  e(liorti>n  Ilomilixn  i*t  dun 
wd.  Moimc.  Hl<}|  nntnuniincn,  dnr  iius  di<in  11,  .Inlirli,  slnniint.  —  Ob  einig«  von  <{«n  llomilicn. 
(iie  ixxitet  dorn  Nomoa  (Irnniiniis' I  1>oj  Migno,  Vatr.  gr.  98,  221  IT..  343  IT..  IiI9  tf.  Hipbcn, 
Ü«nnHiiu(i  11  iiUEohOren.  bleibt  nucb  tu  untersiuben.  —  Uriefo  an  dio  Kv^rioton  und  «n 
PijAt  lirogor  IX  ruJotzl  ed,  K.  N.  SiitliBS.  Mta.  flißl.  2  (VenediK  I873M-  20,  39-4«. 
Ein  Fmniincut  Je»  Ilrivfi'S  an  dfn  lutciniachun  Palrinrcbcn  vöh  Kpel  ed.  pr.  A.  Dcmctis-, 
kopuloB,  ^>9.  'fUi.(t;  S.  40-43.  ~  t'.iuvn  PMasii  des  UermAnos  aus  dum  Jaknt  1230  ^M 
3.  Nico]«,  BeviiP  t\t»  6t.  gr.  7  (1894)  6^-80.    Vgl.  B.  Z,  4  (I89&J  2^  t.  ■ 

2.  Hilfsmittel:  Fabricius.  [libl.  gr.  II.  162—171.  —  Sclirift«!)  Kegon  die  Latriiwr 
venwkJinet  A.  D«m«trnl(i>puloB.  tip».  'aX«{,  S.  38—40.  —  In  cod.  ItudL  Burocc.  131 
»MC.  14  ful,  185-1^6* :  Thnodori  Alnniensia  «piaMpi  orntio  in  S,  Germannm  pAir,  CpoUtaaimi, 
(|nnndo  jirimnm  in  throniini  iintrinri^lialam  nwondcbnt.     Vgl.  %  66  Anm.  4. 

81.  IKq  letzten  Honületiker.  .Tohanue.i  Ulykys,  der  den  Patri- 
archalstuhl  von  KonMantinopel  in  den  Jahren  1316 — 20  tniie  hatte,  wird 
in  einer  Pariser  TTs  als  Verfasser  von  Snnntagshomilien  genannt,  von  denen 
indessen  keine  bis  jetzt  gedruckt  wurden  itit.  Besser  bekannt  sind  .Tohannee 
ölykys"  profane  Schriften  (vgl.  Knunbacher).  ITnediert  sind  auch  einige 
Predigten  eines  Kyrillos  von  Kyzikos,  der  um  LISO  lebte,  eine  grossere 
Anzahl  von  Homilien.  die  Makarios  (Mirysokephalos,  Metropolit  von 
Philadelphia  um  die  Mitte  des  11.  Jahrhundert*,  zum  Verfasser  haben,' 
und  die  HoinilienBammlungen  der  Patriarchen  von  Konstantinopel  Kal- 
liatoa(I3S0— 54,  I3r>5— I3fi3(«ndNeitos(i379— 87).  Der  schon  genannte 
Patriarch  vo«  Konatantinopel  Johannes  Kalekaa  (1A33— 17)  scheint 


1.  Thcologi«.     D.  Oeiatliobe  BsrodKunkeit. 


80  -81) 


I7i 


^bf  ivta  homilftjschen  G«l>iete  litternrisch  tltütig  gewesen  xa  »ein.  Im 
^Ketychaslenatreit  xtand  or  auf  der  Seite  des  Bärluain  uiiil  Akindyiios 
Hagen  PaUutias  und  tie^Mii  AiibSngcr.  Diese  Stell utignahme  kostet«  ihm  noitiG 
'wünU'.  Er  wurdu  zuerst  von  7  Ei  zbisfliöfeii  bei  der  Kaiserin  Anna  verklagt^ 
Uie  fls  scheint,  ohne  Erfolg.  Aber  aU  Johannes  Kantaku7.eno»  an  ä»i*  linder 
|u,wunle  eine  Synod«  gegen  den  Patriarchen  abgehalten,  deren  Absetzung«- 
Htail  dor  Kaiser  bestätigt«  (13-17).  Seine  Sammlung  von  tiO  Sonntugs- 
^bmUien  mit  Au8schtu«s  der  Heiligenfeste  ist  in  doni  Cod.  Coisl.  2fiG  aaec 
^B  «m  Imaten  erhatten.  Gedruckt  »ind  davon  nur  zwei  auf  das  hl.  Kreuz, 
^■takfa  streng  an  die  SnnntagHperikope  halfen  und  dnrch  EinfaehhcJt  nuK- 
^BdlDOD.  Die  hyzanüniseho  Hhetorik  kommt  ttielir  vAiv  Ueltung  in  de» 
H ^tdriickt4-n  Manenreden  de»  Erzbixchofus  von  TlieSHulunike  luidoroa, 
^k  ain  Ende  divi  14.  Jahrhundert»  blUhte.  Hilt  tritt  aueh  wieder  die 
Hydcryjihenlitterstur  an  die  Stelle  des  Evangeliums,  wie  das  bei  den 
Horienrednern  nicht  selten  der  Fall  i^ts,  Kngenios  Nomophylax  spendot 
bM  (dnem  Synodikon  der  Kirche  von  Thesisalonike  Isidoro»  da«  Lob,  dam 
Wß  tiglich  durch  Wort  und  Schrift  »eine  Herde  zum  cliriMtlieben  Leben 
^nthnt  habe.  In  der  Thut  itit  eine  weit  grÜHgere  Anzahl  von  IlomiÜen 
Hm  Uidoroa  noch  ungedruckt.  Naeb  dem  Zeugnisse  seines  Nachfotgera 
Bgmeun  liat  sich  Lsidoros  auch  am  Hei<ycha.itcn.streit  im  Sinne  de»  Falamas 
FitbrsriMi-h  iM'teiligt. 

I  1    Hnfniline  r«riHe  doiniaicalo«  dm  Johannox  Olykj-n  Rind  oihalUn   in  ilom  ead. 

hlk.  ISIO  Mre.  16  f«L  I  -  7:><.     üb   du  du-uuf folgend«  KvQiaxoiQÖftior  [lol  7i^ -SU") 
^■(k  Um  ■egoMrt.  sUliI  dnliiii. 

B       2.  Vn^wUa  At»  Kyrilloa  von  Kriikoa  eutliAlt  dor  ood.  Bodl.  Barocc.  20  suo. 
■l  rat.  ST5-  -W.  29&  r. 

^K  S.  Durailkn  it«a  )I«k«riuH  Clirj'Bokoplialos  find^ii  sicli  t.  B.  ia  dtu  oodd.  Coial. 
■P  1.  |:>.  1»:  ■.  1432.  Ambro»  H  23  !n(.  a.  10,  Athous  1568  a.  14.  Oedruc.kt  wurdou  14  in 
PtkillTtS  oiet  UM)  mit«  d«n  Tit*1:  Aiyoi  nanjyvfjiiiol  iJ'  tor  .  .  .  "pj-KTruiKÜüoit  -^lilfr. 
I  Alfi«  .  ,  .  Mum^tK  roi'  XfivaoiftftiXov  (mir  Tinj-ugünglidi >.  Bei  Migiii>.  Patr.  «r,  IM). 
■dB-  333  «trbt  mir  mbo  Uomilie  auf  i\*  Kratuniifflndnng.  ('ragment«  «in<^r  and>>r<'n  Homilie 
■NHiKn*.  Palr.  gr.  100.  231.  23A  otc.  —  Vgl.  mich  g  9.1  und  KninihaRUor. 
P  1.  £ia«  Saaiinlitn(  von  52  Homilion  und  ./iJa<tirn>i»i  des  Pfltrinrclien  Kntljntos  iitniit 
•  iaa  «od.  Atkon  2*29  s.  |.V  Davon  ist  nur  ciiio  Ifoinilii'  nuf  dn^  Fi-st  dri  KrRiizrrliAhiiug 
t  *f  tM  Orwlaer.  Da  rracc  Chrioli.  Opnra  nmnia  2  (Kogonaburg  lTä4]lS7'&T.  Kalliatoa  wcod«l 
I  ibk  (ft  g(gMi  die  Lalrincr  und  dii-  UarlaainitoD,  boaonder«  gouon  Nik(i|iliorM  Gragoraa. 
I  Umt  Imm  Mrh  wohl  dnfcli  di«ac  KDindadiaft  leiten,  als  cv  Kalliirioa  Koboit,  Oewalt- 
I  klUffctit  Bbd  Maagel  aa  UUdmig  vorwarf.  Vgl.  dcuc«  QeeobldiUwerk  ed.  Bunn.  2.  873, 
I  n  -  Von  KallistoN  b«eitsni  wir  ftuaa«rdHm  «in  Ubenabild  dea  Gregorioa  Sinaitvti  {v^.  g  G7) 
I  liJ  «  EBkunim  auf  Johanneit  Neslvulp«.  den  Wi»d«'rlii!niti>ll«r  dt<s  Potraklostere  in  Kpol 
Lau.  Jahtbund«rt.  Ulzt«re  ed  ]>r.  H.  GoUor,  Zcitec-lir.  f.  wis«.  Tlioo).  29  (1886)  »9-8». 
^^^■iDd*rva  ilomilif'n  und  aaketisclien  Abfaandlungeu  Ist  oa  iwMfolliaft,  ob  ai«  dieniMn 
^^^^N  oikr  M-iaem  gUichiianiig«»  Narbfolgor  (1307)  zugebCnn.  Vgl.  %  69  Anai.  3. 
^^~!.  4S  Ilumilien  di-n  Patriarcbra  v.  Kpel  Neiloa  (13T9-S7)  aind  in  dem  lod.  Coial. 
PPll  MK.  Kl  fol.  1  191  nrhaJten.  AnaMirdrai  oma  Red«  auf  dnn  lil.  AntliimuH,  Enbiscliof 
^la  aUmi,  und  oina  »kntJKhn  Ablinndliing  (pbondn  fnl.  191  20.),  253  -2ÖÜ).  Gadmckt 
tf  mt  ia»  Knkonnion  da«  Nclloa  auf  ürcgorios  l'alnmnK.  bei  Migne,  Palr,  gr.  \h\, 
W~nt,  und  dae  Ainabl  aciacr  Patriarchalcrinssi:  bei  Uikloaich  u.  Mtlllor,  Acta  ot 
'|Ini  h  gr.  2  (Winn  IMS)  1-   111. 

&  Dm  S  Homilion  de«  Johannoa  Kniokn«  aind  uuJruckt  bei  MiKii«.  Patr.  gr. 
m  E4-2S0.     Die  2.    wwde  »o«  OroUar   unter  dem   Nuiiu'u  dm  Piiilolli^'os,  Pntr.   v. 

Ifrf,ad*vrt.  —  Die  TtXtA  dwBOSoiUilagahoniUii'n  aus  eoA.  Cuial.  286  bei  Montfaucou.  Itibl. 

Caial  a  4U2  -  4M.  —  Anden  Hw:  e«dd.  Vindob.  tbool.  2C3  mit  56  Honiiüen.  Vbdub.  tlieol. 

9M  MiÜ  21  llonilitD,  Marcjan.  604  a.  \h.  AÜiuus  2123  a.  14,  Smjm.  A  m  a.  15.  u.  a.  - 

Pbr  via*  StollufiiE   im   Be«Ycbaatrnatroit  a.  Jobannes  KanlakuEcnoa.  Hiator.  I.  3,  21.  — 
JUmm  PattkrrlialiTlaaa«  edd.  Hikloaiub  ii.  MOlUr,  Acta  et  diplom.  gr.  2,  11^    243. 


r.^-  ~ 


176 


ByuntiaUalie  UtUratorgBMhlcllte.    I.  Pro«aiaoha  LltUratar. 


—    KinigM  AklMinalaml  bMO^ieli  MiMr  Abaatmic   «labt  b«i  Uignn,   Patr.  gr. 
768-774.    And«»«  Mt  noch  ittiMi»rt. 

7.  Von  JohNnnsu  (iabran  rtaM  rinn  Oratio  in  ingTVNMm  B.  Jttuimo  in  Mncbii 
nun  im  cod,  l'Nria.  3010  H.  15  M.  ^Ou-324.  -    Kin  Hri«f  do«  Grcganoa  I'alunu  tui  Um  i 
in  coi).  ttoiJI.  Uai.  tr,  M.  SST. 

».  Diu  i  Maricaredon  Am  IsiiloioH  Ton  TlieaiiBlonikn  ei.  pr.  A.  Ballctiii. 
Syllug«  munuiuptitoniin  1.  205  ff,.  418  IT.,  2,  S77  ff..  ^7  ff.:  tiii>amiMii)(fist«lh  li«i  Miütt. 
rmt.  Kr.  l'ii:  lä— im.  —  Haa:  cod.  Vatioaa.  651  mttiHtt  16  Homilien  nnd  4  .löyv.nl. 
Piuin.  1192  «MK.  Ib  M.  1—822  «a«  Sammlung  ron  29  Souiitanlioniilmi.  cod.  Airimk 
3  DI  iiif.  Ilomilio«  nl  aüa  scripta.  —  Eogonki«  Nomoiihrlax  inrd  titiaii  bai  L  Allaliti, 
H»  Kvmennnm  scriplis  S.  IM.  —  Srmoon  TOn  TliasnaloniJto,  Oontnt  bamoM«  c  31,  MigM, 
r«lr.  Rr.   IW,  US. 

n.  Von  Msnnal  Cbriatonyinoa.  der  eine  Hoiiodi«  Bkfr  dno  Fall  KmIb  atbiU 
(PabriciuK,  Bibl.  gr.  II.  6m.  ist  ein«  HanMir«d«  ortialtoo  in  ra<l-  Tnri».  I^ISS  mm«.  H 
fol.  75—91,  Kin«  rn>dij;t  anf  drai  PniniMinntag  ron  Angaloa,  Abt  ia  Kalabräa  am 

1470.  Bteht  in  dMn  cod.  Pari«.  80r,7  h.   16  fol.  7e-8&. 

10.  '/.vm  KrlitiiMut  vnrzoirbnpn  wir  in  alphabotiaolior  Roihoafolge  die  (nMiialeu  n- 
»diurten)  Uuinilrliki>r  mid  l'ancfyiikrr.  deron /vilboatimmuuf;  nifJil  crxivlt  werden  kranti: 
AnatolioB,  Kwbincbor  von  ThMsolonilsn.  rioigo  Elomilitn  ia  cod.  Vnijc.  Ottob.  IH. 
Antonius  StuititoH.  eine  gvistlichc  Hede  in  i-od,  Vindob.  Ifarol.  (U  fol.  261t— ^Tf. 
Julian  monaclioB.  einü  äiiti(j|ug:i>liuuulio  in  cod.  Smyru.  A  14  a.  16,  OoorgioH  Ba^i»- 
'^liti-s.  «<iij  Ell  cum  tum  in  hukpIob  in  cod.  Keoor.  iill  aacc.  13,  Greuorioa,  OJaktSM 
Rffnrondnrioa.  Knkoniiuu  uu(  di-n  hl.  Dometrioa  ed.  Tbeophilua  Joannu,  Ur^ttt 
äpoioyiiiii^  Ii4  Cd,  Junsaiili,  Hiennnonachos  und  Frot«qrnkello«.  Ho^nilia  in  hjaianB 
■hiif  liofir  in  rnd.  Vatic,  uoki»'  46  saec,  16,  Johanne«  Uonachoa,  ein«  [Uds  vi 
den  Prophi'tc-n  Klin»  in  coA,  AtbciuB  2n;M  n,  II,  Jnsopb,  Hi«iradiaki>ni»i  und  Sekridan  da 
IJagin  Sopliia,  mnhiiro  Ilomilien,  wovon  eine  Inlniniacli  b«i  Hign«,  l'iitr.  gr.  I0.\  940— 9i(k 
l.ukni.  Dpinc.  Uoairnais,  Onilionoa  (l,  im  cnd.  Parin.  Ruppl.  gr.  407  a.  1592  fol.  158—174. 
Miiximus  inonui^hus  Maxari«.  in  Dominic.  11.  Mnttltaoi,  im  cod.  Bodl.  Hotom.  211  f<l. 
317  r..  MiuhncI,  einer  der  l'airinri.'lK'n  von  Kpul  dienoa  Namona,  3fi  SuniiUipihannliH) 
in  ciüd.  Monnc.  2ß2  sncc.  13  füll.  Vi'i.  Michael  niuuaoboa,  vialloieht  identinch  nut  itm 
Uiu^nmiibun  dea  Tbeodoroi  Studit«»,  muhrure  Hüilijienredoa  in  codd.  Pam.  bti  ■>.  II  fuL 
27n'-2y(!',  Paris.  1180  a.  10  fol.  822-32*,  Paris.  14M  s.  10  fol.  18-44".  Nilcel« 
SkulariutoB.  8  Sonntogsliomilien  in  cud.  Vindob.  tlieol.  268  fol.  169'— IB8,  NikoU» 
PepRRomanoB,  ofn  Knkomion  anf  d<.>n  M&rtynir  Isidoros  in  cod.  Athow  8762  a.  14'^l  M 
25t^  '276*.  Paisioa.  Metropolit  von  Kliado«,  SO  (lomilien  in  cod.  MaTwian  CUsa.  2.  101 
ancc.  16.  Philippoa  Kcramitos,  'AU  lloniilicn  in  cod.  Vuticnn.  12ä7  (ob  idnntiiwb  mit  Theo- 
pbanm  KnrnmniiaV).  l'bntiati,  Diaknn  und  äkouopbylni  nn  dnr  .Ipohlclkiicho  in  l£f*L 
t-ia  Knkumion  niif  dio  MArtyror  Lutilliano»  u.  Ucooiisiin  ed.  in  doo  Acta  SS,  Juiiii  I.  iit 
bi»  286.  (.'in  Knkumion  nuf  don  lil.  liukoa  in  oud.  .tml'foit.  ,\  63  inf.,  Symoon  vunCbiot. 
Iluniiltcn  in  cod.  VutioBn.  2021  aaei;.  12.  Tbeoduros  d  Hiviot,  Eukumion  a»t  dir  \<\ 
Kiipbuniin  in  cud.  Subbait.  10!»  aaou.  14  fol.  208—226.  Tb«odoroa  Munacbos,  Humili'n 
in  cod.  Anibrus.  F  132  aup,  saec.  11-1'^.  Tlioiidoroa  Qoaastor,  ein»  It«do  auf  da 
lit.  Ocoi^  in  cnd.  LiiKdun.  ^42  saoc.  12,  Thoodoros  moneremitos,  «ine  Bomili«  uf 
die  VorknndigunK  od,  A.  linllorini,  Syllogn  monnmontor,  2,  211  -S3ß,  ThaoJote* 
Protothronnu.  pin  Knknminn  nuf  den  Propheten  Küau  in  cod.  Alhoui  1040s.  14,  Thnopbili» 
Knlckua  von  Kpp|,  33  SonDln);sbomJllcn  in  cud.  Mnnnc.  'll'-i  aaoc.  16  foll.  211  :  anfku^li'^ 
atiinmen  die  Ilomilicn  mit  dcni'n  iks  l'ulrinrchun  l'hilcithcuH  von  Kpol  flborpin,  von  Avt  3. 
an  ubw  nioht  mehr.  —  Von  dioBcr  Linti'  bliubcn  diu  nnonymon  HoiniIianiiantinlnn|;«>i. 
wie  sie  I.  tl,  io  don  rudd.  Puris.  1'2'2I  23.  Vindob.  tlicul.  14  u,  i'A  vurlioKon.  atnujMcUoasnl- 
Uti  viller  plaitmAAaigen  Durch rutiichuu((  de«  gtMHmt«u  Imiiditcliiiftlicbvu  alaleriiila  v>rd  liu 
wulil   nu(th  ein  reicher  Zuwachs  ergeben. 


I 


E.  Hagiographie. 

83.  Stand  der  Forschasg  und  Charakteristik.  Kein  tiubiot 
byzAntiniscIien  Litk-intiir  lioyt  iiodi  sn  dtiiiki'!  uiul  so  vorwyrroii  vor  des 
Angen  dea  FgractuTs  w'w  dus  Imgiogniphiscli«,  Eo  gk'itht  einem  dicIiUa 
Urwalde,  der  nich  «itdlo»  und  lichtloe  ins  üngemessone  ausdehnt  und  io 
dessen  Inneres  ki'in  Pfad  führt.  Auf  Schritt  und  Tritt  läuft  nmn  Oefalir. 
sich  in  dt>n]  Dickiclit  r.\x  wrlieren,  wührend  schon  die  i}chatt4.-u  dur  Nacht 


fogie.    B.  Hagiographie. 


177 


B  Horizont«  herAufziehen.  Und  doch  hahon  Theologen  und  Philologen, 
rofnn-,  Kir('h(^n-  und  Kulturliistorikor  oiii  gk-ithcs  Tiiti>re6ae  an  der  Kr- 
irschung  der  Ilagiograptiio.  die  an  Vii/Iscitigkcit  vielleieht.  allo  anderen 
ivantiniitchen  LitteraUirgtittungon  Übertrifft.  Sie  bietet  wertvolle  Ergän- 
mgea  lu  den  ncschirhtBchreibern  und  C'hmnixton;  sio  gewährt  einen 
inbliok  in  da«  Kulturleben  der  Volk.4kreiRe.  <1itJ<  von  den  übrigen  Litterst«n 
ir  zu  oft  vornAchlits^igt  wurde;  sie  otTcuburt  vine  Friüebo  dt-r  Üeligio»t%t, 
■Ml  Spuren  man  i»  den  Kreisen  der  Zunfttheolo^en  vergeben»  sucht; 
(■pricbt  in  vielen  ihrer  Erzeugnisse  eine  echte  VolksApracbe,  die  von 
tt  KUseizitAt  der  Gelehrten  nicht  angekränkelt  ist.  Ihre  Kenntnis  ist 
thmT  fDr  eine  wahre  tie-schichte  der  byzantinischen  Zeit  uneutbehrlieh. 
rir  sind  von  diesem  Ziele  noch  weit  entfernt.  Im  folgenden  kann  nur 
er  Versuch  gemacht  werden,  im  Liebte  der  jHngsten  Forsehungen  einen 
rstea  Pfad  in  das  duidde  Gebiet  zu  bubnon. 

Um  den  jetzigen  Stand  der  Forschung  klar  zu  erkennen,  miUsen  von 
ein  2  KalegoHeu  von  hagin<{raphiscben  Denkmälern  unterschieden 
Die  Mftrtyrerakten  und  die  Heiligenleben. 
Die  Mfirtyrerak ten  verdanken  ihre  Abfassung  dem  Interesse, 
bes  die  altchriötlithen  Gemeinden  den  Helden  unter  ihren  Mitgliedern 
nbraohten,  die  ihr  Leben  fikr  den  Glauben  hingaben.  Ihre  tie»lält 
fixivrt,  ihre  Heldenthaten  aufgezetrhnet  werden.  zunSchst  zur  Mit- 
■ng  ao  andiTC  Gemeinden,  dann  aber  auch  zur  Ermahnung  an  die  zu- 
kSlftigen  QeBchlechter.  ihrer  vorausgegangenen  Brüder  nicht  unwert  zu 
Nia.  Auf  die  Mär^rerakten,  welche  die  Hauptmasse  der  hagiographi.'tchen 
Dmkniäli'r  bilden,  passt  in  erster  Linie  der  Vergleich  mit  einem  Urwald, 
LKt  l'nblikulion  derselben,  an  der  seit  Jalirhunderteu  gearbeitet  wird,  ist 
nidit  abgeK<-btuiK»eu,  gescliwetge  denn,  das«  die  eiuzelneu  Texte  und 
naionen  in  befriedigender  Weise  untersucht  wären.  Die  bis- 
Iwii^  KofMchungen  erlauben  es  jedoch,  in  dieser  Masse  mehrere  Klassen 
B  MBtarvcheiden.  Die  wiebtiysU-  Klasse  bilden  die  eehten  Mfirtyrer- 
kkt«l)  aus  der  Verfolgungsperiode  h\»  zum  Frieden  der  Kirche,  die  in 
4(f  Zeit  Julian»  de«  Apostaten  und  ftUM  Anla«8  der  späteren  Verfolgungen 
Beb  «inigen  Zuwachs  erhielten.  Eine  Sammlung  der  echten  Märtyrer- 
iktra  bif)  gegen  Knde  des  4.  Jahrhundei-ts  hat  D.  Huinart  ir>H!)  veran- 
•Uh«t,  und  die  neueren  Forschungen  haben  ihren  Umfang  eher  verringert 
rijUMB-OMert.  Die«e  Klasse  gehört,  abgesehen  von  einigen  Texten  AUüt 
^H^terea  Zeit,  nicht  in  den  Hahmeu  dieses  Buches.  Eine  zweite 
^Bm  die  apokryphen  Apoatelgescbichten,  welche  aus  einem  ithn- 
^nu  Iiit«res8e  an  den  Personen  und  Krlebnisaen  der  hervorragendsten 
ifoäM  hervorgingen.  Sie  zerfallen  in  zwei  Serien,  eine  gnoatische  und 
Mn  katholische.  Dies«  besteht  aus  UnuirlK'itungen  jener,  die  in  der 
IBUft«  des  4,  Jahrhunderts  begonnen  wurden  und  der  Hauptsache  nach 
vor  itm  6.  Jahrhundert  vorlagen.  Neben  den  Aposteln  bilden  auch  andere 
NWacbo  PorsGnliehkeiten  aus  dem  Alten  und  Neuen  Testamente  den 
Ofgmutatul  der  Apokryphenlitteratur,  deren  Ausläufer  sich  in  dem  d.~LO. 
Wirhnndert  verlieren.  Auf  die  dritte  Klasse,  die  Umarbeitungen 
lnidoifcber  Mythen  und  Logenden,  hat  H.  Uaener  zuerst  mit  Nach- 

AII>nnnii*l>H>iMlun  IX.     I.  Abll^    t.  Ana.  12 


179 


tut» 


irmk  «e 

atimlkk  im  i,  »ai  i. 

ttMludBewM  OMtoltMi  aJb 

iliDiiaC  dwartiftr  Ca 

•bt  iMMimHiwili    kritiMlie  Gabe  sad 

nmM.   Um  BcHfial  tm  A.  Wiitk  hat 

4»XM  vcfWilCB  luMO  kjuuL  PhMJoMM  Mdu^ji^ea.    Diem  Harne 

«IniaK  gcoontBum  gar  sieht  zur  üagM^nfUe:  m  tet  die  gdsüiche 

Um$  itr  bfMBliiiiMikca  Sagiea-.  VsioDeo-,  KoveOeii-  md 

hn-,  duTMi  MoaUnUklc  £e  BnÜtlung  too  Bariuni  oad  Joosaph  bOdet  (i 

Krambttcher).    Aach  dSrft«  ei«  onter  den  viele«  Deikuälcni  der 

grspUe  nicfat  m  zobtreicfa  vertretea  seto.  aU  maa  neurdiags  anzai 

g«Üigt  iat.    Wenn  diene  Klawe  hier  nicht  näher  behandeH  wird,  ao : 

btevoti  nicht  uuf  dio  Vericennung  ihres  hobea  rebsioii»-  and  kalt 

licliuu  Wirrt«»  gMwblrmM-n  werden.    Bei  dem  heatigen  Stand  der  For 

kann  lui  him  zaMniineiiüutMcndt;  Dantellung  noch   nicht   gedacht  ve 

So  Meilwn  nur  die  unechten  Mirtyrerakten  fOr  unsere 
Utng  flbrig.    Diene  bilden  die  omfangreicbste  KI&Bse,  in  der  aber  wiede 
innortich    Muhr    Vontcbiederuirtigea    vereinigt    ist.      Die    einen    sind 
arbottunffon  echter  HArtyn-nikten.  die  dem  Iitter»riM'lien  Gert^-hniHcke  • 
«piUiran  Zeit  angepaiMt  werden  Holleu:  andere  beruhen  auf  älteren  Nl 
richtirn,  dio  ta  KiiEilhlungen  ausgearbeitet  und  rhetorisd)  erweitert  vnirdaa 
Vi«ln  lUii'l  »lieh  reino  Erfindungen,  die  irgend  einem  erbaulichen  oder  and 
praktLncliKn  /.wecke  dienen  aollten.     Die  grosse  Ma.«»;e  dieser  Aktvn 
in  IteiEug   uuf  KntHtL'hungNXtiit,   QuollenvorhSltnia,  GlaubwQrdigkeit  u. 
rioeh  in  iliuhti'ii  Dunkel  gehUllt.     Den  AbschluHs  der  byzantinischen  Arb 
mif  ilii'Mimi  OuliieW   be/eichni^t  die  LegendenHammlung  des  Symeon  He 
pIinuttoH  in  der  2.  IllllfLe  i\m  10.  Jahrliundert».    Hymeon   fand  alle 
NuiilifolKer  im    H,  Jiihi-Iiundiirl^   dio  auch   hernngezogeu  werden   mO 
ihre    Itedciitiiiig    ist  jedtidi  weit   geringer,    weil   Symuon    ihnen    mit 
weil  greifend  (in     Revision    des    früheren    Materials    vorausgegangen    wi 
HynieonH  Arheit  wiir  von  warmer  Itegeistoning  für  die  Helden  der  Ha 
gniphie  gi'lniKeii:  oliiie  efl  m  wollen,  hat  er  aber  die  byzantinische  Ha 
gni]ilit<-  K""''li>'h  d(<)torgtiiLitiieri,  weil  seine  Snmmlung  —  und  dic»o 
h«ui)t«auUtirh  HU«  MilHyreraklen  —  die   früheren  Texte,  die   für  uns 
onillleh   wortvoller  wilreii,   xuin  grSssten   Teil  verdrängt  hat.     Methodil 
von  KoniHlHntiii»|i(iI  lititle  mich  oiiii<  Sammlung  von  Legenden  veranstalt 
aber  er    Hiidi'ile    iiiilitM   am    Text<^',    Hondern    brachte   seine    Hemerkuii 
in  die  Komi  von  Schollen.     Uieeos  Verfahren  »clieint  keine  Nachab 
gefiuulon  XII  hiibeii.    Daieu  kommt,  da».t  Syineons  Sammlung  selbst  keil 
fettteii  Aiii>g«ngfi>iinkl  bietet,  von  dem  Bus  weiter  zurückgeschritten  w< 
kann.     DU«   fnllt   allertling»   nicht  Symccn   selbst  xur  Last,   sondern 
«liÄteren  Abnehr»>iborn.  die  Symi«ona  Legenden  mit  anderen,  filteren  Te) 
verniim-hten.     Da«  entle  Itedtlrfnis  i»t  daher  eine  reinliche  Scheidiil 
d0r    meta))hrnHliiichen    und     nicht  metaphrastischen    Märtyrel 
Akten.     Oh  der  Weg  der  inneii^n  Kritik  dazu   führen   kann,   ist  zweifa^ 


J 


1  TliealoKi».    B.  Ha|r1ognipble.    (g  83) 


ft;  jedenfalls  wird  die  Scheidung  »uf  Grund  innerer  Kriterien  durch  den 
Arakter  der  Bymeonisclien  Arbeit  sehr  or»chwert.  Eh  miiss  daher  zu- 
eilst der  Weg  der  handscUrifüichen  Forachiing  bewhrittcn  worden,  mit 
•oadervr  Berücksichtigung  der  He»  und  Hssfragmonto,  die  älter  sind 
I  lletaphraHtea  oder  wenigsten«  Texte  hii-tcn.  die  von  der  t^erarbeihing 
t  Ifetaphrafite«  naberllhrt  blieben.  Dies  fuhrt  aber  zur  Fordonmg  eine« 
«Btntkiitalogos  aller  griechischer  Hss  mit  hagiflgrapbJKclion  Texten 
i  der  nolwcndigsk-n  Vorarbeit,  um  (llr  die  fextkrittschen  Forschungen 
le  feste  Grundlugo  zu  gewinnen.  Zu  bcrdckriichtigen  sind  sodann 
eh  die  Zitate  aus  Märtyrenikten,  die  sieh  bei  früheren  SchriflsteHern, 

bbci  PhotioR.  Niketaa  David  Paphlagon  u.  a.  vorfinden,  nowie  dio 
i«cbi>n  Übersetzungen,  die  von  AnaHtaaius  Bibliothecarius,  Paulus  Dia- 
Otts  IL  u.  vor  dorn  10.  Jahrhundert  veranstaltet  wurden,  der  orionULlischen 
h1  dlavtsehen  Übersetzungen  nicht  zu  vergessen.  Nur  da^  Vorgelien  auf 
leo  diesen  Wegen  lässt  für  die  Erforschung  der  Märtyrerakten  aeit  dem 
Jaliriiinidert  wahre  Fortschritt«  erhoffen.  Keiner  davon  \si  bisher  kon- 
fqaent  eingotchlage»  worden.  Fflr  eine  zu-samnienfa-tRcnde  Darstellung 
ihlt  daher  jed«  Torarbeit;  Einzel  Untersuchungen  ki>nncn  aber  hier  nicht 
orgeiegt  werden. 

2.  Weniger  ungOnstig  liegen  dio  Verhältnisse  fllr  die  Heiligenleben. 
Kes«  treten  seit  der  Mitte  des  4.  Jahrhundert»  auf,  als  die  Hagiographic 
kb  den  durch  Tugend  und  Wis-senschaft,  lieiligmä.'*sigen  Lebenswandel 
nd  erfolgreiche  Wirkuuinkeil  ausgczuii-bneten  Pcrsünlidikcitcn  zuwandt«, 
tD  auch  diese  Gestalten  gleich  denen  der  früheren  Märtyrer  historisch 
M  fijioron.  Dio  PilblikationRarbett  ist  fllr  die  Heiligenleben  auch  noch 
Mfct  abgcschtoesen ;  siu  wurde  aber  in  den  letzten  Jahren  noch  intensiver 
Mtrieben  als  fUr  die  Märtyrerakten.  Wir  erinnern  an  die  Ausgaben  ein- 
cbBgign-  Texte  von  den  Boltandisten  und  vielen  einzelnen  Forschem, 
rioH.  LTscner.  A.  Papadopulos  Keramen«,  Theophilos  Joannu.  A.  Vassiliev, 
l  Smphimoe,  Kyrillos  BoVne,  Cozza-Luzi,  V.  Itose,  Arsenij,  l'omjalovskij, 
9.  Seher,  P.  Kremos,  VasUjevskij,  M.  J.  Oedoon,  Ch.  Loporov.  ,).  A.  Heikel, 
W,  Ktgf\,  K.  WeBsely,  Sp.  Lamproa  u.  a.  Dio  Ai'beit  der  Kritik  ist  ahcr 

6ire«eatlich  leichter  als  bei  den  Märiyrerakten.  I>io  Heiligen  »elbiiit, 
I  Leben  beschrieben  wird,  sind  liistorisch  faasbarer  als  die  Märtyrer, 
I  th«t«ttchIicho  Existenz  vielfach  in  Frage  steht.  Sodann  tragen  die 
BliligBaMicn  im  Unterschiede  von  den  Hlirtyrcrakten.  die  taut  alle  anonym 
■^  anstens  den  Namen  ihrer  Verfasser,  und  diese  Verfasser  sind  in 
kr  Regel  Zeitgenossen,  die  als  Schüler,  Nachfolger  oder  jnngere 
ElrUder  desselben  Klosters  mit  dorn  Heiligen,  dessen  Leben  sie  bo- 
<rbnben,  in  näherer  Beziehung  standen.  Bei  anonymen  Heiligenleben 
flMet  die  Persßnbchkeit  des  Heiligen  gewHhnlich  einen  sicheren  Terminus 
k  ^M,  vor  welchem  die  Biographie  nicht  verfasst  sein  kann.  Aus  inneren 
[filtriBD  UUat  «ich  aber  in  der  Hegel  feststellen,  ob  der  Verfasser  zeit- 
nBMiKb  ist  ü<ler  nicht.  \a  letzterem  Falle  kann  die  nähere  Zoitbeütim- 
kug.  dan  Quellenverbältnis,  die  Glaubnürdigkoitsfrage  Schwierigkeiten 
miten,  dio  aber  Helfen  unflberwindlich  sind.  Endlich  hatte  dio  ßednktious- 
rbeil  des  Symeon  Metaphraste«  weniger  nachteilige  Folgen  filr  die  Heiligen- 

12' 


180 


STzuitiaiselia  IiU«TfttBrg«aclüekt«.    L  Proauadw  Uttvrfttnr. 


leben  alk  nir  dk-  AUrtTrerakten.    FOr  Jone  haben  sicli  S)-tnoone  Vorlagl 
to  grÜMiTur  Anzahl  erhalt«!),  and  wo  dic«e  Vorlage  fehlt,  unterliegt  ^| 
Legend«  eolbut  nicht  dentu-lbe»  hi-stonachen  SchwierigkeJteiL    E»  i»t  dah^ 
Nchon  jätet  inniglich,  eii»on  urii-iitiürondcn  ÜlK-rblick  über  den  äu^fteros 
Kntwickclungx^Rng  der  Uagiograpliie  im  engeren  Sinue  de»  Worte« 
zu  geben  und  eine  litterarische   Charakteristik   derselben    zu  vei^ 
HUchon.  M 

ti.  Von  Allfang  an  bekundet  die  Hagtographie  eine  gro«i»e  Vorlietfl 
(Qr  die  Möiichowctt    Schon  im  4.  und  5.  Jahrhundert  wurde  ihren  Van 
tretem   «ine  Ki'''>»>'L'r<-  AiiftncrkHiiinkeit   geschenkt   ah  den  hcrvorragCDiIll 
(JiwtalU-n  UUH  iti-m  Woltkleni-H,  während  mit  Ausnahme  de»  ,a]lerehristlichHt«B!l 
Kftixei-H,  Kon-stantina  deo  Grossen,  der  bald  von  einem  reichen  Sagenkreis 
umgaben  wurde,   die  Heiligen  au»   deni  Laieiixt^kiidc  ganz  zurüdctntau 
Schon  TiniotheOH  von  Alexuudrieii  (1180^3^4)  ^U  uuch  Sozomeuo«.  Uilfl 
ood.  6,  29  eine  äammlung  von  MOnchsbiographien  ungelegt  haben;  cipo 
Holcliß   benutKt<>   sicher    PalladioR  um   -120   in   seiner   Historia   Lausiact. 
Eiiixi-Ine  Diographien  von  MCnchon  und  Bischüfen  aus  dem  1.  und  !t.  Jahr^ 
hundert  Hind  in  nicht  geringer  AiiKalil  vorhanden,  aber  noch  wenig  unl^M 
HtichU   An  der  HpitEO  dt^<r  Mönehsbiogruphien  üteht  da8  berühmte  LebonM 
bild  des  hl.  Antonios  von  Athaiiasioa  von  Alexandrivn.   Sehr  iuterceMOH 
ist  llatiffols  Wuhrnolimung  von  Spuren  einer  ausgedehnten  arianischtfl 
Hagiographio  im  4.  Jahrhundert,  die  ein  Mittel  arianischer  PropagaoS 
bildute.     Die  Bevorzugung  der  MOncho  tritt  auch  bei  den  Biograplul 
des  (i.  JiiliHiimderts  hervor,  mit  denen  unsere  Darstellung  uiiht-bt.    Von 
hohem    bixtoriiichen   Wert   sind  die    Lebensbilder  aus  der  pulastini»L-liei^ 
Mflnchswelt    ilc-t   KyrilloB  \'on  Skytliopoli«.     Johannes   Moschoa  verfa 
im   riil^i'udoTi    .lalirluiiiilert   ein   Oegonstüi^k    zur   Sammlung    von    MOnc 
bi(ignipliit'i)    ilvH    l'iilludioH.      Noch   interessanter   sind    die   volkeUiiulicl 
Biographien,  mit  denen  Leontios,  Bischof  von  Keapolis  auf  Cypem,  et' 
Hpiltitr  auftrat.     Die  Hllltezeit  der  Hagiographie  beginnt  im  8.  Ji 
hundert  mit  den  Ijubcnsbildern    der  Mfirtyrer  und  Bekenner  des  BUda 
kultes  und  ertiiireckt  sich  bis  in  das  11.  Jahrhundert  hinein.    Zahlroicb 
zum  Teil   noch    unedierte  Münchsleben   entstanden   in  dieser  Zeit  in 
grossen  asketischen  Zentren  in  Konstantinopel,  Kleinaaicn,  auf  dem  Atll 
berge,  in  Palästina,  Kalnbrien  und  niidentwo,   als  Denkmäler  begeie 
Liebe  und  Anhänglichkeit,  welche  die  zurückgebliebenen  Brüder  den 
.VBtern'  ihres  Klosters   treu  bowalirten.     Die   Brüder  sind    dou   VStcii 
sobon  tftngst  ins  Urab  narbgefolgt;    ihre  Bio^aphien    sind  aber  wcrtv 
Quellen  (Ur  die  Klosler-,  Kin-hen-  und  Kulturgeschichte  der  bj-zantii 
Zeit  geworden,  mit  denen  sich  die  gleichzeitigen  Biographien  von  Bischof 
und  PulriartJten  nicht  messen  ki^nnvn.   Symeon  Metaphrastes  steht  hint 
dieKt<n    Biographnn    weit    zurück:    er    war    kein   produktiver  ilagiograi 
sondern  ein  iledaktor  und  Kompilator,  wie  das  10.  Jalirhunderl  der 
auf  allen  Oubiet^'U  der  Kitteratur  besass.     Mit  dem  II.  Jahrhundert 
ginnt,  mit  Ausnahme  der  kalubn^chcn  Mönchskreise,  das  Ermatten  d( 
Hagiographie,  das  sich  in  dem  geringen  Zuwachs  an  neuen  Heilig 
leben  olfenltart.     In  der  TalSologenzuit  urlcbtu  sie  noch   eine  Nachblfit 


1  TbMiogfe.    B.  Hafio^apUe.    (§  83) 


«r'ffieM  WQcbs  nicill  aits  dorn  Lob«n  Iioraus.  Die  Hagiograplion  des  14.  und 
i.  JahrhunderU  sind  gelehrte  Bhotoriker,  welche  nicht  odor  scIU'n  in 
IwDdigbm  7,ii!<amm«>rihang  mit  äen  Heiligen  stoheii,  di«  Bio  schildern, 
fr  KunirtüU«ratur  vcrhleibt  anch  in  der  Hagiographie  da«  letrt«  Wort. 
In  litterarischer  Bi'm-hung  la^on  schon  die  stehenden  Überschriften 
i  den  Codices:  "Cjrxw^Koi-  und  0/«*-  xcei  naliTn'a,  zwei  Öattiingon,  dio 
mgjrriitchen  und  rein  erzählenden  Heiligenleben,  erkennen.  Oaei  'Kyxiöfiiov 
t  bestimmt  in  kirchlichen  Ventaminlungon.  inftbexoiiderc  am  Festlag  dus 
itraflienden  Ht>ilig(.-n,  vorgetragen  zu  werden,  während  die  tiim  zuDäcIiet 
m  Gegenstand  erbaulicher  Lektüre   bilden  sollten.     Formell  gehört  das 

Eiion  zur  geistlichen  Beredsamkeit  und  wurde  denigeinils.')  im 
imenbaiig  mit  dieser  behandelt.  Die  Bioi  käsen  sich  ihrei-äoita  in 
ppen  einteilen:  die  rhetori^ehen,  volktiitflniHchun  und  litur- 
is«lien.  IHe  rhetori-ichen  tragen  den  Cliaraktor  der  Kunstlilluratur 
i  »ich :  «e  aind  von  rhetorisch  und  stilistisch  geschulten  Autoron  vorfassi 
kd  richten  steh  an  da»  gebildet«  rnhliknm  der  höheren  Stände.  £r- 
ichsL'o  ihnon  hieraus  einige  litterarische  Vorzüge,  no  bilnsten  sie  anderer- 
itj4  an  Originalität,  Natürlichkeit  und  daher  auch  an  kulturhistori-schem 
ort  weit  mehr  ein.  Die  Legenden  de«  Symeon  Metaphrast«»  sind  khi*si«eho 
Brter  dvrvcllK<n.  Die  volkstilmüchon  Heiligenleben  waren  fllr  die  weiten 
)lki^krt.HtM)  bestimmt;  sie  «nd  einfach  und  .tchlicht  geschrieben  und  ge- 
llen eich  besonders  in  der  Erzählung  von  Wundorgeschiclitcn,  die  xu  jeder 
öt  vom  Volke  mit  Vorlieb«  gelesen  wurden.  In  der  Rogel  stammen  sie 
iloch  nicht  aus  den  Volkskreisen  selbst;  sie  wurden  auch  von  Gebildeten  go- 
hriebon,  |die  Bb*r  einen  offenen  Sinn  ftlr  die  BodQrfnis.se  des  Volkes  hatten, 
iBicr  diisser  Gattung  sind  die  Heiligenbilder  dem  Loontiox  von  Ncapoli» 
if  Gypi-m.  .allmählich  füllte  das  immer  anwachsende  hngiographiacho 
iUnal  eine  Ueihe  von  Händen  und  drohte  unübersehbar  zu  werden.  Das 
lltfl  BOT  Herstellung  td^rk  verkürzter  Texte,  die  in  den  Menologien 
iriänigt  wurden.   Die»e  K-SKcrpt«  gingen  dann  in  die  liturgischen  Meniten 

S,  Wo  sie  unter  die  Ubngon  BeHtundti>ile  der  liturgischen  Festfeier  zu 
ta  kamen.  Vielleicht  war  der  Vorgang  auch  der  umgekehrte.  Die 
irpto  wurden  fllr  die  liturgischen  MenUen  gemacht  und  wandert,en  von 
«wn  in  die  nackten  Legendennienäcn  oder  Synaxanen  hinllher.  Diese 
llurptt'  nennen  wir  die  liturgischen  Heiligenleben.  ¥üt  die  <)e- 
üUelitu  der  Hagiographie  und  ihre  Entwickelung  sind  .sie  ohne  Bedeutung, 
fc  sie  ftltoren  Texten  entnommen  wurden;  wo  jedoch  di«»er  illtero  Text 
■rlorrn  gegangen  ist,  sind  sie  als  Überreste  umfangreicherer  Biographien 
■B  Wurt. 

Biusichtlich  der  Behandlung  des  Stoffes  treten  bei  den  Hagio- 
npkco  Unterschiede  hervor,  die  besonders  für  die  Beurteilung  ihres 
btoriachen  Wertes  wichlig  sind.  Die  lleiligengestalten  erscheinen  in 
iiMr  Kategorie  von  Legenden,  die  besonders  aus  unechten  Blärtyrerakten 
jJLrliatorischen  Heiligenleben  bestdit,  ans  dem  natürlichen  Zusammen- 
Bi  d«r  Dinge  zu  einer  Hübe  gehoben,  die  das  Auge  nicht  mehr  er- 
wSa.  Siu  eratrahlen  in  einem  himmlischen  Glänze,  der  den  historischen 
fiil«;gnitul  nicht  bloas  veritlSrt,  sondern  sogar  ganz  verwischt.   Als  Nach- 


182 


BjHsUmiKba 


L  PrtMuacbe  Litteratar. 


tiiile  dieser  Betndrtm^miBe  8t4>Ilcn  sich  «bcr  Schei»ati«eruag  um 
Sebabiinäsäemag  ein.  £•  ist  nicht  mehr  Geschieht«,  sondern  in  geschiebfl 
UcIk»  Gewand  gekleidet«  Dogmatik  oder  Uorai,  die  hier  geecbriebeD  wird. 
Jedes  p^cbologiisclic  InkTvaeo  an  dor  htstorischen  Person  tu^thüt,  an  ihmi 
Kinipfen,  Leiden  und  Freuden  bat  aofgeb^M;  dss  TbateBklilicbo  dienl  nur 
der  Einkleidung  von  Ideen  and  moralischen  Vorschriften,  dii<  dem  Lvscr 
oiagflprigt  wi-rrlcn  »ollfn.  Oi&s«  Betrat^htunssweiae  war  besonders  häufig. 
wenn  dei  llagiugraph  alten  Heiligen(ti-^8tuUun  gegenOber^tand.  I)vr 
historische  Wert  dieser  Heiligenbilder  iet  dunun  such  sehr  gering.  Un- 
gJetch  hfiber  ist  er  dort,  wo  der  Heilige  noch  als  kboodigc  PorsOnltchkett 
empfunden  wurde.  Dann  wird  der  Heilige  in  »einer  Individualität  ertuest 
und  in  iebenavoller  Wccb^-lwirkung  mit  )«einer  Umgebung  und  der  Kultor 
neiner  Zeit  ^crAgL  Diese  Gattung  von  Heiligenbildern,  die  beftonders 
»US  den  zeitgen^süischen  Mfindisbiographien  besteht,  besitzt  den  kirch««- 
und  kullurliiotoririchen  Wert,  von  dem  oben  die  Kede  war. 

Allen  ÜAttungen  der  byutntiniitcben  Uagiograpbie  )i«t  Obrigens  eta 
Charakter  gemeinsam,  von  dem  nur  wenige  einzelne  Biographien  JVci  Kai, 
die  Kritiklosigkeit.     War   dies   die   notwendige  Folge   de»  im  Morgi^n- 
wio  im  Alicndlande  wfthrcnd  des  ganzen  Mittelalters  herrschenden  MangoU 
an  hiidori»chem  Sinne,   so  bracht«  der  Gegciiütaitd  und   der   Zweck  iat 
Hugiogruphii'  die»e  Gefahr  in  eHiöhti-m  Mttii«c   mit  .sich.    Den  Gegenstaal 
bildeten    hochverehrte   IVrsünlichkeiten ,    filr   deren    Mflngel    und    UnvoU-    • 
kommeiiheit«n  der  begeisterte  Biograph  kein  Auge  hatte;  ihr  Zweck  war  ' 
ither  Kiimeiflt  die  Vermehrung  des  Ansehens  der  geschilderten  Heroen,  die   i 
MiltL-iliing  der  eigeiteu  Begeislenirig  an  andere,  die  Kibauung  des  Lesen, 
den   duM   uiiladelhnftu   Leben   de»  Heiligen   zur   gleichen  Bcthfitigung  ä» 
»rtliüdoxeii  Oluubens  und  der  kirchlichen  oder  mönchischen  Sitten  anfouen 
sollle.     Kein  Wimdor,  wenn  die  meisten  Heiligenbiograpluen  die  reinsUo 
Freilichtiimleroien  t^ind.  ohne  jeden  Schatten,  mit  dick  aufgetragenen  Farben 
und  uiigetrllbten  Lichtelfektcn. 

1.  TextKammlunK»!):  Die  lütcslo  fiammlnng  griocfaiitolior  MII)-t7roraJtte«  v«t 
KnsobioB  (Hiat.  ced.  4,  1-V  47;  ^.  4.  S;  5,  23.  .S)  jnt  fimt  vMIig  verlMcn:  ein  luumtä- 
llolier  Verlust.  —  Uio  Snmtnlung.  wt-loho  von  Mutliodioa  von  Kpfl  an^vlo^l  und  von  ibi 
wlbat  nindcTKusrliHcWu  wurde,  iat  Hucli  veHurrn.  Sic  Vfurdo  benuUt  von  detn  ScbmUi 
dw  riiil.  l'arit.  HTU  a.  SViO,  ävr  aus  ihr  die  Acta  S.  Miiriuuii  liorOfaenialiin  unt  in 
Soliolicii  ilca  MrlliudiuB.  K«  wUiiio  sich  lolinoui  den  Sjinr«!!  ilii-Hvr  f^Mumluns  naelna^hoa. 
WiDdivAoln  Mkrtnao  Iiovoison.  hatte  di«  Summhinit  oucb  itnoclit«  T«xt«  sadliaDs  d^srail 
dar  EuMbianiMboD  nicht  vergürhon  wiirdoii.   Vgl.  H.  Uii>nor,  Acta  S.  Murisae  «I  S.  ChtkM- 

KWi.  Itonu  lt*86  8.47ir.,  Jahrb.  f.  prolost.  Theol.  13(1887)247  7.—  Kür  dio  griochinchtii 
bivrrinktpn  und  Logonden  kommen  von  den  Samnitiugaii,  die  altes.  iiiitt«lBtli>rtirJieK  «sJ 
jllni(p|>MTi'xlniat«riulumfiuaien,  b«HUDil«nifulgm<lainBotraclit:  B,  Mombritius.Sanclujrnni 
•.  vit*i>  h>uo('luniiii.  2  ßiis.  o.  J.  u.  0.  (Itom  14!>TV),  lüilhKlt  nur  btutniscb«  Texte,  ibtt 
daninter  |i»nan«  tJubera«t<unMn  kiia  gntun  gnechisehen  Bas.  ~~  A.  LippomaaiiB,  Sanctoma 
urUcanun  ratram  Vidio,  4  Bde.  Voiwdig  IS5I— 54;  Hiatoriae  de  yiti»  Banotortan.  Lona 
1&(M  {«iB  AuMUg  ans  dor  grtuoron  Sominliing;  nur  InteinisrhV  —  U  Suriua,  Da  prabilil 
UMotonim  vili*.  4  Bdo.  Kala  1570— 7\  naebgcdmrkt  Kaln  lftl7  f.,  T^ria  I8T&— IBM. 
IS  ))il#.  KntliKlt  aurh  IntMulsch«  IVberseliungPO.  nbvr  in  willkDrlicbw  Be«r4>«itBnK.  — 
Kr.  Cuuibofifl,  lllnslriiuu  Clirisli  uurtvnim  ImIi  Iriumpbi,  Paria  1S60  faunh  KriackiadR 
1*N(I«V  -  Tk.  lintnarl,  Aot«  jinutontw  niartvTum  ua««va  «t  aolBCtm,  Paria  iS^,  adili» 
■aciMHla  «b  ffM  auotor*  rMXwdiU.  AiMtcrdwn  1713.  Moer  Abdruck  mit  •inam  NaeMn« 
bMMVl  TOM  Oalura,  Ausabats  ISl».  letito  Ausiaba  BtMaatiiri:  I.i.'-S  (die  wiehtifll« 
mttammn  dw  Mti^rrwaktNiV  -  Daa  amfaucrpifbato  HalärUl  RH«cbii>clier  Aklw  ad 
MCtuka  loila.  ia  Utitahofcg  Uahanrim«.  teiU  in  cmÄiacheB  Urtext  entbaltoa  die 


L  TbMlogJe.     B.  Hagiograpbi». 


^Kb  SftBclorura  d«  ßoUanJi«li>n.  P'M  lt^Iv  .luniiaibaiiil  »nialiien  iii  Anlwerpnn  104?. 
BS.  Novombnbvixl,  I.  UkUte.  in  ItrU^Hl  1^^4.  LaiuBuil  1»8^  AuaUota  BolUndinna. 
mk  KU  Toxtp«blikMii)iii'n,  <liifiinl<>r  vivlo  grivcliisclio.  Zu  ilcti  Acta  Sä.  vul.  Pnpfbrocrli, 
Acta  8S.  BoImiicIUiu  •nologl>^k'i■  tibm  vindicAl«.  Aiilw«rpi>u  1755.  —  Pttr&,  I'^tuilu  »nr 
Ic«  RalUndiiil««.  PhHh  In&O.  --  A.  Tnui;aril,  Qniil  nH  profanos  mores  ititcnosc^ndos  au^cnda- 
«M  Uxtca  i.'oiirvranl  Acta  Sä.  Rrneca  UotlRndinDa.  Pnn's  1874,  gibt  S.  f~44  eine  Li»te  der 
M  Hun  0.  OktobcrtiNnd  gohotcnon  184  griccliisi^hon  Vilne.  —  A.  Toagnrd,  1)«<  riiiatoi» 
pnifiiiw  itam  Ion  Actu*  groe»  d««  BollMidisti-s.  t'iiijs  1874.  ~  Dnhaianoa,  I.m  Origiue« 
im  A«U  SS.  «I  In«  protcctrun  dfl>  BollandisUs  dnns  In  aorä  do  1b  Pruncn.  l^TO.   —  Nur 

Vi*c4iK  lt*iK.  ^  ÜMXk  koninit  eine  Mougo  vuu  Kiuxctüusi; Alien,  die  sicli  licaundora  in  den 
Irtrien  Jakran  gemvlirl  liabun.  Eml  in  jUn^slor  Kl'Ü  liiit  niHn  uHcli  dem  Vur):»igo  von  II. 
DM««r  bagoaMB,  den  ha^KlugrapliiMh^u  Tcxtmi  luae  MursHlltitre  nliilulugisuL-krttJueho  Bo- 
haAntg  sa  «ridmeit.  --  FQr  die  apokiyptien  ApoBt«lgA8oliiciit«n:  J.  A.  Pabrioiux, 
Cainc  BMcnrptiiu  Nori  Tmtanionti.  i.  Dd.'  llaiiihurft  1703.  —  C.Tiscbendorf.  Acta  Apootol. 
(foktipha.  LripxiK  )8&l.  —  M.  Bonnet.  Supplomeatam  codicia  npocr^phi,  1—2,  Leipzig 
IKta— Itüh^fAclnThofna« und  A.  Andren«),  -  ArtAnpostoloram  npocryphaodd,  lt.  A,  LipeiiiA 
mH.  UoRDwl.  I.  l^ipiis  1891.—  Monlngun  Rhode«  Jumne.  .^poerypliannocdola.  A  col- 
lectie«!  of  tbirtem  npocrvpbid  booka  «Dd  ftaemont«  now  ftrst  odilcd  frora  manuBoriptn.  Texts 
MdStudiM  by  Armita'gc  Kobinaon,  2.  3.  Cnmbridgu  189:1.  Vgl.  C.  Weyman,  B.'l.  3 
(\^H)  4^  f.  htm  M.  Bonnvt.  8iu  l«s  Actoti  de  Xnntbifiiio  ot  Pol,vx«4i«,  Cliiasioal 
f»™w>*  (!WM)  SSß-lMl  (textkiitiscbeBMnerkungnn).  —  A.  Vassiliev.  Aneed^raacvbyutnt. 
I.  Moiliaii  ISüä  eniLfill  mului>re  apobrypbo  Text«.  Daxu  kommen  Euhlreicli»  UuelauHgabeD 
nm  LipaiuB,  Boiiiiel,  Muntattiie  Rliod««  Jantea,  Buliffol,  tlauner.  Zahn  u,  a. 

2.  Hilfamilttfl:  A.  Allgomeino;  Ein   vullst&ndigea  Veraeichnia  der  bis  Oktober 

16M  ■t»ehJcD«iMagriecbiscb«n  Texte  ron  MSrtjrerakten,  apokrynlten  Aposlelgeach iahten  und 

Haaigaiil«f«BdMi  entliAlt  die  bOchst  danhenswerie  Pnblikation  dar  ßollnndisten:  Bibliotheca 

W)<^Tapbi<«    K"*"^'    Brtoiel    lti9A.     -    NaHitrüKe    diwu    von    I).  Uunnor,    Drutacbe 

i  LiH*™iuttcilnai!    1W34,  Bp.    1443  -46,   Ph.    Meyer,  Thoobg.    I.ittomturaoilung  20  (lHa5) 

Uiiff.,  K,  Krumbarhor.  B.  Z   1  (I89.'>1  191.     llintiunifllgen :  Callinici  Do  Vitu  S.  Hyputü 

^Kk,   «dd.  Miminnrii    l'hitolog.  llonncnii.  sadnlne.    l.cipxig  1895    und   das  I.i>bori   ili.'»  Atbu- 

^BBoavoB  Atbt)«-   -  l>cr  Werl  die««*  uncntbehriiehcn  Hilfaraittetii  liAllcnuch^uwunniMi,  wunn 

4m  h«luuu)(«  od«T  DUttmaasttche  Tudeojubr  d«r  Uriligon  udor  wt-iii^qtL'iiii  iliier  l{iu>!riipbDii 

UntOKafbt  wwdGa  «Are.   —  FbrdioKrforaebung  des  muBfienbari<>nbundH(-brLril]cL6n  Materials 

hM  K.    Ktuinbacber,  Slndieu  ca  den  Ij.'Kuud(-ii   des  H.  TbeodoBJoft.  Srtzuuicsber.  bajrer. 

UtA.   1802  S.  25fl'^U    leitende    Priuctpi'en   Hufgoätelll.    —   F.    USrres.   beitt^«   lur 

nhp«en^    der    griecliiBvbcn    Eirrhe.    Zeitachr.    f,    wim,    Theol.    38  <188a)   491~&04 

InrtraiUl  nith  in  eiii>)citi|i;er  Weise  Ober  d«ii  liibtoriscUeii  Werl    d»r  MeooIoKion).  —  B. 

ttaavr,  Bcttitee  (ur  Gueirbidit«  der  l.egendenlilteralur.  Jnlirl.  t.  prolesl.  Tbeol.  13(1S8T) 

lt>— 3&II   bandelt   beaundei«   flb«r   den  Legen  de  nnimtansc])   der  gncchiscbon  ii.  rOmiscben 

Kinlw.   —    VaealorakiJ.  Ewaya  XUt  KntwicklnngagesHiirhln  dor  cbristl.  I.«t;nndc,  Jonrn. 

Mi»,  iint  <nir  mtMRknKlicIi).  —  Tryphon  F..  Kunngclidita.  vi  ,itoi  tüy  uyiiar,  Äthan 

I8H,  Kibt   eHwo  kim^n  Lebonanbriu   mit  ncuun  Texten.    —     Kin   hviaptivir   ioQiniöytov 

Wkaätict  a«cli  H.  J.  (iodoon  xa  publiiduren.    Vgl.  U.  Z.  4,  -iüe. 

ft.  8p»(ial*chriftoD:  I.  Zu  den  Mlrtyrurukten;  I,e  Nuin  deTillemont,  K6- 
■«m  |H>ar  «rvir  k  l'biKloire  «ocUa.  de«  six  pn-miets  aiifclua.  Pari»  1603  ff.  Bd  4  u.  &.  —  Lö 
ÜlanI,  LfH  acte*  dn  Marlvm.  tJuppMmenla  ntix  At^ta  arncdra  de  Dom  RuinArt.  Mimoirea 
t<  riaatiltil  national  do  t'rance.  Acadeinie  dea  Inamptiuns  et  dea  Belle«*  Lettre»  80 
(IW»  IXfit  2.  &i  — M7.  Vertritt  die  Anerhaunng.  dase  tuaDcbe  Märlyrerakten,  die  Kuinart 
ab  narlit  iiMiianliindrin  bat,  ibieni  Kerne  iiacb  eclit  «eien.  Er  atieaa  auf  vielfaeben 
VUwapwib.  Vg],  u,  a.  Fr.  Gdrre«,  Neue  hngiograpbiacbe  Forvchnngnn  nnlor  bcsondorcr 
Bwickairhti^itiu  ven  U  Hlant  ond  Auh*,  .Inbrb,  f.  prot.  Theolon.  1»  (1892)  lÜS— 128,  — 
La  Blant  bllt  aacb  io  a.  jOsisston  Werk,  Lns  per^^eutonrn  ot  lea  martj'ra  iiux  premielK 
Je  lutTe  tn>,  Paria  I8B8.  foat  an  »cini-n  Aufatpllungon.  —  K.  J.  Neumann.  Dtr 
b>  Staat  nnd  dia  allgeniain«  Kircbo  bie  auf  Diokleliun,  1  (Loipxig  18901  274—381 
M  die  Martyri«D  von  CoiniiiodM  bia  auf  Deeiua).  —  K.  Preuachan  in  Hamacka 
ite  d-r  ■ItobrMJichra  Littanitur  bii  auf  Euaebiiu  1  (LeiptiK  1898)807-834.  -  Q. 
IrlEcr,  )t*«<:hi<-hto  der  altcbri.it li erben  Ijttvralur  in  den  eraten  drei  Jahrhunderten,  Freiburg 
atlrtfttti  Ix'Jh  a.  2Se— 24Ö.  —  Für  uinxulnoMfirtyrerakten  vgl.  di«  Uutursnchnngen zur G»- 
MlMladFr  Vorrotgui0perio<l»v«iiB.  Aub«,  P,  Allurd.Fr.  GSrreslinxablreichen  Abband- 
la^f.  a  H  Kritüeb«  UnloMoltiiiigaii  Ober  die  IJcinianische  Christen vorfolgnng.  ein  Beitrag 
mt  ttütk  der  UIrtyrarakleti.  Jena  1871>),  C,  Arnold,  K.  L»  Blant,  «owic  hnsiographiscbe 
£iaiBÜ»dipn.  Etite  «frlleUmdi^e  Bibliograplile  denelben  iat  hier  nicht  durcbfllbrbur.  Man 
*kL  im  bntitAia   d«a   publications   bngiographiiiaes ,   daa   die   Anul.   Uollnnd.   seit   «inigm 


184 


BfiAntiniMb«  Lttt«rattirge«chicht«.    L  ProM&Ucb«  Litt«rKt«r. 


Jslin>ii  btüigoB.  Uw  ümtamck,  ßtMr.kidito  lUir  altoliristl.  Lilteialor  S.  S1S-~6IS  (MH 

einige«  Dbor  die  Alloirtoii  HaT^roloieieii.    flr  <Lm  HwtjToloi;ium  liieroBjmiiiinfli   tat  j*d| 
die   Atugabe  von   J.  B.  de  HosHi  und  L.  Dacbesne,   AoU   SS.  Norcmlw.   i,    l  \lv9tt 
[1—195)  iiiJMigeb«nd. 

j;.  Zd  den  apokrjrphen  Ap»Bte)gescbielit«n:  HauptseliriA  iat  die  Terdi«iMT«Ue 
Arboil  von  K.  A.  Lipsiaa,  Die  apälmrjpbea  AMvUlgeschtcbten  nsd  AparteUdgendea,  8  Bde 
und  KrgiiuiuigBlieXt,  Braonackwe^  168S— 90.  ~  Pli.  Mejer.  KMhricblciii  über  eitagt 
binbur  uubenaU«,  Ufls  Mich  nnb^aonU  griochiiurba  Hw  lur  bibliMb-apoltr^pban  Littentw. 
Jnlirb.  r.  pmt.  Th«Kil.  12  (168$)  STS~89T.  -  K.  Prousehen  in  UwumIu  Q«Mbidite  dtr 
nlt^linMlirb"»  I.ilUrahir  1,  116—139  («teilt  d«in  jetxtigen  Boetand  nnd  di*  Uaberbefetn^ 
du).  ii.  KrOiter  n.  >■  0.  8.  M  -59,  227—39.  -  Heidi  tu  UatietiMtxiuigeD  von  fpntht- 
•eben  Apokryph  (in  Hind  die  «laviaclien  Littcruturen,  diu  d>h«r  genMu  Urrtckiith' 
tl^Di;  nnbon  den  Intoiniacliiin  and  orienUliBi^lioii  reberSL-tiuiiguo  verdienen.  Vgl  " 
Ttebonrnvov.  DcnkmHlnr  der  nuHiiicIion  Apokrj|ibMiliIl*r«tur,  P«tunliur^  1865.  —  i 
KoKak,  BibtiogtnphiKcbe  L'cbemidit  der  bibliBdi-H^krijtJKiD  LiUeratur  bei  den  " — 
Juhibnvlivr  r.  prolMtunL  TbeuL  18  (1892)  127-  16«.  —  V.  JagiC,  Slavische  BeU 
dun  bibliitviivii  Anokrrphen  1,  Die  allkirdiensUviüichon  Teste  d«e  Adambuckee, 
aobhflon  rlur  k.  Aknd.  d.  Wim.  iii  Wien,  Philo«,  hirt.  Kl.  42  (1893)  104  8.  Vgl 
2  ll91'3)  r>41.  ~  R.AbicLl.  l^ue]leiinHchw«iM>  zam  Codex  Suprulienai«  (alavi»cb«  Stm» 
hing  von  Upiligvnlebon  und  Honiilicn,  diu  au«  dem  CirioohiRcbon  tiboiwdzt  sind),  Anb 
■lav.  I'hilol.  1.^  [l^HDä)  821-337:  IG  (l^f'l)  U0-U3.  -  Bonwot-ch,  Die  cbriOl.  ja- 
nietiiiaolii)  ütlnratnr  in  altalavinclicn  i'ob(iriicl2uni;ea  in  llarnockii  UcochieliUi  dar  altehrisU 
IiitUmtur  1  (I.vipxig  1403)902  DIT.  Notiert  sei  uuch  M.  Spcraankij.  SieTijwhe  tfo- 
krjrpbo  Kvangelicn.  Allgnmiiinn  Unbonicht,  Moaknu   18U5. 

S.'/.u  den  nnbernrboitungcn  hridniECher  LeKi'ndoD;«.  GutHchmtd,  Ueht 
die  Sage   vorn  hl.  Ueoig   lü«  Beitrag  Ktir  iraniHohen  Mvliiuugc<sobic.bte.   Beneble  über  dil 
Terliudl.  der  kgL  «tob«.  OeMlIichaft  dor  Wi«si-u!H;b.  l'bilut.  Hih).  Kl.  13  (1861)  1<S-M 
Wiederholt  in    A.  v.  OutHcbmids  Kleine  Sehriften,   krag,   von  F.  Itafal.   8  (Leipd«  IMS 
173-204  laiitKiniert).  —   il.  Ueener.  Ugeiidun  der  Pelagja.  Bonn  1879  S.  111— XilV. - 
Doro.,  tJubt^ntubimoB,  Rhein.  Mueuuin  50  |l^ai>)  144—148.   —   Ä.  Wirtb,  Dane«  b  duni^ 
livlien  licuunduu,   Wien  }89i  tpUiuiUstisch).     Vgl,  0.  Schmidt,   UottiDger  G*lebrte  j 
ivigen  lt*V2.  8ÖT~89.  —  Verbeaserungeti  zum  Tnxte  der  darin  edierten  liegende«  derl 
IIntW«  and  Irane  braobt«  C.  Wevnian.  B.  2.  2  (I49H)  298.  ~  A.  VVJrtb,  An«  orie 
•cbon  aironiben.  fWikfiirt  1894  8.211-  2S2.  —  Diotorich,  .VbriuKiui,  8tudion  ciu  Keli« 
geechielilu  de«  «pUeren  Alterlnmn,  I,oipxig  lt^9l.   —  Vgl.  anch  Krumbaoher. 

4.  Zur  ariliniacben  llacingraphie;  1'.  Uatilfol,  Etüde  d'hagiu^npliie  atie 
La  iwaeion  de  6t.  LiiHen  d'Antiocho.   Comptm  rvodus  da  eeagrto  acitaüt,  niiernatiaii. 
CatbolisuM.      2.  SooUo«   (IK91)  ISI   -IHfi;   dirrs..    PuHhAiiins    de  Lwnpaaqae.   lUtmii 
gnnrlaUrbria  S  (1892)  Sü  -51.     Vgl.   dosu   Anal.  Bolttod.  12  (1893)  7a  und  die  Aste 
von  »atitfol.  Hörn.  QuartalMbr.  7  (I89S)  298-301. 

8.  IJ«ber«eliiitigen:  Die  vulgtrgriecbisehe  Uagiograpbi«  benilit.  wieeai 
ün  weeonllicheii   itnr  der  l'olwrtnignag  von  Texte«  au;i  der  Scbriflafndie  i«  da«  V« 
RriMbiMbe.    Die  IlMqi(e«nmliiMK«n  v«u  vn^kignecbiechm  Logenden  «iod:  Maximott ! 
guiiiiiit,    Rh'**   li^MT  ia   n^c  lU^rtvqc  yimniit  ^rm   i*   luir  ovralai/iar  /marf^mtiin» 
Venedig    165$.    ~~    Agapiea  Lande«,    "Fjütofior   ^le«  ei  H«inöiaie>  ^i'ei    iwr  äyi«>r.   Vi 
nedig    17>%>S;    X4ot    nnfndMef    ^«  Xoyw   Ao^o^   ■ni  fim    ayiur  ix  toi  Mitaif^aatoi  *' 

:*mr*t  tit  f  ■.'•■  *iiirx,r  ^fitt^f  dknltaT«*'  fittmyl^ttita^intf,  ne«or  Abdntck.  Venedig  I£ 
■loemfini,  Venodiii  lUT.    —   Nikodemoa  Hagietitee.   Xior  'tj/Xopor.  Venedig 
and  MI«  Reibe  asdurer  hagk^ranUetiber  Arbeiten.    Vgl.  K.  Sathaa,   St^XXijrt*^ 
Imfim.  Athen  t8((8  S.  UM  ■.     -  Kin»  volUludige  Anftcitbniuig  der  neogriecUeclien  f 
liHifeB  ti4  bier  nielit  b«s««ekL   —  In  den  Hj*  «erden  Uaximoe  bieromonaebm  <oad.  T 
»«Sa.  ITI.  Ignetiea  hierenmineliee  (eod.  IVib.  IttS  «.  1«),  Sephronie«  (a.  $  M  A 
tleniMMia  (mhI.  AtbonaMH  «.  17)  ma.  aU  Ueberaetaar  genannt     -  Diaeyrischen  Ue 
lllllWgl«  (Tierbuchcr  Hc^ligm leben  siDd  aicth  niebt  im  ZnaaBOMdliaBg  «Blerancbt  - 
SHunhng  v«n  )\  Uedjen^  Avu   nartynsot   et  aancteevai  aTria««»   Uaber  b  B4a, 
1880— U,  gabt  M#Bt  auf  gneoh.  Originale  mftok.  —  V^.  f  8  Asm.  1.    Dum  ein  *a 
itat,  wäg.  ven  H.  Kaabe,  Pabwdar  Iberer,  . .  «niailM  Dihereetnmg  einer  ata  dae  Ja 
UO  vertb— tMi  grieetmeb««  BJegriftie.  Leipaig  Itw^    --   Zvei  rnsiiicbe  Bpiu-bMung 
eteet  (teeegioabgeade  ed.  Cbr.  Leparev.   Dankaoler  des  aliro  Scbnftiuina.   Heft   ~ 
Pvhnbwg  ISM.    VgL  B.  X.  i  (I8ft!i)  Iftk    b  vtllrttndigBn  UUci»tanngabea  («hll 
4er  RaMRL    -   Du  fnterwitfcM»  4er  «na  4««  rtiiiAiarhra  ine  Laleiaisell*  llbenet 
UeJUgMleben  bia  um  !&  Jafcrtwndw«  riaUte  4i»  Fuinr  Aea4««ie  dw  iMoription 
FNiMtfinU  nr  4Ba  Jabr  I8ML   -    De»  gBMe  ■ri«fliiA  AigOiHnlii  C«ker«eb 
MWnMr  k«Mri  Utt  inBettnebL 


Anift.! 


weite 


1.  Theelogi«.    B.  Hagiographie.    |§  S3) 


185 


H  4.  Di«  Qw  und  llaarTOffincDta  mit  alton,  von  dt-r  ülifrurbnili'niltin  TliStigkeit  diB 
Hob  MrUjibmilw  unliL>r{|lbrt«ii  LcKf"«'«"!  "U"!  Dovh  niclit  o  in  li  eil  lieh  vmojchnat 
H^.    K.  KrambacbuT.  Stuiliuu  ni  d«<n  Legend«!!  cl<4  hl.  Tlivodusion  S.  ?5M.  Imt  xunnit 

Sekt  Wir  ftg/m  folt^ndo  Hw  hiom;  oodd.  Muonc.  3  tatee.  10,  Ambrun.  tt  ^  icf.  naL":.  3. 
■itio.  491  iM«e.  9  wbmI,  JanneiiB.  33  moc.  10.  34  m*c.  11,  3Ü  anec.  II.  Bcruliu.  l'liiUipp. 
9  ■.  9—10,  Vatf«.  1669— il,  Moeq.  ^od.  159.  Dain  ein«  vorUufigie  Liste  von  Uw- 
pMatM,  di«  paltoDspkiwh  Alt«r  sind  al*  Symoon  Mctüphrostfia  und  dnber  bosoaÜMc 
iobtaas  Terdienen:  Codd.  Coial.  2(t  Fragm.  vitaa  [xingini  iwio.  9  fol.  SSO  -Sl.  Coisl.  261 
ritlfhuDnentc  fol.  I  u.  304.  Monac.  Wi  PalimpuMlblaUar  IfoL  106 -  lOfl)  mit  M&rtjrorakt'tn. 
imt,  Conv.  noppr.  TTO  Palimfaoat,  nnlore  Schrift  Martyrium  Clomvnti*  u.  a,,  AnK«lic. 
i,  Si  Uitziiilfraglnont  einer  l'bcadoronbioftrupliio  aaoc.  9.  I'nriti,  Soppl.  gr.  K24  L'nxialfrag. 
m  Vita  S.  Uarbarao  moc.  9  foll.  10.  in  «edd.  PiinH.  ^'uupL  gr.  480  und  ComoL  10  n- 
iMianlilliriirn  Uamalfngnietitu  von  \'ilae  JobHoiiis  Hn|<l.,  Tliomae,  Paobonüi,  Pari».  Sui>|)I. 

0M  URsiairragneata  Ober  Joliaiinva  Elapt.  saec,  0  ful,  Si^—SS.  P»tropol.  2S  ein  Unxiiil' 
m  ••ec  8  einer  Vita  Jobiinni«  vom  Sohboaklosler.  Petr«pv)tt.  47  oiti  Unxialfuliuui  snuci.  i< 
■r  Vita  8l  Autioebi,  in  der  Adiniimliiuidiichrift  de»  PvtmMcvnnftf'linins  ein  L'tiiiHlfrAjfinont 

Martvriunia  einen  Julian««,  UMnJn.  ^  (Palimpiwit)  Martj-rium  des  hl.  Artemios  in  d«r 
<t«a  Unualacluifl,  Veinm.  134  (Palimneirt)  MartTrium  dm  hl.  Kloutherias  n.  a..  Monac. 
1.8  f'ati*D  in  CniiaU^britt  mit  Mani^tiiibiagraphinn,  Paria.  4B7  n.  OTO  Fragmente  von 
itymaktMi  (fol.  327    :.>9i. 

■■■Ihbw  di»  Uaaivn.  McnolDgiea  und  Synaximcn  ■.  Leo  Allatius.  I)>^  libria  oocl. 
^^Hfc  Paria  1HÄ  S.  78—93.  Ginu  neue  Aiugnbo  der  Menllon  in  l'2  Udcm  er- 
S^^VcBcdig  lt>M.  -  I>aa  bekannteete  Monolugium  i»t  da-s  von  Bosilioa  11  (U7G-I03&}. 
,  Card.  Albuni.  t'rbin»  1727,  3  Bde;  «ied erholt  bei  Mtgoe.  Patr.  gr.  II*.  —  ZurOrien- 
ma^  vgl.  J.  E-  MarttnoT,  Auuna  eccttitiiH'iticua  tirm'cü-BlHviuus.  Acta  SS^  Oetobr.  II 
U)  1-385.  S«ie)oii,  Polnj-j  Mi^ajucuslov  Veslokn.  i'  ESd<^.  Muskuu  1875- 7A.  N.  Nilloa, 
I— dariiun  niaDuJe  uliinaque  «cd.,  «rienl.  ut  orcid,,  [uij^ibruck  iSTJ.  --  Knl»tehnnR«xeil, 
rtDm.  biatorieoh«  Antoritftt  dieser  Bfidier  sind  noch  nicht  tinlenudit  -  V.  itolntov, 
ta»  der  all«D  HoiMlogieD  einieJner  KirchoD,  Cbriat.  dt«iiije  1S1^3,  177-210  {nm.).  Vgl. 
B  (1894)  SOS  f. 

83.  Eyrillos  von  Skythopolis  ist  dor  hervorragcndate  Hagio- 
'aph  (1*%  n.  .1alirliiiii<K'rU.  In  ^(>iiK-  LebciisbililLT  hat  or  ciiio  Keilte  von 
Ibethio^aphiiichen  Ang»)>on  eiiigeflochten ,  aus  denen  hervorgebt,  d&vs 
'  Bin  5U  in  Slcythopnlia  in  Galiläa  geboren  wurde  und  als  angehendor 
«Msiger  in  da»  Kla^U-r  des  hl.  Kuthymios  eintrat  (543).  Hier  verbrachte 
ie  10  —  11  ersten  Jftliry  euines  Mönchsk-boiis;  nach  uinoni  vorüboi^ 
iid<^n  Aufenthalt  in  der  von  den  Origeni»ten  gesäuberten  ,Nouen  Laura' 
er  da.4  Kloster  des  hl.  Sabbas  in  der  WQste  Juda  {neit  ■'i.'i?),  wo  er 
Ba«*(Tleben  beachloBa.  Sein  Todesjahr  ist  unbekannt,  kann  aber  über 
oieht  weit  hinau.-4hügen. 

wumies   Intcrossc    fUr   die    grossen    Gestalten    der   BUHsci"K'elt 
bcwog  KyriHoB  schon  bald  nach  seinem  Eintritte  in  das  Kloster 
N»chri<hteu  über  das  Leben  des  CtrOndcr«  neinns  KIo.'>tera  (f  473) 
\im  hl.  Sabbas  (f  r>31),  der  xwei  vomeliniHten  PoreiSnlicbkoiten  unter 
vMen  Kliiritergrllndern  l'nlJiiKtinas,  einztisuminiln.     Trotx  den  Mangel» 
ttbotorischer  HÜdnng.  den  Kyrillos  alters  beklagt,  der  aber  ein  wahres 

tf&r  ihn  war,  konnte  er  nelwn  den  Biographien  der  zwei  genannten 
mclinrre  Lebensbilder  von    palilstinischen  München   fertigstellen,   die 
9    Mi»Kiror«Iontlioht:'ni    Quelleuworte    itlr    die     Kirchen-    und    MOncha- 
rhte  Paläntina»  Hind.  Diu  zwei  ersten  grost-en  Kiographien  wurden  556 
geben:  ee  folgten  vier  kleinere  Lebensbilder  dor  Heiligen  Johannes 
Iftatea,  Kyriakos.des  KönobiarchenTbeodosios  und  des  Bischöfe« 
lios  von  Botelia.    Bei  den  zwei  letzten  lehnte  er  sich  an  die  früheren 
rruchen  Lebeoabilder  de«  Thcodosios  von  Theodoros,  dem  Bischöfe  vou 


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